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fyafte Lage an naturi, oder künstl. Vcrkehrsbahnen u. s. w. begünstigten Gegen-
den; er hat sich wesentlich ausgedehnt durch die vermehrte Freiheit des Verkehrs
und die Verbrüderung der Interessen, welche feil der Gründung des deutschen
Zollvereins (Preußen, Bayern, Württemberg, Baden, sächsische, thüringische,
anhaltstche, hohenzvlierschc u. hessische Länder, Nassau, Frankfurt, Waldeck, Lippe-
Detmold, Braunschwcig, Luremburg) in Deutschland 6592 □'Diltt. mit 243/4 Mill.
Einw., mithin den größeren Theil von Deutschland und außerdem 1714 U>Mln.
nicht-dcut>cheö Gebiet mit e. 3,864000 Menschen, im Ganzen also 8306 Q^ölln.
mit mehr als 28'/2 Millionen Menschen umfaßt. —
17—19. Politische Verfassung. Die 38 souverainen Staaten Deutsch-
lands bilden den deutschen Bund, der die Sicherung des gemeinsamen Va-
terlandes gegen äußere und innere Feinde, — Erhaltung der Unabhängigkeit
aller Bnndesglicdcr — und die Gewährleistung des Rechtszustandes zwischen
Fürsten und Nnterthancn zum Zwecke hat. — Der Bundestag i» Frankfurt
ist mit der Berathung und Leitung der allgemeinen Angelegenheiten beauftragt.
— Allgemeine Kriegövcrfassnng, gegründet auf die jedem Staate oblie-
gende Verpflichtung, ein seiner Einwohnerzahl enlsprechcndes Truppen-Corps
schlagfertig zu halten, welcher durch Organisationen und Systeme verschiedener,
doch ähnlicher Art nachgekommen wird (Landwehr-, Beurlaubungs-Systeme k.).
Das deutsche Bundes Heer soll aus 1 Prozent d. Landesbevölkerung beste-
hen, zählt jedoch bisher wenig mehr als 300000 M. — An den westlichen
Grenzen die drei älteren Bundessestungen: Landau, Luremburg und Mainz,
u. d. neueren: Ulm n. Rastatt, deren Herstellung noch nicht beendet ist. — Mit
Ausnahme der vier sogenannten ,,freien Städte," haben alle deutschen Staaten
monarchische, und zwar, mit Ausnahme Hessen-Homburgs und Oldenburgs,
welche sie erwarten, ständisch-monarchische Staatsverfassungen, deren Formen,
bei großer Mannigfaltigkeit, mehrentheilö viel Aehnliches haben. Die mecklen-
burgischen Staaten haben gemeinsame Landstände; eben so die anhaltischen und
die reußischcn.
L>. Spezielle Volks- und Staats-Verhältnisse.
20. Süd-deutsche Gruppe.
Einwohnerzahlen:
1. Bayern
2. Württemberg
3. Baden
4.
Hohen; oll.
5.
6. Liechtenstein
1 Siegmaringen
lhechingen
4,440000 M
1,725000 -
1,335000 -
45000
20000
6300
dah. auf 1 □ Sw. 3185 M.
4860 -
- - 4800 -
- 2650 -
- 4870 -
- 2500 -
J65000
Im Ganzen: 7,571300 - - - 3096 *)
Religion. In den drei Fürstcnthümern sind die Einw. durchaus katho-
lisch; übrigens verhält sich die Zahl der Katholiken zu der der Protestanten: in
*) Hier und künftig: Weise und Grad des Zusammenhangs zwischen der Be-
völkerungsdichtigkeit und der natürlichen Beschaffenheit eines Landes, und
was daraus abzuleiten ist; — zugleich muß die Repetition aller topischen
Verhältnisse der Länder den ethnographisch-statistischen Erörterungen voran-
gehen, besonders da, wo beide Abschnitte in verschiedenen Kursen oder Un-
terrichtsstufen vorgetragen werden,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Württemberg Baden Nassau Frankfurt Detmold Luremburg Deutschland Deutschland Frankfurt Landau Luremburg Mainz Rastatt Hessen-Homburgs Oldenburgs Liechtenstein
60
Neuere Zeit.
zwischen Oestreich und Preußen ein Bund gegen Frankreich
geschlossen.
1792 — 1835. Franz tl. deutscher Kaiser bis 1806.
