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dieser noch Bhmen nebst Schlesien und Ungarn erwarb; er selbst behielt Spanien und die Niederlande.
Karl V. war von schwchlichem Krperbau und von schwankender Ge-sundheit, aber ebenso klug wie ausdauernd, tapfer und thatkrftig. Seine lange Regierungszeit (15191556) ist ausgefllt mit Kriegen gegen Franz I. von Frankreich, gegen die Trken und die nordafrikanischen Seeruber-staaten. Dadurch wurde er verhindert, sich mit voller Kraft der Angelegen-heiten Deutschlands anzunehmen, wo sich damals die Kirchentrennung (Reformation) vollzog.
3. Die siegreichste Schlacht war die bei Pavia (1525), welche dem Kaiser den Besitz Mailands und Oberitaliens erwarb. In dieser Schlacht wurde der franzsische König Franz I. nach tapferer Gegenwehr und, nachdem 10000 seiner Krieger gefallen waren, gefangen genommen. An seine Mutter schrieb er nach der Schlacht: Alles ist verloren, nur nicht die Ehre." Fast ein Jahr lang dauerte seine Gefangenschaft, bis er im Frieden zu Madrid Karls Forderungen bewilligte.
Karl war selbst nicht bei der Schlacht zugegen. Den grten Anteil am Siege hatten die deutschen Landsknechte unter ihrem Obersten Georg Frunds-berg. Der galt damals als der erste Heerfhrer seiner Zeit. Dabei war er von solcher Leibeskraft, da er den strksten Gegner spielend mit dem Finger von sich schob. Ihm war ein trauriges Ende beschieden. Als er im 2. Jahre nach der Schlacht bei Pavia seine Truppen gegen Rom fhrte, murrten dieselben, da sie Monate lang keinen Sold erhalten hatten. Furchtlos trat Frundsberg unter die aufgeregten Scharen, um sie durch sein Wort zu be-ruhigen. Aber die wtenden Landsknechte drangen mit ihren Spieen auf ihn ein. Diese Emprung seiner eigenen Leute traf ihn so unerwartet, da er, vom Schlage gerhrt, zu Boden sank. Zwar wurde durch diesen erschtternden Fall der Aufruhr gedmpft; aber Frundsbergs Kraft war fr immer gebrochen.
4. Zu jener Zeit hatten sich in das kirchliche Leben mancherlei Mi-brauche eingeschlichen. Gegen dieselben trat Martin Luther auf. Er war der Sohn eines Bergmanns, 1483 zu Eisleben geboren. Nach einer harten Jugendzeit und, nachdem er unter groen Entbehrungen seine Studien vollendet hatte, trat er in den Augustinerorden ein. Spter wurde er als Professor an die Universitt Wittenberg berufen und war hier zugleich Prediger an der Schlokirche.
An die Thr dieser Kirche schlug Luther am 31. Oktober 1517 95 kurze Stze (Thesen) an, die gegen gewisse Mibruche sich richteten, welche mit der Verbreitung eines vom Papste ausgeschriebenen Ablasses getrieben wnrden. Luthers Auftreten erregte eine ungeheuere Aufregung. Im Volke sowohl wie bei den Gelehrten und besonders auch bei seinem Landesfrsten, dem
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Franz_I. Karls Karl Karl Georg_Frunds-berg Martin_Luther Luthers
. bis 12. Jahrhundert.
Italien. Frankreich. England. Pyren.-Halbinsel, Der Osten.
843-987 Karolinger. 871901 Alfred d. Gr.
Normannen in der Normandie. Knigreiche (Astn-rien'leon,Kastilien, Navarra, Aragon.
987-1328 Kape- tinger. Hugo Capet. Egberts Nachtom-men von samt- i lichen Knigen der Insel als Oberhaupt an-erkannt. gypten unter den Fatimiden selb-stndig.
Kor mannen in Italien, jiainnlf erhlt die i Mark Aversa als .. ersten bleibenden Besitz d. Norman /$ nen in Italien. Dnische Herr- schaft. Knnt d. Gr. Ende der dnischen Zeit. Sancho d. Gr. von 1 Navarra.
