Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

3. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

4. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 335

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
335 ungewöhnlich viel Milch. Die Stadt Samaria, welche nach der Theilung des jü- dischen Reiches die Hauptstadt des Reiches Israel wurde, war zugleich eine bedeutende Festung. Nicht weit von hier liegt das alte Sichern, schon von der Zeit der Patriarchen an berühmt. Die Gegend umher gehört zu den lieblichsten, frucht- barsten und am besten angebauten in ganz Palästina, abwechselnd mit Bergen und Thälern, reich an Brunnen und Quellen, mit einträglichem Boden, reichlichem Regen, gesunder Luftkühle. Diese herrliche Landschaft erstreckt sich bis in die Nähe von Jerusalem. Kaum irgend ein Winkel eines Thales ist hier unbenutzt; alles ist bevölkert. An den steilsten Felsenwänden steigen Mauerterrassen empor, welche von Feigen, Oelbäumen und reichen Weingärten von oben bis unten beschattet werden. Die Felder sind mit Baumwolle, Hwse, Hülsenfrüchten, Flachs und Korn besetzt. — Von allen Seiten sind diewege nach Samaria unbeschreiblich schwierig; daher liegt es sehr abgeschlossen. Bevor aber Jerusalem stand, gingen doch bis- weilen die Handelskaravanen durch Samaria; an eine solche ward Joseph von seinen Brüdern verkauft. — Als-Scrlmanassar Samaria eingenommen batte, wurden heidnische Völker dahin versetzt und hierdurch ein Mischliugsvolk gebildet, das meistens in einem feindlichen Verhältnisse zu Juda stand und sich bald mehr dem heidnischen, bald mehr dem jüdischen Gottesdienste näherte, wodurch es sich mit Recht den Vorwurf zweideutiger Denkweise zuzog. Der südlichste Theil von Palästina ist Judä,a. Um seine Lage richtig zu beurtheilen, ist es gut, den Zugang dahin von der Küstenstadt Joppe (jetzt Jaffa) her zu betrachten. Ihr Hasen ist schlecht, und Korallenriffe, welche die Ankertaue leicht durchschneiden, ziehen sich der Länge nach an ihm hin; aber er ist doch wichtig als Judäa's einziger Hafen. Durch ihn standen David und Salomo mit den Königen von Tyrus und Aegppten in Verbindung; hierhin ließ Hierum das Cedern- holz zum Tempelbau flößen; hierdurch erhielt Jerusalem Zufuhr von Korn aus Aegypten. Dieser Hafen war und ist der Eingang aller friedlichen Pilgerzüge von den Westländern nach Jerusalem. Aber der Weg dahin steigt schließlich durch die unwegsamsten Klüfte und Felssteige empor. Allmählich überwindet man vier gewaltige Stufen, welche durch nackte, oft gleich Mauern steil emporgerichtete Felsenketten geschieden werden. Diese sind auf mancherlei Weise zerklüftet und bieten daher zwar Durchgänge, aber dieselben sind doch beschwerlich und werden leicht durch Räuber gesperrt. 5. Die Hauptstadt Judäa's und des heiligen Landes ist Jerusalem. Diese Stadt hat eine höchst eigenthümliche Lage. Sie liegt an keiner der großen Ver- kehrsstraßen, sondern hat eine wunderbar geschützte Abgeschlossenheit. Gegen Osten hat sie die Wüstendes todten Meers, im Norden und Westen die beschwerlichen Felsenwege, gegen Süden die Wüsten jenseits Hebron. Sie steht auf Felsengrund, ohne Umgebung vonackerland, ohne Grastriften, ohnefluß, ja fast ohne Quellen und Erdkrume. Aber welche Erinnerungen knüpfen sich an diesen feierlich stillen Platz, von welchem das Heil der Welt ausgegangen ist! Die Stadt ist auf vier Hügeln erbaut, von denen der Zion mit der Burg David's und der Morijah mit dem Tempeljehovahs die wichtigsten sind. Nach drei Seiten hin ist Jerusalem von schroffen Thälern umschlossen, im Westen vom Gihon-, im Süden vom Hinnom-, im Osten vom Josaphatthal; nur die Nordseite entbehrt einer solchen natürlichen Befestigung. Von der Herrlichkeit des alten Jerusalem, von der Pracht seines Tempels, seiner Paläste und Burgen ist keine Spur mehr vorhanden. Selbst die Hügel und Thäler der Vorzeit sind verschwunden; die Zerstörungswuth hat sie geebnet; der seit Jahrtausenden sich häufende Schutt hat sie ausgefüllt. Das schönste Haus in ganz Jerusalem ist jetzt das Hospital der Protestanten, in welchem Diakonissinnen aus Kaiserswerth am Rhein die Krankenpflege besorgen. Durch den König Friedrich Wilhelm Iv. ist im Verein mit der Königin Viktoria von England 1842 in Jerusalem ein protestantischer Bischof eingesetzt und eine Kirche erbaut worden. Sie hat die schönste Lage, die

5. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 337

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
337 Wunderbar ist es, wie Jerusalem, das so viele Zerstörungen erlebte, sich immer wieder aus dem Schutt erhoben hat. Wer Judäa durchwandert, weiß kaum, ob er es das Land der Verheißung oder des Fluches nennen soll. In keinem Lande treten so wie hier die Güte und der Ernst Gottes ergreifend vor die mensch- liche Seele. 6. Betrachten wir nun noch die Weltlage des heiligen Landes, so tritt uns immer klarer der Gedanke entgegen, daß keine Stätte geeigneter war zur Anzündung des Lichtes, das die Welt erleuchten sollte. Palästina liegt nicht nur im Mittelpunkt der Altenwelt, sondern auch in einer Gegend, wo vieleder großen Verkehrsstraßen der Völker zusammentrafen und theilweise noch zusammentreffen, Straßen, die in allen Richtungen bis in die entferntesten Länder führen. Außerdem lag es zur Zeit des Heidenthums ui der Mitte der Nationen, welche am frühesten menschliche Bildung angenommen hatten und zur höchsten Macht und Blüte gelangt waren: ringsherum wohnten die Aegypter, die Babylonier und Assyrier, die Phönizier und Syrer, die Griechen und die Römer und die Araber. So ist es denn wahr, was Hes. 5, 5 geschrieben steht: „Das ist Jerusalem, die ich unter die Heiden gesetzt habe und rings um sie her Länder." So war es diesen Völkern leicht, den Gott Israels kennen zu lernen und seine Herrlichkeit zu sehen; und als nachher die Apostel ausgingen, fanden sie gebahnte Wege, welche zu den entferntesten Gegenden der bekannten Welt führten. Diese Straßen aber berührten das heilige Land selbst nicht, sondern entweder im Norden die phönizischen oder im Süden die ägyptischen Städte. Das heilige Land ist eine Friedensinsel mitten im Ocean der Welt. Sie kann allem, was sie umgiebt, fremd bleiben, aber die ganze Erde ist ihren Bewohnern offen. In heiliger Einsamkeit und Stille reifte hier der Same des göttlichen Wortes, um dann mit wunderbarer Schnelligkeit unter alle Völker getragen zu werden. 66. Blick in s Weltall. Jes. 40, 20: Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führet ihr Heer bei der Zahl heraus, der sie alle mit Namen rufet? 1. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer unge- heuren, großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Haus aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohamedaner und Heiden, vom Land auf's Wasser, und vom Wasser wieder auf's Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pfeiflein Taback ein- füllt und will daran denken, wie lang' er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück, auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüth, es wird nach und nach alles, wie es da- Voterländisches Lesebuch. 22

