Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 214

1911 - Erfurt : Keyser
— 214 — Leitern wurden ausgerichtet und mit Eimern, die von Hand zu Hand gingen, der Dachstuhl begossen. Aber die Flammen sprangen bum einem Sparren zum anderen über und einten sich schließlich zu einer mächtigen Brandfackel. Es war, als ob ihr Schein den Geschützen ein neues Ziel verraten hätte. Ein wahrer Regen von Granaten fiel auf die Ebene der Festung nieder. Da flog im feurigen Bogen ein Geschoß in einen Heuschober, der für die französische Reiterei bestimmt war. Eine ungeheure Feuergarbe schoß sprühend zum schwarzen Nachthimmel empor. Die brennenden Heubündel fielen auf das Dach der Hauptwache. Wenige Minuten später züngelten auch dort die ersten Flammenspitzen hervor und leckten gierig am ausgetrockneten Gebälk. Gegen 10 Uhr abends schwiegen endlich die Kanonen; mit einer kurzen Unterbrechung am Mittag hatten sie ihr Zerstörungswerk vom frühen Morgen bis zum späten Abend fortgesetzt. Ueber-all herrschte Stille wie in einem Totenhause. Sie wurde nur durch die unaufhörlichen Sturmschläge von den Türmen unterbrochen. Ueber dem Flammenmeer, das den „Graden" bedeckte, lagerte eine schwarze Rauchwolke, und über diese hinaus erhoben sich, gegen den dunkeln Himmel abgezeichnet, die brennenden Gebäude des Petersberges. Die Höhlen der Chorfenster leuchteten im Glanze verglimmender Glut. Die Stadt selbst glich einem glühenden See mitten in einem finsteren Talbecken. Nur die grauen Steinmauern des Domes ragten in einsamer Hoheit unversehrt aus den feurigen Wogen hervor. Nach der Beschießung: In banger Spannung verging die Nacht. Die meisten Augen blieben schlummerlos. Jeder erwartete mit Schrecken den abermaligen Beginn der Kanonade. Zur allgemeinen Beruhigung aber traf schon früh am andern Morgen die Nachricht ein, daß zwischen den Feinden friedliche Unterhandlungen abgehalten würden. Nun wagte man sich wieder auf die Straße, um das Bild des Jammers und der Verwüstung zu schauen. Den traurigsten Anblick gewährte der Platz vor den Graden. Ueber die rauchende Brandstätte der Gebäude ragte nach dem Berge zu die Festungsruine hervor. Sie schien wie durch ein Wunder auf den Marktplatz vorgerückt zu fein. Bis hinunter zur Andreaskirche war jetzt ein offner, öder Raum; hier waren 121 Häuser ein Raub der Flammen geworden. Der Marktplatz war mit gerettetem Hausrat besetzt. Die Häuser aber auf den beiden vom Feuer verschonten Seiten sahen Ruinen ähnlich. Die Fenster waren teils ausgehoben, teils zersplittert und die Läden feft verschlossen. Auch die Predigerkirche war mit geretteten Sachen gefüllt. Sie bot ein schwaches Bild des Tempels zu Jerusalem, ehe der Herr die Käufer und Verkäufer ausgetrieben hatte. Sogar ein Kasten mit einem Eichhörnchen stand auf dem Altar zur großen Freude der