Beatrix v. Tuscien. (ie Normannen erobern Sizilien Pisa besetzt Kor-f| sika u. Sardinien. ijiobert Gniskard. j'?onrab, Heinrichs Sohn, l Gegen-) ! König in Jtalien^ 1066 Schlacht bei ; Hastings. | Normannen. Wilhelm der Er-oberer. Alfons v. Kastilien erobert Toledo. 1094 Der Cid nimmt Valencia. 1058 Die Seldschu-keu unterwerfen sich Vorderasien. 1092 Die Seldschu-keureiche lsen sich in kleinere Sulta-uate auf.
: Eroberung v. Saragossa.
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il. bis 12. Jahrhundert.
Italien. Frankreich. England. Pyren.-Halbinsel. Der Osten.
843-987 Die Karo l i n g e r. 871-901 Alfred d. Gr.
Die Normannen in der Normandie um 910'. Christliche Knigreiche: Astnrien, Leon, Kastilien, Navarra, Ara-gon.
Mriechen und Sara-F zenen im Kampfe i um Unteritalien. 9871328 Kape-tinger. Hugo Capet. Egberts Nachkom-men von samt-lichen Knigen der Insel als Oberhaupt an-erkannt. gypten unter den Fatimiden selb-stndig (lim 970;.
Klrduin von Jvrea. knormannen in Jta-Ii lien. Dnische Herr- schaft. Knut d. Gr. Ende bcr dnischen Zeit.
Wie Normannen er I obern Sizilien | Pisa besetzt Korsika n. Sardinien. Mathilde v. Tuseien. Die Seldschnken unterwerfen Vorderasien (um 1050).
Mobert Gniskard. 1066 Schlacht bei Hostings. Wil-Helm der Er-oberer. 1094 Der Cid nimmt Valencia. Auflsung der Selb-schnkenreiche in kleinere Sultanate kurz vor Beginn b. Kreuz-zuae.
i
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60
Das Deutsche Reich des Mittelalters.
Die heilige Elisabeth, Landgrfin von Thringen.
Zu den anmutigsten Gestalten der mittelalterlichen Frauenwelt ge-hrt die heilige Elisabeth, Landgrfin von Thringen. Sie war eine Tochter des Knigs von Ungarn, im Jahre 1207 zu Preburg geboren. Kaum vier Jahre alt, wurde sie in einer silbernen Wiege aus Ungarn nach der Wartburg gebracht, um mit dem Erbprinzen Ludwig von Th-ringen, der ihr als zuknftiger Gemahl bestimmt war, erzogen zu werden. Im Alter von vierzehn Jahren wurde sie Ludwigs Gemahlin, zugleich Landgrfin von Thringen; denn der Vater ihres Gemahls, Landgraf Hermann, jener hochherzige Freund und Gnner der ritterlichen Snger, war inzwischen gestorben. Whrend Landgraf Ludwig durch Tapferkeit, Gerechtigkeitsliebe und Ergebenheit gegen Kaiser und Reich sich aus-zeichnete, bte Elisabeth im Hause die Werke inniger Gottes- und Menschen-liebe. Tglich speiste sie auf der Wartburg die Armen, grndete zwei Krankenhuser, das eine auf der Wartburg, das andre in Eisenach. Als Kaiser Friedrich Ii. zu seinem Kreuzzuge rstete, sollte Landgraf Ludwig als Feldoberster das Heer der Kreuzfahrer aus Mitteldeutschland anfhren. Ehe das Heer Italien verlie, erlag der Landgraf einem Fieber. Sein Bruder Heinrich, mit dem Beinamen Raspe, d. h. der Rauhe, ri nun die Regierung des Landes an sich und vertrieb die Witwe samt ihren Kindern zur Winterszeit von der Wartburg. Nun irrte die Mutter der Armen, selbst notleidend, in Eisenach umher, bis sie in einer Abtei Auf-nhme und Schutz fand.
