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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 140

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
140 Mittlere Geschichte. itev in vieler Fürsten Dienst zu treten, die ihre Tapferkeit und Treue gut bezahlten. 2. Italien. § 56. Wichtiger, wiewohl keineswegs nachtheilig, war für Deutschland der Verlust Italiens. Die blühenden Städte Oberitaliens hörten um 1270 auf, die Oberhoheit der deutscheu Kaiser anzuerkennen. Unter sich verbunden hätten sie eine große Macht bilden können. Aber sowohl eigene Eifersucht als auch die Politik des Pappes ließen keine Gesammtheit aufkommen: und so weifen sie stets in blutigen Kriegen mit einander begriffen. In den Städten selbst wütheten noch dazu zwei Parteien, der Adel und das Volk, gegen einander, ganz wie in den alten Griechenstädten. Am blühendsten wurden Mailand, Florenz, Genua, Pisa, und vor Allen Ve-n e d i g. Letztere Stadt war seit der Völkerwanderung auf mehr als 100 Inseln erbaut worden, die durch La-guneu vom festen Laude getrennt, mittelst 306 Brücken verbunden sind; so stieg sie gleichsam aus dem Meere empor. Statt der Hauptstraßen erblickt man hier Kanäle, statt der Karren Barken und statt der Staatswagen schwarze Gondeln. Die Stadt bekam seit 697 einen Herzog (Doge); aber die ursprüngliche Demokratie verwandelte sich bald in eine drückende Adelsherrschaft. Als Venedig 1173 im Kampfe mit dem Kaisersohne Otto 48 Schiffe im adriatischen Meere vernichtete, gieng der Papst dem siegenden Dogen Ziani entgegen und überreichte ihm einen goldenen Ring mit den Worten: „Nimm diesen Ring und wirf ihn in's Meer, als ein Zeichen, daß ihr euch mit ihm vermählet, wie sich ein Mann mit dem Weibe vermählet, und daß ihr anf gleiche Weise über das Meer herrschet. Thut dieß alle Jahre, daß die Welt erkenne, das Meer sei durch eure Tapferkeit euer eigen geworden." Darum fuhr jährlich, so lange die Republik bestand, der Doge mit dem Adel aus einer Festbarke zu dieser Ceremonie aus. Venedig zog den Alleinhandel mit

2. Die neue Zeit - S. 148

1877 - Leipzig : Brandstetter
148 bekannt gewordenen Bewohner der Niederlande, die Bataver oder Belgier, welche dem großen germanischen Völkerstamme angehörten. (Vgl. Theil Ii., Abschn. 1.) Jene Bataver hätten bereits die Macht des gewaltigen Römerreichs gebrochen, wären sie nicht von deutscher Uneinigkeit im Stich gelassen worden. Als der Sturm der Völkerwanderung den Römerkoloß zertrümmerte und naturfrische deutsche Stämme über Europa sandte, kamen die Niederlande unter die Herrschaft der Franken, welche sie in kleine Staaten und Provinzen, jede mit besonderer Verfassung und Regierung, theilten. Seit jenen Zeiten erhoben sich daher überall kleine Grasen und Herren, welche größere oder kleinere Gebiete beherrschten, oft selbst aber auch wiederum von mächtigeren Fürsten beherrscht wurden. Dann erwarben sich auch, wie der Bürgerstand sich hob, manche Städte Freiheit und Selbstständigkeit; denn die Lage des Landes an der Nordsee und an schiffbaren Strömen, recht in der Mitte zwischen Deutschland, England und Frankreich, dazu die Arbeitsamkeit und Betriebsamkeit des Volkes, erzeugten bald blühende Manufakturen und gewinnreichen Handel. In manchen großen Manufakturstädten (Antwerpen, Gent, Brügge rc.) war die Betriebsamkeit so außerordentlich, daß man Abends um 6 Uhr, wenn die Arbeiter nach Hause gingen, mit der Glocke den Eltern ein Zeichen gab, ihre Kinder von der Straße zu nehmen, damit sie nicht von dem stürmenden Gedränge zertreten würden. Alle englische Wolle wurde noch am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts in den Niederlanden verarbeitet und bald fanden holländische Schiffe den Weg nach Afrika, Ostindien und Amerika. Der blühende Handel der Hansa ging von den deutschen auf die holländischen Städte über. Von den fürstlichen Häusern war im Mittelalter eines das herrschende geworden, das der Herzöge von Burgund, das unter Karl dem Kühnen einen so reichen Glanz entfaltete, daß dieser schon damit umging, sich vom deutschen Kaiser die Königskrone zu erwerben. Allein sein Tollmuth im Kriegsühren stürzte ihn in's Verderben und auf einem Raubzuge gegen die Schweiz verlor er in der Schlacht bei Nancy das Leben. Er hinterließ eine einzige Tochter, die schöne Maria, und diese reichte ihre Hand dem österreichischen Herzog, nachmaligem Kaiser Maximilian I., wodurch die burgundischen Besitzungen an Deutschland kamen, unter dem Namen des „burgundischen Kreises". Ungeachtet des häufigen Wechsels ihrer Herren hatten die einzelnen Provinzen doch bis dahin eine Menge von Rechten und Freiheiten behalten, welche stets von den Regenten geachtet worden waren. Auch Karl V. unterließ nicht, den Niederländern seinen besondern Schutz angedeihen ;u lassen, und während er die Reformation in Deutschland zu unterdrücken strebte, hinderte er sie nicht in den Niederlanden, für die er besondere Vorliebe hegte, da aus ihnen die besten Reichthümer in den spanisch-österreichischen Schatz stoffen. Aber bald änderte er doch seine Meinung, als der protestantische Glaube in den Niederländer! immer mehr Freunde gewann; er verfuhr besonders strenge gegendie Rederyker (Rhetoriker), diereli-

