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1. Alte Geschichte - S. 53

1879 - Dillenburg : Seel
— 53 — am meisten fühlbar. Dort war aller Wohlstand vernichtet, Handel und Gewerbe lagen darnieder. Jeder dachte nur an sich, nicht an die Wohlfahrt des Staates; alle edleren Regungen waren durch Selbstsucht erstickt; selbst die Religion hatte ihren Einfluß verloren. Neben hoher Bildung fand man Rohheit und Unsittlichkeit. Zur Herbeiführung und raschen Verbreitung dieser Sittenverderbnis hatten hauptsächlich die Sophisten beigetragen, welche durch Redekünste, durch Trugschlüsse und Spitzfindigkeiten die Wahrheit in Irrthum und die Lüge in Wahrheit verkehrten. Sie lockten reiche Jünglinge an sich, prägten diesen ihre falschen Lehren ein und trugen auf diese Weise ihre Sinnesgenuß und Befriedigung der Begierden predigende Weisheit ins Volk. Zu diesen Sophisten gehörten besonders Gorgias, Protagöras und Hippias. b. Sokrates. Den Sophisten und ihren Lehren gegenüber 469 stand ein Mann, „der die Verirrungen seiner Zeit erkannte, der die Hs geistigen Büttel besaß, die Irrthümer zu bekämpfen und der seines 399 Berufes, zu retten und zu helfen, so gewiß war, daß er bnfür Css;r* zu leben und zu sterben bereit war."*) Dieser Mann war So-kr ates. Er war der Sohn eines Bildhauers und erlernte in feiner Jugend auch die Bildhauerei. Von feinem dreißigsten Jahre an wandte er sich dem Studium der Philosophie zu. Die tiefen Schäden feiner Zeit erkennend, arbeitete er zunächst an seiner eigenen Besserung und Veredlung. Er befleißigte sich der größten Mäßigkeit in Nahrung und Kleidung, härtete durch einfache Lebensweise feinen Körper derart ab, daß er alle Anstrengungen mit Leichtigkeit ertragen konnte; gegen sich selbst war er sehr strenge und aufmerksam, daß er in keine Rohheit und Ungehörigfeit gegen seine Mitmenschen verfiel. Auch er zog Jünglinge an sich und suchte in ihnen das Gefühl für Religion, Wahrheit, Recht und Sittlichfeit zu wecken. Von diesen Schülern erfuhr er die größte Siebe; einer derselben, Alcibiades, rettete ihm in einer Schlacht unter eigener größter Gefahr das Leben. Er lehrte feine Weisheit nicht in öffentlichen Vorträgen, sondern durch Fragen und Antworten auf der Straße, auf dem Felde oder in den Werkstätten der Handwerker. Mit geschickten Fragen fnüpfte er an ein gehörtes Wort, an eine soeben ausgesprochene Meinung an und leitete so den Gefragten direkt zur richtigen Erfenntnis, oder er beließ denselben auf feiner falschen .Ansicht, leitete ihn aber durch Fragen *) Weber.