1792 — 1797 (95). Krieg Oestreichs und Preußens
g e g e n F r a n k r e i ch. Der Herzog von Braunschweig dringt
mit einem schwachen Heere der Oestreicher und Preußen
1792 in die Champagne, muß nach unbedeutenden Vorthei-
len (Longwh und Verdun genommen) einen verderblichen
Rückzug amreten. Erbitterter Kampf am Rhein und in
den Niederlanden (Dumouriez). Trotz einiger Siege der'
Oestreicher und Preußen (bei Pirmasens und Kaiserslautern
1793) bleiben Ne Franzosen im Vortheil und besetzen das
ganze linke Rheinuser. Preußen schließt 1795 mit Frank-
reich Frieden, zu Basel. Oestreich bleibt noch zwei Jahre
auf dem Kampfplatz. Bonaparte's glanzende Siege in Ita-
lien 1796 und sein Vordringen in Oestreichs Erbländer
(in Deutschland besiegt Erzherzog Karl die Franzosen) zwin-
gen Oestreich zum Frieden zu Campo Formto, 1797.
Das linke Rheinufer an Frankreich. Oestreich erhält für
Belgien und die Lombardei Venedig.
1797—1840. Friedrich Wilhelm Iii., König vonpreußeu;
bemüht, seinem Lande den Frieden zu erhalten, befördert
die Kultur und allgemeine Sittlichkeit.
1799—1801. Krieg Oestreichs und Rußlands gegen
Frankreich. Oestreich, durch Rußland unter Paul I. ver-
stärkt, beginnt auf's Neue den Kampf. Suwarow erobert
Oberitalien, außer Genua. Nach der Niederlage der Rus-
sen bei Zürich durch Massen« ruft Paul seine Truppen
zurück und Oestreich setzt den Kampf allein fort. Bona-
parte's Sieg über Melas bei Marengo, 1800, 14. Juni,
.sowie die Niederlage des Erzherzog's Johann bei Hohen-
linden durch Moreau zwingen Oestreich zum Frieden von
Luneville, 1801, wonach Frankreich im Besitz des linken
Rheinusers bleibt; die Fürsten, welche dadurch verlieren,
werden durch Säcularisalionen in Deutschland entschädigt.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Franz_tl Franz Dumouriez Oestreich Karl Karl Oestreich Campo_Formto Oestreich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Oestreich Suwarow Paul Marengo Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rhein Niederlanden Pirmasens Kaiserslautern Basel Ita- Oestreichs_Erbländer Deutschland Frankreich Belgien Venedig Frankreich Oberitalien Genua Rus- Hohen- Frankreich Rheinusers Deutschland
Deutschland,
57
Eugen von Savoyen, dem kaiserlichen Feldherrn, und
Marlborough bei Höchstädt (Blennheim) an der Do-
nau 13. August 1704 geschlagen, und erleiden später auch
in den Niederlanden (bei Oudenarde 1708, Malpla-
quet 1709) große Verluste.
1705—1711. Joseph I. Kaiser; stirbt kinderlos und ihm
folgt als Kaiser Lcopold's zweiter Sohn
1711 — 1740. Karl Vi., welcher bis dahin für die spanische
Krone gekämpft. England und Holland, jetzt zum Frieden
geneigt, schließen denselben mit Frankreich zu Utrecht 1713,
welchem der Kaiser 1714 zu Rastadt beitretcn muß.
Frankreich bleibt im Besitz aller Deutschland entrissenen Länder.
Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1713— 1740)
gewinnt durch seine Theilnahme am Kriege Geldern und
die Souveränität über Neufchatel und Vallangin, später
von Schweden im Frieden zu Stockholm 1720 Vorpom-
mern bis zur Peene.
1716—1718. Der Krieg gegen die Türken durch Eugen's
Siege bei Peterwardein 1716 und Belgrad 1717 für
Oestreich glücklich. — In dem unglücklichen Türkenkriege
1737—1739 geht Belgrad und Serbien wieder verloren.
1733. Krieg gegen Frankreich für August Iii. von Sachsen
gegen Stanislaus Lescinski. August durch den Friedens-
schluß 1735 König."von Polen, Stanislaus Herzog von Lo-
thringen. -
1740. Nachdem Karl Vi. durch die pragmatische Sanc-
tion seiner einzigen Tochter Maria Theresia den unge-
rheilten Besitz seiner Staaten zu sichern gesucht, erlischt mit
ihm das Haus Habsburg Oestreich.
