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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 16

1845 - Heidelberg : Winter
16 §.5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. Auf die Priesterstaaten dieser Gattung folgen erst die- jenigen, in welchen der Kriegerstand (einheimisch oder ein- gedrungen) in einem seiner Häupter den Priesterstand zwang, die Herrschaft mit ihm zu theilen. Bei diesen wandelte sich die Hierarchie in eine Despotie um, mußte aber doch von der Religion den Schein göttlichen Ansehens borgen und der priesterlichen Macht noch großen Einfluß einräumen. Als solche priest erliche K r i e g e r st a a t e n des hohen Alter- thums zeichnen sich besonders aus: der ägyptische, chal- d ä i sch e, (alt-) assyrische, (alt-) m e d i sch e und (alt-) persische. Die Lebenseinrichtung dieser verschiedenen Priesterstaaten beruhte überall im Grunde auf dem Sterndienste (Sa- bäismus), und diejenigen, bei welchen derselbe am vorherr- schendsten war, wie bei dem Zendvolke, den Indern, den Athiopen, wollten in den innern und äußern Gliederungen ihres Bestandes das „Abbild himmlischer Ordnung" (d. h. einer den Gestirnen entnommenen sinnlichen Weltordnung) darstellen, weil jenes Alterthum in der unwandelbaren Stetigkeit der Sterne das Vorbild für seine menschlichen Einrichtungen sah und dieselbe daher durch jene ceremoniellen Formen nachahmen und einer willkührlichen, das Ganze in seinen Theilen leicht verrückenden Bewegung Vorbeugen wollte. Da aber diese menschliche Ordnung ein falsches Bild der wahren und ewigen Gottesordnung war, so mußte sie allmäh- lig zu einer, alles freie und gesundeleben erstickenden, bloßen mechanischen Ordnung werden, deren starres Gesetz keine wahre Liebe und keine wahre Freiheit kannte und förderte. Daher suchte am Ende wenigstens die Natur ihre Rechte geltend zu machen und in den priesterlichen Kriegerstaaten, in welchen der Sabäismus mehr zurückgedrängt und mit andern religiösen Vorstellungen vermischt erscheint, sich durch den weltlichen Despotismus zu einer andern Lebensordnung Bahn zu brechen, wiewohl alsdann auch dieser, da er auf Willkühr und Scheinheiligkeit ruhte, ungeachtet seiner größern Lebens- regung in noch weit tieferes sittliches Verderben hineinführte.

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 18

1845 - Heidelberg : Winter
18 §. 6. Das Zendvolk. Nach der in diesen noch übrigen Zendschriften enthaltenen Angabe hat das Volk in der ältesten Zeit Eeri geheißen und ist als ein Nomadenvolk vom asiatischen Hochland aus- gewandert, um ein milderes Klima zu suchen. Ans seinen langen Wanderungen gründete es nacheinander verschiedene Niederlassungen, die es aber, bald durch ein physisches, bald durch ein sittliches Übel genöthigt, immer wieder verließ. Aus diesen Aufenthaltsorten entstanden nachher die Städte Samarkand, Balkh, Herat, Kabul u. a. Endlich kam ein Theil des Volkes unter seinem Führer D sj e m sch i d in den Niederungen des Dsjihun zu festem Sitze, während die andern Stämme dieses Volkes in den Gebirgen und Steppen jener Länder ihr Nomadenleben fortsetzten (wie z. B. der Urstamm der Perser und der Meder; s. §. 12 u. §. 13). Hier nun, in einem, durch Wüsten und Gebirge begränz- ten fruchtbaren Lande mit ewig heiterm Himmel, an welchem die Gestirne den hellsten Glanz haben, bildete sich ein in vier Kasten getheilter P r i e st e r st a a t, der von den Nach- kommen Dsjemschid's, welcher zugleich König und Ober- priester war, regiert wurde, und späterhin durch den Streit zweier Brüder in zwei Reiche, Tura n und Iran, zerfiel, deren Gränzscheide der Dsjihun war. Die weisen Lehrer, die in diesem Volke auftraten, und durch ihre Lehren Religion, Sitte und bürgerliches Recht gründeten und ordneten, waren zuerst H e o m o oder Hom, und nachher der schon genannte Z oro áster. Die Zeit, in welcher Letzterer (unter dem Könige Vistaspa von Iran) lebte, ist nicht zu bestimmen, geht aber wohl jener voraus, in der das Volk von den Assyrern unterjocht wurde. Zoroaster lehrte unter Andern:: die ganze geistige Welt sei in zwei Reiche, in das Reich des Lichts und in das Reich der Finsterniß, oder in das Reich der guten und in das Reich der bösen Geister getheilt, und beide seien beständig im Kampfe miteinander begriffen; an der Spitze der guten Geister stehe Ormuzd, an der Spitze der bösen Arihman.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 22

