Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Frauenschule
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Geschlecht (WdK): Mädchen
Viertes Kapitel.
Entwicklung des Handels und Verkehrs.
§ 12. Entwicklung des Handels.
Der Handel ist die gewerbsmäßige Vermittlung zwischen
Produktion und Konsumtion, planmäßige Tauschvermittlung.
Aus dieser Definition seiner Aufgaben geht schon hervor, daß in
der frühen deutschen Wirtschaftsgeschichte von Handel gar nicht
oder nur sehr wenig die Rede sein kann. In der Periode der
Eigenproduktion, als die Familien alles selbst herstellten, was sie
verbrauchten, ist der Handel wie das Geld unnötig. Nur für
einige Luxusgegenstände — Pelze, Gewürze usw. — ist man auf
den Handel angewiesen, wenn man nicht aus sie verzichten will.
Meistens fängt der Handel damit an, daß Fremde, vielleicht Ver-
treter höher kultivierter Völker mit ihren heimischen Waren
kommen und neue Bedürfnisse wecken. Fast überall hat der
Handel vom Schiff aus begonnen. Der Wasserweg ist die einzige
brauchbare Verkehrsstraße in wenig kultivierten Ländern. So
sind schon im Anfang Handel und Verkehr unlöslich verbunden,
voneinander abhängig.
Überseehandel: Der Seehandel steht das ganze Mittel-
alter hindurch an erster Stelle. Nach den Kreuzzügen werden
Produkte des Orients, Stoffe, Waffen, Schmuck, Gewürze in
großen Mengen auf dem Seeweg nach Europa gebracht. Deutsch-
land ist auch als Stapelland daran mit Gewinn beteiligt. Die
Güter mußten drei Tage lang in den Seestädten ausliegen, zum
Verkauf angeboten werden, ehe sie an ihren Bestimmungsort ge-
langen. Der Kaiser verlieh den Städten dieses „Stapelrecht" als
wertvolles Vorrecht (Privileg). So konnten auch Plätze, die nicht
an der See, an schiffbaren Flüssen oder den alten Römerstraßen
gelegen waren, durch diesen Stapelzwang wichtige Handelsplätze
werden < Braunschweig, Leipzig usw.)
Vorurteilgegendenhandel: Es ist nicht zu ver-
wundern, daß dieser Handel im Gegensatz zum ruhigen Gewerbe
einen abenteuerlichen Charakter trägt, im ständigen Kampf gegen •
Seeräuber selbst etwas Räuberisches annimmt und daher in den
üblen Ruf kommt, dem Betrug verwandt zu sein.
Der Handwerker ist seßhafter Bürger, dessen Art des
Arbeitens und des Verdienstes bekannt ist, unter den Augen des
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Überseehandel
Extrahierte Ortsnamen: Europa Braunschweig Leipzig
226
Eismeer, das Atlantische Meer mit der Nordsee oder dem
deutschen Meer, dem Kattegat und dem Kanal; die Ostsee
oder das Bothnische Meer, das Mittelländische Meer mit dem
Archipelagus, dem Marmor- unk dem schwarzen Meer.
b) Meerbusen: das weiße Meer, der Bothnische und Fin-
nische Meerbusen, die Süder-See, das Biskaische oder Gas-
kogner Meer, der Meerbusen von Genua und Larento, das
Adriatische Meer, der Meerbusen von Lepanto und Salonichi.
