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Europa.
Die Bodengestaltung ist mannigfaltig. Das Gebirgsland nimmt
über 3/4 des ganzen Bodengebietes ein. Die Hauptteile sind 1. das
Alpenland, das sich als „Ostalpen" von den Schweizer Alpen bis zur
Donau zieht, 2. das b öhmisch-m ähr ische Schollenland mit seinen
Randgebirgen, 3. die Karpaten. Das Tiefland umfaßt die Donau-
decken, namentlich die weiten Tiefebenen von Ober- und Nieder-
Ungarn.
Die Bewässerung geschieht hauptsächlich durch das Stromgebiet
der Donau. Sie durchfließt die Monarchie in der Richtung ihrer großen
ostwestlichen Ausdehnung von Passau bis Orsowa. Beschreibe ihren Lauf,
und nenne die wichtigsten Nebenflüsse nach der Karte! Eine besondere
Eigentümlichkeit des Donaugebietes ist die stufenweise Aufeinander-
folge größerer und kleinerer Becken, die durch Talengen von-
einander getrennt sind. So durchfließt der Strom uacheiuauder das
Linz er und Wiener Becken, das sich n. im March selbe*) fortsetzt,
tritt durch die Preßburger Pforte in die kleine Tiefebene von Ober-
Ungarn, durch die Talenge zwischen Bakony(bakonj-)wald und den Vor-
höhen der Karpaten in das große Tiefland von Niederungarn,
endlich durch das Eiferue Tor bei Orsowa in die walachische Tiefebene
ein. Die Donau ist am „Eisernen Tor" durch einen Schiffahrtskanal
schiffbar gemacht worden, der an der serbischen Stromseite die Riffe, Klippen
und Felsenbänke umgeht. — Einzelne Randlandschaften gehören andern
Stromgebieten an, fo der No., der Nw. und der äußerste Sw. Welche
Flußgebiete sind hier vertreten?
Die Ostalpen umfassen 1. in ihrem Hauptzuge, dem größtenteils aus
Urgestein bestehenden Mittelgürtel, die Tiroler Gneisalpen mit dem
Jnntal, der Zillertaler Gruppe und dem Brennerpaß (Brenner-
bahn 1370 m), die Hohen Tauern zwischen dem Pinzgau (Tal der obern
Salzach) und dem 'Pustertal (zieht sich von der obern Drau zum Eisack
hin) mit zahlreichen Hochgipfeln, darunter der Großglockner, endlich die
eisenreichen Steirischen Alpen mit dem Murtal und dem Semmering-
paß (Zemmeringbahn). Diesem Hauptzuge ist n. und s. eine Kalkalpenzone
vorgelagert.
*) Berühmtes Schlachtfeld: Schlacht aus dem Marchfelde 1278, Aspern
und Wagram 1809.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Karpaten Nieder-
Ungarn Donau Donaugebietes March Ungarn Bakony(bakonj-)wald Karpaten Niederungarn Aspern
100 Europa.
Kern der Tiefebene aber, namentlich das Land ö. der Donau und um die
Theiß, ist eine wagerechte, weidereiche, baumarme, dünnbevölkerte Ebene.
Pußta genannt. Sie ist die Heimat der verwilderten, braunen Pußtahirten
mit ihren großen Pferde-, Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Im Frühling
ein grüner Teppich, ist die Pußta im heißen Sommer eine staubige, aus-
gedörrte Fläche. Im Winter wird sie von Schneestürmen durchbraust.
Das Klima ist bei der großen Ausdehnung der Monarchie durch acht
Breitengrade und bei der mannigfaltigen Bodengestaltung in den einzelnen
Ländern sehr verschieden. Alpen und Karpaten begünstigen die Niederschläge
und beeiuträchtigeu sie in den Ebenen des 0. Bei der Binnenlage des
Staates ist das Landklima vorherrschend. Besonders macht es sich mit seinen
schroffen Gegensätzen in der Ungarischen Tiefebene geltend. Ein sehr mildes
Klima herrscht in den sw. Grenzländern: in Südtirol, dem Küstenlande,
Dalmatien und Kroatien. Hier kommen Kastanien, Maulbeerbäume, Ölbäume
und andere Pflanzen des europäischen 8. fort. Süddalmatien wurde zur
Römerzeit in klimatischer Hinsicht sogar Italien vorgezogen. Diesen milden
Strichen steht das rauhe Klima der hochgelegenen Alpen- und Karpatenländer
schroff gegenüber.
2. Die Bewohner. ^Die Bevölkerung ist iubezug auf Abstammung
wenig einheitlich. Die Hauptmasse der Bewohner gehört den drei großen
Völkerfamilien Europas an: den Germanen, Slaven und Romanen. Doch
hat keine der Gruppen das herrschende Übergewicht.
Die Deutschen, 1/4 des gesamten Volkes, wohnen geschlossen im
Erzherzogtum Österreich, auf den Nordabhängen der Alpen und den Gebirgs-
rändern des böhmischen Stufenlandes, sonst in Sprachinseln zerstreut in der
ganzen Monarchie, namentlich auch in Siebenbürgen. Die dortigen „Sachsen",
vom Niederrhein eingewandert, sind den Anfeindungen der Magyaren
(madjären) in ähnlicher Weise ausgesetzt, wie die Deutschen Böhmens den
der Tschechen. Als Hanptkulturträger war und ist das Deutschtum in der
österreichisch-ungarischen Monarchie von größter Bedeutung.
