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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 31

1855 - Heidelberg : Winter
§. 31. Die Heroenzeit. §. 32. Die dor. Wanderung u. d. griech. Colonien. 31 Phrygien, der Arkadien einnahm. Alle diese hatten auf die Entwick- lung der Griechen sichtbaren Einfluß und brachten neue Bildungsele- mente mit. 2. Die Heroenzeit. §. 31. Aus der frühesten Geschichte der Griechen, die jedoch mit vielen Mythen und Fabeln vermischt ist, treten besonders hervor die Thaten des Herkules und Theseus, der Argonautenzug, der Zug der Sieben gegen Theben und der trojanische Krieg. Herkules (Heracles) und Theseus erscheinen in der Sage als Menschen, welche, mit den höchsten Kräften und Tugenden geziert, ihr Leben nur dem Wohl der Menschen weihen und bei diesem Bestreben viele Hindernisse zu besiegen haben. Beide waren auch bei dem Argonautenzug, welcher (1250 v. Chr.) auf dem Schiff Argo nach Kolchis unternommen wurde, um dort das goldene Vließ zu holen. — Der Zug der Sieben gegen Theben (1230 v. Chr.) hängt mit der Sage von Ödipus zusammen, dessen Söhne sich die Herrschaft über Theben streitig machten, worauf der verdrängte jüngere sechs Fürsten zu Hilfe rief, welche mit ihm gegen seinen Bruder zogen. Nach mißlungenem Sturm fielen beide Brüder im Zweikampf. Erst zehn Jahre später eroberten die Söhne der Gefallenen (die Ep i g o n en) die Stadt. — Der trojanische Krieg (1191—1184) war ein gemeinschaftlicher Zug vieler griechischer Stämme gegen die kleinasiatische Stadt Tr o j a, um sich wegen der Entführung der griechischen Helena, der Gemahlin des Königs Mene- laus von Sparta, durch den trojanischen Prinzen Paris zu rächen. Nach zehnjährigem Kampfe wurde die Stadt durch Odysseus' List erobert und zerstört. Die heimkehrenden Griechen aber hatten viel Ungemach zu bestehen und trafen zu Hause große Verwirrung. 3. Die dorische Wanderung und die griechischen Colonieen. §. 32. Die eigentliche Geschichte der Griechen beginnt mit der dorischen Wanderung (ums Jahr 1120). Die Dorer, ein rauhes Bergvolk in Thessalien, machten sich unter der Anführung dreier Herakliden (d. h. Nachkommen des Herkules) auf und eroberten in vielfachen Käm- pfen nach und nach fast den ganzen Peloponnes, machten sich zu Herren des Landes mit vollem Bürgerrecht und alleinigem Grundbesitz. Die früheren Bewohner wurden unterjocht, oder wanderten aus und grün- deten theils auf den Inseln, theils in Kleinasien neue Niederlassungen. Die wichtigsten derselben sind: die äolischen Colonieen auf der Insel Les- bos und in Mysien; die jonischen in Lydien und Karten, auf Samos und Chios mit den Städten Smyrna, Ephesus, Samos, Milet; die dorischen, von solchen Dorern gegründet, welche im Peloponnes keine ihnen zusagenden Plätze gefunden hatten, auch auf der karischen Küste.

