Weltgeschichte
für
höhere Mädchenschulen und Lehrerinnen Bildungsanstalten
mit
besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Frauen.
Von
prof. Dr. K. fasstet»,
weiland Lehrer der höheren Bürgerschule zu Frankfurt a. 2tt.
Erster Teil. Geschichte des Altertums.
Sechste Auflage.
In neuer Bearbeitung von
Philipp Geck,
Direktor der evang. höheren Töchterschule und Lehrerinnen-Bildungsanstalt am Antoniter-Pfarrhof zu Köln.
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Wiesbaden ^889.
C. G. Runzes Nachfolger
(Dr. Jacobs.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Geck Philipp Runzes Jacobs
Einleitung.
Unter Weltgeschichte versteht man eine getreue Erzählung der wichtigsten Begebenheiten nach zuverlässigen Quellen. Sie führt uns denkwürdige Personen und Völker vor und berichtet von ihren Thaten, ihren Erfindungen und Entdeckungen, von ihren Sitten und Gebräuchen, von ihrer Bildung und ihrem Streben. Aus ihr lernen wir insbesondere, was der Mensch war, und wie er die jetzige Bildungsstufe erreicht hat. Gutes und Böses, Glück und Unglück, Fortschritt und Rückschritt wechseln in der Geschichte einzelner Völker und Personen mit einander ab. Die Weltgeschichte soll uns darüber belehren und aufklären; sie soll uns zum Guten ermuntern und vor dem Bösen und dem Unrecht warnen, aber auch trösten und beruhigen, indem sie durch die Erfahrung von Jahrtausenden beweist, daß Gott alle Dinge in der Welt weise und gütig regiert.
Quellen der Geschichte sind mündliche Überlieferungen, schriftliche Nachrichten und stumme Zeugnisse. So lange die Kunst des Schreibens noch nicht erfunden oder nicht allgemein verbreitet war, pflanzten sich Erzählungen von Begebenheiten Jahrhunderte hindurch von Geschlecht zu Geschlecht durch mündliche Überlieferung fort. Wahrheit und Dichtung mischten sich, es bildeten sich Mythen und Sagen, welchen zum Teil geschichtliche Thatsachen zu gründe liegen, ohne daß man dieselben genau von den dichterischen Zusätzen zu sondern im stände ist. Zu den schriftlichen Nachrichten gehören Inschriften auf Denkmälern, Münzen, Urnen und Waffen; ferner Urkunden, Chroniken, Zeitungen und Geschichtsbücher' Stumme Zeugnisse bilden Bau- und Kunstwerke aller Art, Gerätschaften, Waffen, Kleider rc.
Darstellung. Die Geschichte ist entweder Universal- oder Spezialgeschichte. Die Universalgeschichte betrachtet die Geschichte aller Völker der Erde; die Spezialgeschichte behandelt einzelne Teile der allgemeinen Geschichte, namentlich die Schicksale eines ein-
Casfians Weltgeschichte I. 6. Aufl. v. Ph. Beck. i
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Dritter Abschnitt.' Dritter Zeitraum.
Um sich die günstige Stimmung des Volkes zu erhalten, sah er von dem verhaßten Königstitel ab und ließ sich von dem Senat den Namen Augustus, d. H. der Erhabene, beilegen. Dem Scheine nach behielt er die republikanischen Formen bei, ließ sich aber von dem Senat nach und nach alle wichtigen Staatsämter übertragen und von Zeit zu Zeit erneuern. Als Imperator hatte er den Oberbefehl über alle Streitkräfte zu Wasser und zu Land und die Entscheidung über Krieg und Frieden; als Prinzeps (Fürst) hatte er den Vorsitz im Senat und in dem Staatsrat, der aus 15 Mitgliedern desselben gebildet war, sowie die Leitung der Gesetzgebung und des Gerichtswesens; als Inhaber der Tribunengewalt mit der Befugnis, seine Kollegen selbst zu wählen, war er Volksvertreter; als Aufseher über die Sitten wirkte er auf das Privatleben ein, und als Oberpriester hatte er die Aufsicht über Religion und Kultus; als ständiger Konsul und Prokonsul mit der Vollmacht, seine Stellvertreter und Amtsgenossen vorzuschlagen oder zu ernennen, hatte er die Verwaltung Roms und der Provinzen in feinen Händen.
