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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 22

1897 - Leipzig : Hirt
22 das hielt der Jngling und Mann: Roland wurde der tapferste Held in des Oheims Diensten. In unzhligen Kmpfen (gegen die Langobarden und Sachsen, gegen die Avaren und Wenden) zeichnete er sich aus und ge-wann herrliche Waffen, wie sein Schwert Dur and arte und sein elfen-beinernes Horn Olifant. Aber seine Tapferkeit und Jugend erregten in spteren Jahren den Neid und Ha seines Stiefvaters Geneluu. Einst zog König Karl nach Spanien, um dort die Heiden zu bekmpfen. Alle seine Helden begleiteten ihn, auch Roland und Genelun. Bis Saragossa drang das Heer glcklich vor; doch dort verteidigte sich tapfer der feindliche Fürst. Er geriet in groe Be-drngnis, und da nahm er den listigen Plan eines greisen Ratgebers an, die Franken durch scheinbare Unterwerfung zu tuschen und dann zu vernichten. Eine Gesandtschaft schicken die Heiden zum König Karl; sie bieten ihm an, Christen zu werden und Geiseln zu stellen. Da bert er mit seinen Getreuen, ob er diese Bedingungen annehmen solle. Roland durchschaut den Trug und erklrt sich dagegen; Genelun aber wirft ihm Blutdurst und Ruhmsucht vor und drngt zur Annahme. Nun erbietet sich der junge Held, als Gesandter nach Saragossa zu ziehen und die Absichten der Feinde auszukundschaften. Karl mag ihn aber nicht von sich lassen; da schlgt Roland seinen Stiefvater fr diesen wichtigen Auftrag vor. Genelun er-bleicht vor Furcht und verwnscht Roland, als wenn dieser ihn dem sicheren Tode htte berliefern wollen. Doch vermag er sich dem Befehle des Knigs nicht zu entziehen. Mit einer stattlichen Ritterschar zieht er hinein in die Stadt; das Herz schwillt ihm vor Rachedurst; treulos verbindet er sich mit den Heiden: Roland soll dem Tode geweiht werden. Als er zu Karl zurckkehrt, giebt er vor, die Unterwerfung der Feinde verbrgen zu knnen. Deshalb rt er dem Könige, mit dem Heere zurck-zukehren und Roland als Statthalter in Spanien zu lassen. Es geschieht so: bald nach dem Abmarsch Karls sieht sich Roland mit seiner kleinen Schar einem gewaltigen Heere gegenber. Wohl verrichtet er Wunder der Tapferkeit; dreimal schlgt er die Feinde trotz ihrer berzahl zurck; aber mehr und mehr schmilzt das Huflein der Seinen zusammen. Da kommt es zum vierten Male zum Kampfe mit neuen Feinden; unter starkem Getse dringen sie vor, ihr lauter Kriegs-gesaug erfllt das Ebrothal bis zu den Pyrenen. Kampfesfreudig strzen sich Rolands Freunde in der Feinde Menge; mit seinem Schwerte Durandarte bricht sich der Held selbst eine blutige Bahn; aber die Zahl der Feinde nimmt immer noch zu, die Seinigen drohen zu unterliegen.

2. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 53

1897 - Leipzig : Hirt
53 dieser noch Bhmen nebst Schlesien und Ungarn erwarb; er selbst behielt Spanien und die Niederlande. Karl V. war von schwchlichem Krperbau und von schwankender Ge-sundheit, aber ebenso klug wie ausdauernd, tapfer und thatkrftig. Seine lange Regierungszeit (15191556) ist ausgefllt mit Kriegen gegen Franz I. von Frankreich, gegen die Trken und die nordafrikanischen Seeruber-staaten. Dadurch wurde er verhindert, sich mit voller Kraft der Angelegen-heiten Deutschlands anzunehmen, wo sich damals die Kirchentrennung (Reformation) vollzog. 3. Die siegreichste Schlacht war die bei Pavia (1525), welche dem Kaiser den Besitz Mailands und Oberitaliens erwarb. In dieser Schlacht wurde der franzsische König Franz I. nach tapferer Gegenwehr und, nachdem 10000 seiner Krieger gefallen waren, gefangen genommen. An seine Mutter schrieb er nach der Schlacht: Alles ist verloren, nur nicht die Ehre." Fast ein Jahr lang dauerte seine Gefangenschaft, bis er im Frieden zu Madrid Karls Forderungen bewilligte. Karl war selbst nicht bei der Schlacht zugegen. Den grten Anteil am Siege hatten die deutschen Landsknechte unter ihrem Obersten Georg Frunds-berg. Der galt damals als der erste Heerfhrer seiner Zeit. Dabei war er von solcher Leibeskraft, da er den strksten Gegner spielend mit dem Finger von sich schob. Ihm war ein trauriges Ende beschieden. Als er im 2. Jahre nach der Schlacht bei Pavia seine Truppen gegen Rom fhrte, murrten dieselben, da sie Monate lang keinen Sold erhalten hatten. Furchtlos trat Frundsberg unter die aufgeregten Scharen, um sie durch sein Wort zu be-ruhigen. Aber die wtenden Landsknechte drangen mit ihren Spieen auf ihn ein. Diese Emprung seiner eigenen Leute traf ihn so unerwartet, da er, vom Schlage gerhrt, zu Boden sank. Zwar wurde durch diesen erschtternden Fall der Aufruhr gedmpft; aber Frundsbergs Kraft war fr immer gebrochen. 4. Zu jener Zeit hatten sich in das kirchliche Leben mancherlei Mi-brauche eingeschlichen. Gegen dieselben trat Martin Luther auf. Er war der Sohn eines Bergmanns, 1483 zu Eisleben geboren. Nach einer harten Jugendzeit und, nachdem er unter groen Entbehrungen seine Studien vollendet hatte, trat er in den Augustinerorden ein. Spter wurde er als Professor an die Universitt Wittenberg berufen und war hier zugleich Prediger an der Schlokirche. An die Thr dieser Kirche schlug Luther am 31. Oktober 1517 95 kurze Stze (Thesen) an, die gegen gewisse Mibruche sich richteten, welche mit der Verbreitung eines vom Papste ausgeschriebenen Ablasses getrieben wnrden. Luthers Auftreten erregte eine ungeheuere Aufregung. Im Volke sowohl wie bei den Gelehrten und besonders auch bei seinem Landesfrsten, dem

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 105

1911 - Breslau : Hirt
. bis 12. Jahrhundert. Italien. Frankreich. England. Pyren.-Halbinsel, Der Osten. 843-987 Karolinger. 871901 Alfred d. Gr. Normannen in der Normandie. Knigreiche (Astn-rien'leon,Kastilien, Navarra, Aragon. 987-1328 Kape- tinger. Hugo Capet. Egberts Nachtom-men von samt- i lichen Knigen der Insel als Oberhaupt an-erkannt. gypten unter den Fatimiden selb-stndig. Kor mannen in Italien, jiainnlf erhlt die i Mark Aversa als .. ersten bleibenden Besitz d. Norman /$ nen in Italien. Dnische Herr- schaft. Knnt d. Gr. Ende der dnischen Zeit. Sancho d. Gr. von 1 Navarra. Beatrix v. Tuscien. (ie Normannen erobern Sizilien Pisa besetzt Kor-f| sika u. Sardinien. ijiobert Gniskard. j'?onrab, Heinrichs Sohn, l Gegen-) ! König in Jtalien^ 1066 Schlacht bei ; Hastings. | Normannen. Wilhelm der Er-oberer. Alfons v. Kastilien erobert Toledo. 1094 Der Cid nimmt Valencia. 1058 Die Seldschu-keu unterwerfen sich Vorderasien. 1092 Die Seldschu-keureiche lsen sich in kleinere Sulta-uate auf. : Eroberung v. Saragossa.

