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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 59

1918 - Berlin : Weidmann
12. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. 59 nicht gengend Lebensmittel und Munition (Kriegsbedarf) heran-schaffen. Auerdem standen dort den Franzosen zahlreiche Hilfs-truppen /Reserven) und die Besatzung von Paris zu Gebote. Er zog sich daher unter fortwhrenden glcklichen Kmpfen wieder hinter die Aisne [ahne] und Oise [ose] zurck. Der rechte Flgel bog sogar weit nach Norden um, bis er sich bei Ostend e und Nieuport [meiert] ans Meer anlehnte. Die Franzosen und Englnder waren schon matt geworden, Stellungs-und wir selbst brauchten viele Streitkrfte im Osten gegen die fam),fe' Russen. So konnte hier kaum eine der beiden Kriegsparteien noch einen erfolgreichen Vorsto wagen. Die Truppen warfen daher auf beiden Seiten Schtzengrben auf und richteten sich blo auf Verteidigung ein. Monatelang lagen sie einander gegenber auf einer Linie von mehr als 800 km Lnge. Sie bauten Unterstnde, gruben unterirdische Hhlen, errichteten Schanzwerke und suchten durch Zickzackgrben (Sappen), die sie mit Sprengstoffen fllten, an den Feind zu kommen. Tag und Nacht standen sie in Schlamm und Sand, in Stein und Lehm, in Frost und Hitze und Wassersfluten. Es waren fr Freunt> und Feind furchtbare Zeiten, die Ausdauer und unendliche Geduld erforderten. Tag und Nacht donnerten die Kanonen, knatterte das Gewehrfeuer und ratterten die Maschinengewehre. Dazu kamen das Feuer der Minenwerfer und im Nahkampf die Hand-granaten. Denn an kleineren Kmpfen fehlte es kaum einen Tag. Besonders schwer hatten es unsere unermdlichen Truppen in den Ar gnnen, die einem Urwalde mit jungen Baumbestnden glichen, und auf den Bergkuppen des Wasgaus. Wohl unter-nahm Joffre im Dezember 1914 einen neuen allgemeinen An-griff auf unsere Armeen, aber dieser endete doch mit einem vlligen Mierfolg, der den Franzosen bis Mitte Januar 1915 der 150 000 Mann kostete. Ebenso unglcklich verliefen fr sie Dur-hbruchs-die Winterschlacht in der Champagne (Februar und z>er Frtow Mrz 1915) und die Durchbruchsversuche im September und Englnder, und Oktober 1915. 1915- 61. Die Russen wurden im Anfang des Krieges der Der stliche ein Jahr lang von dem Grofrsten Nikolai N iko laj e- Kriegsschauplatz, witsch befehligt. Sie fielen zuerst mit zahlreichen Kavallerie-divisionen, dann mit zwei starken Armeen in Ostpreuen ein. Sie berschwemmten einen groen Teil dieser schnen

