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1. Das Deutsche Reich - S. X

1905 - Berlin : Mittler
Quellen zum 1. und 2. Abschnitt. Katzen, Das deutsche Land. Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde. Xedderich, Wirtschaftsgeographische Verhältnisse im ostfälischen Hügel- und Tieflande. Günther, Der Harz. Regel, Thüringen. Sommer, Landeskunde von Schlesien. Partsch, Oberschlesien. Wahnschaffe, Ursachen der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flach- landes. Dorn, Die Seehäfen des Weltverkehrs. Meitzen, Uhrenindustrie im Schwarzwalde. Rausch, Sonneberger Spielwaren-Industrie. Borgius, Mannheim und die Entwicklung des südwestdeutschen Getreide- handels. Menzel, Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen. Wickert, Der Rhein und sein Verkehr. Lange, Hausindustrie in Schlesien. Struwe, Der Hopfenhandel. Senkel, Wollproduktion und Wollhandel im 19. Jahrhundert. Schneider, Petroleumhandel. Stillich, Spielwaren-Hausindustrie des Meininger Oberlandes. Hisserich, Die Idar-Obersteiner Industrie. Senst, Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürn- berg und Fürth. Banniza, Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes. Paxmann, Die Kaliindustrie. Engel, Obstbau und Obsthandel im Großherzogtum Baden. Meyer, Lesebuch der Erdkunde. Credner, Elemente der Geologie. Pütz, Erd- und Völkerkunde. Schillmann, Geographie in Bildern. Kerp, Die deutschen Landschaften. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands. Statistische Jahrbücher, Handelskammerberichte, Fach- und Zeitschriften. Quellen zum 3. Abschnitt. Merckel, C., Münch u. a.. Der Weltverkehr und seine Mittel. Rotschild's Taschenbuch für Kaufleute. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands.

2. Das Deutsche Reich - S. 34

1905 - Berlin : Mittler
— 34 — Nicht weniger als 600*) Werkstätten größeren und kleineren Umfanges fabrizieren Schmuckgegenstände der mannigfaltig- sten Art: Ringe, Ketten, Armbänder, Kreuze, Bleistifthalter usw. Darmstadt ist gleich Worms und Pirmasens Sitz lebhafter Lederverarbeitung. (Schuh- und Stiefelfabrikation.) (Im Gebirge.) Während im Wasgenwalde die Käsebereitung, im Odenwalde die Syenitgewinnung und -Schleiferei die beachtenswertesten Gewerbe bilden, ist der Schwarzwald der Hauptsitz : a) der Uhrenfabrikation (Furtwangen, Triberg, Villingen, Neustadt). Man verfertigt heute vornehmlich: 1. die bekannten Schwarzwälder Kuckucks- und Wachtel- uhren, 2. die massive Uhr (Regulator, Tafel-, Wanduhr), 3. die Amerikaneruhr. Die letztere hat die alte Schwarzwälder Uhr mehr und mehr ver- drängt, da dieselbe einen Massenartikel bildet, der infolge der Billigkeit und dauerhaften Konstruktion ein besserer Handels- und Exportgegen- stand ist.**) Jetziger Umfang. Der Schwarzwald bildet immer noch den Hauptsitz der deutschen Uhrenindustrie. Auf einem Bezirke von 10 Quadrat- meilen sind etwa 10 000 Arbeiter in ihr beschäftigt; davon entfallen auf über 1000 Kleinbetriebe etwa 2000 Gehilfen und auf mehr als 60 Groß- betriebe nahezu 8000 Arbeiter. Absatzgebiete. Als Hauptausfuhrländer kommen in Betracht: England, Rußland, die Schweiz und der Orient, dann Amerika, Südafrika und Australien. b) bedeutender Musikinstrumentenfabrikation. In neuerer Zeit haben die Schwarzwaldbewohner sich auch mit Erfolg der Herstellung von kleineren und größeren Musikinstrumenten zugewendet. (Orchestrions.) c) lebhafter Strohflechterei; jedoch wird sie nicht in dem Umfange betrieben wie in Oberbayern; d) vieler anderer Gewerbe, die ihre Entstehung teils dem Holzreichtum, teils den Bodenschätzen des Gebirges ver- danken, wie Holzfällen, -flößen und -schneiden, Teer- und *) Einige verarbeiten wöchentlich für 5000 M Gold und jährlich für 200000 M Edelsteine und 100000 M Perlen. **) Im badischen Schwarzwalde gibt es zehn größere Etablissements, die täglich 6000 bis 8000 Stück dieser Uhren zu liefern imstande sind.

