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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 3

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
kommt in mächtigen Massen und zerstreuten Blöcken vor. Reich ist der Boden au Mineralien. Der Hohe Westerwald birgt mächtige Braun- kohlenlager. Gegen das Lahn- und Dilltal hin finden sich viel Erze. Die Täler des Westerwaldes sind meist flach und muldenförmig. Das Bergland im nordöstlichen Teile unseres Regierungsbezirks gehört zum Nothaar- oder Rotlagergebirge. Eine bedeutende Erhebuug iu dem- selben ist die Sackpfcife, 675 in hoch. Einen Übergang vom Westenvalde zu diesem Gebirge bilden die Kalteiche und die Siegenec Höhe. Das Nothaargebirge breitet sich größtenteils außerhalb des Bezirks aus. Dort ist der Ederkopf eiu hervorragender Berg. Das Gebirge enthält viel Erze. B. Gewässer (Flüsse, Lache und lveiher), Ebenen und Täler. Das größte fließende Gewässer ist der Nheinstrom. Derselbe ergießt sich nach einem langen Laufe ius Meer. Er bildet auf eine Strecke von Ruine Katz u. St. Goarshausen. Die Lurlei. 90 km die südliche und westliche Grenze des Regierungsbezirks. Diese Strecke gehört zum Mittellaufe des Nheiues. Sie bildet nur den 15. Teil des ganzen Strvmlauses. Der Rhein fließt zuerst uach Westeu durch ein weites Tal, dessen rechte, nassauische Seite mit den Abhängen des Rhein- gaugebirges der Nheiugau heißt. Hier hat der Strom feine größte Breite, die oft gegen eine Viertelstunde beträgt. Im Rheine liegen viele und große Inseln, Auen geuaunt. Die größte derselben ist die 3 km lange Westfälische Aue uuterhalb Eltville. In alten Zeiten füllte der Rhein als ein See das ganze Tal bis zum Niederwald hiu aus. Dort hemmte ein mächtiger Felsendamm den Lauf des Stromes. Als aber der Rheiu diesen Damm durchbrach, floß der See nach und uach ab. Überreste jenes Dammes sind die Felsen des Bittgerlochs, die früher der Schiffahrt so gefährlich waren. Am Niederwald wendet sich der Strom nach Nordwesten und durchfließt ein sehr enges Tal, in welchem für die Straßen und Eisen- bahnen kaum Platz ist. Das Stromgefälle ist stärker, der Lauf rascher. Die Strombreite nimmt fast um die Hälfte ab. Die engste Stelle des Tales ist am Lurleifelfen. Daselbst ist der Rhein 23 in tief. Hohe

2. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 18

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 18 — 6. Kreis Usingen. Er hat seine Lage im Gebiete des Taunus nördlich vom höchsten Teile des Gebirgskammes. Durchflossen wird er von der Weil, Ufa, Ems und dem Erlenbach. Die Kreisstadt Usingen an der Usa, ehemals Residenz der Fürsten von Nassau-Usingen, hat ein evangelisches Lehrer- seminar. Dieselbe ist der Gebnrtsort des verstorbenen „Geigerkönigs" August Wilhelms. Südlich von Usingen gelangt man nach *Wehrhcim (Flecken). In dessen Nähe im Erlenbachtale liegt die Lochmühle. *Der Ränberfang auf der Lochmuhle bei Wehrheim. Vor 150 Jahren, als die Polizei alles noch nicht so gut überwachte wie heute, durchzogen große Zigeunerbanden die Gegenden Deutschlands. Diese bettelten bei Tage und stahlen bei Nacht. Wenn die Leute sich ihnen nicht gefügig zeigten, zündeten sie ihnen oft die Häuser an. Doch gab es auch herzhafte Männer, welche die Zigeuner in ihren Verstecken aushoben und gefangen einlieferten. Ein solcher Mann war der alte Wachtmeister Grillbach in Wehrheim. In der Lochmühle hielt sich eine der gefährlichsten Zigeunerbanden auf, deren Anführer der Heidenernst hieß. Man -wußte, daß sie große Geldsummen in der Mühle verborgen hatten, und Wacht- meister Grillbach faßte den Entschluß, die Räuber in ihrem Schlupfwinkel zu über- fallen. Er verband sich mit herzhaften, gut bewaffneten Männern und drang nachts in die Mühle, nachdem ein Knecht heimlich die Türe geöffnet hatte. Dann schlich er sich in die Schlafstube der Räuber und nahm die Waffen weg. Der Sohn des Räuberhauptmanns erwachte, feuerte eine Pistole auf ihn und schoß ihm das Licht aus der Hand. Grillbach dagegen schoß ihn auf der Stelle tot. entspann sich ein kurzer Kamps; die Räuber wurden gefangen genominen und zur Bestrafung nach Wehrheim geführt. Nur der Heidenernst rettete sich durch die Flucht, nachdem er vorher die Mühle in Brand gesteckt hatte. In der Lochmühle fand man viel Geld. Einen Teil desselben erhielt der mutige Grillbach. Nahe der Quelle der Weil am Fuße des Feldbergs hat Ncifenberg seine Lage. Es ist das höchstliegende Dorf im Taunus. Hier sowie bei Alt- und Nenweilnan sind Burgruinen. Weitnau bietet den malerischsten Punkt des schönen Weiltales. Zwischen Reifenberg und Weitnau ans der linken Seite der Weil befindet sich der Pferdskopf, einer der höchsten Berge des Taunus. Au einzelnen armen Gebirgsorten pflanzt man Weiden; auch besteht iu Grävenwiesbach eine Flechtschule. Woher das Torf Mcmlof seinen Namen hat (Sage). Unweit Usingen hatte man ein Dörfchen gebaut, dem nur der Name noch fehlte. Da ließ der Schulze die Glocke ziehen, und die Bauern versammelten sich im Rathaus. Weil jeder dem Dorfe einen anderen Namen geben wollte, konnte man sich nicht einigen. Endlich schlug man vor, daß das erste Wort, welches jemand sagen würde, der Name des Dörfchens sein solle. Lange standen die Bauern still und stumm. Dem Schulzen dauerte das zu lange und er rief: „Maul off ihrleut!" Da wurde das Dorf Maulos genannt. 7. Untertaunustreis Der Untertaunuskreis liegt größtenteils nördlich des Gebirgsrückens und begreift das Gebiet des mittleren Taunus. Gewässer sind: Aar,

3. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 29

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 29 — und die Einwohner entflohen, war alles verwildert und die Quelle ganz mit Gebüsch verwachsen. Nach dem Kriege wurde wieder ausgeräumt und ein Mann von Nieder- selters pachtete den Brunnen für jährlich 2 Gnlden 20 Kreuzer (4m). Durch Empfehlung berühmter Ä.zte stieg aber nach und nach der Ruf des Wassers so sehr, daß der Brunnen für jährlich 14000 Gulden (24000 M) verpachtet wurde. Endlich kam ein holländischer Kaufmann auf den Gedanken, viele tausend Krüge Selterswasser statt des Ballastes auf den Boden seiner nach Indien gehenden Schisse legen zu lassen, und so vermehrte sich der Absatz ungeheuer, Nun werden jährlich über 3 Millionen, täglich also etwa 9000 Stück von Krügen und Flaschen Sauerwasser, früher bezeichnet mit „Selters (Nassau)", jetzt mit „Königlich Selters" nach allen Weltgegenden ver- sandt. Der Staat als Eigentümer hat die Brunnen von Selters, Fachingen und Geilnau für mehr als 300000 Mark an eine Gesellschaft verpachtet. In der Nähe des Fleckens ^Kirberg erwähnen wir noch das Dorf Dauborn mit großen Fruchlbranutweinbrenuereieu („Dauborner"). 12. Gberlahntreis. Derselbe dehnt sich zu beiden Seiten der Lahn und der unteren Weil aus. Taunus und Westerwald durchziehen ihn. Seine Kreisstadt ist Weilbnrg au der Lahu und der Mündung der Weil. Weilburg, die „Perle des Lahntales" genannt, hat eine malerische Lage auf einem Bergvorsprnnge, welcher an drei Seiten von dem Flusse bespült wird. An der vierten Seite ist der Bergrücken zweifach durchschnitten, von einem Tunnel der Lahnbahn und einem unterirdischen Kanal, durch welchen Lahnschiffe gehen. An Anstalten hat Weilburg ein Gymnasium, eine Landwirtschastsschnle und eine Unteroffizier-Vorschule aufzuweisen. Von hier stammten die deutschen Kaiser Konrad I., genannt Konrad von Weil- bürg, und Adolf vou Nassau. Die Stadt war ehemals die Residenz der Fürsten von Nassau-Weilburg. Das Schloß ragt auf schroffen Felsen an der Lahn kühn empor. *Am Eckgesims desselben gegen den Schloß- garten sieht man das Steinbild eines Huudes, von dem die Sage nach- stehendes zu erzähle« weiß: "Das Hündchen des Fürsten. Der Fürst von Nassau-Weilburg hatte ein treues Hündchen, das seinen Herrn überall hin begleitete. Einst machte derselbe einen Spaziergang und vergaß das Hündchen mitzunehmen. Dieses war in ein Zimmer des Schlosses eingesperrt, nur das Fenster stand offen. Als das treue Tier vom Fenster aus seinen Herrn an der Lahn hmwandeln sah, sprang es in die furchtbare Tiefe hinab, um ihm nachzueilen. Obwohl es durch den Fall schwer verwundet war, durchschwamm es noch mühsam den Fluß und sank auf dem Wege gegen Löhnberg tot zu den Füßen des Fürsten. Dieser ließ zum Andenken das Bild des treuen Tieres an die Schloßmauer anbringen. Der eben genannte Flecken *Löhuberg (Löhn — Lahn) liegt flußauf- wärts. Abwärts liegt Villmar, Flecken mit Marmorbrücheu und blühende» Marmorwerken, welche den grau-roteu uassauischeu Marmor liefern. Viel Marmor wird auch in den Schleifereien und im Zuchthause zu Diez ver- arbeitet. Der wertvolle Stein fiudet sich auch bei -"Schupbach. Runkel,
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