Die Slaven umfassen in verschiedenen Volksstämmen nicht die Hälfte
der Gesamtvolkszahl. Zu ihnen gehören 1. die Tschechen in Böhmen
und Mähren, 2. die Polen, Slovaken und Rutheuen in Galizien
und 3. die verschiedenen südslavischeu Völkerschaften, als Serben, Slovenen
in Ungarn, Kroaten n. a.
Zu den Romanen gehören die Italiener im Sw., namentlich in Süd-
tirol, und die rumänische Bevölkerung des 80., namentlich in Siebenbürgen.
— Im Donautieflande wohnen die Magyaren oder Ungarn, 1/5 der Ge-
samtzahl, außerdem finden sich zerstreut im Lande Inden und Zigeuner.
Mehr Eiuheitlichkeit herrscht hinsichtlich der Religion. 2/4 der Bewohner
sind Katholiken. Protestanten gibt es namentlich in Ungarn und
Siebenbürgen, im ganzen jedoch nur 4 Mill., 4 Mill. Anhänger der
griechisch-orthodoxen Kirche befinden sich im 80.
Unter den Nahrungsquellen der Bevölkerung steht die Land-
Wirtschaft obenan. Sie nährt mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Der
Land bau liefert iu reichen Ernten Getreide (Ungarn, Mähren, Böhmen,
Galizien), das viel zur Ausfuhr gelangt, ferner Obst, Hopfen (Böhmen) und
Wein (Uugaru). Auch der große Waldbestand (30°/0) spielt eine Rolle
als Einnahmequelle. In den Alpenländern und den Pußten wird die Vieh-
zucht in großem Maßstabe betrieben. Der Reichtum des Landes an Roh-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Pußta
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Niederschläge Südtirol Dalmatien Kroatien Italien Europas Polen Galizien Ungarn Süd- Siebenbürgen Donautieflande Ungarn Ungarn Ungarn Galizien
102 Europa.
In Kroatien-Slavonien, dem „ungarischen Mesopotamien", Agram,
Hst., Universität. — Fiume, Freihafen, Hauptausfuhrhafen des ungarischen
Hinterlandes.
5. Rumänien.
(131 »Og tkm, 7 Mill. E., 5i «uf 1 tkm.)
Ä»s Königreich Rumänien umfaßt die Tüd»stal»dachung der Trans-
silvanischen Alpen und die ihm vorgelagerten Tiefebenen, das weite, baum-
lose Tiefland der Walach ai*) und das hügelige Tiefland der
Moldau, sowie die steinige, steppenartige Bibrudsch«, zwischen Bbnan
und Schwarzem Meer. Die beiden erstgenannten Tieflinder sind fruchtbar,
„bei Regenwetter unergründlich schmutzig, im Sommer staubig und ssnnen-
durchglüht;" sie liefern große Mengen Getreide, besonders Weizen und Mais,
auf den europäischen Markt. — Die Rumänen sprechen eine romanische
Sprache und gehören der griechisch-orthodoxen Kirche an. Außerdem
leben im Laude zahlreiche Juden und Zigeuner. — Der König ist ein
Hohenzoller.
Der dentsch-rumänische Handel umfaßt 1/6 des rnm. Außenhandels
und steht an 3. Stelle (Getreide 3/4).
Hst. * Bukarest in der großen Walachai. — Iassy (jaschi), größte
Stadt der Moldau. — In Galatz und Braila berühren sich Donau- und
Seeschiffahrt.
6. Frankreich.
(536 000 qkm, 39 Mill. E. 74 auf 1 qkm.)
(Insgesamt 6x/2 Mill. qkm und fast 90 Mill. E.)
1. Das Land. Frankreich nimmt die Westgrenze des europäischen
Rumpfes ein. Seine sichere natürliche Umgrenzung, seine Lage an zwei
wichtigen Handelsmeeren und zwischen den germanischen und romanischen
Ländern bedingen eine vorteilhafte Weltstellung. Frankreich hat vorwiegend
hafenlose, wenig gegliederte Flachküsten, am Mittelmeer versandet, am
Atlantischen Ozean durch Dünnenwälle vom Innern abgeschlossen. Nur an
der Bretagne**) und den Küstenstrecken zwischen Alpen und Rhonedelta finden
sich Steilküsten mit vortrefflichen Häfen. An der hafenarmen Kanalküste,
gegenüber der Südküste Englands mit ihren vortrefflichen Kriegshäfen, hat
Frankreich mit ungeheuren Kosten den künstlichen Kriegshafen von Cherbonrg
angelegt. Die meisten Häfen Frankreichs sind daher Flußhäfen. — Im N.
ist die Straße von Calais, 32 km breit. Nenne Meeresteile!
Die Bodenform läßt eine Zweiteilung deutlich hervortreteu. Der
8. und O. Frankreichs sind überwiegend Gebirgsland, der N. und W.
fast durchweg Tiefland, das von den Flüssen Seine, Loire und
Garonne entwässert wird. In der Gebirgshälfte findet man folgende
*) Vergleiche „Welschland."
