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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 21

1842 - Zwickau : Zückler
21 Luft einathmen, wodurch sie leichter und dess- halb zum Fliegen geschickter werden. Auch sie theilt man wieder in besondere und gewöhn- lich in folgende Arten ein: a) In Raubvögel. Diese Vögel haben alle unterwärts gebogene, scharfe Schnäbel, kurze, meistentheils befiederte Füsse mit scharfen Krallen, grosse Flügel, und leben von frischem Fleische oder Aas. Einige von ihnen flie- gen nur bei Tage, andere bei Tag und Nacht, und noch andere, z. B. die Eulen nur des Nachts auf Raub aus. Solche Raubvögel sind z. B. die Geier, die Falken, zu welchen die mächtigen Ad- ler gehören, die Eulen, Würger u. a. m. 6) In hühnerartige Vögel (Hausvögel). Diese haben meistentheils einen gewölbten Schnabel und leben von Sämereien und Würmern. Man rechnet zu ihnen unsere bekannten Hausbühner; ferner die Wald- und Feld- oder Rebhühner, die schönen Fasanen, die Auer - und Birkhühner, die Trut- hühner, Trappen u. s. w. c) In Sperlings ar- tige Vögel (Singvögel). Auch zu dieser Art Vögel gehören eine Menge verschiedener Gattun- gen. Sie haben meistens einen kegelförmigen Schnabel, bauen künstliche Nester, fressen Gesä- me und Würmer und ergötzen uns in der Natur durch ihren schönen Gesang. Zu ihnen rechnen wir die Nachtigallen, Lerchen, Staare, Drosseln, Finken, Stieglitze, Hänflinge, Zeisige, Kanarien- vögel und andere, d) In spechtartige Vögel, Diese haben meistentheils ein sehr schönes buntes Gefieder, einen geraden, eckigen, sehr scharfen Schnabel zum Aufhacken der Baumrinden und an- derer harter Gegenstände, kurze, mit scharfen Krallen versehene Füsse zum Anhalten an den Baumstämmen, und sehr starke und steife Schwanz- federn, womit sie sich beim Klettern anstemmen und festhalten. Ihre Stimme ist kreischend und dem menschlichen Ohre unangenehm. Dieser Ar- ten von Vögeln giebt es sehr viele; man zählt ih- rer an 600, von denen wir uns nur einige merken wollen, als: die eigentlichen Spechte, bei denen wir zugleich die vielen von einander höchst ver-

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 22

1842 - Zwickau : Zückler
22 schiedenen grossen und kleinen prächtigen Papa- geien anführen; sodann die herrlichen Eis- vögel, den Wendehals, den Kukuk, die Raben, Krähen, Dohlen, Elstern, die Pfingsivögel oder Pirolen und alle die kleinen, freilich nicht bei uns lebenden, prachtvoll glänzenden Colibri’s oder Ho- nigsauger, von welchen eine Gattung nicht grösser als ein Maikäfer ist, und deren Eierchen wie Erb- sen sind. Der Nutzen, welchen die Vogel uns Menschen bringen, ist zwar nicht so gross, als der der Saü- gethiere, aber doch immer noch gross genug, um uns mit Dank gegen Gott, unsern Vater, zu er- füllen, Viele, besonders die Staare, vertilgen un- zählige schädliche Insecten; andere verzehren Feld- maüse, Schlangen, Frösche und Eidechsen und steuern so der unmässigen Vermehrung der kleinen Saiigethiere, Noch andere, z. B. die Geier und Raben, fressen das Aas und vermindern so den-* unleidlichen Gestank und die für Menschen und 1hiere so schädliche Ausdünstung desselben. Wie- der andere vernichten nicht nur viel Unkraut auf unsern Feldern, sondern verpflanzen auch nicht selten den Samen nützlicher Gewächse aus einer Gegend in die andere. Und wie viele dienen uns durch ihr wohlschmeckendes Fleisch und ihre Eier zu gesunder Nahrung, und werden uns auch ausser- dem so ausserordentlich nützlich durch ihre Federn, während die Singvögel, wie schon gedacht, uns durch ihren lieblichen Gesang ergötzen! — Wie übel wären wir auch daran, wenn wir keine Fe- dern zum Schreiben und im Winter keine wärmen- den Federbetten hätten? Auch sind ja die kostba- ren Federn vieler Vögel, z. B. des Strausses und des Reihers, womit sich die Vornehmen und Rei- chen aller Länder schmücken, für viele Völker ein gar bedeutender Handelsartikel. Ja selbst der Dünger vieler Vögel verdient Beachtung; denn manche kleine Insel oder Seeklippe würde ohne denselben ganz unfruchtbar sein.