2. Alte Geschichte - S. 17

1879 - Dillenburg : Seel
— 17 — die herrlichen Schätze Indiens, der Weihrauch Arabiens zusammen. Dazu kam ihr eigner Künstele iß, der aus den eingeführten Rohproducteu bald neue Artikel zu schaffen wußte und verschiedene wichtige Erfindungen veranlaßte; die sidonischen Webereien und die Erzeugnisse der Glashütten von Sarepta und Sidou waren überall gesuchte Waaren; sie bereiteten allerlei Gerätschaften und Zierrath aus Elsenbein, Gold n. s. w. Ihre Schifffahrten dehnten sie aus bis in die südlichen Meere, und auf Befehl eines egyptischen Königs sollen sie Afrika umschifft haben. Ueberall, wo sie Handel angeknüpft hatten, gründeten sie Kolonien, welche den Schiffern als Ruhepunkte und dem Handel als Stützpunkte dienen sollten. Auf allen Küsten des Mittelmeeres bestanden solche Kolonien. Eine der wichtigsten derselben war Karthago auf der Nordküste Afrika's. Karthago soll ums Jahr 900 v. Chr. von der Prinzessin Dido, die von ihrem habsüchtigen Bruder vertrieben worden, gegründet worden sein. Dido habe, so erzählt die Sage, sich ein Stück Land ausgebeten, so groß, daß man es mit einer Ochsenhaut umspannen könne. Als die Bitte sofort gewährt wurde, ließ sie eine große Ochsenhaut in viele dünne Niemen zerschneiden und umspannte damit ein großes Stück Land. Darauf erbaute sie die Stadt. Der König des benachbarten Nubien warb wiederholt, aber vergebens um ihre Hand. Um dem Drängen desselben zu entgehen, aab sie sich selbst den Tod. Karthago blühte bald auf und wurde durch seinen Handel bald so mächtig, daß es sich vom Mutterlande lossagte. Sein Reichthum und seine Macht wurden mit der Zeit so groß, daß Karthago dem mächtigen römischen Reiche die Spitze bot und erst nach 3 langen aber blutigen Kriegen von jenem überwunden werden konnte, (s. B. b., 7.) c. Erfindungen der Phönizier. Den Phöniziern werden hauptsächlich zwei wichtige Erfindungen zugeschrieben, die der Purpurfarbe und die des Glases. i. Die Purpurfarbe soll von einem Hirten entdeckt worden sein. Unweit der Meeresküste hütete derselbe seine Herde, als sein Hund auf einmal mit hochrother Schnauze zu ihm kam. In der Meinung, der Hund sei verwundet, wischte er das vermeintliche Blut mit Wolle ab; aber nicht die geringste Verwundung zeigte sich, und zum Erstaunen des Hirten war und blieb die Wolle schön roth gefärbt. Der Hirt ging dem Hunde nach und fand, daß er Schnecken zerbissen hatte, deren Saft seine Schnauze so roth färbte. Die Phönizier wußten sich das bald nutzbar zu machen, indem sie die in den Webereien gefertigten wollenen Tücher mit dieser Farbe färbten. Solche Tücher waren so theuer, daß sie nur von Fürsten und den reichsten Leuten getragen werden konnten. Hopf, Lehrbuch. 2

3. Alte Geschichte - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 81 — Hügel. Gegen die Bitten des Priamns, der selbst in das griechische Lager kam und ihn um Auslieferung des Leichnams anflehte, blieb er taub, bis dieser ihn endlich an seinen Vater erinnerte, worauf er den Leichnam verabfolgte, der dann in Troja feierlich bestattet wurde. Bald darauf fand auch Achilles seinen Tod durch einen Pfeilschuß des Paris. — So fiel ein Held nach dem andern, und es war nicht abzusehen, wann und wie der Kampf enden werde. Da baute man auf den Rath des Ulysses ein hölzernes Pferd, fast so hoch, wie ein Thurm. Durch eine verborgene Thüre stiegen die besten der noch lebenden Helden in den Bauch des Thieres. Dann brachen die Griechen ihr Lager ab und fuhren mit ihren Schiffen hinter die Insel Tenedos, so daß die Schiffe den Trojanern unsichtbar waren. Das hölzerne Pferd ließen sie vor der Stadt stehen. Bald kamen die Trojaner aus der Stadt und umringten das Pferd. Ein Grieche, welcher unter demselben hervorgezogen wurde, verkündete, daß das Pferd demjenigen, in dessen Besitz es sei, Glück bringe; da es die Griechen nicht hätten mitnehmen dürfen, so hätten sie es so groß gebaut, daß es nicht durch die Thore Troja's in die Stadt gebracht werden könne. Daraus rissen die Trojaner einen Theil der Stadtmauer ein und führten das Pferd im Triumphe in die Stadt. Dann überließ man sich der Freude über den Abzug der Feinde und in der nächsten Nacht der langentbehrten Ruhe. Während alles schlief, öffneten die im Bauche des Pferdes sich befindenden Helden die Thüre und stiegen mittelst einer Leiter heraus. Den fernen Schiffen wurde ein verabredetes Feuerzeichen gegeben, auf welches diese sofort herbeieilten; durch die Lücke der Stadtmauer drangen die Griechen ein, und die Stadt war bald in ihren Händen. Ein Flammenmeer zerstörte dieselbe, die Einwohner wurden ermordet oder in die Sklaverei geführt; nur wenige entkamen, unter ihnen Aeneas, der in Italien eine neue Heimath fand (s. B b. § 2). Meuelaus nahm Helena wieder als Gattin mit sich. f. Ulysses (Odysseus) Heimkehr. Die von Troja heimkehrenden Helden hatten mannichfaches Ungeschick zu erdulden, theils bei ihren Fahrten auf dem Meere, theils bei der Ankunft in der Heimath. So hatte Agamemnon's Weib sich während seiner Abwesenheit mit einem Andern verheirathet, und bei seiner Rückkehr wurde er von dem Räuber seines Weibes überfallen und getödtet. Am meisten hatte jedoch Odysseus zu leiden. Er

