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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 21

1849 - Münster : Coppenrath
21 Ferentum lag noch in der Ebene. Etwa eine Meile weiter aber erheben sich schon die Felsen des Apennin, auf denen die vom Dichter angeführten Örter, Bantia und Acherontia, lagen. 4. Calabria. — Die Griechen nannten dieses Land nebst Apulien gewöhnlich mit dem Gesammtnamen Japygia. Ca- labrien insbesondere nannten sie auch wohl Messapia und unter- schieden zwei Theile desselben: der südöstliche, um den tarentini- schen Meerbusen herum, war das Land der Sallentiner; der nordwestliche aber, am adriatischen Meere, das Land der C a l a - brier. Die merkwürdigsten Städte sind: Brundusium, das heutige Brindisi, am adriatischen Meere, wichtig als gewöhnli- cher Überfahrtsort nach Griechenland, wo Dprrhachium (Du- razzo) der Landungsplatz war. Der Dichter Pacuvius ist hier geboren und Virgilius gestorben. — Etwas südlich von Brun- dusium lag Rudiä, der Geburtsort des Ennius. — Hy- druntum (Otranto), eine der ältesten Städte Calabriens, an der Küste, dort wo das Meer am engsten ist, aber wegen der vielen gefährlichen Klippen selten zur Überfahrt benutzt wird. — Tarentum (Taranto), um das Jahr 707 von den Spartanern gegründet und bald die blühendste und mächtigste griechische Handelsstadt mit 300,000 Einwohnern. Sie besaß einen herr- lichen, jetzt aber versandeten, Hafen au dem gleichnamigen Meer- busen. Die entzückende Lage der Stadt wird von Horaz beson- ders gefeiert o). Hier war der Philosoph und Staatsmann Ar- chytas, Schüler des Pythagoras, geboren. tz. 3. Italische Inseln. Italien selbst ist mit einer Gruppe von Inseln umgeben, die sich wie Burgen um dasselbe herumgestellt haben. Zu diesen gehören: 1. Sicilia. — Diese ist die größte und schönste Insel des Mittelmeeres. Die Griechen nannten sie Sikelia odersika- nia, und wegen ihrer dreieckigen Gestalt auch Tri na kria. Die Meerenge, welche sie von Italien trennt und welche durch ihre Wirbel und Strömungen dem unkundigen Seefahrer so ge- fährlich war, hieß die sicilische (lrelum 8ieulum); jetzt heißt 3) Ver ubi longum tepidasque praebet Jupiter brumas.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 24

1849 - Münster : Coppenrath
24 einem geräumigen Hafen auf der Nordseite des gleichnamigen Vorgebirges. In der Nähe erhob sich der berühmte Berg Eryr, auf dessen Gipfel der reiche Tempel der in ganz Italien verehr- ten Juno Erycina stand. Am Fuße des Berges lag die Stadt Eryr mit einem Hafen. — Eine Meile westwärts, auf einer schmalen Landzunge lag die von den Karthagern im ersten pu- nischen Kriege angelegte Stadt D rep a na (Trapani). — Auf der Nordküste: S eg est a oder Eg est a, welche der Sage nach von Äneas gegründet wurde. — Panormus, das heutige Pa- lermo, eine Kolonie der Phönizier, mit dem besten Hafen Siciliens; sie war damals die Hauptstation der karthagischen Flotte, jetzt ist sie die Hauptstadt der Insel. — H im er a, eine Kolonie der Chal- cider; hier wurden die Karthager im Jahre 480, am Tage der Schlacht bei Salamis, von Gelon gänzlich geschlagen. — Im In- nern: En na, welche man wohl den Nabel Siciliens nannte. 2. Sardinia. — Die Urbewohner dieser gebirgigen Insel galten für sehr wild und treulos. Sie waren ein Gemisch aus afrikanischen und iberischen Stämmen, zu welchen später Phöni- zier, dann Karthager kamen, bis die Insel im Jahre 238 von den Römern unterworfen wurde. An der Südküste lag das von Karthagern gegründete Car ali s (Cagliari), damals wie jetzt die Hauptstadt des Landes, mit einem guten Hafen; hier hatten auch die römischen Statthalter ihren Sitz. 3. Corsica. — Diese Insel, das Vaterland des Kaisers Napoleon, ist von Sardinien durch eine 2 Meilen breite Meer- enge getrennt, die in alter Zeit den Namen Fossa führte, jetzt aber „Straße von St. Bonifacio" genannt wird. Das Land ist ganz von waldigen Gebirgen durchzogen, und war damals nur an der Ostküste etwas angebauet. Die Bewohner, welche von den Römern als sehr wild und unbändig geschildert wer- den, beschäftigten sich größtentheils mit der Jagd und dem Berg- bau. Sie scheinen aus Jberien und Ligurien eingewandert zu sein. Später kamen auch noch Phocäer und Karthager herüber; namentlich gründeten die Phocäer an der Ostküste die Stadt Alalia, welche den Namen Aleria führte, seitdem Sulla eine Kolonie römischer Bürger dorthin geschickt hatte. Die Römer hielten diese Insel nicht hoch und stellten sie gewöhnlich unter den Statthalter Sardiniens.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 26