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 33

1855 - Heidelberg : Winter
§. 34. Politisches Leben der Griechen. 33 4. Politisches Leben der Griechen. §. 34. Was die staatlich en Einrichtungen der Griechen betrifft, so standen Anfangs die einzelnen Völkerschaften unter Königen, welche nach deni Erbrecht oder mit Gewalt den Thron erhielten. Die P r ie- st er hatten nirgends eine Herrschaft, dagegen durch die Orakel be- deutenden Einfluß. Nach der dorischen Wanderung trennte sich das Ganze in einzelne, von einander unabhängige Städtegebiete, welche zuweilen in einen Stadtebund zusammentraten. Die Königsthümer verschwanden bald, indem die Könige theils ausstarben, theils vertrieben wurden. An ihre Stelle traten in Städten mit großem Grundbesitz Arisiokratieen (Adelsherrschaften). Diesem Adel suchte sich in Handelsstaaten der Stand der Reichen gleichzustellen, der dann die Oberherrschaft bekam; dies nannte man Timokratie. Das niedere Volk bildete, wo die neuen Einwanderer das llebergewicht erhielten, eine Art Mittelstand, oder sank zur Leibeigenschaft herab. Als Sklaven hatte man nur gekaufte Nichtgriechen. In Städten mit großem Han- dels- und Gewerbstande, wo die Glieder dieses Standes bald zu Reich- thum gelangten, errangen sie sich meist einen Antheil an der Regierung, und es entstand die beschränkte Demokratie (Volksherrschaft). Aus beiden, der Aristokratie und Demokratie, gieng zuweilen die Tyrannis hervor, d. h. die unbeschränkte Herrschaft eines Einzelnen, eines sogenannten Tyrannen, worunter man sich jedoch, besonders in der älteren Zeit, nicht immer einen grausamen Despoten, sondern meist einen für das Wohl des Volkes besorgten Alleinherrn zu denken hat. Aus der Timokratie entstand häufig die Oligarchi e, die Herrschaft Weniger, welche sich durch Gewalt in der Regierung zu erhalten suchten. Oft aber überschritt auch das Volk (der Demos) die Schranken und erzwang sich allgemeine Theilnahme an der Regierung (unbeschränkte Demokratie), welche leicht in Ochlokratie (Pöbelherrschast) ausartete. Bei diesein Auseinandergehen der griechischen Stämme hatten sie doch wieder verschiedene Bande der Einigung. Zuerst die Gast- f r e u n d s ch a f t, dann die Waffen- und Bundesgenossen- schäften mehrerer Staaten unter der Oberanführung (Hegemoni e) des angesehensten; ferner die Amphiktyvnie, eine Verbindung meh- rerer Staaten zum Schutz der gemeinschaftlichen Heiligthümer und Fest- spiele. — Das allgemeinste und weiteste Band aber waren ihre hei- ligen Festspiele: die dem Zeus geweihten olympischen, welche alle vier Jahre wiederkehrten, und nach welchen ihre Zeitrechnung sich rich- tete; die dem Apollo geweihten pytbisch en zu Delphi; die dem Poseidon geweihten isthmischeu bei Korinth und die von Herakles gestifteten nemeischen bei Nemea. Leitfaden der Weltgeschichte. 3 r