4. Alte Geschichte - S. 71

1879 - Dillenburg : Seel
— 71 — nachlässigung desselben wurde durch Rügen und Geldbuße geahndet, Sorgfalt und Fleiß dagegen wurden belohnt. — In Folge der vielen Kämpfe nach innen und außen entwickelten sich noch andere, nicht minder ruhmvolle Seiten des römischen Charakters: Willensstärke und Ausopferungskraft, heldenmüthige Tapferkeit, männliche Würde und vor allem Staatsklugheit. Diese letztere zeigte sich besonders in der Ausbildung der Rechtswissenschaft (römisches Recht ist noch heute hochgehalten) und der Kriegskunst (auch die Kriegskunst der Römer hat noch lange als Muster gedient). Das Heer bestand aus Legionen. Eine Legion war eine geordnete Schaar aller Waffengattungen, welche ursprünglich aus 1200, später aus 6000 Manu Fußvolk und 300—400 Reitern bestand. Jede Legion zerfiel in 10 Kohorten, die Kohorte in 3 Mauipelu und jede Manipel in 2 Centurien, deren jede von einem Centurio befehligt wurde. Die Eigenschaften des römischen Volkes fanden ihre Stütze und Nahrung in ihrer Ehrfurcht vor den Göttern und in der gewissenhaften Ausübung der religiösen Pflichten. Die Römer verehrten besonders die Gottheiten, welche bei den Völkerschaften, aus deren Verschmelzung das römische Volk entstanden war, verehrt worden waren. Die höchste Gottheit war Jupiter (der Zeus der Griechen); ihm gleich stand seine Gemahlin Juno (Hera). Sie wurden als Gottheiten des Lichtes und der Tageshelle, als Lichtspender verehrt und hatten eine Menge auf ihre Eigenschaften bezügliche Beinamen. Janus war der Gott der Zeit und des Zeitenwechsels, des Anfangs und Eingangs, daher oft fein Bild Jupiter. an Thüren von Tempeln auf- gestellt wurde. Er hatte ein doppeltes Angesicht, eins, das in die Vergangenheit, und eins, welches in die Zukunft schaute. Sein Tempel wurde, sobald ein Krieg begann, geöffnet und erst nach Beendigung desselben geschlossen. Die Göttin des häuslichen Herdes war Vesta (Hestia), in deren Tempel ein immerwährendes

