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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 20

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Schacht T Sctiadztlt Istihle Schnitt durch ein Steinkohlenbergwerk. Zur Steinkohlenzeit erfüllte Mittel- und Westeuropa ein Gebirgsland, das von den Koblengebieten Lberschlesiens bis zum französischen Zentralplateau und von Lsnabrück bis zur Riviera reichte. In dem feuchtwarmen Tropen- klima seiner Einsenkungen entwickelte sich eine außerordentlich üppige Pflanzenwelt meist blütenloser Arten. Riesige Schachtelhalme, Baumfarne, Schuppenbäume und Siegelbäume bildeten ausgedehnte Sumpfwälder. Durch lang- same Bodensenkungen scheinen diese Wälder untergetaucht und mit neuen Meeresablagerungen überschüttet worden zu sein. Daher lagern zwischen den kohlenführenden Schichten überall Ton- oder Sandsteinschichten, die flözleer sind. Zahl und Mächtigkeit der Flöze wechseln ungemein stark. Im Ruhrkohlengebiet z. B. zählt man !>« abbauwürdige Flöze mit 96 m Kohlen. Hebungen und Senkungen des Bodens haben die ursprünglich wagrecht liegenden Kohlen- flöze in der mannigfachen Weise verschoben. Schachtförderanlagen Deutscher Bergbau. Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken. Im Saar- und Ruhrta!, bei 'Aachen und in Lberschlesien schaut man häufig die großen Schachtanlagen zur Förderung der Kohle, womit in Teutschland mehr als 600 000 Arbeiter beschäftigt sind. Das Deutsche Reich steht unter den Kohlenländern der Welt mit seiner Produktion an dritter Stelle. Der deutsche Bergbau gewährt als Ernährer eines großen Teils unserer Bevölkerung, als wichtigste Grundlage unserer Industrie und als eine Hauptquelle unseres Nationalvermögens ein glänzendes Bilv, wenn auch mitunter schwere Schicksalsschläge die Bevölkerung der Berg- baugebiete treffen.

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1. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 20

1913 - Berlin [u. a.] : Oldenbourg
Schnitt durch ein Steinkohlenbergwerk. (Zu Abschnitt V.) Zur Steinkohlenzeit erfüllte Mittel- und Westeuropa ein Gebirgsland, das von den Kohlengebieten Oberschlesiens bis zum französischen Zeutralplakean und von Osnabrück bis zur Riviera reichte. In dein feuchtwarnieu Tropenkliuia leiner Ein- fenkungeu entwickelte sich eiue außerordenllich üppige Pflanzenwelt meist blütenloser Strtcu. Riesige Schachtelhalme, Baum- farne, Schuppenbänme und Siegelbäume bildeten ausgedehnte Sumpfwälder. Durch langsame Bodenseukungen scheinen diese Wälder untergetaucht und mil neuen Meeresablagerungen überschüttet worden zu sein. Daher wechseln mit den kohlen- führenden Schichten überall To»- oder Sandsteiiischichteu. die flözleer sind. Zahl und Mächtigkeit der Flöze wechseln un- gemein stark. Im Ruhrkohlengebiete z. B. zählt man 90 abbauwürdige Flöze mit 96 m Kohlen. Hebungen und Senkungen des Bodens haben die ursprünglich wagrecht liegenden Kohlenflöze in der mannigfachsten Weise verschoben. Schachtförderanlagen Deutscher Bergbau. Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken. (Zu Abschnitt V.) Im Saar- und Ruhrtal, bei Aachen und in Oberschlesien schaut man häufig die großen Schachtanlagen zur Förderung der Kohle, womit in Deutschland an 600 000 Arbeiter beschäftigt sind. Das Deutsche Reich steht unter den Kohlenländern der Welt mit seiner Produktion an dritter Stelle. Ter deutsche Bergbau gewährt als Ernährer eines großen Teiles unserer Bevölkerung, als wichtigste Grundlage unserer Industrie und als eine Hauptguelle unseres Nationalvermögens ein glänzendes Bild, wenn auch mitunter schwere Schicksalsschläge die Bevölkerung der Bergbaugebiete treffen.

2. Deutschland und seine Kolonien mit besonderer Hervorhebung der natürlichen Erwerbsquellen und der industriellen Betätigung, Deutschlands Anteil am Welthandel und Weltverkehr - S. 20

1911 - München : Oldenbourg
Schockt T Sc7iac/i(2i ■< ; nrr\ ' '"....■...................... .•••• : — . . . ■ .'; -; ; Schnitt durch ein Steinkohlenbergwerk. .Steinkohlenzeit erfüllte Mittel- und Westeuropa ein Gebirgsland, das von den Kohlengebieten Ober« Flestens bis zum französischen Zentralplateau und von Osnabrück bis zur Riviera reichte. In dem feucht« A^En Tropenklima seiner Nnsenkungen entwickelte sich eine außerordentlich üppige Pflanzenwelt meist vlutenloser Arten. Riesige Schachtelhalme, Baumfarne, Schuppenbäume und Siegelbäume bilden ausgedehnte Sumpfwälder. Durch langsame Bodensenkungen scheinen diese Wälder untergetaucht und mit neuen Meeresablagerungen überschüttet worden zu sein. Daher wechseln mit den kohlenführenden Schichten überall Ton-oder ©andfteinschtchten, die flözleer sind. Zahl und Mächtigkeit der Flöze wechseln ungemein stark. Im Rnhr-kohlengebiete z. B. zählt man 90 abbauwürdige Flöze mit 96 m Kohlen. Hebungen und Senkungen des Bodens haben die ursprünglich wagrecht liegenden Kohlenflöze in der mannigfachsten Weise verschoben. Schachtförderanlagen Deutscher Bergbau. Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken. Im Saar- und Ruhrtal, bei Aachen und in Oberschlesien schaut man häufig die großen Schachtanlagen zur Förderung der Kohle, womit in Deutschland 600 000 Arbeiter beschäftigt sind. Das Deutsche Reich steht unter den Kohlenländern der Welt mit seiner Produktion an dritter Stelle. Der deutsche Bergbau gewährt als Ernährer eines großen Teiles unserer Bevölkerung, als wichtigste Grundlage unserer Industrie und als eine Haupt-quelle unseres Nationalvermögens ein glänzendes Bild, wenn auch mitunter schwere Schicksalsschläge die Bevölkerung der Bergbaugebiete treffen.

3. Das Deutsche Reich - S. 31

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Schockt T tsffae. ■Ssi/Me Schnitt durch ein Steinkohlenbergwerk. Zur Steinkohlenzeit erfüllte Mittel- und Westeuropa ein Gebirgsland, das von den Kohlengebieten Oberschlesiens bis zum französischen Zentralplateau und von Osnabrück bis zur Riviera reichte. In dem feuchtwarmen Tropen- klima feiner Einsenkungen entwickelte sich eine außerordentlich üppige Pflanzenwelt meist blütenloser Arten. Riesige Schachtelhalme, Baumfarne, Schuppenbäume und Siegelbäume bilden ausgedehnte Sumpfwälder. Durch langsame Bodensenkungen scheinen diese Wälder untergetaucht und mit neuen Meeresablagerungen über- schüttet worden zu sein. Daher wechseln mit den kohlenführenden Schichten überall Ton- oder Sandsteinschichten, die flözleer sind. Zahl und Mächtigkeit der Flöze wechseln ungemein stark. Im Ruhrkohlengebiete z. B. zählt man 30 abbauwürdige Flöze mit 96 m Kohlen. Hebungen und Senkungen des Bodens haben die ursprünglich wag- recht liegenden Kohlenflöze in der mannigfachsten Weise verfchoben. Schachtförderanlagen Deutscher Bergbau. Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken. Im Saar- und Ruhrtal, bei Aachen und in Oberschlesien schaut man häufig die großen Schachtanlagen zur Förderung der Kohle, womit in Deutschland 600000 Arbeiter beschäftigt sind. Das Deutsche Reich steht unter den Kohlenländern der Welt mit seiner Ausbeute an dritter Stelle. Der deutsche Bergbau gewährt als Ernährer eines großen Teiles unserer Bevölkerung, als wichtigste Grundlage unserer Industrie und als eine Hauptquelle unseres Nationalvermögens ein glänzendes Bild, wenn auch mitunter schwere Schicksalsschläge die Bevölkerung der Bergbaugebiete treffen.

