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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 23

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
23 — Spinnen ziehen ihre glänzenden Fäden von Halm zu Halm, schnelle Laufkäfer eilen rastlos dahin; reizende Schmetterlinge, schwirrende Grillen, buntfarbige Libellen, summende Bienen wiegen sich auf den Blütenglöckchen der Sumpfheide und den zartroten Ähren der verachteten Erica. Im Walde schlägt die Nachtigall, singen die Finken, kreischen die Häher und girren die Tauben, eilen Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse und Wildschweine durch das niedere Gestrüpp und die angrenzenden Saatfelder. Die Heide ist reich an großen Waldungen. Noch be- decken die 1500 qkm großen Forsten 14 °/0 des ganzen Ge- biets. Die größten Waldungen sind die 5200 Iis. umfassende wildreiche Göhrde, der 6000 Iis, bedeckende Lüß und die bei Gartow liegenden Bernstorffschen Forsten von 9200 ha Größe. Die kleineren Waldungen um Ebstorf, Lüneburg und Garlsdorf sind herrliche Buchenwälder. 5. Erzeugnisse. Das Land Lüneburg ist von der Natur nicht besonders bevorzugt; doch vermag es seine Bewohner hinreichend zu ernähren. Im Laufe dieses Jahrhunderts sind von der rührigen Bevölkerung bedeutende Flächen urbar gemacht worden. Man vergleiche folgende Zusammenstellung: im Jahre 1832 im Jahre 1892 Acker- und Wiesenland 360000 ha 600000 ha Forsten..... 180 000 „ 250000 „ Heide...... 600000 „ 300000 „ Mit der Urbarmachung des Landes schritt die Viehzucht so bedeutend fort, daß in den letzten 50 Jahren eine Zu- nähme von 20000 Pferden, 15000 Rindern und 150 000 Schweinen zu verzeichnen war; nur der Bestand der Schafe verringerte sich infolge der Abschaffung von Heidschnucken und Einführung rheinischer Schafe um 50000. Die in höchster Blüte stehende Bienenzucht weist die stattliche Zahl von über 100000 Bienenstöcken (gegen 75 000 im Jahre 1873) aus Große Summen wirst der Verkauf des fiotaes. ab, das als Grubenholz oder zu Bauzwecken auf der Bahn weit

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 21

1852 - Osnabrück : Rackhorst
21 Die Wirkungen des Klimas. §. 68. Vom Klima hangt das Vorkommen und Gedeihen der Pflanzen u. Thiere, ferner die Lebensweise u. der Bildungsgrad des Menschen ab. Jede Zone hat ihre ausgeprägten Eigenthüm- lichkeiten, ihren besonderen Charakter. — Mit der abnehmenden Wärme nimt auch die Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit der Pflanzen u. Landthiere ab, während die Seethiere vollkommener werden. Ebenso nehmen auch die Farben des Thierreichs an Stärke u. Zahl allmälig ab, bis nur Weiß, Grau, Schwarz übrig bleiben. Unabhängig vom Klima ist das Mineralreich; es ist in allen Zonen dasselbe. Doch scheinen die wärmeren Gegenden vorzugs- weise reich zu sein an edlen Metallen, Edelsteinen, dagegen die kühleren an Eisen und Steinkohlen. §. 69. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, daher in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Cha- rakteristische Pflanzen. Die Pflanzengeographie gibt die Ver- breitungsbezirke an (Zonen, Regionen; — die Flora der einzelnen Gegend). 1. Die heiße Zone besitzt die größten, schönsten, säst- und gewürzreichsten, geringer Feuchtigkeit bedürftigen Pflanzen; sie ist sehr reich an Gattungen und einzelnen Pflanzen. — Ungemeine Üppigkeit und Streben aller Gewächse, z. B. der Farrenkräuter u. Gräser, baumartig zu werden. Immergrüne Pflanzen. — Charak- teristisch : die Palme, ferner Banane, Vanille, Cacao, Kaffee, Zucker, Gewürze, Cactus, feine Hölzer, Schlinggewächse. — Man- gel an saftigem, dichtem Rasen, außer der Regenzeit. 2. Die gemäßigte Zone. — Gräser (Cerealien) sind hier die wichtigsten Pflanzen. *) u. Die subtrop. Zone, mit immergrünen Laubhölzcrn, pracht- vollen Blüten, aromatischen Gewächsen. Charakteristisch: Oel- baum, Pomeranze, Ci tro ne, Kastanie, Feige, Mandel, Lorbeer, Myrte; — Nahrungspflanzen: Waizen, Mais, Hirse, Reis; — Mangel an Wiesen und dichten Wäldern. 6. Der kältere Theil der gemäßigten Zone. — Er hat vor- zugsweise Sommerregen. — Die eigentliche Region der europ. Getreide, großer dichter Wälder, des europ. Ob- stes, trefflicher Wiesen. — Getreide: im S. vorherrschend Waizen, im R. Roggen; außerdem überall Hafer u. Gerste (diese letztere bis Nordcap). — Kartoffel. — Die Buchen- *) Sn der nachfolgenden Darstellung wird vorzugsweise auf solche europäische Producte des Pflanzen- und Thierreichs Bezug genommen, welche für die menschliche Thätigleit von Belang sind.

