Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 75

1909 - Leipzig : Hirt
9. Überblick über die wichtigsten Ereignisse in den Hauptstaaten. 75 deutschen Flotte nicht förderte, wurden die vorhandenen Schiffe verkauft. Preußen erhielt zwei als Ersatz für die geleisteten Beiträge. Dann wurden Kriegsschiffe, Panzerschiffe und Kanonenboote gebaut. Die preußischen Frauen sammelten Beiträge zum Bau eines Schoners/) der den Namen Frauenlob erhielt, und die Urwähler stifteten das Geld für den Schoner Hela. Der Staat kaufte die Insel Dänholm bei Stralsund und baute dort einen Hasen, von Oldenburg wurde ein Landstrich am Jadebusen gekauft und der Kriegshafen Wilhelmshaven angelegt. Danzig und Stralsund erhielten Marinetruppen, Swinemünde ein eisernes Schwimmdock; zur Heranbildung von Seeoffizieren und Unteroffizieren wurden in den Hafenstädten Schulen eingerichtet. Befehlshaber der preußischen Flotte war Prinz Adalbert von Preußen, ein Sohn der Prinzessin Marianne von Preußen, die 1813 den Aufruf an die preußischen Frauen veranlaßt hat. (S. 37 f.) Die preußische Flagge wurde im Mittelmeer, in den oft- und westindischen Gewässern gezeigt. Auch der Eisenbahnbau machte gute Fortschritte; meist bauten Privatgesellschaften, aber der Staat leistete Garantie für die Zinsen der aufgewandten Kapitalien. Hannover und Oldenburg traten 1851 dem Zollverein bei. Erkrankung und Tod. Im Jahre 1857 erkrankte der König an einem Gehirnleiden. Da er kinderlos war, übernahm sein Bruder Wilhelm die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 erlöste ihn der Tod von dem schweren Leiden. In der Friedenskirche zu Potsdam, die er selbst erbaut hat, ruht seine Leiche. 9. Überbliest über die wichtigsten Ereignisse in den Kauptsiaaten währenb biefes Zeilranmes. Die Revolution in Österreich veranlaßte Kaiser Ferdinand zur Abdankung. Ihm folgte 1848 sein damals achtzehnjähriger Neffe Franz Joseph I., der noch regiert. Dessen Vorhaben, die verschiedenen Bestandteile der Monarchie einheitlich zu verwalten, scheiterte an dem bewaffneten Widerstände der Ungarn, der erst durch russische Hilfstruppen niedergeworfen wurde. Der habsburgische Läuderbesitz zerfällt in zwei Reichshälften mit besondern Ministerien und Volksvertretungen: das Kaisertum Österreich und das Königreich Ungarn, in der Person des Herrschers durch Personalunion verbunden. In Frankreich hatte die zweite Republik nicht lange Bestand. Zu ihrem Präsidenten wurde 1848 Napoleon, der Sohn des ehemaligen Königs Ludwig Bonaparte von Holland, gewählt, der 1852 durch Senatsbeschluß und Volksabstimmung zum Kaiser erklärt wurde unfr als solcher Napoleon Iii. heißt. Als Napoleon Ii. gilt der Sohn Napoleons I., der nicht regiert hat und nach seines Vaters Sturz am österreichischen Hose lebte. *) Schoner sind Segelschiffe mit zwei Masten.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 1. Persönliches. Der neue König ging der Vollendung des 64. Lebensjahres entgegen, stand also in einem Alter, in dem die meisten Menschen die Last der Arbeit abzuschütteln pflegen. Am 22. März 1797 war er geboren. Seine Knabenjahre fallen in die Zeit der tiefften Erniedrigung Preußens. Der zehnjährige Knabe sah den Kummer der Eltern, als die Königliche Familie gezwungen war, von Berlin nach Königsberg, von Königsberg nach Memel zu flüchten. Noch nicht hatte er das 14. Lebensjahr beendet, als ihm der Tod die treue Mutter entriß. Tüchtige Lehrer arbeiteten an seiner Erziehung. Der Prinz war ein fleißiger Schüler. Geschichte, Erdkunde und die Kriegswissenschaften waren feine Lieblingsfächer. Er hörte gern zu, wenn die berühmten Feldherren Blücher, Gneisen au, Jork von Wartenburg und Scharnhorst über den Krieg sprachen. Teilnahme an den Befreiungskriegen. An der Seite seines Vaters machte er 1814 den Feldzug nach Frankreich mit. In der Schlacht bei Bar-fur-Aube verrichtete er den Dienst eines Königlichen Adjutanten und stand unerschrocken im dichten Kugelregen. Zur Belohnung erhielt der sechzehnjährige Jüngling vom Kaiser Alexander von Rußland den St.-Georgsordeu, sein Vater schmückte ihn mit dem Eisernen Kreuze. An der Spitze der Sieger von Waterloo zog er 1815 mit feinem Vater und feinem ältern Bruder Friedrich Wilhelm in Paris ein. Nach der Beendigung der Befreiungskriege fetzte er feine militärischen Studien fort. Er zeigte dafür ein so großes Verständnis, daß er im Alter von zwanzig Jahren bereits zum Obersten und Regimentskommandeur ernannt wurde. Vermählung. Im Jahre 1829 vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar, die unter dem Einflüsse Goethes zu einer kenntnisreichen Jungfrau emporgeblüht war. Über feinen Aufenthalt in En gl and, die Niederwerfung des Badischen Aufstandes war Seite 67 und 72 die Rede. Gouverneur der Rheinlande und Westfalens. Damit er die Rheinlande und Westfalen, deren größte Gebiete erst 1815 zum Preußischen Staate gekommen waren, aus eigner Anschauung kennen lerne, übertrug ihm 1849 Friedrich Wilhelm Iy. die militärische Verwaltung dieser Provinzen; er wohnte während dieser Zeit im Königlichen Schlosse zu Koblenz. Nach fünf Jahren wurde er Gouverneur der Bundesfestnng Mainz.

3. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 49

1897 - Leipzig : Hirt
49 sich in die Stadt, wo er den Abt eines Klosters fr sich zu gewinnen wute. Dieser sandte ihn, anscheinend als Beichtvater, mit einer Mnchs-futte bekleidet, in das Gefngnis des Fürsten. Kunz wurde auch wirklich von den Wachen durchgelassen, und Maximilian war nicht wenig erstaunt, als er statt des Mnches seinen lieben Hofnarren vor sich sah. Der Flucht-plan war fein eingefdelt. Der Schalk hatte das Haarschneiden erlernt; er wollte dem Fürsten die wallenden Locken abschneiden und ihm das Mnchs-gewand berlassen. So sollte Maximilian, unkenntlich gemacht, durch die Wachen hindurchschreiten, bei dem Abte des Klosters ein Pferd oder Schiff besteigen und entfliehen. Aufrichtig freute sich der König der die An-hnglichkeit seines Getreuen; aber es duchte ihm unwrdig, einen andern um seinetwillen in Gefahr zu bringen. Wie die Rte vorher ermordet worden waren, so htte wohl auch der Narr fr die Befreiung seines Ge-bieters das Leben lassen mssen. Zu Kunzens tiefem Schmerz blieb Maximilian fr alle Bitten taub, und der treue Diener mute unverrichteter Sache zurckkehren. Indessen nahte schon die Stunde der Erlsung. Der greise Vater Maximilians hatte, als er die Kunde von der schmhlichen Behandlung des Sohnes empfing, mit ungewhnlicher Lebendigkeit ein Reichsheer zusammengezogen und rckte drohend gegen die Niederlnder vor. Da ging den Bewohnern von Brgge die Erkenntnis auf, da sie belagert und hart bestraft werden wrden. Deshalb begannen sie mit ihrem hohen Gefangenen wegen feiner Freilassung zu verhandeln. Er sollte vor allen Dingen schwren, sich nicht zu rchen, aber auf die vormundschaftliche Regierung verzichten. Der König ging darauf ein; fnst htten ihn schlielich die verzweifelnden Brger vielleicht an Frankreich zu ewiger Gefangenschaft ausgeliefert. Doch fein Vater war bel damit zufrieden, erklrte, dieser Schimpf msse gercht werden, und setzte es, während Maximilian sich von allen diesen Maregeln fern hielt, durch, da der König wieder zum Vormund seines Sohnes eingesetzt wurde und Vertreter der Stadt Brgge, im hrenen Bugewande vor Maximilian knieend, Abbitte leisten muten. 5. Doch war der Aufenthalt in den Niederlanden dem jungen Fürsten verleidet. Er erhielt gerade damals (1489) von einem alten kinderlosen Vetter, der lange aus Eifersucht gegen den Vater nichts von Maximilian hatte wissen wollen, jetzt aber durch die Liebenswrdigkeit seines blhenden, heldenmtigen Stammesgenossen gewonnen wurde, das Land Tyrol, und |ter verweilte er von nun an mit Vorliebe. Hatten ihn diese biederen Bergbewohner schon glnzend empfangen (eine Schar Bergleute zog ihm Wagner. Deutsche Lebensbilder. Ausgabe B. 4 0 J

4. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 55

1897 - Leipzig : Hirt
55 hngenden nrdlichen Provinzen der Niederlande (das jetzige Knigreich Holland) einen Aufstand und errangen nach einem hartnckigen Kampfe ihre Unabhngigkeit. 16. Wassenstein. 1. Albrecht von Wallenstein stammte aus dem niederen Adel Bhmens. Seine Eltern waren evangelisch, starben aber frhzeitig. Von Kindesbeinen an zeigte der Knabe nur Sinn fr das Soldatenwesen und zog sich bald den Beinamen Der Tolle" zu. Ein Oheim schickte ihn zu den Jesuiten auf die Schule, diese bekehrten ihn zur katholischen Lehre. Dann ging der junge Edelmann auf die Universitt; aber die Bcher fesselten ihn nicht; er griff lieber zum Schwerte. Dadurch konnte er hoch kommen in der Welt; das war sein leidenschaftliches Streben. 2. Bald zeichnete er sich als tapferer und verstndiger Kriegsmann aus; das erwarb ihm die Gunst einer beraus reichen Witwe, Lncrezia Nekyssowa von Landeck, und, obwohl lter als er, vermhlte sie sich mit ihm. Nach ihrem bald eintretenden Tode verfgte nun Wallenstein seine Gemahlin war die letzte ihrer Familie gewesen frei der gewaltige Geldmittel. Er verschleuderte sie nicht, aber er verstand sie klug zu verwenden. Fr den jungen Erzherzog Ferdinand von Steiermark warb er 200 Dragoner an und unterhielt sie auf eigene Kosten. Auch machte er sich im ganzen Heere beliebt. Tglich hielt er an seiner Tafel viele Offiziere frei und sorgte fr seine Soldaten beinahe mehr wie fr sich selbst. So kam er bei dem Erzherzog in groe Gunst. 3. In die hchsten Kreise fhrte ihn eine zweite Vermhlung: mit der Grfin Jsabella von Harrach, der Tochter eines bei Ferdinand sehr ein-flureichen Rates. Es war eine glckliche Ehe. Wallenstein war ein zrt-Itcher Gatte, und Jsabella erwiderte seine Neigung; eine Tochter verband die Gatten noch inniger. 4. Die Zeit, in der Wallenstein lebte, war ganz dazu angethan, einen hochstrebenden thatkrftigen Kriegsmann emporzutragen. Es tobte seit 1618 der Krieg, welcher 30 Jahre lang die Fluren Deutschlands verheeren und unsgliche Leiden der unser Vaterland bringen sollte. Da wurden tchtige Offiziere begehrt, zumal wenn sie es verstan-den, Soldaten um sich zu versammeln und an sich zu fesseln. Das war bei Wallenstein der Fall. Er verhalf dem Erzherzog Ferdinand wesentlich dazu, König von Bhmen und Kaiser von Deutschland zu werden. 5. Die Bhmen hatten sich der Herrschaft Ferdinands entzogen und

5. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 24

1897 - Leipzig : Hirt
24 schsischen Städte diesen Ursprung an, z. B. Merseburg (hier schlug Heinrich I. 933 die Ungarn) und Quedlinburg (wo der König samt seiner Gemahlin bestattet wurde). 2. Ihm folgte (936) sein Sohn Otto I. Der Vater hatte ihn noch bei Lebzeiten zum Nachfolger ausgewhlt, weil er der Tchtigste unter seinen Shnen war. Daraus entwickelten sich aber blutige Kmpfe. Der ltere Bruder Thankmar wie der jngere Heinrich trachteten nicht nur nach der Krone, sondern sogar nach dem Leben des Knigs, bis jener im Aufruhr erschlagen wurde, diesen aber die Mutter Mathilde, welche all dies Elend erlebte, zur Unterwerfung bewog. Auch den starren Sinn des knig-lichen Sohnes wute diese edle Frau zur Vershnung zu stimmen. 3. Und doch war dies noch nicht das grte Leid fr Otto I., da die Brder sich gegen ihn emprten. Er war jung vermhlt worden mit einer Frstentochter aus England Editha; aus dieser glcklichen Ehe stammte ein Sohn Ludolf, der in allem das Abbild des Vaters zu werden versprach. Da starb die Mutter eines vorzeitigen Todes. So tief Otto das geliebte Weib betrauerte, mancherlei Verhltnisse zwangen ihn zu einer zweiten Ehe. 4. Schon Heinrich I. hatte in seinen letzten Lebensjahren den Gedanken gehabt, mit Deutschland, das durch ihn geordnet und mchtig geworden war, Italien zu verbinden, Rom zu erobern und sich die Kaiserkrone auf-zusetzen, wie Karl der Groe es gethan hatte. Diesen Plan des Vaters, dessen Ausfhrung durch den Tod verhindert worden war, nahm jetzt Otto I. auf. Bald kam auch aus Italien eine Botschaft, die jedem Zaudern ein Ende machte. 5. Im nrdlichen Italien (Lombardei) wurde die jung verwitwete Knigin Adelheid von einem Fürsten bedrngt, der um ihrer Krone willen sie mit seinem Sohne vermhlen wollte. Als die Frstin von dem auf-gedrungenen Freier nichts wissen mochte, wurde sie gefangen genommen und in einen dsteren Kerker am Gardasee geworfen. Aber von hier aus gelang es ihr, durch einen treuen Boten die Hilfe des deutschen Knigs anzurufen. Nicht vergebens: Otto, ohnehin entschlossen, auf den Wegen Karls des Groen zu wandeln, htte hochsinnig, wie er war, der Bitte einer schtz-losen Frau sich nicht entzogen. So sammelte er denn ein Heer, und voraus schickte er seinen schon ziemlich herangewachsenen Sohn Ludolf, den er bereits mit der Verwaltung des Herzogtums Schwaben betraut hatte. Doch dieser war noch zu jugendlich-nnbedacht, um etwas auszurichten. Erst Otto selbst befreite Adelheid und gewann die anmutige, hochgebildete

6. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 25

1897 - Leipzig : Hirt
25 Frstin lieb. Er vermhlte sich mit ihr und wurde (951) König der Lombardei. 6. Diese zweite Ehe des Vaters war dem Schwabenherzog Lndols sehr verhat, weil er fr sein alleiniges Erbrecht frchtete. Auch der Gemahl seiner Schwester Liutgarde, der Herzog Konrad (der Rote) von Lothringen, fand sich vom König und seiner neuen Gemahlin zurck-gesetzt. Deshalb zettelten sie einen gewaltigen Aufstand an, der Otto und Deutschland in groe Gefahr brachte. Denn der leidenschaftliche Ludolf scheute sich nicht, den Landesfeind, die Ungarn, zu feiner Untersttzung herbeizurufen. Aber gerade dies erttete die Beliebtheit, deren er sich bisher erfreut hatte. Konrad sah bald sein Unrecht ein, unterwarf sich dem Vater, und als es auf dem Lechfelde (955) zur Schlacht mit den Ungarn kam, kmpfte er wie ein Lwe und starb den Heldentod. Ludolf aber war starrsinnig und gab noch lngere Zeit nicht nach, bis er, fast von allen Anhngern verlassen, doch die Gnade des Vaters anflehen mute. Otto verzieh dem reuigen Sohne; ja, er schickte ihn von neuem nach Italien, damit er durch Thateu sein Vergehen shnen knne. Doch Ludolfs Kraft war gebrochen; er siechte hin und starb in jungen Jahren. In Deutschland wollte man nicht glauben, da der ehedem so geliebte Knigssohn pltzlich dem Leben entrissen worden sei; deshalb erzhlte die Sage von wunderbaren Fahrten in ferne Lnder, die ihn dem Anblick der Zeitgenossen entzogen htten. 7. Adelheid bewies sich als treue Gattin und kluge Ratgeberin. Mit ihrer Hilfe gelang es Otto (962), sein hchstes Ziel zu erreichen: er wurde in Rom vom Papste zum Kaiser gekrnt. Nun war er der mchtigste Fürst in Europa. Von Dichtern und Geschichtsschreibern gepriesen, blieb das Andenken an Otto den Groen" im Gedchtnis des deutschen Volkes leben-big erhalten. 8. Die Sage erzhlt: Kaiser Otto der Groe wurde in allen Landen gefrchtet; er war streng, trug einen schnen roten Bart; was er bei diesem Barte schwur, machte er wahr. Nun geschah es. da er zu Bamberg Hof hielt und die geistlichen und weltlichen Fürsten des Reiches bei ihm waren. Am Ostermorgen zog der Kaiser mit allen diesen Fürsten in das Mnster, um die Messe zu hren. Unterdessen wurden in der Burg zu dem Gastmahl die Tische bereitet; man legte Brot auf und setzte schne Trinkgefe hin. An des Kaisers Hofe diente aber dazumal auch ein edler und wonnesamer Knabe; sein Vater war Herzog in Schwaben, und er war dessen einziger Erbe. Dieser kam von ungefhr vor die Tische gegangen, griff nach einem weien Brote und wollte es essen, wie alle Kinder sind, die gerne in hbsche Sachen beien.

7. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 29

1897 - Leipzig : Hirt
29 Als er sein Ende nahe fhlte, lie er den Papst Viktor Ii., seinen Freund, zu sich kommen, und unter dessen Segen gab er (1056) auf der Pfalz Bodfeld im Harz seinen Geist auf, erst 39 Jahre alt. In einer gleichzeitigen Chronik heit es: Jenes Jahr war entsetzlich und brachte vielen untrstlichen Kummer. Denn während das Reich in Ruhe und Frieden blhte, warf Gott, erzrnt der unsere Snden, den Kaiser mit schwerer Krankheit darnieder. Als ihm das Ende des Lebens herannahte, da bekannte er vor dem Papste in Gegenwart vieler anderer Priester seine Snden, empfahl allen seinen Sohn Heinrich, und dann, durch die heilige Wegzehrung gestrkt, verlie er seine menschliche Hlle und betrat, wie wir glauben, im Kleide der Unsterblichkeit den Vorhof des himmlischen Reiches." 2. Heinrich Iv. war beim Tode seines Vaters sechs Jahre alt. Seine Mutter Agnes stammte aus Frankreich und vermochte nicht, sich in die deutschen Verhltnisse einzuleben. Die Groen des Reiches trotzten ihr mancherlei Zugestndnisse ab, ohne doch dafr dankbar und treu sie zu untersttzen. So entfhrte ein schwbischer Graf, Rudolf von Rheinfelden, die Tochter der Kaiserin aus dem Kloster, dem sie zur Erziehung bergeben worden war; er zwang sie, sich mit ihm zu vermhlen, und der Mutter blieb nichts brig, als dem Ruber auch noch die Herzogswrde von Schwaben zu verleihen. Ermutigt durch diesen kecken Streich, verbanden sich mehrere Fürsten (darunter besonders der Erzbischof Hanno von Kln) dazu, der schwachen Kaiserin auch noch den 12 jhrigen Thronerben zu rauben. Als Agnes in Kaiserswerth am Rhein Hof hielt, kam Hanno mit einem prchtigen, neuen Schiffe dorthin. Er lud Heinrich ein, dasselbe zu besichtigen. Arglos folgte der Knabe; doch kaum hatte er es betreten, so fuhren die Ruderer ab, und Heinrich war gefangen. Mutig strzte er sich in die Fluten, um schwim-mend das Ufer zu erreichen, wo viel Volks, jammernd der die Tcke der Verschworenen, ratlos zuschaute. Aber die gewaltige Strmung htte ihn fortgerissen, wenn nicht Graf Ekbert von Braunschweig ihm nachgesprungen wre und ihn auf das Schiff zurckgebracht htte. So blieb Heinrich in der Gewalt des Erzbischofs; denn die Mutter that nichts zur Befreiung des Sohnes; sie beschrnkte sich auf Klagen und Thrnen; als diese nichts fruchteten, zog sie sich in ein Kloster zurck und entsagte der Welt. 3. Die Zuneigung seines Zglings vermochte sich Hanno nicht zu er-werben; er war ein strenger, finsterer Mann, der durch Hrte den liebe-bedrftigen Knaben zurckstie, so gut er es auch meinte, wenn er den Ver-wohnten in mnnliche Zucht nahm und zu einem tchtigen Herrscher heran-bilden wollte. Bald wurde ihm von den brigen Fürsten, die auf seine

8. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 30

1897 - Leipzig : Hirt
- 30 Macht eiferschtig waren, der Erzbischof Adalbert von Bremen an die Seite gestellt; ein ganz anderer Mann, an den sich Heinrich mit jugend-licher Begeisterung anschlo. Stammte Hanno aus niedrigem Stande, so war Adalbert aus vor-nehmer Familie; jener vermochte in seinem Auftreten das buerische Wesen nicht abzustreifen, war rcksichtslos derb auch gegen den Knigssohn, während dieser als gewandter Hfling ihm schmeichelte, seinen Launen und Leiden-schaften nachgab, selbstschtig nur darauf bedacht, ihn um jeden Preis sich zu eigen zu machen. Deshalb wurde der wachsende Einflu Adalberts immer verderblicher fr den jungen König, der sich daran gewhnte, nach Willkr zu handeln und Gnstlingen das Ohr zu leihen. 4. Adalbert setzte es durch, da Heinrich schon mit 15 Jahren fr mndig erklrt wurde; konnte er doch nun, ungestrt von dem zurckgesetzten Hanno, regieren, wie er wollte. Aber nicht lange: denn die deutschen Fürsten erkannten, wie schlimm der Erzbischof von Bremen auf seinen Zgling ein-wirke, und ntigten Heinrich, diesen Ratgeber zu entfernen. Doch es war schon zu spt; die ausgestreute Saat ging auf und trug bse Frucht. 5. Durch seine Kmpfe mit den Sachsen, vor allem aber durch seinen Streit mit dem Papste brachte er Deutschland in die grte Verwirrung. Papst Gregor Vii. sprach sogar den Bann der den Kaiser aus, worauf die deutschen Fürsten ihn der Herrschast entsetzten und Rudolf von Schwaben zum Gegenknige whlten. Zwar fiel Rudolf in einer Schlacht, und es gelang sogar Heinrich Iv., den Papst Gregor ans Rom zu vertreiben. Dieser starb 1085 zu Salerno. Dennoch konnte Heinrich sich nicht dauernd behaupten. Zuletzt erhoben sogar seine Shne gegen ihn die Fahne des Aufruhrs. Der lteste Sohn ging darber zu Grunde. Nicht gewarnt dadurch, erhob auch der zweite Sohn die Hand gegen den Vater, setzte ihn gefangen und wollte ihn zur Abdankung zwingen. Heinrich aber entkam und wollte den unnatrlichen Sohn bekriegen. Darber starb er 1106. Der Sohn aber, der gegen den Vater gefrevelt hatte, Heinrich V., war der letzte seines Stammes (11061125). Dem Gegenknige Rudolf wurde in jener Schlacht die rechte Hand ab-gehauen. Als er sterbend da lag und man ihm die blutende Hand zeigte, rief er aus: Das ist die Hand, mit der ich einst meinem Könige die Treue ge-schworen habe." Gregor Vii. konnte bei seinem Tode die klagenden Worte sprechen: Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit gehat; darum sterbe ich in der Verbannung."