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 24

1842 - Zwickau : Zückler
24 lang wird. Sie umschlingt den stärksten Tiger, bricht ihm alle Nippen im Leibe zusammen und verschlingt ihn alsdann mit Haut und Haar. Der Nutzen, den uns die Amphibien gewahren, ist allerdings gegen andere Thiere gering, obgleich in manchen Gegenden wieder beträchtlich. Hauptsächlich nützen sie uns dadurch, daß sie meist von andern schädlichen und lästigen Thieren leben. Viele Schlan- gen indeß, besonders auch die Schildkröten und deren Eier, dienen den Menschen auch zu nahrhafter und wohlschmeckender Speise. Auch verfertiget man aus den hornartigen Schuppen der oft stcinharten Schildkrö- tendecken Kämme und viele andere nützliche Dinge, und die Wilden bedienen sich jener gewölbten Decken anstatt der Tröge und Mulden. Und nützten uns auch wirklich die Amphibien gar Nichts: so dürfen wir doch nicht vergessen: Die Welt gehört uns Menschen nicht allein; Auch Thiere sollen sich der Güte Gottes sreün. Vierte Claffe. Die Fische können nur im Wasser leben, haben, wie die Amphi- bien, rothes, kaltes Blut, und athmen nicht, wie alle früher erwähnten Thierclaffen, durch Lungen, sondern durch sogenannte Kiemen, die an beiden Seiten des Kopfes liegen, auö feinen Blättern bestehen und eine Art Kamm bilden, der an kleinen Knöchelchen befesti- get ist. Auch sie legen, mit Ausnahme weniger, z. B. des Aals, des Haifisches, des Nadelfischeö und eini- ger anderer, die lebendige Junge gebären, Eier, brü- ten sie aber eben so wenig, wie die Amphibien, selbst aus. In keiner Thierclasse findet man seltsamer ge- staltete Thiere, als unter den Fischen. Da giebt es welche, die wie ein Hammer aussehen; andere sind kugelrund; wieder andere haben die Augen oben auf dem Kopfe, wie der Sternseher; noch andere haben ein langes und glattes Schwert und wieder andere eine scharfe Knochensäge am Kopfe, wovor sich sogar der ungeheüre Haifisch, der eine Lange von 40 Fuß er- reicht, fürchten muß. Ja, es giebt einige Arten von Fischen, die mit Hilfe ihrer langen Brustflossen sich