1845 - Heidelberg : Winter
n §. 7. Die Inder. d L sch e 11 Mythologie, wie sie in der umfangreichen hei- ligen Literatur der Inder niedergelegt ist. Denn diese umfaßt außer den vier Veda's noch vierzehn Hauptabtheilungen, in denen die Schriften über Wissenschaft und Kunst, namentlich über Medicin, Naturkunde, Astronomie, Mathe- matik (worin man den Indern das Zehnziffersystem und die Algebra verdankt), über Kriegswesen, Technik, Grammatik, Rechtswissenschaft, Philosophie, Musik und Dichtkunst (mit ihren religiösen Epopäen), also das g e sa m m t e Wissen der alten Inder enthalten ist. Aus diesen Schriften sind ganz besonders hervorzuheben die Rechtsgesetze des Manu (eines Enkels des Brahman), die noch in 12 Büchern vor- handen sind. Denn nicht bloß aus jenen vier Veda's, sondern auch aus diesen Manu's-Gesetzen und ihren mythischen Lehren entwickelte sich eigentlich die ganze indische Bildung mit ihren reichen Dichtungen, deren auch die spätere profane Literatur eine große Menge, namentlich in dramatischer Hinsicht, aufzuweisen hat. Vorzüglich durch die Mitwirkung dieser Dichtungen, so wie auch überhaupt durch die Aus- breitung.der Sünde in der sich selbst überlassenen Heiden- natur, ist die früherhin der Wahrheit einigermaßen näher ge- standenc Brahmarcligion allmählig bis zu dem verzerrtesten, übentheucrlichstcn Götzendienst heruntergesunken, wie er uns noch daselbst vor Augen liegt. Das religiös-bürgerliche Leben des Inders ruhte, wie das des Zendvolks, ganz aus astronomischer und astro- logischer Grundlage, und mit der Sterndeutung insbesondere war das O r a k e l w e se n verbunden, dessen man sich in allen Priesterstaaten bediente, um alles dasjenige zu bestimmen, was nicht durch die heiligen Gesetze vorgesehen war. Die Staatsverfassung war auf die vierfache Kasteneinrichtung gegründet. Die Priester, Brahmana's oder Br am inen (Abkömmlinge von Brahma) genannt, machten den herrschenden Stand aus, waren die alleinigen Erklärer der heiligen Schriften und hielten die drei übrigen Kasten in der strengsten Abhängigkeit. Sie wußten ihre Un-

