Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 21

1849 - Münster : Coppenrath
21 Ferentum lag noch in der Ebene. Etwa eine Meile weiter aber erheben sich schon die Felsen des Apennin, auf denen die vom Dichter angeführten Örter, Bantia und Acherontia, lagen. 4. Calabria. — Die Griechen nannten dieses Land nebst Apulien gewöhnlich mit dem Gesammtnamen Japygia. Ca- labrien insbesondere nannten sie auch wohl Messapia und unter- schieden zwei Theile desselben: der südöstliche, um den tarentini- schen Meerbusen herum, war das Land der Sallentiner; der nordwestliche aber, am adriatischen Meere, das Land der C a l a - brier. Die merkwürdigsten Städte sind: Brundusium, das heutige Brindisi, am adriatischen Meere, wichtig als gewöhnli- cher Überfahrtsort nach Griechenland, wo Dprrhachium (Du- razzo) der Landungsplatz war. Der Dichter Pacuvius ist hier geboren und Virgilius gestorben. — Etwas südlich von Brun- dusium lag Rudiä, der Geburtsort des Ennius. — Hy- druntum (Otranto), eine der ältesten Städte Calabriens, an der Küste, dort wo das Meer am engsten ist, aber wegen der vielen gefährlichen Klippen selten zur Überfahrt benutzt wird. — Tarentum (Taranto), um das Jahr 707 von den Spartanern gegründet und bald die blühendste und mächtigste griechische Handelsstadt mit 300,000 Einwohnern. Sie besaß einen herr- lichen, jetzt aber versandeten, Hafen au dem gleichnamigen Meer- busen. Die entzückende Lage der Stadt wird von Horaz beson- ders gefeiert o). Hier war der Philosoph und Staatsmann Ar- chytas, Schüler des Pythagoras, geboren. tz. 3. Italische Inseln. Italien selbst ist mit einer Gruppe von Inseln umgeben, die sich wie Burgen um dasselbe herumgestellt haben. Zu diesen gehören: 1. Sicilia. — Diese ist die größte und schönste Insel des Mittelmeeres. Die Griechen nannten sie Sikelia odersika- nia, und wegen ihrer dreieckigen Gestalt auch Tri na kria. Die Meerenge, welche sie von Italien trennt und welche durch ihre Wirbel und Strömungen dem unkundigen Seefahrer so ge- fährlich war, hieß die sicilische (lrelum 8ieulum); jetzt heißt 3) Ver ubi longum tepidasque praebet Jupiter brumas.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 24

1849 - Münster : Coppenrath
24 einem geräumigen Hafen auf der Nordseite des gleichnamigen Vorgebirges. In der Nähe erhob sich der berühmte Berg Eryr, auf dessen Gipfel der reiche Tempel der in ganz Italien verehr- ten Juno Erycina stand. Am Fuße des Berges lag die Stadt Eryr mit einem Hafen. — Eine Meile westwärts, auf einer schmalen Landzunge lag die von den Karthagern im ersten pu- nischen Kriege angelegte Stadt D rep a na (Trapani). — Auf der Nordküste: S eg est a oder Eg est a, welche der Sage nach von Äneas gegründet wurde. — Panormus, das heutige Pa- lermo, eine Kolonie der Phönizier, mit dem besten Hafen Siciliens; sie war damals die Hauptstation der karthagischen Flotte, jetzt ist sie die Hauptstadt der Insel. — H im er a, eine Kolonie der Chal- cider; hier wurden die Karthager im Jahre 480, am Tage der Schlacht bei Salamis, von Gelon gänzlich geschlagen. — Im In- nern: En na, welche man wohl den Nabel Siciliens nannte. 2. Sardinia. — Die Urbewohner dieser gebirgigen Insel galten für sehr wild und treulos. Sie waren ein Gemisch aus afrikanischen und iberischen Stämmen, zu welchen später Phöni- zier, dann Karthager kamen, bis die Insel im Jahre 238 von den Römern unterworfen wurde. An der Südküste lag das von Karthagern gegründete Car ali s (Cagliari), damals wie jetzt die Hauptstadt des Landes, mit einem guten Hafen; hier hatten auch die römischen Statthalter ihren Sitz. 3. Corsica. — Diese Insel, das Vaterland des Kaisers Napoleon, ist von Sardinien durch eine 2 Meilen breite Meer- enge getrennt, die in alter Zeit den Namen Fossa führte, jetzt aber „Straße von St. Bonifacio" genannt wird. Das Land ist ganz von waldigen Gebirgen durchzogen, und war damals nur an der Ostküste etwas angebauet. Die Bewohner, welche von den Römern als sehr wild und unbändig geschildert wer- den, beschäftigten sich größtentheils mit der Jagd und dem Berg- bau. Sie scheinen aus Jberien und Ligurien eingewandert zu sein. Später kamen auch noch Phocäer und Karthager herüber; namentlich gründeten die Phocäer an der Ostküste die Stadt Alalia, welche den Namen Aleria führte, seitdem Sulla eine Kolonie römischer Bürger dorthin geschickt hatte. Die Römer hielten diese Insel nicht hoch und stellten sie gewöhnlich unter den Statthalter Sardiniens.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 26

