Halbinseln bildet, wird das Innere des Kontinents er-
schlossen und dem Meere nahe gebracht, also die Schiff-
fahrt, der Handelsverkehr und die Verbindung mit fremden
Nationen begünstigt. Besonders ausgezeichnet durch eine
reiche Gliederung ist in erster Linie Europa, in andern
Erdteilen die Ostküste von Nordamerika, Westindien,
die ostasiatische Inselwelt und Japan. Grosse ungeteilte
Massen, einen Stamm oline Glieder, bilden Afrika, Australien
und Südamerika.
§ 34. Die Boden Gestaltung ist für das Handels- und Verkehrs-
leben ebenfalls von höchster Wichtigkeit, da sie in sehr
hervorragender Weise die Bewohnbarkeit, die Produktions-
fähigkeit, die Richtung der Verkehrsstrassen und die
Lage der grossen Handelsplätze bestimmt. Hochgebirge
sind arm an Menschen, arm an Produktion und daher ein
grosses Verkehrshindernis ; bei Hochebenen, die weit über
dem Meere liegen, ist dasselbe der Fall. Günstiger ge-
staltet sich die Sache bei den Mittelgebirgen, da sie neben
den Bergweiden und Bergwaldern auch den Getreide-
und Obstbau möglich machen und zugleich einen grösseren
Reichtum nutzbarer Mineralien darbieten. Am günstigsten
für Produktion, Handel und Verkehr sind die Tiefebenen.
In ihnen ist Acker-, Garten- oder Plantagenwirtschaft
-— günstiges Klima und günstige Bewässerung voraus-
gesetzt — am besten möglich. Unterirdische Boden-
schätze lassen sich hier leicht zu Tage fördern, da oft
nur lockere Erdschichten zu beseitigen sind. Die Flüsse
fliessen ruhig und erweisen sich, indem sie die Fluss-
schiffahrt ermöglichen, als wesentliche Förderer des
menschlichen Verkehrs.
§ 35. Die Gewässer des Festlandes sind teils fliessende,
wie die Quellen, Flüsse und Ströme, teils stehende,
wie die Binnenseen und Sümpfe.
a) Die Quellen entspringen besonders häufig in den Gebirgen
und verdanken ihren Ursprung den atmosphärischen
Niederschlägen, welche in die lockere Erde eindringen,
sich auf wasserdichten Gesteinsschichten ansammeln
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordamerika Westindien Japan Afrika Australien
7) Das Hypothekengeschäft (Gewährung von Darlehen
gegen Verpfändung von Immobilien [Gebäuden,
Grundstücken etc.]).
8) Das Lombardgeschäft (Verleihung von Kapital gegen
bewegliche Pfänder [Juwelen, Wertpapiere etc.]).
Nach dem Charakter der Eigentümer der Banken
unterscheidet man Staatsbanken und Privatbanken (meist
Aktiengesellschaften),
dj Versicherungen (Assekuranzen). Sie dienen zur
Milderung der Folgen, die durch Unfälle bei der Er-
zeugung, dem Transporte und der Aufbewahrung der
Waren entstehen (Versicherungen für Land- und
Wassertransport, Feuer- und Hagelversicherungen,
Lebens- und Unfallversicherungen etc.).
§ 8. Die Fürsorge des Staates, soweit sie den Handel be-
trifft, erstreckt sich auf mancherlei Angelegenheiten Von
besonderer Wichtigkeit ist :
a) die Regelung des Zollwesens. Zölle sind Abgaben,
welche an den Grenzen bei der Einfuhr, Durchfuhr
oder Ausfuhr der Waren erhoben werden (Einfuhrzölle,
Durchfuhr- oder Transitozölle und Ausfuhrzölle). Je
nach dem Zwecke ihrer Erhebung unterscheidet man :
1) Finanz- oder Steuerzölle, welche lediglich aus dem
Grunde erhoben werden, um dem Staate eine Ein-
nahme zu verschaffen. (So sind z. B. in Deutsch-
land alle Zölle auf Kolonialwaren, Südfrüchte und
fremde Weine reine Finanzzölle.).
2) Schutzzölle, welche den Zweck haben, die inländische
Produktion vor der Konkurrenz des Auslandes zu
schützen (z. B. hohe Einfuhrzölle auf ^ausländische
Fabrikate und hohe Ausfuhrzölle auf inländische
Rohstoffe).