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 30

1845 - Heidelberg : Winter
30 §. 9. Die Ägypter. schließt die Glanzperiode Ägyptens, aus der viele der groß- artigen Bauwerke herrühren, die wir noch bewundern. Mit der 25. Dynastie erhielten äthiopische Könige eine Zeit lang die Oberhand in Ägypten und auf diese un- ruhige Zeit beziehen sich die Weissagungen des Propheten Iesaias. Während dieser Unruhen erlag endlich die cigent- l i ch e P r i e st e r h c r r s ch a f t, indem sich aus der, zur Bei- legung dieser Unruhen gestifteten Dodckarchic oder der vereinigten Herrschaft von zwölf Königen, einer derselben Namens Psammetrch, 050 v. Chr. mit Hülfe asiatischer Griechen zum Alleinherrn machte und eine völlige Krieger- herrschaft gründete, die jedoch priesterlicher Einfluß milderte, welchem, nach wie vor, das Leben von der Ge- burt bis zum Grabe hingegeben war. Pfammctichs Verbindung mit den Ausländern aber, denen er einen Theil des Landes und Handels überließ, machte rhn bei den Priestern so verhaßt, daß nach einer mißglück- ten Empörung 240,000 Ägypter nach Nubien aus- wand erten. Seitdem sank Ägyptens Macht und die Ver- suche seiner Despoten, sich durch Eroberung im Ausland zu stärken, glückten nur vorübergehend. (S. w. u. §. 26.) Was von dem altägyptischen Wesen unmittelbar auf uns gekommen ist, sind nur Papfrusrollen und Bau- denkmale in i t ihren Bildwerken und I n s ch r i f- t e n. Aus beiden Arten von Urkunden geht hervor, daß die Ägypter eine dreifache Schreibweise hatten, nämlich 1. die hieroglyphische oder volle Bilderschrift, 2. die hiera- tische oder abgekürzte Bilderschrift, 3. die d emo tische oder gewöhnliche bürgerliche Schrift. Die beiden ersten waren heilig und finden sich an Ruinen von Tempeln und Palästen, auf Obelisken, so wie in Pyramiden und auf unterirdischen Monumenten; die letzte Schrift kommt in Papyrusrollen vor. (In Entzifferung der Hieroglyphen hat man in unfern Zeiten mehrere glückliche Versuche gemacht und gefunden, daß einige aus imitativen d. i. die Dinge durch Abbildung nachahmenden, — andere aus symbolischen d. i. die Be-

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 25

1845 - Heidelberg : Winter
§. 8. Die Äthiopen. 25 hundert vor Christo die noch weiter verbreitete Secte des B u d d h a i s m u s auf, der, als eine Art Reform des vor der Einwanderung des Brahmaismus in Indien einheimisch gewesenen Aberglaubens, zunächst aus dem Wischnudienst her- vorgieng. Obgleich er einen vollen Gegensatz gegen den Brah- maismus bildete, verwendete er doch die ganze Mythologie desselben zur Einkleidung seiner philosophischen Grundsätze und entwickelte einen überaus glänzenden Cultus. Weil er aber durch seine Nichtachtung der Kasteneinrichtung die brah- mahnische Staatsverfassung gefährdete, brach eine allgemeine Verfolgung gegen ihn aus. Er mußte endlich ganz Vorder- Indien räumen und sich in fremde Länder flüchten, so daß er sich nun mit seinen 150 Millionen Anhängern von Ceylon nach Hinterindien, Tübet, China, Japan, der Mongolei und dem nordöstlichen Sibirien hinzieht. Die Äthiopen. 8. Aas heutige Nubien war in den ältesten Zeiten im Besitze vieler Negerstämme, von denen einige als wilde Iägervölker die Ufer des heutigenatbar's, eines östlichen Nebenflusses des Nils, andere als rohe Fischervölker (Ichthyphagen) die Küste des arabischen Meerbusens, wieder andere als halbgesittete Hirtenvölker die Thäler und Höhlengrotten des vom Nil östlich gelegenen Gebirgs be- wohnten und daher von den Griechen Troglotyden ge- nannt wurden. Nachher wanderten aus Indien oder von der Nordküste des persischen Meerbusens her, vertriebene indische und zwar ku- sch i t i s ch e Priester- und Kriegerstämme ein, von deren griechi- schem Namen Äthiopen das Land Äthiopien (in der Bibel Kusch) genannt ward. Diese Einwanderer stifteten, wahrscheinlich nach vielen Kämpfen mit den Ureinwohnern, zwischen dem östlichen der beiden den Nil bildenden Flüsse und dem Anfang des Nils