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 402

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
402 und Sinken zu verwenden braucht, sondern sie sammt der Bewegung der Kiemen ungehindert zur Vorwärtsbewegung benutzen kann. Da der Druck der äuszeren Luft, welche das Barometer bewegt, auf jede Luft- blase in der Tiefe des Meeres wirkt, so ist die Schwimmblase zugleich das Mittel, durch welches der Fisch die Beschaffenheit des Wetters in der Tiefe, ja wie der Schlammpeitzger, welcher deutliche Vorzeichen des Wetters giebt, in der Tiefe des Schlammes empfindet. So viele Vor- theile zieht die Natur bei den Fischen vom Athmen im Wasser, während sie dem flüchtigen Blicke nur einen Nothbehelf für Lungen, der Natur des Wassers wegen, in den Kiemen geschaffen zu haben scheint. 108. Reichthum des Meeres. In der Mitternacht von 24. zum 25. Juni scheinen auf den Fluten der nördlichen Meere Lichter aufzutauchen. Es sind „die Blitze deshärings", das geheiligte Zeichen, welches von Boot zu Boot das Beginnen des großen Häringsfanges verkündet. Eine lebendige Welt steigt aus der Tiefe an die Oberfläche des Meeres. Legionen von Häringen steuern nach den flacheren Gewässern, um ihre Brut abzulegen. Sie ergießen sich in alle Baien und Buchten von Norwegen bis Island, von den äußersten Orkaden bis zur Normandie. Ihre Züge erscheinen oft in. meilenlangen Bänken so dicht zusammengedrängt, daß sie mit ihren abgeriebenen Schuppen das Meer schwarz färben, daß zuweilen die ersten Reihen durch den Druck der folgenden aus dem Wasser gehoben und zu Millionen ans User ge- worfen werden. Scharen von Seevögeln und ganze Nationen nähren sich von ihrem Fang. In ähnlichen Massen erscheinen auch manche andere Fischarten. Der Sprott z. B-, ein 4 Zoll langer Fisch, wird an den Küsten von Kent, Essex und Suffolk so massenweise gefangen, daß er drei Millionen Menschen, die um London leben, während des ganzen Winters mit einer wohlfeilen Nah- rung versieht und außerdem noch zur Düngung der Felder benutzt wird. Der Lachs dringt alljährlich in großen Scharen aus dem Meere in die Flüsse'bis tief in's Land hinein, um daselbst auf kiesigem Grunde zu laichen. Er schwimmt stromaufwärts in keilförmiger Ordnung und schnellt sich sogar über die Wasserfälle. In einem irländischen Flüßchen, wo er bei lwm Versuche, einen 19 Fuß hohen Wasserfall zu überspringen, zurückfällt fängt man ihn am Wasserrande mit Körben auf. Im Tweed fing man früher während jedes Sommers durchschnittlich 200,000 Stück. An der Ostküste von Amerika zwischen 400 bis 65" n. Br. setzen sich mit Beginn des Frühlings ganze Flotten in Bewegung, um den Stockfisch zu fangen. England stellt 2000 Schiffe mit 30,000 Fischern, Frankreich die Hälfte, Amerika 3000 Schiffe mit 45,000 Mann. Jedes Schiff fängt während der günstigen Jahreszeit durchschnittlich 40,000 Stück. Auch die Krustenthiere bevölkern das Meer in staunenswürdiger Fülle. Aus Norwegen werden jährlich gegen- 900,000 Stück Hummer nach Eng- land ausgeführt.