1849 - Münster : Coppenrath
______26 niederließen, betrachteten dieselben als ihr Eigenthum und über- wachten eifersüchtig deren Grenzen. Die überaus günstige Lage der Halbinsel für Handel und Verkehr und der Ruf ihrer Schönheit lockte von allen Seiten Kolonisten herüber, besonders aus dem nahe gelegenen Griechenland, wo Stammfehden und in- nere Entzweiung viele zur Auswanderung zwangen. Eine ge- raume Zeit hindurch war das Land der Tummelplatz der vielen kleinen Völkerschaften unter einander, die noch kein gemeinschaftli- ches Band umschlang. Es war ein ewiges Drängen und Trei- den untereinander und daher ein häufiger Wechsel der Wohnsitze. So wurden die Siculer, die früher an der Tiber gewohnt hat- ten, immer tiefer nach Unteritalien, endlich selbst über die Meer- enge hinaus nach der Insel Sicilien gedrängt, die von ihnen ihren Namen erhielt. Mancher Volkstamm verlor sich auch selbst mit seinem Namen unter die Herrschaft eines mächtigeren anderen. Es verging überhaupt eine geraume Zeit, bevor die einzelnen Völker feste Wohnsitze gewannen; und erst, als die Römer mit ihren siegreichen Waffen das Land durchzogen, werden wir etwas näher über die Wohnsitze und Einrichtungen derselben unterrichtet. Zu den Urbewohnern Italiens werden gerechnet: 1. Die Pclasger. Dieser große, der Urbevölkerung Griechenlands nahe verwandte Volkstamm, hatte sich in vielen Zweigen über den größten Theil der Halbinsel ausgebreitet, die von der Zeit der punischen Kriege an unter dem Namen „Italia" zusammengefaßt wurde. Zu ihnen gehören die Siculer, welche in der Urzeit an der Tiber wohnten; die Chon er und Önotrer an der westlichen und die Peucetier an der östlichen Küste von Süd- italien. In der Sage werden Önotrus und Peucetius als En- kel des Pelasgus und als Stammfürsten der nach ihnen be- nannten Völker angegeben. Auch werden zu den Pelasgern ge- rechnet die Tprrheuer, welche in einzelnen Gemeinden des späteren Etruriens ihren Sitz hatten. Mit diesen verbanden sich später die aus Rhetien eingewanderten Ra sen er zu dem Gan- zen eines Volkes. 2. Im Norden Italiens werden als ein großes Urvolk die Umbrer H genannt, deren Stadt Ameria 381 Jahre frü- p) Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. Plin. h. n. Iii. 19.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 27

1849 - Münster : Coppenrath
27 her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge- breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern größtentheils verdrängt. 3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits von den Celten zurückgedrängt. 4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum, saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner, Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun- gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli- chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her- vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts. 5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au- soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein- lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab- theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über. K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur. Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih- rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk- ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab- kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr- scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 31