Den Senat reinigte er von den ihm mißliebigen Personen und beschränkte ihn auf 600 Mitglieder, die sein gefügiges Werkzeug bildeten; die Volksversammlung berief er nur noch der Form wegen, um die Beamten wählen zu lassen. Unter Festen, Spielen und Getreidespenden wurde das Volk über den Verlust seiner Freiheit hinweggetäuscht. Übrigens verfuhr Augustus nicht bloß mit Klugheit, sondern auch mit Milde und vermied sorgfältig jeden äußeren Schein eines Machthabers. Wohlwollend und freundlich gegen Vornehm und Gering, zeigte er sich nur in der Tracht eines Senators und gab durch die Einfachheit, die in feinem Wohnhaus aus dem Palatinus (daher Palast) herrschte, sowie durch seine Mäßigkeit im Essen und Trinken den prunkenden und üppigen Römern ein heilsames Vorbild.
Das römischeweltreich erstreckte sich unter seiner Regierung über alle Länder, die um das Mittelmeer lagen. Es reichte vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein und dem schwarzen Meere bis zu den Wüsten Afrikas und Arabiens, zählte 25 Provinzen und etwa 120 Millionen Menschen der verschiedensten Abstammung. Augustus hielt in diesem großen Reiche durch stehende Heere den Frieden aufrecht und sorgte für eine geregelte Verwaltung. In den Grenzprovinzen ließ er für die Krieger feste Standlager errichten, aus welchen sich allmählich Städte entwickelten. Um die Provinzen vor der Aussaugung durch habgierige Beamte zu bewahren, setzte er Statt-
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Augustus
Vorwort zur 6. Auflage.
Mit dem Erscheinen des vorliegenden I. Teils von Cassians Weltgeschichte ist die Neubearbeitung des Werkes in seinen drei Teilen beendet. Hatten schon Teil Ii und Iii weitgehende Veränderungen erfordert, so erschienen solche in dem I. Teile in noch bedeutenderem Umfange notwendig. Viele Partien mußten in diesem vollständig neu geschrieben, andere in einzelnen Abschnitten umgestaltet oder erweitert werden, sodaß der I. Teil einer neuen Arbeit nahe kommt. Das ganze Werk ist nunmehr zu einem Lehr- und Lesebuch eingerichtet, das sowohl dem Geschichtsunterricht in den Lehrerinnen - Bildungsanstalten zur Grundlage, wie jedem geschichtlichen Leitfaden oder Grundriß in den oberen Klassen höherer Mädchenschulen zur Ergänzung dienen kann. Der Geschichtslehrer der höheren Mädchenschule weiß, wie rasch der im Unterrichte verarbeitete Lehrstoff dem jugendlichen Gedächtnisse wieder entschwindet und wie unzureichend Repetitionen ausfallen, wenn die häuslichen Vorbereitungen der Schülerinnen dazu auf den kurzgefaßten Leitfaden oder Grundriß beschränkt bleiben und nicht da, wo das Gedächtnis versagt, zu einem ausgiebigeren Lehrbuch gegriffen werden kann. Aus diesem Grunde ist bei der Neubearbeitung der vorliegenden Weltgeschichte der historische Stoff in einem solchen Umfange aufgenommen worden, wie ihn unter günstigen Verhältnissen etwa der Vortrag des Lehrers — über das Mehr oder Weniger werden die Meinungen immer auseinander gehen — in den oberen Klassen der höheren Mädchenschulen bietet. Dabei wurde mehr auf die Hervorhebung des ursächlichen Zusammenhanges der historischen
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Iv
Vorwort zur 6. Auflage.