**) Dies die „kleine" Bretagne im Gegensatz zu dem gegenüberliegenden
„Groß"-Britannien.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Kroatien-Slavonien Agram Fiume Moldau Bukarest Galatz Frankreich Frankreich Frankreich Atlantischen_Ozean Englands Frankreich Frankreichs Frankreichs
142 Das Deutsche Reich.
Regensburg, eine Römerstadt, beherrschte während der Kreuzzüge den
ganzen Donauhandel und war damals die reichste und blühendste'stadt
Deutschlands. Daher tagte in den Mauern dieser Stadt häufig der deutsche
Reichstag. — Passau, sehr schön gelegene Grenzstadt am Einfluß des Inn
in die Donau.
In Würtemberg: Ulm, starke Reichssestung am linken Donauufer,
deckt einen der wichtigsten Ubergänge über den Iura. Der prachtvolle gotische
Dom ist 161 m hoch und überragt alle Gotteshäuser der Erde.
2. Der Böhmer Wald. 1. Natur. Der Böhmer Wald ist der stark
abgetragene, uralte Gebirgsrand der böhmischen Masse und erstreckt sich auf
der Grenze von Bayern und Böhmen vom Fichtelgebirge bis zur Donau-
ebene. Er ist ein waldreiches Gebirge mit mehreren gleichlaufenden Rücken,
die sich aus lose aneinander gereihten Bergen zusammensetzen. Dazwischen
finden sich breite Landflächen, die wegen ihrer Breite kaum noch Täler genannt
werden können. Das Urgebirge hüllt sich in seinen eigenen, lehmigen
Verwitterungsschutt, der von dem uralten, tiefgründigen Waldboden der
Fichten und Tannen festgehalten wird. Im s. Teil liegen seine höchsten
Erhebungen. Die höchste Spitze ist der A r b e r. Dem f. Gebirgszuge ist
im W. der niedrige Bayrische Wald vorgelagert, vom Hauptgebirge durch
das Längstal des Regen getrennt.
Mit seinen dichten, dunklen Wäldern von Buchen, Edeltannen und
Fichten, schwarzen Seen, Sumpf- und Moorstrecken macht der Böhmer Wald
besonders im 8. einen düstern Eindruck. So weit man blickt, ist hier das
Gebirge mit dunklen Forsten bedeckt, die mit den Bergen auf und ab zu
wogen scheinen. „Die ruhigen Linien der Bergformen, die düstere Einförmig-
keit der Waldbedeckung mit den überwachsenen Felsblöcken, die im tiefen Moder-
ungezählter Waldgenerationen zu versinken scheinen, die Stille dieser Wälder
denen plätscherndes Wasser und Vogelruf fast gänzlich fehlen, oerleihen den
Bergen des Böhmer Waldes eine gewisse feierlich ernste Wildheit."
2. Die Bewohner sind ärmliche, arbeitsame Leute. Die Bevölkerungs-
dichtigkeit ist in dem Waldgebirge gering. Der Holzreichtum des
Gebirges nötigt zum Handel mit Nutz-, Bau- und Brennholz und ist die
Grundlage einer umfangreichen Holzindustrie. Tausende armer Gebirgs-
bewohner ernähren sich durch Verfertigung von Zündhölzchen, Resonanzholz,
Schindeln, Holzschuhen und Tischlerei. — Das Gebirgsgestein enthält
mancherlei nutzbare Mineralien, als Reißblei, Quarz und Porzellanerde.
Hierauf gründet sich die ausgebreitete Glasbereitung, ferner die
Herstellung von Schmelztiegeln und die Töpferei. — Auf den rauhen
Gehängen gegen Böhmen hin gedeiht wenig Getreide; lohnender ist der
Ackerbau auf der milderen bayrischen Seite. Namentlich ist der Flachsbau
eine ergiebige Einnahmequelle der Bevölkerung. — Das Gebirge bildet in
seiner s. Hälfte eine Völkerscheide zwischen den deutschen Bayern und
den tschechischen Böhmen.
3. Der Deutsche Jura. 1. Der Schwäbische Jura zieht sich in nord-
östlicher Richtung vom Rhein bis zur breiten, fruchtbaren Talsenke der
Wörnitz hin, die bei Donauwörth mündet. Er bildet eine breite
Kalksteinplatte von etwa 700 m mittlerer Höhe, die im Sw. Erhebungen
über 1000 m aufweist, von den Quellflüssen der Donau durchschnitten wird
und weiterhin die Donau auf ihrem l. Ufer begleitet. Von der Donanseite
steigt er allmählich an und erhebt sich kaum merklich über die Hochfläche
jenseits der Donau. Dagegen ist sein Abfall nach X. steil und weist hier
mit Schluchten durchsetzte Steilabhänge auf. Hier insonderheit führt er den
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Österreich-Ungarn. 99
2. Der Nord gürtel wird durch die Längstäler des Inn, der Salzach
und Enns vom Hauptzuge geschieden. Es gehören dazu (außer den deutschen
Alpen) die Vorarlberger Alpen (Arlberg-Tunnel), die Salzburger
Alpen mit dem Dachstein, das salz- und seenreiche Salzkammergut
und die Osterreichischen Alpen mit dem Wiener Wald.