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 35

1855 - Heidelberg : Winter
§. 36. Athen. 35 Diese Verfassung, von welcher das Orakel erklärte, daß Sparta groß und herrlich seyn werde, so lange es dabei bleibe, begünstigte zwar weder das Gefühl für Zartheit und Annmth, noch den Sinn für Kunst und Wissenschaft, förderte dagegen eine Kriegstüchtigkeit, wie sie nicht leicht gefunden wurde. Dieselbe zeigte sich mit großer Härte vermischt, schon in den beiden erstern messenischen Kriegen (740—722 und 685—668), in wel- chen Messenien trotz der außerordentlichen Tapferkeit seiner Bewohner und seiner Anführer Aristodemus und Aristo men es unterworfen wurde, zeigte sich ferner irr dein Kampfe Sparta's mit Argos und Ar- kadien, so daß Sparta die Hegemonie über einen großen Theil des Peloponnes erhielt. 6. Athen. §. 36. Den dorischen Spartanern ganz entgegengesetzt hielten die jonischen Athener neben körperlicher Tüchtigkeit volle geistige Ausbildung durch Wissenschaft, Kunst und Gewerbe für das höchste Ziel der Erziehung und gaben sich eine Staatseinrichtung, welche jedem Einzelnen Geltung verschaffte, aber auch ein leichtbewegliches, zu steten Neuerungen ge- neigtes Wesen beförderte. Nachdem der letzte athenische König Kvdrus im Jahr 1068 v. Ehr. gefallen war, wurde die Königswürde abgeschafft, und zuerst ein Ar- chon auf Lebenszeit, später neun Archonten aus den Vornehmen gewählt, welche ihre Würde ein Jahr behielten. Diese Adelsherrschaft wollte Drako durch seine Gesetzgebung 624 befestigen, von der mau sagte, daß sie mit Blut geschrieben sey, weie'^r- sie selbst auf die kleinsten Vergehen die härtesten Strafenjetzte. Solche Härte rief einen Aufstand des Volkes unter K y l o n gegen die Eupa- triden (Adelsherren) unter Megakles hervor, der einen 30jährigen Kampf zur Folge hatte, bis Solon, ein Nachkomme des Kodrus, dieser Verwirrung durch eine neue Verfassung ein Ende machte. 594 Die Grundzüge der solonischcn Verfassung sind folgende: 1. Bürger wurde man durch Geburt oder Einbürgerung mittelst Volks- beschluß. Die Erziehung (bis zum 16. Jahr im elterlichen Hause, von da bis zum 18. im öffentlichen Gymnasium) sollte Körper und Geist gleichmäßig ausbilden. Mit dem 18. Jahr wurde der junge Athener mündig, dann folgte zweijähriger Kriegsdienst. Mit dem 20. Jabr erhielt er Stimmrecht in der Volksversammlung und mit dem 30. das Recht zum Eintritt in die He li äa, d. h. in das Geschwornengericht. 2. Alle Bürger waren nach ihrem Vermögen in vier Klassen getheilt und nahmen nach diesem an den Rechten und Pflichten des Staates und am Kriegsdienste Theil. 3*

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 37

1855 - Heidelberg : Winter
37 §. 38. Die Perscrkriege. (Aufstand der Ionier.) Die Kunst wurde von der Gesammtheit der Griechen gepflegt und es gelangten schon damals zu bedeutender Höhe die Musik, die Architek- tonik, die Plastik und die Dichtkunst. Aus jener Zeit stammte der prachtvolle Apollotempel zu Delphi und der Dianentempel zu Ephesus, der zu den 7 Wunderwerken der Welt gezählt wurde. — Von den Dichtern nennen wir Homer, den Sänger der Ilias und Odyssee, dann Hesiodus, Tyrtaus, Pindarus, und den Fabeldichter Aesop. Die damalige griechische Philosophie war theils ein Fragen nach dem Ursprung der Welt und der in ihr waltenden Gottheit, theils Nahm sie eine blos praktische Richtung mit Moral und Politik verbunden (z. B bei den 7 Weisen Griechenlands: Kleobülns, .Periander, Pit- tacns, Bias, Thales, Chilon und Solon), theils suchte sie mit Hilfe der Astromonie und Mathematik zum Bewnßtseyn über das Leben in der Natur zu kommen. Pythagoras aus Samos (geb. 584), der zu Kroton in Unteritalien eine philosophische Schule stiftete, sah das Wesen der Dinge in den innern Zahlenverhältnissen und Zahlenverbindungen, und betrachtete die Welt als ein harmonisches Ganze, das sich um einen göttlichen Mittelpunkt bewege. 2. Griechenlands mittlere Zeit. Dtttmar's histor. Atlas. Taf. Iii. 1. Die Perserkriege. (Ausstand der Ionier.) §. 38. Schon unter Cyrus hatten sich die Perser die griechischer: Städtv in Kleinasien unterworfen, und in jeder Stadt einen Griechen zum Allein- herrn eingesetzt, um sie durch dieselben besser beherrschen zu kön- nen. Unter der Regierung des Darins Hystaspis faßten zwei dieser Alleinherren Histiäus, Fürst von Milet, und sein Schwiegersohn und Nachfolger Aristago ras, den Plan, sämmtliche griechische Städte von der Oberhoheit der Perser loszumachen. Hiezu suchte der Letztere auch die Hilfe der Mutterstaaten zu gewinnen; aber nur Athen und Eretria ans der Insel Euböa waren geneigt dazu. Ersteres sandte 20, letzteres 5 Schiffe zu Hilfe. Die Stadtfürsten wurden nun vertrieben, und die demokratischen Strategen sammelten ein Heer, mit welchem sie gegen den persischen Statt- halter in Sardes zogen, und zwar die Stadt einnahmen, aber die Burg nicht erobern konnten. Die Stadt gieng dabei zufällig in Flammen auf,