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 38

1845 - Heidelberg : Winter
38 §. 13. Die Perser. und darum hatte ihre Religion mit der Religion dieser beiden Völker nicht nur alle Grundzüge des Sabaismus, sondern auch die besondere Lehre Zoroafter's gemein, welche letztere schon vor der Zeü der modischen Könige, von denen die griechischen Schriftsteller Meldung thun, bei den Medern herr- schend war. Schon in früher Zeit kam dieses Reich unter die Herr- schaft der alt-assyrischen Könige, von denen es durch eigene Statthalter regiert wurde, bis später 888 v. Chr. der medische Statthalter Arb8ces (s. §. 11.) das assyrische Joch ab- schüttelte und dem Lande wieder selbstständige Herrscher (sog. Richter oder Richter-Könige) gab, denen nun auch das Stamm- land der Perser sowohl, als auch das Zendvolk gehorchte, dessen Priesterkaste von da an im medischen Reiche herrschend wurde und die weltliche Gewalt in Schranken hielt. Zn Folge einer, durch den Abfall eines Theiles der Perser entstandenen Verwirrung aber gelang cs 710 v. Chr. dem Dejoces, einem der medischen Herrscher, sich durch Gründung der festen Stadt und Burg E k b a t 8 n a eine unumschränkte K ö n i g s g e w a l t zu schaffen. Die nach- folgenden Könige dehnten alsdann diese neue medische Herr- schaft weiter aus, bis endlich ihr Reich an die Perser fiel. (S. §. 13.) 8. Die Perser. §. 13. Südlich von Medien in dem wilden, doch dabei matten- reichen Gebirgslande Pars (Fars, F a r si ft a n, in der Bibel Elma) wohnten ursprünglich die Perser, ein mit dem Zendvolk und den Medern nach Abstammung und Religion verwandtes Volk, von denen vier Stämme (die kräftigen Alpen- und Steppenbewohner) ein Nomadenleben führten, drei Stämme aber, in dem Mittlern Theile des Landes, be- sonders in den fruchtbaren Thalgeländen der Flüsse Kyrus (der in den persischen Meerbusen fällt) und Arares (jetzt

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 78

1845 - Heidelberg : Winter
78 Hellenisches Wesen. unter einander. Die Amphiktyonie des pythischen Apollo zu Delphi war die wichtigste und bestund aus zwölf Stämmen sammt ihren Colonieen. Ein weiteres allgemeines Band, das die vielen griechischen Völkerschaften verband und wobei sich die politisch getrennten Staaten und Stämme in Einheit erkannten und in gemein- samen Bestrebungen sich näherten, waren die heiligen Festspiele mit ihren auf Leibesübungen, Kunst und Wissen- schaft sich beziehenden Wettkämpfen. Die ältesten und berühm- testen dieser Spiele waren die dem Zeus gewidmeten, alle vier Jahre wiederkehrenden olympischen Spiele bei Olympia in Elis, an welchen sämmtliche Griechen des In- und Aus- landes Antheil hatten, und nach welchen ihre Zeitrechnung sich richtete, indem sie die Zeit einer Begebenheit nach dem Jahre einer Olympiade, d. i. eines vierjährigen Zeit- raumes bestimmten. (Das Jahr 776 v. Ehr. ist das erste Jahr der ersten Olympiade.) Außerdem gab es noch die dem Apollo geweihten pythischen Spiele zu Delphi, die dem Poseidon geweihten i st h m i sch e n Spiele bei Korinth, und die von Herakles (Herkules) gestifteteu nemeischen Spiele bei Nemea in Argolis, bei welchen allen ebenfalls Griechen aus allen Stämmen erschienen. Mit der Zeit verschwanden die alten Königthümer, indem die Inhaber derselben entweder ausstarben oder vertrieben wurden. In Städten mit großen Grundbesitzern entstunden nach dem Falle des Königthums Adelsherrschaften oder Ari- sto k r a t i e e n; in Städten mit reichem Handels- und Gewerb- stand entstunden Volksherrschaften oder Demokratieen. Beide Verfassungsarten (vorzüglich aber die demokratische) giengen zuweilen über in Tyrannis oder Herrschaft eines Einzigen, der durch seine Geisteskraft nicht selten der Retter des Volks wurde, sich jedoch nur so lange hielt, als er die sittliche Grundlage des Staates, nämlich die zwar von Men- schen herrührenden, aber als göttlich hochgehaltenen Gesetze nicht verletzte, im entgegengesetzten Falle aber, der in spätem ver- derbten Zeiten vorkam, vom Volke verabscheut und gehaßt wurde.