5. Alte Geschichte - S. 4

1879 - Dillenburg : Seel
— 4 — Kneph, Phtha und Amuu; der Zweite Kreis enthielt zwölf Götter, den zwölf Bildern des Thierkreises entsprechend; in die dritte Gruppe gehörten Osiris, der Sonnengott, der Gott des Lichtes und der erzeugenden Kraft in der Natur, Isis, die Mond- oder Erdgöttiu, die Leben heroorbringende Naturkraft, Seräpis, der Gott der Finsternis und des Todes, Typhon, der Gott des Bösen. Allen Egyptern gemein war die Verehrung des Osiris und der Isis. Merkwürdig war der Thierenltus der Egypter. Zu den heiligen Thieren gehörten Katzen, Huude, Krokodile, Ibisse u. a. Wer eins vou diesen Thieren mit Vorsatz tödtete, wurde mit dem Tode bestraft. Brach eine Feuersbrunst aus, so rettete man erst die Thiere, dann erst dachte man an die Rettung von Menschen oder Eigenthum. Nicht alle Thiere wurden überall verehrt, hier diese, dort jene. Ueber ganz Egypten verbreitet war die Verehrung des Stiers, der als Ab- und Sinnbild des Osiris galt und Apis genannt wurde. Dieser Stier mußte ganz schwarz sein und ein weißes Dreieck ans der Stirne haben. Man hatte ihm einen eigenen Tempel in Memphis erbaut, und angesehene Männer bedienten ihn. Wenn ein solcher Stier starb, so war das ganze Land in Trauer versetzt; die Priester mußten so lange suchen, bis sie einen neuen gesunden hatten; erst dann trat wieder Freude im Lande ein. Die Egypter glaubten an das Fortleben der Seele nach dem Tode und hielten demgemäß das irdische Leben sehr gering, bte Zeit nach dem Tode aber sehr hoch. Auch die Wohnungen für dieses Leben fanden wenig Sorgfalt und Beachtung, während die Gräber der Verstorbenen, die ewigen Häuser genannt, auf die beste Weise ausgestattet würden. Man glaubte, daß die Fortbauer bei* Seele von der Erhaltung des Körpers abhängig sei. Deshalb verwanbte man viel Sorgsalt auf die Erhaltung des Leichnams nnb suchte biesen durch Einbalsamirnng vor der Verwesung zu schützen. Wie weit man es in der Kunst des Ein-balsamirens damals gebracht hatte, davon kann man sich an den noch jetzt vorhandenen Leichnamen, Mumien genannt, überzeugen. — Wer hier auf Erden keinen sittlich-religiösen Lebenswandel geführt hatte, dessen Seele müsse, so glaubte man, nach dem Tode zum Zwecke der Läuterung eine Wanderung durch die Leiber der Thiere antreten, und erst nach 3000jähriger Reinigung dürfe sie in einen Menschenleib zurückkehren.

6. Alte Geschichte - S. 6

1879 - Dillenburg : Seel
— 6 — in der trocknen Jahreszeit wieder auszuströmen'uud so die Ebeue^ in welcher die Hauptstadt Memphis lag, Zn bewässern. Endlich sind noch zu erwähnen die Katakomben oder unterirdischen Begräbniskammern, welche sich in dem westlich vom Nil sich hinziehenden Felsgebirge befinden und in denen die Mumien zu Tau-seudeu aufgeschichtet sind. Alle egyptischen Bauwerke sind mit Hieroglyphen bedeckt. Es war dies die heil. Schrift der Egypter; dieselbebestand aber nicht ans Buchstaben, sondern aus Bilden: tiou Himmelskörpern, Thieren, Menschen, Gerätschaften und menschlichen Beschäftigungen. So bezeichnete man Wasser mit einer dreifach gebrochenen Linie,_ ein Hans durch ein Viereck, einen Tempel durch ein Viereck mit einem danebenstehenden Götzenbilde, das Geben durch einen ausgestreckten Arm, das Kämpfen durch eineu Arm, der mit Lanze und Schild bewaffnet war, n. dergl. m. Lange Zeit war diese Schrift unverständlich; jetzt hat man sie wieder verstehen gelernt. Die gewöhnliche, jedem verständliche Schrift hieß Demos und staud auf Rollen von Papier, welches aus der am Nil wachenden Papyrusstaude verfertigt wurde. — Aber nicht bloß die Baukunst halte bei den Egyptern einen hohen Standpunkt erreicht, auch in Gewerben waren sie sehr geschickt. Sie verfertigten kunstreiche Webereien in Linnen und Baumwolle; die Teppiche schmückten sie mit Stickereien aus farbigen Fäden oder Golddraht.*) Der Handel war anfangs nur Landhandel; erst später eröffneten sie Handel und Verkehr zur See. Alexandria war lange Zeit die wichtigste und mächtigste Handelsstadt der Erde. g. Einiges ans der egyptischen Geschichte. Die Baudenkmäler Egyptens enthalten in ihren Inschriften und Bildwerken _emen großen Theil der egyptischen Geschichte. Schon in den ältesten Zeiten gab es in Egypten mächtige Könige, welche zuerst in Memphis, dann in Theben ihren Sitz hatten. Einer der älte-ioka -*en ft)ar ^inenhema, welcher den See Möns angelegt haben , ei 2ohr 1350 v. Chr. regierte Ramses der Große, ^ von den Griechen Sesostrrs genannt, welcher unter allen egyptischen Königen der größte und berühmteste Kriegsheld war. Er unterwarf Antiopien und drang mit feinem Heere bis Syrien, Kleinasien und Mesopotamien vor. Mächtige Bauten mit Inschriften und herrlichen Bildern erhielten das Andenken an seine Macht und Größe. Sein vierter Nachfolger war Ramses oder *) Welche Dortheile erwuchsen daraus für die Israeliten?