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 43

1855 - Heidelberg : Winter
43 §. 44. Sokrates. §. 45. Sparta's Vorherrschaft. Athener waren ein gänzlich verdorbenes Volk geworden. Dies zeigte sich besonders in ihrem Verfahren gegen Sokrates. Sokrates war der Sohn eines Bildhauers, verließ aber in seinem dreißig- sten Jahre die Werkstätte seines Vaters, um sich dem Studium der Philo- sophie zu widmen. Bald kam er zu der Einsicht, daß der Satz: „Lerne dich selbst kennen" die Grundlage aller Weisheit und seine Befolgung die wichtigste Aufgabe für den Menschen sey. Er erkannte ferner, daß die Tu- gend nur im Zusammenhang mit dem höchsten Gut oder Gott gedacht und geübt werden könne. Daß wenn es nur an Einer Tugend fehle, alle übrigen nichts helfen; endlich daß die wahre Weisheit ohne Sittlichkeit nicht bestehen könne; diese aber müsse sich im Kampf gegen die Sinnlichkeit be- währen und die Seele deshalb immer auf Gott gerichtet seyn. Nach dieser Weisheit lebte er selbst und suchte sie auch bei andern in das Leben einzuführen, weshalb er immer eine Anzahl lernbegieriger Jünglinge um sich hatte, welche er durch seine freundliche und ansprechende Lehrweise zu gewinnen wußte. Da er aber dabei dem Schlechten ohne Menschensurcht zu Leibe gieng, so hatte er bald eine Menge Gegner, und unter diesen besonders die Sophisten, Menschen, denen es bei ihrer Weisheit und Redekunst nur um Ehre, Geld und Sinnenlust zu thun war und deren Lügenwesen Sokrates ohne Schonung aufdeckte und durch seinen Wandel beschämte. Deshalb klagten sie ihn als einen Verächter der Götter, Verführer der Jugend und Staats- verräther an. Da Sokrates nach seiner einfachen Selbstvertheidigung nur mit einem Mehr von drei Stimmen für schuldig erklärt wurde, so hätte er das Recht gehabt, seine Strafe (Verbannung, lebenslängliches Gefängniß oder Geldbuße) selbst zu wählen. Mit stolz verachtendem, beißendem Ton aber überließ er seinen Rich- tern selbst das Urthcil, worauf diese, durch seinen Spott aufgebracht, ihn zum Tode vcrurtheilten. Heiter und muthig gieng er ins Gefängniß, wo er noch 30 Tage Zeit hatte, seine Schüler in seinen Lehren zu befestigen. Am letzten Tage sprach er lange mit ihnen über Tod und Unsterblichkeit, tröstete sie und trank 399 v. Ehr. mit der größten Ruhe den Giftbecher, welcher ihm gereicht wurde. — Er war ein Alaun, an welchem sich zeigte, daß auch die Heiden vom Da- seyn Gottes wissen (Röm. 1, 19. 20), sowie ein Beispiel von der Macht, aber auch von der Grenze des in dem natürlichen Gewissen niedergelegten Sit- tengesetzes (Röm. 2, l4. 15). 8. Spartas Vorherrschaft. §. 45. Run trat Sparta an die Stelle Athens als erste Stadt Grie- chenlands, und machte nicht nur das Festland, sondern auch die Inseln und die kleinasiatifchen Colonieen von sich abhängig. Aber schon während des peloponnesischeu Kriegs waren seine sittlichen Grundlagen unter- graben worden und nun kam es dadurch, daß es sich mehr und mehr in eine Seemacht umwandelte, auf die gleiche Bahn, auf der Athen zu Grund gegangen war.