c) Meerengen: der Sund, der große und kleine Belt,
die Straße von Calais, der Georgskanal, die Straße von
Gibraltar, von Bonifacins und Messina, die Dardanellen, die
Straße von Constantinopel. 6) Seen: Ladoga- und Onega-
see in Rußland, der Wener- und Wettersee in Schweden, der
Boden- und Chiemsee in Deutschland, der Genfer- und Vier-
waldstädtersee in der Schweiz, der Lugano- und Gardasee in
Italien, der Platten- und Neusiedlersee in Ungarn, das
Kaspische Meer zwischen Europa und Asien. e) Ströme:
Europa hat eine nordwestliche und südliche Abdachung. Zu
jener gehören alle Ströme, welche a) ins Eismeer fallen:
die Dwina; b) in die Ostsee: der Glommen, die Dal-
und Gothaelf, Newa, Düna, der Niemen, die Weichsel und
Oder; c) in die Nordsee: Eider, Elbe, Weser, Ems, Rhein,
Schelde, Themse; d) in das Atlantische Meer: die Seine
(Säue), Loire (Loar), Garonne, der Minho (Minjo,) Duero,
Tajo (Tacho), Guadalquivir und Guadiana. Zu dieser gehören
die Ströme, welche fallen a) ins Mittelmeer: der Ebro,
die Rhone, die Tiber, der Po und die Etsch; b) ins schwarze
Meer: die Donau, der Dniéster, Dniéper, Don; c) ins
Kaspische Meer: die Wolga. (Sucht auf der Landkarte
die vorzüglichsten, Städte auf, welche an diesen Flüssen und
ihren Nebenflüssen, oder an der Meeresküste liegen; die Grän-
zen der einzelnen Staaten, den Lauf der Flüsse! Welche Län-
der werden durch Meerengen getrennt, welche Meere durch
Landengen rc. rc. ?]
§. 68. Asie lt.
1. Hauptländer und Hauptstädte: Sibirien:
Tobolsk, Irkutsk, Iakutsk; Kaukasien: Tiflis; die asia-
tische Türkei: Smyrna, Brusa, Erzerum, Aleppo, Damas-
kus, Jerusalem, Bassora Bagdad, Diarbekir; Persien:
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Lepanto Bonifacins
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Genua Messina Constantinopel Wener- Wettersee Schweden Deutschland Schweiz Lugano- Italien Ungarn Europa Asien Europa Düna Nordsee Rhein Donau Wolga Sibirien Irkutsk Kaukasien Tiflis Smyrna Brusa Aleppo Jerusalem Bassora_Bagdad Persien
Kap. 11. Von den Niederlanden, z iz
7) Obepgeldem, darinnen gehörtr
Geldern, die Hauptstadt und eine gute Vestung, dem
Könige von Preußen.
Rüremonde, dem Hause Oesterreich.
Venlo, den Holländern.
8) Brabant, worinnendem Hause Oesterreich gehört:
Brüssel, die Hauptstadt und Residenz des kaiserl.
Gouverneurs, ist groß und wohlgebauet.
Löwen, eine große Stadt mit einer berühmten Uni-
versttät.
Antwerpen, war vormals eine der berühmtesten
Städte in der Welt,sonderlich wegen derhandlung.
Mecheln, eine große und schöne Stadt.
Den Holländern gehört:
Bergen op Zoom, Mastricht, Herzogenbusch,wel.
ches vortreffliche Vestungen sind.
§. 7. Ii. In den vereinigten' Niederlanden sind
7 Provinzen.
i) Nieder-Geldem.
Darinnen sind die Städte: Nimwegen, Zütphen
und Arnheim zu merken.
2) Holland. Darinn ist:
Amsterdam, die reichste Handelsstadt in Europa, ist
ungemein groß, und pranget mit den prächtigsten Pa-
lästen, besonders ist das Rathhaus ein vortreffliches
Gebäude.
Hartem, Leyden, wo eine berühmte Universität.
Roterdam, Dortrecht, Delft, sind große und gute
Handelsstädte.
X r Haag,
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlanden Oesterreich Venlo Brabant Oesterreich Antwerpen Mecheln Nieder-Geldem Nimwegen Arnheim Holland Amsterdam Europa Delft
io4 Kap. z. Abschn. i. Von Deutschland.
Tyrol, gegen Abend an Schwaben und Franken, gegen
Mitternacht an Franken und Böhmen.
§. 2. Es sind darinnen drey bekannte Flüsse,
die sich in die durchfließende Donau ergießen; der Leck,
die Iser und der Inn.
§. 3. Bayern wird in zwey Theile eingetheilet:
Gegen Tyrol zu heißt es Oberbayern, und was an der
Donau lieget, heißt Niederbayern.