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 95

1852 - Osnabrück : Rackhorst
95 der Ver. St. 1850 — 47% Mill. Dollars, — Ausgabe 43 Mill. Doll.; — gemeinsch. Schulden fast 74 Mill. Doll. — Staatsschul- den der einzelnen Staaten insgesammt fast 199 Mill. Doll., wovon allein % auf Pennsylvanien; — keine Schulden die Staaten J\ß 2, 5, 6, 10, 13, 16, 27. — Bevölkerung im I. 1850 — 23,138,254 E., — darunter sollen sein: Anglosachsen 3% Mill., geborne Irländer 3, von irischer Ab- kunft 4%, Deutsche 5%, Franzosen u. Romanen 3, — freie Far- bige und Sclaven 3% Mill. — Freie Farbige c. 400,000, zwar gesetzlich den Weißen gleichberechtigt, aber doch in sehr gedrückter ge- sellschaftlicher Stellung. — Sklaverei nur noch in den südl. Staaten; stets drohender Anlaß zu einem gefährlichen Streite zwischen den Staa- ten. — Deutsche vorzugsweise in Pennsylv., Ohio, New Kork, In- diana, Illinois; — über 500 Gemeinden, wo nur deutsch gepredigt wird. — Indianer etwa % Mill. — Charakter des eigentl. »Ame- rikaners«, »Aankee«: Entschlossenheit, Unternehmungsgeist, Erfindsam- keit, große Thätigkeit; — Hauptprincip alles Handelns: to make money. — Unbeschränkte Gewerbefreiheit. — Lynchgesetz. — Strenge Sonntagsfeier. — Völlige Religionsfreiheit; unzählige Secten; — Schwärmerei. — Schulwesen; Schulland. Hauptbeschäftigung Ackerbau, im S. als Plan tag enwirthschaft. — Gebaut werden: alle europ. Getreide, besonders im N. Weizen*), im S. Mais; — Taback (vorzüglich in Louisiana, Virginien, Mary- land);— Reis, in beiden Carolina; — Baumwolle, in allen südl. Staaten (Haupthandelsartikel); —europ. Obst (getro cknete Äpfel); — Zucker, Indigo. — Wein- u. Seidenbau. — Rindviehzucht im N., Schweinezucht am Mississippi. — Pökelfleisch u. Häute. — In- dustrie jeder Art findet sich in fast allen Städten, besonders in Neu England, reicht jedoch für den inneren Bedarf noch nicht aus. Der Verbrauch von Baumwolle, im I. 1850 — 500,000 Ballen, hat sich seit 1835 verfünffacht. — Der innere V erkehr wird im Allgem. sehr erleichtert durch die Flüsse, im O. aber außerdem noch durch gute Chausseen, Canäle, Eisenbahnen (5740 engl. M. in Betrieb). — Der auswärtige Handel ist nächst dem engl, der ausgedehnteste. Außer den Staaten noch Territorien od. Staatsgebiete ohne selbständige staatliche Einrichtung u. Repräsentation im Congreß, was Beides erst erworben wird, wenn 60,000 freie Bewohner über 25 Jahre vorhanden sind. Der Bundesdistrict Columbia mit der Hauptst. W ashingt on 25, — Sitz der obersten Bundesbehörden, Capitol. I. Die Staaten des ehe mal. Neu England: 1. Maine: Portland 15,. 4. Rhode Island: Newport 10,. 2. Neu Hampshire: Concord 5,. 5. Connecticut: Hartfort 13,. 3. Massachusetts: Boston 130,. 6. Vermont: Montpellier 4,. *) Die gezerrten Wörter bezeichnen die wichtigeren Ausfuhrartikel.

5. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 102

1852 - Osnabrück : Rackhorst
102 wenig eßbare Pfl.; — die Wälder v. düsterem Ansehen, da die Blätter ohne frische grüne Farbe «.meist eine lederartige.fortsetzung der Rinde sind; — regelmäßiger Wechsel der Rinde anstatt des der Blätter. — Wälder von Gummibäumen, Akacien. — Gutes Bauholz. — Flachs u. Indigo wild; viele Grasarten. — B. Eingeführte: sämmtl. europ., anierikanische u. a. gedeihen vortrefflich, z. V. Getreide, Obst, Wein, Taback, Maulbeer. §. 176. Thierw elt. — Arm an Säugethieren; nur Beutelthiere, Känguruh u. Känguruhratte, der dachsähnliche Wombat, Stachelschwein (auf der Känguruh I.), — der Tingoe od. wilde Hund, das einzige Raubthier, doch zähmbar. — Reich an schön gezeichneten Vögeln, arm an Singvögeln; z. B. der straußartige Emu, ohne Schwanz, u. Flügel, mit borstigen Federn; der schwarze Schwan; Hühner; Fasanen; Papa- geien. — Giftige Schlangen. — Walfisch, Robben, Delphin. — Alle europ. Hausthiere gedeihen vortrefflich, besonders Schafe (an 12 Will. Stück). Wilde Rinderheerden. §. 177. Mineralreich. — Saustr. besitzt sehr ergiebige Blei-, Kupfer- u. Eisenminen; außerdem Silber, Gold, Braunstein, Graphit, Schwefel, Salz, Halbedelsteine; — Oaustr. bedeutende Steinkohlenlager; — unweit Bathurst neuerdings sehr ergiebige Goldminen entdeckt. §. 178. Bevölkerung.— Die Urbevölkerung, schwärzliche M a- layen od. Australneger, roh und stumpf, ohne alle staatliche Ein- richtung, zieht sich vor den Weißen in das unwirthliche Innere zurück, wo sie aus Mangel verkommt. Bildsamer u. zuthunlicher sind die hell- farbigeren Inselbewohner. — Die europ. Bevölkerung (seit 1788), meistens Engländer, im S. auch Deutsche, beträgt über 300,000. — Strafkolonien. Der Cont. ist mehr für Viehzucht, als für Ackerbau geeignet, obwol auch letzterer mit gutem Erfolg betrieben wird. Üppige Bergweiden, weitläuftig stehende und daher gut begraste Hochwälder. Das Innere uncultivirbar.— Haupt ausfuhrprodukte: Schafwolle (1849—36 Mill. Pf. nach England), Fleisch, Häute, Metalle, Getreide, Gummi, Baum- rinde als Gerbestoff, — Wein nach Kalkutta. — In Neusüdwales be- deutende Industrie, in Saustr. nicht unerhebliche Anfänge. — Pro- jectirte Dampfschifflinien: !. v. Southampton über Suez, Singapur, Batavia, durch Torres Str. nach Sidney (13,288 engl. M., in 60 Ta- gen) u. weiter bis Port Nicholson auf Neuseeland (im Ganzen 14,488 M.) — oder: 2. v. Southampton über Panama nach Port Nicholson (11,500 M.) u. Sidney (12,700 M.). — Ein Segelschiff gebraucht bis Sidney 4—5 Monate. I. Kolonie Neusüdwales od. Oftaustralien, — im I. 1849 — 246,000 E. — Steinkohlen, Industrie, gute Häfen und lebhafter Handel. Bedeutende Viehzucht; 1846 — c. 7 Mill. Schafe, 1% Mill. Rinder, 82,000 Pferde. — Sidney am Pt. Jackson, H., 38, E.; gegründet 1788 mit 1011 Menschen, worunter 756 deport. Verbrecher. — Paramatta 10,. Windsor 6,. — Im So. der Distrikt Port Phi- lipp (32, E.) mit der 1839 gegründeten, blühenden Kolonie Australia Felir, wo Melburne Ii,.

6. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 40

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
40 noch etwas Gerste, Hafer und Kartoffeln. Die "Wälder weisen nur wenige Baumarten auf. Aneli Kiefer und Birke werden allmählich zwergartig und verschwinden zuletzt ganz. Ausserdem besteht der Pflanzenwuchs vorwiegend aus Flechten und Moosen. b) Der Gürtel der europäischen Getreidearten und nörd- lichen Waldbäume (vom 48° bis zum (38° n. Br). Als Hauptgetreidepflanze wird der Roggen angebaut, da- neben Weizen, Hafer und Gerste. Sehr bedeutend ist der Anbau der Kartoffel. Ausserdem kultiviert man Hanf, Flachs und Hopfen. Der Obstbau kann noch überall betrieben werden; daneben findet sich ein Reichtum an essbaren Waldbeeren. Der Wald, welcher hier an Ausdehnung gewinnt, weist neben Eichen, Buchen und Birken die Nadelhölzer in grosser Zahl auf. c) Der Gürtel des Weinstocks. Er umfasst hauptsäch- lich das weinreiche Frankreich und Österreich-Ungarn Weizen, Wein und edlere Obstsorten sind die Haupt- kulturpflanzen. d) Der Gürtel der immergrünen Laubbäume und Edel- friiehte. Er umfasst die drei grossen südlichen Halbinseln Europas, sowie alle Gestade des Mittelmeeres. An Brotfrüchten werden besonders kultiviert: Mais, Weisen, Reis und Hirse; an Südfrüchten: Citronen, Pomeranzen, Apfelsinen: an Obstsorten: Aprikosen, Pfirsiche, Mandeln, Feigen etc., ferner Oliven, Wein und zahlreiche Gemüsearten. Der Maulbeerbaum er- möglicht hier die Seidenzucht; die Korkeiche liefert in ihrer Borke den Kork; der Lorbeerbaum wird wegen seiner Blätter angebaut. Von tropischen Gewächsen er- scheinen ganz im Süden die Baumwollenstaude, das Zuckerrohr und die Dattelpalme. § (55. Die Tierwelt Europas ist am hervorragendsten in dem starken Bestand nutzbarer Haustiere, mit deren Zucht sich vorzugsweise die Bewohner Mitteleuropas befassen, im Süden überwiegen Esel, Maultiere und Büffel, in Mittel-

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 13

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
13 auf wenige Seemeilen den angrenzenden Uferstaaten vorbehalten. Als hauptsächliche Fanggründe für Wale gelten die Polarmeere. Der Robbenschlag geschieht namentlich an den Küsten des Nördlichen Eismeeres und bei Neufund- land. Auch der Stockfischfang ist am ergiebigsten auf den grossen Bänken von Neufundland. Die Heringsfischerei wird fast an allen Küsten der Nord- und Ostsee, nament- lich aber an der schottischen Ostküste in ausgedehnter Weise betrieben. Die Schwammfischerei ist sehr beträcht- lich an den östlichen Gestaden des Mittelmeeres, die Korallenfischerei im Mittelmeer, die Perlen- und Perlmutter- fischerei bei Ceylon, in dem Persischen Meerbusen und im Roten Meere. Der Gesamtwert der Seefischereiprodukte repräsentiert jährlich mehrere hundert Millionen. ' Allein der Wert der in der Nordsee jährlich gefangenen Fische beträgt nicht weniger als 164 Millionen Mark. Die ein- zelnen Staaten, deren Küsten an die Nordsee grenzen, sind an diesem Ertrage sehr verschieden beteiligt. England zieht jähr- lich ein Kapital von fast 85 Millionen Mark aus den Gewässern der Nordsee, Schottland etwa 28'/2 Millionen Mark, so dass sich der Anteil Grossbritanniens an dem Ertrage der Nordseefischerei auf beinahe 3a des Gesamtertrages stellt. Hinter Schottland an dritter Stelle folgt Hollaiid mit einem Ertrage von 19 Millionen Mark, dann kommt Frankreich mit einem solchen von 12 Millionen Mark. Erst an fünfter Stelle steht Deutschland, das für etwa 10 Millionen Mark Fische aus der Nordsee gewinnt. Norwegen erzielt einen Ertrag von 4, Belgien einen solchen von 3,5 und Dünemark von 1,5 Millionen Mark. — Das Gewicht der jährlich in der Nordsee gefangenen Fische stellt sich auf V\ï Millionen Centner oder 3072 Pfund auf den Hektar. / § 20. Die pflanzlichen Produkte der Meere sind gegenüber den Produkten aus dem Tierreiche nur von geringer Bedeutung. Von Belang ist nur das Seegras (eine Laich- krautart), das besonders an seichten, schlammigen Stellen der Nord- und Ostsee wächst, von Stürmen oft massen- haft ans Land geworfen wird und bei der Kissen- und Matratzenfabrikation einen wichtigen Handelsartikel bildet.