1849 - Münster : Coppenrath
31 Quelle für den Tempeldienst lauteres Wasser zu schöpfen. Plötz- lich erlosch die Sonne, es erschien der Gott Mars und verstieß der Erschrockenen göttliche Kinder. Und als sie Mutter wurde von Zwillingssöstnen, Romulus und Remus, erschrak der Osteim und befastl, die Sünderin zu bestrafen mit istren Kindern. Die Mutter ließ er nach der ganzen Strenge des vestalischen Gesetzes lebendig begraben; die Kinder aber in einer Mulde nach der Tiber tragen, sie dort zu ersäufen. Zum Glück war der Fluß aus seinen Ufern getreten; zu dem eigentlichen Bette desselben konnte Keiner kommen. Daher setzten die königlichen Diener die Mulde vorn auf das seichte Wasser und gingen da- von. Nun trieb die Mulde mit den wimmernden Kindern auf den Wellen stin und ster. Allein die Götter selbst wachten über das Leben der ver- lassenen Kleinen. Das sinkende Wasser ließ endlich die Mulde auf dem Trocknen stesten. Auf das Gewimmer und Geschrei der Kinder kam ein Wolf sterbci und säugte sie; ein Specht, des Mars heiliger Vogel, brachte ihnen Speise. Dieses wun- derbare Schauspiel erblickte ein vorübergehender Hirt, mit Na- men Faustulus. Voll Mitleid hob er die Kleinen auf und brachte sie seinem Weibe, Acca Laurentia, zur Pflege. Hier nun, in der Hütte des Hirten, wuchs das wunderbar gerettete Brüderpaar zu rüstigen Hirtenknaben heran. Bald weideten sie friedlich ihre Heerden, bald verfolgten sie über Berg und Thal räuberische Menschen sowohl als Thiere, die ihren Heerden nach- stellten. So wuchs ihr Muth, und vor Kampflust fielen sie oft die Hirten des Numitor an. Diese, der häufigen Neckereien des wilden Brüderpaars und ihrer Raubgenossen müde, ergriffen endlich den Remus und führten ihn gefangen nach Alba zu ih- rem Herrn. Numitor ahnte bald, daß er seinen Enkel vor sich habe, und hielt ihn in Gewahrsam, bis Faustulus mit Romulus herbeieilte und das ganze Geheimniß aufdeckte. Freudig über- rascht beschlossen die beiden Brüder, sich an ihrem tyrannischen Oheim zu rächen. Mit einer Schar verwegener Gesellen dran- gen sie heimlich in die Stadt und überfielen und ermordeten den Amulius. Den verstoßenen Numitor aber setzten sie wieder in seine Herrschaft ein. Erkenntlich gegen solche Wohlthat er- laubte dieser seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 33