4. Das Deutsche Reich - S. 16

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Schachtt Schatte# .jm • J '• *-*• • - ■•-'•■• s»»/-■*&> ~r^r* ,f;,-f • -- y'f V :-vr - Schnitt durch ein Steinkohlenbergwerk. Hur Steinkohlenzeit erfüllte Mittel- und Westeuropa ein Gebirgsland, das von den Kohlengebieten Oberschlesiens bis zum französischen Zentralplateau und von Osnabrück bis zur Riviera reichte. In dem feucht» warmen Tropenklima seiner Einsenkungen entwickelte sich eine außerordentlich üppige Pflanzenwelt meist blütenloser Arten. Riesige Schachtelhalme, Baumfarne, Schuppenbäume und Siegelbaume bilden ausgedehnte Sumpfwälder. Durch langsame Bodensenkungen scheinen diese Wälder untergetaucht und mit neuen Meeresablagerungen überschüttet worden zu sein. Daher wechseln mit den kohlenfuhrenden Schichten überall Tonoder Sandsteinschichten, die flözleer sind. Zahl und Mächtigkeit der Flöze wechseln ungemein stark. Im Ruhrkohlengebiete z. B. zählt man 90 abbauwürdige Flöze mit 96 m Kohlen. Hebungen und Senkungen des Bodens haben die ursprünglich wagrecht liegenden Kohlenflöze in der mannigfachsten Weise verschoben. Schachtförderanlagen Deutscher Bergbau. Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken. Im Saar- und Ruhrtal, bei Aachen und in Oberfchlesien schaut man häufig ^e g^ßen Schachtanlagen zur Förderung der Kohle, womit in Deutschland 600 000 Arbeiter beschäftigt sind. Das Deutsche Reich steht unter den Kohlenländern der Welt mit seiner Produktion an dritter Stelle. Der deutsche Bergbau gewahrt als Ernährer eines großen Teiles unserer Bevölkerung, als wichtigste Grundlage unserer; Industrie undi al» eine Haupt» quelle unseres Nationalvermögens ein glänzendes Bild, wenn auch mitunter schwere Schicksalsschlage me -öe» völkerung der Bergbaugebiete treffen.

5. Das Deutsche Reich - S. 41

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Schaektt - y • —-■ ••->•-••■ - .^'5^ .;:::>/•=■ Schnitt durch ein Steinkohlenbe rgwerk. Zur Steinkohlenzeit erfüllte Mittel- und Westeuropa ein Gebirgsland, das von den Kohlengebieten Oberschlesiens bis zum französischen Zentralplateau und von Osnabrück bis zur Riviera reifte. In dem feuchtwarmen Tropen- klima seiner Einsenkungen entwickelte sich eine außerordentlich üppige Pflanzenwelt meist blütenloser Arten. Riesige Schachtelhalme, Baumfarme, Schuppenbäume und Siegelbäume bilden ausgedehnte Sumpfwälder. Durch langsame Bodensenkungen scheinen diese Wälder untergetaucht und mit neuen Meeresablagerungen über- schüttet worden zu sein. Daher wechseln mit den kohlenführenden Schichten überall Ton- oder Sandsteinschichten, die flözleer sind. Zahl und Mächtigkeit der Flöze wechseln ungemein stark. Im Ruhrkohlengebiete z. B. zählt man 90 abbauwürdige Flöze mit 96 m Kohlen. Hebungen und Senkungen des Bodens haben die ursprünglich wag- recht liegenden Kohlenflöze in der mannigfachsten Weise verschoben. Schachtförderanlagen J cher Bergbau. Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken. Im Saar- und Ruhrtal, bei Aachen und in Oberschlesien schaut man häufig die großen Schachtanlagen zur För- derung der Kohle, womit in Deutschland 600 000 Arbeiter beschäftigt stnd. Das Deutsche Reich steht unter den Kohlenländern der Welt mit seiner Ausbeute an dritter Stelle. Der deutsche Bergbau gewährt als Ernährer eines großen Teiles unserer Bevölkerung, als wichtigste Grundlage unserer Industrie und als eine Hauptquelle unseres Nationalvermögens ein glänzendes Bild, wenn auch mitunter schwere Schicksalsschläge die Bevölkerung der Bergbaugebiete treffen.

6. Heimatkunde der Rheinprovinz - S. 41

1912 - Breslau : Hirt
5. Die Gewinnung der Rohstoffe: Bergbau, 41 Zweige des Bergbaues. Der Kohlenbergbau. Unter den Bodenschützen der Rheinprovinz sind die Kohlenlager die wichtigsten. Sowohl reiche Steinkohlenlager als auch Braunkohlenlager kommen vor. Unter den Steinkohlenlagern sind die an der Ruhr die wichtigsten. Sie haben den beden- tendsten Kohlenbergbau in Deutschland hervorgerufen. Doch liegen sie nur zum kleineren Teil in der Rheinprovinz, zum größeren in Westfalen. In dem rheinischen Anteil ist Essen der Mittelpunkt des Kohlenbergbaues. 12. In? Innern eines Kohlenbergwerks. Der „Häuer" (rechts) schlägt mit der Hacke nach den Weisungen des „Steigers" (Mitte) die Kohlen los, die der „Fördermann" (links) auf den Wagen („Hund") lädt und zum Schacht fährt. Der Schacht wird durch Holzgerllste gegen Einsturz gesichert. In seiner Umgebung wurden zahlreiche Bergwerke (Abb. 11), von denen jedes Tausende von Bergleuten zun: Betriebe erfordert, angelegt. In neuester Zeit wurde der Bergbaubetrieb auch weiter nach N hin, in die Lippegegend, und nach W über den Rhein ausgedehnt. Tie Steinkohlenbergwerke und ihr Betrieb. Da die Steinkohlen in zahlreichen Flözen, die durch anderes Gestein getrennt sind, übereinander lagern, die unteren Flöze also iu bedeu- tender Tiefe liegen, erfordert der Kohlenbergbau großartige Anlagen. Tiefe Schächte