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 46

1855 - Heidelberg : Winter
46 Makedoniens Herrschaft. Frühere Geschichte Makedoniens. Philipp. Erzgießer Lysippus; die Maler Polygnötus, Zeuxis, Parrhasius und Apelles. Unter den Dichtern treten besonders die Dramatiker Aeschylus, So- phokles, Euripides und Aristophanes hervor; sodann als Geschicht- schreiber Herodot, Thucydides und Zeenophon. Die ältere Philosophie nahm durch die Sophisten eine die Religion und Sittlichkeit untergrabende Richtung, welcher Sokrates mit allem Ernst entgegentrat. Aus seiner Schule giengen Männer wie Plato, Aristoteles, Euklid es, Antisthen es und Aristippus hervor, welche mit ernstem Sinn nach Wahrheit strebten und verschiedene Schulen gründeten. 3. Griechenlands spätere Zeit. Dittmar's histor. Atlas. Taf. Iii. Iv. u. V. 1. Makedoniens Herrschaft. Frühere Geschickte Makedoniens. Philipp. 49. ^Aacedonien, durch welches Griechenlands Freiheit unter- gehen sollte, war ursprünglich ein kleines Land, das von Dorern bewohnt war, welchen sich viele andere, nichtgriechische Völkerbestandtheile beige- mischt hatten. Die Könige des Landes wurden zur Zeit der Perser- kriege den Persern zinsbar und erweiterten mit deren Hilfe ihre Herr- schaft. Nach der Schlacht von Platää aber machten sie sich unab- hängig, worauf der König Ar che laus griechische Bildung und Heeres- ordnnng in seinem Lande einführte. Sein zweiter Nachfolger, Alexan- der Ii., welcher sich in Thessalien festsehen wollte, wurde dort von den Thebanern aufgehalten und mußte seinen jüngsten Brüder Philipp als Geisel nach Theben schicken. Dieser Philipp, ein scharfblickender, kluger und tapferer Mann, erwarb sich, so lange er in Theben im Hause des Epaminondas war, nicht blos viele Kenntnisse in der Staats- und Kriegskunst, sondern lernte auch die Schwäche Griechenlands gründlich kennen. Als daher sein Bruder Alexander eines gewaltsamen Todes gestorben und sein zweiter Bruder Perdiccas Hl. im Kampfe gegen die Illyrier gefallen war, floh Philipp aus Theben, bestieg den macedonischen Thron und faßte den Plan, sein Reich bis ans Meer zu erweitern, Griechenland zu unterwerfen und dann das Perserreich zu stürzen. Zunächst eroberte er einige athenäische Küstenstädte, sowie einen Theil Thraziens, in welchem reiche Goldminen ihm die Mittel zu seinen Zwecken gaben. Darauf half er den Thessaliern gegen die tem- pelränberischen Phocier, schlug diese in zwei schweren Treffen, und ließ 3000 derselben in einem See ersäufen. Als er Thessalien zur mace- donischen Provinz gemacht hatte, wendete er sich nach der chalcidischen