7. Das Haus Oestreich-Lothringen.
1740—1780. Maria Theresia, vermählt mit Franz von
Toscana, aus dem Hause Lothringen.
1740—1742. Erster schlesischer Krieg. Friedlich Ii.
von Preußen, dem sein Vater ein geordnetes Land, einen
reichen Schatz und ein geübtes Heer hinterlassen, erhebt alte
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TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Eugen_von_Savoyen Eugen Marlborough August Karl_Vi Karl Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. August Stanislaus_Lescinski August Stanislaus_Herzog_von_Lo- Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Franz_von
Toscana Franz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Blennheim Niederlanden Oudenarde England Holland Frankreich Frankreich Deutschland Schweden Stockholm Belgrad Belgrad Serbien Frankreich Sachsen Haus_Habsburg_Oestreich Haus_Oestreich-Lothringen Lothringen
Deutschland.
61
1803. Bon aparte besetzt Hannover in Folge der Kriegs-
erklärung Englands.
1805. Dritter Krieg: Oestreich, Rußland und Eng-
land verbündet gegen Frankreich. Die Oestreicher
werden bei Ulm geschlagen, Wien von den Franzosen be-
setzt. die Russen und die Trümmer des östreichischen Heeres
bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht), 2. Decbr.,. von Napo-
leon geschlagen. Im Frieden zu Prestburg verliert
Oestreich Venedig, Tyrol und den Breisgau.
1806. Baiern und Würtemberg werden zu Königrei-
chen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthü-
mern mit Gebietserweiterungen erhoben. Die Fürsten bil-
den unter dem Protektorat Napoleons den Rheinbund.
Kaiser Franz Ii., der schon 1804 als Franz I. den Titel
eines Kaisers von Oestreich angenommen, legt die Kaiser-
krone nieder.
Ende des deutschen Reichs.
1806- 1807. Krieg Preußens gegen Frankreich. Preu-
ßen, welches 1805 Anspach und Baireuth, Eleve und Neuf-
chatel gegen den unsichern Besitz Hannovers abtreten mußte,
entschließt sich in Verbindung mit Sachsen und in Hoff-
nung auf den Beistand Rußlands zum Kampfe gegen Frank-
reich und seine Verbündeten. Die Niederlagen bei Jena
und Auerstädt, 14. Oct. 1806, überliefern den Franzosen
das ganze Land. Im Frieden zu Tilsit, 1807, verliert
Preußen alle Provinzen zwischen Elbe und Rhein, aus wel-
chen nebst Hessen und Hannover das Königreich Westphalen
gebildet wird. Südpreußen (Herzogthum Warschau) erhält
der in den Rheinbund aufgenommene, zum König erhobene
Kurfürst von Sachsen.
1809. Vierter Krieg Oestreichs gegen Frankreich.
Oestreich erneut muthig den Kampf; die Niederlagen bei
Tann, Abensberg, Eckmühl, Regensburg (19. —22. April)
vernichten einen Theil der östreichischen Heere. Der Sieg
des Erzherzog's Karl bei Aspern, 21. und 22. Mai, erweckt
neue Hoffnung. Preußen zeigt lebhafte Theilnahme (Schill
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Decbr Oestreich_Venedig Napoleons Franz_Ii Franz Franz_I. Oestreich Oestreich Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Englands Frankreich Ulm Wien Tyrol Baden Darmstadt Napoleons Rheinbund Frankreich Sachsen Hoff- Frank- Jena Tilsit Rhein Hessen Hannover Warschau Rheinbund Sachsen Frankreich Abensberg Regensburg Aspern
Deutschland.
63
beten Paris, 31. März, und stürzen Napoleon v.om
Thron. Der erste Friede zu Paris, 30. Mai, läßt
Frankreich die alten Grünzen von 1792, selbst mit Er-
weiterungen im Elsaß und Savoien.
Der Congreß zu Wien, den 3. Nov. eröffnet, be-
räth die verwickelten Angelegenheiten Deutschlands; Preu-
ßen erhält das Großherzogthum Posen, die nördliche
Hälfte von Sachsen und mehrere Provinzen an beiden
Rheinusern, tritt dagegen Ostfriesland an Hannover ab,
welches zum Königreich erhoben ist. Nach der Congreß-
akte vom 9. Juni 1815 soll Deutschland ein Staa-
tenbund von souverainen Fürsten und vier freien Städ-
ten sein.