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 360

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
— 360 thier auch aussieht, so zeigt es doch so viel Gewandtheit, daß ein Mensch auf den Eis- oder Schneefeldern ihm nicht zu entfliehen vermag. Es schwimmt mit einer Geschwindigkeit von einer halben Meile in der Stunde und kann einige Meilen nach einander ohne große Be- schwerden zurücklegen; auch versteht es das Tauchen meisterhaft und kann auf beträchtliche Entfernung unter dem Wasser hinschwimmen. Sein gewöhnlichster Fraß sind Seehunde, Fische und die zurück- gelassenen Reste von Walfischen. Das Fleisch der Landthiere liebt er we- niger, und man hat in Sibirien gesehen, daß er an Herden ganz gleich- gültig vorüberging. Den Menschen fällt er ungereizt selten an; doch hat man auch Beispiele, daß er, von grimmigem Hunger geplagt, ihn ebenfalls nicht verschonte. Mit Leichtigkeit läuft er mit einem Menschen im Rachen davon, und Scoresby erzählt, daß ein Bär einen Matrosen am Rücken gepackt habe und so schnell mit ihm davon gelaufen sei, daß seine Kame- raden aus das Geschrei ihm nur nachsehen, ihn aber nicht einholen konnten. Wird er hingegen angegriffen, so hält er fast unter allen Umständen Stand und greift selbst an. Aus dem Boote eines Walfischfängers schoß die Mannschaft auf einen Bären und verwundete ihm; der Bär lief sogleich auf dem Eise gegen das Boot, sprang in's Wasser und suchte in's Boot zu steigen. Einer hieb ihm mit einer Axt eine Pfote ab und suchte mit dem Boote nach dem Schiffe zu steuern; aber auch dahin folgte das verstüm- melte Thier, erkletterte das Schiff und wurde erst auf dem Verdeck getödtet. 80. Die Familie der Marder. Von allen Raubthieren haben für die Bewohner Deutschlands die Marderarten trotz ihrer Kleinheit das gröszte Interesse, weil sie theils mitten unter uns wohnen, theils durch ihre köstlichen Pelze sich uns jeden Winter in Erinnerung bringen. Das bekannteste von ihnen ist der Iltis, braungelb von Farbe, mit weiszem Mund und weiszen Ohrenrändern. Trotz seiner Kleinheit ist er ein sehr starkes und muthiges Thier von auszerordentlicher Wildheit und Lebenszähigkeit, bekannt als der Dieb unserer Hühner, Tauben und Kaninchen, aber auch als ein böser Feind der Ratten, Mäuse und Schlangen. In einer weichlicheren Spielart, dem Frettchen, von gelblicher Farbe mit rosenrothen Augen, hat der Mensch selbst dies fürchterlich un- gestüme Raubthier gezähmt und abgerichtet, die Kaninchen aus ihrem unterirdischen Bau zu jagen. Noch kleiner, aber noch muthiger und wilder ist das kleinste aller fleischfressenden Raubthiere, das kleine Wiesel, oben braun, unten weisz, nur mit braunen Füszchen, in Ruszland und Sibirien aber oft auch von ganz weiszer Farbe. Kaum eine Spanne lang und sehr schmächtig, kämpft dennoch dieser Zwerg unter den Fleischfressern gern mit Thieren, die ihm an Kraft und Grösze weit überlegen sind. Sein nächster Verwandter ist das grosze Wiesel, nur wenig gröszer, aber eben so tapfer. Es scheut sich nicht, selbst Rehe-in den Nacken zu beiszen und mit dem Adler zu kämpfen, der sich vergebens in die Lüfte erhebt, da er seinen Feind mit sich nimmt, von welchem er noch in den Wolken zu Tode gebissen wird. Im Sommer ist das Wiesel braun mit weiszen Ohrenrändern und Zehen, im Winter schneeweisz, bis auf die