3. Der Süd gürtel zeigt um das Etschtal noch viele kristallinische
Einlagerungen, so'die Ortlergruppe mit dem Ortler, dem höchsten
Berge Österreichs, und dem Stilsser Joch. In den Südtiroler Alpen
finden sich auch Po rp h yrdurch brüch e und Grupven von steilwandigen
Dolomiten, wie unzählige Zinnen einer Mauer, voll von Zacken, Hörnern,
Kegeln, Türmen, mit steil abstürzenden Felswänden, die oben kahl, wasserarm
und öde sind. Die Dolomiten sind alte Korallenriffe. — Der ö. Teil der f.
Kalkalpenzone wird gebildet von den Karnischen Alpen,*) rechts von der
Drau, den Julischen Alpen,**) rechts von der Save, mit dem Triglav
(— Dreispitz), dem letzten alpinen Hochgipfel, und dem öden, wasserarmen,
höhlenreichen Karst iadelsberger Grotte), der eigentlich nicht mehr zu den
Alpen gehört, fondern ein Teil der fö. streichenden Dinarischen Alpen ist.
Das Böhmisch-mährische Becken ist von drei Seiten von Mittelgebirgen
umgeben, im 80. durch den niedrigen, mährischen Landrücken abgeschlossen.
«Uber die Randgebirge vergl. Iii. Das Deutsche Reich.) Das Innere des
Landes ist eine wellige Hochfläche, die sich nach N. zu einem dem Erzgebirge,
den Sudeten und dem böhmischen Mittelgebirge (Milleschauer) vor-
gelagerten Flachlande abdacht. Das wohlbewässerte, milde Ctufenland ist
reich an Getreide, Hopfen, Zuckerrüben und Wald. Eifen und Kohlen haben
Bergbau und rege Gewerbtätigkeit hervorgerufen und die Bevölkerung Nord-
böhmens bedeutend vergrößert."
Die Karpaten legen sich in einem großen nö. Bogen von Pretzburg bis
Orfowa um das ungarische Tiefland und sind länger, als die Alpen, nehmen
aber einen geringeren Bodenraum ein. Sie bestehen aus dem von hohen
Randgebirgen umschlossenen Hochlande von Siebenbürgen, den
niedrigen, schmalen Waldkarpaten und den Westkarpaten.
Das Hochland von Siebenbürgen wird im 0. und 8. von den
wilden, unwegsamen siebenbürgischen Alpen umgeben, die im 8. von
dem Alt in einem Quertal durchbrochen werden. Im W. des Hochlandes ist das
siebenbürgische Erzgebirge, das sich in breiten Flußtälern (z. B. Maros,
sprich s = sch) nach dem ungarischen Tieflande öffnet. Das siebenbürgische
Hochland ist reich an Wald und Mineralien. Im fiebenbürqischen Erzgebirge
Gold. Bodenbau mangelhaft.
Die Weftkarpaten bestehen aus mehreren Gebirgszügen und -Gruppen
und reichen mit den Kleinen Karpaten bis zur Donau. Die höchste und
großartigste Erhebung bildet das Granitgebirge der Hohen Tatra, das in
2670 m gipfelt und alpine Pflanzen- und Tierformen aufweist (Gemse und
Murmeltiere auch hier heimisch). Im 8. zwischen Waag und Theiß liegt
das erz- und weinreiche ungarische Erzgebirge, das dem Bakonywald
gegenüber bis an die Donau tritt.
Im N. ist dem ganzen Gebirgszuge der Karpaten das getreidereiche
Galizien vorgelagert, das sich in weiten Flachebenen zum osteuropäischen
Tieflande senkt. _ Löß bedeckt den n. Teil und bedingt die Fruchtbarkeit.
Die Ungarische Tiefebene ist eine große, von Gebirgsland eingeschlossene
Niederung, daher mit nicht zu reichlichem Regen, steppenartigem Klima und
dementsprechender Pflanzen- und Tierwelt. Durch den niedrigen Bakony-
Wald wird die Tiefebene in das kleinere Tiefland von Oberungarn
und das größere von Niederungarn geteilt. Jenes weist n. der Donau
wohlangebaute Ackerflächen auf. Niederungarn breitet sich um die Theiß,
die Donau und den Plattensee aus. Ungefähr die Hälfte des Tieflandes,
und zwar hauptsächlich das Randgebiet, ist wohl angebaut. Besonders wird
im Banat, dem sö. Teil Ungarns, viel Getreide gebaut. Der eigentliche
) Nach dem ehemaligen slovenischen Volksstamm der Karantanen be-
nannt. Auch „Kärnten" ist aus gleiche Abstammung zurückzuführen.
**) Nach Julius Cäsar benannt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Österreich-Ungarn. 101
stoffen, Kohlen und billigen Wasserkräften begünstigt die Entwickelnng der
Industrie, die namentlich in den w. Kronländern, Niederösterreich, Böhmen,
Mähren, Schlesien, zur Blüte gelangt ist. — Der Binnenhandel wird
durch Wasserstraßen, von denen die Donau die Hauptverkehrsader bildet, und
Bahnen, deren Knotenpunkt Wien ist, lebhaft gefördert, der Seehandel
namentlich durch die Stadt Trieft vermittelt.