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 22

1906 - Leipzig : Hirt
22 Geschichte der Griechen und der Mazedoner. Die Spiele bestanden in Wettlauf, Wagenrennen, Ringen, Faust-kmpf und im Werfen einer metallenen Scheibe, die man Diskos nannte. Fr geistige Unterhaltung war ebenfalls gesorgt. Die berhmtesten Snger traten auf und sangen hier ihre Lieder, Dichter und Geschichtschreiber lasen Stellen aus ihren Werken vor. Auch theatralische Vorstellungen fanden bei diesen Festspielen statt. Aus allen Gegenden Griechenlands strmte das Volk zu diesen Festen herbei: ler zhlt die Völker, nennt die Namen, Die gastlich hier zusammenkamen? Dort Thesens' Stadt, von Aulis' Strand, von phofis, vom 5partanerland, Von Asiens entlegner Kiifte, von allen Inseln kamen sie. . . . In diesen Spielen zu siegen, galt als eine groe Ehre. Der Sieger in den olympischen Spielen erhielt als Auszeichnung einen Kranz aus den Zweigen des lbaums, der Sieger in den isthmischen Spielen einen Fichtenkranz. Mit Opfern wurden die festlichen Tage erffnet und be-schlssen. (Fig. 18.) 4. Bas Heroenmalter. Die Geschichte der ltesten Zeit war den Griechen selbst unbekannt. Den groen Zeitraum bis dahin, wo die verbrgten geschichtlichen Nach-richten beginnen, fllten sie aus mit den Taten sagenhafter Helden. Herakles. Der grte unter den Helden der griechischen Sage ist Herakles, gewhnlich mit dem lateinischen Namen Herkules genannt. Als er noch in der Wiege lag, ergriff er zwei Schlangen, die ihn zu umstricken drohten, und erwrgte sie. Zum Jngling herangewachsen, traten ihm an einem Scheidewege zwei weibliche Gestalten entgegen und boten ihm ihr Geleite durch das Leben an. Die eine versprach, ihm alles irdische Glck zu verschaffen, jede Unannehmlichkeit, jede Arbeit, jede Gefahr von ihm fernzuhalten. Herkules fragte die Gestalt nach ihrem Namen. Meine Freunde", sagte sie, nennen mich Glckseligkeit, meine Feinde Laster." Dann trat die andre zu ihm und sagte: Die Götter gewhren nichts ohne Arbeit und Mhe. Wnschest du, da sie dir gndig seien, so ver-ehre sie; willst du im Staate eine geachtete Stellung einnehmen, so mut du ihm Dienste leisten; willst du siegen, so mut du kmpfen; willst du deinen Krper beherrschen, so mut du ihn durch Arbeit abhrten." Die Gttin der Tugend stand vor ihm. Herkules nahm ihre Hand, er lie sich von ihr durch ein Leben voll Arbeit und Gefahren führen. Deshalb folgte ihm unsterblicher Ruhm. In zwlf schweren Kmpfen, die man die zwlf Arbeiten des Herkules nennt, befreite er das Land von den Ungeheuern, die es ver-heerten. Zu Nemea erlegte er einen Lwen, der der Schrecken der ganzen Umgegend war; einer Schlange mit hundert Kpfen, die im Sumpfe Lern