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 50

1855 - Heidelberg : Winter
50 §. 52. Die Diadochenkämpse; die vier hellenistischen Reiche. kämpfe genannt, da Alexanders zwei Sohne noch minderjährig waren. Perdiccas und Antipater suchten anfangs die Einheit des Reichs noch zu erhalten. Nach des Perdiccas Tod kämpften Polysperchon und Eumenes für das Recht des königlichen Hauses. Aber beide unterlagen, der erstere gegen Cassander, der zweite gegen Antigonus, und Alexanders Haus wurde gänzlich ausgerottet. Darauf suchte Anti- gonus das Reich in seiner Hand wieder zu vereinigen und so kam es zwischen ihm und den andern Machthabern C a s s a nd e r, L y s i m ach ns, Seleucns undptolernäus zur Entscheidungsschlacht bei Jpsus, Zgl in welcher Antigonus fiel, worauf sich Alexanders nachgelassenes v.cbr.reich in vier selbständigen Reichen darstellte: Cassander beherrschte Ma- cedonien mit Karten, Lysimachus Thrazien mit dein größten Theil von Kleinasien, Selencns die Ostprovinzen mit Mesopotamien und Syrien, Ptolemaens aber Aegypten und Cölesyrien. Von diesen bekriegte Seleucus, der Stifter des syrischen Reiches, den Lysimachus, der in einer Schlacht fiel und sein thrazisches Reich an den Seleucus verlor. Aber eben, als dieser es in Besitz nehmen wollte, wurde er von des Ptolemaens Sohne Keraunus ermordet, der sich alsdann des thrazischen Reiches bemächtigte. 2. Das macedonisch-gnechische Reich. §. 53. Eassand er starb bald und seine Söhne stritten sich um die Nachfolge bis D ein etrius, des Antigonus Sohn, das Land eroberte. Aber sein abenteuerlicher Sinn ließ ihn nicht zur Ruhe kommen; er ver- lor sein Reich im Kampf gegen Pyrrhus, König von Epirns. Als der Sohn des Demetrius, der edle und tapfere Antigonus Gonatas, das Land wieder erobern wollte, kam ihm der oben ge- nanntek eraunns, von Thrazien aus, zuvor und besetzte es. Das un- glückliche Land, das unter den schweren Kämpfen viel gelitten hatte und auch in sittlicher Hinsicht tief gesunken war, kam aber damit nicht zur Ruhe, sondern wurde auch durch Einfälle der Gallier oder Kel- ten heimgesucht, die es aufs Schrecklichste verheerten. Nachdem Keraunus gegen sie gefallen war, erlangte im Jahr 278 Antigonus I. Gonatas doch noch den Thron und regierte so ver- ständig , daß das Land wieder zu Kraft und Ansehen kam. Doch hatte er manche Kämpfe mit dem achäifchen Städtebund, welcher unter der Anführung des klugen und kräftigen Aratus einen mächtigen Auf- schwung nahm, und sich von Macedonien unabhängig machte. Auch den beiden Nachfolgern des Antigonus machte der achäische und der ätolische Städtebnnd , sowie der durch Kleomenes Iii. wieder emporge- kommene spartanische Staat viel zu schaffen, bis Sparta und der achäichse

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 51

1855 - Heidelberg : Winter
§.54. Das syr. u. ägypt. Reich. §. 55. Die kl. R. a. Alerand. Nachl.bes. Judäa. 51 Bund infolge der Sch lacht beisellassia unter Macedomens Herrschaft 221 kamen, und in späterer Zeit von Rom verschlungen wurden. ".Chr. 5. Das syrische Reich unter den Seleuciden und das ägyptische unter den Ptolemäern. §. 54. Das syrische Reich war wohl das größte aus Alexanders Nach- laß, hatte aber keine innere Einheit lind wurde durck beständige Kämpfe mit Aegypten sehr geschwächt, bis es unter dem fünften Nachfolger des Se- leucus, dem Antiochus lll., dem Großen, wieder zu Macht und An- sehen kam, dann aber den Römern in die Hände fiel. Aegypten blieb im ruhigen Besitz des Ptolemàus I. Soter, der es während seiner 40jährigen ausgezeichneten Regierung zu einem Wohl- stand und einer Blüthe brachte, die es vorher noch nie gekannt hatte. Besonders die Stadt Alexandria wurde der Mittelpunkt des Handels und der Bildung. An dem Hofe des Ptolcmäus sammelten sich die größten Dichter und Gelehrten. Er gründete das Museum, in welchem die berühmte alerandrinische Bibliothek, mit 400,000 Bücherrollcn aufbewahrt wurde, wäh- rend die andere im S e r a p 6 u m 500,000 Rollen enthielt. Aegypten zählte zu jener Zeit 30,000 Städte und Flecken, hatte eine Heeresmacht von 300,000 Mann, eine Flotte von 4000 Schiffen und einen Schatz von 900 Millionen Thaler. Sein Sohn und Nachfolger Ptolemàus N. Philadelphus (283 —246) führte das Werk seines Vaters fort, schadete jedoch dem Lande durch feine dem Wohlleben und Luxus Höhnende Regierung. Das für den Gang des Reiches Gottes Wichtigste aus seiner Regierung ist sein Befehl, die Schriften des A. T. in die griechische Sprache zu übersetzen. Diese Uebersetzung, welche von siebzig jüdischen Gelehrten gemacht wurde und deshalb Septuaginta heißt, wurde das Hauptmittel zur Verbreitung der Erkcnntniß des wahren Gottcs unter den Heiden. Das goldene Jahrhundert Aegyptens schloß (221) mit dem Tod des Ptolemäus Ili. Evergètes (246—221), welcher sich durch seine Sorge für sein Land eben seinen Beinamen „der Wohlthäter" erwarb. Unter seinen Nachfolgern riß Schwelgerei und Sittenlosigkeit so sehr ein, daß das Reich immer mehr zerfiel und in Folge von Thronstreitig- keiten eine leichte Beute der Römer wurde. 6. Die kleineren Reiche aus Alerander's Nachlaß, besonders Judäa. §. 55. Außer diesen Hauptreichen entstanden aus Alexanders Nachlaß noch mehrere kleinere Reiche, in welchen allen griechische Bildung sich verbreitete. Die wichtigsten derselben sind : Bithynien, Pontus, Kappadocien, Pergamum (neben Aegypten ein Sitz der Kunst und Wissenschaft), Arme- nien, Parthien, Baktrien und Atropatène. 4*