Als die thringischen Kreuzfahrer die Leiche des Landgrafen nach Deutschland brachten, kam eine Ausshnung zwischen Elisabeth und Hein-rich Raspe zustande. Heinrich sicherte die Rechte ihrer Kinder und trat ihr die Stadt Marburg in Hessen mit ihrem Gebiete ab. Dahin zog sie mit ihren Kindern, errichtete ein Krankenhaus und fhrte ein gott-geweihtes, durch rastlose, ttige Nchstenliebe ausgezeichnetes Leben, bis ein frher Tod sie im 24. Jahre ihres Alters abberief. Wegen ihres Wandels im Dienste Gottes und der Notleidenden erkannte die katholische Kirche ihr die Ehre der Altre zu. Konrad, der Bruder ihres Gemahls, baute in Marburg eine Kirche, die er nach ihrem Namen benannte. In dieser wurden spter ihre Gebeine in einem silbernen Sarge beigesetzt. Kaiser Friedrich Ii. legte bei einem Besuche in Marburg eine goldne Krone als Weihgeschenk auf den Sarg nieder.
Die Klster.
Karl der Groe nannte die Mnche die Ritter der Kirche. Was die Ritter im Dienste des Kaisers und der weltlichen Ordnung waren, das sind die Mnche im Dienste des Papstes und der kirchlichen Ordnung geworden.
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Das Deutsche Reich des Mittelalters.
Frieden mit der Kirche gehalten. Seine Frsorge fr die Nordmark Sachsen wird spter im Zusammenhange behandelt.
Die Areuzzge.
Bedrckung der Christen in Palstina. Die Sttten, die durch das Leben und Leiden des Erlsers geheiligt sind, genossen bei den Christen naturgem eine groe Verehrung. Aus allen christlichen Lndern wurden Pilgerfahrten dahin unternommen. Als die Trken Palstina eroberten, verlangten sie von den Pilgern hohe Abgaben. Aber ehe die Pilger die Heilige Stadt erreichten, waren sie von umherziehenden Trkenhorden be-reits ausgeplndert worden. In der Stadt selbst waren sie allen mg-lichen Beleidigungen ausgesetzt. Papst Gregor Vii., in dessen Pontifikat die Eroberung Palstinas durch die Trken fllt, dachte daran, selbst an der Spitze eines zahlreichen Heeres nach dem Morgenlande zu ziehen, um den Trken die Herrschaft der Palstina zu entreien. Der Streit mit Heinrich Iv. vereitelte den Plan.
Peter von Amiens. In der Nhe von Jerusalem wohnte ein Ein-siebter aus Frankreich, Peter von Amiens mit Namen. Dieser war tglich Augenzeuge der Bedrckungen, welche die Pilger sowohl als auch die ansssigen Christen Jerusalems von den Trken zu erdulden hatten. Er rief den Schutz des Patriarchen von Jerusalem fr die Bedrngten ort; doch dieser erklrte, Hilfe knne nur von der Christenheit des Abend-landes kommen, er selbst knne nicht helfen. Da faten die beiden Männer den Entschlu, die Hilfe des Abendlandes anzurufen. Der Patriarch schilderte in einem Briefe dem Papste die Lage der Christenheit in Jeru-salem. Peter brachte den Brief nach Rom. Auf dem ppstlichen Stuhle sa damals Urban Ii., ein Schler Gregors Vii. Gern nahm dieser den Plan seines Vorgngers auf. In Italien und Frankreich hielt er Kirchen-Versammlungen ab, um die christlichen Völker zur Befreiung des Heiligen Landes ans den Hnden der Trken aufzufordern. Peter von Amiens schilderte als Augenzeuge, was er in Jerusalem gesehen und erlebt. Eine groe Begeisterung ging durch das christliche Abendland. Viele Ritter und Brger meldeten sich zur Teilnahme an einem Kriegszuge nach Palstina. Man heftete ihnen ein Kreuz auf die Brust und nannte sie Kreuzfahrer. Die Zge selbst werden Kreuzzge genannt.
Auszug. Im Jahre 1096 zogen die Heeressulen nach dem Morgen-lande. Vor Nica fand eine groe Musterung statt. Es wird berichtet, da dort 600 000 wohlgerstete Krieger gezhlt wurden. Die tapfersten und hochherzigsten Ritter aus Deutschland, Frankreich, Italien und Eng-fand waren im Zuge. Aber unsglich hatten die Kreuzfahrer zu leiden. Mangel und Krankheiten, Kmpfe gegen die Trken, die so groe Scharen nicht unbehelligt ziehen lieen, lichteten ihre Reihen. Als sie vor Antiochta ankamen, zhlte ihr Heer nur noch 300 000 Mann. Dort fanden sie in
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Extrahierte Ortsnamen: Nordmark_Sachsen Palstina Jerusalem Frankreich Jerusalem Rom Gregors Italien Frankreich Jerusalem Palstina Deutschland Frankreich Italien
18
Ii. Das Deutsche Reich des Mittelalters. 1. Das Zeitalter der letzten Karolinger.