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 234

1911 - Erfurt : Keyser
— 234 — und in dem etwas entfernteren, tiefen Eifenbahneinschnitt. Um das Feuer abzulenken und auf sich zu ziehen, fnhren jetzt schnell zwei Batterien am Fuße des Nordabhanges ans. Zwar versprach das Schießen gegen die bedeutende Höhe wenig Erfolg, aber der Hauptzweck wurde erreicht. Bald hatten die preußischen Geschütze ein lebhaftes und wohlgezieltes Feuer des Feindes auszuhalten. Es schien, als regne es Feuer vom Himmel. Der Lärm war betäubend, und nur mit Mühe ließen sich die Pferde halten. Trotzdem versah jeder Kanonier treu seine Pflicht. Siegreiches Vordringen der Preußen: Ans einmal wurde das feindliche Feuer schwächer, dann hörte es ganz auf. Der Feind batte den Rückzug antreten müssen. Die 7. preußische Division, die auch am frühen Morgen bei Turnau die Jfer überschritten hatte, war geradewegs auf den Mnskyberg losmarschiert. Dort angekommen, hatten einige ihrer Abteilungen fofort von Nord-osten her die Hochebene des Berges erstiegen und die Oesterreicher vertrieben. Diese mußten auch gegen 11 Uhr Münchengrätz räumen, wenn sie nicht gefangen werden wollten; denn schon hatten die Preußen oberhalb und unterhalb des Ortes die Jser überschritten und näherten sich ihm bedenklich. Im Biwak bei Dobrawuda: Gegen 3 Uhr nachmittags bezog die 8. Division endlich bei Dobrawuda Biwak. Die Kräfte der Mannschaften waren völlig erschöpft. Zumal das 32. Regiment hatte, obwohl es im Kampfe selbst nicht zur Verwendung gekommen war, furchtbar gelitten. Unter Mittag hatte es sich nahe bei Münchengrätz in einer engen Talschlucht gesammelt. Glühend heiß brannte die Sonne herunter. Mehrere Soldaten brachen durch Hitzschlag zusammen, und jeden Augenblick blieb einer im Chausseegraben zurück. Es fehlte an Wasser. Die wenigen Brunnen eines nahen Dorfes konnten nicht genug geben, und so warfen sich die Leute an stinkenden Pfützen nieder, um ihren Durst zu löschen. Die Offiziere mußten fcharf zugreifen, um es zu verhindern. — Leider herrschte der gleiche Wassermangel auch im Biwak. Der einzige Brunnen des Ortes war bald ausgeschöpft. Der nur wenige Meter breite Dorfteich mußte daher das Wasser für alle Zwecke liefern. Hier wurden Pferde getränkt, dort wuschen sich Soldaten, an einer anderen Stelle wurden Kleidungsstücke und Kochgeschirre gereinigt, daneben aber schöpften Mannschaften Wasser zum Kochen. Wahrlich, ein sonderbares Bild! Bald umzog sich der Himmel, und alles eilte, Hütten zu bauen. Zu diesem Zwecke wurden die Strohdächer der Häuser abgedeckt. Ein wolkenbruchartiger Regen ging hernieder, doch konnte der Ueberflüß an Regenwasser dem Mangel an Trinkwasser nicht abhelfen. Er hatte nur das Gute, daß alle, obwohl sie tüchtig durchnäßt, erfrischt wurden. (Nach den Reg.-Gesch. d. 31. u. 71. Ins.-Reg.)

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 236

1911 - Erfurt : Keyser
— 236' — Das Eintreffen des Königs auf dem Schlachtfelde: Gegen 8 Uhr ertönte von rückwärts her, von der Höhe von Dub, lautes Hurrarufen. Der König war auf dem Schlachtfelde angekommen. Es ist Hohenzollernart, in den Stunden der Gefahr dort zu sein, wo für Ehre und Glück des teuren Vaterlandes gekämpft wird. — In dem Augenblicke flog eine Granate heran. Sie schlug, ohne zu Platzen, in eine nickt weit entfernt haltende Schwadron Ulanen. Bald folgten mehrere. Vielleicht gaben die etwa 300 Pferde der Stabswache, die den König begleitete, ein bequemes Ziel. Darum wurde sogleich befohlen, daß das Hauptquartier sich im Gelände verteilen sollte. Der König, die Generale und Bismarck ritten nach Nordosten hinunter in die Ebene. Unweit des Kriegsherrn, welchen Moltke, Roon und Alvensleben umgaben, hielt Bismarck auf einem riesengroßen Fuchs. Wie er im grauen Mantel hoch-ausgerichtet dasaß und die großen Augen unter dem Stahlhelm glänzten, gab er ein wunderbares Bild: ein Riese aus nordischer Urzeit. Nachdem sich der König über die Gefechtslage unterrichtet hatte, befahl er, daß die erste Armee die Bistritz überschreiten sollte. General v. Bose überschritt auf schnell hergestellten Stegen von Aesten und Brettern den breiten Bach und drang in das anliegende Gebölz ein, aus dem sich der Feind ohne Widerstand zurückzog. Jenseit des Flusses schwenkten dann sämtliche Bataillone etwa um 9>2 Uhr gegen den Hola-Wald, welcher ein vortrefflickes Schußfeld und eine ebensolche Deckung zu bieten schien. Im Hola-Walde: Der Hola-Wald bildet ein ziemlich regelmäßiges Viereck von etwa 1100 Schritt Ausdehnung südlich der Chaussee von Sadowa nach Lipa. Er enthält längs der Chaussee hochstämmige Laub- und Nadelhölzer, besteht aber im übrigen aus überaus dichtem Unterholz. Beim Vordringen fanden unsere 31er it. 71er nur schwache Abteilungen des Gegners vor. welche sich ohne Kampf zurückzogen. Mühsam bahnten sich die Musketiere den Weg durch das dichte Gebüsch. Plötzlich — man hatte noch nicht den südlichen Waldsaum erreicht — wurde das Gehölz lichter, und geradeaus erblickte man aus einem kaum 1000 Schritt vorliegenden Höhenzuge bei dem Dorfe Lipa eine lange Artillerielinie. Der Gegner hatte das Unterholz aus einige 30 Schritte vom Waldrande entfernt, um Einsicht zu erlangen. Fast im gleichen Augenblick begrüßte die Preußen ein Hagel von Granaten. Trotz der trüben Witterung zielten die Oesterreicher gut und ihre Granaten schlugen richtig ein. Sie hatten an mehreren Stellen des nach Lipa zugekehrten Saumes Bäume ihrer Rinde beraubt, sodaß die hellen Stämme gute Zielpunkte boten. Das Feuer steigerte sich bald zu einer betäubenden Heftigkeit; Blitz auf Blitz zuckte in weitem Umkreise schnell hintereinander auf, unaufhörlich rollte der Donner und sausend kam Geschoß auf Geschoß mit fürchterlicher Sicherheit daher. Granate

