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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 19

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschlands Gewerbe und Industrie. 19 der Boden allein nicht mehr zu ernähren, Gewerbe und Handel spielen eine immer größere Rolle in unserem wirtschaftlichen Leben, besonders in den Städten, von denen viele infolge des massenhaften Zuzugs mit amerikanischer Geschwindigkeit angewachsen sind; auch manche Dörfer haben sich aus vorher unbekannten Orten zu namhaften Jndustrieplätzen aufgeschwungen. Überall in Deutschland, wo eine karge Natur den lohnenden Anbau versagt, hat sich eine rührige Industrie entwickelt, besonders im Bereich der mitteldeutschen Gebirgs- schwelle. Heute beschäftigt die deutsche Landwirtschaft nur mehr % der Gesamt- bevölkerung. Die natürliche Grundlage der deutschen Industrie bilden die großen Kohlenlager an der Ruhr und Saar, im Wurmgebiet bei Aachen, in Sachsen und Schlesien und die teilweise damit zusammengelagerten Eisengruben <s. S. 67). Deutschlands Kohlenerzeugung (1910: 152 Mill. t) bleibt in Europa nur hinter der von England zurück. In der Eisenerzeugung geht das Deutsche Reich sogar England um die Hälfte voran (f. S. 67f.); das bedeutendste deutsche Eisenlager ist das luxemburgisch-lothringische, das das Minetteeisen liefert. Die deutsche Ausfuhr von Roheisen steigt alljährlich an; sie betrug 1910: 787 000 t, 1909: 471 000 t). Was die sonstigen Mineralschätze Deutschlands betrifft, so wird es Hinsicht- lich der Gewinnung von Zink nur von der Union und bezüglich der für einzelne Industriezweige und den Bodenanbau so wichtigen Kalisalze von keinem Staat der Erde übertroffen. Die größten Zinklager gehören Oberschlesien an, die Kali- salze liefert das Magdeburg-Halberstädter Gebiet, namentlich Staßfurt. Auch Silber erzeugt das Deutsche Reich mehr als jeder andere europäische Staat, und in der Salz Produktion steht es nur hinter Großbritannien zurück. Im ganzen finden in Deutschland durch den Bergbau fast eine Million Menschen ihren Unterhalt. In vielen Zweigen des gewerblichen Schaffens hat Deutschland sich allmäh- lich in die vorderste Reihe zu bringen gewußt, so in der chemischen Industrie, in der Zucker- und Bierindustrie sowie in der Branntweinbrennerei, in der Stahl- und Waffenfabrikation, in der Elektrotechnik, in der Erzeugung von Papier und Büchern, von Spielwaren und Blei- stiften. In der Baumwollindustrie folgt es gleich hinter England, in der Seidenindustrie unmittelbar nach Frankreich. In andern Gewerben steht es mit den ersten Staaten in scharfem Wettbewerb, so in der Maschinen- und Kleineisen- industrie, in der Tabakindustrie, in der Konsektion, in der Woll- und Leinenindustrie, in der Glas- und Tonwarenfabrikation. Bewundernswerten Aufschwung hat der so jugendliche deutsche Schiffbau genommen; die größten und schönsten Passa- gierdampfer werden auf deutschen Werften hergestellt. — Deutschland steht England in der industriellen Tätigkeit nicht mehr nach und bildet mit ihm die größte Werkstätte der Erde. Deutschlands Wohlstand knüpft sich in steigen- dem Maß an seine Industrie und seinen Handel. Begünstigt wird die industrielle Entwicklung Deutschlands, abgesehen von seinem Reichtum an Kohlen und Eisen, namentlich auch durch seine vielen Wasser- kräfte in den Gebirgen Mittel- und Süddeutschlands, die durch elektrische Kraftüber- tragung auf weite Gebiete hin wirksam verteilt werden können. (Talsperren.)