3. Das Deutsche Reich - S. 39

1905 - Berlin : Mittler
39 — Bamberg (Bamberger Kessel). Es ist die Stätte eines in hoher Blüte stehenden Gemüsebaus, des ältesten in ganz Deutschland. (In Bamberg und seiner Umgebung zählt man etwa 500 Gärtnereien.) Ii. Im Bergbau. Er wird in den Stufenländern jedoch nur in geringerem Umfange betrieben. Größere wirtschaftliche Bedeutung hat der Bergbau auf Salz, das im Muschelkalk in großen Lagern sich findet. An der gesamten Steinsalzproduktion des Reiches beträgt der Anteil der Stufenländer (Württemberg) 35%, nämlich 350 000 t. Den Mittelpunkt der Steinsalzgewinnung bilden Kochen- dorf, Friedrichshall und Heilbronn; Hall und Sulz haben Siedewerke. Iii. In der Industrie a) (Im schwäbischen Stufenlande). Das ganze Neckargebiet stellt einen bedeutenden Industriebezirk dar. Die wichtigsten Industriestädte sind: Stuttgart (188 000), Süddeutschlands erster Verlagsort und Württembergs größte Stadt. Kunst- und Möbeltischlerei, Herstellung von Maschinen und Eisenbahnwaggons, Bier- brauerei, Gärtnerei und Buchdruckereigewerbe stehen in Blüte. Heilbronn (38 000), gewerbereichste Stadt und erster Handelsplatz Württembergs. Obenan steht die Metallverarbeitung, dann folgen Papier-, Tapeten-, Zuckerfabrikation und Her- stellung von Gold- und Silberwaren. Eßlingen (27 000) mit Maschinen-, Leder-, Blechwaren-, Schaumweinfabrikation und großer Gewerbeindustrie. Geißlingen, Württembergs erster Platz in der Fabrikation kunstgewerblicher Luxuswaren und Wirtschaftsgegenstände. In Ludwigsburg (21 000), dem »württembergischen Potsdam«, in Cannstatt, Reutlingen blüht die Gewebe- industrie (Baumwoll- und Wollspinnerei und -weberei). Gmünd*) (19 000), unechte Gold- und Silberwaren. b) (Im fränkischen Stufenlande). Auch hier steht die Industrie in hoher Blüte; sie verteilt sich auf zwei Bezirke. Den ersten bilden die Städte am oberen Main: Bamberg (42 000), Bayreuth (30), Hof (33) (siehe Alpen- vorland), in denen vorzugsweise die Textilindustrie blüht. *) Der Gesamtwert aller in Pforzheim, Hanau und Gmünd her- gestellten Gold- und Silberwaren beläuft sich auf etwa 100 Mill.mark jährlich.

4. Das Deutsche Reich - S. 40

1905 - Berlin : Mittler
- 40 — Kulmbach mit Bierbrauerei und chemischen Fabriken. Der zweite Industriebezirk liegt im Rednitzbecken mit den Städten: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Den Mittelpunkt bildet Nürnberg (260 000 Einwohner), in unfruchtbarer, kiefernreicher Gegend, Bayerns erste In- dustriestadt, Es gibt kaum einen Industrieartikel, der nicht auch hier angefertigt würde. Hohe Bedeutung hat es als Verkehrsknotenpunkt. Leipzig, Eger, Regensburg, München, Augsburg, Stuttgart und Bamberg stehen durch Eisenbahnen mit ihm in Verbindung. Es gibt dort mehr als 40 Maschinenfabriken, die Dampf- und Nähmaschinen, Straßen- und Eisenbahnwagen herstellen; auch Bürsten, Pinsel und Farben werden angefertigt. Die größte europäische Ultramarinfabrik befindet sich in der Nähe. Weltberühmt sind die Bleistiftfabriken im nahen Dorfe Stein. Von den nahezu 30 bayerischen Fabriken dieser Art be- finden sich 23 in Nürnberg und Umgegend. In all diesen Fabriken werden von etwa 10 000 Arbeitern wöchentlich 41/2 Millionen Blei- und Farbstifte oder jährlich fast 225 Millionen im Werte von 8 Millionen Mark angefertigt. Berühmt sind die Nürnberger Spielwaren.*) Manche von den 65 Betrieben Nürnbergs verfertigen jährlich 50 000 Stück Zauberlaternen; daneben gibt es nicht weniger als 115 Exportkommissionshäuser, die die Spielzeuge an die bedeutendsten außerdeutschen Abnehmer: Italien, Ruß- land, Schweiz, Spanien und Rumänien versenden. Der größte Teil (70 °/0) geht jedoch nach England und Amerika. Der Wert aller im Reiche jährlich fabrizierten Spielzeuge beläuft sich auf 60 Mill. Mark, wovon für 18 Miß. Mark in Deutschland bleiben. Einen Weltruf hat Nürnberg ferner als Hopfenmarkt. Fürth (40 000) hat großartige Spiegelglasfabriken, für welche 40 Schleif- und Polierwerke im Jura arbeiten. Iv. Handel. Die rege gewerbliche Tätigkeit und der hoch entwickelte Bodenbau haben nicht nur einen lebhaften Güteraustausch zwischen den einzelnen Landschaften (Binnenhandel), sondern auch einen regen Handelsverkehr mit dem Auslande (Außen- handel) hervorgerufen. *) Seit 1840 werden vornehmlich Blechwaren (Trompeten, Küchen, Kochherde (in Fürth vorwiegend Zinnfiguren) optische Spielzeuge, Kreisel und Säbel fabriziert.