Um die Übelstände, welche bei der Verzollung un-
vermeidlich sind, möglichst zu mindern, hat die Zoll-
behörde verschiedene Einrichtungen getroffen. Dahin
gehören ;
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
13
auf wenige Seemeilen den angrenzenden Uferstaaten
vorbehalten.
Als hauptsächliche Fanggründe für Wale gelten die
Polarmeere. Der Robbenschlag geschieht namentlich an
den Küsten des Nördlichen Eismeeres und bei Neufund-
land. Auch der Stockfischfang ist am ergiebigsten auf
den grossen Bänken von Neufundland. Die Heringsfischerei
wird fast an allen Küsten der Nord- und Ostsee, nament-
lich aber an der schottischen Ostküste in ausgedehnter
Weise betrieben. Die Schwammfischerei ist sehr beträcht-
lich an den östlichen Gestaden des Mittelmeeres, die
Korallenfischerei im Mittelmeer, die Perlen- und Perlmutter-
fischerei bei Ceylon, in dem Persischen Meerbusen und
im Roten Meere.
Der Gesamtwert der Seefischereiprodukte repräsentiert
jährlich mehrere hundert Millionen.
' Allein der Wert der in der Nordsee jährlich gefangenen
Fische beträgt nicht weniger als 164 Millionen Mark. Die ein-
zelnen Staaten, deren Küsten an die Nordsee grenzen, sind an
diesem Ertrage sehr verschieden beteiligt. England zieht jähr-
lich ein Kapital von fast 85 Millionen Mark aus den Gewässern der
Nordsee, Schottland etwa 28'/2 Millionen Mark, so dass sich der
Anteil Grossbritanniens an dem Ertrage der Nordseefischerei auf
beinahe 3a des Gesamtertrages stellt. Hinter Schottland an dritter
Stelle folgt Hollaiid mit einem Ertrage von 19 Millionen Mark,
dann kommt Frankreich mit einem solchen von 12 Millionen
Mark. Erst an fünfter Stelle steht Deutschland, das für etwa
10 Millionen Mark Fische aus der Nordsee gewinnt. Norwegen
erzielt einen Ertrag von 4, Belgien einen solchen von 3,5 und
Dünemark von 1,5 Millionen Mark. — Das Gewicht der jährlich
in der Nordsee gefangenen Fische stellt sich auf V\ï Millionen
Centner oder 3072 Pfund auf den Hektar. /
§ 20. Die pflanzlichen Produkte der Meere sind gegenüber
den Produkten aus dem Tierreiche nur von geringer
Bedeutung. Von Belang ist nur das Seegras (eine Laich-
krautart), das besonders an seichten, schlammigen Stellen
der Nord- und Ostsee wächst, von Stürmen oft massen-
haft ans Land geworfen wird und bei der Kissen-
und Matratzenfabrikation einen wichtigen Handelsartikel
bildet.
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Neufundland Ostsee Ceylon Persischen_Meerbusen Nordsee Nordsee England Nordsee Schottland Grossbritanniens Schottland Frankreich Deutschland Nordsee Belgien Nordsee
'218
a) «lie Streichwollfabrikation , welche gewalkte und rauhe Webstoffe
liefert, als Tuch, Flanell, Buckskin etc.
b) die Kammwollfabrikation, welche ungewalkte, glatte und ge
musterte Wollstoffe liefert, als Merino, Orleans, Shawls, Möbel
damast, Teppiche etc.
Zimt, s. Gewürze.
Zuckei', wird hauptsächlich aus dem zuckerhaltigen Safte des Zucker-
rohrs und in den gemässigten Klimaten aus Zuckerrüben gewonnen.
Der ausgepresste Saft wird zunächst durch eine vorläufige Reinigung
und durch Eindampfen in Rohzucker verwandelt, und aus demselben
wird alsdann durch das Raffinieren (Reinigen) der Konsumzucker
gewonnen. Nach der Reinheit und Güte unterscheidet man Raffi-
nade (feinster Zucker), Melis, Farin etc. Die dickflüssigen Rück-
stände geben Sirup. Der Kandiszucker wird gewonnen, wenn man
die verdickte Zuckerflüssigkeit längere Zeit in Gefässen stehen lässt,
welche mit Fäden durchzogen sind, an denen er in sechsseitigen
Prismen krvstallisiert.
-------
3
b) nach der Richtung seines Betriebes als:
1 ) Einfuhrhandel (Import), wenn er fremde Erzeugnisse
zum Verbrauch ins Inland führt.
2) Ausfuhrhandel (Export), wenn er inländische Er-
zeugnisse ins Ausland ausführt.
