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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 71

1897 - Leipzig : Hirt
71 bergang nach der Insel Alfen zu einem schnellen und glcklichen Abschlsse gefhrt wurde. Als Bismarck aber Miene machte, die den Dnen ent-rissenen Gebiete enger mit Preußen zu verknpfen, wurde sterreich eifer-schtig und erklrte 1866 den Krieg. In sieben Tagen wurde das feindliche Heer zertrmmert; die Schlacht von Kniggrtz wurde unter persnlicher Fhrung des Knigs Wilhelm gewonnen. Dadurch zwang man das nur halb deutsche sterreich, seine bisherige leitende Stellung in Deutschland aufzugeben. Es bildete sich zunchst nur ein norddeutscher Bund mit Preußen an der Spitze; aber die sddeutschen Staaten, die im Kriege auf sterreichs Seite gestanden hatten, muten mit dem neuen Bunde nunmehr Waffenbrderschaft schlieen. Diese wurde bald durch gemeinsam vergossenes Blut fest gekittet; denn die groen Siege Preuens erregten den Neid Frankreichs, dasvonnapoleoniii., einem Neffen des frher erwhnten Kaisers Napoleon, beherrscht wurde. Unter nichtigen Vorwnden erkrte dieser 1870 an Preußen den Krieg. So ungern der greise (73jhrige) König Wilhelm noch einmal sein Land den Leiden eines schweren Kampfes aussetzte, er mute dem frevelhaft her-aufbeschworenen Angriff Widerstand leisten, und er gedachte wohl an die Mahnungen der Mutter (den Ruhm der Vorfahren von Frankreich zu-rckzuerobern"), als er am 19. Juli 1870, am Todestage der Knigin Luise, wie alljhrlich die geweihte Grabsttte im Mausoleum von Charlottenburg aufsuchte. Eben war die Kriegserklrung Frankreichs bergeben worden; nun galt es, den Wunsch der Verklrten nach einer Einigung Deutschlands zu erfllen. 5. In raschem Siegeslaufe drang das deutsche Heer, dem sich auch die Sddeutschen angeschlossen hatten, in Frankreich ein. Bei Weienburg (4. Aug.) und Wrth (6. Aug.) und weiter nrdlich bei Saarbrcken (6. Aug.) wurden die Franzosen gnzlich besiegt. Gewaltige Kmpfe er-folgten (am 14. 16. und 18. Aug.) um die starke Festung Metz. Ein ganzes franzsisches Heer wurde dort eingeschlossen und sollte von dem eisernen" Prinzen Friedrich Karl durch Aushungern zur Ergebung gezwungen werden. Die franzsische Regierung schickte einen erprobten General Mac Mahon ab, um den Eingeschlossenen zu helfen. Aber Moltke erkannte rechtzeitig diese Absicht und vereitelte sie nicht nur, sondern schlo auch dieses Heer bei Sedan ein und ntigte es, (am 2. Sept.) die Waffen zu strecken. Der Kaiser Napoleon wurde selbst gesangen genommen. 6. Nun zog König Wilhelm gegen Paris und belagerte diese Riesen-stadt, welche mit starken Befestigungen umgeben worden war. berall in

2. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 26

1896 - Breslau : Hirt
26 Europa. Losreißung Belgiens in dem genannten Jahre; zugleich erklärten die enro- päischen Mächte das Land für neutral*). Von den bedeutendsten Städten liegen: Im Flachlandc: Antwerpen, stark befestigte Handelsstadt an der fast von der Quelle an schiffbaren, gleich unterhalb der Stadt zu einem Meerbusen er- weiterten Schelde, der 2. Hafen des europäischen Festlandes (Petroleum, Baum- wolle, Kaffee), durch den auch viele deutsche Waren gehen. Hauptwaffenplatz Belgiens, vom 14. bis 16. Jahrh. Hauptsitz der niederländischen Malerschule, 240000 E. — Die Schelde aufwärts Gent, alte bedeutende Fabrik- und Handels- sterbt, 155 000 E. Am Vereinigungspunkt mehrerer Kanäle Brügge, im 14. Jahrh. der erste Handelsplatz Europas. Am stachen Dünenstrande Ostende, sehr be- snchtes Seebad und einziger Seehafen Belgiens. Im Hügellandc: Brüssel (Bruxelles), die glänzende, durch Gewerbfteiß, z. B. in Brüsseler oder Brabanter Spitzen, blühende Hst., wohl als „Klein-Paris" bezeichnet. 480000 E. In der Oberstadt, dem Sitz der Regierung, der Reichen und Vornehmen, herrscht französische Sprache und Lebensart, in der Alt- und der Unterstadt, dem Sitz des Handels und des Gewerbes, über- wiegt das Flämische. S.o. davon die Schlachtorte La Belle-Allianee oder Waterloo und Ligny. — Die belgischen Ebenen, vermöge ihrer Lage und Bodenbildung von jeher ein vermittelndes Gebiet zwischen Frankreich und Deutsch- land, eiu Zwischenland des germanischen und gallisch-romanischen Völkerkreises, sind oft der Schauplatz der folgenreichsten Kämpfe gewesen, und mit Recht hat man sie deshalb die „Lombardei des Nordens" genannt. Im wallonischen Bcrglandc: Lüttich, das „belgische Birmingham", an der Maas, alte, mit vielen Türmen geschmückte Stadt, ein Hauptsitz der Tuch-, Waffeu- und Gewehrfabrikation; 150000 E. Namur, am Zusammenfluß von Maas und Sambre, Festung, zwei Eingangswege Frankreichs beherrschend. Auswärtige Besitzung: Der Kongostaat (f. Heft 3, S. 47). 4. Königreich der Niederlande (Holland). [33 000 qkm, 4,7 Mill- ©.] 1. Lage, Bodenbildung und Bewässerung. Durch die Nordsee im N. und W., durch Moor, Sumpf und Heide im O. geschützt, bildet die N.w.-Ecke der niederrheinischen Ebene eine Art Jnselreich, hingewiesen auf Schiffahrt und Handel. Welche Flüsse bilden natürliche Wasserstraßen nach Deutschland, Belgien und Frankreich? Ein lies eindringender Meer- bnsen, als s. Fortsetzung der Nordsee Südersee benannt, teilt das Land in zwei Flügel: den wichtigeren s.w., das Mündungsland der Schelde, der Maas und des Rheins, und den ärmeren n.ö., der bis an den Dollart zieht und viel öde Moore in sich schließt. 1/i des durchgehende ebenen und niedrigen Bodens liegt um mehr als 5 in tiefer als der Flntfpiegel des Meeres und ist köstlicher Weide- und Fruchtboden, der See und den Flüssen abgewonnen, gegen die er dnrch Dünen und Deiche geschützt wird. Zahllose Windmühlen dienen zum Wegschaffen des andringenden Wassers *) Ein neutraler Staat darf sich bei einem Kriege keiner der kriegführenden Parteien anschließen, aber auch von keinem fremden Heere betreten werden.

3. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 22

1896 - Breslau : Hirt
22 Europa, Franken die alleinigen Herren des Landes wurden, bewahrte die Bevölkerung die gallische Eigenart. Ihr Abbild sind im wesentlichen ihre Nachkommen, die heutigen Franzosen. Diese sind geistig wohlbegabt, redegewandt, im politischen Leben sehr leidenschaftlich, in allen Schichten der Gesellschaft von lebhaftem Na- tionalgefühl erfüllt, immer bereit, für ihre Größe, ihren Ruhm jedes Opfer zu bringen; im ersten Angriffe tapfer und furchtbar, entbehren sie der nötigen Zähigkeit und besonnenen Ruhe. Sie vermögen nicht leicht, fremden Völkern — vor allen uns Deutschen — Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Losgelöst aus dem Reiche Karls des Großen (843), geriet das westfrän- kifche Reich in Verfall und blieb im Mittelalter vielfältig zerrissen; nachdeni aber das Königtum allmählich erstarkt war, richteten sich in der neuern Zeit die ge- einigten Kräfte des Landes siegreich nach außen. Auf Kosteu Spaniens, Deutsch- lands und Italiens wurden bis in die Neuzeit die Grenzen erweitert. Groß war der Einfluß, den Frankreich seit Ludwig Xiv. aus das übrige Europa im Staatsleben, durch wissenschaftliche Forschungen und durch Verbreitung neuer Anschauungen, Einrichtungen und Moden ausübte. Erst seit dem verlustreichen Kriege von 1870/71 hat dieser maßgebende Einfluß Frankreichs nachgelassen. Die Hauptmasse der Bevölkerung (gegen 35 Mill.) gehört dem Stamme der Franzosen an. Kelten leben noch in der Bretagne,*) Basken in den West-Pyrenäen. Deutsche am zahlreichsten in Lothringen und in Paris. Flamänder gegen die belgische Grenze hin, Italiener auf Corsica und in Nizza. —98% der Bevölkerung sind katholisch, 1,6% evangelisch. (>. Regierungsform, Einteilung und Städte. Die Regierungsform ist seit 1870 republikanisch. Das Land ist amtlich nach Fluß- und Ge- birgsgrenzen in 86 Departements eingeteilt, die aber keine Verwaltuugs- gebiete sind; dazu kommt das Territorium von Belfort. Nach den 6 natür- lichen Bodenteilen ordnen sich die Städte wie folgt. A. Becken der Seine. Die Hst. des Reiches, Paris, liegt an der Seine, da, wo sie durch deu Zufluß der' Marne auch für die größten Flußschiffe befahrbar wird. Mit 2,-> Mill. E. ist sie die bevölkertste Stadt des europäischen Festlandes, der erste In- dnstrieplatz des Landes und im Gebiete der Mode wesentlich tonangebend für die übrige Welt. Zugleich ist sie die erste Handelsstadt Frankreichs, sowie einer der ersten Geldmärkte des Festlandes von Europa. Der Ausspruch: „Paris ist Frankreich" ist noch heute gültig. Die Weltstadt mit ihren Reichtümern schützen sehr zahlreiche, der älteren Umwallnng weit vorgeschobene Werke, eine Fläche, fast halb so groß wie Mecklenbnrg-Strelitz, mit volkreichen Städten (u. a. Ver- sailles) und zahlreichen Ortschaften umschließend: die größte Lagerfestung der Erde. In Versailles, 15 km w.s.w. von Paris, das Schloß Ludwigs Xiv. mit Park und Wasserkünsten. Hier wurde am 18. Januar 1871 König Wil- Helm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen. Der Norm and ie gehört die untere Seine an. An ihr Ronen (115000 E.), für Seeschiffe noch erreichbar, Hauptplatz für Baumwollgarn, und L e Ha vre jde Gräee, 115000 E.), an der Mündung, wichtigster Handelshafen Frank- *) D. i. Britaiinia, so genannt mit dem Zusätze minor, als die Briten Großbri- tanniens im 5. Jahrh. n. Ch. vor den Angelsachsen hierher flüchteten.

4. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 72

1896 - Leipzig : Hirt
das Schwert zum Kampfe schrfte, während der General von Moltke die Plne zum Kriege entwarf. Unter den Prinzen des Kniglichen Hauses fanden sich zwei tchtige Heerfhrer: der Kronprinz und Prinz Friedrich Karl. Im Jahre 1864 ntigte der bermut Dnemarks, welches die alten deutschen Grenzlnder Schleswig und Holstein sich einverleiben wollte, zu einem Kriege, der durch die Erstrmung der Dppler Schanzen und den bergang nach der Insel Alsen zu einem schnellen und glcklichen Abschlsse gefhrt wurde. Als Bismarck aber Miene machte, die den Dnen entrissenen Gebiete enger mit Preußen zu verknpfen, wurde sterreich eifer-schtig und erklrte 1866 den Krieg. In sieben Tagen wurde das feindliche Heer zertrmmert; die Schlacht von Kniggrtz wurde unter persnlicher Fhrung des Knigs Wilhelm gewonnen. Dadurch zwang man das nur halb deutsche sterreich seine bisherige leitende Stellung in Deutschland aufzugeben. Es bildete sich zu-nchst nur ein norddeutscher Bund mit Preußen an der Spitze; aber die sddeutschen Staaten, die im Kriege auf sterreichs Seite gestanden hatten, muten mit dem neuen Bunde nunmehr Waffenbrderschaft schlieen. Diese wurde bald durch gemeinsam vergossenes Blut fest gekittet; denn die groen Siege Preuens erregten den Neid Frankreichs, das von Napoleon Iii., einem Neffen des frher erwhnten Kaisers Napoleon, beherrscht wurde. Unter nichtigen Vorwnden erklrte dieser 1870 an Preußen den Krieg. ^>o ungern der greise (73jhrige) König Wilhelm noch einmal sein Land den Leiden eines schweren Kampfes aussetzte, er mute dem frevelhaft her-aufbeschworenen Angriff Widerstand leisten, und er gedachte wohl an die Mahnungen der Mutter (den Ruhm der Vorfahren von Frankreich zu-rckzueroberu"), als er am 19. Juli 1870, am Todestage der Knigin Luise, wie alljhrlich die geweihte Grabsttte im Mausoleum von Charlottenburg aufsuchte. Eben war die Kriegserklrung Frankreichs bergeben worden; nun galt es, den Wunsch der Verklrten nach einer Einigung Deutschlands zu erfllen. 5. In raschem Siegeslaufe drang das deutsche Heer, dem sich auch die Sddeutschen angeschlossen hatten, in Frankreich ein. Bei Weienburg (4. Aug.) und Wrth (6. Aug.) und weiter nrdlich bei Saarbrcken (6. Aug.) wurden die Franzosen gnzlich besiegt. Gewaltige Kmpfe er-folgten (am 14.16. und 18. Aug.) um die starke Festung Metz. Ein ganzes franzsisches Heer wurde dort eingeschlossen und sollte von dem eisernen" Prinzen Friedrich Karl durch Aushungern zur Ergebung gezwungen werden. Die franzsische Regierung schickte einen erprobten General Mac

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 127

1896 - Leipzig : Voigtländer
127 Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel, 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, nament-lich durch die Wirksamkeit Calvins. Johann Calvin war ein Fran-zose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, kam er nach der Stadt Genf, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend, und fand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland. In Frankreich wurden die Hugenotten, wie die Anhnger der reformierten Kirche hier genannt wurden, blutig verfolgt. In England entstand eine eigenartige protestantische Kirche: die anglikanische oder Episkopalkirche. 8. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittel-lndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand ab-zulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy (1544), in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete. 9. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Es gelang ihm endlich (imjahre 1545), die Berufung des Konzils zu Trient zu erwirken. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegen-ber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491).

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 121

1896 - Leipzig : Voigtländer
121 b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. Whrend die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in stlicher Richtung suchten, glaubte der Genuese Christoph Columbus durch eine Fahrt gen Westen dorthin gelangen zu knnen. In Portugal mit seinem Plane abgewiesen, dann aber von der Knigin Isabella von Kastilien mit dessen Ausfhrung beauftragt, erreichte er zwar nicht das gesuchte Land des fernen Ostens, machte aber die unermelich folgenreiche Entdeckung von Amerika 1492 Einflu der Entdeckungen auf Europa: Vermehrung des Geldes; neue Produkte: Zucker, Kaffee, Tabak, Kartoffeln; vernderte Richtung des W elthandels, daher Sinken Venedigsund der Hansa, Erh ebung der roeft lichen Staaten Portugal und Spanien, spter der Niederlande und Englands; Erweiterung der Erdkunde und der Naturwissenschaften.