2. Das Alterthum - S. 77

1876 - Berlin : Weidmann
Baukunst und Bildhauerei. 77 nach ihnen benannten Strophe, und wie die leichten, anmuthigen, scherzenden, Wein und Liebe besingenden Lieder des Anakreon von Teos, der später durch die Peisistratiden nach Athen berufen ward, und des Ibykos1) von Rhegion (’s* 528); oder für den Vortrag durch Chorgesang (dorische Lyrik), und gerade dieser Art, dem Hymnos, Dithyrambos und Päan, die oft mit der ernsteren Tanzkunst (Orchestik) verbunden waren, schrieben die Griechen den höchsten Werth und auch besonders eine segensreich bildende Kraft auf die Gemüther der Jugend zu. Sie war es. welche vom Orakel von Delphoi überall gepflegt und empfohlen wurde, und welche an diesem Quell griechischer Cultur Weisheit und Frömmigkeit schöpfte. Sie cultivirte zuerst der Lydier Alk-man um 670, dann Terpandros von Lesbos c. >676, Ste-sichoros2) auf Sicilien um 600 und Arion3), der Freund des Periandros, gleichfalls um 600. Die Gesänge dieser Dichter stellten in längerer Gliederung der Strophe eine Antistrophe entgegen und rundeten sich im Schlussgesang zum Ganzen ab. Der vollendete Meister dieser erhabenen Lyrik ist Pindaros aus Theben 522—442, der die grösste Zeit der Griechen erlebte, und ihre Siege im Felde wie bei Festspielen durch seine Hymnen verherrlicht hat. § 73. Baukunst und Bildhauerei. K. Schnaase, Gesch. d. bildenden Künste. B. Ii. Griechen n. Römer. F. Kugler, Handb. d. Kunstgesch. W. Lübke, Grundriss der Kunstgesch. 6. Aufl. Stuttgart 1873. K. O. Müller, Handb. der Archäologie der Kunst, 3. Aufl. mit Zusätzen von Welcker. Breslau 1848. Guhl u. Koner, Leb. d. Griechen ji. Körner. 2. Aufl. Berlin 1866. E. Curt., Gr. Gesch. I, 502 ff. Als sich, vor Allem durch den zunehmenden Handel, Reichthum und Behäbigkeit des bürgerlichen Lebens entwickelte, trat, auch wieder zunächst bei den Ioniern Kleinasiens, das Bestreben hervor, das Gemeinwesen durch Werke der Baukunst und Bildnerei zu schmücken. Man baute Schatzhäuser, Theater, doch vorzugsweise Tempel der Götter. Bei diesen letzteren herrscht vor den Perserkriegen der streng religiöse Charakter. Das Bezeichnende für den griechischen Bau ist zunächst die Erhöhung der Basis über den Boden und deshalb die aufwärts führenden rings umherlaufenden Stufen; ferner die Säule, mit ihrer Ordnung entweder nur eine Vorhalle bildend, oder das längliche Rechteck des Baues rings umgebend; an der Säule, besonders an ihrem Capitäl, erkennt man den Stil. Der älteste dieser Stile ist der dorische. Ueber dem sich verjüngenden, kannelirten Schaft der Säule, die ohne Basis aufsteigt, ruht ein kreisrunder Wulst (Echlnus), über diesem die Platte (Abakus); über den Säulen folgt der Hauptbalken, Architrav, über diesem die Tri-glyphen mit ihren Zwischenräumen, den Metopen, dann der Fries, i) Suidas, Ibykos. Plut. de garrulit. c. 14. 2) Suidas, Stesichoros. 3) Her. 1,24.

3. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 24

1916 - Berlin : Weidmann
24 I. Aus der nheren Vergangenheit, Auerdem standen dort den Franzosen zahlreiche Hilfstruppen (Reserven) und die Besatzung von Paris zu Gebote. Er zog nch daher unter fortwhrenden glcklichen Kmpfen wieder hinter die Aisne [ahne] und Oise [ofe] zurck. Der rechte Flgel bog sogar weit nach Norden um, bis er sich bei Ostende und Nieu-Port [meport] ans Meer anlehnte. imr Die Franzosen und Englnder waren schon matt geworden, und wir selbst brauchten viele Streitkrfte im Osten gegen die Russen. So konnte hier kaum eine der beiden Kriegsparteien noch einen erfolgreichen Borsto wagen. Die Truppen warfen daher auf beiden Seiten Schtzengrben auf und richteten sich blo auf Verteidigung ein. Monatelang lagen sie einander gegenber auf einer Linie von mehr als 800 km Lnge. Sie bauten Unter-stnde, gruben unterirdische Hhlen, errichteten Schanzwerke und suchten durch Zickzackgrben (Sappen), die sie mit Sprengstoffen fllten, an den Feind zu kommen. Tag und Nacht ftanden sie in Schlamm und Sand, in Stein und Lehm, in Frost und Hitze und Wassersfluten. Es waren fr Freund und Feind furchtbare Zeiten, die Ausdauer und unendliche Geduld erforderten. Tag und Nacht donnerten die Kanonen, knatterte das Gewehrfeuer und ratterten die Maschinengewehre. Dazu kamen das Feuer der Minenwerfer und im Nahkampf die Handgranaten. Denn an kleineren Kmpfen fehlte es kaum einen Tag. Besonders schwer hatten es unsere unermdlichen Truppen in den Argonnen, die einem Urwalde mit jungen Baumbestnden glichen, und aus den Bergkuppen des Wasgaus. Wohl unternahm Joffre im De-zember 1914 einen neuen allgemeinen Angriff auf unsere Armeen, aber dieser endete doch mit einem vlligen Mierfolg, der den Franzosen bis Mitte Januar 1915 der 150000 Mann kostete. Ebenso unglcklich verliefen fr sie die Winterschlacht in der Champagne (Februar und Mrz 1915) und die Durchbruchsversuche im September und Oktober 1915. 16. Die Russen wurden der ein Jahr lang von dem schaupwtz. Grofrsten Nikolai Nikolajewitsch befehligt. Sie fielen zuerst mit zahlreichen Kavalleriedivisionen, dann mit zwei starken Armeen in Ostpreuen ein. Sie berschwemmten einen groen Teil dieser schnen Provinz und erfllten sie mit Rauben und Morden, mit Sengen und Brennen. Die unglcklichen Bewohner wichen scharenweise nach den westlichen Provinzen aus; die zurckgebliebenen

4. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 73

1906 - Berlin : Weidmann
Die Alpen, 73 Nicht nur im Gebiet des ewigen Schnees, sondern auch an steilen Abhängen, wo im Winter reichliche Schneemassen vorhanden sind, entstehen die Lawinen, die als Grund- und noch mehr als Staublawinen oft große Verheerungen anrichten. Gefährlicher fast sind die Muren, d. h. die infolge von Gewittern im Hochgebirge oder plötzlich eintretender Schneeschmelze erfolgenden Ausbrüche von Wild- bächen, und vor allem die Bergstürze. Auf den Alpen lebt bis in die höchsten Höhen die Gemse, zwischen Montblanc und Mte. Rosa und in Graubüuden auch der Steinbock. Der Bär kommt nur noch vereinzelt vor. Der Stein- adler und der größte Raubvogel der alteu Welt, der Lämmergeier, bauen ihren Horst ans hohen Bäumen und unzugänglichen Felsvor- Sprüngen. Die ältesten Bewoliner der Alpen waren Kelten und Rhäter, von denen sich Reste noch in einigen Tälern Graubündens und Süd- tirols erhalten haben. Auf die Unterwerfung des Alpengebietes durch die Römer folgte später die Besiedelung von N. aus durch Deutsche, von So. durch Slaven. Von W. sind Franzosen, von S. Italiener eingedrungen. Über das ganze Alpengebiet verbreitet ist das sog. Schweizerhaus, ein Holzbau, dessen nur wenig schräges Dach über die das Haus umgebenden Galerien hervorragt. In den niederen Gegenden sind Ackerbau und Viehzucht, höher hinauf Viehzucht allein die Hauptbeschäftigung der Bewohner. An Boden- schätzen sind die Alpen arm, doch liefern die Salzburger Alpen und das Salzkammergut Salz, die Eisenerzer und Steierischen Alpen Eisen, die Karnischen Alpen Blei, worauf der rege Gewerbfleiß dieser Gegenden beruht. Auch in der Schweiz hat sich trotz des Fehlens der Steinkohlen bedeutende Fabriktätigkeit, Baumwoll- und Seiden- weberei, entwickelt. Der Verkehr über das Gebirge ist sehr lebhaft; außer zahl- reichen Fahrstraßen führen vier (demnächst fünf) Eisenbahnlinien über die Alpen nach Italien: aus Frankreich (Mt. Cenis, Tunnel 12,2 km), aus Deutschland durch die Schweiz (St. Gotthard, Tunnel 15 km), oder durch Tirol (Brenner) und aus Österreich (Semmering); die im Bau befindliche Eisenbahn durch den 19,8 km langen Sim- plon-Tnnnel wird die kürzeste Verbindung zwischen England und Brindisi bilden.

5. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 112

1906 - Berlin : Weidmann
] 12 Europa, artig entwickelt: die frohsinnigen, heiteren Bewohner des Rhein- und Moseltales und die wetterharten Bewohner der Hochflächen, die in mühevoller Arbeit dem wenig fruchtbaren Boden ihren kärglichen Unterhalt abgewinnen, lassen die Stammverwandtschaft oft kaum noch erkennen. Politisch gehört das Gebiet zu Preußen und zwar zur Rheinprovinz, zu Westfalen und zu Hessen-Nassau. Im So. reicht das Großherzogtum Hessen mit der Provinz Oberhessen bis an den Taunus und die obere Lahn, und an der oberen Nahe liegt das oldenburgische Fürstentum Birkenfeld. Die ungehindert heranwehenden W.- und N.-Winde verleihen der Hochfläche ein rauhes Klima und lange schneereiche Winter. Manche Teile des Gebirges sind, wie der Hunsrück, reich bewaldet, und zwar herrscht Laubwald vor. Die Eisel ist waldarm, und der unfruchtbare Boden gestattet fast nur den Anbau der Kartoffel. Des- halb fehlen hier größere Siedelungen. Nur in der Nähe des Laacher Sees hat sich Industrie entwickelt: hier werden in unterirdischen Stein- brächen die festesten Mühlsteine gewonnen, und der gemahlene Bims- stein liefert einen ausgezeichneten Mörtel. Im schroffen Gegensatz zu den Höhen stehen die geschützten Täler, besonders die des Rheins und der Mosel, deren Sommer zwar weniger warm, deren Winter aber ebenso milde sind wie die der Oberrheinischen Ebene. Daher wächst hier herrlicher Wein und vor- zügliches Obst. Bei Bingen, dem gegenüber auf dem Niederwalde das National-Denkmal zur Erinnerung an die Siege von 1870/71 errichtet ist, beginnt der schönste Teil des schönen Rheintales, die am meisten von Fremden besuchte Gegend Deutschlands. Der nie ruhende Verkehr auf dem Strome und an seinen beiden Ufern beweist die Wichtigkeit dieser Hauptstraße des w. Deutschland, die seit Eröffnung des Gotthard-Tunnels noch an Bedeutung gewonnen hat. Beim schönen Koblenz, das wie das gegenüberliegende Ehrenbreitstein stark befestigt ist, zweigt sich die Straße nach Sw. ab, die im eben- falls weinreichen, vielgewnndenen Moseltale über Trier nach Metz und Frankreich führt. Trier erinnert noch durch manche Bauwerke, wie die .Porta nigra, an die Zeiten, als es Sitz römischer Cäsaren war. Zwischen Koblenz und Bonn, der schön gelegenen rheinischen Universitätsstadt, mündetdas Ahrtal, das durch seinenwein wie durch seine Naturschönheit gleich berühmt ist. Auch im untern Lahntale wird noch viel Wein gebaut; hier sprudeln wie am So.-Abhange des Taunus viele mineralische Quellen: Ems, Selters, Nauheim, Homburg vor der Höhe und vor allem Wiesbaden sind viel-