§. 4. In Oberbayern ist zu merken:
München, die Haupt- und Residenzstadt des
Churfürsten, ist groß und eine der schönsten und prach»
tigsten Städte in Deutschland und Europa. Sie hat
breite und gerade Straßen, und viele prächtige geist-und
weltliche Gebäude. Das Churfürstliche Residenzschloß
ist sonderlich ansehnlich und prächtig. Es sind über-
haupt 19 Klöster mit Kirchen, und noch 19 andre Kir-
chen darinn.
Ingolstadt, eine Stadt und gute Festung an der
Donau, hat große, breite und wohlgebaute Straßen,
desgleichen eine berühmte Universität.
Donawerth, an der Donau, war vor Zeiten
eine freye Reichsstadt, jetzo aber gehöret sie dem Chur-
fürsten von Bayern.
In Niederbayern ist:
Landshutt, eine ansehnliche und wohlgebaute
Stadt an der Iser. Der Thurm an der St. Martins-
kirche ist einer der höchsten in Deutschland.
Außerdem sind noch in Bayern zu merken:
Regenspurg, eine evangelische freye Reichsstadt
an der Donau, ist groß, volkreich und bevestigt. Seit
1662 wird der Reichstag, und zwar auf dem Rathhause,
bestän-
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Extrahierte Personennamen: Donawerth
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwaben Oberbayern Donau Niederbayern Oberbayern Deutschland Europa Ingolstadt Donau Donau Bayern Niederbayern Deutschland Donau
26l
Kap. 8. Von Frankreich.
7) In der Provence ist zu merken:
Alp, die Hauptstadt, ist eins der schönsten Städte
des Reichs, und liegt in einem großen und mit Oelbäu-
rncn bepstanzken Thale, ist mittelmäßig groß, aber volkr
reich md wohlgebaut. Es ist ein Erzbischof und Par-
lament da.
Arles, eine große und wohlgebaute Stadt an der
Rhone, hak tuen Erzbischof und eine Universität.
Marseille, eine große, reiche Handelsstadt, soll schon
500 Jahr vor Christi Geburt eine Stadt gewesen seyn.
Toulon, eine ziemlich große Stadt am Meere, ist
wohidevestigt und zum Theil schön gcbauet, hat einen
vortrefflichen Hafen.
Avignon, eine Stadt an der Rhone, und die Haupt-
stadt einer Grafschaft gleiches Namens, welche dem
Pabste zugehörct.
Orange, auf deutsch Oranien, die Hauptstadt ei.
neö Füi-steathums gleiches Namens, wovon der Erb-
stadthalttr der vereinigten Niederlande noch den Titel
führet; die Stadt liegt in einer großen und schönen Ebene.
8) In Languedoc ist zu merken:
Toulouse, die Hauptstadt an der Garonne, in einer
vortrefflichen Ebene. Sie ist eine der ältesten Städte
des Reichs, und soll die größte Stadt nach Paris fcyn.
Sie hat einen Erzbischof und eine Universität.
Montpellier, die ansehnlichste Stadt nach Toulouse,
hat viele schöne Hauser, aber sehr enge Straßen, welche
mit beinwand überhangen werden, damit man ohne Be«
schwerung der Sonnenhitze auf denselben gehen kann.
R 3 Nimeö,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Hauser
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Arles Marseille Christi Toulon Avignon Languedoc Toulouse Paris Montpellier Toulouse
Kap. 9. Von Italien. 289
Dieses Land wird ln drey Gebiethe cingetheilet:
1) Inr Floreminischm Gebiete,
welches ein vortreffliches und wohlangekautes Land
ist, findet sich:
Florenz, die Haupt- und Residenzstadt des Groß-
herzogs, liegt sehr angenehm zwischen Bergen, die mit
Olivenbäumen, Weinstöcken, Mayereym, Lusthausern
und Dörfern aufs vortrefflichste bebaust sind. Der Fluß
Arno theilt die Stadt in 2 Thcile. Sie ist groß und
unvergleichlich schön. In Ansehung der Merkwürdig,
keiten ist sie nach Rom die vornehmste Stadt, und pran-
get sonderlich mit Meisterstücken der Baukunst. Die
Gassen find rein, aber meistens krumm und enge. Man
zählet 17 Marktplätze, eine Merropolitankirche, i2(£oüe-
giatkirchen, 44pfarrkirchen, z; Mönchs. und 60 Non-
nenklöster, Z7 Hospitäler, und ungefähr 9000 Häuser.
