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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 20

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Schacht T Sctiadztlt Istihle Schnitt durch ein Steinkohlenbergwerk. Zur Steinkohlenzeit erfüllte Mittel- und Westeuropa ein Gebirgsland, das von den Koblengebieten Lberschlesiens bis zum französischen Zentralplateau und von Lsnabrück bis zur Riviera reichte. In dem feuchtwarmen Tropen- klima seiner Einsenkungen entwickelte sich eine außerordentlich üppige Pflanzenwelt meist blütenloser Arten. Riesige Schachtelhalme, Baumfarne, Schuppenbäume und Siegelbäume bildeten ausgedehnte Sumpfwälder. Durch lang- same Bodensenkungen scheinen diese Wälder untergetaucht und mit neuen Meeresablagerungen überschüttet worden zu sein. Daher lagern zwischen den kohlenführenden Schichten überall Ton- oder Sandsteinschichten, die flözleer sind. Zahl und Mächtigkeit der Flöze wechseln ungemein stark. Im Ruhrkohlengebiet z. B. zählt man !>« abbauwürdige Flöze mit 96 m Kohlen. Hebungen und Senkungen des Bodens haben die ursprünglich wagrecht liegenden Kohlen- flöze in der mannigfachen Weise verschoben. Schachtförderanlagen Deutscher Bergbau. Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken. Im Saar- und Ruhrta!, bei 'Aachen und in Lberschlesien schaut man häufig die großen Schachtanlagen zur Förderung der Kohle, womit in Teutschland mehr als 600 000 Arbeiter beschäftigt sind. Das Deutsche Reich steht unter den Kohlenländern der Welt mit seiner Produktion an dritter Stelle. Der deutsche Bergbau gewährt als Ernährer eines großen Teils unserer Bevölkerung, als wichtigste Grundlage unserer Industrie und als eine Hauptquelle unseres Nationalvermögens ein glänzendes Bilv, wenn auch mitunter schwere Schicksalsschläge die Bevölkerung der Berg- baugebiete treffen.

2. Für Präparandenanstalten - S. 63

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 63 Berglandschaften zog besonders die Römer an, die hier schon eine keltische Niederlassung vorfanden. Die Stadt wurde eine befestigte römische Kolonie und uuter römischem Schutz eine blühende Handelsstadt. Triers Bildungs- anstalten standen bei den Römern in gutem Ruf, römische Villen schmückten in großer Zahl die Umgebung. Nirgends diesseit der Alpen findet man deshalb so zahlreiche Denkmäler aus römischer Zeit: die gewaltigen Pfeiler der Moselbrücke, die Reste des Kaiserpalastes und einer Wasserleitung, das Amphi- theater und die Porta nigra (Schwarzes Tor). Im Mittelalter wurde Trier der Sitz eines Erzbischoss und ein berühmter Wallfahrtsort. Den Fluß ab- wärts folgen nur noch kleine Weinorte. Zeichnung: Die Mosel auf deutschem Gebiet. Die Krümmungen werden ohne ängstliche Beachtung der Karte angedeutet. §89. Die Eifel nördlich der Mosel ist eine nur von einzelnen vulkanischen Kegeln unterbrochene, entwaldete Hochebene, in der die ihr eigentümlichen „Maare" (Kraterseen) eingebettet sind (Bild 40). Ein freund- licher Teil des Gebirges ist das liebliche Tal der Ahr mit den Heilquellen von Neuenahr und guten Weinen; die Hochfläche der Eifel ist rauh, nur ein Fünftel des Bodens ist (mit Kartoffeln und Hafer) bebaut. Die Gipfel sind oft malerisch schön und von Burgruinen gekrönt. Das ebene Gebiet im Hohen Venn (— Fehn, Moor) ist mit Moor bedeckt. Die Bahn Köln—trier hat das Eifelgebiet erschlossen. § 90. Im Gegensatz zur Abgeschiedenheit der Hochebene steht der von der Maas durchbrochene Nordrand des Gebirges, wo die Natur reiche Schütze an Kohlen, Eiseu, Blei und Zink eingelagert hat. Das hier ent- staudene Industriegebiet zieht sich durch Belgien nach Frankreich hinein. Auf deutschem Boden hat sich hier eine blühende Tuchindustrie entwickelt, aber auch Maschinenfabriken, chemische Werke, Messingwerke beschästigen Tausende. Mittelpunkt der deutschen Industrie ist Aachen (156), genannt nach seinen zahlreichen Heilquellen la^ua —Wasser), denen der Ort seinen Ursprung verdankt. Ihretwegen liebte Karl der Große den Platz. Er machte Aachen zu seiner Residenz und baute den Dom und Kaiserpalast, in dessen Kapelle er begraben liegt. Jetzt ist Aachen wesentlich Industriestadt und mit dem benachbarten Burtscheid verwachsen. § 91. Der rechtsrheinische Gebirgsflügel beginnt im 8 mit dem Taunus, vom Volke „die Höhe" genannt. An seinem Fuße liegen die weltbekannten Bäder Wiesbaden und Homburg, auf seiner Höhe steht die Saal- bürg, die auf kaiserliche Anregung neu hergerichtet wurde. Das Miueral- wasser von Selters und vielen anderen Orten ist weithin bekannt. § 92. Der Westerwald liegt zwischen Sieg und Lahn und ist ein unwirtliches, von einsamen Wäldern bedecktes Hochland. Seine Tonlager liefern den Stoff für die Millionen von Krügen, die zum Versand der be- nachbarten Mineralwässer dienen. Im Siegtal sind zahlreiche Berg- und Hütteuwerke. Die „Rote Erde" läßt Eiseu und Kupfer gewinnen.' Das