1849 - Münster : Coppenrath
______26 niederließen, betrachteten dieselben als ihr Eigenthum und über- wachten eifersüchtig deren Grenzen. Die überaus günstige Lage der Halbinsel für Handel und Verkehr und der Ruf ihrer Schönheit lockte von allen Seiten Kolonisten herüber, besonders aus dem nahe gelegenen Griechenland, wo Stammfehden und in- nere Entzweiung viele zur Auswanderung zwangen. Eine ge- raume Zeit hindurch war das Land der Tummelplatz der vielen kleinen Völkerschaften unter einander, die noch kein gemeinschaftli- ches Band umschlang. Es war ein ewiges Drängen und Trei- den untereinander und daher ein häufiger Wechsel der Wohnsitze. So wurden die Siculer, die früher an der Tiber gewohnt hat- ten, immer tiefer nach Unteritalien, endlich selbst über die Meer- enge hinaus nach der Insel Sicilien gedrängt, die von ihnen ihren Namen erhielt. Mancher Volkstamm verlor sich auch selbst mit seinem Namen unter die Herrschaft eines mächtigeren anderen. Es verging überhaupt eine geraume Zeit, bevor die einzelnen Völker feste Wohnsitze gewannen; und erst, als die Römer mit ihren siegreichen Waffen das Land durchzogen, werden wir etwas näher über die Wohnsitze und Einrichtungen derselben unterrichtet. Zu den Urbewohnern Italiens werden gerechnet: 1. Die Pclasger. Dieser große, der Urbevölkerung Griechenlands nahe verwandte Volkstamm, hatte sich in vielen Zweigen über den größten Theil der Halbinsel ausgebreitet, die von der Zeit der punischen Kriege an unter dem Namen „Italia" zusammengefaßt wurde. Zu ihnen gehören die Siculer, welche in der Urzeit an der Tiber wohnten; die Chon er und Önotrer an der westlichen und die Peucetier an der östlichen Küste von Süd- italien. In der Sage werden Önotrus und Peucetius als En- kel des Pelasgus und als Stammfürsten der nach ihnen be- nannten Völker angegeben. Auch werden zu den Pelasgern ge- rechnet die Tprrheuer, welche in einzelnen Gemeinden des späteren Etruriens ihren Sitz hatten. Mit diesen verbanden sich später die aus Rhetien eingewanderten Ra sen er zu dem Gan- zen eines Volkes. 2. Im Norden Italiens werden als ein großes Urvolk die Umbrer H genannt, deren Stadt Ameria 381 Jahre frü- p) Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. Plin. h. n. Iii. 19.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 27

1849 - Münster : Coppenrath
27 her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge- breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern größtentheils verdrängt. 3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits von den Celten zurückgedrängt. 4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum, saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner, Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun- gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli- chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her- vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts. 5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au- soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein- lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab- theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über. K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur. Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih- rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk- ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab- kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr- scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 31