Der größte Handel der Stadt besteht in seidenen und
wollenen Waaren. Es ist auch ein Erzbischof daselbst.
Poggio oder Villa Imperiale und Prarolmo
find 2 schöne Lustschlösser des Großherzogs.
2) Im Pi>anischm Gcbiete liege
Pisa, eine große Stadt am Arno, mit geraden, brel.
ten und wohlgebauten Straßen, in einer sehr fruchtbaren
Gegend. Sie hat einen Erzbischof und eine Universität.
Livorno, eine schöne Stadt, obwohl nicht sonderlich
groß. Die Handlung ist sehr ansehnlich, welches da-
her kommt, weil der dafige Hafen ein Freyhafen ist, so
daß gar kein Zoll gegeben wird, sondern nur von jedem
Ballen, er sey groß oder klein, und enthalte, was er
Iui. Theil. r will,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Arno
Extrahierte Ortsnamen: Italien Mayereym Rom Livorno
Zi6 Kap/11. Von den Niederlanden.
Haag oder Gravenhaag, eine prächtige Stadt
in einer angenehmen Gegend, hat weder Mauren noch
Thore.
Z) Seeland. Darinn ist:
Middelburg, eine der größten Städte in den Nie-
derlanden.
Vlrßingen, hat einen berühmten Hafen.
4) Utrecht. Darinn liegt:
Utrecht, eine große Stadt in einer lustigen Gegend,
hat eine berühmte Universität.
5) Friesland. Darinnen ist:
Leeuwardeu, die größte, schönste und volkreich^
Stadt in dieser Provinz.
Harlingen, ist groß und volkreich.
Franecker, hat eine Universität.
6) Ober/Aßel. Worinnen:
Deventer, eine volkreiche Stadt in einer angcneh,
men Gegend.
7) Groningen. Darinnen:
Gröningen, eine ansehnliche Stadt, hat eine Uni,
versttät.
Die Holländer besitzen noch:
0 In Asien
etwas auf den Küsten Cunean, Malabar, Coro-
mandel, Malacca.
Ferner: die Inseln Ceylon, Sumatra, Java und
die Molucktschen Inseln.
2) I»
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Ortsnamen: Seeland Nie- Utrecht Friesland Harlingen Deventer Groningen Asien Malabar Malacca Ceylon Sumatra
304
durchbricht er bei Bingen das Schiefergebirge und bildet von dort bis unterhalb
Koblenz eine ununterbrochene Folge der schönsten Landschaften.
Eine große Zahl ansehnlicher Städte umgeben seine Ufer in geringerer oder
größerer Entfernung. Ich nenne nur Straßburg, die alte freie Reichsstadt
mit beut herrlichen Münster, die der Franzose bald nach dem dreißigjährigen
Kriege von Deutschland gewaltsam an sich gerissen hat; Spei er, den
ehemaligen Begräbnißort der Kaiser von Deutschland; Worms, wo iin Jahre
1521 Luther vor Kaiser und Reich sich über seine Lehre verantworten mußte;
Mannheim, am Einflüsse des Nektars; die Buudesfestuug Mainz, ehemals
Residenz deö ersten geistlichen Kurfürsten; Koblenz, das die Römer am
Zusammenflüsse der Mosel und deö Rheins erbaut haben; das ehrwürdige Cö ln,
dessen Name schon anzeigt, daß die Stadt eine römische Kolonie war; endlich
Düsseldorf a. d. Düffel, Duisburg a. d. Ruhr und die Festung Wesel
a. d. Lippe.