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 143

1896 - Leipzig : Voigtländer
143 5. Schwedisch - polnischer Krieg Unabhngigkeit Preuens. Der Groe Kurfürst benutzte die Gelegenheit des polnisch -schwedischen Krieges, um die Unabhngigkeit des Herzogtums Preußen von Polen zu erringen. Er schlo sich an Schweden an, und die vereinigten Heere des Schwedenknigs (Karls X.) und des Groen Kurfrsten siegten in der Schlacht von Warschau der das polnische Heer. Daraus erkannte Polen im V er -trag von Wehlau 1657 die Unabhngigkeit Preuens an, die auch im Frieden von Oliva (1660) besttigt wurde. 6. Der Groe Kurfürst und Ludwig Xiv. : die zwei ersten Eroberungskriege Ludwigs Xiv. Um Frankreich zu vergrern, fhrte Ludwig Xiv. mehrere Eroberungskriege. Den ersten Krieg (16671668, den sogenannten Devolutions? krieg) fhrte er gegen Spanien. Nach dem Tode Philipps Iv. von Spanien erhob Ludwig als Gemahl von dessen Tochter Erbansprche, fiel in diespanischenniederlandeein und nahm mehrere Festungen in Besitz!; allein das Bndnis zwischen England, Holland und Schweden (Tripelallianz) ntigte ihn zum Frieden zu Aachen 1668, in welchem er 12 Grenzstdte (darunter Lille) behielt. Um sich an der Republik Holland fr die Stiftung der Tripelallianz zu rchen, begann Ludwig Xiv. den hollndischen Krieg (1672 1678). Nachdem er Schweden und England (Karl Ii.) auf seine Seite gebracht hatte, rckte er in Holland ein, eroberte in raschem Siegeslufe einen betrcht-lichen Teil des Landes, und schon war die Hauptstadt selbst in Gefahr, als das Durchstechen der Dmme die Franzosen am Vordringen hinderte, und der junge Wilhelm Iii. von Oranien, zum Feldherrn und Statthalter erwhlt, kraftvoll dem Feinde entgegentrat. Unterdes bewog der Groe Kurfürst von Brandenburg, der Oheim und Bundesgenosse Wil-Helms von Oranien, auch den Kaiser Leopold I. (16581705) zur Teilnahme an dem Kriege gegen die Franzosen; das Deutsche Reich und Spanien traten ebenfalls aus Hollands Seite, und der Kampf verbreitete sich der die spanischen Niederlande und die Rheingegenden. Turenne verwstete die Pfalz, fiel aber in der Schlacht bei Sabach in Baden (1675), und die Franzosen muten der den Rhein zurckgehen. Die Schweden, die Ludwig zu einem Einfalle in die Mark Brandenburg bewogen hatte, wurden von dem Kurfrsten in der Schlacht bei Fehrbellin 1675 geschlagen, worauf er Vorpommern eroberte. Doch erhielt Ludwig im Frieden von Nymwegen 1678 von Spanien die Franche Comte. Der Groe Kurfürst, der vom Kaiser im Stich gelassen wurde, mute sich nun (1679) Zu dem Frieden von St. Germain en Laye bequemen, wonach er das eroberte Vorpommern an Schweden zurckgeben mute.