Ereignisse als auf eine skrupulöse Darstellung unfruchtbaren Details Bedacht genommen, die Schlachtenmalerei hinter die Charakteristik der einflußreichen historischen Personen zurückgedrängt und der Kulturgeschichte eine solche Ausdehnung gegeben, daß die jugendliche Seele ein deutliches Bild von dem Geistesleben der wichtigsten Kulturvölker erhält. Aus gleichem Grunde sind auch, besonders in dem 1. Teil, die bekannten Sagen, die in den Leitfäden meist nur abgerissen oder andeutungsweise gegeben sind, in ausführlicherer Weise zur Darstellung gekommen. Um aber die Sagenstoffe von dem historischen Material auch äußerlich zu unterscheiden, ist für dieselben da, wo es sich um umfangreichere Ausführungen handelte, Kleindruck gewählt worden.
Daß auch in der neuen Bearbeitung der Einfluß der Frauen auf den Gang der Weltereignisse und das Kulturleben der Völker mehr als in anderen geschichtlichen Lehrbüchern Ausdruck gefunden hat, ist wohl umsomehr gerechtfertigt, als das Werk eigens für die weibliche Jugend bestimmt ist, bei welcher die Kenntnis der Licht- und Schattenseiten in dem Leben und Wirken der Frauen des bildenden Wertes sicherlich nicht entbehrt.
Möge der Neubearbeitung des vorliegenden I. Teiles eine ebenso günstige Aufnahme zu teil werden, wie sie der Ii. und Hi. Teil in ihrer jetzigen Gestalt bereits gefunden haben.
Köln, 22. April 1889.
W. Weck.
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Weltgeschichte
höhere Mädchenschulen und §ehrerinnen-Bildungsanstalten
mit
besonderer Berücksichtigung der Geschichte der grauen.
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prof. Dr. K. ßasstan,
weiland Lehrer der höheren Bürgerschule zu Frankfurt a. Itc
$meitßc Teil. Geschichte des Mittelalters.
Jünste Auflage.
In neuer Bearbeitung von
Philipp Seck,
Direktor der eoang. höheren Töchterschule und Lehrerinnen-Bildungsanstalt am 2intontter=Pfarrhof zu Köln.
Wiesbaden 1(888.
C. G. Kunzes Nachfolger
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Dritte Periode des Mittelalters.
orientalische Wunderwelt mit der Geschichte seines Helden verknüpfte, das Rolandslied des Pfaffen Konrad, der Karls des Großen Zug nach Spanien und das Schicksal Rolands besang, sowie die Gedichte Königrother, Herzogernst und die erste deutsche Bearbeitung des Reinhart Fuchs durch Heinrich den Glichesäre. Jetzt ging die Pflege der Dichtkunst auf den Ritterstand und in die Hände fahrender Sänger über. Selbst gekrönte Häupter zeichneten sich im Gesänge aus, so namentlich Heinrich Vi. und Friedrich Ii. Außer den Hohenstaufen beschützten der Landgraf Hermann von Thüringen und die östreichischen Herzöge die Dichtkunst und versammelten an ihren Höfen die berühmtesten Sänger. Oft kamen die Dichter zu einem poetischen Wettstreite zusammen. Ein solcher ist uns von einem Meister des 14. Jahrhunderts in dem „Sängerkriege auf der Wartburg" geschildert worden. Diese erfreuliche Erscheinung führte zur ersten Blütezeit der deutschen Litteratur, sowohl auf dem Gebiete der Volkspoesie wie der Kunstpoesie, wo epische, lyrische und didaktische Werke entstanden und zum Teil noch erhalten sind. Die Volkspoesie wurde von fahrenden Sängern geübt, welche an den Höfen und bei Volksfesten von den alten nationalen Helden längst entschwundener Zeiten sangen und ihre Stoffe den Sagenkreisen entnahmen, welche oben (§. 5, 3) genannt sind. In dieser Zeit sind die vorzüglichsten deutschen Volksepen abgefaßt worden, das Nibelungenlied und das Gudrunlied, aber weder von diesen noch von anderen epischen wie lyrischen Volksdichtungen kennt man den Verfasser. Die Kunstpoesie wird, weil sie von Fürsten und Adligen ausgeübt wurde, auch Ritter- oder höfische Poesie genannt. Die epische Kunstpoesie wählte inländische und ausländische Stoffe; sie behandelt den Sagenkreis Karls des Großen und seiner Paladine, des Königs Artus und seiner Tafelrunde, des heiligen Grals*) oder die antiken Stoffe des trojanischen Krieges, des Äneas rc. Die vier bedeutendsten epischen Dichter waren Heinrich von Veldeke, welcher an dem Hofe zu Cleve den größten Teil seiner Eneit dichtete und das ihm entführte Werk am thüringischen Hofe wiedererhielt und 1189 vollendete; ferner Hartmann von Aue, ein schwäbischer Ritter, welcher an einem Kreuzzuge sich beteiligte und zuerst mit Glück die
*) Der heilige Gral wurde als eine kostbare Schale angesehen, deren sich Christus beim letzten Abendmahl bedient und in die Joseph von Ari-mathia bei der Grablegung das Blut des Herrn aufgefangen haben soll. Die Gralsage hat ihren Ursprung in Hindostan.