1815. Die Rückkehr Napoleons von Elba ruft die Fürsten
auf's Neue zu den Waffen. Preußen und Engländer
entscheiden durch die Schlacht bei Belle Alliance
(Blücher, Wellington) 18. Juni das Schicksal Europa's.
Die Verbündeten besetzen Paris, 7. Juli, und Lud-
wig Xviii. besteigt zum zweitenmal den Thron. Im
zweiten Frieden zu Paris, 20. Novbr., behält
Frankreich die Gränzen von 1790, mithin auch den El-
saß und Lothringen.
1816. Der Bundestag zu Frankfurt am Main, eine Ver-
sammlung von Abgeordneten sämmtlicher deutschen Staaten,
eröffnet am '5. Nov., beräth die weitere Befestigung der
deutschen Angelegenheiten und die Ausführung der Wiener
Cvngreßakte. Zu demselben Zweck finden Congresse statt
zu Aachen'(1818), Wien, Troppau (1820), Verona (1822).
Der Wunsch einer gesetzlichen, ständischen Verfassung ist
in einigen deutschen Staaten in Erfüllung gegangen und
geht in andern, trotz mancherlei Hemmungen, seiner Ver-
wirklichung entgegen. — Seit den Freiheitskämpfen tritt in
Deutschland an die Stelle der seichten Aufklärung des vori-
gen Jahrhunderts wieder eine allgemeinere ächte Re-
ligiosität, neben welcher mancherlei religiöse Wirren die
christliche Kirche aller Confessionen bedrängen. — Der Zoll-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Paris Paris Frankreich Elsaß Wien Deutschlands Posen Sachsen Rheinusern Hannover Deutschland Napoleons Elba Wellington Paris Paris Frankreich Lothringen Frankfurt_am_Main Aachen Wien Troppau Verona Deutschland
240
Allgemeine Erdkunde.
losophie, Geschichte und Erdkunde, die mathematischen und Natur-
wissenschaften, sodann über alle Zweige der Theologie, Jurispru-
denz und Medicin. Mit denselben sind überall eine Bibliothek ver-
bunden, ein botanischer Garten, ein physikalisches und chemisches
Kabinet, naturwissenschaftliche (mineralogische, zoologischere.) Samm-
lungen, ein anatomisches Kabinet, und oft auch eine Sternwarte.
8. 1004. Unsere deutschen Universitäten haben in der
Regel vier Fakultäten: der Theologie nämlich, der Jurispru-
denz, der Medicin und der Philosophie, welche letztere alle
Disciplinen begreift, welche nicht zu den drei ersten gehören. Mehre
jedoch haben seit einiger Zeit auch eine fünfte, die derstaats-
wirthschafll Die Professoren werden aus den bei manchen Uni-
versitäten beträchtlichen Fonds fest besoldet, und erhalten außerdem
von den ihre Vorlesungen besuchenden Studenten ein festbestimmtes
Honorar. Jeder dieser Letzteren hat freie Wahl der Vorlesungen,
und ist, mit Ausnahme der baierischen und österreichischen Akade-
mien, im Laufe seiner Studien keinerlei Art von Prüfungen unter-
worfen. Jede einzelne Fakultät hat das Recht, denen, welche ihr
würdig scheinen, akademische Grade zu ertheilen.
§. 1005. Deutschland hat gegenwärtig fünf und-zwanzig Uni-
versitäten (nachdem in diesem Jahrhunderte mehre eingegangen und
nach andern Städten verlegt oder mit andern vereinigt worden
sind), die trotz mancher Mängel in ihren Einrichtungen von jeher
die Träger ver wahren Wissenschaftlichkeit waren und es auch blei-
den werden.