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 96

1871 - Münster : Coppenrath
— 96 — Aeußeres war zurückschreckend; denn er war stets ernst und finster, nie erheiterte ein sanftes Lächeln sein düsteres, melancholisches Auge; Alles kündete den strengen Gebieter an. Darum fürchteten sie ihn nur, liebten ihn aber nicht. Er war mit ganzer Seele der katholischen Religion ergeben und wünschte nichts mehr, als daß sie die einzige aller seiner Unterthanen wäre; denn mit ängstlicher Besorgniß sah er die Neügions-neuerungen und die sie begleitenden Gräuelauftritte in den übrigen Staaten. Allein bei allen Mitteln, die dem mächtigen Herrscher zu Gebote standen, vermochte er nicht, die Reformation von allen seinen Staaten abzuwehren; ja, er mußte es sogar erleben, daß seine strengen Maßregeln gegen dieselbe ihn um eine der schönsten Perlen in seiner Krone, um die Niederlande, brachten. Die Niederlande bestanden damals, als Philipp ihre Negierung übernahm, aus siebenzehn blühenden Provinzen.*) Knust und Natur hatten hier zusammengewirkt, diese nach allen Seiten von schiffbaren Flüssen und Kanälen durchschnittenen und zum Theil dem Meere erst abgewonnenen Länder, zwischen der Maas, der Schelde und dem Rheine bis zur Ems, zum Lieblingssitze des Handels und Gewerbes zu machen. Seit den Kreuzzügen waren sie nach und nach die Pforte geworden, durch welche die Frachtschiffe vou Norden nach Süden und von Süden uach Norden ein- und ausliefen. Unter der milden väterlichen Regierung der Herzoge von Burgund hatten Wohlstand und Bevölkerung Jahrhunderte hindurch zugenommen. Der anßeror- *) Unter dem Herzoge Karl dem Kühnen ans vierzehn. Dazu gehörten die vier Herzogtümer Brabant, Limburg, Lnrembnrg und Geldern; die sieben Grafschaften Flandern, Artois, Henncgan, Namnr, Holland, Seeland, Zütphen; die Markgrafschaft Antwerpen, die Herrschaft Mecheln und Friesland. Durch die Vennählnng seiner Tochter Maria mit Marimilian !• kamen diese Provinzen an Oesterreich und wurden von Karl Y. noch n'11 drei, um Utrecht, Overyfsel und Groningen, vermehrt. Das Hans Oesterreich erlangte für alle Niederlande als bnrgnndischm Kreis Sitz und Stimme auf dem Reichstage.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 318