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 95

1845 - Heidelberg : Winter
$. 38. Der athenaische Bund und Athens Glanz. 95 Jndeß C i m o n durch verschiedene Eroberungen und Siege (besonders 469 durch den Doppelsieg am E u r y m 8 d o n, einem Flusse in Pamphylien) gegen die Perser fortfuhr, den Ruhm und Reichthum seiner Vaterstadt zu vermehren, trat in Athen 430 Perikles an die Spitze der Verwaltung und durch ihn Athen auf die höchste Stufe seines Glanzes, indem er allmählig alle Macht in seinen Händen vereinigte, zumal nachdem es ihm gelungen war, Cimon's Verbannung zu bewirken. Die schon durch Aristides erweiterte demokratische Verfassung hatte alle einzelnen Kräfte in die rührigste Bewegung gesetzt; die B e u t e aus den Eroberungen und der ausgebreitete Handelsverkehr hatte viel Reich- t h u m in Athen angesammelt, und dieser die Mittel gegeben, die Bestrebungen Aller nach sinnliche m und geistigem Genüsse in jeder Richtung zu befriedigen. P e r i k l e s verschaffte vollends den niedern Ständen durch außerordentliche Begünstigungen und Bevortheilungen immer größer» Antheil an den öffentlichen Angelegenheiten und dadurch größere Bedeutung im Staate, weil er nur durch ihre Unterstützung sich gegen seine vielen Gegner in den höher» Ständen bei seiner Macht erhalten konnte. Um jene Regsamkeit in Gewerbe, Kunst und Wissenschaft aufs Höchste zu steigern und Athen zum Mittelpunkt der geistigen Bildung Griechenlands zu machen, verwendete Perikles einen Theil der Bundes- gelder auf die Verschönerung Athens durch Prachtwerke der Baukunst und Bildnerei, so wie auf prächtige Feste und Spiele. Um Perikles sammelten sich die größten Künstler und Gelehrten. Sein Zeitalter ist unter den soge- nannten goldenen das vornehmste: am Anfänge desselben die Dichter Pindsrus und Äschylus, in der Mitte Phidias, der Bildhauer, Polygnötus, der Maler, Ictinus, der Baumeister, Herodotus, der Vater der Geschichte, und die Dichter Sophokles, Aristophlnes,