3) Zwischenhandel, wenn er sich damit befasst, die
Erzeugnisse fremder Völker aufzukaufen und sie
wieder nach fremden Ländern abzusetzen (Phönizier
und Karthager, die Städterepubliken Genua und
Venedig, Hamburg und Bremen).
c) nach dem Verhalten der handeltreibenden Völker als:
1) Aktivhandel, d. h. Handel derjenigen Völker, welche
für eigene Rechnung und auf eigenen Schiffen
einheimische Waren ausführen und fremde Erzeug-
nisse einführen.
2) Passivhandel, d. h. Handel derjenigen Völker, welche
die Ein- und Ausfuhr der Waren fremden Kauf-
leuten überlassen.
d) nach der Menge der in den Handel gebrachten Waren als :
1) Grosshandel (Handel en gros), wenn der Waren-
umsatz in grösseren Mengen erfolgt, und die Waren
an Kleinhändler abgesetzt werden.
2) Kleinhandel (Handel en détail), wenn der Waren-
umsatz zwischen dem Kleinhändler und dem Kon-
sumenten erfolgt.
§ 7. Der Warenumsatz wird erleichtert und gefördert durch :
a) Messen und Märkte. Sie bezwecken eine Förderung
des Zusammentreffens von Käufern und Verkäufern
an bestimmten Orten und zu regelmässig wieder-
kehrenden Zeiten. Man unterscheiet :
1) Wochenmärkte. Sie dienen hauptsächlich dem Um-
sätze von Lebensmitteln (landwirtschaftlichen Pro-
dukten).
2) Jahrmärkte (Krammärkte). Sie haben vorwiegend
Erzeugnisse der Industrie zum Gegenstande des
Handels.
1*
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4
3) Specialmärkte, d. h. Märkte für gewisse einzelne
Waren, namentlich für Landesprodukte (Produkten-
märkte, Wollmärkte, Getreidemärkte etc.).
4) Messen, d. h. Märkte von längerer Dauer, auf denen
vorzugsweise Engrosgeschäfte gemacht werden
(Messen zu Leipzig und Nischni-Nowgorod).
Börsen. So bezeichnet man sowohl den Ort, an dem
sich Kaufleute, Banquiers, Reeder, Makler, Agenten,
Spediteure etc. zu bestimmten Zeiten versammeln, um
die mannigfachsten Geschäfte zu besprechen, ein-
zuleiten und abzuschliessen, wie auch die Versamm-
lungen selbst. Man unterscheidet:
1) Fondsbörsen, welche den Umsatz in Effekten,
Wechseln, Geldsorten und Edelmetallen vermitteln.
2) Warenbörsen (Produktenbörsen), welche dem Um-
sätze in realen Waren, Geld ausgeschlossen, dienen.
Der Börsenverkehr wird geregelt durch die Börsen-
ordnung, für deren Aufrechterhaltung ein von den
Börsenbesuchern erwählter Börsenvorstand zu sorgen hat.
Banken. Sie haben die gewerbsmässige Vermittelung
des Geld- und Kreditverkehrs zur Aufgabe. Zu den
wichtigsten Geschäften der Banken zählen:
1) Das Geldwechselgeschäft (Tausch und Kauf von
ungemünztem Metall, sowie Umwechselung von
Papiergeld).
2) Das Depositengeschäft (Aufbewahrung und Ver-
waltung von Wertgegenständen).
3) Das Giro- oder Umschreibegeschäft (Besorgung von
Zahlungen unter Kaufleuten, welche ein Konto
[Girokonto] auf der Bank haben, durch blosses Ab-
und Zuschreiben).
4) Das Kontokorrentgeschäft (Verleihung des Geldes
an Kaufleute in laufender Rechnung).
5) Das Diskontgeschäft (Ankauf von inländischen
Wechseln vor ihrer Verfallzeit unter Abzug von
Diskont).
6) Das Effektengeschäft (Handel mit ausländischen
Wechseln [Devisen] und anderen Wertpapieren).
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
6
1) Freihäfen, d. h. Häfen, welche ausserhalb der Zoll-
grenze eines Landes liegen und in welche alle Waren
aus dem Auslande frei eingehen, während sie dem
Eingangszoll erst dann unterliegen, wenn sie inner-
halb des Zollgebietes abgesetzt werden (Hamburg).
2) Zollfreie Niederlagen (Entrepôts), von der Zollbehörde
eri ich tete Warenhäuser, in welchen die Waren so
lange unverzollt lagern können, bis sie in den
Konsum des eigenen Landes übergehen.