7. Alte Geschichte - S. 106

1879 - Dillenburg : Seel
— 106 — genannt, für sich zu gewinnen, doch gelang ihm dies erst, nachdem er einen Engpaß in Epirns gestürmt und Philipp Iii. bei Kynos-kephalä Besiegt hatte. Nun sah sich Philipp zur Unterwerfung genöthigt; er gab alle außermacedonischen Besitzungen auf, lieferte feine Flotte aus, zahlte 100 Talente Kriegsentschädigung und stellte feinen Sohn Demetrius als Geisel. Die griechischen Staaten wurden, um sie für Rom zu gewinnen, für völlig frei erklärt. So lange Philipp lebte, blieb der Friede zwischen ihm und Rom erhalten; als aber fein Sohn Perseus zur Regierung kam und unverzüglich offne Schritte that, sich wieder unabhängig von Rom zu machen, auch schon eine Anzahl kriegsbereiter Bundesgenossen auf feiner Seite standen, brach im Jahre 171 der dritte ma eed onifche Krieg ans, welcher 168 damit endigte, daß Perseus von Aemilius Paullus (Sohn des bei Caunä gefallenen) iu der Schlacht bei Pydua besiegt, auf feiner Flucht gefangen und feines Reiches beraubt wurde. Macedonieu behielt scheinbar feine Freiheit. Ebenso erging es Jllyrien, dessen König Gent ins sich mit Perseus gegen Rom erhoben hatte. b. Der syrische Krieg. Während des ersten macedonischen Krieges hatte Antiochns der Große von Syrien auf Seiten Philipps gestanden und war von den Römern zurückgeschlagen worden. Auf Anreizung des Hannibal, welcher vor den Verfolgungen der Römer zu ihm geflohen war, begann er im Jahre 191 v. Chr. mit einem Einfall in Griechenland den sog. syrischen Krieg. Bei den Thermopylen erlitt er eine solche Niederlage, daß er sich genöthigt sah, sofort nach Asien zurückzukehren. Dorthin aber folgte ihm auf Befehl des Senats Lucius Scipio. Das Heer des Antiochns bestand aus undisciplinirten Scharen, welche der Kriegskunst und Tapferkeit der Römer nicht zu widerstehen vermochten. Bei Magnesia wurde das 70 000 Mann starke syrische Heer von etwa 30 000 Römern vollständig geschlagen; Antiochns mußte Kleinasien bis an den Halys abtreten, seine Flotte ausliefern, 15 000 Talente an die Römer und 400 Talente an König Eumenes von Pergamum, welcher den Römern beigestanden hatte, zahlen; fein Sohn Antiochns wurde als Geisel nach Rom geführt. Der Nachfolger Antiochns d. Gr., Antiochns Iv., Epiphaues genannt, suchte sich für die erlittenen Verluste durch einen Einfall in Egypten zu entschädigen. Als er eben Alexandria