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Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Karls Reinhart_Fuchs Heinrich Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Hermann_von_Thüringen Karls Artus Heinrich_von_Veldeke Heinrich Hartmann_von_Aue Christus Joseph_von_Ari-mathia
Verlag von C. 6. Kunzes Nachf. (Dr. Jacoby) in Wiesbaden.
O. Natorp, Prof., Lehr- und Übungsbuch für den Unterricht in der englischen Sprache. 1885.
I. Teil: für die untere Lehrstufe. 259 S. . . M. 1,60.
Ii. Teil: für die obere Lehrstufe. 267 S. . . M. 2,00.
„Die Abfassung dieses Buches zeigt einen sichtbaren Fortschritt auf der viel versuchten Bahn der Reform des neusprachlichen Unterrichts. Verfasser folgt mit Geschick der neuen Richtung und ist be-
müht gewesen, den neuesten ministeriellen Anforderungen gerecht zu werden. — Teil I unterscheidet sich in der Anlage wesentlich dadurch vom Ii., dass bei ihm den Übungen eine systematische Formenlehre vorangestellt ist, während bei letzterem die Übungen mit syntaktischen Regeln lektionsmässig verbunden sind. Die Lese- und Übungsstücke, einschliesslich der Muster aufs ätze, schreiten stufenweise vom Leichteren zum Schwierigeren fort und haben meist historisches Gepräge. Hervorzuheben sind ferner die dem Ii. Teil beigefügten ‘Outlines of the History of English Literature1, die eine gedrängte Übersicht der hervorragendsten auf der Schule gelesenen Autoren geben und manchem recht willkommen sein möchten.“
(Aus dem Jahresbericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie.)
„Eigenschaften, durch welche das Werk sich empfiehlt, sind die folgenden: Es sucht den behördlichen Bestimmungen über den Unterricht im Englischen gerecht zu werden und dies in leichter Weise zu bewirken. Die Übungsbeispiele sind im zweiten Teile meist historischen Inhalts. Der erste stellt die Elementargrammatik voran und stellt das Lesebuch zum Übersetzen aus der englischen Sprache und in dieselbe nach, der zweite (für die obere Lehrstufe bestimmt) bringt bei jeder Lektion Regeln und Übersetzungsstoff. Bei den Regeln sind die subtilsten Ausnahmen weggelassen, dagegen ist den Präpositionen und Konjunktionen ein grösserer Raum gewidmet. Den Schluss bildet eine Anleitung zu Sprachübungen und zur Anfertigung kleiner englischer Aufsätze und ‘Outlines of the History of English Literature1. Wir geben dem gut methodisch veranlagten Werke auf seinem Lebenslauf beste Wünsche mit.“
(Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht. 1886. Heft Iii.)
Wo eine Eiufiihruug beabsichtigt wird, stellt der Verleger gern ein Exemplar behufs Prüfung gratis zur Verfügung.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]