1849 - Münster : Coppenrath
31 Quelle für den Tempeldienst lauteres Wasser zu schöpfen. Plötz- lich erlosch die Sonne, es erschien der Gott Mars und verstieß der Erschrockenen göttliche Kinder. Und als sie Mutter wurde von Zwillingssöstnen, Romulus und Remus, erschrak der Osteim und befastl, die Sünderin zu bestrafen mit istren Kindern. Die Mutter ließ er nach der ganzen Strenge des vestalischen Gesetzes lebendig begraben; die Kinder aber in einer Mulde nach der Tiber tragen, sie dort zu ersäufen. Zum Glück war der Fluß aus seinen Ufern getreten; zu dem eigentlichen Bette desselben konnte Keiner kommen. Daher setzten die königlichen Diener die Mulde vorn auf das seichte Wasser und gingen da- von. Nun trieb die Mulde mit den wimmernden Kindern auf den Wellen stin und ster. Allein die Götter selbst wachten über das Leben der ver- lassenen Kleinen. Das sinkende Wasser ließ endlich die Mulde auf dem Trocknen stesten. Auf das Gewimmer und Geschrei der Kinder kam ein Wolf sterbci und säugte sie; ein Specht, des Mars heiliger Vogel, brachte ihnen Speise. Dieses wun- derbare Schauspiel erblickte ein vorübergehender Hirt, mit Na- men Faustulus. Voll Mitleid hob er die Kleinen auf und brachte sie seinem Weibe, Acca Laurentia, zur Pflege. Hier nun, in der Hütte des Hirten, wuchs das wunderbar gerettete Brüderpaar zu rüstigen Hirtenknaben heran. Bald weideten sie friedlich ihre Heerden, bald verfolgten sie über Berg und Thal räuberische Menschen sowohl als Thiere, die ihren Heerden nach- stellten. So wuchs ihr Muth, und vor Kampflust fielen sie oft die Hirten des Numitor an. Diese, der häufigen Neckereien des wilden Brüderpaars und ihrer Raubgenossen müde, ergriffen endlich den Remus und führten ihn gefangen nach Alba zu ih- rem Herrn. Numitor ahnte bald, daß er seinen Enkel vor sich habe, und hielt ihn in Gewahrsam, bis Faustulus mit Romulus herbeieilte und das ganze Geheimniß aufdeckte. Freudig über- rascht beschlossen die beiden Brüder, sich an ihrem tyrannischen Oheim zu rächen. Mit einer Schar verwegener Gesellen dran- gen sie heimlich in die Stadt und überfielen und ermordeten den Amulius. Den verstoßenen Numitor aber setzten sie wieder in seine Herrschaft ein. Erkenntlich gegen solche Wohlthat er- laubte dieser seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. IV

1849 - Münster : Coppenrath
Iv Bei der Ausarbeitung selbst habe ich überall die Quellen sorgfältig zu Rathe gezogen und so viel als mög- lich aus diesen selbst geschöpft; jedoch habe ich auch die neueren und neuesten Forschungen sorgfältig benutzt und was und wie es mir zweckmäßig schien, aus ihnen ent- lehnt. Mehre habe ich an den betreffenden Stellen ge- nannt; sie alle namentlich anzuführen, schien mir zwecklos. Zn der Auseinandersetzung der Verfassung habe ich mich besonders an dem vortrefflichen Werke von Göttling »Geschichte der römischen Statsverfaffung« gehalten. Im Ganzen ist mein Streben dahin gegangen, Gründlichkeit des Inhaltes mit Klarheit und Anschaulichkeit der Dar- stellung zu vereinigen, und es würde mich freuen, wenn ich von dem vorgesteckten Ziele, welchem ich mit aller Sorgfalt und Liebe nachftrebte, nicht zu weit zurückge- blieben wäre. Münster, den 6. Juli 1849. Der Verfasser.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 33