5. Das Deutsche Reich - S. 11

1905 - Berlin : Mittler
11 Es sind: Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich-Ungarn, Rußland und Dänemark. Diesen schließen sich an im Norden bezw. Nordwesten : Schweden, Norwegen und England, die durch schmale Meeresteile mit unserem Yaterlande mehr verbunden, als von ihm getrennt sind. Die Pyrenäen- und Balkanhalb- insel stehen zwar in nicht so inniger Verbindung mit dem deutschen Reiche wie Italien, das nur durch die kleine Schweiz und durch die verhältnismäßig wegsamen österreichischen Alpen- gebiete getrennt ist, helfen jedoch den zweiten Staatenring bilden, der Deutschland in weitem Bogen umspannt. So hat wie kaum ein anderes Land Deutschland eine zentrale Lage; es bildet daher auch das wichtigste Durch- gangsgebiet für den europäischen Handel und Verkehr. Welche wirtschaftlichen Nachteile und Vorteile ergeben sich für Deutschland ans der zentralen Lage? Ein Blick in die Blätter der Weltgeschichte lehrt uns, wie Deutschland fast in jedem Jahrhundert der Schauplatz kriegerischer Ereignisse, der Tummelplatz fremdländischer Heeresmassen gewesen. Aus fast auen Himmelsgegenden ergossen sich kulturfeindliche Völkerströme in die deutschen Gaue. Aus dem Osten brausten gleich einem gewaltigen Un- gewitter nacheinander die wilden Horden der Hunnen, die räuberischen Magyaren und die heidnischen, barbarischen Slawen in das Land, alles vernichtend mit Feuer und Schwert. Von Norden kamen die Schweden, von Westen die Franzosen und beteiligten sich an dem unseligen Religions- kampf, der in dreißigjähriger Dauer die Hälfte aller Ortschaften samt ihren Bewohnern mit eisernem Besen, durch Hungersnot und Pest, vernichtete. Von ähnlicher Wirkimg für unsere Kultur waren die Schrecknisse des siebenjährigen Krieges und die tief traurigen Ereignisse der .Jahre 1806 und 1807, als wiederum französische Heere unsere Fluren zerstampften. Natürlich haben diese das Volksleben bis ins Mark treffenden Er- eignisse die wirtschaftliche Entwicklung unseres Vaterlandes außerordentlich gehemmt Wie aber Deutschland durch seine zentrale Lage den vernichtenden Elementen leicht zugänglich gewesen ist, so haben in gleicher Weise auch die kulturfreundlichen Strömungen ins Land dringen können, die von den Nachbarstaaten ihren Ausgang nahmen. Und besonders in neuester Zeit, da Deutschland geeint, macht- und glanzvoll als ein Hort des europäischen Friedens dasteht, hat sich der aus seiner Mittellage erwachsende wirtschaftliche Vorteil mehr denn je bemerkbar gemacht. Statt der wilden Horden durchziehen jetzt kreuz und quer Segen und Wohlstand bringende Handels- und Verkehrsstraßen das Land, die Nachbarstaaten miteinander verknüpfend. So muß Deutschland eine vermittelnde Rohe übernehmen, wollen Frankreich und Rußland, Dänemark und Italien, Holland, Belgien und England einerseits, Österreich-Ungarn und die südöstlichen europäischen Staaten anderseits in Handelsbeziehungen treten.