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 56

1855 - Heidelberg : Winter
56 §. 61. Rom unter der Herrschaft der Patrizier. zum König ausrufen ließ. Da der Senat seine Zustimmung verweigerte, stützte er sich auf die Plebejer, stürzte mit ihrer Hilfe die alte Ver- fassung Roms und führte eine neue ein, nach welcher das Stimmrecht und die Heerdienstleistung nicht mehr von Herkunft und Abstammung, sondern von dem Verm ögensstand abhieng. Er thcilte die Plebejer, welche eigentlich erst von da an den Patriziern als Stand cntgegentraten, in dreißig Tribus ein. Beide, Patrizier und Ple- bejer, wurden sammt den Clienten in fünf Vermögensklassen getheilt, von welchen die erste wenigstens 100,000, die zweite 75,000, die dritte 50,000, die vierte 25,000, die fünfte wenigstens 12,500 Asse Vermögen haben mußte. Die weniger besaßen, aber noch Kopfsteuer bezahlten, hießen Proletarier. Nach diesen Vcrmögensverhältniffen richtete sich der Heeres- dienst, so daß das ganze Volk aus 193 Ccnturien (18 Cent. Ritter und 175 Cent. Fußvolk bestand. Auch versammelte sich dasselbe von da an nach diesen Centurien zur Abstimmung, wobei dann jede Centurie Eine Stimme hatte. Durch diese Verfassungsänderung machte sich Servius bei den Pa- triziern verhaßt, so daß eine Verschwörung gegen ihn entstand, in deren Folge er von seinem Schwiegersohn Tarquinius gestürzt und ermor- 534 det wurde. v.chr. Dieser Tarquinius Superbus stieß sowohl die servische als die frühere Verfassung um, und führte eine despotische Militärregierung ein. Zwar unterwarf er manche umliegende Städte z. B. Gabii, ver- schönerte die Stadt durch den Ausbau des Capitoliums, und erweiterte den Handel durch Bündnisse mit den Karthagern und süditalischen Grie- chenstädten, drückte aber Patrizier und Plebejer gleichmäßig, so daß ei- eben deßhalb jenen Beinamen „Superbus", der Despotische, bekam. Als die Unzufriedenheit schon einen hohen Grad erreicht hatte, führte eine Schaudthat seines Sohnes Sextus einen Aufruhr herbei, den I uniu s Brutus leitete. Der König wurde abgesetzt, mit seiner ganzen Fa- milie aus Rom verbannt, das Königthum abgeschafft und im Jahr 510 Rom zur Republik erklärt, nachdem es 245 Jahre von Königen regiert worden war. 2. Rom eine Republik. 5. Rom unter der Herrschaft der Patrizier. §. 61. Uach der Vertreibung der Könige wurde in Rom die servische Verfassung förmlich eingeführt: an die Stelle ves Königs aber traten zwei Consuln, die jedes Jahr neu gewählt wurden und die richterliche und vollziehende Gewalt, sowie den Oberbefehl über das Heer hatten. Sie nmßten, wie überhaupt alle, welche zu einer Staats- oder Priester- würde gelangen wollten, aus den: Patrizierstande seyn, so daß also Rom damals eine reine Aristokratie war.