Die deutschen Staaten des österreichischen Kaiserthums haben folgende Uni-
versitäten: Wien (gestiftet 1365), Prag in Böhmen (1385), In n s bru ck
in Tyrol (1673 und 1826 erneuert), Gra tz in Steiermark (1586 und 1826),
Olmütz in Mähren (1581 und 1827).— In Preußen: Berlin (1810),
Königsberg (1544), Halle (1694), Breslau (1702), Greifswal-
de (1456), Bonn (1818); eine Universität für katholische Theologie und
Philosophie befindet sich zu Münster in Westfalen. — In Hannover:
Gdttingen (1737); in Baiern: München (1826, vormals in Lands-
hut), Würzburg (1403), Erlangen (1743); in Sachsen: Leipzig (1409):
für die sächsischen Herzogtümer Jena (1557); für Würtemberg: Tübin-
g en (1477); für Baden: Heidelberg (1386) und Fr e y b ur g im Brcie-
gau (1457); für Kurhessen: Marburg (1527); für Hessendarmstadt: Gie-
ßen (1607); für Mecklenburg: Rostock (1419), und für Holstein: Kiel
(1665).
§. 1006. Viele Universitäten im übrigen Europa sind nach
dem Plane, welcher den deutschen zum Grunde liegt, eingerichtet
worden, namentlich in Norwegen, wo Christiania; in Schwe-
den, wo Lund und Upsala; in Dänemark, wo Kopenhagen;
in Nordniederland, wo Leyden, Utrecht und Gröningen; in
Belgien, wo Löwen und Gent; sodann zwei neue Universitäten,
wovon die sogenannte liberale in Brüssel, und die katholische,
welche vielleicht nach Löwen verlegt werden wird, in Mecheln;
in der Schweiz, wo Bern, Zürich und Basel; gewissermaßen
auch Genf. In Italien finden wir im Königreiche beider Sici-
lien: Neapel, Palermo und Catania; im sardinischen König-
reiche: Turin, Genua, Cagliari und Sassari; im Kirchen-
staate: Rom, Bologna, Urbin o und Perugia; in Toskana:
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TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wien Tyrol Berlin Königsberg Breslau Bonn Westfalen Hannover Baiern Würzburg Sachsen Leipzig Würtemberg Baden Heidelberg Kurhessen Marburg Hessendarmstadt Mecklenburg Rostock Holstein Europa Norwegen Christiania Schwe- Lund Dänemark Kopenhagen Nordniederland Utrecht Belgien Gent Brüssel Mecheln Schweiz Basel Genf Italien Neapel Palermo Catania Genua Cagliari Rom Bologna Perugia Toskana
289
Iv. Politische Geographie.
sich der Staat vorbehalten hat, z. B. den Ertrag des Bergbaues
und der Salinen, der Münze, der Posten, der ausschließlichen Fa-
brikation gewisser Waaren, z. B. des Tabaks in Oesterreich und
Frankreich; aus den Zöllen, aus den direkten und indirekten
Steuern rc.
§. 1185. Die Linien, welche die Umrisse eines Staates be-
zeichnen und jenseit deren das Gebiet anderer Staaten oder das
Meer liegt, nennt man dessen Gränzen. Sie sind entweder na-
türliche, d. h. werden durch Gebirge, Flüsse, Seen oder das
Meer gebildet, oder künstliche, politische, die meist auf Ver-
trägen mit den Nachbarstaaten beruhen, und oft mit jenen keines-
wegs zusammenfallen. Ein vom Gebiete eines Staates ringsum
eingeschlossener Theil eines andern Staates heißt eine Enclave.
§. 1186. Die innerhalb der Gränzen eines Staates lebende
Gesammtzahl von Menschen bildet dessen Bevölkerung. Abso-
lute Bevölkerung nennt man die Anzahl der Bewohner des gan-
zen Staates ohne Rücksicht auf die Ausdehnung des Landes/rela-
tive Bevölkerung ist die Anzahl von Menschen, welche auf eine
Quadratmeile kommt. In einem Lande, das 30,000,000 absoluter
Bevölkerung und 10,000 Ihm. Flächeninhalt hat, beträgt die relative
Population 3000 Seelen. — Die natürliche Völkerscheide
wird durch die Sprache gezogen. —
§. 1187. Die Beherrscher monarchischer Staaten führen sehr
verschiedene Titel, und heißen je in den verschiedenen Staaten:
Kaiser, König, Kurfürst, Großherzog, Herzog, Fürst, Landgraf,
Graf, Sultan, Khan, Imam und Scherst. Jeder Monarch führt
einen oder mehre Titel, hat ein Wappen und in der Regel auch
einen oder mehre Ritterorden, mit denen oft Einkünfte verbun-
den sind, und die der Fürst nach Belieben, an wen er will, aus-
theilt. Sie haben in neueren Zeiten fast alles Ansehen in der öf-
fentlichen Meinung verloren, z. B. in Frankreich der Orden der
Ehrenlegion. Jeder Staat hat ferner seine Nationalfarbe und,
wenn er Schifffahrt treibt, auch seine Flagge.