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 25

1842 - Zwickau : Zückler
25 über das Wasser erheben und 50—60 Schritt weit fliegen. Und wie viele Millionen fischarttge Thiere mögen noch in dem unermeßlichen Ozean sich aufhal- ten, die der Mensch wohl nie alle kennen lernen wird, da es unmöglich ist, die Tiefen des Weltmeeres ganz zu ergründen! Eingetheilt werden die Fische im Allgemeinen in sogenannte Knorpelfische, die keine eigentlichen Graten, sondern anstatt derselben bloê Knorpel haben, und in eigentliche Gräten fische. Alle anderen Ein- theilungen, deren es noch sehr viele giebt, müssen wir hier übergehen. Der Nutzen der Fische ist ziemlich einfach; denn sie dienen uns meistens nur zur Speise. Die belieb- testen eßbaren Fische sind: der Karpfen, die Forelle, der Aal, der Hecht, die Barbe, der Weißfisch, die Schmerle, der Stockfisch und Hering, sowie die Sar- delle und Bricke. Viele Völker, vorzüglich in nördli- chen Ländern, würden gar nicht ohne Fische bestehen können, indem dieselben fast ihre einzige Nahrung aus- machen, -während wieder 100,000 von Menschen der Herings-, Sardellen-, Stockfisch- und Lachsfang ei- nen reichlichen Verdienst gewährt. Endlich ist auch des Handels zu gedenken, der init dem Fischthrane, der -Hausenblase, dem Caviar, dem Chagrin und anderm Fischleder getrieben wird. Fünfte Classe. Die Jnftcten, auch Kerb thiere genannt, weil bei den meisten, wie z. B. bei den Bienen, Wespen, Schmetterlingen u. a. die verschiedenen Theile ihres Körpers durch Ein- schnitte von einander getrennt sind. Sie haben statt » des Blutes eine weißliche, kalte Feüchtigkeit, und sind meistentherls am Kopfe mit gegliederten Fühlhörnern versehen. Sie athmen nicht durch Lungen, sondern hauptsächlich durch kleine Öffnungen, die sich an den Seiten ihres Körpers befinden, und haben wenigstens sechs Beine; manche aber auch über hundert. Beson- ders merkwürdig ist bei diesen Thieren, daß sehr viele derselben sich in ihrem Leben einmal, oder wohl auch mehrere Male gänzlich verwandeln müssen, ehe sie ihre

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 30

1842 - Zwickau : Zückler
30 Wie es aber zugeht, daß die Pflanzen wachsen und gedeihen, das ist uns ein eben so großes Rathsel, als das Wachsthum der Thiere und Menschen. Wel- cher Sterbliche kann die Wunder der Natur ergründen und begreifen? Monden lang schläft das kleine Sa- menkorn unter Schnee und Eis; Niemand pfleget sein; und doch keimt es zur bestimmten und rechten Zeit, und wächst kräftig aus der Erde empor, oft zum größ- ten Baume. Jedes Samenkorn bestehet aus einem mehlartigen Kern, der von einer festen Schale geschützt wird. An ihm bemerkt man, wenn man es genauer betrachtet, einen kleinen erhabenen Punkt; er ist das Herzchen und der wirkliche Keim der künftigen Pflanze. Kommt der Frühling mit seinen wärmeren Sonnen- strahlen: dann regt sich dieser Keim, gewinnt Leben, schwillt auf, zersprengt die ihn umgebende Schale, senkt seine Spitzen in den Erdboden und sucht sich selbst seine Nahrung. Aus dieser Spitze treibt er kleine Fa- sern hervor, die gar bald zur Wurzel werden. Wer lehrt dieß dem Keime? Mag man das Körnlein ver- kehrt oder gerade in oder auf die Erde legen, es wird sich doch zu seiner Zeit ganz von selbst so drehen und richten, wie es liegen muß, wenn es Wurzeln und seinen Halm oder Stamm treiben soll. Wer kann das begreifen? — Müssen wir nicht erkennen, daß sich Gottes Sorge auch auf daö kleinste Samenkorn er- streckt? — Und wie mannigfaltig sind diese Wurzeln bei allen den verschiedenen Pflanzen l Da giebt es einige, die mit festem Pfahle in gerader Richtung in die Erde bohren, um dem künftigen Stamm eines riesenhaften Baumes vor der Macht der Stürme Hal- tung zu verschaffen. Nichts widerstehet der Gewalt dieser Wurzel; Mauern und Felsen müssen vor ihnen weichen. Andere dehnen sich mit vielen Ästchen und feinen Fasern mehr in die Breite aus, ohne tief in die Erde zu dringen. Einige sind hohl und röhrenar- tig, andere schuppig, haarig, holzig, oder fleischig. Und wie verschiedenartig sind die Gewächse, die von diesen Wurzeln gehalten werden und aus den zarten Pflänzchen sich entwickeln! Einige werden zu Schwäm- men, die über Nacht an schattigen und feuchten Or- ten wachsen; zu Moosen an dürren Felsen und Steinen;