8. Alte Geschichte - S. 5

1879 - Dillenburg : Seel
— o — f. Baudenkmäler der Egypter. Wer heute Egypten durchreist, der findet noch hier und da Reste von Bauwerken, welche das Stauuen und die Bewunderung aller erregen. Die Bauwerke stammen meist aus der Zeit, in welcher Egypten unter einem Könige vereinigt war. Zu ihnen gehören die Ruinen von Palästen und Tempeln, am Zahlreichsten in Oberegypten, ganz besou-Pyrainidcn. ders die Ruinen der altbe- Tnhmten Stadt Theben; die Trümmer der letzteren lassen auf eine Größe der Gebäude und Denkmäler schließen, daß man glauben könnte, die Stadt sei von Riesen bewohnt gewesen; die Säulen der Tempel und Paläste waren mit Inschriften und Bildern reich verziert. Die Pyramiden (s. Tafel) sind vierseitige Bauten aus Steinen, unten breit, nach oben in eine stumpfe Spitze auslaufend. Sie finden sich am häufigsten in Mittelegypten, bald einzeln, bald in Gruppen. Die größte der Pyramiden befand sich im Nord-Westen von Memphis; sie hatte einen Umfang von säst 900 Meter und ist jetzt noch 135 Meter hoch. Nach ihrem Erbauer, dem König Cheops, ist sie die Cheops-Pyramide genannt. Wahrscheinlich dienten die Pyramiden als Königsgräber. So befindet sich in der Cheops-Pyramide ein längliches Gemach, zu welchem man durch dunkle Gänge gelangt; in dem Gemache steht ein leerer Marmorsarg. Ebenso bewundernswert sind die Obelisken (s. Tafel), vierseitige, nach oben spitz zulaufende Säulen, deren jede aus einem einzigen Granitblocke besteht. Sie finden sich meist in Oberegypten. Das Labyrinth, von dem nur noch ein Trümmerhaufen vorhanden ist, war ein viereckiges Gebäude und bestand aus 1500 ober- und 1500 unterirdischen Gemächern. In den unterirdischen Gemächern befanden sich die Gräber der Könige, welche das Labyrinth erbauen ließen; die oberirdischen Kammern waren mit kunstreichen Säulen und Bildwerken verziert. Das Labyrinth lag in der Nähe des See's Möris, dessen kolossale Dämme den Zweck hatten, 4>ie zur Zeit der Nilüberschwemmungen einströmenden Gewässer

9. Alte Geschichte - S. 54

1879 - Dillenburg : Seel
— 54 — so, daß er das Jrrthümliche feiner Anficht bald einsehen mußte (fokratische Lehrweife). Als wichtigste Aufgabe des Strebens nach Wahrheit galt ihm: „Erkenne dich selbst." Er hatte erkannt, daß alle Tugend nur in der Verbindung mit einem höchsten Wesen, einem in sich guten Gott, gedacht und geübt werden könne; daß, wenn es nur an einer Tugend fehle, auch die übrigen nichts helfen, daß wahre Weisheit unzertrennlich fei von Sittlichkeit. Diese Lehren bethätigte er in seinem Leben. Die Scheinweisheit feiner Gegner, der Sophisten, deckte er öffentlich und auf das schonungsloseste auf; ihren Lebenswandel beschämte er durch den feinigen. So konnte es nicht fehlen, daß der Haß feiner Feinde mehr und mehr wuchs. Sie suchten ihn in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, und als dies nicht recht gelingen wollte, traten sie mit der Anklage gegen ihn hervor, daß er falfche Götter lehre, die Jugend verführe und deshalb ein Staats-verräther fei. In einer einfachen und schmucklosen Rede vertheidigte er sich, die Falschheit der Anklage aufs schlagendste nachweisend. Seine Richter hatten erwartet, er werde mit demüthiget Bitte um Freisprechung sie anflehen. Statt dessen reizte er sie mit einem kalten, verächtlichen Tone und schloß mit der Versicherung, daß er eigentlich verdient habe, im Prytaneum lebenslänglich gespeist zu werden. Mit kleiner Stimmenmehrheit wurde er zum Tode durch den Giftbecher verurtheilt; einer Wallfahrt nach Delos wegen wurde die Ausführung des Urtheils um 30 Tage verschoben. Während dieser Zeit empfing er fleißig Besuch von feinen Schülern und Freunden, mit denen er sich meist über Tugend und über die Unsterblichkeit der Seele unterhielt. Einer feiner Freunde suchte ihn zur Flucht zu bereden, er aber wies diesen Vorschlag als unwürdig zurück, da die Ausführung desselben feine Lehren Lügen strafen und fein Leben schänden würde. Mit Ruhe und Heiterkeit der Seele, noch über die Unsterblichkeit 399 sich mit feinen Freunden unterhaltend, trank er den Giftbecher. v. Chr. 399 v. Chr. Sokrates hat uns keine schriftliche Aufzeichnung feiner Lehre hinterlassen; was wir von feiner Lehre und feinem Leben wissen, verdanken wir feinem Schüler Pläto. 10. Sparta's Vorherrschaft. Theben's Erhebung. a. Sparta's Vorherrschaft. Obgleich Sparta in dem pelo-ponnesischen Kriege Sieger geblieben war, so machten sich doch