§. 1188. Jeder irgend bedeutende Staat ist, um die Verwal-
tung desselben zu erleichtern, in gewisse Unterabtheilungen gesondert.
Diese sind entweder politischer Art, wie die Eintheilung in Pro-
vinzen, Gouvernements, Gespanschaften, Eyalets und Liwas (in
der Türkei), Grafschaften (in England); mit Departements, Kan-
tonen, Kreisen, Hunderden, Gemeinden; oder kirchlich, nach Erz-
bisthümern, Bisthümern, Generalsuperintendenturen rc.; oder mi-
litairisch, nach Werbedistrikten, Sektionen rc.; oder endlich rein
geographisch, nach Festland und Inseln, nach Bergen und
Flüssen rc.
Europa.
Dieser Erdtheil, dessen Bodenverhältnisse schon in der physika-
lischen Geographie, woraus wir in dieser Hinsicht verweisen, berührt
worden sind, liegt zwischen 36° 22' und 71° 11 — 12 nördlicher
Breite, und von 8° 10° bis etwa 81° östlicher Länge von Ferro.
Andree Geogr. 19
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Andree_Geogr
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Frankreich Frankreich Türkei England Europa
Iv. Politische Geographie. Europa.
347
Die Staaten des deutschen Bundes.
Dieselben liegen zwischen 54° 50' bis 45« 5' nördlicher Breite
und 22° 33' bis 37° 30' östlicher Länge, und haben vom westlich-
sten Punkte Luxemburgs bis nach Auschwitz in Galizien eine Aus-
dehnung von 147, und von Roveredo in Südtyrol bis Rendsburg
in Holstein 135 Meilen. — Gränzen. — Sie bestehen, mit
Ausnahme des Kaiserthums Oesterreich und des Königreichs Preu-
ßen, aus 4 Kö-nig reichen: Sachsen, Hannover, Barern und
Würtemberg; 7 Großherzogthümern: Baden, Hessen-Darm-
stadt, Luxemburg, Mecklenburg-Schwerin und Strelitz, Weimar und
Oldenburg; dem Kurfürste n th ume Hessen; 9 Herzogthü-
mern: Holstein mit Lauenburg, Braunschweig, Nassau, Sachsen-
Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hildburghausen, Sachsen-Alten-
burg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen; 11
Fürstenthümern: Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-
Rudolstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen,
Liechtenstein, Waldeck, Reuß, ältere und jüngere Linie, Schaumburg-
Lippe, Lippe-Detmold, Hessen-Homburg (Landgrafschaft); der sou-
verainen Herrschaft Kniphausen, und den vier freien
Städten: Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt am Main.
Die sämmtlichen Staaten des deutschen Bundes halten 11,584 L3m.
— Gebirge. — Seen. — Ströme: zum schwarzen Meere,
Donau; zur Nordsee, Rhein, Ems, Weser, Elbe; zur Ostsee, Trave,
Warnow, Recknitz, Oder, Rega, Persante; zum adriatischen Meere,
Etsch. — Kanäle. — Produkte. — Gew erbthärigkeit ist
in allen Zweigen der Industrie ausgezeichnet. Der Handel ist
sowohl auf den großen Strömen und Kanälen, als zur See, aus ,
Triest, den Ostsee- und Nordseehäfen (Hamburg, Altona, Bremen,
Emden einerseits, Lübeck, Rostock, Stralsund und Stettin andrer-
seits) sehr lebhaft, und wird im Innern (Landhandel) durch gute
Landstraßen, am meisten aber durch den großen deutschen Zoll-
verein, der von Preußen ausging, wesentlich befördert. Außer
Oesterreich mit Liechtenstein, Braunschweig, Hannover, Oldenburg,
den Hansestädten, Mecklenburg und Holstein, begreift derselbe alle
übrigen Staaten Deutschlands. Manche Eisenbahnen sind im
Werden; Dampfböte fahren auf den größeren Strömen, auf
denen die Fahrt, wenige Beschränkungen ausgenommen, frei ist.