Ludwig der Deutsche. Nach dem Vertrage von Verdun regierte Ludwig das Deutsche Reich bis zum Jahre 876. In diese Zeit fllt der Vertrag zu Meerseu. Ottfried von Weienburg, der erste deutsche Dichter, dessen Namen wir kennen, nennt ihn einen streitbaren und weisheitsvollen König.
Karl der Dicke. Nach Ludwigs Tode vereinigte dessen Sohn Karl der Dicke noch einmal das Reich Karls des Groen, weil es in Frankreich an einem regierungsfhigen Erben fehlte. Nur Burgund hatte sich in-zwischen selbstndig gemacht. In friedlichen Zeiten wre Karl wohl geeignet gewesen, das Reich zu regieren. Aber in jener Zeit suchten die Normannen das Land heim und zwangen ihn zu einem schimpflichen Frieden. Deshalb wurde er abgesetzt.
Arnulf. In Frankreich wurde Graf Odo von Paris zum Könige gewhlt, in Deutschland Herzog Arnulf von Krnten, ein Enkel Ludwigs, des ersten deutschen Knigs. Arnulf war ein tapferer Fürst. Er schlug die Normannen in der Nhe von Lwen in Belgien.
Die Normannen.
Unsre nordischen Stammesbrder auf der Skandinavischen Halbinsel waren ein tatkrftiges, unternehmendes Volk. Des Vaters Erbe bernahm der lteste Sohn; die nachgeborenen Shne waren darauf angewiesen, durch Wikingsfahrten (Wikinger Krieger, Abenteurer) Lebensunterhalt und Ruhm zu suchen. Auf allen Meeren wehten ihre Flaggen. Friesland, Holland und Belgien verwsteten sie. Sie fuhren in die Mndungen der Strme hinein, plnderten und zerstrten blhende Städte. Paris, Hamburg, Lbeck, Cln hatten von ihnen zu leiden. Karl der Dicke verlor durch sie seine Krone. In Frankreich eroberten sie die Normandie, die noch heute ihren Namen trgt. Von dort aus gewannen sie England durch die Schlacht auf dem Hastingsselde. In Spanien verloren die Anhnger Mohammeds gegen sie den Preis der Tapferkeit; in Unteritalien und Sizilien gewannen sie ein blhendes Knigreich. Der normannische König Roger Ii. von Sizilien durfte der Wahrheit gem auf sein Schwert schreiben: Der Apulier dient mir und der Kalabrier, der Siknler und der Afrikaner. Wie ein reiender Bergstrom in die Ebene hinabstrzt, so ergossen sich die Scharen der Normannen der bekannte und unbekannte Lnder. Auch nach Norden gingen ihre Fahrten, nach Island und Grnland; das Festland von Nordamerika betraten sie im Jahre 1000 der christlichen Zeitrechnung.
Ludwig das Kind. Ihm folgte sein sechsjhriger Sohn Ludwig, das Kind genannt.
Erneuerung der herzoglichen Gewalt. In dieser Zeit begannen die verheerenden Einflle der Ungarn in Deutschland. Auch die Normannen
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Extrahierte Ortsnamen: Verdun Deutsche_Reich Frankreich Burgund Frankreich Belgien Friesland Holland Belgien Paris Hamburg Frankreich England Spanien Mohammeds Unteritalien Sizilien Sizilien Island Nordamerika Ungarn Deutschland
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und der Meereskste gelegenen Gebiete kamen in seine Hnde. Er selbst setzte sich in der Kirche des Heiligen Grabes die Knigskrone von Jern-salem auf.
Der 6, und 7. Zug. Ludwig Ix. von Frankreich nahm den Plan des Papstes Innozenz Iii. wieder aus, die christlichen Besitzungen in Palstina durch die Eroberung von gypten und Tunis zu schtzen. Er unternahm deshalb zwei Kreuzzge nach diesen Lndern. Ans dem ersten Zuge wurde er gefangen genommen, auf dem zweiten fand erden Tod.