6. Das Deutsche Reich - S. 44

1905 - Berlin : Mittler
44 eine stattliche Anzahl wirtschaftlich höchst wertvoller Bodenbaiibezirke aller Art entstehen lassen. Der bedeutende Reichtum an Bodenschätzen (Salz, Eisenerzen, Steinkohlen usw.) im Verein mit der großen Wegsamkeit der Landschaft (besonders der ober- rheinischen Tiefebene) haben das Becken nicht nur zu einem äußerst gewerbreichen, sondern auch zu einem so verkehrsreichen Gebiete gestaltet, daß es zu den wirtschaftlich wertvollsten des Reiches zu zählen ist. c. Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge. (Einschließlich der Tieflandsbuchten von Köln und Münster.) Lage. Es bildet das westlichste Glied der mitteldeutschen Gebirgslandschaften und breitet sich im Norden der ober- rheinischen Tiefebene zu beiden Seiten des Rheins aus. Grenzen. Im Norden grenzt es an das norddeutsche Flachland, im Osten an die hessische Senke, im Westen an das Tal der Maas. Größe und Gestalt. Ohne die Tieflandsbuchten erreicht es fast die Größe der Provinz Brandenburg und gleicht in der Gestalt einem unregelmäßigen Parallelogramm. Volksdichte. Sie ist sehr mannigfaltig und beträgt in der Eitel 40, in der Tieflandsbucht 200 bis 400, im Industrie- gebiet 400 bis 600. Von 400 Gemeinden des Reiches, die 1895 mehr als 10 000 Einwohner hatten, entfielen 66 auf die Rhein- provinz. Die gesamte Einwohnerzahl beträgt 54/ö Millionen, die Durchschnittsdichtigkeit 213. Gliederung. a) Physisch. Das Tal des Rheins zerlegt das Schiefer- gebirge in einen West- und Ostflügel. Seine Nebenflüsse trennen von ihnen mehrere Querriegel ab. Diese sind im Westflügel: 1. der Hunsrück, zwischen Mosel und Nahe, bestehend aus Hoch-, Idar- und Soonwald, ■ 2. die Eifel, nördlich der Mosel, bis Aachen reichend, mit Schneeeifel und dem hohen Venn (700 m);

7. Das Deutsche Reich - S. 47

1905 - Berlin : Mittler
— 47 — der Nahe, des Rheins (Bingen bis Koblenz), der Saar, der Ahr und der Mosel. Das Nahetal. Den Mittelpunkt desselben bildet die Stadt Kreuznach, in deren Nachbarschaft der schönste Nahewein gedeiht. Das Rheintal zwischen Bingen und dem Ahrtal ist zwar nicht ein so bedeutender Weinbaubezirk wie etwa der Rheingau oder Rheinhessen; doch werden um Boppard, Bacherach und Oberwesel vorzügliche Weine gewonnen. Dasselbe gilt auch von dem Ahrtal. Am ältesten und gleichzeitig bedeutungsvollsten ist jedoch der Weinbau im Moseltal, und zwar an der Mittelmosel (zwischen Trier und Kochern) mit Saar und Ruwer. Schwierigkeiten des Weinbaues. Es gibt keinen zweiten Weinbaubezirk, in dem Anbau und Pflege des Weinstocks eine solche Summe unsagbarer Mühen und Anstrengungen kostete wie im Moseltal. Wirtschaftliche Bedeutung. Der Weinbau ist fast die einzige Erwerbsquelle der Moselaner, der Weinstock ihr wichtigster »Kultur-, Handels- und Industriegegenstand«. In dem 100 km langen Tale (Luftlinie) leben in 200 Ort- schaften etwa 180 000 Menschen fast ausschließlich vom Wein- bau, und in guten Jahren übersteigt die Ernte (auf 6500 ha Weinland) 250 000 hl im Werte von 10 Mill. Mark. Obstbau. Wo die Täler sich weiten, wird er umfangreich betrieben und liefert Äpfel, Birnen, Kirschen, vor allem aber Aprikosen, Pfirsiche, edle Kastanien und Walnüsse in großen Mengen. Durch welche Erwerb szweige wird das rheinisch-westfälische Schiefergebirge zur wirtschaftlich wertvollsten Landschaft des Reiches? 1. Bergbau auf Kohlen. Abgesehen von dem Saar- becken, gibt es noch zwei Kohlenbergbaubezirke am Nordrande des Gebirges: das Aachener und das Ruhrkohlenbecken. a) Das Aachener Steinkohlengebiet.*) Die Ausdehnung des ganzen Kohlengebirges schätzt man auf 88 qkm. Die Zahl der Bergarbeiter beträgt etwa 6000, ihre Arbeitsleistung durch- schnittlich 11/2 Mill. Tonnen Steinkohlen im Jahre. f) Es umfaßt die Indemulde bei Escliweiler mit 46 abbauwürdigen Kohlenflözen und die Wunnmulde bei Aachen.