1849 - Münster : Coppenrath
33 sprungen. Der erzürnte Romulus habe ihn erschlagen und die- sen Fluch ihm nachgerufen: „So fahre Jeder, der nach dir über meine Mauer setzt!" Romulus war jetzt alleiniger Herrscher, und die Stadt nach ihm benannt.3) K. 9. Quellen der römischen Geschichte und neuere Bearbeitungen derselben. Zu den ältesten geschichtlichen Denkmalen Roms, welche zum Theil als Quellen der späteren Geschichtsforschung zu be- trachten sind, gehören die öffentlich autorisirten und bereits zur Zeit der Könige begonnenen kurzen Aufzeichnungen merkwürdiger Ereignisse und Einrichtungen. Die wichtigsten Quellen sind: 1. Die commentarii regum und leges regiae, Aufzeichnungen von Gesetzen und Verordnungen der Könige. 2. Die annales maximi oder publici, chronikenartige, durch den jedesmaligen Pontifer Marimus angefertigte Verzeichnisse der wichtigsten Er- eignisse jedes Jahres. 3. Die eommentarii pontificum, die wahrscheinlich bloß auf den Cultus und gewisse priesterliche Ver- richtungen und Vorrechte sich bezogen. 4. Die libri lintei und libri magistratuum, Verzeichnisse der Magistrate der einzelnen Jahre, unter denen besonders die fasti consulares wichtig wa- ren. Über den Inhalt und den Charakter dieser Denkmale kann nichts Bestimmtes angegeben werden, da sie wahrscheinlich bei der Einäscherung der Stadt durch die Gallier im Jahre 388 vor Ehr., wenn auch nicht sämmtlich, doch größtentheils untergegangen sind. Neben diesen ältesten geschriebenen Urkun- den bestand eine Überlieferung mancher Thatsachen in der ein- heimischen Sage, welche in Nationalliedern eine poetische Ein- kleidung fand und sich vermittelst dieser leichter fortpsianzte. Auch innerhalb der Familien pflanzten sich Nachrichten von be- 3) Die Ableitung des Namens Rom von Nomulus muß befremden; denn hiernach müßte doch wohl die Stadt den Namen „Romula" füh- ren. Wollen wir bei jener Mythe bleiben, so kann „Romulus" nur als eine damals oft gebrauchte Verkleinerungsform erscheinen, so daß der eigentliche Name des Stammheros „Romus" ist, und hiervon „Rom." — Schmeichelnde Griechen leiteten gern den Namen Rom von ihrem Worte (Stärke) ab. Weiter. Geschichte der Römer. 3

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 34

1849 - Münster : Coppenrath
34 rühmten Mitgliedern fort, besonders durch die sogenannten lan- do« fúnebres oder Leichenreden, worin den Vorfahren oft er- dichtete Triumphe, Confútate u. s. w. zugeschrieben wurden, die jo in die Geschichte übergegangen sind. Die eigentliche Geschichtschreibung begann erst nach dem zweiten punischen Kriege sich in Rom nach und nach auszubil- den, und zwar durch die Annalisten, deren zahlreiche Werke jedoch verloren und nur durch die Anführungen späterer Schrift- steller bekannt sind. Sie zeichneten die römische Geschichte von der Erbauung der Stadt an in einfachen und schmucklosen Chro- niken (anuales) nach der Reihenfolge der Jahre auf. Der erste unter den römischen Annalisten ist nach des Li- vius Zeugniß Q. Fabius Pictor, der im zweiten punischen Kriege gedient hatte und nachher mehre für uns größtentheils verloren gegangene Bücher (anuales) schrieb, deren Glaubwür- digkeit indessen schon von Polpbius in Zweifel gezogen worden ist. Der fast gleichzeitige, als sorgfältiger Geschichtsforscher ge- rühmte L. Ein eins Ali mentu s, der ebenfalls im zweiten punischen Kriege gedient hatte, schrieb eine Geschichte Roms von der Gründung an bis auf seine Zeit, aber in griechischer Spra- che; ebenso Acilius, dessen Annalen ein gewisser Claudius ins Lateinische übersetzte. Weit mehr haben wir den Verlust der „Origines" des M. Porcius Cato Censorinus zu beklagen, worin nach sieben Büchern die Geschichte des Ursprun- ges der Stadt Rom und der andern Städte Italiens, dann insbesondere die Geschichte der beiden punischen Kriege und der darauf folgenden Ereignisse bis 151 v. Chr. behandelt war. Fast gleichzeitig besang der Dichter Q. Ennins, aus Rudiä in Campanien, in einem großen Nationalepos von achtzehn Bü- chern (anuales) die Geschichte Roms von dessen Gründung an bis auf seine Zeit, von welchem Werke auch zahlreichere und größere Bruchstücke auf uns gekommen sind. Die vielen Anna- listen der folgenden Zeit sind uns meist nur den Namen und einzelnen Anführungen nach, die sich insbesondere bei Livius finden, bekannt. Unter den noch vorhandenen Schriften der Alten, welche die römische Geschichte in einigem Zusammenhänge behandeln, sind folgende hervorzuheben, a. In griechischer Sprache