3. Deutsche Geschichte - S. 37

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ctto I. der Große. 936 — 973. 37 vollem Ernst, von tiefer Frömmigkeit, aber auch von starker Willenskraft. Nachdem er in der alten Kaiferstadt Aachen gewählt worden war, lieh er sich von dem Erzbischof von Mainz falben und krönen; beim Krönungsmahle dienten ihm die Herzoge als Truchseß, Mundfchenk, Kämmerer und Marfchall. Auf Grund der Großtaten feines Vaters konnte Otto kräftiger auftreten als vor siebzehn Jahren jener. Aber bald entstand Unzufriedenheit bei den Herzögen, welche stch wpnbe. ungern unterordneten; ihnen schloß sich Ottos jüngerer Bruder Heinrich an. In schweren Kriegen mußte der König seinen Thron verteidigen; aber er siegte. Seinen Bruder begnadigte er. Trotzdem verschwor sich dieser von neuem gegen ihn und plante, Otto in Quedlinburg, wenn er das Osterfest feierte, zu ermorden. Aber der Anschlag mißlang, und Heinrich mußte fliehen, wurde aber gefangen genommen und in Haft gefetzt. Da trat ein Wandel in feiner Seele ein; er entwich aus der Haft, aber nur, um sich zu Frankfurt im härenen Büßergewande während der Frühmesse des Weihnachtstages seinem Bruder zu Füßen zu werfen. Otto hob ihn auf und verzieh ihm; und seitdem konnte er auf feine unerschütterliche Treue zählen. Gewaltig aber stand jetzt der König da. Er war stark genug, um über ®ietö°8‘ die H erzog tümer nach Willkür zu verfügen, und vergab sie an die, auf deren Treue er am meisten rechnete, an Glieder feiner Familie. Bayern verlieh er feinem Bruder Heinrich, Lothringen feinem Schwiegersohn Konrad, der den Beinamen der Rote hatte, Schwaben feinem Sohn Liudolf. Er selbst beherrschte außer Sachsen Franken, das keinen Herzog wieder erhielt. Andrerseits traf er eine Neuerung, die von großer Bedeutung für die Geschichte Deutschlands gewesen ist. Der deutsche Staat brauchte, zumal feit die Grafen sich weniger als Beamte denn als Fürsten fühlten, Beamte, die dem König ergeben waren und zugleich höhere Bildung befaßen. Diese fand Otto in der hohen Geistlichkeit. So zog er denn Geistliche in feine Umgebung und in feinen Rat; die Bischöfe, welche ihr Lehen nicht auf Nachkommen vererben konnten, belehnte er nicht nur mit reichem Grundbesitz, sondern auch mit gräflichen Rechten; sie waren von nun an in erster Linie Beamte des Reichs, erst in zweiter Linie Beamte der Kirche. Zum Erzbischof von Köln machte Otto feinen jüngsten Bruder Bruno, der sich in segensreicher Weise um die Ausbildung der Geistlichkeit bemühte. Das Reich Ottos war nunmehr stark genug, um feine Macht auch außer- ^hgeen* halb feiner Grenzen geltend zu machen. Die Kriege gegen die Wenden wurden fortgefetzt und mit großer Grausamkeit geführt. Gero, der Markgraf der wendischen Mark, lud einst dreißig wendische Fürsten zu sich und ließ

4. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 80

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§54 __Sachsen. 80 das die ganze Gegend bis ins Thüringische hinein zu einem großartigen In- dustriebezirk werden ließ. In dem kleinen sächsisch-thüriugischen In- dustriedreieck liegen 12 Fabrikstädte von über 20000 Einw. (Östl. Spitze des Dreiecks bei Chemnitz, die gegenüberliegende Seite an der Weißen Elster von Plauen bis Gera.) Die größten dieser Städte sind Chemnitz A, Zwickau %, Plauen O in Sachsen; Greiz O, Gera | (beide an der Weißen Elster) und Alten bürg □ in Thüringen. — Ein kleineres Kohlenlager befindet sich in der Nähe Dresdens, im Plaueschen Grund. 3. Gebirgsindnstrie. Der Rückgang des Bergbaues zwang die zahlreichen Bewohner des Gebirges zu mancherlei andern Beschäftigungen. Sie klöppeln Spitzen (z. B. in Annaberg O [Barbara Uttmann]). machen Troddeln, Fransen und Borden (Posamentenarbeiten), bauen berühmte Musikinstrumente (z. B. in Markneukirchen; vgl. Uhrenbau im Schwarzwald!), erzeugen Unmengen von Spielwaren, fertigen Blecharbeiten, Strohflechtereien usw. und sammeln die Beeren und Kräuter des Waldes. Das Erzgebirge ist das fleißigste Gebirge Deutschlands. Aber der Verdienst ist gering, die Armut vielfach noch immer groß. Sj <r Gneis ~Vorjio lilethgeb. (Silur 10. Devon, J //'Steinjw7ucrtformajt Jz - Holl tegerides - fjtclcjikjojhengeb trgej Sb raunj:ohlcji ^Tertiär-J form, ? Ens all Abb. 3, § 53. Schnitt durch das Erzgebirge. Folgendes ist aus der Abbildung abzulesen: 1. Die allmähliche Abdachung nach Norden, der Steilabfall nach Süden. 2. Das Gebirge war ursprünglich gefaltet (f. die Punktlinien!), wurde aber platt rasiert. 3. Es gehört zum größten Teil dem Urgebirge an (dem Gneis, einem abgeänderten Granit). 4. Vulkanische Massen brachen hindurch (f. die schwarzen Basaltkuppen und -schichten!). 5. In einer Mulde (bei R) blieb bei der Abrasierung das sächsische Kohlenlager erhalten. b) Das Elbsandsteingebirge. § 54 4. Da, wo die Elbe aus Böhmen nach Sachsen durchbricht, befindet sich das Elbsandsteingebirge (die Sächsische Schweiz), das Ziel vieler Reisenden. Das Urgebirge ist hier zuoberst von Sandsteinschichten überlagert, die sich keilförmig aus Böhmen vorschieben. (Es befand sich hier eine Verbindung zwischen einen: böhmischen Meer und dem Meer Norddeutschlands.) Tas Elbsandsteingebirge war ursprünglich eine ebene Sandsteinfläche, die aber durch Auswaschung zu einer Gebirgslandschaft mit Tafelbergen und schmalen, steilwandigen Tälern umgeformt wurde (Abb. 3, §15 und 1, §54!). An einigen Stellen wird das Sandstein- gebirge von vulkanischen Massen durchbrochen. So bestehen der große und kleine Winterberg aus Basalt.

5. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 82

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
?lbb, 3, § 54. Das Prebischtor im Elbsandsteingebirge. Das ausnagende Wasser hat hier im böhmischen Elbsandsteingebirge zwischen zwei Hoch- flächen eine Naturbrücke stehen lassen. Deutlich erkennen wir die wagrechten Schichten des Sandsteins. benachbarten nördl. Borland des Harzes); außerdem dienen ganze Felder dem Anbau der Zichorie und der verschiedensten Gemüse (Magdeburger Sauerkraut). Die fruchtbaren Schwemmlandböden sind, wie z. B. bei Leipzig, meist flach wie eine Tafel. Nach Osten hin nimmt die Fruchtbarkeit ab; es macht sich immer mehr der Südl. Höhenzug geltend. Zwischen Mulde und Elbe und zwischen Elbe und Schwarzer Elster breiten sich bereits ausgedehnte Heiden (= Kiefernwalder) aus. — d) Städte in Sachsen. § 56 a) Im Erzgebirge: Markneukirchen, füdöstl. von Plauen, liefert Musikinstrumente, Annaberg O, betreibt Spitzenklöppelei und Bortenwirkerei (Barbara Uttmann). b) An der Elbe, und zwar 1. im Königreich Sachsen: Schandau, der vielbesuchte Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz. — Stadt und Festung Königstein (gegenüber der Lilien- stein). — Pirna O, große Sandsteinbrüche; 1756! — Dresden Q, lieblich im milden Dresdener Talkessel gelegen, am Eingang zur Sächsischen Schweiz, beiderseits der Elbe, am Hauptausgang Böhmens, mit lebhaftem Durchgangsverkehr (Bahn und Fluß) und jetzt auch Großgewerbe;

6. Für Seminare - S. 345

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 345 von Burgund. Sie kehren ihren Steilrand dem Saönetal zu, ebenso wie das Plateau von Langres (500 bis 600 m), dem die Seine mit ihren Neben- flüssen und die Maas entfließen, und die daran anschließenden Monts Fancilles (Sichelberge), die zum Wasgenwald hinüberleiten. Vom Wasgen- Walde aus ziehen die Hügellandschaften und Hochflächen des Lothringischen Stnsenlandes (§ 279 f.), eines echten Übergangsgebietes zwischen dem Nordfranzösischen Becken und dem Südwestdeutschen Gebirgssystem, zu den waldreichen, von der Maas durchbrochenen Ardennen (§ 299). b) Siedlungen. Das Französische Zentralplateau mit seinem rauhen Klima, seinem unergiebigen, waldentblößten Boden zählt wie die Hochalpen zu den unwirtlichsten Gegenden Frankreichs. Die Auvergner suchen deshalb vielfach ihr Brot in gesegneteren Landstrichen ihres Vaterlandes. Nur die Talniederungen und der Nordwestrand sind fruchtbare, dichtbevölkerte Gebiete. Clermont- Ferrand (65) wurde wichtig durch Kautschukindustrie, Limoges (90) der Mittel- Punkt einer durch große Lager von Porzellanerde hervorgerufenen Porzellanindustrie. In der Nähe von Kohlen- und Eisenerzlagern entstand in der Landschaft Lyon- uais der Fabrikort St. Etienne (150), ein Hauptplatz für Eisenindustrie (Her- stellung von Waffen, Maschinen, Messern, Scheren und Eisengeräten aller Art) und Seidenbandweberei. In derselben Landschaft erwuchs an einer wichtigen Weg- kreuzung der natürlichen Verbindungsstraße zwischen dem Mittelmeer und dem nörd- lichen Europa, gegenüber einer Einsattelung im kohlenreichen, westlichen Berglande, Lyon (525) zum ersten Seidenfabrik- und Seidenhandelsplatz der Erde, zu einem bedeutenden Flußhafen und zu einer Großstadt, die mit Marseille um die erste Stelle nach Paris streitet. Inmitten des kleinen, aber ergiebigen Kohlen- und Eisenbezirks der Cöte d'or liegt Le Ere^usot (35) mit den größten Kanonen- und Geschoßfabriken Frankreichs. Tonl und Nancy f. § 280. Das zentrale Mittelgebirge ist an drei Seiten von § 234. hügelreichem Tieflande jüngern Alters umgeben. 1. Das Becken der Seine. a) Natnrbeschaffenheit. In der Richtung von innen nach außen folgen auf tertiäre immer ältere Schichten, die flach fchüffelförmig ineinanderliegen und in ihrer Gesamtheit ein flaches Becken bilden, das aber durch einzelne Ver- werfungen und infolge der verschiedenen Widerstandsfähigkeit des Gesteins gegen die Erosion mannigfach gegliedert ist. Besonders auffallend sind in der Ost- Hälfte die gegen 0 gerichteten, bogenförmigen Steilabfälle. Dem Bau der Landschaft entsprechend strömen die das Becken entwässernden Flüsse strahlen- förmig von drei Seiten dem Mittelpunkte des Gebietes, der Gegend von Paris zu, um sich mit der Seine zu vereinigen. Diese bahnt sich durch die westliche Randschwelle ihren Weg zum Ozean. Die Seine führt für die Schiffahrt ausreichende Waffermengen, erschwert aber den Verkehr durch die zahlreichen Windungen ihres Laufes (Bild 196). — Das Nordfranzösische Becken, größtenteils nördlich der Grenze des Weinbaus gelegen, ist ein an Weideflächen reiches Land der Großviehzucht, des Weizen-, Rüben- und Obst- bans, der Industrie und des Handels. C. Das Tiefland.