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 371

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
371 87. Das Kameel. Die eigentlichen Kameele, welche in der Alten Welt leben und mit den Lamas der Neuen Welt eine zusammengehörige Familie ausmachen, sind große mißgestaltete, aber zum Lasttragen sehr geeignete Thiere, welche seit den ältesten Zeiten als Hausthiere dienen. Es giebt zwei Arten dieser Gattung, eimzweibuckeliges, das gewöhnlich Kameel heißt,und ein einbnckeliges, welches auch Dromedar genannt wird. Das zwcibuckclige Kameel, das auch durch einen hohen Scheitel von dem Dromedar unterschieden ist, findet sich minder zahlreich, als das letztere, hauptsächlich nur in den Ländern von Jnnerasien bis an die chinesische Grenze; die Mongolen reisen mit ihm bis zum See Baikal. Es ist größer und kräftiger, als das Dromedar, und verträgt auch mehr Kälte. Die russische Armee führte im Jahre 1814 mehrere mit sich nach Deutschland. In Italien wurde cs durch den Her- zog Leopold von Toskana einge- führt, wo es sich in wenig Jahren vermehrte und zum Nutzen des Landes verwen- det wurde. Die Kameelstuterei befindet sich in der Nähe von Pisa und besteht aus etwa 400 Stück; auch im südlichen Spanien sind sie jetzt einheimisch. Die stärksten tragen eine Last von 12—1500 Pfund. Wenn sie lange gehungert haben, verschwinden fast beide Buckeln, in denen jedoch bei guter Nahrung das Fett sich wieder sammelt. Das Dromedar hat nur einen Höcker und ist weniger häßlich. Es ist über ganz Mittelasien wie hauptsächlich über Nordafrika verbreitet. Der Araber, welcher es das Schiff der Wüste nennt, kann es zur Durch- reise der wasserleeren afrikanischen Wüsten nicht entbehren; das innere Afrika würde ohne das Dromedar noch weit mehr, als es jetzt ist, ein unzu- gänglicher Theil der Erde sein. Schon in ihrer frühesten Jugend werden die Dromedare an Entbehrungen aller Art gewöhnt, zum Niederknieen gebracht und gezwungen, in dieser Lage zu verweilen. Später erhalten sie eine beträchtliche Last aufgebürdet, die einer 24'

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 449

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
449 Muscheln und Krabben leichter zu fangen und zuzubereiten sind, als die flüchtigen Thiere des Waldes. Daher kannten auch scbon die allerält.-sten Bewohner Norddeutschlants den Bernstein mit seinen Eigenthümlichkeiten. Während nun der Diamant und die anderen Edelsteine äußerlich unscheinbar aussehen und ihrer Härte wegen nur durch sehr gesteigerte Kunstfertigkeit poliert werden können, auch durch ihre Kleinheit selbst, wenn sie lose im Sande liegen, sich der Aufmerksamkeit entziehen, bot sich der Bernstein den wildesten Ureinwohnern gleichsam von selbst zum Schmucke dar und wurde so der älteste unter den zum Schmuck verwen- deten Edelsteinen. Die gebildeten Völker, welche mit den alten Bewohnern unserer Küsten in Berührung kamen, namentlich die Griechen und Römer und das seefahrende Volk der Phönicier, hatten durch dieses Produkt, durch welches ihnen die deutschen Küsten am frühesten bekannt wurden, einen will- kommenen Handelsartikel zum Tausch, hier mit den wilden Deutschen, dort mit den üppigen Völkern des Orients. Ebenso wie die spanischen Seefahrer des Mittelalters durch Jagd nach Goldstaub von einer Küste zur andern getrieben wurden, ebenso wie die Diamanten Wohnplätze im Innern Brasiliens geschaffen haben, ebenso wie die Entdeckung von Goldwäschen in Californien und Australien große Landstriche dem Handel und der Cultur geöffnet hat, ebenso ist es auch der ekele Bernstein gewesen, welcher zuerst den Verkehr mit gebildeten Völkern, den Handel und dadurch die höhere Cultur nach Deutschlands sumpfigen oder waldigen Küsten getragen hat. Der Bernstein hat durch eine eigenthümliche Verkettung von Umständen noch eine andere höhere Bedeutung für die Cultur der Menschen. Er ist es, welcher den ersten Anstoß zu einer Reihe von Entdeckungen gegeben hat, deren Blüte jetzt die Einrichtung des elektrischen Telegraphen ist, denn an ihm erkannte man zuerst die Eigen- thümlichkeit, daß er im geriebenen Zustande leichte Späne anziehe, und nach ihm nannte man diese Eigenschaft Elektricität, denn Elektron, das heißt mit Silber legirtes Gold, nannten die Griechen den Bernstein wegen seiner lichtgoldenen Farbe. Bis auf den heutigen Tag hat der Bernstein seine Vorzüglichkeit als Handelsartikel für den Orient bewahrt, aber die älteste Hauptfundstätte an der deutsch-dänischen Nordseeküste hat schon lange den Vorrang gegen die preußische Ostseeküste aufgeben müssen. Der Theil des alten Preußenlandes und der jetzigen Provinz Ostpreußen, welcher auf der Karte im Norden von Königsberg als ein in das Meer hinausragendes Rechteck erscheint, das Samland genannt, führt an seiner Nordküste Schichten, welche abweichend sind von allen anderen Umgebungen der Ostsee. Hier findet sich unter Lehm- und Sand- lagern zunächst eine Braunkohlenbildung, begleitet von solchen Sandschichten, zwischen denen in der Regel die Braunkohle eingeschaltet zu sein pflegt, und unter diesen, also älter als die Braunkohlen, liegt ein grünlicher Sand, gefärbt durch zahllose Körner von Grünerde. In dieser grünen Vaterländisches Lesebuch. 29