Unsere bedeutendsten Handelsstädte iin Innern sind in Preußen:
Berlin und Frankfurt in Brandenburg, Breslau in Schle-
sien, Köln am Rhein, Magdeburg, Erfurt und Naumburg
in der Provinz Sachsen; in Oesterreich: Wien; Prag in Böh-
men, Gräz in Steyermark, Botzen in Tyrol; im übrigen
Deutschland: Frankfurt, Leipzig, Augsburg, Nürnberg, Braun-
schweig, Offenbach, Hannover, Kassel, Mainz, München und viele
andere.^ Messen. In Wissenschaft und Kunst steht unser Vater-
land höher als alle übrige Länder. Universitäten. — Die
gesummte Volksmenge wird auf 35,730,000 Seelen geschätzt;
davon kommen 11 Mill. auf die österreichischen, 10 Mill. auf die
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
348
Allgemeine Erdkunde.
preußischen Provinzen Deutschlands und 440,000 E. auf Holstein
und Lauenburg, so daß etwa 14,120,000 Seelen auf die ausschließ-
lich deutschen Staaten kommen. Von der Gesammtmasse sind 28
Millionen reine Deutsche, 5-'- Mill. Slawen; 190,000 Italiener,
in Jllyrien und Wälsch-Tyrol, 300,000 Wallonen und Franzosen,
300,000 Juden, Griechen, Armenier und Zigeuner. — 19^ Mill.
sind Katholiken, 15| Mill. Protestanten. Diese letztem bilden die
Mehrzahl in allen Ländern, mit Ausnahme der österreichischen Pro-
vinzen, Baiern, Baden, Hohenzollern, Liechtenstein und den früheren
geistlichen Staaten. Bisthum Breslau, Erzbisthum Köln mit den
Bisthümern Trier, Münster und Paderborn in Preußen; Bisthum
Hildesheim-Osnabrück in Hannover; Erzbisthum Freising-München
mit den Bisthümern Paffau, Augsburg, Regensburg; Erzbisthum
Bamberg mit den Bisthümern Eichstädt, Würzburg, Speier, sämmt-
lich für Baiern; Erzbisthum Freyburg für Baden und Hohenzollern,
mit den Bisthümern Mainz für Hessen-Darmstadt, Rottenburg für
Würtemberg; Limburg für Nassau und Frankfurt. In Oesterreich
das Erzbisthum Salzburg und viele andere.
Das heilige römische Reich deutscher Nation bestand aus 9 Krei-
sen (mit Ausnahme des burgundischen oder der österreichischen Nie-
derlande, welche den zehnten bildeten); dem österreichischen, baieri-
schen und schwäbischen im Süden, dem fränkischen, ober- und nie-
derrheinischen in der Mitte, dem westfälischen, ober- und niedersäch-
sischen im Norden. Böhmen, Schlesien, Mähren und die Lausitz
gehörten zu keinem Kreise. Oberhaupt war der römische oder deut-
sche Kaiser. — Nachdem 1806 Kaiser Franz Ii. die Würde eines
deutschen Kaisers niedergelegt und Deutschland später sich vom fran-
zösischen Joche befreiet hatte, ward 1815 der deutsche Bund
gestiftet, als dessen Zweck in der Bundesakte angegeben steht:
Aufrechterhaltung der äußern und innern Sicherheit Deutschlands,
so wie der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit jedes einzelnen Staa-
tes und Sicherung eines Rechtszustandes für die Unterthanen aller
deutschen Länder. Die Bundesangelegenheiten werden von der
Bundesversammlung besorgt, die in Frankfurt ihren Sitz
hat. Bei derselben hat jeder Staat seinen Abgeordneten, und Oester-
reich führt den Vorsitz. Wenn über organische Bundeseinrichtun-
gen, Grundgesetze des Bundes, und Beschlüsse, welche die Bundes-
akte betreffen, abgestimmt wird, muß das Plenum versammelt sein,
in welchem 70 Stimmen abgegeben werden; Oesterreich, Preußen
und die drei Königreiche haben davon jedes 4, Baden, die beiden
Hessen, Holstein und Luxemburg jedes 3, Braunschweig, Mecklen-
burg und Nassau jedes 2, die übrigen Staaten jeder 1 Stimme.