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 35

1849 - Münster : Coppenrath
35 schrieben: Polybius aus Megalopolis, ein Zeitgenosse des jüngern Scipio, der in vierzig Büchern allgemeiner Histo- rien den Zeitraum vom Anfänge des zweiten punischen Krie- ges bis zum Ende des letzten macedonischen Krieges, also von 218—157, behandelt. Vollständig sind jedoch nur die fünf er- sten, das 6. bis zum 17. in Auszügen, die übrigen nur in Bruchstücken vorhanden; Dionysius von Halikarnaß, der zur Zeit des Augustus ein Werk Idq/aioxoyia cpco(xaixrj in 20 Bü- chern schrieb, von denen aber nur noch die ersten 11 übrig sind, welche die älteste Geschichte Noms bis zum Jahre 443 v. Ehr. umfassen; Appian aus Alexandria schrieb eine römische Ge- schichte von Noms Ursprung an bis auf seine Zeit, in 24 Bü- chern. Davon sind außer dem Anfang des Werkes noch übrig: B. 6—8 oder Geschichte der Feldzüge in Spanien und gegen Hannibal; B. 11 und 12 über die Kriege in Syrien und ge- gen Mithridates; B. 13—17' über die Bürgerkriege bis auf Cäsar; B. 23 über den Krieg in Jllyrien. Die römische Ge- schichte des Dio Cassius, aus Nicäa in Bithynien, bestand aus 80 Büchern und war von den ältesten Zeiten Roms bis auf die Zeiten des Verfassers (229 v. Ehr.) fortgesetzt. Die noch erhaltenen Bücher (B. 35—54) umfassen die Begebenhei- ten vom Jahre 87 bis 8 v. Ehr. Von Plutarch aus Chä- ronea, dem Lehrer und Freunde des Kaisers Hadrian, haben wir das Werk ßwl Iiuqulhß.oi, das 22 Biographien berühm- ter Römer enthält, deren Reihe Romulus eröffnet, der Kaiser Otho beschließt. Als Compendienschreiber verdient vorzüglich Zonäras Beachtung, welcher im zwölften Jahrhundert nach Ehr. ein Xqovixov vom Anfänge der Dinge bis 1118 schrieb, wobei er ältere, für uns verloren gegangene, Schriftsteller benutzte. b. Unter den Schriftstellern, welche die römische Geschichte vom Anfänge bis auf ihre Zeit in lateinischer Sprache schrieben, sind besonders folgende zu nennen: Titus Livius (geboren zu Padua 58 v. Ehr. und gestorben daselbst 19 n. Ehr.). Sein Werk, das er selbst Annales genannt, umfaßt in hundert zwei und vierzig Büchern die Geschichte Roms von sei- ner Gründung bis auf den germanischen Krieg und den Tod des Drusus, 9 v. Ehr. Es sind aber nur fünf und dreißig Bücher vollständig auf uns gekommen, und zwar die zehn ersten 3«'