Der deutsch-österreichische Handel umfaßt mehr als 2/5 des gesamten
ö.-u. Außenhandels und steht an 1. Stelle. Ausgeführt werden Erzeugnisse
der Viehzucht 1l5l des Ackerbaues , des Waldes 1/s und des Bergbaues Vio-
3. Staatliche Verhältnisse und Ortsknnde. Der Staat gliedert sich
in zwei Reichshälften, eine österreichische, („die im Reichsrat [zu Söiert]
vertretenen Königreiche und Länder") und eine ungarische („Länder der
Krone Ungarn"), jede mit besonderer Verfassung, Gesetzgebung und Ver-
waltung, aber unter einem Herrscherhause vereinigt.
Nenne die Kronländer der österreichischen Reichshälfte und die Länder
der Krone Ungarn nach der Karte!
a) In Österreich: H Wien (1,7 Mill, E.), an? Reichs-Hst,, erster Handels-
und Jndustrieplatz des Reichs. Stephansdom. Prater. Ringstraße. Erste
Universität des Reichs. Südlich: Baden, mit weltberühmten Schwefel-
bädern. — Linz, Hst. von Oberösterreich, blühender Handelsplatz. Ischl,
Badeort im ^-alzkainrnergut. — Salzburg, sehr schön gelegene Hst. von
Salzburg- zahlreiche Kirchen. Wildbad Gast ein im 8. des Kronlandes. —
•:f Graz, an? Hst. von Steiermark, größte Stadt des ganzen Alpen-
gebiets, bedeutende Universität. — Klagenfurt, Hst. von Kärnten. —
Raibach, Hst. von Krain. Jdria, Quecksilberbergwerk. Adelsberger
Grotte und Zirknitz er See sind Karsterscheinungen. — Innsbruck,
schön gelegene Hst. von Tirols, am Inn und an der Kreuzung der wichtigen
Brenner- und Arlbergstratze. Universität. Bozen, am unteren Eisack,
wichtigster Handelsplatz Tirols. Meran an der Etsch, Winterkurort von
europäischem Rufe. — Bregenz, österreichischer Hafen am Bodensee. —
n Tri est, Österreichs erster Seehandelsplatz am Mittelmeer, Sitz des öfter-
reichischen Lloyd, lebhafter Handel mit der Levante. — Zara, Landes-
hauptstadt von Dalmatien.
Dprag, Hft. Böhmens, an?, „die Stadt der Kirchen und Paläste",
älteste, 1348 gegründete, deutsche Universität. Im X. Böhmens die berühmten
Bäder Karlsbad, Teplitz, Marienbad und Franzensbad. Reichenberg
ist Mittelpunkt der Weberinbustrie. Königgrätz', an der Elbe. Pilsen,
Industriestadt in einem Eisen- und Kohlengebiet- berühmte Bierbrauereien. —
Nenne Schlachtorte in Böhmen! — Brünn, Hst von Mähren, bedeutende
Fabrikstadt. Olmütz a. d. March, mit lebhaftem Handel und Verkehr. Nenne
Schlachtorte des Marchfeldes!
Ä-Krakau, starke Festung, an? polnische Universität In der Nähe
das berühmte Salzbergwerk Wieliezka (wielirschka), -x-Lemberg, Hst. von
Galizien- bedeutende Handelsstadt und polnische Universität.
K) In Ungarn: $ Ofen-Pest, vereinigte Landes-Hst. zu beiden Seiten
der Donau. Mittelpunkt des gesamten ungarischen Handels; magyarische
Universität Preß bürg, frühere ungarische Krönungsstadt an der Pretzburger
Pforte. Debreezin, echte Magyarenstadt inmitten der Pußta, große, viel-
besuchte Messen.**) S ch emnitz und Kremnitz, Bergwerkstädte im ungarischen
Erzgebirge. nszegedin, zweite Stadt Ungarns und bedeutende Handels-
itadt a. d. Theiß. Eine berühmte Weinstadtin Ungarn ist Tokay, vor
der Hegyalya (hedjialja). — In Siebenbürgen: Hermannstadt und
.U r o rtst a d t, Sachsenstäbte. Klausenburg, Magyarenstadt, Universität. —
*) Nach dem Schlosse Tirol bei Meran benannt.
**) „Wer die Weinlese in der Hegyalya und den Markt in Debreczin
nicht gesehen hat, der hat von Ungarn nichts gesehen." (Ungarisches
Sprichwort.)
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Alpen und Vorland. 141
Die mittlere Höhe beträgt 500 m. Von der Donau bis zum Alpen-
saum steigt sie an, macht fast überall den Eindruck einer Ebene und wird
nur im 8. und an der Donau bergig. Zu den größeren Ebenen in der
Mitte des Gebietes gehören das Lechfeld und die I s a r e b e u e bei
München.
Das Alpenvorland ist nach seiner Natur und Entstehung dem Nord-
deutschen Flachlande ähnlich: in der Tertiärzeit wurde das Meer hier zu-
geschwemmt. Während der Eiszeit wurde auch hier der fruchtbare Geschiebe-
lehm durch Gletscher abgelagert.
2. Der Hauptfluß des Landes ist die Donau. Quellen? Richtung?
Welche deutschen Staaten durchfließt sie? Warum ändert der Fluß bei
Regensburg seine Laufrichtung? Das Donautal zeigt bereits hier im
oberen Stromlauf die Neigung zur Beckenbildung (vergl. S. 99!) Durch drei
Engen gliedert sich das Tal in die unfru cht baren Becken von
Ulm und Ingolstadt und das fruchtbare Becken von Strau-
b i u g. — Nenne die rechten Nebenflüsse der Donau im Hochflächeugebiet!