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 180

1896 - Leipzig : Voigtländer
180 Brandenburg und Manteuffel), die Versammlung (5. Dez. 1848) auszulsen. Zugleich lie der König einer neuberufenen Volksvertretung eine Verfassungsurkunde vorlegen, die nach erfolgter Durchberatung und mancherlei Abnderung am 31. Januar 1850 endgiltig festgestellt und dann mit dem Eid des Knigs (6. Februar) besiegelt wurde. In mehreren andern deutschen Staaten schlug Preußen durch seine Kriegsmacht die revolutionren Bewegungen nieder. Seine Heere bezwangen emen Aufstand zu Dresden (Mai 1849), machten dann unter der An-fhrung des Prinzen von Preußen der Republik in Rheinbayern ein Ende und stellten in V a d e n die Regierung des Groherzogs wieder her. Der Umfang des preuischen Staates wurde durch Einverleibung der beiden hohenzollernschen Frstentmer auf 5068 Q.-M. mit 18 Mill. Einwohnern vermehrt. Auch wurde eine preuische Kriegsflotte gegrndet. Die drei letzten Lebensjahre des Knigs waren durch schwere Krankheit getrbt; daher bernahm 1858 sein Bruder Wilhelm, der Prinz von Preußen, die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 wurde Friedrich Wilhelm Iv. durch den Tod von seinen Leiden erlst. Der Wahlspruch des frommen Knigs war: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen". 90. Kaiser Napoleon Iii.; Italiens Einigung. 1. Der Staatsstreich Ludwig Napoleons. Da die franzsische National-Versammlung dem Herrsch erstreben des Prsidenten Ludwig Napoleon hinderlich war, trieb er sie durch den Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 gewaltsam auseinander und ri die Alleinherrschaft an sich, indem er sich durch Volksabstimmung zum Prinz-Prsidenten auf zehn Jahre erwhlen lie. Die Republik war seitdem nur noch ein leerer Schein. Schon nach einem Jahre trat an ihre Stelle das zweite Kaisertum in Frankreich, 18521870: nach einer neuen allgemeinen Abstimmung wurde der Prinz-Prsident als Napoleon Iii Zum Kaiser der Franzosen ausgerufen, 2. Dezember 1852. 2. Das zweite Kaiserreich (18521870). Als Kaiser Napoleoniii war Ludwig Napoleon mit Eifer und Klugheit bestrebt, die Macht und den Glanz der Regierung seines Oheims zurckzufhren. Zunchst fhrte Napoleon, mit England und der Trkei verbndet, den Krim krieg gegen Rußland (18531856) mit glcklichem Erfolge. 3. Krieg gegen sterreich 1859. Das Verlangen der Italiener, ihr Land von der sterreichischen Herrschaft zu befreien und zu einem Staate zu vereinigen, fand besonders durch den König Viktor Emauuel von Sardinien und feinen Minister Cavour Untersttzung. Insgeheim wurde ein Bndnis zwischen Sardinien und Frankreich gegen sterreich abgeschlossen. Als in Sardinien gefahrdrohende Kriegsrstungen betrieben wurden, berschritt ein sterreichisches Heer die sardinische Grenze. Hiermit begann der italienische Krieg. Die vereinigten französisch -fardinifchen Truppen schlugen die fter-

9. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 145

1896 - Leipzig : Voigtländer
145 Parlaments und die Freiheiten des Volkes. Im Kriege gegen Ludwig Xiv. verteidigte er die Unabhngigkeit Europas. v 73. Das Deutsche Reich unter Kaiser Leopold L 1. Kaiser Leopold I. (16581705); der pflzische Erbfolgekrieg. Im Deutschen Reiche und in sterreich war auf Ferdinand Iii. sein Sohn L e o p o l d I. gefolgt. Unter ihm wurde Deutschland, das infolge des 30jhrigen Krieges ohnmchtig darniederlag, durch die Eroberungskriege Ludwigs Xiv. noch tiefer geschdigt und erniedrigt. Auf den hollndischen Krieg folgte als dritter Eroberungskrieg Ludwigs Xiv. der pflzische Erbfolgekrieg, 16881697. Bei dem Aussterben des pflzischen Hauses erhob Ludwig Xiv. fr seine Schwgerin, die an den Herzog von Orleans vermhlte pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, Erbansprche an die Pfalz und besetzte alsbald dieses Land. Um ihm entgegenzutreten, verbanden sich der Kaiser (nebst dem Deutschen Reich), Spanien, Holland und England (Wilhelm Iii. von Dramen). Da die Franzosen gegen die vielen Feinde die Pfalz nicht behaupten konnten, so gab Ludwig Xiv. den barbarischen Befehl, die ganze Pfalz zu verwsten. So wurden nun namentlich Heidelberg und sein schnes Schlo, Worms, Speyer mit seinen Kaisergrbern, und viele Burgen am Rhein (auch das Badener Schlo) in Asche gelegt. Endlich kam es zu dem Frieden von Ryswyk (bei dem Haag) 1697, in welchem Ludwig das Elsa mit Straburg behielt, jedoch die brigen während des Krieges gemachten Eroberungen zurckgab. 2. Der Trkenkrieg. Whrend des ganzen pflzischen Erbfolgekrieges hatte der Kaiser zugleich gegen die Trken zu kmpfen. Seit der Befreiung Wiens (im Jahre 1683) kmpften nun aber die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken. Der Markgraf Ludwig von Baden (der sogenannte Trkenlouis) schlug sie in mehreren Schlachten; die glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen. Prinz Eugen von Savoyen, geb. (1663) zu Paris, Sohn des franzsischen Generals Prinzen Eugen Moritz von Savoyen-Carignan, fr den geistlichen Stand Bestimmt, sucht vergebens Aufnahme in den franzsischen Militrdienst, tritt 1683 als Reiteroberst in des Kaisers Dienst, zeichnet sich bald in den Kmpfen gegen die Trken und Fran-zosen aus, wird 1692 Feldmarschall, 1697 Oberbefehlshaber im Trkenkriege. Ju der Schlacht bei Zenta erfocht er (1697) einen Sieg, der die Befreiung Ungarns von der trkischen Herrschaft zur Folge hatte. sterreich behielt nicht allein Ungarn, sondern erwarb im Frieden von Karlowitz, 1699, auch Siebenbrgen. 3. Standeserhhungen deutscher Fürsten. Whrend Leopolds Re-gierung traten im Deutschen Reiche nachstehende Vernderungen ein: Andr-Sevin, Kurzer Lehrgang der Geschichte. in

10. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 185

1896 - Leipzig : Voigtländer
185 die bereit Streitkrfte im Kriegsfalle unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen stellten. Die Einigung Deutschlanbs war nahe. 7. Italiens Einigung. Der beutsche Krieg von 1866 vervollstnbigte auch die Einigung Italiens. Dem Knigreiche Italien fehlten noch zur voll-stnbigen Vereinigung Italiens zwei Lnber: Venetien und das Gebiet von Rom. Um zunchst Venetien zu gewinnen, verbanb sich bei dem 1866 zwischen Preußen und sterreich ausbrechenben Kriege König Viktor Emanuel mit Preußen. Er wrbe zwar bei Custozza von den sterreichern geschlagen, aber der Sieg der Preußen bei Kniggrtz gab dem Kriege eine ent-scheibenbe Wenbung. sterreich, auss uerste bebroht, trat Venetien an den Kaiser der Franzosen ab, um durch bessen Vermittlung den Frieden mit Italien zu erlangen. Dieser kam (im Oktober) in Wien zustanbe und hatte die bergabe Venetiens an den König von Italien zur Folge. Die Herrschaft des Papstes der den kleinen Rest des Kirchenstaates behauptete sich, von einem franzsischen Heere gesttzt, noch einige Jahre. Als aber Napoleon Iii. nach dem Ausbruche des Krieges gegen Preußen sein Besatzungsheer aus Rom zurckzog, brang am 20. September 1870 ein Heer Viktor Emanuels in die Stadt ein, und der Rest des elfhundertjhrigen Kirchenstaates wurde dem Knigreiche Italien einverleibt, dessen Hauptstadt Rom wrbe. 94. Der deutsch-franzsische Krieg von 18701871. (S. Karte Xii.) 1. Napoleon Iii. und Preußen. Seit lange lebte das franzsische Volk in dem Wahne, der Rhein sei Frankreichs natrliche Grenze", das linksrheinische Deutschland samt Belgien msse daher mit Frankreich vereinigt werben. So lange der Deutsche Bunb bestaub, war Frankreich auch ohne diese Gebietserweiterung dem in sich gespaltenen Nachbarlanbe an Macht berlegen. Als aber der Krieg von 1866 Preuens Strke gezeigt und seine Macht gehoben, sterreichs hemmenben Einflu entfernt und das brige Deutfchlanb fester zusammengeschlossen hatte, ba regte sich Frankreichs Reib. Die groe Ration" forberte Rache fr Sabowa" und erhob mit neuem Ungestm das Geschrei nach der Rheingrenze. Preußen bot durch feine srieb-liche Haltung keinen Anla zu feinbchem Angriff; boch Napoleon betrieb eifrig umfasfenbe Kriegsrstungen, und der Krieg war bei ihm beschlossene Sache. 2. Veranlassung zum Kriege. Die Spanier, beren Thron seit der Vertreibung der Knigin Jsabella erlebigt war, boten dem Prinzen Leopolb
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