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 95

1911 - Breslau : Hirt
il. bis 12. Jahrhundert. Italien. Frankreich. England. Pyren.-Halbinsel. Der Osten. 843-987 Die Karo l i n g e r. 871-901 Alfred d. Gr. Die Normannen in der Normandie um 910'. Christliche Knigreiche: Astnrien, Leon, Kastilien, Navarra, Ara-gon. Mriechen und Sara-F zenen im Kampfe i um Unteritalien. 9871328 Kape-tinger. Hugo Capet. Egberts Nachkom-men von samt-lichen Knigen der Insel als Oberhaupt an-erkannt. gypten unter den Fatimiden selb-stndig (lim 970;. Klrduin von Jvrea. knormannen in Jta-Ii lien. Dnische Herr- schaft. Knut d. Gr. Ende bcr dnischen Zeit. Wie Normannen er I obern Sizilien | Pisa besetzt Korsika n. Sardinien. Mathilde v. Tuseien. Die Seldschnken unterwerfen Vorderasien (um 1050). Mobert Gniskard. 1066 Schlacht bei Hostings. Wil-Helm der Er-oberer. 1094 Der Cid nimmt Valencia. Auflsung der Selb-schnkenreiche in kleinere Sultanate kurz vor Beginn b. Kreuz-zuae. i

6. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 5

1905 - Leipzig : Hirt
1. Armin. 1. Zu der Zeit, da in Bethlehem der Heiland geboren wurde, wanderte aus Deutschlands dunkeln Wldern ein junger Frstensohn, Armin oder Hermann geheien, nach dem sonnigen Italien, um Rom, die glnzende Hauptstadt der damals bekannten Welt, zu sehen. Er kannte nur die strohgedeckten Bauernhuser, die aus Balken gefgten Edelsitze seiner Heimat. Hier sah er mit Staunen die am Tiberflusse sich weit aus-dehnende Stadt mit ihren Marmorpalsten, ihren prchtigen Tempeln, ihren groartigen Bdern, den Zirkus, so groß, da in ihm sein ganzes Volk Platz gehabt htte. Verwundert schaute er in das Gewhl der Volksmenge, die sich aus drei Erdteilen zusammengefunden hatte, um hier Geld zu verdienen, oder um gleich ihm die groe Stadt kennen zu lernen. Viele aber waren von den kriegsgewaltigen Rmern als Sklaven hierher gebracht und dadurch unfreiwillig Bewohner der Hauptstadt ge-worden. Die grte Bewunderung aber erregte in ihm der Anblick der ge-panzerten rmischen Soldaten, ihr gleichmiges Marschieren, die Schnellig-feit, mit der ein jeder, gehorsam dem Worte des Fhrers, seinen Platz fand, die Gewandtheit in der Fhrung der Waffen, die Geschicklichkeit, womit sie ein festes Lager bauten. Da war alles anders als bei seinen tapferen Landsleuten, die, obwohl schlechter bewaffnet, nicht Wunden noch Tod scheuten, aber sich ungern dem Zwange des Befehles fgten. In dieses Heer trat er ein. Seine Gewandtheit, seine Tapferkeit fiel auf. Goldene Ehrenketten wurden ihm zuteil; er, der germanische Hupt-lingssohn, erhielt die Wrde eines rmischen Ritters. Aber ein Rmer wurde er darum nicht; er sehnte sich nach Deutschlands Eichenwldern, nach den Jagden auf Bren und Auerochsen, nach dem Leben unter seinen Volksgenossen. Fremde Sprache tnte hier an sein Ohr; die Lebensweise erschien ihm weichlich. Da kehrte er in seine Heimat, ins Cheruskerland zurck, klger ge-worden, vertraut mit dem Treiben der Welt, dem Wesen und den Heeres-einrichtungen der Rmer, aber sein Herz war deutsch geblieben. 2. Frher als die andern Edeln des Volkes erkannte er die Gefahr, die der Freiheit Germaniens von den Rmern drohte. Schon war das

7. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1905 - Leipzig : Hirt
40 Das Deutsche Reich des Mittelalters. Frieden mit der Kirche gehalten. Seine Frsorge fr die Nordmark Sachsen wird spter im Zusammenhange behandelt. Die Areuzzge. Bedrckung der Christen in Palstina. Die Sttten, die durch das Leben und Leiden des Erlsers geheiligt sind, genossen bei den Christen naturgem eine groe Verehrung. Aus allen christlichen Lndern wurden Pilgerfahrten dahin unternommen. Als die Trken Palstina eroberten, verlangten sie von den Pilgern hohe Abgaben. Aber ehe die Pilger die Heilige Stadt erreichten, waren sie von umherziehenden Trkenhorden be-reits ausgeplndert worden. In der Stadt selbst waren sie allen mg-lichen Beleidigungen ausgesetzt. Papst Gregor Vii., in dessen Pontifikat die Eroberung Palstinas durch die Trken fllt, dachte daran, selbst an der Spitze eines zahlreichen Heeres nach dem Morgenlande zu ziehen, um den Trken die Herrschaft der Palstina zu entreien. Der Streit mit Heinrich Iv. vereitelte den Plan. Peter von Amiens. In der Nhe von Jerusalem wohnte ein Ein-siebter aus Frankreich, Peter von Amiens mit Namen. Dieser war tglich Augenzeuge der Bedrckungen, welche die Pilger sowohl als auch die ansssigen Christen Jerusalems von den Trken zu erdulden hatten. Er rief den Schutz des Patriarchen von Jerusalem fr die Bedrngten ort; doch dieser erklrte, Hilfe knne nur von der Christenheit des Abend-landes kommen, er selbst knne nicht helfen. Da faten die beiden Männer den Entschlu, die Hilfe des Abendlandes anzurufen. Der Patriarch schilderte in einem Briefe dem Papste die Lage der Christenheit in Jeru-salem. Peter brachte den Brief nach Rom. Auf dem ppstlichen Stuhle sa damals Urban Ii., ein Schler Gregors Vii. Gern nahm dieser den Plan seines Vorgngers auf. In Italien und Frankreich hielt er Kirchen-Versammlungen ab, um die christlichen Völker zur Befreiung des Heiligen Landes ans den Hnden der Trken aufzufordern. Peter von Amiens schilderte als Augenzeuge, was er in Jerusalem gesehen und erlebt. Eine groe Begeisterung ging durch das christliche Abendland. Viele Ritter und Brger meldeten sich zur Teilnahme an einem Kriegszuge nach Palstina. Man heftete ihnen ein Kreuz auf die Brust und nannte sie Kreuzfahrer. Die Zge selbst werden Kreuzzge genannt. Auszug. Im Jahre 1096 zogen die Heeressulen nach dem Morgen-lande. Vor Nica fand eine groe Musterung statt. Es wird berichtet, da dort 600 000 wohlgerstete Krieger gezhlt wurden. Die tapfersten und hochherzigsten Ritter aus Deutschland, Frankreich, Italien und Eng-fand waren im Zuge. Aber unsglich hatten die Kreuzfahrer zu leiden. Mangel und Krankheiten, Kmpfe gegen die Trken, die so groe Scharen nicht unbehelligt ziehen lieen, lichteten ihre Reihen. Als sie vor Antiochta ankamen, zhlte ihr Heer nur noch 300 000 Mann. Dort fanden sie in

8. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 18

1905 - Leipzig : Hirt
18 Ii. Das Deutsche Reich des Mittelalters. 1. Das Zeitalter der letzten Karolinger. Ludwig der Deutsche. Nach dem Vertrage von Verdun regierte Ludwig das Deutsche Reich bis zum Jahre 876. In diese Zeit fllt der Vertrag zu Meerseu. Ottfried von Weienburg, der erste deutsche Dichter, dessen Namen wir kennen, nennt ihn einen streitbaren und weisheitsvollen König. Karl der Dicke. Nach Ludwigs Tode vereinigte dessen Sohn Karl der Dicke noch einmal das Reich Karls des Groen, weil es in Frankreich an einem regierungsfhigen Erben fehlte. Nur Burgund hatte sich in-zwischen selbstndig gemacht. In friedlichen Zeiten wre Karl wohl geeignet gewesen, das Reich zu regieren. Aber in jener Zeit suchten die Normannen das Land heim und zwangen ihn zu einem schimpflichen Frieden. Deshalb wurde er abgesetzt. Arnulf. In Frankreich wurde Graf Odo von Paris zum Könige gewhlt, in Deutschland Herzog Arnulf von Krnten, ein Enkel Ludwigs, des ersten deutschen Knigs. Arnulf war ein tapferer Fürst. Er schlug die Normannen in der Nhe von Lwen in Belgien. Die Normannen. Unsre nordischen Stammesbrder auf der Skandinavischen Halbinsel waren ein tatkrftiges, unternehmendes Volk. Des Vaters Erbe bernahm der lteste Sohn; die nachgeborenen Shne waren darauf angewiesen, durch Wikingsfahrten (Wikinger Krieger, Abenteurer) Lebensunterhalt und Ruhm zu suchen. Auf allen Meeren wehten ihre Flaggen. Friesland, Holland und Belgien verwsteten sie. Sie fuhren in die Mndungen der Strme hinein, plnderten und zerstrten blhende Städte. Paris, Hamburg, Lbeck, Cln hatten von ihnen zu leiden. Karl der Dicke verlor durch sie seine Krone. In Frankreich eroberten sie die Normandie, die noch heute ihren Namen trgt. Von dort aus gewannen sie England durch die Schlacht auf dem Hastingsselde. In Spanien verloren die Anhnger Mohammeds gegen sie den Preis der Tapferkeit; in Unteritalien und Sizilien gewannen sie ein blhendes Knigreich. Der normannische König Roger Ii. von Sizilien durfte der Wahrheit gem auf sein Schwert schreiben: Der Apulier dient mir und der Kalabrier, der Siknler und der Afrikaner. Wie ein reiender Bergstrom in die Ebene hinabstrzt, so ergossen sich die Scharen der Normannen der bekannte und unbekannte Lnder. Auch nach Norden gingen ihre Fahrten, nach Island und Grnland; das Festland von Nordamerika betraten sie im Jahre 1000 der christlichen Zeitrechnung. Ludwig das Kind. Ihm folgte sein sechsjhriger Sohn Ludwig, das Kind genannt. Erneuerung der herzoglichen Gewalt. In dieser Zeit begannen die verheerenden Einflle der Ungarn in Deutschland. Auch die Normannen

9. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 43

1905 - Leipzig : Hirt
43 und der Meereskste gelegenen Gebiete kamen in seine Hnde. Er selbst setzte sich in der Kirche des Heiligen Grabes die Knigskrone von Jern-salem auf. Der 6, und 7. Zug. Ludwig Ix. von Frankreich nahm den Plan des Papstes Innozenz Iii. wieder aus, die christlichen Besitzungen in Palstina durch die Eroberung von gypten und Tunis zu schtzen. Er unternahm deshalb zwei Kreuzzge nach diesen Lndern. Ans dem ersten Zuge wurde er gefangen genommen, auf dem zweiten fand erden Tod. Verlust der Eroberungen in Palstina. Durch solche fortwhrende Mierfolge verloren die abendlndischen Christen den Mut zu weitern Kreuzzgen. Die mit Mhe eroberten Besitzungen gingen der Reihe nach verloren; im Jahre 1291 siel die letzte von den Christen behauptete Festung Akkou. Palstina wurde wieder eine trkische Besitzung und ist es heute noch. Folgen der Areuzzge. Ursachen des Mierfolges. Der eigentliche Zweck der Krenzzge ist auf die Dauer nicht erreicht worden; denn es fehlte eine einheitliche militrische Oberleitung und die Einigkeit unter den christlichen Fürsten. Ferner war das Knigreich Jerusalem von dem Abendlande zu weit ent-fernt; der Transport der Mannschaften und Lebensmittel war daher zu schwierig und zu teuer; die Reihen der Kreuzfahrer waren durch Ent-behrungen, Krankheiten und Kmpfe mit feindlichen Stmmen gelichtet, ehe sie ihren Bestimmungsort erreichten. Dagegen wohnten die Gegner des christlichen Reiches in der Nhe und verfgten der reiche Mittel und bedeutende Truppenmaffen. Wirkung auf die Stellung der Ppste und der Fürsten. Trotzdem hatten die Kreuzzge fr die ganze Kulturentwicklung des Abendlandes bedeutsame Folgen. Sie befrderten den Einflu der Ppste, die als Urheber und geistige Leiter dieser Unternehmungen auf eine ganz neue Weise in den Mittelpunkt der christlichen Welt traten. Ferner wuchs die Macht der Fürsten, welche die durch den Tod der Ritter erledigten Lehen mit der Krone vereinigten. In Frankreich wurde das Krongebiet dadurch fast verdoppelt; das deutsche Kaisertum hatte weniger Nutzen davon durch den Wechsel der Kaiserfamilien. Wirkung ans das Rittertum. Dem kriegerischen Mute der Ritter gaben die Kreuzzge neue Aufmunterung und eine idealere Richtung. Wieviel hher mute der Mut des Ritters sich heben, wenn er sein Schwert umgrtete, um zum Kampfe fr das heiligste Land der Erde auszuziehen, als wenn es nur eine Fehde mit seinem Nachbarn galt! Die Lnge des

10. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 22

1913 - [s.l.] : Hirt
Il Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. 6. Armin. /f uieii Zu der Zeit, da in Bethlehem der Heiland geboren wurde, wanderte Vn9h>m. au Deutschlands dunkeln Wldern ein junger Frstensohn, Armin ge-heien, nach dem sonnigen Italien, nach Rom, der glnzenden Haupt-stadt der damals bekannten Welt. Er kannte nur die strohgedeckten Bauernhuser, die aus Balken gefgten Edelsitze seiner Heimat. Hier sah er mit Staunen die am Tiberflusse sich weit ausdehnende Stadt mit ihren Marmorpalsten, ihren prchtigen Tempeln, ihren groartigen Bdern, den Zirkus, so groß, da in ihm sein ganzes Volk Platz gehabt htte. Verwundert schaute er in das Gewhl der Volksmenge, die sich aus drei Erdteilen hier zusammengefunden hatte, um Geld zu verdienen, oder um gleich ihm die groe Stadt kennen zu lernen. Viele aber waren von den kriegsgewaltigen Rmern als Sklaven hierhergebracht und da-durch unfreiwillig Bewohner der Hauptstadt geworden. Die grte Bewunderung aber erregte in ihm der Anblick der ge-panzerten rmischen Soldaten, ihr gleichmiges Marschieren, die Schnellig-fett, mit der ein jeder, gehorsam dem Worte des Fhrers, seinen Platz fand, die Gewandtheit in der Fhrung der Waffen, die Geschicklichkeit, mit der sie ein festes Lager bauten. Da war alles anders als bei seinen tapferen Landsleuten, die, schlechter bewaffnet, zwar Wunden und Tod nicht scheuten, aber sich ungern dem Zwange des Befehles fgten. Armin als In dieses Heer trat er ein. Seine Gewandtheit, seine Tapferkeit fiel Soldat, den rmischen Offizieren auf. Goldene Ehrenketten wurden ihm zuteil; er, der germanische Hnptlingssohn, erhielt die Wrde eines rmischen Ritters. Aber ein Rmer wurde er darum nicht; er sehnte sich nach Deutschlands Eichenwldern, nach den Jagden auf Bren und Auerochsen, nach dem Leben unter seinen Volksgenossen. Fremde Sprache tnte hier an sein Ohr; die Lebensweise erschien ihm weichlich. [I So kehrte er in seine Heimat, ins Cheruskerland zurck, klger ge-wovoen, vertraut mit dem Treiben der Welt, dem Wesen und den Heeres-A^einrichtungen der Rmer; aber sein Herz war deutsch geblieben. Armin \ trber als die andern Edeln des Volkes erkannte er die Gefahr, Nomerfcuid. -V ' t _ die der^ Freiheit Germaniens von den Romern drohte. Schon war das
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