7. Teil 1 - S. 27

1891 - Essen : Bädeker
27 große Reichtümer zu finden und umgaben sich deshalb mit mancherlei Ge- heimnis. Um ungestört ihre Beschäftigung treiben zu können, suchten sie die wenig zahlreiche Bevölkerung durch schauerliche Erzählungen über Berggeister und deren Treiben zu schrecken. Die Bergmönche, Kobolde, Rübezahl, der Berggeist des Niesengebirges, u. s. w. sind wahrscheinlich mit ihre Erfindungen. Gleichzeitig aber befaßten sich die Tschechen, die Bewohner Böhmens, mit dem Bergbau. Von Böhmen aus verbreitete sich dann das kunstmäßig betriebene Gewerbe nach dem Erzgebirge und dem Harze. Daselbst hat sich in: Laufe der Jahrhunderte der Bergbau weit ausgedehnt, und die Bergstädte, welche entstanden, blühten rasch auf, wie z. B. Joachimsthal. Hier münzte man um das Jahr 1500 schou die Silberstücke aus, nach welchen die Thaler heute noch den Namen haben. Die Grundherren und Landesfürsten gewährten dem Bergbau besondere Rechte. Sie erließen zur Eigentumsfeststellung besondere Gesetze, das Bergrecht, und zogen dadurch fremde Unternehmer herbei. Nament- lich beteiligten sich sächsische Ritter und Bergleute, Nürnberger und Augs- burger Kaufleute an solchen Unternehmungen. In Thüringen, Hessen, Tirol, Ungarn, auch in Schweden haben damals deutsche Bergleute viele Gruben eröffnet und in lebhaftem Betriebe erhalten. Der Bergbau hatte räumlich zwar eine große Ausdehnung allmählich erlangt, doch war die innere Ausbildung nicht in gleicher Weise fortgeschritten. Es wurde besser, als in die Naturwissenschaften Methode kam, als aus der Alchimie endlich eine wissenschaftliche Chemie wurde. Dieselbe lehrte vorteil- haftere Methoden der Scheidung aus den Erzen kennen und ließ die Ver- arbeitung mancher Erze mit Nutzen unternehmen, welche man früher für wertlos gehalten hatte. Manche, wegen ihrer Armut von unseren Vorfahren verlassene Baue, lohnen mit den verbesserten Methoden oft noch den Betrieb. Vor allen Dingen sind es aber zwei Vorkommnisse, welche im Laufe des letzten Jahrhunderts dem Bergbau im großen und ganzen einen andern Charakter gegeben haben: das des Eisens und das der Kohle. Wurde auch früher auf Eisenerze gebaut, so stand der Verbrauch dieses Metalles doch nicht entfernt im Verhältnis zu demjenigen, welchen das Jahrhundert der Dampfmaschinen und Eisenbahnen eingeleitet hat. Der Kohlenbergbau steht in engem Zu- sammenhange mit dem Verbrauch des Brennmaterials durch die Danlpfmaschine. Und wenn die alten Bergleute ihre Erfahrungen, ihre Einrichtungen imb Methoden ausschließlich dem Erzbergbau verdankten, so hat zur Ausbildung der neueren Bergbauwissenschafteu der Kohlenbergbau das Wesentlichste beige- tragen, er ist die Schule für deu Bergbau geworden. b. Grubenbau, Stolleu und Schächte. Die nutzbaren Mineralien finden sich in der Erdrinde auf Gängen, Lagern und Flözen, Stöcken u. s. w. Gänge sind von Mineralien erfüllte Spalten, welche das Gestein in asscn möglichen Richtungen durchsetzen können. Steht der Gang nicht senkrecht, so nennt man das darüber befindliche Gestein Hangendes, das darunter befindliche Liegendes. Die Flöze und Lager unter- scheiden sich von den Gängen dadurch, daß sie mit dem sie einschließenden Nebengestein gleiches Streichen und Fallen haben, d. h. mit ihm parallel laufen. Während die Gänge eine mehr gerade Richtung haben, folgen die Flöze allen Biegungen und Faltungen der Gebirgsschichten, zu denen sie ge- hören. Stöcke sind Lagerstätten von sehr großer Mächtigkeit, die weder nach dem Fallen noch Streichen lange auszuhalten pflegen.

8. Erweiterte Heimatkunde: geographische Grundanschauungen, Übersicht über die Erdoberfläche - S. 37

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Europa. 37 Im Ruhrgebiet sieht mau oft hohe eiserne Türme, F ö r d e r t ü r m e. Von da aus fahren die Bergleute im Aufzug (Förderkorb) in den S ch a ch t hinab. Vom Schacht gehen wagrechte Gänge aus; auf ihnen gelangt man zu den Flözen. Die Kohle wird losge chlagen und auf Wagen, die auf Schienen laufen, zum Förderschacht geführt und hinaufgezogen. Die Arbeit im Kohlenbergwerk mit dem kümmerlichen Grubenücht ist mühsam und gefährlich wegen der nicht seltenen furchtbaren Explosionen der Kohlengase. Schachtförderanlagen Deutscher Bergbau. Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken. Die Kruppsche Gttßstahlfabrik. Im Ruhrgebiet liegen günstigerweise Kohlen Mkd Eisen krähe beieinander. So entstand hier eine mächtige Eisenindustrie. Der großartigste Betrieb ist der von Krupp in Essen. Das Essener Werk allein beschäftigt über 33000 Men- schen lind ist mehr eine Stadt als eine Fabrik. Zuerst muß das E i s e n e r z in Hochöfen, die lvie breite Schornsteine aussehen, geschmolzen werden. Dabei trennt sich das Eisen von den unreinen Bestandteilen, welche leichter sind und obenauf schwimmen. Das R o h e i s e n wird dann zu Stahl umgeschmolzen und daraus werden Kanonen und Pairzerplatteik, aber auch Schienen, Kesselbleche und viel anderes Friedensmaterial hergestellt. Aufgaben. Welche Bodenschätze birgt das Mitteldeutsche Gebirge? Welche Indu- strie beruht darauf? Das Tiefland Vom Mittelgebirge eilen wir durch das Tiefland der Meeresküste zu. Vom Tiefland gibt uns unser heinrischer Dichter Schiller ein treffliches Bild mit den Worten: „Wen:r man hinuntersteigt von unseren Höhen — Und immer tiefer steigt den Strömen nach — Gelangt man in ein großes, ebenes Land — Wo die Waldwasser nicht mehr brausend schäumen — Die Flüsse ruhig und gemächlich ziehen; — Da sieht man frei nach allen Himmelsräumen — Das Korn wächst dort in langen, schönen Auen — Und wie ein Garten ist das Land zu schauen." Freilich neben solchem Fruchtland finden wir auch einsame, sumpfige Torfmoore und dürre Sandland-

9. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 169

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I). Der Bergbau und die von ihm abhängigen Industrien. 169 tische Kohle —, sowie in wichtigen binnenländischen Absatzgebieten, wie Berlin, Magdeburg u. a. Selbst in das Rhein- und Saargebiet dringt englische Kohle, in den letzten Jahren in stark steigendem Maße. Das hat zunächst seinen Grund in der auf der größeren Gleichmäßigkeit der Lagerung und der besseren Be- schaffenheit des Nebengesteins beruhenden schnelleren Förderbarkeit der englischen Kohlen*), d. h. als in ihrer größeren Billigkeit. In erster Linie beruht aber das Vordringen der englischen Kohle aus der Möglichkeit billigen Wasser- transports. Während die englischen Kohlen auf dem Wasserwege bis weit in Deutschland hineingelangen können, ist der Absatz der deutschen Kohlen stark auf die Eisenbahnen angewiesen. So bewegt sich z. B. der Absatz der rheinisch- westfälischen Kohlen noch zu 5/e auf den Eisenbahnen. 3. Ein- und Aussuhr, Verbrauch. Aus dem Vorstehenden erkennen wir, daß Deutschland Kohlen sowohl ein- als auch ausführen muß. Die Ein- fuhr belief sich 1909 auf 12,2 Mill. t zu M 166 Mill., die Ausfuhr auf 23,4 Mill. t zu M 313 Mill. Außerdem war eine Reinausfuhr von 2,9 Mill. t Koks zu M 58 Mill. zu verzeichnen. In der Einfuhr steht natürlich Groß- britannien weitaus obenan. Es liefert 90"/o derselben. Dann folgen Öfter- reich-Ungarn und Belgien. Unsere wichtigsten Abnehmer sind Öfter- reich-Ungarn (40%), die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Frankreich und Rußland. Die Koksausfuhr war hauptsächlich nach Frankreich (Vs) und Öfter reich-Ungarn gerichtet, während die geringe Einfuhr zur Haupt- fache aus Belgien stammt. Die Zahlen zeigen uns, daß der Steinkohlenbergbau Deutschlands der Erzeugungsmenge nach den rund 138 Mill. t betragenden Verbrauch vollauf decken kann und daß er durch eine erhebliche Ausfuhr unserer Volkswirtschaft eine Einnahme von über M 100 Mill. verschafft. Mit dem genannten Verbrauch, der auf den Kopf der Bevölkerung 2,1 t ausmacht, steht Deutschland ebenfalls an dritter Stelle. Großbritannien verbraucht 4 t, die Verein. Staaten verbrauchen 474 t pro Kopf, ein Beweis, daß ihre Industrie in der Gesamtheit die deutsche noch stark überragt. Doch muß zur rechten Würdigung der Zahlen der große Verbrauch Deutschlands an Braunkohlen mit in Betracht gezogen werden (s. S. 173). e) Betriebs- und Arbeitsverhältnisse. Der Bergwerksbetrieb verlangt umfangreiche und kostspielige Anlagen. Daher ist der Großbetrieb die allein mögliche Betriebsform. Die Steinkohlenbergwerke sind entweder Staatsbesitz, wie vielfach im Saargebiet und in Oberschlesien, oder sie befinden sich in den Händen von Aktiengesellschaften, wie namentlich in Rheinland-Westfalen, oder im Privatbesitz, wie besonders in Oberschlesien, oder in den Händen von Gewerk- sch asten. Letztere sind Gesellschaftsunternehmungen, bei denen jeder Teilhaber einen Anteil am Bergwerk, Kux genannt, besitzt, auf den er nicht allein Gewinn erzielen kann, sondern nötigenfalls auch Zubußen leisten muß. Dagegen sind Aktiengesellschaften solche Unternehmungen, bei denen die Teilhaber nur mit ihrem Kapitalanteile, Aktie genannt, für Verluste haften. Im Steinkohlenbergbau verdrängen die Aktiengesell- schaften in dem Bergbau ursprünglich eigentümliche Betriebsform der Gewerkschaften. *) Die Arbeitsleistung pro Mann und Schicht beträgt dort über 1 t, bei uns kaum 3u t.

10. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 199

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Aus dem praktischen Betrieb des Bergbaues 199 scheiden. Sie machen aber genau dieselben Faltungen mit, wie das eigent- liche produktive Karbon. Unter diesen liegen die Schichten des „Devons", welches geologisch in mehrere Unterabteilungen zerlegt wird. Auch sie nehmen an den Faltungen des Steinkohlengebirges teil. In der mittleren Abteilung der Devonformation tritt ein mächtiger Kalkzug auf, der über das Neanderthal bei Düsseldorf—barmen—hagen—brilon verläuft und durch seine zahlreichen Steinbrüche und Höhlen (Dechenhöhle und Felsen- meer bei Sundwig) sowie durch die reichen Funde an Versteinerungen vorweltlicher Tiere bekannt ist. Aus dem schematischen Bilde geht weiter hervor, daß die Mulden des Steinkohlengebirges, welche etwa von Westsüdwest nach Ostnordost streichend verlaufen, sich nach Norden immer tiefer einsenken und an Breite zunehmen. Daraus folgt, daß die nördlichen Mulden einen größeren Koh- lenreichtum aufweisen müssen als die südlichen. Von Süden nach Norden zählt man fünf Mulden, die unter dem Namen: Wittener,Bochumer, Essener,Ems cher und Lippe Mulde bekannt sind, während die Mulden trennenden Sättel als: Stockumer, Wattenscheider, Gelsenkirchener und Glad- becker Sattel bezeichnet werden. Die Kohlen unserer Flöze zeigen nun vom Liegenden zum Hangen- den einen ziemlich stetig zunehmenden Gehalt an Gas, so daß aus Grund des Gasgehalts die Kohlen in vier Hauptgruppen eingeteilt werden. Zu unterst liegt die Magerkohlenpartie. Die Magerkohle wird meist zu Haus- brand benutzt, während ihre Feinkohle zur Brikettfabrikation Verwendung findet. Darüber folgt die Fettkohlenpartie. Die Fettkohle eignet sich vorzüglich zur Koksdarstellung. Sie wird überlagert von der Gas- und Gasflammkohlenpartie, deren Kohlen hauptsächlich zur Leuchtgas- darstellung bzw. zu Jndustriezwecken dienen. Um die Flöze, welche teilweise sehr schnell ihre Beschaffenheit än- dern, leichter wiederzuerkennen, hat man Flöze, die sich wegen gewisser be- sonderer Merkmale oder durch gleichbleibendes Nebengestein in allen Mul- den verfolgen lassen, als Leitflöze bezeichnet. Die wichtigsten sind vom Liegenden zum Hangenden: Haupt fl öz und Mausegatt für die Magerkohlenpartie, Sonnenschein und Katharina für die Fettkohlenpartie und Bismarck für die Gasflammkohlenpartie. 5. Das Nebengestein der Flöze besteht, wie wir schon wissen, in der Hauptsache aus Sandstein, sandigen Schiefern, Schiefertonen und unter- geordnet auch aus Konglomeraten und Kohleneisensteinen. Letztere hatten früher eine nicht unbedeutende wirtschaftliche Bedeutung als Eisenerze zur Darstellung des Roheisens. Von besonderem Interesse sind die Kon- glomerate, da sie in vielen Fällen ein ausgezeichnetes Mittel zur Wieder- erkennung von Flözen bilden und daher den Wert von Leitschichten besitzen.

11. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 15

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Erklärung der in der Abbildung eines Steinkohlenbergwerks vorkommenden Ziffern. a, b, c, d, e, s, g = Steinkohlen-Flözc. 1. Fördergestell mit beladenen Kohlen- wagen in Ausfahrt begriffen. 2. Fördergestell mit einfahrend. Mann- schaft. 3. Reparatur schadhaft gewordener Streckenzimmernng. 4. Vom Hangenden, d. h. der über- lagernden Schicht verdrückte Förder- strecken und Versatz.*) b. Blechrohrleitung behufs Einführen von frischer Luft (Wetter; für die ad 8 beschäftigten Leute). 6. Zimmerleute beim Bearbeiten von Grubenholz. 7. Wegschaffen eines durch Rauch ohn- mächtig gewordenen Bergmannes. 8. Aufmauern eines Dammes zum Ab- schluß des brennenden Flözes. 5. Grubenbrand. *) Versatz oder Bergversatz heißen die zum Ausfüllen der (durch Kohlen- gewinnung entstandenen) Hohlräume benutzten Gesteinsmassen (Berge). 10. Bergleute vor Ort (Kohlengewin- nung im Streichen des Flözes, d. h. in horizontaler Richtung). 11. Kohlenzug mit Preßluft-Maschine. 12. Schramhauer und Kohlenfüller (Kohlengewinnung in aufsteigender Richtung). 13. Einsturz des Dachgesteins. “ 14. Blinder (unter Tage ausgehender) Hülfsschacht behufs weiteren Ab- teufens des Hauptschachtes. 15., 16. Vortreiben der 5. Tiefbausohle mittelst Preßluft-Bohrmaschinen. 17. Mannschaft im Abteufen begriffen. 18. Grubenwasser (Schachtsumpf). 19. Wasserhaltungsmaschinen zur För- derung der Grubenwasser. 20. Zum Ausfahren bereitstehen. Mann- 21. Gezimmerte Abbaustrecke, sschaft. 22. Grundstrecke in elliptischer Eisen- zimmerung. 23. Hochbrechen eines Schachtes, d. h. Weiterführen desselben von unten her behufs Verbindung (durch- schlägig werden) der Flöze s und f mit dem Wetterschacht. 24. Durch Wettertür verschlosiene Ab- baustrecke. 25. Bremsbergförderung. 26. Fahrbares Gestell mit beladenen Kohlenwagen im Bremsberg. 27. Bremshaspel. 28. Bohrloch. 29. Einmünden der Wetterstrecke in den Schacht. 30. Bergversatz. 31. Kohlengewinnung mittelst Abkeilens in absteigender Richtung. 32. Bergversatz.*) 33. Zu Bruch gegangene Förderstrecke. 34. Einmündung einer offenen Wetter- strecke in den Schacht. 35. Gänzlich zu Bruch gegangene För- derstrecke. 36. Versatz mit gemauerten Pfeilern. Förderstrecken und Versatz sind an den nicht gemauerten Stellen vom Hangenden verdrückt. 37. Wetterkanal zur Verbindung des Wetterschachtes mit dem Ventilator. 38. Gefüllt.kohlenzug m. Pferdebetrieb. *) Siehe Note zu 4.