Verlust der Eroberungen in Palstina. Durch solche fortwhrende Mierfolge verloren die abendlndischen Christen den Mut zu weitern Kreuzzgen. Die mit Mhe eroberten Besitzungen gingen der Reihe nach verloren; im Jahre 1291 siel die letzte von den Christen behauptete Festung Akkou. Palstina wurde wieder eine trkische Besitzung und ist es heute noch.
Folgen der Areuzzge.
Ursachen des Mierfolges. Der eigentliche Zweck der Krenzzge ist auf die Dauer nicht erreicht worden; denn es fehlte eine einheitliche militrische Oberleitung und die Einigkeit unter den christlichen Fürsten. Ferner war das Knigreich Jerusalem von dem Abendlande zu weit ent-fernt; der Transport der Mannschaften und Lebensmittel war daher zu schwierig und zu teuer; die Reihen der Kreuzfahrer waren durch Ent-behrungen, Krankheiten und Kmpfe mit feindlichen Stmmen gelichtet, ehe sie ihren Bestimmungsort erreichten. Dagegen wohnten die Gegner des christlichen Reiches in der Nhe und verfgten der reiche Mittel und bedeutende Truppenmaffen.
Wirkung auf die Stellung der Ppste und der Fürsten. Trotzdem hatten die Kreuzzge fr die ganze Kulturentwicklung des Abendlandes bedeutsame Folgen. Sie befrderten den Einflu der Ppste, die als Urheber und geistige Leiter dieser Unternehmungen auf eine ganz neue Weise in den Mittelpunkt der christlichen Welt traten. Ferner wuchs die Macht der Fürsten, welche die durch den Tod der Ritter erledigten Lehen mit der Krone vereinigten. In Frankreich wurde das Krongebiet dadurch fast verdoppelt; das deutsche Kaisertum hatte weniger Nutzen davon durch den Wechsel der Kaiserfamilien.
Wirkung ans das Rittertum. Dem kriegerischen Mute der Ritter gaben die Kreuzzge neue Aufmunterung und eine idealere Richtung. Wieviel hher mute der Mut des Ritters sich heben, wenn er sein Schwert umgrtete, um zum Kampfe fr das heiligste Land der Erde auszuziehen, als wenn es nur eine Fehde mit seinem Nachbarn galt! Die Lnge des
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Das Mittelalter,
geleitet wurde. Als endlich Ruhe herrschte, fhrte er, die Bestrebungen seines Vaters gegen das Fehdewesen aufnehmend, einen allgemeinen Reichs-frieden ein. Dadurch verfeindete er sich den Adel aufs neue, und nun trat sein zweiter Sohn Heinrich, ebenfalls von der Gegenpartei ver-leitet, gegen ihn auf, nahm ihn auf hinterlistige Weise gefangen und zwaug ihn zur Abdankung. Der alte Kaiser entfloh von Ingelheim nach Lttich, wo er starb. Die Leiche des unglcklichsten deutschen Kaisers fand auf einer einsamen Maasinsel eine Sttte, aber ihre Ruhe im Kaiser-dom zu Speyer erst einige Jahre spter, als der Bann aufgehoben war.
Der Dom zu Speyer wurde von Konrad Ii. als Grabsttte der Kaiser ge-grndet und unter Heinrich Iv. vollendet. Acht deutsche Kaiser liegen dort begraben.
Fr welchen frheren unmndigen König fhrte ebenfalls die Mutter die Re-gierung? Warum war die Gefahr fr das Reich damals nicht so groß wie zur Zeit Heinrichs Iv.? Welchen Umstnden ist sein Unglck zuzuschreiben? Welcher frhere König wurde ebenfalls von seinen eigenen Shnen bekmpft und gefangen genommen?
2. Heinrich Yv 11061125,brachte endlich 1122 durch das Wormser Konkordat den Jnvestiturstreit zum Abschlu: der in Gegenwart des Knigs oder seines Bevollmchtigten gewhlte Bischof sollte vom König mit den weltlichen Gtern belehnt und dann vom Papste in seine geist-liehe Wrde eingesetzt werden.