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 48

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
48 4) Die Hardt (-Waldhöhe), nördlich vom Wasgenwalde, ist ein waldreicher, wohlangebauter und dicht be- völkerter Gebirgszug. Besonders fruchtbar sind die weinreichen Ostabhänge (Nierstein, Laubenheim). Im W. des Gebirges liegen die reichen Kohlenlager von Saarbrücken. Die oberrheinischen Gebirge umsäumen die oberrheinische Tiefebene, das einzige grössere Tieflandsgebiet Süddeutsch- lands. Sie erstreckt sich in einer Länge von 300 km und bei einer durchschnittlichen Breite von 35 km von Basel bis Mainz. Infolge ihrer geschützten Lage im Südwesten Deutschlands weist die Ebene ein sehr mildes Klima auf, das mildeste im ganzen Reichsgebiete. Die milde Luft und die grosse Fruchtbarkeit des Bodens machen die Ebene zu einem gartengleichen, gesegneten Landstrich. Ausser unsern bekannten Feldfrüchten gedeihen Obst, Wein, Tabak, Hopfen, edle Kastanien und Walnussbäume in Fülle. Daneben bilden Grossindustrie und Handel eine wichtige Nahrungsquelle der dichten Bevölkerung, so in Mühlhausen, Strassburg, Mann- heim, Darmstadt, Ludwigshafen, Frankfurt a. M. etc. 5) Der Taunus (die Höhe) ist das freundlichste unter den rheinischen Schiefergebirgen. Seine Höhen be- decken herrliche Laub- und Nadelwälder, seine nach dem Main und Rhein gerichteten Abhänge gesegnete Obsthaine und Weinberge (Hochheim, Rüdesheim, Johannisberg). Aus dem Innern der Erde dringen zahlreiche Mineralquellen, welche die Entstehung grösserer und kleinerer Badeorte veranlasst haben (Homburg, Soden, Wiesbaden, Selters, Ems). Der südwestliche Vorsprung des Gebirges am Rhein ist der vielbesuchte Niederwald, dessen Höhe das Nationat- denkmat schmückt. Das Fussgestell der Germania trägt die Inschrift: Zum Andenken an die einmütige, sieg- reiche Erhebung des deutschen Volkes und an die "Wieder- aufrichtung des deutschen Reiches 1870—1871. 6) Der Westerwald, ein dürres, teilweise mit Mooren be- decktes Hochland, ist an seinen Anhängen wald- und wiesenreich. Im Osten ist das Hochland reich an Mineralien, besonders an Braunkohlen, Eisen- und Bleierzen.

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 84

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
84 gebieten : Donau und Rhein, welche hier durch den Ludwigskanal verbunden werden. Klima und Produktionsverhältnisse sind der mannig- faltigen Bodengestaltung entsprechend in den einzelnen Provinzen sehr verschieden. Besonders mild ist das Klima im Mainthal und in der Rheinebene. Hier findet sich auch der ergiebigste Boden. Unfruchtbar sind die Riedflächen der Hochebene. Etwa 1,'z der Bodeniläche ist waldbedeckt. Der Haupterwerbszweig ist die Landivirtschaft. Ge- treide und Hopfen erzeugen besonders Mittelfranken und Niederbayern, der Obst- und Weinbau blüht am Main und Rhein, der Tabakbau in der Rheinpfalz. Die Viehzucht hat in den Alpen (Rindviehzucht) und im Hügellande (Schaf-, Pferde- und Schweinezucht) Be- deutung. Das Haupterzeugnis des Bergbaues ist Salz ; doch werden auch Eisen, Kohlen, Graphit und litho- graphische Schiefersteine (Solnhofen) gewonnen. Die Industrie ist in einzelnen Zweigen von hervorragender Bedeutung und gruppiert sich besonders um die grossen gewerbreichen Städte München, Nürnberg, Fürth, Augs- burg u. a. Als Gebirgsindustrie tritt sie in den Alpen- thälern und im Böhmerwalde auf. Berühmt sind die grossen Bierbrauereien in München, Nürnberg, Erlangen, Kulm und Würzburg, die nicht nur den bedeutenden heimischen Bedarf decken, sondern auch beträchtliche Mengen ausführen. Der Handel und Verkehr ist ein lebhafter und knüpft sich besonders an die grossen Knotenpunkte des Balmnetzes (München und Nürnberg). Zur Ausfuhr gelangen namentlich Getreide, Hopfen, Bier, sowie Web- und Metallwaren. Inbezug auf die Verwaltung ist das Königreich in acllt Regierungsbezirke geteilt. 1) Regbz. Oberbayern. München an der Isar (448 Tsd.). Residenz. Hervorragend durch seine kunstgewerblichen Anstalten, Erzgiessereien, Glasmalerei, Möbelfabriken. Grosse Exportbrauereien. Universität und Malerschule. Technische Hochschule.
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