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 37

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Tie deutschen Meere und ihre Küsten. 37 Auch fehlen nicht gute natürliche Hafenplätze; solche bieten die langgestreckten Förden von Schleswig-Holstein und die breiten Trichtermündungen der großen Ströme, an denen auch "Deutschlands Haupthandelshäsen emporgewachsen sind. Dazu ist die Nordsee durch ihre ganze Natur, insbesondere durch ihre heftigen Stürme, eine vortreffliche Schule für den Seemann. 2. Wirtschaftliche Gründe. Die starke Zunahme der Bevölkerung des Deutschen Reiches (jährlich um 800 000 Seelen) veranlaßte alljährlich Tausende unserer Landsleute zur Auswanderung in überseeische Gebiete, so daß wir schon aus diesem Grund ein lebhaftes Interesse daran haben, den Verkehr zur See auf- rechtzuerhalten, um gegebenenfalls den in der Fremde lebenden Stammesgenoffen den Schutz des Vaterlands angedeihen zu lassen^). In den überseeischen Gebieten sind in landwirtschaftlichen und gewerblichen Unternehmungen weit über 10 Milliarden deutscher Kapitalien angelegt, vor allem in Amerika; aber auch in Asrika, Australien und manchen Teilen Asiens arbeiten Hunderte von Millionen deutschen Geldes. Unsere Industrie bezieht einerseits einen großen Teil ihrer Rohstoffe (nahezu %) aus fernen Ländern, z. B. Baumwolle, Seide, Wolle, Tabak, Kautschuk, ander- seits bedarf sie der Beziehungen zu diesen Ländern für den Absatz ihrer Erzeug- niffe^). Auch unser Bedarf an Brotgetreide und Fleisch kann nicht völlig durch die deutsche Landwirtschaft gedeckt werden, und wir sind daher auf Zufuhr von auswärts, vor allem auch aus überseeischen Gebieten, angewiesen.^) Die deutsche Handelsflotte hat in den letzten Jahrzehnten so große Fort- schritte gemacht, daß sie heute in ihrer Leistungsfähigkeit unter allen Welthandels- flotten den zweiten Rang einnimmt. (S. S. 86). Der deutsche Außenhandel, der 1911 einen Gesamtwert von 17,8 Mil- liarden Mark darstellt (England 21 Milliarden Mark) und der mit jedem Jahr zunimmt, ist zum weitaus größeren Teile Seehandel; es entfallen auf ihn reich- lich 2/3 des gesamten deutschen Außenhandels. Ein erhöhtes Anrecht auf die See verleiht uns endlich die Erwerbung unseres ausgedehnten Kolonialbesitzes. 3. Geschichtliche Gründe. Wo immer deutsche Stämme an die Küste herantraten, ward das Meer für sie eine willkommene Schule der Tatkraft, der Unter- nehmnngslust und des Kriegsmuts, und die deutsche Dichtung verherrlicht neben den tragischen Kämpfen der Stämme im Binnenland in gleich hohen Tönen das Ringen der deutschen Seekönige; neben dem Nibelungenlied steht die Gudrundichtung. 1) 1907 wanderten 31696 Deutsche aus. Im Ausland leben 3 Millionen geborene Deutsche und 799 Wo Reichsangehörige. 8—9 Mill. sprechen in den Vereinigten Staaten die deutsche Sprache. 2) Einfuhrwerte wichtiger von Übersee bezogener Rohstoffe i. I. 1919: S. auch S. 36ff.) Baumwolle . . 561 Mill. Mk. Rohseide ... 147 Mill. Mk. Schafwolle . . 399 „ „ Chilesalpeter . . 134 „ Kautschuk und Palmkerne und Guttapercha . 279 „ „ Kopra ... 179 3) Einfuhr von Getreide (1910): 687 Mill. M., von Rindvieh 159 Mill. M.

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 44

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
44 Einzelgebiete, man Gipslager und Salzquellen, und die Tiefbohrungen um Celle haben ansehn- liehe Petroleumlager erschlossen. Die Marschen liefern das trefslichste Mastvieh und gute Pferde. Im Gewerbsleben treten jene Industrien hervor, die ihre Roh- stoffe der Landwirtschaft entnehmen (Zuckerfabriken, Branntweinbrennereien, Konservenfabriken). In den Küstenstädten blühen die mit dem überseeischen Handel und der Schiffahrt zusammenhängenden Erwerbszweige. Zu nennen sind hier die Reismühlen, Zigarren- und Tabakfabriken Bremens, die Hamburger Fabriken zur Bereitung von Gummi, Guttapercha, zur Verarbeitung von Palmkernen und Kokosnüssen, dann die großen Schiffswerften. Die Ostelbischen Lande haben für Preußen hohe geschichtliche Bedeutung. Hier ist die Wiege der preußischen Monarchie und die Heimat der strammen preußischen Heereszucht und des ebenso gearteten Beamtentums. Hier ist daher auch die Heimat der großen preußischen Feldherrn der Fridericianischeu Zeit, der Befreiungskriege und des Deutsch-Französischeu Krieges. Aber auch die Wissenschaft ist trefflich vertreten, so durch Kaut, Koperuikus, die beideu Hum- boldt, Monunsen u. a. Politische Gliederung des Gebietes. Große natürliche Einheiten neigen dazu, auch politische Einheiten zu werden, und so ging die Einigung Deutschlands von der Tiesebene aus. Die nördliche Niederung wird in der Hauptsache vom Köuigreich Preußen eingenommen. (Zähle die Provinzen und Hauptorte auf!) An der Küste liegen die Freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck und die Groß- Herzogtümer Oldenburg und Mecklenburg, im Binnenland die Her- zogtümer Braunfchweig und. Anhalt. 2. pic Mitteldeutsche chebirgsschwelle. Allgemeines. Pielgestaltigkeit. Von dem Schieferplateau der Ardeunen bis zu den Kar- paten legt sich als trennende Landscholle zwischen die süddeutschen Stufeuländer und die Norddeutsche Tiefebene eine Reihe sehr verschieden benannter und ver- schieden gearteter Gebirge, die unter dem gemeinsamen Namen Mitteldeutsche Gebirgsschwelle zusammengefaßt werden. Zwei wesentlich verschiedene Teile müssen in diesem Gebiet auseinander gehalten werden. Während der ö. von der Elbe gelegene Teil, die Sudeten, einen verhältnismäßig schmalen Gebirgszug darstellt, verbreitert sich der w. zu einem zwar niedrigem, aber ausgedehnteren Berg- und Hügelland. Seine Glieder sind das Rheinische Schiesergebirge, das Hessische Bergland, die Wesergebirge, Thüringer Wald, Harz und Erz- gebirge. In den ältern Teilen dieser Hochflächen sehen wir die Reste eines alten, abgetragenen Hochgebirges. (Vgl. Geolog. Aufbau S. 11 f.) Verkehrswege. Die natürliche Schranke zwischen N. und S. in unserem Vater- land bildet nicht die Mainlinie, wie oftmals behauptet worden ist, sondern die lange Folge von Mittelgebirgen. Aber diese Schranken hat die Natur selbst wieder teil- weise ausgehoben durch Täler und Einsenknngen (das Rheintal zwischen Bingen und Bonn, die Hessische Senke und das Wesertal, das Vogtland zwischen Frankenwald und Erzgebirge und die verschiedenen Sudetentore s. S. 17). Da sich auch in