8. Das Deutsche Reich - S. 48

1905 - Berlin : Mittler
— 48 b) Das Ruhr ko hl en gebiet am rechten Ufer der Ruhr erstreckt sich von Dortmund bis Mühlheim a. d. R. und ent- hält die umfangreichsten Steinkohlenlager Deutschlands.*) In 250 Gruben sind über 100 000 Arbeiter beschäftigt, die jährlich 26 bis 30 Mill. Tonnen Kohlen fördern; sie werden besonders in drei Mulden gewonnen. (Essener, Bochumer und Hördener.) 2. Bergbau auf Erze. Auch die Erzgewinnung hat an mehreren Stellen bedeutsame Bergwerksbezirke entstehen lassen. So an der Lahn und im sogenannten Siegerlande. a) An der Lahn. Der Reichtum ' an Eisenerzen, deren Lagerstätte sich hauptsächlich nördlich des Mittellaufes der Lahn zwischen den Städten Gießen und Dietz befindet, ist so enorm, daß dieses Gebiet zu den erzreichsten Landschaften der Erde gehört. b) Im Siegerland, an der oberen Sieg gelegen, wird ebenfalls, neben Kupfererzen, Zinkblende und Bleiglanz, in großen Mengen Eisenerz gewonnen. c) Auch an verschiedenen anderen Stellen des rheinisch- westfälischen Bergbaugebietes, nämlich im Steinkohlengebirge selbst, an der oberen Ruhr und an der Lenne, im sogenannten Siiderland, trifft man auf reiche Erzlager (besonders Galmei), sodann Eisen- und Zinkerze an der oberen Roer bei Stolberg, Aachen, Eschweiler. Sie haben zur Entfaltung einer groß- artigen Metallindustrie in diesen Gegenden die Veranlassung gegeben. d) Von mehr oder minder großem wirtschaftlichen Werte sind ferner die Achatbrüche bei Oberstein an der Nahe, die Schieferbrüche bei Kaub, die Steinbrüche (Kalk, Lava, Traß [Niedermending], Basalt usw.) im Südosten der Eifel und endlich die großen Tonlager im Südwesten des Westerwaldes, im sogenannten Kannebäcker Lande. e) Heilquellen. Zu der großen Fülle der Bodenschätze gesellt sich noch der Reichtum an Heilquellen, die für viele Bewohner, besonders im Taunus, von hoher wirtschaftlicher Bedeutung sind. Das besuchteste Bad im Taunus ist Wiesbaden mit 28 Quellen und etwa 80 000 Badegästen. *) Nach den neuesten Untersuchungen soll das Kohlengebirge Ober- schlesiens das mächtigste nicht nur in Deutschland, sondern sogar in ganz Europa sein. Jedenfalls wird das Ruhrkohlengebirge z. Zt. am meisten ausgebeutet (Partsch).