7. Für Seminare - S. 359

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 4. Niederlande. 359 2. Die Marschen, im Hintergrunde der Dünenküste gelegen, bestehen aus einem ungemein ertragreichen, fetten Lehmboden. Er ist teils vom Meere, teils von den Flüssen abgelagert worden; danach unterscheidet man See- marschen und Flußmarschen. Zusammen bedecken sie eine Fläche von der Hälfte des ganzen Landes. In den Marschgebieten breiten sich nament- lich in Nordholland große Nieder- oder Grünlandsmoore aus, die durch Eut- Wässerung teilweise in Wiesen- und Weideland und in Gebiete blühender Vieh- zucht verwandelt wurden. Da die Marschen reichlich zur Hälfte unter Meeres- spiegelhöhe liegen, so müssen sie nicht allein durch kostspielige Deichbauten gegen das Eindringen des Meeres geschützt werden, es sind auch aus- gedehnte Entwässerungsanlagen notwendig. Daher wird das ganze Land von einem Netzwerk schnurgerade verlaufender Gräben und Kanäle durch- zogen. Zahlreiche von Windmühlen und Dampfmaschinen in Bewegung ge- setzte Pumpwerke führen das Wasser höher gelegenen Kanälen und den Flüssen zu. An der Mündung der Binnengewässer dienen großartige Schleusen- anlagen dazu, einerseits dem Wasser einen Abfluß zum Meere zu verschaffen, anderseits das Land vor der Flut zu schützen. Ein holländisches Marsch- gebiet mit seinen rechteckigen, von Kanälen geschnittenen und von Dämmen eingefaßten Landflüchen (Polder), seinen Äckern, Gärten und üppigen, von Rinderherden belebten Grasfluren, mit seinen zahlreichen Windmühlen und auf den Wasserstraßen dahingleitenden Segeln, seinen freundlichen Dör- fern und sauberen Einzelhöfen bietet ein ganz eigenartiges Bild. 3. Die Geestlandschaft schließt sich landeinwärts an die Marschen an. Sie verteilt sich auf drei Gebiete: auf die von Belgien hineinragende Campine (das Kempenland), die Veluwe^ zwischen Rhein und Issel und das Binnen- land östlich der Südersee. Die Sand- und Kiesablagerungen der ersten Eiszeit, deren Gletscher jedenfalls bis zur Rheinmündung heranreichten, ent- behren hier der fruchtbaren Schwemmlanddecke und bilden einen magern Boden, der in den höheren Lagen Heideflächen trägt, in den Bodensenkungen von Hochmooren eingenommen wird. Durch Aufforstung der sandigen Strecken und durch Urbarmachung des Moorbodens sucht man die dürftigen Flüchen für die Kultur zu gewinnen. Iii. Gewässer. Der größte Teil Hollands gehört dem Mündungsgebiete des Rheins, der Maas und der Schelde an. In vier, zu je zwei zusammen- gehörenden stromartigen Meeresbuchten dringt das Meer tief ins Land ein. Kurz nach seinem Übertritt auf holländischen Boden spaltet sich der Rhein in zwei Arme, von denen der südliche, die Waal, zwei Drittel des Rhein- Wassers erhält. Der nördliche, später Lek genannte Arm entsendet die Issel zur Südersee; oberhalb Rotterdam empfängt der Lek einen Zufluß aus der Waal und nimmt nun den Namen Neue Maas an. Die Waal, der bei Gorinchen die Maas zufließt, gabelt sich in verschiedene Arme, von denen der südlichste in die Vereinigung der beiden großen nördlichen Trichter- buchten mündet. 1 Betuwe — fruchtbar; Veluwe — unfruchtbar.