9. Badische Sagen - S. 25

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Dann aber Uetz Herr Ottmar fackeln anzünden und zog nach dem Turme, roo Williswinde in fingst und Erwartung für den glücklichen Rusgang der Sache betete, proben Herzens gewahrte sie die Habenden, ln freudigem Zuge, an der Hand des teuren Bruders, umgeben von ibren Getreuen, wurde sie nach Stolzeneck zurückgebracht. Ms sie aber ibr Gemach betrat, das so lange leer gestanden war, flog ibr der treue Rabe freudig entgegen und begrützte sie zuerst nach langer Rbrvesenbeit. Der Rabe ist alt geworden, sebr alt und bat seine Herrin lange )abre überlebt. Fiber von Geschlecht zu Geschlecht blieb er ein wertes Vermächtnis auf Stolzeneck und wurde von Enkeln und Urenkeln boch in Ebren gebalten. 0. Sd)ön!)utl), Burgen und Möller von Baden.

10. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 24

1896 - Leipzig : Hirt
24 schsischen Städte diesen Ursprung an, z. B. Merseburg (hier schlug Heinrich I. 933 die Ungarn) und Quedlinburg (wo der König samt seiner Gemahlin bestattet wurde). 2. Ihm folgte (936) sein Sohn Otto I. Der Vater hatte ihn noch bei Lebzeiten zum Nachfolger ausgewhlt, weil er der Tchtigste unter seinen Shnen war. Daraus entwickelten sich aber blutige Kmpfe. Der altere Bruder Thankmar, wie der jngere Heinrich, trachteten nicht nur nach der Krone, sondern sogar nach dem Leben des Knigs, bis jener im Aufruhr erschlagen wurde, diesen aber die Mutter Mathilde, welche all dies Elend erlebte, zur Unterwerfung bewog. Auch den starren Sinn des knig-lichen Sohnes wute diese edle Frau zur Vershnung zu stimmen. 3. Und doch war dies noch nicht das grte Leid fr Otto I., da die Brder sich gegen ihn emprten. Er war jung vermhlt worden mit einer Frstentochter aus England Edith a; aus dieser glcklichen Ehe stammte ein Sohn Ludolf, der in allem das Abbild des Vaters zu werden versprach. Da starb die Mutter eines vorzeitigen Todes. So tief Otto das geliebte Weib betrauerte, mancherlei Verhltnisse zwangen ihn zu einer zweiten Ehe. 4. Schon Heinrich I. hatte in seinen letzten Lebensjahren den Gedanken gehabt, mit Deutschland, das durch ihn geordnet und mchtig geworden war, Italien zu verbinden, Rom zu erobern und sich die Kaiserkrone auf-zusetzen, wie Karl der Groe es gethan hatte. Diesen Plan des Vaters, dessen Ausfhrung durch den Tod verhindert worden war, nahm jetzt Otto I. auf. Bald kam auch aus Italien eine Botschaft, die jedem Zaudern ein Ende machte. 5. Im nrdlichen Italien (Lombardei) wurde die jung verwitwete Knigin Adelheid von einem Fürsten bedrngt, der um ihrer Krone willen sie mit seinem Sohne vermhlen wollte. Als die Frstin von dem auf-gedrungenen Freier nichts wissen mochte, wurde sie gefangen genommen und in einen dsteren Kerker am Gardasee geworfen. Aber von hier aus gelang es ihr durch einen treuen Boten die Hilfe des deutschen Knigs anzurufen. Nicht vergebens: Otto, ohnehin entschlossen, auf den Wegen Karls des Groen zu wandeln, htte hochsinnig, wie er war. der Bitte einer schtz-losen Frau sich nicht entzogen. So sammelte er denn ein Heer, und voraus schickte er seinen schon ziemlich herangewachsenen Sohn Ludolf, den er bereits mit der Verwaltung des Herzogtums Schwaben betraut hatte. Doch dieser war noch zu jugendlich-unbedacht, um etwas auszurichten. Erst Otto selbst befreite Adelheid und gewann die anmutige, hochgebildete
   bis 10 von 4149 weiter»  »»
4149 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4149 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 15
1 82
2 328
3 78
4 464
5 188
6 119
7 76
8 21
9 22
10 1207
11 193
12 98
13 13
14 73
15 48
16 73
17 197
18 22
19 32
20 129
21 45
22 138
23 90
24 86
25 123
26 217
27 98
28 168
29 58
30 47
31 727
32 54
33 643
34 358
35 19
36 79
37 931
38 94
39 205
40 669
41 17
42 416
43 97
44 11
45 472
46 760
47 295
48 122
49 111