Beschreibe ihren Lauf und vergleiche sie hinsichtlich ihrer Größe! Zu den
zahlreichen Seen des s. Alpenvorlandes gehören Ammersee, Starn-
berger See und Chiemsee. Es sind voll Wasser gelaufene Täler,
die am untern Ende durch die Erdmoräne abgesperrt wurden. — Zu den
wasserärmeren, linken Nebenflüssen der Donau gehört die Altmühl, die
in einem malerischen Tal den Jura durchbricht, ferner die Na ab und der
knieförmige Regen. Quelle, Laufrichtung?
3. Das Klima der Hochebene ist ziemlich ranh, besonders im s. Teil
Am mildesten ist das Donautal unterhalb der Lechmündnng, Nw.-Winde
verursachen starke Regen. Die Fruchtbarkeit wird beeinträchtigt durch
große Hochmoore, Riede genannt, die mangelnden Wasserabfluß haben und
sich um die Flüsse lageru, besonders um Isar und Donau. Indessen wird
Getreide auf der Hochebene gebaut. Besonders fruchtbar ist das Becken von
Straubing, wo Getreide, Obst und Hopfen in großer Menge angebaut wird.
— Die Hochebene der Oberpfalz hat ebenfalls rauhes Klima und steiuichtes,
wenig fruchtbares Land mit Hopfenbau.
4. Die Bewohner sind Bayern und Schwaben und katholisch. Ihre
Hauptuahrungsqnelle ist Landwirtschaft, und zwar herrscht im 8. wegen
größerer Feuchtigkeit Wiesen- und Waldwirtschaft mit Viehzucht vor, während
im N. der Ackerbau überwiegt. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist daher weit
unter dem Reichsdurchschnitt.
5. Ortskunde. In Bayern: Gmünchen, Hst. des Königreichs, dritt-
größte Stadt des Deutschen Reichs, an der Isar, mitten auf der Bayrischen
Hochfläche an der Grenze der Gebiete mit Viehzucht und Ackerbau, daher
größter Getreidemarkt Bayerns. Die Stadt ist durch die Fürsorge der Fürsten
groß geworden. Der Kunstsinn der bayrischen Fürsten schmückte die Stadt
mit prächtigen Bauten, und machte sie zu einem Sammelplatz deutscher.kunst
und Wissenschaft. Universität. Die Bierbrauereien sind weltberühmt. —
Augsburg, Hst. von Schwaben, alte Handelsstadt am Lech, dessen Wasserkraft
von jeher dem Gewerbe zugute kam, die besonders im Mittelalter durch den
Handel nach Italien große Machr und Pracht entfaltete, so daß die „Stadl
der ,Mgger" den europäischen Geldmarkt beherrschte; jetzt ein Hauptsitz der
bayrischen Industrie.*) — Donaustädte: Ingolstadt, Festung, an? —
*) Ungarnschlacht auf dem Lechfelde 955. — Reichstag 1530. — Tilly am
Lech geschlagen 1632.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 165
Herzogtum Sachsen-Altenburg und die reußischen Fürstentümer daran
Anteil. Der Südabhaug gehört zu Böhmen.
a) 3m Herzogt um Sachsen-Alten bürg: Alten bürg, Hst. in
fruchtbarer Gegend gelegen. — Sprichwörtlich ist der Reichtum der Alten-
burger Bauern, die ihre eigentümlichen Volkstrachten bewahrt haben.
b) Im Fürstentum Reuß j. L.: Gera, Hst., an? sehr gewerbtätig,
„Klein Leipzig" genannt.
c) Im Fürstentum Reuß ä. L., dem kleinsten deutschen Fürstentum:
Greiz, Hst. oberhalb Gera, an?
ä> Im Königreich Sachsen. An der Elbe: O Dresden, Hst., zu
beiden Seiten der Elbe gelegen. Nach Lage und Bauart eine der schönsten
Städte Deutschlands- darum leben hier viel Fremde- großartige Kunst-
sammlungen verschafften der Stadt den Namen „Elbflorenz". — Meißen,
Fabrikstadt, älteste Porzellanfabrikation in Deutschland. Elb auswärts liegen
Pirna, die Bergfeste Königstein und der viel von Fremden besuchte Ort
in der Sächsischen Schweiz Schandau.
Bautzen, Fabrikstadt an der Spree. — Zittau, Mittelpunkt eines
sehr regsamen Weberbezirks.
Annaberg, Mittelpunkt der großartigen Spitzenklöppelei im Erzgebirge.
— Oberwies e'nthal, hochgelegene Stadt in der Gegend der höchsten Erz-
gebirgsgipfel. — Freiberg, Silbergruben und Bergakademie. — -x-Plauen,
Fabrikation von Weißwaren. — nehemnitz, großartige Industriestadt für
Spinnerei und Weberei und Maschinenbaus „das sächsische Manchester". —
Zwickau, Kohlengruben und Fabriken.
A Leipzig, wichtigste Handelsstadt des mittleren Deutschlands, in der
südwestlichen Einbuchtung des deutschen Tieflandes gelegen; jährlich drei
große Messen, großartiger Buchhandel, Universität, Reichsgericht. — In dem
Vlachfelde um Leipzig wogten zu verfchiedenen Zeiten furchtbare Völkerkämpfe.