1849 - Münster : Coppenrath
33 sprungen. Der erzürnte Romulus habe ihn erschlagen und die- sen Fluch ihm nachgerufen: „So fahre Jeder, der nach dir über meine Mauer setzt!" Romulus war jetzt alleiniger Herrscher, und die Stadt nach ihm benannt.3) K. 9. Quellen der römischen Geschichte und neuere Bearbeitungen derselben. Zu den ältesten geschichtlichen Denkmalen Roms, welche zum Theil als Quellen der späteren Geschichtsforschung zu be- trachten sind, gehören die öffentlich autorisirten und bereits zur Zeit der Könige begonnenen kurzen Aufzeichnungen merkwürdiger Ereignisse und Einrichtungen. Die wichtigsten Quellen sind: 1. Die commentarii regum und leges regiae, Aufzeichnungen von Gesetzen und Verordnungen der Könige. 2. Die annales maximi oder publici, chronikenartige, durch den jedesmaligen Pontifer Marimus angefertigte Verzeichnisse der wichtigsten Er- eignisse jedes Jahres. 3. Die eommentarii pontificum, die wahrscheinlich bloß auf den Cultus und gewisse priesterliche Ver- richtungen und Vorrechte sich bezogen. 4. Die libri lintei und libri magistratuum, Verzeichnisse der Magistrate der einzelnen Jahre, unter denen besonders die fasti consulares wichtig wa- ren. Über den Inhalt und den Charakter dieser Denkmale kann nichts Bestimmtes angegeben werden, da sie wahrscheinlich bei der Einäscherung der Stadt durch die Gallier im Jahre 388 vor Ehr., wenn auch nicht sämmtlich, doch größtentheils untergegangen sind. Neben diesen ältesten geschriebenen Urkun- den bestand eine Überlieferung mancher Thatsachen in der ein- heimischen Sage, welche in Nationalliedern eine poetische Ein- kleidung fand und sich vermittelst dieser leichter fortpsianzte. Auch innerhalb der Familien pflanzten sich Nachrichten von be- 3) Die Ableitung des Namens Rom von Nomulus muß befremden; denn hiernach müßte doch wohl die Stadt den Namen „Romula" füh- ren. Wollen wir bei jener Mythe bleiben, so kann „Romulus" nur als eine damals oft gebrauchte Verkleinerungsform erscheinen, so daß der eigentliche Name des Stammheros „Romus" ist, und hiervon „Rom." — Schmeichelnde Griechen leiteten gern den Namen Rom von ihrem Worte (Stärke) ab. Weiter. Geschichte der Römer. 3

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 34

1849 - Münster : Coppenrath
34 rühmten Mitgliedern fort, besonders durch die sogenannten lan- do« fúnebres oder Leichenreden, worin den Vorfahren oft er- dichtete Triumphe, Confútate u. s. w. zugeschrieben wurden, die jo in die Geschichte übergegangen sind. Die eigentliche Geschichtschreibung begann erst nach dem zweiten punischen Kriege sich in Rom nach und nach auszubil- den, und zwar durch die Annalisten, deren zahlreiche Werke jedoch verloren und nur durch die Anführungen späterer Schrift- steller bekannt sind. Sie zeichneten die römische Geschichte von der Erbauung der Stadt an in einfachen und schmucklosen Chro- niken (anuales) nach der Reihenfolge der Jahre auf. Der erste unter den römischen Annalisten ist nach des Li- vius Zeugniß Q. Fabius Pictor, der im zweiten punischen Kriege gedient hatte und nachher mehre für uns größtentheils verloren gegangene Bücher (anuales) schrieb, deren Glaubwür- digkeit indessen schon von Polpbius in Zweifel gezogen worden ist. Der fast gleichzeitige, als sorgfältiger Geschichtsforscher ge- rühmte L. Ein eins Ali mentu s, der ebenfalls im zweiten punischen Kriege gedient hatte, schrieb eine Geschichte Roms von der Gründung an bis auf seine Zeit, aber in griechischer Spra- che; ebenso Acilius, dessen Annalen ein gewisser Claudius ins Lateinische übersetzte. Weit mehr haben wir den Verlust der „Origines" des M. Porcius Cato Censorinus zu beklagen, worin nach sieben Büchern die Geschichte des Ursprun- ges der Stadt Rom und der andern Städte Italiens, dann insbesondere die Geschichte der beiden punischen Kriege und der darauf folgenden Ereignisse bis 151 v. Chr. behandelt war. Fast gleichzeitig besang der Dichter Q. Ennins, aus Rudiä in Campanien, in einem großen Nationalepos von achtzehn Bü- chern (anuales) die Geschichte Roms von dessen Gründung an bis auf seine Zeit, von welchem Werke auch zahlreichere und größere Bruchstücke auf uns gekommen sind. Die vielen Anna- listen der folgenden Zeit sind uns meist nur den Namen und einzelnen Anführungen nach, die sich insbesondere bei Livius finden, bekannt. Unter den noch vorhandenen Schriften der Alten, welche die römische Geschichte in einigem Zusammenhänge behandeln, sind folgende hervorzuheben, a. In griechischer Sprache