6. Alte Geschichte - S. 5

1890 - Berlin : Weidmann
2. Dem gegenüber finden sich die gegenwärtigen Menschentypen zusammen mit den Knochen des Hundes und anderer Haustiere in den sog. Hünengräbern oder Dolmen und den Pfahlbauten. Die Werkzeuge, die sich hier vorfinden, bestehen zum gröfsten Teil aus poliertem Stein; sind sie noch behauen, so zeigt sich doch schon eine bedeutende Kunstfertigkeit: diese Bevölkerung würde demnach erst in einer wesentlich späteren Zeit aus Mittelasien eingewandert sein. Mit Rücksicht auf Material und Bearbeitung der Werkzeuge hat man jene erste Periode die ältere Steinzeit oder palaeo lithische genannt; die andere die jüngere Steinzeit oder neolithische.') Die Hünengräber2) (kelt. Dolmen, engl. Chromlech), nicht nur in den meisten Ländern Europas, sondern auch in Nord-Afrika und in Vorder-Asien bis Ostindien hin zahlreich gefunden, sind mehr oder minder grofsartige Steinsetzungen über Gräbern, in denen sich oft zahlreiche Skelette mit Totenbeigaben mannigfacher Art finden. — In gleiche Zeit setzt man die sog. Menhir (irisch) oder Steintische, aufgerichtete kolossale Steinblöcke, auf denen horizontal ein platter Stein ruht. Ihre Bestimmung ist nicht festgestellt. Die Pfahlbauten sind Wohnstätten aus neolithischer Zeit, die zur gröfseren Sicherheit in Seen auf Pfählen oder auf einer Aufschüttung (Faschinen) angelegt waren. Die Pfähle sind durch erdige Niederschläge des Wassers versandet und so erhalten; auch finden sie sich oft noch unter dem Wasserspiegel selbst. Sie wurden zuerst 1853/54 bei niedrigem Wasserstande im Zürcher See bei Meilen entdeckt. Später sind sie auch in Deutschland, Ostreich, Italien, Frankreich und auf den Britischen Inseln gefunden.3) Besonders wichtig sind diese Bauten durch die Abfälle der Mahlzeiten, die in den See geschüttet wurden und sich im Sande erhalten haben, die sog. Kjökkenmöddings4), sowie durch allerhand andere Gegenstände des gewöhnlichen Lebens, die zufällig in den See fielen. Sie zeigen uns deutlich Kulturstufe und Leben der Pfahlbauer. Die neolithischen Bewohner Europas würden also wegen ihrer Haustiere erst von Mittelasien aus ausgewandert sein; die palaeolithischen zu Beginn der Glacialzeit aus dem Norden Sibiriens. 3. Man hat versucht, dc^Zeit^der Schichten, in welchen die ältesten Spuren des Menschen sich finden, ungefähr zu bestimmen, indem man bei regel-mäfsigen, noch jetzt weitergehenden Veränderungen der Erdoberfläche, die mit der Diluvialzeit begannen (wie z. B. das Zurückgehen des Niagara, die 1) in Cannstadt (Württemberg) und Neanderthal (bei Düsseldorf); 2) bei Cro-Magnon (Dordogne); 3) in La Truchere (Saone-et-Loire); 4) bei Grenelle (bei Paris); 5) bei Turfooz (Belgien). ’) Franz. auch temps de pierre taillee und temps de pierre polie. -) Die Vorstellung, dafs die Menschen einst Kiesen gewesen, beruht auf den Funden grofser Knochen antediluvialer Tiere, die man für Menschenknochen hielt. *) Viele Naturvölker in Ostindien, Australien und Südamerika bauen ihre Wohnungen noch heut in gleicher Weise; auch Herod. (5.16) beschreibt Seedörfer im See Prasias in Thracien. ) Dänisch: Kjökke = Küche; mödding = Moder). In Dänemark erkannte man zuerst un-geheuie Haufen von Muschelschalen in der Nähe der Küste, die man früher für ehemalige Muschelbänke hielt, an den darunter befindlichen ändern Gegenständen (Gräten, Knochen, Werkzeugen etc.) als von einer uralten Bevölkerung herrührende Küchenabfälle. Diese Bevölkerung hatte schon den Hund als Haustier.

7. Nationale Erdkunde - S. 192

1911 - Straßburg i.E. : Bull
192 Iii. Amerika. Staats- und Bevölkerungsverhältnisse in Brasilien. Äier stößt das deutsche Element mit einer ganz anders gearteten Bevölkerung zusammen, als dies in der Änion der Fall ist. 80 biö 90°/0 der brasilianischen Bevölkerung sind Farbige, Nachkommen von alteingesessenen Indianern oder von Negern; Brasilien setzt ja seinen Stolz darein, der erste bunt- sarbige Staat der Welt zu sein. Nur 10 bis 20% dürfen sich portugiesischer Abstammung rühmen. Die Schattenseiten einer derartigen Bevölkerung liegen auf der Äand: Der Brasilianer liebt ein behagliches Nichtstun. Es geht ihm die Tatkraft ab, die sich auf Erwerb richtet. Er ist bildungsfähig, wird aber von den deutschen Siedlern in der Bildung leicht überholt. Es fehlt also in Brasilien jenes starke Volks- tum, das in der Llnion die Deutschen teilweise zum Aufgeben ihrer Eigenart zwingt; darum braucht von der Auswanderung nach Brasilien nicht abge- raten zu werden. Gedeihen und groß werden kann der brasilianische Staat ganz sicher erst dann, wenn er immer mehr weiße, besonders germanische Einwanderer aufnimmt, die keine Mühe scheuen, die schlummernden Schätze des Landes zu heben. Aber täuschen wir uns denn nicht, wenn wir der deutschen Einwanderung in Brasilien so großen Wert zuschreiben? Schätzen wir uns nicht zu hoch? „Die deutschen Kolonien in Brasilien sind eine Oase der Emsigkeit und des Gewerbfleißes inmitten einer großen Wüste von Hinterlist und sittlicher Fäulnis." So redet nicht etwa ein Deutscher, so redet ein berühmter Nordamerikaner. Prüfen wir selbst, und lassen wir uns von einem Reisenden führen, der das Land aus eigener Anschauung kennt. (Julius von Barsewitsch in „Deutsche Erde" 1903.) Wir sind in Porto Alegre (im Süden) gelandet und haben nach dem Innern des Landes zu den Weg eingeschlagen. Vor uns liegt eine endlos sich dehnende Flußebene. Rotbraunes und Helles, hohes Gras, untermischt mit graugrünen, steifen Kalmen, bedeckt die Ebene; hie und da erheben sich einzelne, runde, niedrige Wäldchen. Wie farbige Punkte verstreut auf dieser endlosen Fläche erscheinen Rin- der und Pferde, hin und wieder eine gelbe Äütte, aus Lehm gebaut und mit Gras bedeckt, fo fehen wir beim Näherkommen. Braune