9. Das Deutsche Reich - S. 18

1905 - Berlin : Mittler
— 18 — Auf diesem Verwitterungsprodukt haben die gewaltigen Regenmengen, die alljährlich liier im Gebirge niedergehen, zum Teil große Torfmoore oder düstere Seen gebildet, zum andern aber auch eine herrliche Vege- tation hervorgebracht. Besonders gilt dies von dem südlichen, höheren Teile, der im Arber bis zur halben Höhe der Zugspitze emporsteigt. Der südliche Teil ist der eigentliche Böhmer- oder hin- tere Wald, der nördliche führt den Namen oberpfälzischer Wald und erreicht kaum die mittlere Höhe der schwäbisch- bayerischen Hochebene. Beide Teile sind durch das verkehrs- wichtige Quertal der Further Pforte voneinander getrennt. Als ein Parallelzug lagert vor dem Böhmerwalde das bayerische Waldgebirge. Seine Gesteinsmassen (Gneis) sind stark verwittert, daher die Abhänge sanft geneigt und mit saftigen Wiesen und wohlgepflegten, ertragreichen Äckern reichlich geschmückt. Das letztere ist eine Folge des milderen Klimas und der Wegsamkeit des Gebirges. Die Erwerbs Verhältnisse im böhmisch-bayerischen Waldgebirge. Die wirtschaftliche Bedeutung dieses deutsch-böhmischen Grenzwalles ist im ganzen gering. Seine Unwegsamkeit ver- ursachte im Verein mit der Unwirtlichkeit des Klimas eine nur spärliche Besiedlung. Aber infolge seiner nährkräftigen Verwitterungskrume und der fast überreichlichen Niederschläge (1000 mm) birgt er einen schier unermeßlichen Holzreichtum. Er nimmt in dieser Hinsicht unter den deutschen Waldgebirgen den ersten Rang ein. Daher bilden auch die Forstwirtschaft mit ihren verschiedenen Zweigen und die an diese sich anknüpfenden Gewerbe, wie Zündholz-, Parkett- und Resonanzböden- fabrikation die Haupterwerbsquellen der »Wäldler«. Der Reichtum an Quarz (Pfahl)*) hat bereits vor 1000 Jahren die Glasbereitung entstehen lassen, deren wichtigster Platz Zwiesel ist. Nicht weniger als 20 Glasfabriken finden sich in und um Zwiesel. Schwarze Tonerde liefert das Material zu den weltberühmten Schmelztiegeln**) und blendend weiße Porzellanerde den Rohstoff für die Porzellanfabriken von Regens- burg und Wien. Im bayerischen Gebirge liefert der Boden- bau: Getreide und Flachs. *) Der sogenannte Pfahl ist ein mächtiger Quarzzug, dessen Quarz früher zur Glasbereitung verwendet wurde. **) Passau.

10. Das Deutsche Reich - S. 52

1905 - Berlin : Mittler
52 waren, Chemikalien: (Chromgrün, Anilinfarben) Maschinen, Nadeln, Lederwaren werden hier angefertigt. Südlich von Aachen liegen E upen mit lebhafter Tuch- fabrikation und M a Im ed y mit bedeutender Lederfabrikation. Andere Industriegebiete sind noch: im südlichen Westerwald das sogenannte Kannebäcker Land und der Hunsrück, wo die Achatschleiferei betrieben wird. Schon seit dem 14. Jahrhundert blüht im Westerwald die Töpferei. Die reichen Tonlager von vorzüglicher Güte haben diesen Gewerbezweig hervorgerufen. Der wichtigste Erzeugungsort ist Höhr, nordöstlich von Koblenz, wo allein 60 Fabriken mit weit über 600 Arbeitern bestehen (»Rheinische Töpferwaren« : Einmachetöpfe, Bierkrüge). Auch die Achatschleiferei ist ein seit langer Zeit be- triebener Industriezweig. Seinen Hauptsitz hat er in dem oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld (Oberstein), wo ein Fünftel der Gesamtbevölkerung in den Schleifereien (50) beschäftigt ist. Handel. Die überaus reiche Mannigfaltigkeit der Erwerbsverhält- nisse hat auch einen äußerst lebhaften Güteraustausch hervor- gerufen. Es gelangen aus den verschiedenen Erdteilen zur Ein- fuhr Rohstoffe der mannigfaltigsten Art: als Wolle, Baum- wolle, Seide, Jute, Erze, Farbstoffe, Halbedelsteine, Getreide, Mastvieh und vielerlei Nahrungs- und Genußmittel. Dagegen führt das rheinisch-westfälische Industriegebiet aus : Schiffs- und Eisenbahnbedarfsgegenstände, Kanonen, blanke Waffen, Schneidewaren, Heizmaterial, Tuche, Seiden - und Baumwollstoffe, Papier, Chemikalien, Zucker, Schokolade, Obst, Wein, Ton-, Porzellan- und Steingutwaren, Mühlsteine und dergleichen mehr. Verkehr. Ein engmaschiges Eisenbahnnetz, fast 4000 km, steht dem Personen- und Güterverkehr zur Verfügung. Die wichtigsten Verkehrszentren sind Köln, Elberfeld, Essen und St. Johann-Saarbrücken. Auch an schiffbaren Wasserstraßen ist kein Mangel. Die wertvollste Verkehrsader bildet der Rhein (S. Rhein- schiffahrt), der die großen Industriebezirke mit der Nordsee in Verbindung bringt.
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