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 35

1849 - Münster : Coppenrath
35 schrieben: Polybius aus Megalopolis, ein Zeitgenosse des jüngern Scipio, der in vierzig Büchern allgemeiner Histo- rien den Zeitraum vom Anfänge des zweiten punischen Krie- ges bis zum Ende des letzten macedonischen Krieges, also von 218—157, behandelt. Vollständig sind jedoch nur die fünf er- sten, das 6. bis zum 17. in Auszügen, die übrigen nur in Bruchstücken vorhanden; Dionysius von Halikarnaß, der zur Zeit des Augustus ein Werk Idq/aioxoyia cpco(xaixrj in 20 Bü- chern schrieb, von denen aber nur noch die ersten 11 übrig sind, welche die älteste Geschichte Noms bis zum Jahre 443 v. Ehr. umfassen; Appian aus Alexandria schrieb eine römische Ge- schichte von Noms Ursprung an bis auf seine Zeit, in 24 Bü- chern. Davon sind außer dem Anfang des Werkes noch übrig: B. 6—8 oder Geschichte der Feldzüge in Spanien und gegen Hannibal; B. 11 und 12 über die Kriege in Syrien und ge- gen Mithridates; B. 13—17' über die Bürgerkriege bis auf Cäsar; B. 23 über den Krieg in Jllyrien. Die römische Ge- schichte des Dio Cassius, aus Nicäa in Bithynien, bestand aus 80 Büchern und war von den ältesten Zeiten Roms bis auf die Zeiten des Verfassers (229 v. Ehr.) fortgesetzt. Die noch erhaltenen Bücher (B. 35—54) umfassen die Begebenhei- ten vom Jahre 87 bis 8 v. Ehr. Von Plutarch aus Chä- ronea, dem Lehrer und Freunde des Kaisers Hadrian, haben wir das Werk ßwl Iiuqulhß.oi, das 22 Biographien berühm- ter Römer enthält, deren Reihe Romulus eröffnet, der Kaiser Otho beschließt. Als Compendienschreiber verdient vorzüglich Zonäras Beachtung, welcher im zwölften Jahrhundert nach Ehr. ein Xqovixov vom Anfänge der Dinge bis 1118 schrieb, wobei er ältere, für uns verloren gegangene, Schriftsteller benutzte. b. Unter den Schriftstellern, welche die römische Geschichte vom Anfänge bis auf ihre Zeit in lateinischer Sprache schrieben, sind besonders folgende zu nennen: Titus Livius (geboren zu Padua 58 v. Ehr. und gestorben daselbst 19 n. Ehr.). Sein Werk, das er selbst Annales genannt, umfaßt in hundert zwei und vierzig Büchern die Geschichte Roms von sei- ner Gründung bis auf den germanischen Krieg und den Tod des Drusus, 9 v. Ehr. Es sind aber nur fünf und dreißig Bücher vollständig auf uns gekommen, und zwar die zehn ersten 3«'

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 37

1849 - Münster : Coppenrath
37 seiner Zeit, von Galba's Thronerhebung bis zum Tode Domi- tian's, woran die Geschichte des Nerva und Trajan sich knüpfen sollte, was indessen unausgeführt geblieben ist. Leider besitzen wir bloß die vier ersten Bücher und den Anfang des fünften. Auch ein zweites Werk des Tacitus, Annales, welches die Ge- schichte Roms vom Tode des Augustus bis auf den Tod des Nero befaßt, ist nur unvollständig auf uns gekommen. Von den sechzehn Büchern fehlt uns ein Theil des fünften Buches, dann das siebente bis zehnte nebst dem Anfänge des elften und dem Schluß des sechzehnten. — Ammianus Marcellinus, der um 400 nach Chr. lebte, schrieb: Herum ß-estarum libri Xxxi, eine Geschichte von dem Regierungsantritte des Nerva, 91 n. Chr. bis zum Tode des Valens, 378 n. Chr., wobei aber die dreizehn ersten Bücher mit der Geschichte der Jahre 91—352 fehlen. Auch mehre in derselben Sprache geschriebene Biographien sind von größerem oder geringerem Einflüsse auf die römische Geschichte. So schrieb Cornelius Nepos, der Freund des Cicero, das Werk: vitae excellentium imperatormn, wovon das Leben des Hamilcar, Hannibal, Cato und Atticus hierhin gehö- ren; C. Corn. Tacitus: vita Agricolae; — C. Sueto- nius Tranquillus: vitae Xii imperatorum, Biographien der zwölf ersten Kaiser, von Cäsar bis Domitian. Gewisser- maßen als Fortsetzung des Suetonius iah eine Reihe von Bio- /¡A' : • graphien römischer Kaiser von Hadrian bis auf Carus und des- sen Söhne, oder von 117 bis 285, von sechs verschiedenen Verfassern (Scriptores historiae Augustat) betrachtet werden. Ferner besitzen wir von S. Aurelius Victor, der im vier- ten Jahrhundert, zur Zeit des Kaisers Julian, lebte, die beiden Werke: de viris illustribus Rornae und de Caesaribus. Endlich hat Valerius Marimus, der unter dem Kaiser Tiberius lebte, eine Sammlung von interessanten Geschichten und Anek- doten unter dem Titel: Factorum dictorumque memorabilium libri Ix, hinterlassen. Außer den Geschichtschreibern enthalten mehr oder minder- zahlreiche Notizen für die römische Geschichte die Werke des Cicero; und zwar können die beiden noch vorhandenen Bücher de re publica und die drei Bücher de legibus für die Geschichte
   bis 10 von 9636 weiter»  »»
9636 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9636 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 338
1 179
2 440
3 128
4 786
5 866
6 111
7 966
8 118
9 196
10 2642
11 514
12 548
13 115
14 771
15 109
16 468
17 101
18 76
19 403
20 545
21 293
22 120
23 658
24 233
25 306
26 379
27 430
28 675
29 96
30 434
31 591
32 14
33 397
34 705
35 183
36 431
37 3472
38 280
39 214
40 133
41 127
42 334
43 616
44 53
45 953
46 421
47 201
48 327
49 85