8. Nationale Erdkunde - S. 343

1911 - Straßburg i.E. : Bull
8. Die selbständigen Staaten Afrikas. 343 andere umläuft die Westküste von Afrika und geht nach den großen Zukunftsländern Südamerikas hinüber. Man hat das Land wohl mit einem Manne verglichen, der seinen Rücken, den Atlas, der afrikanischen Wüste und Algerien zukehrt, sein Gesicht, die Abdachung des Atlas, dem Ozean und dem Mittelländischen Meere zuwendet, der seine Augen, die Fluß- Mündungen und Ääsen, auf die zwei Welthandelsstraßen hinausrichtet. Dieser Lage Marokkos entspricht sein Reichtum an Erzeugnissen. Wenn wir von der Küste her ins Land eindringen, betreten wir eine große, 700 km lange und etwa 60 km breite, ganz unmerklich ansteigende Tiefebene, die von einer dicken Schicht schwarzer, frucht- barster Erde bedeckt ist. Die Fruchtbarkeit dieser Tiefebene kann man sich kaum zu üppig vorstellen. Ungefähr 30000 qkm besten Weizen- landes könnten bei einem Mindestertrage von 18 dl pro ha gut 54 Millionen hl Weizen im Werte von rund 160 Millionen Mark erzeugen. An der nötigen Fruchtbarkeit kann es diesem Ackerlande nie fehlen. Durch den Schutzwall des Atlas vor dem heißen Wüsten- hauche des Südens geschützt, gewährt es den seuchten Seewinden freien Eintritt, die nicht nur die Ebene mit reichen Niederschlägen versorgen, sondern auch hoch oben in den Atlasbergen als Schnee sich niederlagern und die Wassermengen sür die heiße Zeit auf- speichern. Außerdem führt die Ebene auch gewaltige Vorräte unterirdisch fließenden Wassers, die durch geeignete Anlagen leicht zu heben wären und den Baumwollbau möglich machen würden. Ämter der Tiefebene erhebt sich als zweite Landstufe eine zwischen 400 und 700 m liegende Steppe, wasserarm, aber im Frühling doch mit einem reichen, buntfarbigen Teppich der besten Gräser und Blumen überdeckt, ein ausgezeichnetes Weideland für Herden von Rindern, Schafen, Kamelen und Pferden. In diesem Steppengürtel und in den anderen Teilen des Landes hat sich eine Viehzucht entwickelt, von deren Bedeutung und Amfang wir erst in allerletzter Zeit sichere Kunde erhalten haben. 40 Millionen Schafe, 11 Millionen Ziegen, 6 Millionen Rinder, 4—5 Millionen Esel, Maultiere und Pferde glaubt ein Franzose in Marokko feststellen zu können. — Gewiß, man wird nach genauerer Erforschung des Landes an diesen Zahlen abstreichen müssen; aber die Bedeutung von Marokko liegt auch weniger in dem, was es jetzt schon ist, als in dem, was es werden kann.