Heinrich V. geno im ganzen Reiche nur geringes Ansehen. Der schlechte Sohn war berall unbeliebt. Er starb kinderlos und unbeweint.
Merke Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Staufer.
57. Beginn der Kreuzzge.
1. Ursachen. Im 11. Jahrhundert drangen die Trken aus Tur-kestan erobernd nach Westen vor und nahmen auch Palstina, das bisher unter arabischer Herrschaft gestanden hatte, in Besitz. Die im Lande an-sssigen Christen und die zahlreichen Wallfahrer hatten durch sie viel zu leiden. Im Abendlande wute namentlich der Pilger Peter von Amiens von den Freveltaten der Trken zu erzählen, wodurch der Wunsch, das Heilige Land den Unglubigen zu entreien, verstrkt wurde. Papst Urban Ii. nahm die Leitung der Bewegung in die Hand. Als er auf der Kirchenversammlung zu Clermont 1095 zur Befreiung des Heiligen Landes aufgefordert hatte, empsingen viele Taufende unter dem Rufe: Gott will es!" das rote Kreuz.
Obgleich die Kreuzfahrer ihr Besitztum, ihre Heimat, ihre Familie im Stiche lieen (Bild 17), um sich in unbekannter Ferne den grten Gefahren auszusetzen, war die Teilnahme an den Kreuzzgen auer-ordentlich stark. Denn:
a) Hohen Lohn im Jenseits erwarteten die Kreuzfahrer, die ihrem obersten Gefolgsherrn, Christus, folgten.
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4. Kaiser Karl Vi.
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Katharina. Sie gab ihren Schmuck her und erbat von jedem Soldaten im Lager, was er besa. So brachte sie 200000 Rubel auf. Damit bestach sie den trkischen Grovezier; Peter wurde mit seinem ganzen Heere frei-gelassen. Karl wollte die Russen angreifen, der bestochene Grovezier duldete es nicht. Peter eroberte die Ostseeprovinzen, während Karl unthtig in Bender sa. Unterdessen waren die Trken des kostspieligen Gastes in Bender berdrssig geworden und mahnten ihn an die Heimkehr. Dafr hatte Karl kein Verstndnis. Er blieb aus Eigensinn, und die Trken muten Gewalt gegen ihn gebrauchen. Sie belagerten ihn in seiner Wohnung. Er kmpfte und wurde verwundet. Die Trken bten ihre Gastfreundschaft weiter, unterlieen aber nicht, ihn wiederholt an die Heimkehr zu mahnen. Alles scheiterte an seinem Eigensinne. Da kam ein schwedischer General, vom Reichs-rat gesandt, zu ihm und erklrte ihm in derber Sprache die Lage der Dinge, wie Schweden, der dreizehnjhrigen Abwesenheit des Knigs mde, am Rande des Abgrundes stehe und einen andern König einsehen wolle. Da brach er endlich auf, reiste unter fremdem Namen mit zwei Begleitern bei Tage zu Pferde, bei Nacht im Postwagen unablssig weiter. In 53 Tagen hatte er Stralsund erreicht. Die Stiefel muten ihm von den Fen geschnitten werden, doch am andern Morgen war er wieder frisch und rege, als wre nichts geschehen. Dann eilte er nach Schweden. Als er die Laufgrben von Friedrichshall besichtigte, streckte ihn eine feindliche Kugel tot zu Boden.
Mit der Zeit verga man das Unglck, das er der fein Volk gebracht, und freute sich der seine Heldenthaten, rhmte seinen Mut in der Gefahr, seine Sndhaftigkeit im Unglck, die Beharrlichkeit in seinen Vorstzen, die Reinheit seiner Sitten und die Einfachheit seines Lebens. Er war ein echter Wikinger Kampf war feine Lust.
Nach Karls Tode wurde Frieden geschlossen. Schweden verlor Livland, Esthland, Karelien, Jngermanland an Rußland. Es war in seine natrlichen Grenzen zurckgewiesen und aus der Reihe der Gromchte ausgeschlossen. 100 Jahre vorher hatte Gustav Adolf die Gromachtstellung Schwedens be-grndet: der Friede, der dem nordischen Kriege ein Ende machte, zerstrte sie im Jahre 1721. Die Rolle, die Schweden im Norden gespielt hatte, bernahm nun Rußland.