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 99

1845 - Heidelberg : Winter
h. &>. Der velopounesische flrieg. Vs 406 in der Schla ch k a m Ziegen fl u ß (Ägospotamos) eine gänzliche Niederlage bei. In Folge dieses Sieges schloßen die Spartaner die Stadt Athen zu Land und zur See ein, brachten 404 Athen durch Hunger zur Übergabe, schleiften die Mauern des Piräeus, geboten alle Schiffe auszuliefern und setzten eine oligarchische Regierung von dreißig Tyrannen ein, die sie durch eine spartanische Besatzung unterstützten. Da aber diese Dreißig mit der größten Willkühr über Leben und Eigenthum schalteten, so stürzte Thrasybulus an der Spitze der von ihnen Vertriebenen schon im folgenden Jahre (403) diese Oligarchie, und suchte durch Wiederher- stellung der so lo nischen Verfassung den frühern bessern Geist wieder aufzuwecken, der sich aber nur noch als ein Schatten zeigen konnte. Wie verdorben damals die Athener waren, beweiset ihr Verfahren gegen Sokrates, der 30 Jahre hindurch das sittlich gesunkene Volk durch seine reinere Moral zu heben gesucht hatte und nun als ein Opfer roher Gemeinheit fiel. Sokrates hatte in seinem 30sten Jahre die Bitdhauer- werkstätte seines Vaters verlassen mnd sich dem Studium der Philosophie zugewcndet. Bald drängte sich ihm bei seinem Forschen die Frage nach dem letzten Grunde auf. Indem er alles Denken auf den richtigen Anfangspunkt zurückzuführen und zum klaren Bewußtsepn dieser Richtigkeit zu erheben suchte, galt ihm S c l b st e r k e n n t n i ß als die wichtigste Aufgabe der Wahrheitsforschung. Er erkannte, daß nur eine reine Seele das Reine oder die Wahrheit erkennen könne; daß keine Tugend außer im Zusammenhänge mit dem h ö ch - sten Gute oder Gott gedacht und geübt werden könne; daß, wenn es auch nur an Einer Tugend fehle, alle übrigen nichts hälfen, eben so, daß jede Wahrheit nur aus dem Zusammenhänge mit jenem höchsten Gute erkannt werden könne; endlich daß eine Weisheit ohne Sittlichkeit nicht be- stehen könne, diese aber im Kampfe gegen die Sinnlichkeit sich bewähren, die Seele daher in beständiger Richtung auf , • ' 7*

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 79

1845 - Heidelberg : Winter
§. 33. Sparta. 79 5. Sparta. §. 33. ' Aus den fämmtlichen griechischen Staaten hoben sich schon frühe Sparta und Athen als die bedeutendsten hervor. In Lakonien hatten die achäischen Bewohner den einge- drungenen Doriern den längsten Widerstand geleistet, und die Dorier in Sparta, Spartaner oder S p a r t i a t e n ge- nannt, konnten sich darin nur durch fortgesetzte Gewalt und Härte behaupten. Die rohen, ungefügen Kräfte, die sich daher anfangs in dieser neuen Staateneinrichtung äußerten, brachte 880 v. Chr. Lykurgs Gesetzgebung in eine gewisse sittliche und feste Ordnung. Lykurg nämlich sollte an der Stelle seines Bruders, der in einem Anfruhre umgekommen und kinderlos gewesen war, König in Sparta werden. Als aber die Witl^e des Ermor- deten acht Monate darnach einen Sohn gebar, so legte Lykurg die Regierung zu Gunsten des Nachgebornen nieder, und sorgte für dessen Erziehung zum künftigen Regenten. Weil ihn aber Manche eigennütziger Absichten auf die Herr- schaft beschuldigten, verließ er Sparta und hielt sich zehn Jahre lang im Auslände, vorzüglich auf Kreta und in Ägypten, auf. Nachdem er sich viele Erfahrungen in Bezug auf Ver- fassung und Verwaltung der Staaten erworben hatte, kehrte er wieder in's Vaterland zurück und gab den, durch einew ihm günstigen Orakelspruch vorbereiteten, Spartanern eine geord- nete Verfassung, die in ihrer weitern Ausbildung aus folgenden Grundzügen bestand: 1. Die Spartiaten (die Abkömmlinge der Eroberer) hatten allein als vollberechtigte Bürger Antheil an den öffent- lichen Angelegenheiten und waren in verschiedene Klassen ein- getheilt; die Perioiken (die Abkömmlinge der besiegten Achäer) waren zwar persönlich, aber nicht politisch frei; die
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