9. Nationale Erdkunde - S. 370

1911 - Straßburg i.E. : Bull
370 Vi. Australien. So sagten vor mehr als hundert Iahren die Forschungsreisenden, die Samoa um die Mitte des 18. Jahrhunderts zuerst kennen lernten. Sie haben nicht zuviel gesagt. Aussehen der Gruppe. Paradiesisch muten die Inseln an. Aus einer Meerestiefe von 2000 bis 4000 m sind sie durch vulka- nische Kraft ans Licht gehoben. Weißgegürtet liegen sie nun, mitten im tiefen Blau des Meeres, vor dem Blicke des Reisenden, der sie vom näherkommenden Schiffe aus betrachtet. Die gewaltige, an dem hochragenden Felsenufer sich brechende Brandung ist es, die den schneeigen Gürtel um sie schlingt. Äber diesem Gürtel aber quillt die wunderbare Pracht tropischen Psianzenwuchses in unerschöpf- licher Fruchtbarkeit empor. Das dichte, grüne Kleid wird überweht von den zierlichen Kronen der Kokospalmen. Äie und da scheinen silberne Schleiermassen durch den üppigen, grünen Äberwurf gezogen. Beim Näherkommen erkennt man sie als mächtige Wasserfälle, die von dem hinter der Küste aufsteigenden Hochlande herabstürzen. Der Boden. Am Lande tritt des Reisenden Fuß auf Lava- massen, die Zeugen des vulkanischen Ausbruchs. Die Lava verleiht den Inseln jene unerschöpfliche Fruchtbarkeit. Genährt wird diese noch durch eine fortwährende Verwesung der schnell aufgeschossenen, meist aber auch rasch dahinsterbenden Überfülle von Pflanzen. Nur so ist es erklärlich, daß die dünne Ackerkrume, die eine Be- arbeitung durch Geräte und Maschinen außerordentlich erschwert, den Bewohnern alles liefert, was sie zum Lebensunterhalt brauchen. Die Bewohner. Diese Bewohner scheinen leider der Meinung zu sein, daß die „Perle der Südsee" nur dazu da sei, ihnen ein wahrhaft paradiesisches Leben zu sichern. Sie wissen nichts davon, daß des Menschen Leben Mühe und Arbeit ist. Jeder Tag ist ihnen ein Festtag. Früchte, die zur Nahrung dienen, wirst ihnen der Boden gleichsam in den Schoß; die wenigen Haustiere (Schweine besonders) nähren sich selbst. Dazu liefert das Meer allerlei Lecker- bissen. Zum Bau des Hauses gibt die Kokospalme alles her, was nötig ist: Die Pfeiler, die das Dach stützen, die Blätter zum Be- decken und den Bast zum Weben der feinen Matten, aus denen die Wände bestehen. Arbeitslohn zahlt der Bauende nicht, denn die Bewohner des Dorfes helfen unentgeltlich mit. Will der Samoaner aber statt der feinen Mattenkleider gewebte und euro-

10. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 87

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 87 — Frankenberg gebracht hat? Von dem der Vater August gesagt hat: Ich wünschte mir in meinem Lande ein Schock solcher Zwirnmüller! “ Und ein anderer: „Die können bloß zerreißen und zerschneiden und zerstören, wir aber spinnen und weben. Wir wissen, wodurch die Welt besser zusammengehalten wird!“ „Nur ruhig, Freunde, in der Morgensprache der Meister werde ich beantragen, daß wir uns bei der Landesregierung über den Hochmut der Chemnitzer beschweren." „Jawohl, und da sollen sich die Fleischer schneiden Nun hat sich inzwischen, wie das Gemüt und die Laune der Weber, auch der Himmel umzogen, und man eilt, ob man noch auf dem Dammwege sein Haus erreichen kann ohne Regen. „Ja, mit euch Leinewebern", sagt Paul zu seinem Freunde, „will keine Innung verkehren, bloß die Barbiere. Bin doch froh, daß ich ein Schuster werde. u Ii. Im Webermeister hause vor offener Lade. 1. Meisterspruch, a) Die Versammlung. a) Es ist fünf Jahre später im Herbste. Hans hat sich gemeldet und will in Frankenberg Meister werden. Der große Saal des Webermeisterhauses ist bis auf den letzten Platz gefüllt; sind doch hier fast alle 400 Meister versammelt. Vorn steht die geöffnete Innungslade, an deren Seiten 2 Kerzen brennen. Dahinter sitzen die 2 Obermeister und auch 2 Schaumeister, dazu als Beisitzer ein Aktuar des Rates. An 2 Tafeln haben die
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