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 102
1 1103
2 331
3 371
4 237
5 46
6 224
7 240
8 507
9 1411
10 132
11 121
12 300
13 197
14 380
15 323
16 1253
17 3851
18 26
19 508
20 456
21 530
22 247
23 1767
24 318
25 319
26 445
27 66
28 399
29 288
30 106
31 548
32 170
33 81
34 188
35 127
36 234
37 222
38 249
39 667
40 96
41 322
42 605
43 414
44 129
45 569
46 59
47 126
48 128
49 125
50 68
51 163
52 335
53 148
54 305
55 669
56 305
57 113
58 145
59 248
60 130
61 50
62 19
63 359
64 189
65 411
66 88
67 313
68 393
69 240
70 155
71 847
72 193
73 87
74 308
75 253
76 306
77 1768
78 167
79 161
80 66
81 226
82 772
83 320
84 423
85 385
86 330
87 396
88 390
89 335
90 258
91 232
92 1756
93 22
94 1164
95 134
96 372
97 74
98 2056
99 39

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 97
1 53
2 398
3 129
4 143
5 75
6 227
7 87
8 60
9 311
10 214
11 27
12 269
13 230
14 39
15 286
16 231
17 74
18 142
19 274
20 8
21 112
22 326
23 39
24 278
25 118
26 240
27 311
28 241
29 65
30 245
31 55
32 60
33 1182
34 151
35 36
36 19
37 312
38 22
39 238
40 231
41 35
42 293
43 218
44 132
45 45
46 215
47 87
48 152
49 251
50 357
51 620
52 35
53 33
54 336
55 161
56 84
57 70
58 156
59 2019
60 43
61 96
62 279
63 252
64 209
65 278
66 76
67 89
68 63
69 3
70 10
71 203
72 104
73 390
74 110
75 291
76 42
77 116
78 18
79 132
80 184
81 1984
82 22
83 55
84 242
85 239
86 7
87 46
88 196
89 154
90 25
91 255
92 10
93 57
94 49
95 57
96 25
97 100
98 125
99 58
100 1172
101 31
102 423
103 281
104 41
105 91
106 73
107 144
108 174
109 89
110 163
111 185
112 250
113 106
114 122
115 156
116 290
117 30
118 110
119 111
120 148
121 657
122 42
123 107
124 290
125 184
126 164
127 307
128 169
129 226
130 72
131 658
132 135
133 138
134 63
135 51
136 401
137 69
138 66
139 36
140 309
141 43
142 266
143 817
144 92
145 263
146 280
147 96
148 151
149 38
150 188
151 164
152 445
153 15
154 88
155 213
156 684
157 94
158 142
159 39
160 40
161 116
162 212
163 195
164 132
165 213
166 319
167 141
168 107
169 203
170 78
171 181
172 78
173 417
174 57
175 1080
176 184
177 927
178 37
179 541
180 85
181 236
182 680
183 501
184 142
185 88
186 101
187 136
188 43
189 251
190 103
191 162
192 220
193 78
194 154
195 178
196 428
197 175
198 173
199 57