10. Mittelalter - S. 73

1879 - Dillenburg : Seel
Stühle von verschiedenen Formen, oft mit reicher Schnitzarbeit i versehen, Arm- und Lehnsessel mit werthvoller Polsterung, große t Kleidertruhen und mächtige Betten; letztere waren meist so hoch, i daß man auf mehreren Stufen zu denselben emporsteigen mußte: k an der Ueberwölbung des Bettes waren Malereien angebracht, I von den Rändern hingen Gardinen herab. — Die Mahlzeiten waren gewöhnlich ziemlich einfach; was das Wasser, der Wald und der Gemüsegarten lieferte, erschien an den gewöhnlichen Tagen auf der Tafel auch des reichsten Burgherrn; nur bei Festlichkeiten 1 hatte die Kochkunst Gelegenheit, sich sehen zu lassen. Bei den ; weniger bemittelten Rittern trank man den altdeutschen Gerstensaft,'die reicheren zogen den Wein vor, große Trinkgefäße aus ; Holz, Zinn, Gold, Silber oder Krystall gingen fleißig in die : Runde. ' Man hatte nur zwei Mahlzeiten, das Frühmahl und das Nachtessen, nach welchen beiden sich die Einteilung des !| Tages richtete. Für die Erziehung der Jugend geschah wohl manches, nach ■ unsern Begriffen freilich recht wenig. Wenn der Knabe sich nicht dem geistlichen Stande widmete, sah man auf die Ausbildung des Geistes nur wenig und war zufrieden, wenn der Knabe einige Gebete, den Glauben, die Beichtformel und eine Anzahl von Turnier-Regeln auswendig wußte. Lesen und Schreiben lernte der angehende Ritter nicht, selbst berühmte Dichter ritterlicher Abstammung, wie z. B. Wolfram von Eschenbach, verstanden es nicht. Desto mehr sah es die Knaben-Erziehung ab auf ritterliche Tüchtigkeit auf der Jagd und im Kriege, auf ritterlichen Umgang mit Frauen und auch wohl auf die Kunst, die Harfe zu spielen. In der Mädchenerziehung sah man besonders auf Tüchtigkeit im Haushalte und in den Handarbeiten. Fürstentöchter erhielten besondere Erzieherinnen und eine Anzahl von gleichalterigen Mädchen aus den besten Familien des Landes als Gespielinnen; wer von den reichen Adligen seine Töchter nicht am Hofe des Fürsten unterbringen konnte, gab sie in die Klöster zur Erziehung. Die Mädchen und Fronen waren des Lesens und Schreibens kundig, viele hatten auch Interesse an den Dichtungen gleichzeitig lebender Dichter. Die Gastfreundschaft war eine Hanpttugend der Ritter. Wenn ein Gast ankam, so empfing man ihn in der Ehrenhalle, nahm ihm die schwere Rüstung ab, bot ihm einen Labe- und Willkommentrunk, bereitete ihm ein Bad und reichte ihm dann einen rcirten, frischen Anzug. Darnach begab er sich in die Familie;
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