1900 -
Lüneburg
: Herold & Wahlstab
- Autor: Günther, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Halbinseln bildet, wird das Innere des Kontinents er-
schlossen und dem Meere nahe gebracht, also die Schiff-
fahrt, der Handelsverkehr und die Verbindung mit fremden
Nationen begünstigt. Besonders ausgezeichnet durch eine
reiche Gliederung ist in erster Linie Europa, in andern
Erdteilen die Ostküste von Nordamerika, Westindien,
die ostasiatische Inselwelt und Japan. Grosse ungeteilte
Massen, einen Stamm oline Glieder, bilden Afrika, Australien
und Südamerika.
§ 34. Die Boden Gestaltung ist für das Handels- und Verkehrs-
leben ebenfalls von höchster Wichtigkeit, da sie in sehr
hervorragender Weise die Bewohnbarkeit, die Produktions-
fähigkeit, die Richtung der Verkehrsstrassen und die
Lage der grossen Handelsplätze bestimmt. Hochgebirge
sind arm an Menschen, arm an Produktion und daher ein
grosses Verkehrshindernis ; bei Hochebenen, die weit über
dem Meere liegen, ist dasselbe der Fall. Günstiger ge-
staltet sich die Sache bei den Mittelgebirgen, da sie neben
den Bergweiden und Bergwaldern auch den Getreide-
und Obstbau möglich machen und zugleich einen grösseren
Reichtum nutzbarer Mineralien darbieten. Am günstigsten
für Produktion, Handel und Verkehr sind die Tiefebenen.
In ihnen ist Acker-, Garten- oder Plantagenwirtschaft
-— günstiges Klima und günstige Bewässerung voraus-
gesetzt — am besten möglich. Unterirdische Boden-
schätze lassen sich hier leicht zu Tage fördern, da oft
nur lockere Erdschichten zu beseitigen sind. Die Flüsse
fliessen ruhig und erweisen sich, indem sie die Fluss-
schiffahrt ermöglichen, als wesentliche Förderer des
menschlichen Verkehrs.
§ 35. Die Gewässer des Festlandes sind teils fliessende,
wie die Quellen, Flüsse und Ströme, teils stehende,
wie die Binnenseen und Sümpfe.
a) Die Quellen entspringen besonders häufig in den Gebirgen
und verdanken ihren Ursprung den atmosphärischen
Niederschlägen, welche in die lockere Erde eindringen,
sich auf wasserdichten Gesteinsschichten ansammeln