1871 - Münster : Coppenrath
I — 318 — ballon, den man an einem langen Seile aufsteigen ließ, zu beobachten. Dieser Versuch wurde im niederländischen Feldzuge j oft wiederholt, später jedoch wieder ausgegeben, weil man das aufsteigende Luftschiff noch nicht nach Belieben lenken und regieren kann. Die herrschenden Winde allein bestimmen die Richtung desselben. Eine andere Erfindung aber, welche um diese Zeit der französische Ingenieur Chappe machte, der Telegraph, oder Fernschreibmaschine, hat sich länger erhalten und wurde auch in andere Staaten eingeführt Dieser gibt durch die verschiedene Stellung mehrer an einer hohen Stange angebrachten beweglichen Balken besondere Signale oder Zeichen, die eine bestimmte Nachricht andeuten, wie jetzt, bei unseren Eisenbahnen die Signalftangen. Die folgenden immer in einer bestimmten Entfernung stehenden Telegraphen wiederholen rasch nach einander dieselben Signale, und so gelangt die Nachricht wie im Fluge nach dem Orte ihrer Bestimmung. So schnell ist dieser künstliche Kurier, daß der Convent oft des Morgens durch ihn einen Befehl an feine Armee am Rhein ergehen ließ und noch an demselben Morgen im Eitzungssaale durch ihn die Nachricht zurückerhielt, daß der Befehl bereits vollzogen fei,; obschon der Weg von Paris nach dem Rhein hin und zurück über 200 Stunden beträgt. Diese neue Erfindung leistete den Franzosen in ihren vielen Kriegen die trefflichsten Dienste.*) Der General Pichegru drang siegreich durch die Niederlande in Holland ein, der strenge Winter von 1794 auf 1795 bauete ihm feste Brücken über Flüsse und Seen, und schon am 19. Ja-1 *) Jetzt hat matt elektro magnetische Telegraphen, die gewöhnlich längs ; der Eisenbahnen angelegt werden und größere Sicherheit nttfe Schnelligkeit gewähren. Von den früheren optischen, d. i. für das Auge berechneten Ter j legraphen haben sie auch den Vortheil, daß Nacht und Nebel Feilten Einfluß auf ihre Arbeit haben. — Sogar unterseeische Telegraphen sind bereits vielfach angelegt worden nitd bringen in überraschender Schnelligkeit Knnde aus Ländern, die durch Meere weit getrennt sind. Seit dein Jahre 18g6 ist Europa sogar mit Amerika durch zwei unterseeische Tele- i graphen (Kabel) verbunden.

5. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 65

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
65 (Castro, cetera) und andern Castellen neue Bollwerke und Stützpunkte zum Schutz und Angriff geschaffen, wandte er sich mit seiner ganzen Macht nach dem Unterrhein. Es gelang ihm, die deutschen Völker, die nordwärts vom Waal und Rhein in dem sumpfigen Niederlande bis zur Nordsee wohnten, die Bataver, Caninefaten und ihre östlichen Nachbarn, die Friesen, zu einem Freundschaftsbund mit Rom zu bewegen und sich dadurch den Rücken zu decken, wenn er gegen die Völker zwischen Rhein und Weser in's Feld ziehen würde. Dies machte ihm die Ausführung eines großen Unternehmens möglich. Er verband nämlich durch einen breiten und tiefen Kanal, der noch jetzthden Namen Drnsns-Furtb tragt, den uuteru Rheinstrom mittelst der Issel mit dem Binnensee Flevo, der damals durch den schiffbaren Fluß gleichen Namens mit der See zusammenhing, den aber seitdem die Fluthen zu einem offenen Meerbusen (Zuyder-See) erweitert haben. Durch dieses „neue und unermeßliche Werk" wurde der Rhein für alle Zukunft in nördlicher Richtung mit dem Meer verbunden. Nach Vollendung des Kanalbaues und nach einem kurzen Streifzug gegen die Usipeten und Sigambrer fuhr Drusus im Jahr Zwölf vor unserer Zeitrechnung mit einer wohlbemannten Flotte, die er auf den rheinischen Werften hatte erbauen lassen, durch die neue Wasserstraße in das deutsche Meer und gelangte, längs der Küste hinsegelnd, ein Landheer der Friesen zur Seite, an die Mündung der Ems. Auf der Fahrt wurde die Insel Burchana (Borkum), von den Soldaten wegen der wildwachsenden Bohnen das „Bohnenland" genannt, besetzt. Es ist wenig Zuverlässiges über den Erfolg der Unternehmung überliefert; nur soviel geht aus Allem hervor, daß der Ausgang keineswegs den stolzen Erwartungen und abenteuerlichen Vorstellungen der Soldaten entsprach. Am Ausfluß der Ems unternahm die Schiffsmannschaft bei hochgehender See eine Landung und ließ sich mit den Bruk-terern und mit den ostwärts von jenem Fluß bis über Die Mündung der Elbe hinaus an den Gestaden des Meeres seßhaften ©Hauken in einige Gefechte ein; aber plötzlich sahen 5