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 57

1855 - Heidelberg : Winter
§. 62. Kampf der Plebejer mkt den Patriziern um Rechtsgleichheit. 57 Die eigentliche Seele des Staats aber war der Senat, welcher die Aufsicht über die Staatsgewalt und den Cultus, das Recht der Ge- setzvorschläge und die Entscheidung über Krieg und Frieden hatte. Tarquinius aber wollte die Wiedergewinnung seines Thrones nicht unversucht lassen; er wiegelte zuerst die Vejenter, dann den König Por- se n n a von Clnsiu m zum Krieg gegen Rom auf. Letzterer hatte die Stadt beinahe erobert, wenn nicht Horatius Cocles mit außerordentlicher Tapferkeit die Brücke über die Tiber vertheidigt hätte. Von dem schmerz- verachtenden Mnthe des Mucius Scävola erschreckt, zog er wieder ab. Nochmals versuchte es Tarquinius, mit Hilfe der Latiner Rom zu gewinnen. Sie wurden aber von dem Dictator Aulus Posthum ins am See Regillus (466 v. Ehr.) so aufs Haupt geschlagen, daß Tar- quinius nun alle Hoffnung aufgeben mußte, und die Latiner sich wieder mit Rom verbündeten. Die Last dieser langwierigen Kriege lag besonders schwer auf den Plebejern, welche während derselben tief in Schulden geriethen und nach abgewendeter Gefahr von den hartherzigen patrizischen Gläubigern durch Dienstbarkeit, Gefängniß und Schläge mißhandelt wurden. Als man die ihnen in der Noth versprochenen Erleichterungen nach errungenem Siege nicht gewähren wollte, veranstalteten sie im Jahr 404 den Auszug auf den heiligen Berg und verschanzten sich dort.v.chr Da waren die stolzen Patrizier zum Bitten und Unterhandeln genöthigt. Menenius Agrippa bewog sie zwar (durch seine Fabel von der Em- pörung der Glieder gegen den Magen) wieder in die Stadt zurück zu kehren, aber nur gegen Gewährung bedeutender Erleichterungen und ei- gener Vorsteher und Beschützer, die den Titel Djolkstribunen erhielten. Die Dolkstribunen (zehn an der Zahl) waren unverletzlich, wurden jedes Jahr vom Volke gewählt, konnten jeden Plebejer gegen Ungerechtigkeit schützen und jeden Vorschlag des Senats, der ihnen volksschädlich däuchte, durch ihren Einspruch (Veto!) zurückweisen. Diese Rechte suchte der Patrizier Marcus Coriolnnus den Ple- bejern während einer Hungersnoth wieder zu entreißen, indem er vor- schlng, ihnen nur um diesen Preis das vorhandene Getreide abzngeben. Als er deshalb auf den Tod angeklagt wurde, floh er zu den Vols- kern und führte sie gegen Rom. Auf die Bitten seiner Mutter und Gattin ließ er sich jedoch bewegen, wieder abzuziehen und starb in der Fremde. 2. Kampf der Plebejer mit den Patriziern um Rechtsgleichheit. 8> 62. Unter fortwährenden Kriegen mit den umliegenden Völkern dauerte
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