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 37

1849 - Münster : Coppenrath
37 seiner Zeit, von Galba's Thronerhebung bis zum Tode Domi- tian's, woran die Geschichte des Nerva und Trajan sich knüpfen sollte, was indessen unausgeführt geblieben ist. Leider besitzen wir bloß die vier ersten Bücher und den Anfang des fünften. Auch ein zweites Werk des Tacitus, Annales, welches die Ge- schichte Roms vom Tode des Augustus bis auf den Tod des Nero befaßt, ist nur unvollständig auf uns gekommen. Von den sechzehn Büchern fehlt uns ein Theil des fünften Buches, dann das siebente bis zehnte nebst dem Anfänge des elften und dem Schluß des sechzehnten. — Ammianus Marcellinus, der um 400 nach Chr. lebte, schrieb: Herum ß-estarum libri Xxxi, eine Geschichte von dem Regierungsantritte des Nerva, 91 n. Chr. bis zum Tode des Valens, 378 n. Chr., wobei aber die dreizehn ersten Bücher mit der Geschichte der Jahre 91—352 fehlen. Auch mehre in derselben Sprache geschriebene Biographien sind von größerem oder geringerem Einflüsse auf die römische Geschichte. So schrieb Cornelius Nepos, der Freund des Cicero, das Werk: vitae excellentium imperatormn, wovon das Leben des Hamilcar, Hannibal, Cato und Atticus hierhin gehö- ren; C. Corn. Tacitus: vita Agricolae; — C. Sueto- nius Tranquillus: vitae Xii imperatorum, Biographien der zwölf ersten Kaiser, von Cäsar bis Domitian. Gewisser- maßen als Fortsetzung des Suetonius iah eine Reihe von Bio- /¡A' : • graphien römischer Kaiser von Hadrian bis auf Carus und des- sen Söhne, oder von 117 bis 285, von sechs verschiedenen Verfassern (Scriptores historiae Augustat) betrachtet werden. Ferner besitzen wir von S. Aurelius Victor, der im vier- ten Jahrhundert, zur Zeit des Kaisers Julian, lebte, die beiden Werke: de viris illustribus Rornae und de Caesaribus. Endlich hat Valerius Marimus, der unter dem Kaiser Tiberius lebte, eine Sammlung von interessanten Geschichten und Anek- doten unter dem Titel: Factorum dictorumque memorabilium libri Ix, hinterlassen. Außer den Geschichtschreibern enthalten mehr oder minder- zahlreiche Notizen für die römische Geschichte die Werke des Cicero; und zwar können die beiden noch vorhandenen Bücher de re publica und die drei Bücher de legibus für die Geschichte

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 38

1849 - Münster : Coppenrath
38 der älteren Verfassung, so wie seine Briefe für die Geschichte seiner Zeit als Quellen dienen. Überdies enthalten die Schrif- ten der Redner, Dichter, Philosophen, Geographen, Grammatiker re. noch eine Menge zerstreuter Nachrichten. Unter den neuern Schriftstellern verdient besonders genannt zu werden: B. G. Niebuhr, der das Gebäude einer kriti- schen Geschichte Roms aufzuführen versuchte, mit welchem eine ganz neue Epoche für die Behandlung der römischen Geschichte begann. Seine „Römische Geschichte" erschien in den Jahren 1811 und 1812 in zwei Theilen, die bis zum Jahre 416 der Stadt führen. Eine zweite völlig umgearbeitete Ausgabe erschien 1827 und 1830, wozu nach Niebuhr's Tode aus dessen Nach- lasse im Jahre 1832 ein dritter Theil kam, der bis zum Ende des ersten punischen Krieges reicht. Fried. Kortüm, Röm. Geschichte von der Urzeit Ita- liens bis zum Untergange des abendländischen Reichs. Heidel- berg 1843. H. E. Apel, Geschichte des röm. Staats. Leipzig 1843. Fr. Fiedler, Geschichte des röm. Staates und Volkes, 3. Aust. Leipzig 1839. P. Kobbe, Röm. Geschichte. Leipzig 1839. Göttling, Geschichte der röm. Staatsverfassung. 1840. I. H. Ernesti, Das Römerreich. 1836. K. D. Hüllmann, Römische Grundverfassung. 1832. K. L. Blum, Einleitung in Roms alte Geschichte. 1828. W. Wachsmuth, Die ältere Geschichte des röm. Staa- tes. 1819. » C. Peter, Zeittafeln der röm. Geschichte. 1841. §. 10. Einteilung und Übersicht der Geschichte der Römer. Darin unterscheidet sich die Geschichte der Römer wesentlich von der Geschichte aller übrigen Völker, daß sie fast immer nur eine Stadtgeschichte bleibt. Wohl haben einzelne Völker unter großen Führern mächtige Reiche gegründet; so die Perser unter Cyrus, die Macedonier unter Alerander dem Großen: daß aber eine einzige Stadt sich nach und nach die Herrschaft fast über
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