Beim Eintritt in die Niederlande theilt sich der Rhein in 2 Arme, von
denen der linke den Namen Waal annimmt, der rechte den Namen Rhein
behält. Jener fällt, vereinigt mit der Maas, in die Nordsee; dieser theilt sich
von Neuem in zwei Arme, von denen der schwächere, die Nssel, rechts der
Zuidersee zufließt, der andere den Namen Rhein behält. Bei Wyk theilt sich der
Rhein nochmals in zwei Arme, von welchen der stärkere, unter dem Namen
Lekk, sich gleichfalls mit der Maas vereinigt, der schwächere, unter dem Namen
deö krummen Rheins, rechts nach Utrecht geht. Hier sendet er noch einen
Arm, die Becht, nach der Zuidersee und geht, einem schwachen, beinahe
lebensmüden Greise vergleichbar, unterhalb Leiden in die Nordsee.
Das linke Ufer dieses herrlichen Stromes riß Frankreich zu Ende des
vergangenen Jahrhunderts mit Waffengewalt au sich. Erst seit 1814 ist der
Rhein wieder deutsch geworden. Die Wächter, die das jenseitige Ufer dem
Reisenden widerlich machten, sind verschwunden. Deß soll sich jeder Deutsche,
der daö gemeinsame Vaterland liebt, freuen; und hat der Nachbar wieder
einmal Lust nach dem schönen Ufer, das er für seine natürliche Grenze auögiebt,
so trete Jeder, der das Schwert zu schwingen vermag, freudig zur Vertheidigung
des schönen Stromes hervor, auf daß er Deutschlands Strom bleibe und immer
Deutschlands Grenze fei.
In der höchsten Gegend des Schwarzwaldes entspringen nicht gar weit von
einander mehrere Bäche und Flüsse, von denen der Nektar, die Kinzig, die
Biege und die Brigach die ansehnlichsten sind. Mehrere von diesen Flüssen
gehen westlich oder nordwestlich dem Rheine zu; die Brege und die Brigach aber
gehen südlich nach Donau-Gschingen zu, nehmen unterwegs noch eine Menge
von Bächen und Flüssen auf und vereinigen sich unterhalb Donau -Eschingen zu
einem ansehnlichen Strome, der von da ab den Namen Donau führt und ihn
auch bis zu seinem Ausflüsse ins schwarze Meer behält.
Mit geringem Gefälle geht der an 100 Fuß breite Strom in nordwestlicher
Richtung weiter, durchbricht hierauf schäumend die Felsen der schwäbischeil Alp,
mit einem Falle von beinahe 40 Fuß auf die Meile, und setzt dann am südlichen
Abhange des Gebirges seinen Lauf ruhiger biö Ulm fort, wo er, durch die Iller
verstärkt, schiffbar wird. Von hier aus nimmt er seinen Lauf zwischen den
Vorbergen der Alpen und den Hügelreihen, die sich von der schwäbischen Alp
nach dem Fichtelgebirge ziehen; unterhalb Regeuöburg stellen sich ihm die Gebirge
des Böhmerwaldes entgegen. Verstärkt durch den Lech, der von Augsburg,
durch die Isar, welche von München, und endlich durch den Inn, der über
Jnöbrukk von dem hohen Brenner herkommt, bahnt er sich den Ausgang durch
die Felsenwände bei Passau. In Oesterreich braust der Strom mitv wilder
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Koblenz Deutschland Deutschland Worms Mannheim Koblenz Rheins Duisburg Niederlande Rhein Rhein Nordsee Rhein Rhein Utrecht Nordsee Frankreich Rhein Deutschlands Deutschlands Rheine Donau-Gschingen Ulm Augsburg Oesterreich
124
Ii, Zeitr. Das Mittelalter. Von 768 bis 1517.
3. Die Entdeckung von Amerika durch Columbus,
im 1. 1492, und des Seeweges um das Vorgebirge der guten
Hoffnung, nach Ostindien, durch den Portugiesen Vasko de
Gama, 1498, haben ebenfalls sehr viel zur Veränderung des Zu-
standes von Europa, ja des ganzen Erdbodens, beigetragen. In
Amerika fand man viel Gold und Silber, wonach die Menschen zu
allen Zeiten am begierigsten getrachtet haben; und in Indien viele
kostbare Waaren, welche zur Annehmlichkeit des Lebens beitragen.