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 32

1842 - Zwickau : Zückler
32 O, wunderschön ist die Natur! Voll Pracht sind mei« nes .Gottes Werke! Mein Geist erstaunet, wenn ich nur den kleinsten Theil davon bemerke! Nutzen der Pflanzen. Von keiner Pflanze können wir sagen, daß sie nur schädlich, oder ganz unnütz sei. Jede hat ihre Bestimmung, und diejenigen, die um Menschen schäd- lich, ja vielleicht tödlich werden können, dienen den- noch tausend andern lebendigen Geschöpfen zur Nah- rung. Ohne das Pflanzenrelch müßten Menschen und Thiere vergehen. Aus ihm erhalten wir nicht nur alle unsere Getreide-, Gemüse- und Obstarten, sondern auch fast alle Nahrung für unser Vieh. Aus dem Pflanzenreiche gewinnen wir den Wein, das Bier, die Chocolade, den Thee und andere gute Getränke, die meisten Arten köstliche Gewürze, Zucker, Ho- nig und Wachs, die meisten Arzneimittel, alle Bau-, Brenn- und Nutzhölzer, Flachs, Hanf und Baum- wolle, eine Menge Farben, Lohe, Lauge, Potasche; alle Arten Harze und Gummi, als: Pech, Colopho- nium, Terpentin, Mastix, Storax, Weihrauch, Kam- pher, Opium, Gummi arabicum und elasticum, und tausend andere nützliche Dinge. Und welchen uner- meßlichen Nutzen stiften die Pflanzen, indem sie Mil- lionen Thieren, ohne die wir gar nicht leben könnten, zur Nahrung dienen; außerdem eine Menge uns schäd- licher Dünste einziehen und dafür die für Menschen und Thiere so höchst nothwendige und gesunde Lebens- lust (das sogenannte Sauerstoffgas) wieder ausath- men! Ohne diese Luft, welche auch deßhalb Feüerluft heißt, würden wir auch Nichts zum Brennen bringen; und wie unendlich unglücklich würden wir sein, wenn wir kein Feuer hätten! — Höchst weise und gütig hat Gott auch alle diese verschiedenen Pflanzen auf der großen Erde vertheilt. Jeder Himmelsstrich bringt die Pflanzen hervor, die gerade für dessen Bewohner am zweckmäßigsten sind. Daher finden wir in den heiße- sten Ländern die saftigsten und gewürzhaftesten Früch- te, die die meiste Labung verschaffen, z. B. Citronen, Orangen, Melonen, Datteln, Ananas, Feigen, Oli-

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 34

1842 - Zwickau : Zückler
34 Stamm und die Blätter nur Einen Körper ausma- chen. Sie bestehen entweder aus Fäden, oder aus ei- nem haütigen, oder blättrigen, oder gallertartigen Wesen. Zu gewissen Zeiten zeigen sich an ihnen Bla- sen, Knöpfchen, Schilder, oder becherartige Vertie- fungen, wodurch höchst wahrscheinlich ihre Fortpflan- zung bewirkt wird. In kalten Ländern sind sie am haüfigsten. Wenn sie auch nicht selten den Baumen schaden, indem sie diese oft fest umschlingen und sogar ersticken: so dienen sie doch auch wieder, wie die Moose, zur Befruchtung der Erde. Einige von ihnen, beson- ders diejenigen, welche man Flechten nennt, sind auch für Menschen und Thiere sehr nützlich, indem sie nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Medicin benutzt werden. Dahin gehören z. B. die isländische und die Nennthierflechre, die in Island und an- dern Gegenden des hohen Nordens den so höchst nütz- lichen Nennthieren und den dortigen Bewohnern, die sogar Brod aus ihnen backen, zur Nahrung dienen,, auch bei uns, unter dem Namen des isländischen Moo- ses, als Mittel gegen Lungenkrankheicen gebraucht wer- den- Ferner sind zu erwähnen: die Stein flechte und besonders die Orseille, aus welcher eine sehr schöne rothe und blaue Farbe gewonnen wird. Von weniger Nutzbarkeit sind o) die F arrenkraüter, die keinen eigentlichen Stamm oder Stengel haben, sondern ihren großen Blattstiel mit vielen regelmäßig an diesem sitzenden, schön gezackten Blättchen, unmittelbar aus der oft sehr dicken und holzigen Wurzel hervortreiben. Man findet sie am häufigsten an feuchrwaldigen und feüchtsteinigen Örtern. An den Unterflachen ihrer Blätter sitzt ge- wöhnlich der Same in Form kleiner Körner. Unter ihnen wird besonders der Schachtelhalm wegen sei- ner scharfen, viereckigen und gestreiften Blätter von Tischlern und Drechslern zum Poliren und das soge- nannte Frauenhaar in den Apotheken gebraucht; auch bereitet man aus der Asche dieser Krauter ein gu- tes Laugensalz. Endlich rechnet man hierher noch c!) die Schwämme und Pilze, die sich über- all, an Balken, Baumstämmen und Mauern, auf mageren Sandftrecken und trockenen Anhöhen, ganz

8. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 37

1842 - Zwickau : Zückler
37 Kleidung' und noch andere bloss zum Vergnügen und zur Zierde der Natur. Von der grossen Menge der Krauter, deren Wurzeln, Strünke, oder Blatter nicht allein un- zählige Thiere, sondern vorzüglich auch wir Men- schen gemessen, wollen wir hier nur einige be- merken: 1) Die Rüben, unter welchen besonders wohlschmeckend sind: die gelben (Mohrrüben), die weissen, besonders die sogenannten märki- schen, die rothen, die Kohlrüben, die Run- kelrüben, die sehr viel Zuckerstolf enthalten, und aus denen man daher auch Zucker zu berei- ten angefangen hat. 2) Die Petersilie und der Kerbel, wovon sowohl die Wurzeln, als auch die Blättchen in der Küche fast täglich benutzt werden. 3) Der Sellerie, der auch als Salat genossen wird ; diecichorie, deren Wurzeln man bekanntlich wie Kaffee benutzt; die Retti ge und Radischen, der Meerrettig und der Ingwer, der freilich erst aus China geholt werden muss, uns aber ein sehr schätzbares Gewürz ist. 4) Die Kartoffeln, ohne welche, obgleich ihr Kraut und besonders ihre grünen, traubenartigen Früchte unter die giftigen Kraütec und Früchte zu rechnen sind, jetzt viele, besonders die Gebirgsge- genden Deutschlands und vieler anderer Länder kaum noch würden bestehen können. Ein Englän- der, Franz Drake, brachte sie zu Ende des sechszehnten Jahrhunderts aus Brasilien mit nach Eiiropa und wurde dadurch der Wohlthäter für Millionen Menschen. 5) Alle Arten Zwiebeln, unter welchen wir hier nur erwähnen : die ge- wöhnliche Küchenzwiebel, den Schnitt- und Knoblauch, die kleinen länglichen und röth- lichen Schalotten und diè noch kleineren Perl- zwiebeln, die allein der Küche und auch sonst zu andern Zwecken gebraucht werden. 6) Alle Arten Kohl und Kraut, der sehr bekannte Spinat, Salat, die Rapünzchen, der Majo- ran und Portulak. Vom Blumenkohl und vom Hopfen gebraucht man vorzugsweise die Blüthen. Ersterer dient als Gemüse und letzterer

9. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 39

1842 - Zwickau : Zückler
39 •bessere Wolle liefert, bat 3 — 4 Fusshohe Stengel, die sich oben in mehrere Ästchen theilen. An diesen sitzen blassgelbe, auch weisse uiuppurpur- rothe, glockenartige Buithen. Sind diese verblü- het: so entstehen trockene Samenkapseln, die in- wendig in vier Facher getheilt sind. In diesen lie- gen geniessbare, eirunde Samenkörner, die in die Baumwolle eingewickelt sind. Diese Kapseln er- reichen nach und nach die Grösse eines massigen Apfels, springen endlich auf und lassen nun die Wolle hervorquellen, die nur von dem Samen gereiniget zu werden braucht, um sogleich zur wei- tern Verarbeitung geeignet zu sein. Noch müssen wir aber auch einiger giftiger Kraüter gedenken, die zwar im Allgemeinen alle ihren Nutzen haben, uns aber doch, wenn wir sie nicht kennen und unvorsichtig gemessen wollten, sehr schädlich, ja sogar tödlich werden könnten. Die gewöhnlichsten sind : 1) Derschier- ling, welcher der Petersilie und dem Kerbel, wenn er noch jung ist, ausserordentlich ähnlich sieht. Es giebt drei verschiedene Arten von Schier- ling: den Wasserschierling, der am häufigsten am Wasser wächst, den gefleckten und den kleinen Schierling, auch Hundspetersilie genannt, welcher, obgleich nicht ganz so giftig, als die beiden zuerst genannten Arten, doch dess- halb am gefährlichsten ist, weil er gewöhnlich in den Gärten mitten unter der Petersilie und dem Kerbel zu finden ist. Er unterscheidet sich von der Petersilie nur dadurch, dass sein Stiel unten an der Wurzel ins Violette übergeht, und dass seine etwas grossem Blättchen, mit den Fingern gerieben, einen widrigen, knoblauchartigen Ge- ruch von sich geben und auf der Rückseite glän- zen. 2) Die schöne Kaiserkrone, die so haü- hg als Zierde in unsern Garten gefunden wird Besonders giftig sind ihre Wurzeln. 3) Die be- kannte Herbstzeitlose, auch Wiesensafran ge- nannt, die im Herbste gewöhnlich auf feiichten Vviesen wächst. 4) Der rot he Fingerhut, der häufig die Wälder ziert. 5) Die auf Feldern und

10. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 40

1842 - Zwickau : Zückler
40 am Rande der Äcker zu findende Wolfsmilch. 6) Der Kellerhals oder Seidelbast. Er wächst wild in den Wäldern; seine röthlichen Blu- men sitzen ohne Stiel dicht am Stengel und bre- chen schon im Marz auf, ehe noch die Pflanze ihre lanzettförmigen, abwärts hängenden Blatter be- kommt, Ihre erbsengrossen, erst grünen, dann rothen oder gelben, zuletzt -schwarzen Beeren sind tödlich. 7) Die Wolfskirsche oder Bel- ladonna wächst in Wäldern als. grosser Busch mit glockenförmigen Blumen. Ihre Beeren, die wie kleine Kirschen anssehen, sind sehr giftig. 8) Das Bilsen- oder Tollkraut, das sich gern auf Schutthaufen erzeugt, hat eine schmutzig- blassgelbe, rothgeaderte Blume. Der sehr giftige Same ist in verschlossenen Kapseln. Seine eben so giftige Wurzel kann mit der Pastinakwurzel leicht verwechselt werden. 9) Der Stechapfel, der häufig an schattigen, unbebauten Plätzen wächst. Er wird oft über 2 Ellen hoch, hat trichterförmi- ge, röthlich weisse Blumen und eine stachlichte Samenkapsel, deren Same leicht für Schwarzküm- mel gehalten wird, aber ebenfalls sehr giftig ist. Ferner gehören zu den giftigen Kraütern: der Sturmhut (blauer Eisenhut), dessen blaue, auch gelbe Blüthen wie ein Helm aussehen ; der schwar- ze gemeine Nachtschatten, der oft an Zaünen, Hek- ken und Miststellen wächst und widerlich riecht. Eben so gehören hierher auch die Kartoffeln, von denen wir schon geredet haben; ferner der Taumellolch (Sommerlolch, Trespe, Tollkorn), eine grasartige Pflanze, die unter allen Getreide- arten, besonders wo nasser Boden ist, vorkommt; nur der Same davon ist giftig; der Gifthahne n- fuss, der blassgelb, auf langen Stielen, mit fünf Blättchen, den ganzen Sommer hindurch an Was- sergruben und sumpfigen Orten blühet und sehr ge- fährlich ist; die vierblättrige Einbeere, die einen einfachen, einen halben Fuss hohen Stengel hat, an welchem aber vier hellgrüne Blätter sitzen mit einer spitzigen Blume, aus der endlich eine runde, schwarze Beere mit röth licheni Safte ent-
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