12. Mittel- und Norddeutschland - S. 6

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 6 — d. Die Entstehung der Steinkohlenlager. (Anschauungsmittel: Pontonie, Eine Landschaft der Steinkohlenzeit.) Vorkommen. Deutschland ist ein an Steinkohlen reiches Land. Die Hauptfund- statten sind an der Saar, in der Gegend von Aachen, an der Ruhr, in Sachsen und in Schlesien. Viel bedeutender noch sind die Lager in manchen außerdeutschen Ländern, so namentlich in England, in Nordamerika und in China. Lagerung. Nur ausnahmsweise findet man Steinkohlen in der Erde in Massen- haften Anhäufungen, sog. Nestern oder Stöcken. Gewöhnlich bilden sie parallel laufende Schichten, Flöze, die durch 1 bis 3 m mächtige Lager von Sandstein oder Schieferton voneinander getrennt sind. Die Zahl der übereinander liegenden Flöze ist sehr verschieden. Mitunter beträgt sie nur 2 bis 3, häufig 10, 20 bis 50, in manchen Fällen sogar bis 200. Auch die Dicke der Schichten zeigt große Unterschiede. Viele messen nur einige cm, andre haben eine Mächtigkeit von 1 bis 5 m, hin und wieder findet man auch solche von mehr als 10 m Dicke. Nur die stärkeren Flöze kommen für den Abbau in Betracht; Schichten von geringer Dicke lohnen nicht die aufzuwendende Mühe. Die Kohlenfelder haben z. T. eine gewaltige Ausdehnung. An der Ruhr kennt man Flöze, die sich über eine Fläche von 500 qkm erstrecken. Viel größere noch gibt es in England, wo das Kohlengebirge im ganzen einen Raum von der Größe der Provinz Westfalen einnimmt. Das Pittsburger Flöz in Nordamerika hat gar einen Umfang von 38000 qkm. Wie andere Gesteine, so sind auch die Kohlenflöze im Laufe der Erdgeschichte von mancherlei Störungen betroffen worden. Häufig sind die Schichten schlangensörmig ge- bogen oder geknickt, oder sie sind durch Verwerfungen mehr oder weniger gegeneinander verschoben. Das bereitet natürlich dem Bergbau mancherlei Schwierigkeiten. So hört mitunter ein Flöz an einer Bruchlinie plötzlich auf, und es muß oft lauge gesucht werden, bis man die Fortsetzung in größerer oder geringerer Tiefe wiederfindet. Nach dem Rande des Kohlenfeldes hin werden die Flöze gewöhnlich dünner, bis sie sich endlich in anderm Gestein verlieren. Der Bergmann bezeichnet das als das Auskeilen der Schichten. Entstehung. Die Steinkohlen bestehen zu 75—90°/0 aus Kohlenstoff. Die übrigen Bestandteile sind hauptsächlich unverbrennbare Mineralien, die beim Verbrennen als Asche zurückbleiben. Eine sorgfältige Untersuchung mit dem Mikroskop zeigt, daß die Stein- kohlen aus Pflanzen entstanden sind. Man kann sogar noch die Pflanzenarten bestimmen, aus denen sie sich gebildet haben. In den Gesteinsschichten nämlich, die die Flöze be- decken, im „Hangenden", wie der Bergmau sagt, findet man häufig Blattabdrücke und selbst versteinerte Baumstümpfe. Ebenso enthalten die unter den Flözen lagernden Stein- schichten, das „Liegende", oft noch deutlich erkennbare, ebenfalls versteinerte Wurzelreste. Die Mehrzahl dieser Gewächse bestaud aus riesigen, baumhohen Schachtelhalmen und Farnkräutern. Dazu kamen weiter die nach ihrer eigentümlichen schuppigen Rinde so benannten Schuppenbäume, die 15 bis 20 rn hoch wurden, große Bärlapp- gewächse u. a. Unsre heutigen Waldbäume, Eichen, Buchen, Birken, Tannen usw., gab es noch nicht, und die Wälder hatten darum ein von unfern Wäldern ganz verschiedenes Aussehen. Wie hat man sich nun die Bildung der Steinkohlen zu denken? Es gab in jener Zeit — so erklärt man sich den Vorgang — auf der Erde große Sumpfgebiete, die sich teils an der Meeresküste hinzogen, teils auch im Innern des Landes weite Flächen be- deckten. Wahrscheinlich war das Klima damals in unsern Gegenden wärmer und gleich- mäßiger als heutzutage. Die Sümpfe erzeugten darum eine sehr üppige Pflanzenwelt,

13. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 203

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Aus dem praktischen Betrieb des Bergbaues 203 staubes entwickeln sich beim Aufschlagen und Zerbrechen der Wand und verhüllen alles um sich. In einer Minute fallen etwa 6oo Doppelwagen Kohlen hernieder. Die Wegfüllarbeit und Vorbereitungsarbeiten zum Niederbringen der Wand nehmen drei Wochen in Anspruch. Die Förderung geht mittels Hunden auf der Sohle des Tagebaues zu einem Schachte, der durch das Flöz geteuft ist, und wird dort empor- gehoben. Häufiger finden Besichtigungen einzelner und ganzer Exkur- sionen des interessanten Tagebaues statt. Das Werk ist darauf einge- richtet. Im Flöze, unter Tage, ist ein großer Raum ausgebaut, an der Wand stehen sinnige Bergmannssprüche, ein langer Tisch und Bänke aus Kohle durchziehen den schwarzen, elektrisch beleuchteten Raum, und bei schäumendem „Pilsener", das uns die gastfreundliche Direktion kredenzt, erholen wir uns von der geringen Anstrengung. 5. Die Aufbereitung der Braunkohle macht wenig Schwierigkeit. Man achtet gewöhnlich beim Abbau darauf, daß die Kohle nicht durch Berge verunreinigt wird, was bei der bedeutenden Mächtigkeit der Flöze nicht schwierig ist, und kann sich daher auf ein Trennen nach Korngröße be- schränken. In den meisten Fällen kann Braunkohle nicht so teuer bezahlt wer- den, daß der Grubenbetrieb besonders großen Gewinn abwirft. Die erdige Braunkohle liefert fast gar keine Stück- und Knörpelkohle, ist also für den Haushalt wenig verwendbar. Die Braunkohle hat stets einen hohen Aschen- und Feuchtigkeitsgehalt, also keinen hohen Heizwert. Um nun diesen und damit den tatsächlichen Wert der Braunkohle zu erhöhen, wendet man das Brikettieren an; fast 1/3 der geförderten Massen wird zu Briketts verarbeitet. Die Herstellung derselben ist ziemlich einfach. Die Kohle wird auf 2 mm Korngröße und darunter zerkleinert, darauf wird sie getrocknet und zwar auf sogenannten Dampftelleröfen. Dampf erwärmt die Heizflächen. Die Kohle wird naß auf den obersten Teller aufgetragen und durch Rühr- vorrichtungen vom oberen Teller durch angebrachte Öffnungen nach und nach zum unteren befördert, wo sie getrocknet ankommt und gleich den Pressen zugeführt wird. Beim jedesmaligen Rückgänge des Preßstempels fällt die ausreichende Kohlenmasse hinein, und durch den bedeutenden Druck wird das Kohlen- klein mit den in ihm enthaltenen harzigen Bestandteilen in ein festes Bri- kett von bestimmter Form umgewandelt. Der in der Fabrik entstehende Kohlenstaub ist sehr explosibel; es ist daher mit größter Vorsicht zu verfahren. Wo noch keine elektrische Licht- anlage ist, muß die Beleuchtung immer mit Sicherheitslampen geschehen, um schlimme Explosionen zu verhüten. Früher wurden häufig auch sogenannte Naßpreßsteine hergestellt, jetzt geschieht das in viel kleinerem Umfange. Zu diesem Zwecke wurde alle Kohle auf Walzen fein gemahlen, mit Wasser zu einem Brei vermischt, dann in einen langen Streifen gepreßt und in bestimmter Größe abge- schnitten, worauf sie getrocknet wurde und nun zum Gebrauche fertig war.

14. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 109

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Wissenschaftliche Grundlagen des Bergbaues 109 Schiefer- oder Schichten kohle nennt mall solche Stein- kohlen, welche aus abwechselnden Lagen von Glanz- und Matt- kohlen bestehen und daher im Querbruche eine gewisse Schichtung zeigen. 2. Die lvichtigsten Verwendungsarten der Steinkohle siird die Dainpferzeugmlg für die Kraftentwickelung, die Wärmeerzeugung für Haushalt nnb Industrie, besonders auch für die hüttenmänni- schen Schmelzprozesse. Ferner verbrauchell die Gasairstalten erheb- liche Mengen zur Leuchtgasbereitung, wobei ebenso wie bei der Koks- darstellung als Nebenerzeugnisse Ammoniak nnb Teer gewonnen werden. Die Herstellung von Koks ist namentlich für die Hochofen- prozesse solvohl der Eisenhütten als auch der Erzhütten voll der weitestgehenden Bedeutung, während Steinkohlenbriketts sich immer größerer Beliebtheit zur Dampfkesselfeuerung erfreuen. Der Verbrauch der Steinkohlen aller Art hat mit jedeiil Jahre zugenommen; dementsprechend ist auch die Menge der in einem Jahre geförderten Kohlen fast iils Unglaubliche gestiegen. So betrug int Jahre 1896 die Steinkohlenproduktion der Erde rund 582 Mil- lionen t. Auf das Ruhrkohlenrevicr entfielen davoil rund 45 Mil- lionen, jetzt 85 Millionen!. Die bei weitem mächtigsten Steinkohlen- flöze int gesamten preußischen Staate hat Oberschlesieu, es kommeil dort im Felde der königlichen Grube Königinluisemitgnido Flöze mit 10—14 m Kohle vor. Diese Grube hat die größte För- derung im preußischen Staate, nämlich im Durchschnitt der letzten Jahre 2,7 Millionen t. Bei so großen Zahlen fehlt leicht der Maß- stab. Um sich die Bedeutung solcher Mengen durch andere Maße näherzurücken, nehmen wir an, daß ein Doppelwagen der Eisenbahn 10 t Steinkohlen im Durchschilitt ladet; dann würden 100000 Dop- pelwagen ilötig sein, um 1 Million t Steinkohlen zu laden. Diese Wagen aber würden, dicht aneinander geschoben, gerade eine Gleis- länge von Berlill bis nach Wien ausmacheil. Bei dem beständig wachsenden Verbrauche dieses wichtigen Mi- nerals hat die Beantwortung der Frage die größte Bedeutullg: „Wie lailge werden in den alteil Kulturländern die Kohlenvorräte ltodj ausreichen?" Hierüber sind bereits gründliche Arbeiten abgefaßt. Der preußische Geheime Bergrat Nasse beailtivortet die Frage da- hin, es würden Österreich-Ungarn, Frailkreich, Belgieil und Groß- britannien noch 500 Jahre, die Vereinigten Staaten von Nord- amerika noch 650 Jahre und Deutschlaiid noch 900 Jahre lang über die liötigen Steinkohlen verfügen. Geh. Bergrat Dr. Schultz hat berechnet, daß das Ruhrkohlenrevier bei einer Jahresförde- riing von 100 Millionen t noch rund 1300 Jahre Kohlen lie- fert. Demnach können ivir also in dieser Beziehung getrost in die Zukunft sehen! Aus E. Treptow, Bergbau einschließlich Steiubruchbetrieb u. Edelsteiugewinuung. Leipzig, 0. Spamer.

15. Deutsche Kulturgeographie - S. 92

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
92 Iii- Die materiellen Grundlagen der deutschen Kultur. „Tagebauen" ermöglicht wird. Die Braunkohlen-Tagebaue ge- mähren mit ihren verzweigten Gleisanlagen, ihren riesigen Trocken-Baggermaschinen, die das Deckgebirge, d. i. die auf der Kohle liegende Erd- und Geröllschicht, abbringen, einen groß- artigen Anblick. Zu den Steinkohlenlagern, den „Flözen", muß schon tiefer in die Erde gegraben werden. Wir finden in Deutsch- land Flöze von wenigen Zentimetern Dicke bis 311 einer Mäch- tigkeit von 12 Metern. Diese Flöze begegnen uns vorzugsweise in Oberschlesien, während im Westen des Reichs die Flöze kaum über eine Mächtigkeit von 2 bis 3 Meter hinausgehen. Dafür wird der Kohlenreichtum aber durch die große Anzahl der Flöze, oft Hunderte von Flözen, bestimmt. Die Mächtigkeit der Braun- kohlen wächst bis auf 100 Meter an, wie bei Brühl, südwestlich von Cöln. (Über die Kohlengewinnung der wichtigsten Kohlen- länder vgl. stat. Anh. Xv a.) Die Steinkohlenlager sind nicht soweit ausgebreitet wie die Braun kohlen lagert) Sie sind auf einige wichtige Distrikte beschränkt. Im Osten besitzt Deutschland den größten Teil (3600 qkm) des Schlesisch-polnisch-mährischen Stein- kohlenbeckens, dessen Ausdehnung auf 5600 qkm geschätzt wird (siehe S. 47). Andere wichtige Steinkohlenbezirke in Deutschland sind das Ruhr kohlen decken, der Aachener Bezirk, das Saar- revier, das Becken von Zwickau und Lugau und das Niederschlesische oder Waldenburger Becken. Alle diese Lager gehören der Karbonformation an, wie auch die kleinern Vorkommen bei Ibbenbüren und Osnabrück, im Schwarzwald und in den Vogesen. Nachkarbonischen (postkarbonischen) For- mationen, so dem Rotliegenden, angehörig sind die Lager im Plauenschen Grund bei Dresden, bei Meisdorf und Ilfeld, jenes nördlich und dieses südlich am Harz, im Thüringer Wald, in Oberfranken und in der Oberpfalz. In die untere Kreide swaelden) verweisen uns die Flöze am Deister und Osterwald. Das Wurmrevier der Aachener Steinkohlenablagerungen ist das Gebiet des ältesten Steinkohlenbergbaus, nicht nur in der Aachener Gegend, sondern überhaupt in Deutschland, wenn nicht auf dem gesamten europäischen Kontinent. Neben den Steinkohlen besitzen auch die Braunkohlen für Deutschland wirtschaftlich eine außerordentliche Bedeutung, um so mehr, als die Steinkohlen, wie schon bemerkt, auf wenige Gegenden beschränkt sind, während die Braunkohlen eine sehr große Verbreitung haben und in vielen Gegenden auftreten, die der Steinkohlen entbehren. Braunkohlen werden in den preußischen Provinzen Rheinland, Hessen-Nassau, Hannover, West- vreußen, Posen, Pommern, Brandenburg und Schlesien gefördert, ferner in den Großherzogtümern Hessen und Mecklenburg-Schwerin, *) Achte besonders auf die Verbreitung auf Karte 20 im Kleinen Wirtschafte und Verkehrsatlas.