4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 242

1911 - Erfurt : Keyser
— 242 — Weißenburg, Wörth und Spichern, auf die Helden von Eonrcelles, Mars la Tour und Gravelotte und schämte sich, bis jetzt nichts mitgemacht zu haben. 90. Schlacht bei Beaumont. (Brief eines 31 er über den Verlauf der Schlacht). Lieber Bruder! Herzlichen Gruß zuvor. Das erste Mal wär's glücklich überstanden. Aber war das eine fürchterliche Musik in dem Gefechte bei Beaumont, gestern am 30. August! Die Kugeln flogen zischend um uns Her, als ob Erbsen gesät würden. Um uns und neben uns stürzten die Kameraden, aber uns beide (noch ein zweiter Bruder) hat der liebe Gott mit seinem Schilde gedeckt; ihm gebührt die Ehre und der Dank für Gesundheit und Sieg. Drei Adler, mehrere Geschütze, viele Lebensmittel und viel Kriegsmaterial fielen in unsere Hände. Unsere Landsleute sind noch alle gesund, aber viele andere haben den Sieg mit ihrem Leben bezahlt. Das Gefecht dauerte von mittags um 12 bis abends 8 Uhr. Um 1 Uhr rückten wir zum ersten Male ins Feuer und um 6 Uhr das zweite Mal. — Unser Regiment stand im zweiten Treffen, aber die Reihe kam bald an uns. Als wir vor mußten, kamen uns die Kugeln aus weiter Entfernung entgegengeflogen. Aber wir rückten ganz gefaßt und schnell vor, so schnell, daß wir große Massen Franzosen in ihren Zelten überraschten und sie wie Hasen aus dem Kohlfelde trieben. Sie waren gerade beim Kochen und mußten alles im Stiche lassen, als wir unter ihre Zelte wie Bomben fielen und dazwischen herumwirtschafteten. Eine Menge Munitionswagen und verschiedenes Zeug fiel in unsere Hände. Lieber Bruder! Ich habe Dich oft hergewünscht, um nur diese bunte Geschichte einmal mit anzusehen. Am äußersten Lager wurde große Nachschau abgehalten, und alles, was uns anstand von den Sachen, weggenommen. Ich saßte einen Topf mit Reis. der gerade mundrecht war, und ließ ihn mir trefflich schmecken. Wir hatten den ganzen Tag nichts gegessen. Ueberhaupt gab's die letzten Tage schmale Bissen, nur jeden Tag einen halben Zwieback. Gern hätte ich für ein Pfund Brot 5 Sgr. bezahlt, aber es war durchaus nichts zu bekommen. Die Franzosen hatten alles mitgehen heißen, und die Bewohner gaben nichts her; eine schlechte Sorte Menschen. Hier fanden wir nun Brot die Fülle und konnten uns wieder eine Güte tun. Dann ging's weiter über Berg und Tal bis zu einem Dorfe und einer Mühle daneben. Wie es heißt, weiß ich nicht, du wirst's vielleicht besser erfahren. Hier hielt es Hart; ich habe allein an dieser Stelle 20 Patronen verschossen. Unsere Artillerie feuerte fürchterlich und fchoß das Dorf in Brand. Die Herren Franzosen mußten heraus, sie mochten wollen oder nicht, und rissen aus bis

5. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 213

1911 - Erfurt : Keyser
213 — nach dem Steiger und den umliegenden Dörfern; verschiedene aber, die nicht bei Zeiten zurückkehrten, wurden ausgeschlossen^ Durch die Zurückkommenden verbreitete sich die Nachricht, daß das Land noch mehr gelitten habe als die Stadt, daß aus den benachbarten Dörfern auch alles ausgezehrt und einige ganz verödet wären. (Nach Coust. Beyer.) 77. Die Beschießung Erfurts durch die Verbündeten, b. riovember 1813. Beschießung der Stadt: Der 6. November 1813, ein Sonnabend, zog trübe heraus. Ein Schleier undurchsichtigen Herbst-nebels lagerte über dem Tal der Gera. Da rollten gegen 6 Uhr morgens 3 Kanonenschüsse vom Steigerwald zur Stadt herüber. Da seither soviel Schüsse von den Wällen aus die Verbündeten gesenert worden waren, so waren die Bürger daran gewöhnt und befürchteten auch diesmal keine Gefahr. Gleich daraus aber setzte von allen Höhen rings um die Stadt eine fürchterliche Kanonade ein. Sie wurde von der Festung lebhaft beantwortet, doch ohne großen Erfolg, da der Nebel die Stellungen der Artillerie der Verbündeten verdeckte. Die Wirkung der Bomben war schrecklich. Bald lohten an den verschiedensten Enden der Stadt die Flammen empor, und, von deu grauen Nebelmassen niedergedrückt, lagerte sich ein dichter Qualm über den Plätzen und iu den Straßen. Nun war's um die Ruhe der Bürger geschehen; laut hallte ihr Angstgeschrei durch die Straßen. Alles eilte, sich zu retten. Viele Familien suchten ihre Wertsachen aus den ranchersüllten Häusern in Sicherheit zu bringen, und hatten sie endlich ein sicheres Versteck gesunden, so sielen auch da die Feuergarbeu nieder und zwangen zum Weitereilen. Zwar wurde anfangs der Versuch gemacht, die Brände zu löschen, als aber gegen Mittag das Flugfeuer immer mehr neue Stadtteile eroberte, gab man jede weitere Bemühung auf. Am schlimmsten wütete der Brand in den Gassen, die den Raum von den Graden nach dem Rnbenmarkte und der Andreasstraße hin deckten. Hier hatte eine Brandgranate in dem Hause eines Krämers gezündet. Ein starker Vorrat von brennbaren Stössen gab dem Feuer Nahrung, und da die dicht sollenden Kugeln jede Annäherung unmöglich machten, so standen bald alle die engen Häuserreihen in Flammen. Brand der Peterskirche: Gegen Abend tras eine Granate das Dach der Klosterkirche. Ihr solgte eine zweite und dritte. Ein Geschütz schien auf die Kirche gerichtet zu fein, die von den Franzosen in ein Vorratshaus verwandelt war. Auf dem Festnngs-hof erscholl der Ruf: Feuer! Schnell wurden Anordnungen zur Rettung der Vorräte getroffen. Zunächst galt es, den Schießbe-dars zu bergeu, dann ging es an die Ballen und Säcke. Hohe

6. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 248

1911 - Erfurt : Keyser
- 248 — eine sehr schlechte Haltung. Trotz ihrer guten Stellungen ergriffen sie schon nach kurzem Feuergefecht die Flucht. ®sltaiuone beider Regimenter setzten inzwischen ihren Marsch weiter fort. Doch ließen es sich die Festungswerke von St. Dems nicht nehmen, ihn mit Granaten schwersten Kalibers zu begleiten. Als das erste dieser Ungetüme wenige Fuß vor dem 1. Bataillon der 31er dahinsauste, machten alle ihre Verbeugung, selbst die Herren zu Pserde konnten es nicht unterlassen, sie zu begrüßen. Als die Granate dann 20 Schritte vom Bataillon einschlug, doch ohne zu krepieren, da erfolgte ein allgemeines Gelächter und Necken wegen der Verbeugung. Man mußte eben dieses Geräusch auch erst kennen lernen und sich daran gewöhnen. Das Gesecht bei Pierrefitte war der Abschluß der Einschließung von Paris, das nun zum dritten Male in demselben Jahrhundert Deutsche vor feinen Mauern sah. Der Telegraph meldete am 20. September aus dem großen Hauptquartier: Nach den vorbereitenden Bewegungen der letzten Tage ist am 19. durch Vormarsch sämtlicher Korps die vollständige Zernierung von Paris ausgeführt. 94. Vor Paris. x\m Angesicht der Stadt: Paris, das langersehnte Ziel' lag vor unsern Augen. Wir sahen die Weltstadt mit ihrem gewaltigen, in Dunst gehüllten Häusermeer vor uns. Einzelne be- sondere Gebäude, wie der Jnvalidendom, der Triumphbogen und die Notre-Dame-Kirche, überragten hoch die andern. Einen großen Teil der Stadt entzog aber der Montmartre unsern Blicken. Wir alle hofften aus den baldigen Fall der Stadt, zumal nach den Erfahrungen, welche unsere Füsiliere in dem letzten Gefechte bei Pierrefitte mit den Franzosen gemacht hatten. Niemand von uns dachte an die Möglichkeit, hier noch 5 Monate zubringen zu müssen, die Gegend noch im Winterschmuck zu sehen. Gutes Quartier: Die Quartiere, welche wir in ne hatten, waren ganz vorzüglich. Unser Heim war ein neuerbautes Häuschen inmitten eines schönen, großen Gartens. Als wir es bezogen, war es leer. Aber jetzt hatten wir es vollständig eingerichtet: Tische, Stühle, Küchengeräte, Matratzen und Decken, sogar eine Wanduhr, welche der Unteroffizier im Dorfe gefunden hatte: es fehlte gar nichts. Verpflegung: Anfangs stand es etwas knapp um die Verpflegung.^ Infolge der geringen Zahl von Schienensträngen war eine Zufuhr aus Deutschland fast unmöglich, dazu kam noch die Rinderpest unter dem nachgeführten Hornvieh und das strenge Verbot des Beitreibens durch die Truppen. Als aber der Ankauf von Lebensmitteln aus den weiter rückwärts gelegenen Dörfern empfohlen worden war, wurde es besser. Unser Hauptessen bil-

7. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 29

1911 - Erfurt : Keyser
— 29 — Tracht auf die Tische setzten; da ergriff jeder sein Messer, das er an der Seite trug und begann rüstig das Mahl. Im Anfang war es schweigsam um die Bänke, denn allen störte die Rede der eigene Huuger und sie rühmten nur mit leisem Danke die reichliche Fürsorge der Herrin. Ter Schwerttanz: Dann trat auf ein stilles Zeichen des Herrn der Sprecher vor und rief mit lauter Stimme: „Die Schwert-tänzer nahen und erbitten sich Gunst." Alle rückten jetzt die Sesfel zum Schauen, und die Frauen erhoben sich von ihren Sitzen. Ein Pfeifer und die Sackbläser schritten voran, hinter ihnen zwölf Tänzer, junge Krieger aus dem Volk und von des Häuptlings Bank inl Weißen Unterkleid mit buntem Gürtel, das blitzende Schwert in der Hand, vor ihnen als dreizehnter der Schwertkönig in rotem Gewand. Sie hielten am Eingang und grüßten die Waffen senkend, daraus begannen sie den Sang des Reigens und schwebten in langsamem Schritt nach dem freien Raum vor der Herrenbank. In der Mitte hielt der Schwertkönig, die zwölf Genossen umkreisten ihn feierlich mit gehobenem Schwert. Er gab ein Zeichen, die Pseiser bliesen, schneller wurden die Bewegungen, nach rechts schwang sich die Hälfte im innern Ringe, die andern von außen entgegengesetzt, und jeder lauschte mit allen, denen er begegnete, Schwertschlag nach Ordnung der Hiebe. Dann tauchte zwischen den blinkenden Schwertern der König hindurch, bald nach außen, bald nach innen im Kreise schwebend, mit seiner Waffe fing und erwiderte er die Schläge der andern. Kunstvoller wurden die Verschlingungen, hastiger die Bewegungen, einer nach dem andern wand sich wie im Kampfe durch die kreisende Reihe der übrigen. Dann teilten sie sich in Hausen, im Takte gegeneinander eilend und mit den Waffen streitend, bis sie zugleich je drei und je vier in Kämpferstellung sich verflochten. Plötzlich senkten alle im großen Kreise die Schwerter zur Erde und verschränkten sie im Nu am Boden zu einem künstlichen Geflecht, das aussah wie ein Schild. Der Schwertkönig trat darauf und die zwölf Genossen verstanden ihn auf dem Schilde aus Schwertern geformt vom Boden heraufzuheben bis über ihre Schultern, wo er stand und mit seinem Schwerte den Fürsten, die Gäste und die Frauen grüßte. In gleicher Weise ließen sie ihn langsam zu Boden, lösten Eisen von Eisen und begannen aufs neue im Kreise gegeneinander zu springen, jetzt Sprünge und Schwertschläge schnell wie der Blitz, kaum vermochte das Auge den einzelnen Streichen zu solgeu, im Wirbel flirrte der blanke Stahl, und schwangen sich die Leiber der Männer unter den scharfen Waffen, die Pfeife gellte, das Sackrohr summte in wilden Klängen, die Funken sprühten von den Schwertern. So lies das Spiel der Helden in des Fürsten Halle, bis die Tänzer anhielten, wie durch Zauber gebannt, in der Stellung von Kämpfern je zwei gegenüber. Darauf begann wieder der Reigengesang der Tänzer und langsamen Schrittes,

8. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 32

1911 - Erfurt : Keyser
— 32 — Amalabergas, um dieses Vorzuges willen beneidet. Die Sage freilich erzählt, daß seine Gemahlin an dem ausgebrochenen Erbstreite die Schuld trage. Sie war voll Sehnsucht nach Glanz und Macht. Das bescheidene Hoflager zu Sddingi konnte ihr das glanzende Leben am Königshofe zu Ravenna nicht ersetzen. Ihrer Herrschsucht genügte der geringe Besitzanteil ihres Gemahls nicht, sie wollte ganz Thüringen beherrschen. Man erzählt, daß sie Jrmin-srid eines Tages den Tisch nur halb gedeckt und auf seine Frage nach dem Grunde geantwortet habe: „Wer nur ein halbes Königreich besitzt, der soll auch nur einen halbgedeckten Tisch haben." Wie dem auch sei, geschichtlich wahr ist nur, daß Jrminfrid im Bunde mit dem Frankenkönige Theodorich gegen Baderich zu Felde zog. Als Lohn hatte er ihm die Hälfte des brüderlichen Königreiches versprochen. Baderich erlag und verlor sein Leben. Jetzt aber war Irminsrid nicht gewillt, den bedungenen Lohn zu zahlen, und bitter feind kehrten die Franken in ihre Heimat zurück. Zwar hatten sie sich am liebsten gleich an dem wortbrüchigen Thüring gerächt, doch Theodorich fürchtete die Macht des mächtigen Ostgotenkönigs. Als dieser aber gestorben war (526), führte er mit seinem Bruder Chlotar den Rachezug aus. Kampf an der Cf er: Vom Niederrhein brach er auf und drang, die Weser überschreitend, gegen Nordthüringen vor, das sich damals bi 5 zur Oker ausdehnte. Jrminfrid rückte gegen ihn heran und bezog bei Romteberg,1) südlich von Hannover, eine ihm für eine Schlacht günstig erscheinende Stellung. Um den Angriff der zahlreichen fränkischen Reiterei, den er fehr fürchtete, unwirksam zu machen, ließ er noch Fallgruben anlegen. Die Franken jedoch bemerkten die List und gingen mit Vorsicht vor. Zwei Tage dauerte das blutige Handgemenge. Es blieb unentschieden. Am dritten Tage zog sich Jrminfrid bis an die Oker zurück, wo er von neuem von den Franken angegriffen wurde. Wieder war die Schlacht äußerst blutig. Diesmal aber behaupteten die Franken das Feld, und Jrminfrid mußte mit dem Reste der ©einigen die Flucht ergreifen. Er zog sich ans seinen festen Königssitz Burg-scheidungen, im Innern feines Königreiches an der Unstrut gelegen, zurück und versuchte hier sein Heer zu ordnen und zu stärken. Die Franken konnten ihm fürs erste nicht folgen. Die vielen Verwundeten bedurften der Heilung, auch schien der Ausgang des Unternehmens fraglich zu sein. Theodorich hielt darum einen Kriegsrat. In ihm einigte man sich endlich dahin, den Krieg fortzusetzen, doch dazu die Hilfe der den Thüringern feit langem feindlich gesinnten Sachsen anzurufen. Als Lohn bot man ihnen das ganze Nordthüringen bis zur Unstrut. Gern gingen die Sachsen auf dieses Bündnis ein. ') Andere Forscher der Geschichte Thüringens verlegen die Schlacht auf die Ronneberge an der Unstrut, da dort zahlreiche Altertümer, die aus einer Schlacht herrühren, gefunden worden find.

9. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 108

1911 - Erfurt : Keyser
— 108 — entzweifeilen oder abnehmen. Der böse Anschlag mißlang, obwohl der Edelmann über dem Essen gern seine Kunst geübt und dem Ratsmeister das Band an den Hals gebracht hätte. Dieser schöpfte Verdacht, und der Abgesandte offenbarte auf Befragen sein Vorhaben. Dieser Vorgang ist vorbildlich für den Aberglauben jener Zeit. Weiter erwähnt Stolle noch, daß man fest glaubte, Werwölfe (Menschen, in Wölfe verwandelt) gingen umher und fräßen die Menschen auf. Roheit der Jugend: Mit dem Aberglauben ging die Ro- heit der Jugend Hand in Hand. Selbst der heilige Ort der Kirche blieb nicht frei von blutigen Handlungen. Ein junger Chorknabe, welcher ungehorsam gegen Eltern und Lehrer war, stach (1476) einen älteren Genossen während des Gottesdienstes im Dom wegen geringfügiger Ursache mit seinem Messer in den Arm. Das Blut floß zur Erde, und die dadurch entweihte Kirche mußte erst von neuem durch den Weihbischof Bertold von Oberg geweiht werden. Rechtspflege: Entsprechend der Roheit der Zeit waren Rechtspflege und Bestrafung barbarisch. Stolle erzählt davon ein bezeichnendes Beispiel. Einen Vatermörder in Witterda tras folgende Strafe: Er wurde zum Tode verurteilt und dazu vom Henker zuerst am ganzen Leibe mit glühenden Zangen gezwickt, daß er vor Schmerz starb. Dann wurde dem toten Manne der Kopf abgeschlagen und dieser an eine Säule festgenagelt. Zuletzt wurde der Körper noch gevierteilt und die vier Teile an vier Säulen genagelt, die an den vier Ausgängen des Dorfes standen. Ebenso entsetzlich, als abscheulich! — Die verhängten Freiheitsstrafen mußten die Bürger auf einem der Befestigungstürme verbüßen und sich die Kost von ihren Dienern oder anderen Personen bringen lassen. Der Aufenthalt in den fettster- und herdlosen Räumen war eine sehr empfindliche Strafe. Frauen bekamen Hausarrest von mehreren Wochen, während dessen sie Besuche empfangen, aber keine erwidern durften. Rückfällige Gefetzesverächter mußten auf längere oder kürzere Zeit die Stadt räumen. — Solange das Vergehen noch nicht klar lag, kamen die Verbrecher in das Untersuchungsgefängnis, Paradies genannt, ein ehemaliges Judenhaus in der Rathausgasse. Dann wanderten sie in die Temnitz, das unterirdische Gefängnis unter dem Rathaus, wohin weder Sonne noch Mond gelangten. Dicht dabei war auch die Folterkammer, ein dunkler, unheimlicher Raum mit einer Rolle an der Decke — zum Aufziehen und Dehnen der Rechtsverletzer — und andere Geräte, mit denen der Stockmeister und seine Knechte grausam umzugehen verstanden. Lautete das Urteil aus Tod, dann vollzog es der Scharfrichter noch an demselben oder am nächsten Tage auf dem Rabensteine (Eingang v. I. E. Schmidts Gärtnerei) oder dem Galgenberge, links von dem Kerspleber Weg (östlich der Bahn). Leibesstrafen, wie Ohren- und Nafenabfchneiden, Brandmarken, Aus-

10. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 117

1911 - Erfurt : Keyser
— 117 — fische Untertanen von den Erfurtern und diese wieder von jenen auf alle Weise geschädigt. Besonders die Bewohner des Erfurter Landgebietes schwebten in fortwährender Gefahr. Das erbitterte natürlich die Städter immer mehr; anstatt aber zur Besonnenheit zu kommen, verloren sie sich in sinnloser Wut gegen den vermeintlichen Urheber ihres Unglücks, den Obervierherrn Kellner; ihn traf das ganze Gewicht ihrer Rache. Schon längst hatte man Kellner, nachdem er sich kurze Zeit in der Viti-Kirche (jetzt Rheinischer Hof) verborgen gehalten hatte, gefänglich eingezogen. Nun wurde er gefoltert und ihm dadurch die Zugeständnisse der unglaublichsten Vergehungen und Veruntreuungen abgepreßt. Sobald aber die Folter nachließ, widerrief er seine Aussagen. Trotzdem wurde er zum Tode verurteilt, und das Urteil am 28. Juni 1510 an ihm vollzogen. Noch nicht einmal seine Bitte ums Schwert fand bei seinen unbarmherzigen Richtern Gehör. Auf dem Galgenberge im Osten der Stadt, wo heute der weithin sichtbare Windmotor steht, legte der ungeschickte Henker Hand an ihn. Dreimal zog er den Aermsten vergeblich in die Höhe, ehe die Vollstreckung gelang. — So endete der stolzeste unter jenen stolzen Ratsherren, die das mittelalterliche Erfurt regierten, als ein Opfer der blinden Volkswut, die ihn allein verantwortlich machte für all' das Schlimme, was eine ganze üble Verwaltungseinrichtung über die Stadt heraufbeschworen hatte. Infolge dieser Vorgänge, die in der Erfurter Geschichte den Namen „das tolle Jahr" führen, verließen viele der reichen Waidjunker die Stadt und verpflanzten zum Schaden derselben den damals noch einträglichen Waidbau nach anderen Orten. Und noch ein zweites Unglück traf Erfurt in jenen Tagen. Sonntag, den 4. August 1510, als die Michaelisgemeinde ihre Kirchweihe feierte, brach zwischen den Erfurter Bürgern und Soldaten einerseits und den Studenten anderseits ein Streit aus, der soweit ging, daß beide Teile zu den Waffen griffen. Anfangs im Vorteil, mutzten sich die Studenten zuletzt, als die Bürger das Kollegienhaus (Michaelisstr. 39) mit Kanonen zu beschießen drohten, durch die Gera retten. Bei dem nun folgenden Sturme wurde der Universität unersetzlicher Schade zugefügt; denn Bibliothek und Archiv (Urkundenraum) wurden bis auf geringe Reste zerstört. Niedergang: In den folgenden fünf Jahren blieb Erfurt weiter mit Mainz verbunden und lebte dadurch mit Sachsen in ständiger Fehde, an der sich auch die Erfurter Gläubiger, die nicht zu ihrem Gelde kommen konnten, beteiligten. Der Streit wurde im Erfurter Gebiete ausgefockiteu. Selbstverständlich litt bei diesem kriegerischen Hin und Her der Wohlstand der Stadt unsäglich: außerdem riß große Sittenlosigkeit und Verwilderung unter der Bevölkerung ein. Als man aber erkannte, daß Erfurts Selbstständigkeit durch Mainz ernstlich bedroht sei und daß man dem mainzischen Kurfürsten gar zu viel Rechte eingeräumt habe, ver-
   bis 10 von 130 weiter»  »»
130 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 130 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 4
2 7
3 4
4 2
5 24
6 0
7 51
8 2
9 12
10 18
11 0
12 1
13 0
14 1
15 1
16 9
17 1
18 1
19 10
20 12
21 25
22 0
23 2
24 2
25 1
26 3
27 5
28 15
29 1
30 3
31 2
32 5
33 5
34 6
35 0
36 10
37 39
38 2
39 2
40 0
41 1
42 0
43 4
44 0
45 21
46 2
47 1
48 1
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 9
2 2
3 9
4 0
5 1
6 7
7 0
8 1
9 2
10 0
11 1
12 6
13 10
14 2
15 1
16 33
17 39
18 1
19 16
20 1
21 13
22 4
23 11
24 1
25 8
26 3
27 4
28 4
29 5
30 4
31 0
32 1
33 2
34 3
35 1
36 1
37 4
38 0
39 4
40 1
41 4
42 5
43 2
44 0
45 18
46 1
47 0
48 0
49 3
50 2
51 6
52 4
53 11
54 3
55 7
56 0
57 0
58 3
59 2
60 2
61 1
62 1
63 5
64 1
65 3
66 14
67 0
68 6
69 2
70 3
71 5
72 2
73 0
74 4
75 6
76 15
77 32
78 0
79 2
80 0
81 31
82 9
83 2
84 4
85 4
86 3
87 8
88 2
89 1
90 3
91 12
92 38
93 0
94 26
95 0
96 2
97 0
98 14
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 235
1 7
2 20
3 75
4 15
5 127
6 71
7 41
8 43
9 102
10 43
11 32
12 81
13 37
14 32
15 7
16 31
17 50
18 64
19 75
20 13
21 37
22 6
23 18
24 44
25 182
26 55
27 53
28 25
29 96
30 55
31 35
32 26
33 320
34 31
35 15
36 25
37 8
38 21
39 172
40 48
41 15
42 49
43 132
44 81
45 49
46 49
47 107
48 9
49 18
50 107
51 151
52 32
53 71
54 21
55 62
56 22
57 45
58 61
59 263
60 105
61 39
62 352
63 69
64 91
65 54
66 34
67 18
68 28
69 128
70 36
71 33
72 53
73 13
74 90
75 55
76 13
77 24
78 21
79 25
80 66
81 429
82 70
83 33
84 15
85 16
86 36
87 91
88 37
89 58
90 48
91 147
92 396
93 30
94 80
95 34
96 118
97 72
98 61
99 50
100 364
101 8
102 104
103 41
104 15
105 22
106 46
107 46
108 21
109 38
110 111
111 55
112 55
113 22
114 80
115 130
116 70
117 19
118 9
119 102
120 91
121 89
122 23
123 82
124 65
125 68
126 5
127 134
128 27
129 45
130 32
131 130
132 16
133 52
134 20
135 21
136 212
137 12
138 71
139 12
140 77
141 6
142 350
143 99
144 26
145 66
146 68
147 28
148 11
149 189
150 29
151 27
152 101
153 60
154 54
155 72
156 74
157 38
158 17
159 29
160 129
161 79
162 166
163 59
164 64
165 55
166 129
167 49
168 59
169 75
170 60
171 39
172 51
173 454
174 43
175 472
176 54
177 374
178 25
179 168
180 42
181 145
182 153
183 322
184 41
185 23
186 23
187 30
188 22
189 11
190 1
191 32
192 35
193 70
194 28
195 43
196 158
197 46
198 65
199 118