2. Die Sudeten.
1. Die Sudeten ziehen sich aus der Grenze zwischen Schlesien und
Böhmen hin und reichen vom Lausitzer Gebirge bis zur Mährischen
Pforte.
Das Gebirge zieht in „snd etisch er R ich tn n g"*) von Nw. nach So.
und beginnt 1. im Nw. mit einem geschlossenen Kamm, dem Jsergebirge,
der sich im Riesengebirge fortsetzt. Hier als höchster Punkt der deutschen
Mittelgebirge die S ch n e e k o p p e, 1600 m.
2. Ö. vom Rlesengebirge senkt sich der Zug und bildet hier das
Waldenburger Vergland und das Glaizer Becken.
3. Der sö. Sudetenteil ist ein geschlossenes hohes Massengebirge, zu
ihm gehören Glatzer Schneegebirge und das Mährische Gesenke.
Sö. fallen die Sudeten zur Mährischen Pforte ab (zwischen welchen
beiden Gebirgen?), die wichtig für die Verbindung des u. Tieflandes mit
dem Donantale ist.
1. Jser- und Riesengebirge. Das Jsergebirge besteht aus mehreren
breiten, geschlossenen granitischen Kämmen. Es ist deshalb wenig zugänglich,
wald- und moorreich. In der Tafelfichte und dem noch etwas höheren
Hinterberge erreicht es die Höhe des Brockens. Welcher Fluß fließt nach 8.
zur Elbe?
Das Riefengebirge**) besteht aus Granit und bildet zwei ostwestliche
Kämme, den fchlefifchen (Riesenkamm) und den böhmischen. Am östlichen
Ende des schleichen Kammes liegt die Schneekoppe.
*) wie Böhmer Wald, Fichtelgebirge, Franken- und Thüringer Wald,
Harz, Teutoburger Walv.
**) Sagen von Rübezahl. — Freiligrath: „Aus dem schleichen Gebirge."
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Freiberg
Extrahierte Ortsnamen: Gera Leipzig Greiz Gera Sachsen Dresden Deutschland Pirna Königstein Sächsischen_Schweiz_Schandau Bautzen Zittau Annaberg Zwickau Leipzig Deutschlands Leipzig Donantale
Das Norddeutsche Tiefland. 167
Das Klima des ganzen Gebirgszuges neigt bereits zu kalten Wintern
und heißen Sommern. Diese Wärmegegensätze sind hauptsächlich durch die
östliche Lage bedingt. Wesentlich für die einzelnen Gebiete ist, wie stets,
ihre Höhenlage. Im Hirschberger Tal beträgt die mittlere Jahreswärme noch
7 °, auf der Schneekoppe bereits 0
2. Die Bewohner des Sudetenzuges sind fast durchweg deutscher
Abstammung (Oberdeutsche). Nur in einzelnen Tälern des 80. wohnen
Tschechen. Eine hervorragende Nahrungsquelle der Bevölkerung bildet die
Landwirtschaft, die besonders in den fruchtbaren Hügel-und Flachländern
blüht, die den Fuß des Gebirges begleiten. Aber auch an den Gebirgs-
abhängen gestattet die Sommerwärme den Getreidebau noch über 600 m
empor. Neben Landwirtschaft findet sich Leinenweberei. Die schlesische
Leinwand hat Weltruf. Der Kohlereichtum des Waldenburger Berg-
landes hat auf die Entwicklung anderer Industriezweige belebend eingewirkt.
Im Riesengebirge und in den Bädern bildet endlich auch der Fremden-
Verkehr im Sommer eine bedeutende Einnahme.
3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Ungefähr die Hälfte des
Sudetenlandes ist preußisch, die andere Hälfte österreichisch.
In der preuß. Provinz Schlesien: Görlitz, a. d. Lausiger Neiße,
zweitgrößte Stadt Schlesiens; Tuchmachern. — Hirschberg, im Hirschberger
Tal, Mittelpunkt des schleichen Leinwandhandels. — Warmbrunn,
Schlesiens besuchtestes Bad, am Riesengebirge. — Waldenburg, Mittel-
.punkt des sudetischen Kohlenbergbaues im Waldenburger Bergland. N. der
Badeort Salzbrunn. — Festung Glatz und die Badeorte Landeck und
Reinerz im Glatzer Becken.
v. Das Norddeutsche Tiefland.
Das Norddeutsche Tiefland nimmt den Raum zwischen der mittel-
deutschen Gebirgsschwelle und der Nord- und Ostsee ein. Es umfaßt die
Hälfte des deutschen Reichsgebietes mit 2/3 der Bodenfläche des preußischen
Staates. Welche Provinzen gehören dem Tieflande ganz oder teilweise an?
Welche andern deutschen Staaten liegen ganz oder mit einzelnen Teilen in
dem Tieflande?
Die größte Ausdehnung des Tieflandes, die von 0. nach W., beträgt
mehr als 1000 km, die größte Breite, vom Südostfuße der Sudeten bis
zur Ostsee, ist halb so groß. Nach W. zu verengert sich das Tiefland, weil
die begrenzenden deutschen Mittelgebirge von 80. nach Nw. streichen, die
Küsten^ aber die Richtung 0.—W. innehalten.