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 456

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
456 nehmen dem Menschen das Mühsamere und Materiellere der Arbeit ab. Unter der Hand des Künstlers wird der Fels ein prächtiges Gebäude, der Marmorblock eine Bildsäule, einige Farben ein Gemälde. Aber der Mensch giebt nicht nur einzelnen Gegenständen eines Naturreichs eine andere Ge- stalt, er wirkt auf eine ganze Landschaft, ja auf die ganze Oberfläche seines Planeten. Er baut auf Ebenen und im Gebirge eine unzählbare Menge von Städten, Tempeln und Palästen, Festungen, Dörfern, Weilern. Er haut die Wälder aus, welche eine Gegend bedecken, verbessert durch den Anbau ein Klima, welches ungesund war, oder vermindert seine zu große Kälte; er verwandelt Sümpfe in fruchtbare Ebenen, verheerende Ströme werden eingedämmt, Strecken, welche das Meer bedeckte, werden der Wvhn- platz eines zahlreichen Volkes. An einer Küste ohne Zufluchtsort entstehen Häsen, kühne Straßen führen über hohe Bergketten, welche man für un- übersteiglich hielt, und die nun aufhören, absondernde Mauern zu sein; künstliche Wasserstraßen verbinden benachbarte Ströme oder entgegengesetzte Meere. Schiffe, von Rudern, Winden und Strömungen oder von Dampf bewegt, durchschneiden in allen Richtungen den Ocean, welcher jetzt die Nationen nähert und verbindet, die er während einer Reihe von Jahr- hunderten abgesondert hatte. Ein unermeßlicher Austausch von Pflanzen und Thieren geht in allen Theilen eines Continents, zwischen demmorgen- und Abendlande, der Alten und Neuen Welt vor sich, und mehrere Gegenden, deren ursprüngliche Erzeugnisse andern gewichen sind, haben ein neues Aus- sehen erhalten. Endlich haben sich alle ursprünglichen Entfernungsver- hältnisse sowohl durch die Vervollkommnung der Schiffahrt als durch die Erfindung der Dampfmaschinen verändert: ein Weg, zu welchem der Mensch zu Fuß oder in einem einfachen Boote mehrere Wochen brauchen würde, wird nun in einigen Tagen zurückgelegt. Von Hamburg gelangt man durch den Canal und um das Vorgebirge der guten Hoffnung herum schneller nach Kanton, als durch Rußland und Mittelasien; die Neue Welt ist Europa's naher Nachbar geworden, und der Handel zu Land und zu Wasser bewirkt zwischen allen Völkern leichte und schnelle materielle und moralische Verbindungen, welche diejenige, die das Christenthum zwischen allen Gliedern der großen Menschenfamilie zu erzielen strebt, vorbereiten.