— In allen Bundesstaaten soll eine landständische Verfassung ein-
geführt werden; die vormals unmittelbaren, jetzt mediatisirten Reichs-
stände (84 mit 486 Iljm., 1,900,000 E.) gehören zum hohen Adel;
die Häupter der Familien sind die ersten St an de sh erren in ih-
ren respektiven Staaten. Die Verschiedenheit bet christlichen Reli-
gionsparteien begründet in allen Bundesstaaten keinerlei Unterschied
im Genusse der bürgerlichen und politischen Rechte. Es bestehen
gemeinschaftliche Appellationsgerichte für die Staaten, welche nicht
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
205
Iii. Kultur - Geographie.
§. 870. Die griechische Sprache, die sich durch Fülle, Kraft,
Melodie und die Leichtigkeit, mit der sich Wörter zusammensetzen
lassen, vor den meisten übrigen auszeichnet, scheint asiatischm Ur-
sprungs zusein; das Neugriechische wird mit denselben staben
geschrieben, hat aber eine große Anzahl neuer Wörter aufgenommen
und auch in der Grammatik manche Veränderungen erfahren.
877. Die zum germanischen Stamme gehörenden
Völker sprechen sämmtlich auch germanische Sprachen. Die d eutsche
Sprache im Allgemeinen wird in ganz Deutschland geredet, in
den russischen Ostsee-Provinzen und in Preußen, im Elsaß und
einem Theile Lothringens, Ungarns, Siebenbürgens, ferner in den
meisten Kantonen der Schweiz. Unser sogenanntes Hochdeutsch,
das in allen diesen Landern die Sprache der gebildeteren Klassen
und allgemeine Schriftsprache geworden ist, hat sich im Laufe der
letzten drei Jahrhunderte gebildet, lebt jedoch im Volke weder in
Meißen, und hier am allerwenigsten, noch sonst irgendwo. Es ist
rein ein Produkt der Kunst und wird von wenigstens 12 bis 15
Millionen Deutschen kaum verstanden; der Landmann spricht es
niemals; die Predigten, die im Hochdeutschen gehalten werden, ver-
steht er nur halb oder gar nicht; in den kleineren Städten sowohl
als den größeren herrscht immer im gewöhnlichen Wandel und Ver-
kehr ein Dialekt, nie das Hochdeutsche vor. Durch dieses letztere
ist freilich viel Verwirrung ins Leben der niedern Stände, die bis-
her dadurch von den höheren gewissermaßen isolirt standen, gebracht
worden, allein es ist auch nur durch dasselbe eine allgemeine deutsche
Literatur möglich geworden. — Die deutschen Mundarten lassen sich
in zwei große Abtheilungen sondern, in die oberländische und in
die mederdeutsche. Zum Oberdeutschen gehören die Dialekte in
der Schweiz, in Tyrol, in den übrigen deutschen Provinzen Oester-
reichs, in Böhmen, Baiern, Schwaben, Franken, im Elsaß und
der Pfalz, überhaupt am Ober- und Mittelrhein, die in den ge-
sammten sächsischen Ländern, Thüringen und einem großen Theile
Hessens. — Zum Niederdeutschen gehört das Sassisch-nje-
de rd eutsche, oft sehr unpassend Plattdeutsche genannt; eine durch
Wortfülle, Weichheit und ungemeinen Reichthum an Wurzelwörtern,
von denen sicherlich kaum die Hälfte ins Hochdeutsche übergegangen
sind, ausgezeichnete Sprache, die noch jetzt Volkssprache bei mehr
als 10,000,000 Deutschen, die eigentliche Schwestersprache des Skan-
dinavischen und Muttersprache des Holländischen und Flämi-
schen ist; Dialekte desselben sind das Angelsächsische und Frie-
sische. Das Sassische wird mit einigen Modifikationen gesprochen
von der Mehrzahl der Bewohner in Livland, Pommern, den Mar-
ken, Mecklenburg, Holstein, ganz Hannover, Braunschweig, über-
haupt bis zum Harze (in dessen Süden thüringische Mundart
vorwaltet), in Oldenburg, ganz Westfahlen, einem Theil von Hes-
sen und am Niederrhein. Auch das jetzt korrumpirte Deutsch der
Siebenbürger stammt von ihm ab. — Das Hochdeutsch
oder die Schriftsprache wird am unangenehmsten in Altbaiern,
Schwaben, in Meißen und im Königreiche Sachsen überhaupt pro-
nuncirt, grammatisch richtig natürlich von den gebildeten Leuten
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]