8. Für Seminare - S. 489

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland. 489 in der Niederlausitz und südlich von Eberswalde. Die bald abgetra- ' genen Rüdersdorfer Kalkberge östlich von Berlin sind wegen ihres Kalk- reichtnms berühmt; Sperenberg südlich von der Reichshauptstadt hat Gipsbrüche und ein großes, bisher noch nicht in Abbau genommenes Steinsalzlager. Nicht weit von Berlin sind in der Nachbarschaft reicher Tonlager große Ziegeleien entstanden. Das Havelgebiet erzeugt bedeutende Mengen Torf, der als Brennstoff nach Berlin versandt wird. Fast 40% der Bewohner leben von Industrie, der die Rohstoffe und Steinkohlen auf den Wasserstraßen und Eisenbahnen zugeführt werden. Den Mittelpunkt der industriellen Tätigkeit bildet Berlin. 249. Kaiserpfalz in Posen. 1910 wurde das prächtige Schloß vollendet und seiner Bestimmung übergeben. Es ist ein Meisterwerk deutscher Baukunst und ein Bollwerk des Deutschtums im Posener Lande. Iii. Staaten und Siedlungen. 1. Die Provinz Posen besteht im wesent- § 319. lichen aus dem früher polnischen Gebiete an den schiffbaren Flüssen Warthe und Netze. Nur der No ist Weichselgebiet. Wo die alten Straßen von Leipzig und Berlin nach Warschau die Warthe über- schreiten, entstand die Hauptstadt der Provinz: Posen (160, Bild 249). Sie wurde als Brückenstadt in wichtiger Lage der erste Bahnknotenpunkt der Provinz und wegen der Nähe der russischen Grenze stark befestigt. Als Handelsplatz für Wolle und Ge- treide und als Mittelpunkt der auf der Landwirtschaft fußenden Industrie (Brennerei, Zuckerfabrikation, Maschinen) erhebt sie sich an Bedeutung weit über die große Zahl der Landstädte des Regierungsbezirks. Von diesen sind besonders gewerb- tätig Lissa (20) und Rawitsch (12). Am Wege nach Thorn liegen die altebischoss- stadt Gnesen (25), jetzt ein Jndustrieort (Weberei), und Hohensalza (25, Salz-