   bis 10 von 176 weiter»  »»
176 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 176 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 2
2 2
3 2
4 31
5 84
6 5
7 21
8 6
9 2
10 7
11 7
12 1
13 0
14 0
15 0
16 10
17 0
18 0
19 5
20 0
21 1
22 3
23 0
24 25
25 2
26 4
27 4
28 10
29 0
30 11
31 19
32 0
33 6
34 11
35 0
36 26
37 61
38 7
39 11
40 3
41 4
42 13
43 2
44 1
45 7
46 5
47 0
48 3
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 12
2 0
3 3
4 8
5 2
6 2
7 2
8 1
9 25
10 0
11 0
12 7
13 2
14 0
15 12
16 18
17 56
18 0
19 25
20 19
21 10
22 0
23 17
24 2
25 6
26 4
27 0
28 26
29 2
30 0
31 0
32 4
33 0
34 5
35 0
36 2
37 1
38 5
39 16
40 1
41 7
42 5
43 21
44 0
45 10
46 1
47 3
48 1
49 1
50 2
51 3
52 0
53 0
54 33
55 0
56 10
57 0
58 4
59 8
60 1
61 3
62 3
63 0
64 7
65 3
66 0
67 10
68 5
69 2
70 2
71 1
72 6
73 14
74 9
75 7
76 14
77 57
78 5
79 4
80 0
81 3
82 18
83 4
84 7
85 3
86 4
87 21
88 0
89 11
90 5
91 10
92 33
93 1
94 74
95 5
96 6
97 4
98 6
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 71
1 6
2 27
3 15
4 11
5 29
6 39
7 40
8 2
9 38
10 46
11 10
12 53
13 47
14 16
15 0
16 26
17 44
18 26
19 56
20 0
21 29
22 0
23 0
24 33
25 45
26 26
27 0
28 16
29 28
30 34
31 20
32 17
33 101
34 55
35 33
36 8
37 0
38 6
39 43
40 29
41 27
42 49
43 34
44 45
45 5
46 24
47 22
48 21
49 9
50 99
51 129
52 39
53 2
54 132
55 25
56 9
57 16
58 26
59 79
60 40
61 24
62 25
63 2
64 5
65 28
66 11
67 35
68 4
69 0
70 36
71 22
72 37
73 29
74 5
75 20
76 6
77 31
78 7
79 23
80 48
81 242
82 8
83 7
84 57
85 1
86 8
87 7
88 29
89 30
90 3
91 57
92 0
93 44
94 4
95 32
96 13
97 46
98 12
99 36
100 149
101 0
102 67
103 42
104 2
105 27
106 18
107 19
108 0
109 5
110 34
111 22
112 24
113 4
114 35
115 12
116 36
117 43
118 16
119 37
120 6
121 78
122 10
123 31
124 26
125 41
126 26
127 39
128 14
129 31
130 6
131 69
132 23
133 21
134 3
135 4
136 118
137 8
138 1
139 10
140 50
141 16
142 68
143 62
144 15
145 37
146 0
147 12
148 53
149 1
150 28
151 16
152 61
153 6
154 12
155 36
156 41
157 31
158 22
159 5
160 4
161 21
162 0
163 0
164 7
165 15
166 24
167 14
168 22
169 25
170 20
171 41
172 65
173 34
174 12
175 118
176 51
177 39
178 1
179 34
180 7
181 8
182 38
183 182
184 8
185 8
186 5
187 24
188 22
189 3
190 2
191 22
192 21
193 9
194 14
195 43
196 82
197 22
198 21
199 50