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 95
1 224
2 52
3 112
4 127
5 4
6 48
7 130
8 127
9 575
10 13
11 75
12 26
13 67
14 71
15 79
16 351
17 1414
18 27
19 62
20 602
21 127
22 38
23 251
24 25
25 155
26 133
27 21
28 104
29 90
30 41
31 23
32 67
33 16
34 493
35 40
36 116
37 309
38 275
39 808
40 49
41 289
42 91
43 219
44 15
45 284
46 75
47 99
48 240
49 23
50 66
51 49
52 173
53 101
54 83
55 40
56 416
57 23
58 41
59 117
60 46
61 76
62 88
63 58
64 38
65 172
66 146
67 170
68 350
69 77
70 79
71 760
72 176
73 42
74 116
75 81
76 114
77 227
78 880
79 77
80 10
81 14
82 75
83 690
84 50
85 59
86 112
87 132
88 351
89 66
90 54
91 31
92 871
93 14
94 317
95 149
96 103
97 190
98 796
99 20

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3383
1 2009
2 2374
3 3552
4 1998
5 4137
6 3269
7 5952
8 1216
9 6048
10 3779
11 967
12 5283
13 3364
14 800
15 1735
16 4316
17 2744
18 3193
19 5425
20 437
21 3382
22 1924
23 598
24 3867
25 1775
26 4247
27 2259
28 3763
29 4595
30 3604
31 1903
32 1478
33 20128
34 2674
35 3850
36 659
37 1949
38 865
39 7568
40 4790
41 1910
42 4716
43 5465
44 3527
45 1102
46 3963
47 2626
48 2347
49 3428
50 6658
51 10214
52 6826
53 949
54 13284
55 4240
56 1739
57 1363
58 4480
59 18522
60 2330
61 3534
62 5818
63 1294
64 2841
65 5812
66 648
67 5146
68 1169
69 1610
70 886
71 4585
72 2699
73 5811
74 2627
75 3751
76 1146
77 4073
78 2015
79 3045
80 6122
81 25380
82 1587
83 1358
84 3806
85 2515
86 1116
87 1326
88 3332
89 2290
90 590
91 6125
92 2178
93 1628
94 1265
95 1234
96 796
97 3249
98 3713
99 3054
100 19152
101 838
102 6071
103 5792
104 908
105 2225
106 2073
107 2194
108 1326
109 1407
110 3328
111 4860
112 3425
113 1872
114 3605
115 1888
116 4250
117 1127
118 2325
119 1748
120 2091
121 6596
122 1649
123 3355
124 5261
125 3844
126 2120
127 6397
128 2072
129 3175
130 975
131 9024
132 3184
133 2937
134 1300
135 564
136 16575
137 1779
138 923
139 1048
140 4336
141 1956
142 4237
143 5281
144 1911
145 6510
146 2089
147 1525
148 6202
149 759
150 3393
151 3777
152 8372
153 810
154 3264
155 4579
156 5762
157 3975
158 3300
159 1309
160 826
161 2565
162 1956
163 1781
164 1753
165 3927
166 6472
167 1863
168 3046
169 2577
170 1993
171 5702
172 3436
173 9301
174 1794
175 19809
176 5134
177 14245
178 644
179 8972
180 1121
181 1915
182 9524
183 23256
184 2273
185 1090
186 1333
187 2336
188 2583
189 2971
190 1267
191 3585
192 3634
193 1517
194 3006
195 2591
196 8485
197 3288
198 3286
199 3270