3) Zollfreie Privatlager, d. h. unter Zollkontrolle
stehende Lagerhäuser grösserer Gewerbetreibenden.
4) Gezvährung eines Zollkredits an solche Handels-
häuser, welche grössere Mengen zollpflichtiger Waren
einführen (Weinhändler).
Die Handelsbewegung, welche durch keinerlei Zölle
erschwert ist, den ausländischen Kaufmann dem in-
ländischen gleichstellt und zwischen ihnen die freie
Konkurrenz eröffnet, bezeichnet man als Freihandel.
b) Die Vertretung der Interessen des Handels im In- und
Auslande. Von besonderer Wichtigkeit sind:
1) Die Handelsverträge, d. h. Verträge, die zwischen
verschiedenen Staaten abgeschlossen werden, um
entweder bestehende Handelsbeziehungen zu regeln,
oder neue zu gründen. Sie erstrecken sich auf die
Ein- und Ausfuhr, die Zölle u. a. m.
2) Die Handelskonsulate. Sie dienen zur Vertretung
der Handelsinteressen und zum Schutze der im
Auslande ansässigen oder dort vorübergehend sich
aufhaltenden Staatsbürger. Die zu diesem Zwecke
angestellten Beamten werden Konsuln genannt.
3) Die Handelskammern. Gesetzlich autorisierte, aus
der Mitte des Handelsstandes gewählte Körper-
schaften, welche die Vertretung der Interessen des
Handelsstandes in einem gewissen Bezirk bezwecken.
Untrennbar ist mit dem Handel das Verkehrswesen
verbunden. Dasselbe umfasst alles, was die Menschen
geschaffen haben, um Personen, Güter und Nachrichten
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
49
Mit dem nordwestlichen Vorsprunge, dem schön geformten
Siebengebirge, tritt der Gebirgsflügel hart an den Rhein
(Drachenfels).
7) Das Sauerland (= Süderland) erfüllt hauptsächlich
die Provinz Westfalen. Der grosse Reichtum an Eisen-
und Kohlenlager hat hier eine grossartige Industrie
hervorgerufen, die sich der englischen und belgischen
würdig zur Seite stellen kann. Das Gebiet ist daher
der erste Industriebezirk und das am dichtesten bevölkerte
Gebiet des deutschen Reiches. Besonders drängt sich
in den Thälern der Ruhr und Wupper das Fabrik-
leben zusammen (Essen, Witten, Elberfeld-Barmen,
Iserlohn etc.).
8) Der Hunsrück (Hünen-Rücken) erhebt sich links vom
Rhein zwischen der Nahe und Mosel. Er ist auf seinen
Scheitelflächen rauh und unfruchtbar, aber stark be-
waldet. Mit steilen Rändern, die in ihren niedrigen
Thälern von Weinpflanzungen und Obstgärten überzogen
sind, fällt er in die Flussthäler ab
9) Die Eifel, nördlich von der Mosel, ist eine öde, ein-
förmige, rauhe Hochebene. Die vielen Kegelberge,
kraterförmigen Vertiefungen und Vulkanseeen, sowie
das vulkanische Gestein (Lavagestein, Bimstein, Basalt),
womit die Schieferplatte durchsetzt oder überlagert
ist, lassen die frühere Vulkanthätigkeit dieses Gebiets
erkennen.
10) Das hohe Tenn (= Moor) schliesst sich nach N.w.
unmittelbar an die Eifel an. Es ist auf weite Strecken
mit_ Torfmooren und waldlosen Heideflächen bedeckt
und gehört zu den unwirtlichsten Strecken deutschen
Landes.