.In früheren Zeiten der Erdgeschichte, in der Tertiärzeit, war das
deutsche Tiefland vom Meer überflutet. Nach seinem Rücktritt entstand
die Ebene. An den feuchten Usern wuchs damals in Menge die Sumpfzeder,
deren Stämme den Stoff zu den Braunkohlenlagern Norddeutschlands lieferten.
^Jn der folgenden Diluvialzeit wurde das deutsche Tiefland mehr-
mals von Skandinavien her mit Gletschereis überzogen*), das aus jenen
nordischen Gebieten den Geschiebemergel als Grundmoräne bis nach dem
deutschen Tieflande führte. Daher rühren auch die großen Irr- und Wand er-
iteme' erratischen Blöcke, die nach Rückzug des Gletschereises aus der
Grundmoräne durch fließende Wasser ausgewaschen wurden. Die Ablagerungen
*) s. S 23, Eiszeit.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Landeskunde. 59
2. Die oberdeutsche Hochebene mit ihren Nandgebirgen.
1. Die Hochebene. 1. Vom Fuße der deutschen Alpen erstreckt sich
nach X. bis über die Donau hinaus eine weite Hochfläche, oberdeutsche
oder süddeutsche Hochebene genannt. Sie gehört größtenteils zu
Bayeru, nnr der Teil westlich der Jller ist württembergisch und badisch.
Der große Teil südlich der Donau heißt nach den deutschen Bolksstämmen
der Schwaben und Bayern die schwäbisch-bayrische Hochebene; der
kleine Teil nördlich der Donau die Hochebene der Oberpfalz. Im N.
wird die Hochebene vom schwäbisch-fränkischen Jura und dem Böhmerwalde
begrenzt, im 80. geht sie in das österreichische, im Sw. in das schweizerische
Alpenvorland über. Die mittlere Erhebung der Hochfläche beträgt im 8.
über 500, im N. 400 m.
2. Der Hauptfluß des Hochlandes ist die Donau. Sie kommt vom
Schwarzwalde, fließt bis Regensburg nordöstlich und wendet sich von hier
ab südöstlich der österreichischen Grenze zu. Welche deutsche Staaten durch-
fließt sie? Bei welcher Stadt tritt sie über die österreichische Grenze?
Warum macht sie bei Regensburg die bedeutsame Biegung? Bereits ober-
halb dieser Stadt ist der Strom schiffbar und wird von zahlreichen Fracht-
schiffen, Flößen und Dampfern befahren. — Die bedeutendsten Nebenflüsse
der Donau rechts sind die Alpenflüsse Jller, Lech, Isar, Inn. Was
ist bereits über ihre Natur erwähnt? Vergleiche die Flüsse hinsichtlich ihrer
Größe! Welche beiden biegen in ihrem untern Laufe nach No. um? Unter
den linken Nebenflüssen ist die N a a b zu nennen, welche vom Fichtel-
gebirge kommt.
3. Klima und Fruchtbarkeit. Wegen der hohen Lage des Landes
ist das Klima rauh. Große Hochmoorslächeu, Riede genannt, lagern sich
um die Flüsse, besonders um Isar und Donau, und beeinträchtigen die
Fruchtbarkeit des Landes. Indessen wird doch viel Getreide aus der Hoch-
fläche gebaut. Besonders fruchtbar ist das Donauthal vou Regensbnrg bis
Passau. Hier wird Getreide, Obst und Hopsen in großer Menge angebant. —
Die Hochebene der Oberpfalz hat ebenfalls kaltes Klima und steinichtes, wenig
fruchtbares Land.
4. Die Bewohner sind Bayern und Franken und bekennen sich zur
katholischen Konfession. Ihre Hanptnahrnngsqnelle ist die Landwirtschaft.
Die Bevölkerungsdichtigkeit ist wegen der unbedeutenden Fruchtbarkeit des
Bodens gering.
5. Ortskunde. In Bayern: München (400000 E.), Hauptstadt des Königreichs,
viertgrößte Stadt des deutschen Reiches, liegt an der Isar, mitten auf der bayrischen
Hochebene, am Kreuzungspunkt ostwestlicher und nordsüdlicher Verkehrsstraßen. Größter
Getreidemarkt Bayerns. Sitz der obersten königlichen und kirchlichen Behörden.
Universität. Der Kunstsinn der bayrischen Fürsten schmückte die Stadt mit prächtigen
Bauten und machte sie zu einem Sammelpunkt deutscher Kunst und Wissenschaft.
Das Großgewerbe macht bedeutende Fortschritte; Die Bierbrauereien sind weltberühmt. -
Augsburg, alte Handelsstadt am Lech, welche besonders im Mittelalter große
Macht und Pracht entfaltete; jetzt ein Hauptsitz der bayrischen Industrie. -
Regensburg, tu günstiger Lage an dem nach N. vorspringenden Donauwinkel. In
früheren Zeiten tagte in den Mauern dieser Stadt häufig der deutsche Reichstag.
Großgewerbe. --- Passau, sehr schöu gelegene Grenzstadt am Einfluß des Inn in
die Donau.
In Württemberg: Ulm, starke Reichsfeftung am linken Donauufer, deckt
emen der wichtigsten Ubergänge über den Jura. Alter Dom, ein Denkmal mittel-
alterlichen Kunstsinnes.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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