9. Für Seminare - S. 422

1912 - Breslau : Hirt
422 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 2. Das Lothringische Stufenland. § 279. I. Bodenaufbau und Gewässer. An den Westen des Wasgenwaldes und des Pfälzer Berglandes lehnt sich das Lothringische Stufenland an. Es reicht im 8 bis zu den Sichelbergen, im W bis zum Plateau von Langres und bis an die Argounen, während es im N an die Ardennen-Eifel und den Hnnsrück grenzt. Es stellt das linksrheinische Gegenstück zu dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenlande dar. Gleich diesem stasfel- förmig nach der dem Rhein abgewandten Seite abgesunken, wird sein Boden auch von denselben Gesteinsarten gebildet, die das östliche Stufenland zu- sammensetzen. Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper treten in der Rich- tnug von 0 nach W nacheinander zutage; der W wird von Jurakalken eingenommen. Den 8 bildet ein formenreiches, von tiefen Tälern durch- zogeues Bergland. Es geht nach N in ein welliges Hügelland über, das nur von den Talniederungen aus gesehen ein gebirgiges Gepräge zeigt. Zwischen Mosel und Saar ist das Hügelland von vielen meist buchen- umsäumten Weihern bedeckt, Wannen, die durch Eiusturz unterirdischer Höh- lnngen entstanden sind. Während das Schwäbisch-Fränkische Stnfenland durch das Tal der Kinzig, des Neckars und des Mains in enge Beziehung znr Oberrheinischen Tiefebene gesetzt ist, ermangelt die westliche Landschaft einer solchen Verbindung und wird durch ihre Bodengestalt mehr auf Frankreich hingewiesen, besonders im 8. Hier bildet der Wasgenwald einen natürlichen und politischen Grenzwall (vgl. § 277). Die Gewässer des Stufeulaudes sammeln sich in der Mosel (mit Menrthe und Saar) und in der Maas. Die Laufrichtung der Flüsse läßt erkennen, daß die Landschaft von 8 nach N und, allerdings weniger deutlich, nach W geneigt ist. Das Maasgebiet ist auf eine schmale Zone im W beschränkt, während sich das Moselland von der etwa 300 m hohen Landstufe am linken Ufer der Mosel breit nach 0 bis zum westrheiuischeu Gebirgsraude erstreckt. Ii. Klima. Bei seiner südwestlichen Lage und geringen Bodenhöhe hat das Stufenland ein mildes Klima mit einerjahrestemperatnr von 9 bis 10" im deutschen Anteil des Moseltals und im Saargebiet, von 8 bis 9" in den übrigen Gebieten. Die jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich auf 60 bis 70 cm. Sie nimmt vom Moseltale aus nach 0 mit der Höhe zu. Iii. Wirtschaftsverhältnisse. Im ganzen ist das Stufenland fruchtbar und trefflich angebaut, besonders in den geschützten Flußtälern. Am wenig- sten ergiebig zeigen sich die rauhen, stark bewaldeten Gebiete um Bitsch und Saarburg an der oberen Saar. In Deutsch-Lothriugeu sind vier Wirtschastszonen deutlich zu unter- scheiden. Die Bewohner des 0 bis zum Saartale treiben lohnenden Landbau, Glas- und Porzellanfabrikation (Nähe der Saarkohlen!). Zwischen Saar und Mosel hat das Vorkommen von Steinsalz im Muschelkalk zahl- reiche Salzwerke (Chateau-Salins) ins Leben gerufen, während der an der

10. Für Seminare - S. 437

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. Laufstrecke fast das Doppelte dieser Länge. Daher folgt die militärisch wichtige Moselbahn nach Metz nur stellenweise dem Flusse und wählt meist den geraden Weg abseits des Tales; ebenso ist die Mosel für eine Flußschiffahrt im großen nicht geeignet. Um so lebhafter gestaltet sich der Fährverkehr zwischen den beiden Ufern. Da bald die rechte, bald die linke Uferseite dem Süden zugekehrt ist, so wechseln Wein- und Obstgelände mit Feldern, Wiesen und Wäldern fortwährend ab. In der Regel liegen daher die Besitzungen der Bewohner auf beiden Ufern, so daß der Verkehr über den Fluß schon durch die Bedürfnisse ein und derselben Wirtschaft bedingt wird. 224. Schlinge der Mosel bei Marienburg. Der Fluß bildet hier eine 12 km lange Schleife, deren Enden sich so nahe treten, dag man sie zu Fuß in ^ Stunden abschneidet, während die Dampferfahrt flußaufwärts 1^ Stunde dauert. 3. Die Eifel. a) Landschaftscharakter. Zwischen Mosel, Rhein, Maas und Sambre dehnt sich eine weite Hochfläche aus. Sie gehört nur im 0 zum Deutschen Reiche, während der Nw belgisch, der Kw französisch ist. Das waldreiche belgisch-französische Gebiet, das ungefähr durch die Linie Lüttich—trier vom deutschen gelrennt wird, bezeichnet man mit dem Namen Ardennen, das deutsche mit dem Namen Eifel. Die Eifel erreicht in der Hohen Acht 750 m Höhe. Das Gebirge ist reich an echten, erloschenen Vulkanen mit alten Kratern und Lavaströmen und an trichterförmigen Ver- tiefungen, die oft tiefe Seen kleineren Umfangs, Maare, enthalten. Das größte Maar ist der Laach er See bei Andernach, 3,3 qkm groß, 53 m tief, eine Perle landschaftlicher Schönheit. Den nordwestlichen Teil der Eifel bildet das Hohe Venn (d. i. Hohes Moor [Venn = Fehn]), ein mit großen Hochmooren bedecktes, waldreiches Gebiet. Dem Rheine benachbart, zieht aus
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