16. Das Deutsche Reich - S. 31

1913 - München : Oldenbourg
31 Gußstahlsabrik in Essen. ____(Nach einer Orininalausnahme der A.'G. Krupp. Essen.) ^ allein 38 000 Arbeiter, im Gruson-Werk bei Magdeburg-Bukau, in der Germania-Werft in Kiel, in ihren Kohlen« 330 km Länge, auf dem 106 Lokomotiven und 4460 Eisenbahnwagen rollen. Seine Haupterzeugnisse, Gußstahl- Fürsorge für Wohnung, Ernährung und Fortbildung der Arbeiter, für Kranke und Genesende. — In dem Unter« 300 Mill. M. angelegt. gebirge und im Frankenwald, Lithographiesteine in unvergleichlicher Güte bei Solnhosen und Petroleum bei Wietze in der Lüneburger Heide, im Unterelsaß und am Tegernsee. In der Salzproduktion steht das Reich hinter Großbritannien kaum mehr zurück. Der deutsche Bergbau erweist sich somit als Ernährer eines großen Teils unserer Bevölkerung; er ist aber auch die wichtigste Grundlage unserer Industrie und eine Hauptquelle unseres Nationalvermögens. Deutschland behauptet in Europa den 1. Platz in der Eisen-, Silber-, Zink- und Kalisalzgewinnung, den 2. im Kohlen-, Blei- und Salzbergbau, den 3. in der Kupferförderung. Im Bergbau und Hüttenwesen ist heute Deutschland wieder das erste Land Europas wie schon vor dem 30jährigen Kriege.

17. Allgemeine Erdkunde in Bildern - S. uncounted

1898 - Breslau : Hirt
Allgemeine Erdkunde in Bildern. (3. Auflage von F. Hirts Geograph. Bildertafeln. Teil I.) Nr. 14. Bergbau, e. Stollen - Zimmerung. d. Durchschnitt eines Erzbergwerkes: Abbau der Erze. e. Tagebau auf Bleierze (Commem in der Eheinprovinz). a. Durchschnitt eines Kohlenbergwerkes. f. Durchschnitt eines Hochofens. g. Grosse Hochofenanlage (Grafschaft Cumberland). Erläuternde Bemerkung: Zu a: Vom Maschinenhause führt der Schacht in die Tiefe. Links in demselben das Pumpwerk zur Wasserhaltung, daneben die Steigeleitern (Fahrten); rechts der Förderschacht, durch Zimmerung oder Mauerwerk in zwei gleiche Hälften geteilt, bestimmt für die auf- und niederfahrenden Förder- gestelle, auf welche die zur Förderang der Kohle bestimmten Wagen (Hunde) geschoben werden. Rechts vom Schornsteine eine Halde von taubem Gestein- Zu beiden Seiten des Schachtes die von letzterem durchteuften Gesteinschichten und zwar Sandstein (punktiert), Schieferton (liniiert), Steinkohle (schwarz). Die beiden oberen Steinkohlenlager (Flöze) sind zu schwach zum Abbau, das untere Flöz im Abbau begriffen. Links vom Schachte sind die Schichten von einer Kluft quer durchsetzt und auf dieser verschoben (verworfen). Druck von Carl Marquart Leipzig.

18. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 9

1905 - Dresden : Huhle
solche Stelle, wo auf einmal das Flöz aufhört und dann an einer höheren Stelle sich fortsetzt? Solche Verwerfungen zeigen sich oft in den Kohlenflözen, besonders an der Ruhr, an der Saar, in den Vogesen, im südlichen Frankreich, am meisten in England. In dem vorhin erwähnten Steinkohlenlager von Lugau sind die sechs Flöze durch 13 Verwerfungen verschoben. Wie durch Bodenschwankungen, Hebungen und Senkungen, die Kohlenflöze in ihrer ursprünglichen Lagerung mehr oder weniger gestört worden sind, wird euch später klar werden. Wie ist nun aber diese Umwandlung der Pflanzen in Kohle vor sich gegangen? Das will ich zunächst durch einige Versuche deutlich zu machen versuchen: Lösche ich einen brennenden Span schnell aus, so bleibt etwas Kohle übrig. Schiebe ich einen brennenden Span nach und nach in ein Probiergläschen, so brennt er außerhalb mit heller Flamme, im Innern verkohlt er. Der Kohlenstoff kann hier nicht ver- brennen, weil ihm der zum Brennen nötige Sauerstoff fehlt, denn der im Gläschen enthaltene ist schnell aufgezehrt. Jetzt stecke ich ein Stückchen Holz in einen hohlen Schlüssel, halte denselben über die Spiritnsslamme — es entweichen verschiedene Gase, und aus dem Schlüssel fällt dann ein klingendes Stückchen Kohle. In der Hitze werden die Stoffe, aus denen das Holz besteht, in ihrer Verbindung gelöst; der Wasserstoff reißt den Sauerstoff sofort an sich, und der Kohlenstoff wird frei. Auf diesen Umstand, daß das Holz bei Mangel an Sauerstoff bloß verkohlt, gründet sich die Gewinnung der Holzkohle. Wir haben aller zwei Jahre Gelegenheit, die Herstellung derselben zu beobachten in dem sogenannten „Breiten Grunde" bei Tharandt. Ein großer Haufen Holz wird in Form eines Kegels aufgebaut und mit Erde und Rasen bedeckt. Hat der Köhler den Meiler fertig, so brennt er durch eine kleine Öffnung, die er unten gelassen, das Holz an. Dann macht er hier und da kleine Öffnungen mit seinem Schür- bäume, damit nur so viel Luft Zutritt hat, als nötig ist, um den Wasser- stoff und Sauerstoff aus dem Holze zu vertreiben. Er läßt nur so viel Holz verbrennen, als durchaus erforderlich ist, um die gesamte Holz- masse auf die Verkohlungstemperatnr zu erhitzen. Ist die Verkohluug beendet, was der Köhler an der Farbe des entweichenden Rauches erkennt, läßt er den Meiler abkühlen. Er schließt nach und nach alle Öffnungen. Auf welche Weise ist also hier Kohle entstanden? Durch Erhitzen bei Luftabschluß. Woher kann die Hitze bei Entstehung der Steinkohle nur gekommen sein? Wer besorgte den Luftabschluß? Nun ist freilich die Holzkohle, wie sie der Köhler in seinen Meilern herstellt, nicht zu vergleichen mit dem Kohlenstoff, wie ihn hier die Natur aufgespeichert hat. Unsere dichteste, üppigste Waldung würde zu Steinkohle zusammengepreßt, nur ein Kohlenflöz von etwa 1 cm Mächtig- keit geben. Wieviel solche Waldgenerationen würden also zu eiuem Flöze von 5 m Stärke nötig sein? Wie lange läßt man bei uns die Bäume des Waldes wachsen? Nehmen wir 100 Jahre an, welche Zeit wäre dann zum Wachstnme dieser 500 Generationen nötig? Um mit unsern Bäumen Hunderte von Flözen übereinander zu lagern, wären

19. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 93

1907 - Dresden : Huhle
- 93 — Die Fahrt hat nur drei Minuten gedauert, und doch sind die Berg- lente jetzt 500 m tief in der Erde. Wo ist aber jetzt der Bergmann? (da wo die Kohle liegt.) Wie könnte man darum diesen Ort nennen? Der Bergmann hat aber für Lagerstätte einen andern Ausdruck: Flöz. Welche Richtung hat das Kohlenflöz? Wie hoch ist dieses Flöz? Das könnt ihr angeben, wenn ihr es mit der Größe des Bergmanns vergleicht. Vergleicht das Flöz noch mit der Schulstube in bezug auf Höhe! (4—6 m) Was macht nun dieser Bergmann? Was macht er, wenn er die Kohle nicht mit der Hacke loshauen kann? Wie werden solche Bergleute genannt, die die Kohle loshauen? (Hauer — Häuer.) Was machen nun andre Bergleute? Wohin tragen sie die mit Kohlen gefüllten Körbe? Wie nennt der Bergmann diese eisernen Wagen? Beschreibt einen solchen Hund! Wohin befördern die Bergleute nun diese Hunde? Was haben also diese Bergleute nur zu machen? Wie werden sie darum heißen? Sind genug beladene Hunde aneinander gehängt, so wird ein Pferd vorgespannt, und der so entstandene Zug wird nun auf Schienen dahin gefahren, wo die Bergleute herein- gekommen sind (jetzt wird dieser Kohlenzug elektrisch in Bewegung gesetzt). Zwei Hunde werden dann auf das Fördergerüst gestellt und von der Dampfmaschine emporgezogen. Nun sehen wir noch eine dritte Art von Bergleuten; diese bringen Holzpfosten und bauen sie dahin, wo eben Kohle losgesprengt worden ist — wozu werden diese so fest eingekeilt? Die obere Kohle (wie heißt sie?) Dachkohle (grau und hart) soll gehalten werden, bis — nach und nach — der Berg- mann sie hereingeholt hat — (woher denn?) vom hangenden Gebirge; daran hing sie. Dieses Gebirge ist fest ans Sand und Ton zusammen- gefügt. Darum hält es fest, wenigstens eine längere Zeit. Wie werden diese Bergleute heißen? Was haben die Zimmerlinge dann noch zu tun? Wie weit reicht dieses Kohlenlager? Das könnt ihr daraus schließen, wo Kohlen verkauft werden — nennt diese Orte! Was liegt nun über und unter der Kohle? Wo habt ihr solche Steine gesehen? Auf diesem Bilde seht ihr drei solche Flöze übereinander; aber nur aus dem einen Kohlenlager holt der Bergmann die Kohlen; die beiden andern sind so schwach, daß der Bergmann sagt, sie sind nicht abbau- würdig. Wie mächtig ist ein solches Flöz? Wir merken uns: Die in der Erde befindlichen Kohlenlager nennt der Bergmann Flöze. Was haben die Bergleute erst machen müssen, ehe sie Kohlen aus der Erde bringen konnten? Welche Richtung hat diese Vertiefung? Bei dem „Mariaschachte" ist dieses Loch ausgemauert, weil viel Wasser hereindrang. Erst nachdem diese senkrechte Öffnung bis auf das Kohlen- flöz reichte, konnte der Abbau der Kohlen beginnen. Auch für diese Öffnung hat der Bergmann einen besondern Namen: er nennt sie den Schacht (schieben — schaufeln — Schacht.) Weil er auf einen Fahrstuhl hinein- und herausfährt, vorwärts kommt nach der Höhe und der Tiefe — befördert wird — wie wird er ihn da nennen? Was wird dort auch zutage gefördert? Vor 20 Jahren konnten in Burgk,

20. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 345

1907 - Detmold : Meyer
345 langsam, und es bildet sich das sehr giftige Kohlenoxydgas, gewöhnlich Kohlendunst genannt. Kann dasselbe nicht in den Schornstein entweichen, so verbreitet es sich im Zimmer. Da es färb- und geruchlos ist, so wird es meistens nicht bemerkt, namentlich nicht von schlafenden Menschen. Wenn es eingeatmet wird, so führt es Bewußtlosigkeit und den Tod herbei. Daher verschließe man die „Ofenklappe" nie, bevor das Feuer vollständig erloschen ist. 5. I)ie Steinkohle. 1. Bedeutung. Die Steinkohle ist neben dem Eisen das wichtigste Mineral. Sie dient nicht nur zur Feuerung im Ofen und Kochherde, sondern auch zur Heizung der Dampfkessel in Fabriken, Lokomotiven und Dampfschiffen; auch in Kalk- und Ziegelöfen und in Glashütten dient sie als Brennstoff. Unsere Industrie, unser Handel und Verkehr kann ohne die Steinkohle nicht bestehen. Aus ihr gewinnt man das Leuchtgas, welches zur Straßen- und Zimmerbeleuchtung Verwendung findet. Auch die Rückstände bei der Gasgewinnung, Koks und Teer, werden wieder verwertet. Koks sind ein guter Brennstoff und im Hochofen unentbehrlich. Der übelriechende Teer liefert die prachtvollen Anilinfarben. Sogar zu Schmucksachen, Vasen und Knöpfen wird die Kohle verarbeitet. Mit Recht bezeichnet man die Steinkohlen wegen ihres hohen Wertes als die „schwarzen Diamanten". 2. Beschaffenheit. Die Steinkohle hat eine schwarze Farbe, Glas- oder Fettglanz und ein dichtes Gefüge. Ihre Heizkraft ist zweimal so groß wie die unsers besten Holzes; denn sie besteht zu 4/ö aus Kohlenstoff. Manchmal enthält sie auch Beimischungen von Schwefel. 3. Borkommen. Die Steinkohlen finden sich meist in parallelliegen- den Schichten, die man Flöze nennt. Die einzelnen Flöze sind in der Regel durch 1—3 m mächtige Lager von Sandstein oder Tonschiefer ge- trennt. Die Zahl der Flöze in einem Kohlenlager ist verschieden; einzelne haben nur 2—3, andere, und bei weitem die meisten, 50—200. Die Dicke der Flöze beträgt meistens 1—5, seltener 10—15 m. Die gesamte Mächtigkeit ist oft ungeheuer, 5—7000 m. Ebenso ist die wagerechte Ausdehnung der Flöze sehr groß; in Westfalen kennt man solche, welche einen Raum von 500 qkm einnehmen, und noch viel größer sind die Kohlenlager Englands und Nordamerikas. Die deutschen Kohlenbecken befinden sich in Rheinland und Westfalen, an der Saar, in Sachsen und in Schlesien. Im Jahre 1903 wurden in Deutschland 162, in den Ver- einigten Staaten 319 und in England 230 Millionen Tonnen Stein- kohlen gefördert. — In unserm Lande sind hin und wieder, z. B. bei Orlinghausen, Steinkohlen gesunden, aber in so geringer Mächtigkeit, daß ein Abbau sich nicht lohnen würde. 4. Gewinnung. Wenn ein Kohlenflöz nahe an der Oberfläche liegt, so gewinnt man die Kohle durch Tagebau, wie man Steine im Stein- bruch gewinnt. Kann man in einen Kohlen führenden Berg wagerechte Gänge einhauen, so geschieht die Kohlenförderung durch Stollen. Am häufigsten muß man senkrechte Gänge oder Schächte anlegen, um zu den Kohlenflözen zu gelangen. Auf Fahrstühlen, welche durch Maschinen be- wegt werden, fahren die Bergleute in die Tiefe an ihre Arbeit. Mit der Spitzhacke, mit dem Keil und Schlägel brechen sie die Gesteine los. In kleinen vierrädrigen Wagen oder „Hunden", welche auf Schienen laufen,