Der russische Staatsrat verlieh Peter I. den Kaisertitel.
Wieviel Peter auch gethan hat, um seinem Lande die Bildung des Westens zuzufhren, er selbst ist ein roher Mensch geblieben. Es fehlte ihm die Herrschaft der seine Leidenschaften. bermiger Branntweingenu machte ihn wild und grausam. Er prgelte seine Offiziere und lie seinen Sohn hinrichten. Im Jahre 1725 starb er im Alter von 53 Jahren. Indes bleibt ihm der Ruhm unbestritten, da er ganz Rußland umgestaltet, und da er die Grundlage zu allem gelegt hat, was seitdem in Rußland fr das Heer, die Flotte, fr Rechtspflege, Kunst und Wissenschaft geschehen ist.
4. Kaiser Karl Vi.
Kaiser Karl Vi., der zweite Sohn Leopolds, regierte bis 1740. 3)er Anfang und das Ende seiner Regierung sind durch Kriege gegen
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Folgen der Kreuzzge.
Der eigentliche Zweck der Kreuzzge ist auf die Dauer nicht erreicht worden; denn es fehlte eine einheitliche militrische Oberleitung und die Einigkeit unter den christlichen Fürsten. Ferner war das Knigreich Jerusalem von dem Abendlande zu weit entfernt; der Transport der Mannschaften und Lebensmittel war daher zu schwierig und zu teuer; die Reihen der Kreuzfahrer waren durch Entbehrungen, Krankheiten und Kmpfe mit feindlichen Stmmen gelichtet, ehe sie ihren Bestimmungsort erreichten. Dagegen wohnten die Gegner des christlichen Reiches in der Nhe und verfgten der reiche Mittel und bedeutende Truppen-massen.
Trotzdem hatten die Kreuzzge fr die ganze Kulturentwicklung des Abendlandes bedeutsame Folgen. Sie befrderten den Einflu der Ppste, die als Urheber und geistige Leiter dieser Unternehmungen aus eine ganz neue Weise in den Mittelpunkt der christlichen Welt traten.
Ferner wuchs die Macht der Fürsten, welche die durch den Tod der Ritter erledigten Lehen mit der Krone vereinigten. In Frankreich wurde das Krongebiet dadurch fast verdoppelt; das deutsche Kaisertum hatte weniger Nutzen davon durch den Wechsel der Kaiserfamilien. Dem kriegerischen Mute der Ritter gaben die Kreuzzge neue Aufmunterung und eine idealere Richtung. Wieviel hher mute der Mut des Ritters sich heben, wenn er sein Schwert umgrtete, um zum Kampfe fr das heiligste Land der Erde auszuziehen, als wenn es nur eine Fehde mit seinem Nachbar galt! Die Lnge des Weges, die Menge der neuen Gegenstnde, die Pracht der Städte, der Anblick der fremden Völker trugen dazu bei, den Geist in Spannung zu erhalten; die Art des Kampfes, in dem der persnliche Mut alles entschied, gab dem Hange zu auerordentlichen Unternehmungen neue Nahrung. Die Kreuzzge waren kriegerische Unternehmungen, aber sie waren aus religisen Beweggrnden hervorgegangen und religisen Zwecken gewidmet. Die Ritter fochten hier zunchst nicht fr ihren eigenen Vorteil, sondern fr die Sache ihres Erlsers. Durch die Kreuzzge ist dem Rittertum der Zug der Religiositt eingeprgt worden, der ihm geblieben ist, bis der Verfall des Rittertums begann. Der Charakter Gottfrieds von Bouillon ist das Ideal des Rittertums jener Zeit. Die volle, ungeschwchte Heldenkraft ist bei ihm gemildert und gezgelt durch Religiositt. Uneigenntzig verkauft er sein Besitztum, er ist der erste bei Gefahren und Entbehrung, und am Ziele migt er demtig seinen Ehr-geiz. Freilich besaen nicht alle Ritter gleiche Uneigenntzigst und gleichen Edelmut; aber indem sie alle freiwillig ihn als den ersten unter sich anerkannten, lieferten sie den Beweis, da sie in ihm das Ideal
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