6. Geschichts-Bilder - S. 464

1878 - Langensalza : Greßler
464 die Dampfkraft zum Treiben einer Maschine genau regelte (1763). Natürlich war dieser Versuch, wie bei jeder Erfindung, noch mangelhaft. Doch der menschliche Geist rastet nicht. Hunderte von scharfsinnigen Köpfen sannen über die einmal angeregte Sache weiter nach, Verbesserungen folgten auf Verbesserungen, und so sehen wir denn jetzt, daß die Dampfmaschine ein mächtiger Matrose, ein pfeilschnelles, gewaltiges Pferd, ein unermüdlicher Wasserpumper, ein tausendarmiger Baumwollenspinner, ein rastloser Web er, ein ausgezeichneter Müller und, wer weiß, was alles noch ist und sein wird. Die Dampfschifffahrt ist erst nach dem Fall Napoleon's aufgekommen. Im Jahre 1807 baute der Nordamerikaner Fulton das erste Dampfschiff. In Deutschland sah man das erste Dampfboot im Jahre 1816 auf dem Rhein. Jetzt befahren Dampfschiffe nicht blos die großen Ströme, sondern sie gehen auch auf den Meeren nach allen Welttheilen und verbinden den fernen Osten mit dem Westen, den Süden mit dem Norden. Die Folge hiervon ist, daß die Reisen von einem europäischen Lande in das andere, von ein&i Welttheile in den andern aufgehört haben, Wagestücke und kostspielige Unternehmungen zu sein; daß der Briefwechsel und der Warenverkehr viel rascher von Statten geht; daß Tausende von Engländern jährlich nach dem Festlande kommen und sich mit den Franzosen und Deutschen befreunden; daß Letztere in Schaaren nach England wallfahrten, um die Wunder seiner Industrie kennen zu lernen und sich zu unterrichten; daß ganze Karavanen aus dem Norden die deutschen Länder besuchen; daß, mit einem Worte gesagt, die Völker sich gegenseitig kennen lernen und zur Nacheiferung anspornen. Was die Dampfschifffahrt für den See- und Flußverkehr, ist die Eisendampfwagen fahrt für den Landverkehr. — Das sogenannte Hundegestänge der deutschen Bergwerke ist wahrscheinlich die Frucht jener Holzschienen-Bahnen, welche die Engländer schon im 17. Jahrhundert bei Newcastle anlegten, um Steinkohlen aus den Gruben nach dem Tynefluß zu bringen. Auf diesen Holzbahnen, wenn sie in gutem Stande waren, konnte man mit einem Pferde so große Lasten fortbewegen, als auf gewöhnlichen Chausseen mit 4 bis 6 Pferden. Sie waren aber in kurzer Zeit abgenutzt; man suchte sie durch Auflegung neuer dünner Holzschienen, später aber durch aufgenagelte glatte Eisenschienen auszubessern. 1738 ward die erste Bahn von gußeisernen Schienen angelegt; sie hatte aber den Nachtheil, daß sie häufig brachen. 1805 endlich baute der Ingenieur Nixon die erste Bahn mit schmiedeeisernen Schienen. 1826 wurde die erste Eisenbahn von Manchester nach Liverpool für Güter- und Personenverkehr angefangen und im März 1829 eröffnet. Der Engländer Steph enfon