B. Main -Weser -Gebirge.
§ 77. 1) Der Spessart (Spechtswald), halbinselartig vom Main
umflossen, ist ein niedriges vielkuppiges Massengebirge,
ausgezeichnet durch grosse Wälder mit prachtvollen
4
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Westfalen Witten Iserlohn Rhein Bimstein Main Spechtswald Main
52
fallende Bergschluchten stürzen die Bergwasser mit zahlreichen
Wasserfällen. In den höheren Gebirgslagen bildet die Vieh-
zucht die wichtigste Erwerbsquelle. Die Viehzüchter wohnen
in sennhüttenartigen Holzhäusern, den Bauden, die aber meist
auch im Winter bewohnt sind und zugleich als Gasthäuser
für die vielen Sommergäste dienen. Die tieferen Gehänge
des Gebirges sind reich bewaldet, worauf noch weiter abwärts
das Gebiet des vorwaltenden Ackerbaues folgt. Durch Er-
schliessung der Steinkohlenlager bei Waldenburg hat auch
die Metall- und Gewebeindustrie einen lebhaften Aufschwung
genommen, so in Hirschberg, Landeshut, Schweidnitz, Langen
bielau etc. Daneben tragen zahlreiche Glashütten, Holz
schneidewerke, Porzellan- und Steingutfabriken zum Unter
halte und zur Verdichtung der Bevölkerung bei. — Auch der
Fremdenverkehr bildet sowohl im Gebirge selbst, wie in den
am Nordfusse liegenden Badeorten (Warmbrunn u. a.) eine
Quelle bedeutender Einnahme.
5) Der Böhmerwald ist ein waldreiches, aber besonders
in seinem mittleren Teile unwirtliches und unweg-
sames Gebirge. Er bildet die Völkerscheide zwischen
den deutschen Bayern und den slavischen Böhmen.
Der Holzreichtum des Gebirges bildet die Grundlage
einer umfangreichen Holzindustrie, und der Reichtum
an nutzbaren Mineralien, wie Graphit, Quarz und
Porzellanerde, hat eine ausgebreitete Glas- und Stein-
gutindustrie h er vorgerufen.
6) Der Bayerwald, im S.w. dem Böhmerwalde vor-
gelagert, hat ein milderes Klima als der Böhmerwald
und gestattet an seinen Abhängen einen ergiebigen
Ackerbau.
7) Der fränkische Jura weist fruchtbare, waldreiche
Querthäler auf. Sein steiler Nordabhang bildet die
thai- und höhlenreiche fränkische Schweiz''. Unweit
Eichstädt finden sich die berühmten Solnhofer Schiefer-
platten , welche die geschätzten Lithographiesteine
liefern.
8) Der schwäbische Jura bildet eine breite Kalkstein-
platte, die von der Donauseite ganz allmählich an-
steigend, im N. steil und schluchtenartig abfällt. Hier
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
, <2 ( S{fl£/J-K
y? c __ <_-
106
Die eingeborene Bevölkerung, deren Zahl auf 200000
geschätzt wird, besteht aus den hellfarbigen, gelben
Na ma (Hottentotten und Buschmänner) im S. und den
dunkelfarbigen Bantunegern (Herero und Ovambo) im
N. des Schutzgebietes.
Die Buschmänner, deren Zahl auf ungefähr 3000
Köpfe veranschlagt wird, sind fast ganz in die Kalahari
zurückgedrängt. Sie führen, notdürftig mit Fellen be-
kleidet, ein armseliges Sammler- und Jägerleben, ihren
Unterschlupf bei schlechtem Wetter bilden Laubschirmo
und Felshöhlen.
Die Hottentotten sind aus dem Kaplande von den
Europäern vertrieben worden. Sie wohnen in Dörfern,
sind fast durchweg europäisch gekleidet, gut beritten
und mit Büchsen bewaffnet. Früher ein wohlhabendes
Hirtenvolk, sind sie jetzt der Trunksucht ergeben und
so träge, dass sie nur die bitterste Not zur Arbeit treibt.
Viel lieber greifen sie zum Räuberhandwerk. Mit den
Herero, auf deren Rinderheerden sie es bei ihren
Räubereien besonders absehen, leben sie in beständiger
Feindschaft.
Die Herero sind ein wohlhabendes, nomadisch umher-
ziehendes Hirtenvolk, dessen ganzes Leben in der Sorge
um seine Heerden aufgeht. Alle sind eifrigst auf die
Vermehrung ihres Viehstandes bedacht, der ihren Reich-
tum bedingt und mit dem ein schwunghafter Handel
betrieben wird. Sie wohnen in geräumigen Hütten, die
sich zu Dörfern vereinigen.
Die Ovambo wohnen im nördlichsten Teile des Schutz-
gebietes. Sie sind sesshafte Ackerbauer und üben auch
eine nicht unbedeutende gewerbliche Thätigkeit. Sie
werden als (leissige, zuverlässige Menschen geschildert
und haben sich als Arbeiter im Dienste der Europäer
gut bewährt.
Die weisse Bevölkerung hat in den letzten Jahren er-
heblich zugenommen (1891 zählte sie erst 539, 1899
dagegen '2472 Köpfe). Sie besteht zum grössten Teile
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]