Nun strebte jedes Volk, recht viele Schiffe zu erbauen und über die
weiten Meere nach jenen Ländern zu fahren, um Schätze und Maa-
ren zu holen. Die Spanier, welche Amerika, die Portugiesen,
welche den Seeweg nach Ostindien entdeckt hatten, machten es sich
zuerst zu Nutze; nachher Franzosen, Holländer und Englän-
der. Der Seehandel wurde die Hauptsache, der Landhandel
wurde immer unbedeutender, und die Italiener und Deutschen,
die früher den wichtigsten Handel gehabt hatten, verloren ihn. Der
große Hansebund ging zu Grunde, und aus der bedeutenden Zahl
blühender Reichsstädte, die durch Handel reich und groß geworden
waren, sind nur noch wenige übrig geblieben. Hamburgs Bremen,
Lübek und Frankfurt können jetzt nur noch als die hauptsächlichsten,
so wie als freie und selbstständige Städte, genannt werden.
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Extrahierte Personennamen: Columbus Vasko
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Ostindien Europa Amerika Indien Amerika Ostindien Hamburgs_Bremen Lübek Frankfurt
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Frauenschule
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Geschlecht (WdK): Mädchen
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verschwindet und macht einer überschwenglichen Wertschätzung
des Handels Platz. Die Fürsten befördern sein Wachstum, weil
sie sehen, daß der Wohlstand sich hebt. Sie treiben Handelspolitik,
indem sie für bessere Verkehrswege, Kanäle und Straßen sorgen,
Manufakturen anlegen, usw. Es entstehen das Frachtgewerbe
und die Post — dadurch ist es möglich, Waren zu verschicken
ohne schützende Begleitung. Der Handel wird seßhafter; das
Ladengeschäft wird wichtiger. Jeder Fortschritt des Verkehrs
beeinflußt die Art des Handels. Ein guter Nachrichtendienst
(Telegraph, Telephon) ermöglicht es dem Kaufmann von seinem
Kontor aus, ohne selbst viel zu reisen, die Geschäfte zu leiten. Er
sendet Reisende aus, die Aufträge entgegennehmen. Das war in
der Zeit vor Einführung der Eisenbahnen nur in geringem Um-
fang möglich.
Von der Teilung in Großhandel und Kleinhandel wie von
der Einwirkung des Bank- und Börsenwesens auf den Handel
wird später die Rede sein.
§ 13. Entwicklung des Verkehrs.
Wir haben die Bedeutung des Verkehrs für den Handel
bereits kennen gelernt. Hier soll deshalb mehr von der technischen
Entwicklung des Verkehrs die Rede sein.
Das ganze Mittelalter hindurch ist, wie schon erwähnt, die
Wasserstraße der einzig gute Verkehrsweg; der Seeverkehr ver-
bindet Erdteile und Länder, die Binnenschiffahrt Städte des
gleichen Landes.
Seeschiffahrt: Sehr früh — bereits im Altertum —
hat das Segelschiff den Menschen dazu gedient, große Mengen
von Waren aus fernen Ländern zu beziehen. Ein ganz regel-
mäßiger Seeverkehr wird erst durch die bessere Technik des
Segelns ermöglicht; die Kunst des Lavierens auch bei ungünstigem
Wind macht die Ruderer entbehrlich, der Kompaß verhilft zur
sicheren Orientierung. Noch vor Erfindung des Dampfschiffs hat
die Segelschiffahrt den ganzen Erdball umfaßt und den Austausch
der Kultur und der wirtschaftlichen Erzeugnisse mit den fernsten
Weltgegenden gestattet.
Binnenschiffahrt: Deutschland ist reich an schiffbaren
Flüssen, und der Handel ist stets diesen natürlichen Verkehrs-
straßen gefolgt. Zwar verstand man im Mittelalter noch nicht,
die Flüsse zu regulieren, d. h. den Überschwemmungen wie dem
Austrocknen vorzubeugen durch Errichten von Dämmen, durch
Vertiefung des Bettes usw. Aber soweit die Gunst von Wetter und
Wind es zuließ, wurde die Binnenschiffahrt gepflegt. Schlimmer
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]