7. Geschichts-Bilder - S. 209

1878 - Langensalza : Greßler
209 Schießgewehre, so will es augenblicklich jenen großen Raum einnehmen, kann aber nicht; es muß also wegen jenes Strebens nach Ausdehnung mit ungeheurer Gewalt auf diejenigen Körper wirken, welche der ausdehnenden Kraft der sich entwickelten elastischen Dämpfe im Wege sind. Dies erklärt leicht das weite Hinwegtreibe.t von Kanonenkugeln, Flintenkugeln u. s. w. Bei der Bereitung des Pulvers muß die größte Vorsicht angewendet werden, da der kleinste Funke, der mit einigen Pulverkörnern in Berührung kommt, leicht die übrige Menge entzünden kann, wodurch die größte Zerstörung verbreitet wird. In einem sehr ausgedehnten Maße fand eine solche Zerstörung 1809 in der Stadt Leyden in Holland statt, wo ein Schiff mit Pulver beladen unter einer der Brücken der Stadt liegend sich plötzlich entzündete und nicht allein die Brücke mit allem darauf Befindlichen in die Luft sprengte, sondern fast die Hälfte der Stadt zerstörte und viele Menschen tödtete und verstümmelte. — Im Jahre 1850 entzündete sich das Pulver in der Festung Rendsburg. Hierbei fanden über 100 Menschen ihren Tod; an den Gebäuden der Stadt hatte es großen Schaden veranlaßt. In neuster Zeit wurde das dänische Linienschiff Christian Viii. in der Bucht von Eckernförde, nachdem es in Brand geschossen war, in die Luft gesprengt, wobei glücklicherweise nur 200 Menschen umkamen, da die übrigen von dem brennenden Schiffe schon abgeholt waren. Den größten Nutzen leistet das Pulver beim Sprengen von großen Steinmassen, theils um die Steins in solche Stücke zu zerspalten, daß sie zu Bau- oder Mühlensteinen u. s. w. benutzt ^erden können, theils aber und hauptsächlich solche Steinmassen aus dem Wege zu räumen, wo sie hinderlich sind, z. B. in Flußbetten, wo sie den Lauf des Flusses hemmen oder beengen, und in Gebirgsgegenden, wenn Wege hindurch gearbeitet werden sollen, was in neuerer Zeit beim Anlegen von Eisenbahnen häufig vorkommt. Den ersten Erfinder der Mischung des Schießpulvers kennt man nicht; man weiß nicht einmal zuverlässig, bei welchem Volke sie zuerst bekannt gewesen ist. Die Chinesen geben sie für eine alte Erfindung ihres Volkes aus, und wollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben. Von ihnen, meint man, sei es zu den Arabern gekommen, und durch die Araber nach Europa. Es läßt sich wenigstens nicht leugnen, daß schon vor dem Jahre 1300 die Europäer Pulver gekannt und gebraucht haben, nur nicht zu den wilden Geschäften des Krieges. Die frühesten Spuren finden sich in Spanien, wo die Mauren oder Araber seit 711 herrschten. Im 12. Jahrhundert brauchte man Feuer und eine Art Pulver zur Sprengung des Gesteins im Rommelsberge bei Goslar. Der kriegerische Gebrauch des Pulvers in Europa, es in Mörser einzuschließen und dadurch schwere Massen, z. B. Steine oder Geschichtsbilder. 8te Aufl.

8. Geschichts-Bilder - S. 278

1878 - Langensalza : Greßler
278 Philipp Ii., König von Spanien (1556-1598). Abfall der Niederlande (ieo9). v Wilhelm und Moritz von Oranien. *) Als Karl V. seinem Sohne Philipp die Niederlande übergab, bestanden sie aus siebzehn blühenden, wohlhabenden und volkreichen Provinzen. Nach allen Himmelsgegenden wurden diese Länder von Kanälen und schiffbaren Flüssen durchschnitten; sie erstreckten sich zwischen der Maas, der Schelde und dem Rheine bis zur Ems. Seit den Kreuzzügen waren sie nach und nach die Pforte geworden, durch welche die Frachtschiffe ein- und ausliefen. Der außerordentliche Wohlstand hatte aber auch das Selbstgefühl der Bewohner erhöht; sie hatten sich unter der Regierung der Herzöge von Burgund mehrere Gerechtsame und Freiheiten erworben, welche mit Eifersucht stets bewacht und erweitert wurden. — Obwohl Karl V. schon oft durch harte Steuern und noch härteren Religionsdruck den Unwillen der Bevölkerung rege gemacht hatte, so achtete er doch die Rechte und Freiheiten seiner »lieben Niederländer«. Philipp aber, in Spanien geboren und erzogen, behandelte das Land wie eine unterworfene Provinz und ließ es durch spanische Beamten verwalten und durch spanische Truppen bewachen. Sein Stolz, seine kalte, finstere Zurückhaltung, sein Ehrgeiz, seine Grausamkeit, namentlich gegen Ketzer, verletzten die Niederländer und machten sie seiner Herrschaft ganz abgeneigt. Zur Statthalterin über die Niederlande setzte er seine Halbschwester, Margarethe von Parma, ein. Diese Frau war von großer Klugheit und männlicher Entschlossenheit. Ihr Rathgeber wurde der Bischof Granvella, ein sehr talentvoller, aber stolzer, herrschsüchtiger Mann, den die Niederländer nicht leiden konnten. Dagegen liebten sie den Prinzen Wilhelm von Oranien, der Statthalter von Holland, Seeland, Friesland und Utrecht war. Ebenso ehrten sie den Grafen Egmont, der dieselbe Würde in Flandern und Artois bekleidete; auch dem Großadmiral, Grafen Hoorn, schenkten sie ihr volles Vertrauen. Die erste Unzufriedenheit über die neue Regierung gab sich kund, als man spanische Truppen einrücken und 14 neue Bisthümer errichten ließ, welche der vom Papste zum Kardinal erhobene Granvella leiten sollte. Gegen ihn ergoß sich aller Hohn und Spott. Da er auf die Anzüge seiner Diener sein Wappen mit dem Kar-binalshut anbrachte, so ließen die niederländischen Adeligen auf die Anzüge ihrer Bedienten eine Narrenkappe sticken. Es erschienen öffentliche Karrikaturen; auf einer war Granvella dargestellt, wie er über einem Neste Eier brütete, aus welchem Bischöfe hervorkrochen. Ueber feinem Haupte schwebte der Teufel, aus dessen Munde die Worte gingen: »Der ist mein Sohn, den müßt ihr hören!« *) Meist nach Saffian.

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 196

1879 - Berlin : Reimer
196 Gallien. J) Andere römische Städte dieser seit dem 4. Jahrh. ganz deutsch (fränkisch) gewordenen Landschaft sind stromabwärts: Vosolvia, Ober-Wesel, Bontobrlca, Boppart, (Jonßuentes, Coblenz (von der Lage am Zusammenfluss der Mosella und des Rhenus benannt), Antunnacum, Andernach, Bigomagus, Remagen, Bonna, Bonn, Durnomagus, Dormagen, Novaesium, Neuss, Geldüba, Gellep, Asciburgium, Asberg, Vetera (sc. castra), Xanten; im westlichen Hügellande Juliacum, Jülich, Marcodurum, Düren, Tolbiaqum, Zülpich, Marcomagus, Marmagen; am östlichen Rheinufer, das in geringer Breite durch einen fortlaufenden Grenzwall (als Fortsetzung des oberrheinischen, § 260) gegen Angriffe der Germanen geschützt war, der Brückenkopf von Cöln: Divitio, Deuz. 2) Andere alte Orte der Landschaft: Batavodurum, Durstede, Trajectum, Utrecht, Durotrajectum, Dordrecht. Einen zum Bataverlande gehörigen Gau bildeten die Caninefaten im jetzigen Kennemerland (Nordholland) zwischen dem Meeresstrande und dem Binnensee Flevo, dessen damals flussartige Ausmündung in das Meer den Namen Vliestrom bewahrt, durch die langsame »Senkung des Landes aber im 12. Jahrh. eine Erweiterung erlitten hat, so dass der heutige Zujderzee als offner oceanischer Golf eine weit grössere Strecke früher bewohnten und angebauten Landes bedeckt: eine Veränderung der Küstenformen, die beim Mangel genauer Angaben aus älterer Zeit auf unseren Karten nur hypothetisch angedeutet werden kann. 262. Belgium. Die übrigen Völker des nördlichen Galliens von der Mosa bis zur Sequäna, mit Gesammtnamen Belgae genannt, unterschieden sich von den Galliern der sog. Celtica nicht sowohl sprachlich, als durch die, wahrscheinlich nur den Kriegeradel betreffende Ueberlieferung germanischer Abstammung: sie scheinen somit eine aus einer älteren germanischen Eroberung (analog der fränkischen im 4. und 5. Jahrh.) hervorgegangene Mischbevölkerung zu sein, in welcher schliesslich das keltische Idiom der grossen Mehrheit die Herschaft behauptete. Zu diesen halbgermanischen Völkern (nicht jedoch im engeren Sinne zu den Beigen) wird auch der mächtige Stat der Treverer im Mosel- und Saar- (Sarävus) Tale gerechnet, dessen Hauptstadt, als Colonie des K. Claudius Augusta Treverorum genannt, einen das heutige an Monumenten der Römerzeit reiche Trier weit übertreffenden Umfang und grosse Blüte erreichte.1) Im eigentlichen Belgien der caesariamschen Zeit war das mächtigste Volk das der Remer, während der Oberbefehl über alle belgischen Stämme, einschliesslich der in Süd-Britannien wohnenden, damals von dem Könige des kleineren Stammes der Suessionen geführt wurde. Auch sind die meisten Gaunamen seit dem 4. Jahrh. auf die Hauptstädte übergegangen und dadurch erhalten, wie:

10. Das Alterthum - S. 89

1877 - Leipzig : Baedeker
Oberitalien. . 55. 89 in einen der greren Seen Oberitaliens strzen (der Ticinns in den Lacns Verbnns ober Lago maggiore, die Abbua in den Lacns Larius ober Comersee und der Mincius in den Lacus Bencus ober Garbasee) und gelutert aus bemselben dem Po zuflieen; b) von den Apeuniuen die Trebia (Hannibal's zweiter Sieg, 218). Gleich den brei brigen Alpenstrmen (Rhein, Rhone, Donau) bilbet auch der Po in fernem Mnbungsgebiete durch natrliche und fnftliche Spaltungen ein viel-armiges Delta, eine nur zur Reiscultur geeignete, aber wegen der ungesunden Lust fast unbewohnbare Snmpflanbfchaft. 2. Der Athesis (die Etsch) tritt bei Verona ans den Alpen in das italische Tieflanb, toenbet sich alsbalb gegen Osten und fliet mit dem Po parallel zum abriatifchen Meere. Die Apenninenflitffe. Da der Apenninus sich nicht bis in die Region des ewigen Schnees erhebt, fo finb die auf bemselben eutfpringenben Flffe einen groen Theil des Jahres hinbnrch sehr wasserarm und trocknen im Sommer zum Theil ganz aus. Die auf der Oftfeite fallen meist durch Querthler nach kurzem, oft reienbem Laufe in das Meer. Die Flffe an der Westseite, namentlich der Arnus und der Tiberis, erhalten bagegen einen lngern Lauf, inbem sie erst durch Langenthaler flieen, pgrallel mit der Hauptgebirgskette, und dann vermittelst Querthler die Vorketten des Apenninus burchbrechen, um die Kste zu erreichen, welche durch Vernachlssigung der untern Flulufe zum Theil in Sumpfstrecken (Maremmen) verwanbelt worben ist. . 55. Oberitalien. Oberitalien ober die Po-Ebene enthlt biejenigett Lanbfchafteit, welche die Rmer vor dem Ende der Republik nicht zu Italien rechneten: 1) Liguria ober den Kstenstrich am ligustifchen Busen, nrb-lich bis zum obern Pabus, mit Genua im innersten Winkel jenes Meerbusens. 2) Gallia cisalpiua (togata) ober die groe von den Gal-liern eingenommene Ebene zwischen den Ceutralalpen und dem Apenninus wirb durch den mittlem Pabus gefchieben in: a) eine kleinere, fitbstliche Hlfte, Gallia cispabana, mit: Parma, Mutina (Mobena, Schl. 43), Bonouia (Bologna) und Raveuua (frher in den Lagunen des abriatifchen Meeres wie Venebig), Refibenz feit Honorius; b) eine grere, norbwestliche Hlfte, Gallia trauspa-
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