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 794

1850 - Weilburg : Lanz
794 Die einzelnen Länder Asien's. Namen von der Snnda-Straße, einer Meerenge, welche Java und Sumatra trennt. Zu den großen gehören vier. — a) Sumatra, durch die Straße von Malakka von der gleichnamigen Halbinsel geschieden und mit den zu demselben gehörigen kleineren Eilanden einen Flächen raum von 8000 Qmeil. umfassend und 6 — 8 .Milk. Einwohner zählend, wird seiner ganzen Länge nach, nämlich von Nordwesten nach Südosten von einer Gebirgskette durchzogen, in welcher der Ophir sich zu einer Höhe von 13,842 Fuß erhebt. Auch 5 Vulkane sind in Thätigkeit. Ungeheure Wälder von Palm-, Tik- und andern Bäumen bedecken das Innere; zahlreiche Flusse, unter denen der Siak zu den ansehnlichsten gehört, eilen dem Meere zu. Gebirge und das nahe Meer mildern die Hitze dieses Tropenlandes, dessen Natnrerzengnisse äußerst mannigfaltig und werthvoll sind. Viel Kampfer und Pfeffer wird ausgeführt; die Rafflesia, die größte der bis jetzt bekannten Blumen, hat 3 Fuß im Durchmesser; Gold wird in Menge gefunden; auch ist die Insel reich an Edelsteinen, besonders Diamanten. — Die Bewohner sind dem größten Theile nach Malaien, unter denselben aber die Batta's, die in dem gebirgigen Innern, sowie an der Westküste hausen, äußerst roh und wild. Sie bekennen sich entweder zum Islam, oder sind Heiden. Vortreffliche Arbeiten ans Gold, Silber, Kupfer und Eisen zeugen rühmlich von ihrem Gewerbfleiße; der Handel, hauptsächlich von Holländern, Briten und Chinesen betrieben, ist bedeutend. Die Insel zerfällt in die niederländischen Besitzungen und in mehrere unabhängige Gebiete. Jene werden in 4 Regierungsbezirke eingetheilt. — Pa dang, eine Stadt im Südwesten von Malakka, ist der Sitz eines niederländischen Statthalters, besitzt einen Hafen und zählt 10,000 Einw., welche einen beträchtlichen Verkehr unterhalten. — Benkulen, eine befestigte Stadt im Südosten der vorigen und an der Mündung des gleichnamigen Flusses, hat eine ungesunde Lage, einen Hafen und 10,000 Einw. Der ehemals blühende Handel hat sehr abgenommen. — Palem - bang, eine Stadt im Nordosten der vorigen und am Flusse

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 734

1850 - Weilburg : Lanz
734 Die einzelnen Länder Asien's. Trägheit, Aberglauben, Falschheit, Treulosigkeit, Geiz, Hab- und Raubsucht, Rohheit, Grausamkeit und Blutdurst vereinigen sich in demselben. Doch wird auch ihre Tapferkeit, Freiheitsliebe, einfache und mäßige Lebensweise gepriesen. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Milch und dem Fleische ihrer Heerden. — Die Kurden haben große und schöne Augen; ihre Statur ist groß, die Haut weiß; sie sind vortreffliche Reiter und lieben den Krieg. Sie beschäftigen sich mit Viebzucht, leben aber auch vom Raube. Unverletzlich aber ist ihnen die Gast- freundschaft. Der Stamm der Aeziden ist der räuberischeste, der die Beraubten sogar mordet. §. 851. Von höherer oder wissenschaftlicher Bildung sindet sich keine Spur bei der muhamedanischen Bevölkerung des Landes. Das Lesen des Korans gilt bei dieser schon für Gelehrsamkeit. Unwissenheit und Aberglauben — und ihre verderbenvollen Sprößlinge, nämlich Unduldsamkeit und Fanatismus herrschen überall und führen zu blutigen Christen- verfolgungen. Auch bei den Griechen zeigt sich wenig literarische Kultur; besser ist der Unterricht bei den Armeniern. Aeußerst unwissend und roh sind die Nomaden - Völker. Auch die Kunst liegt ganz darnieder; in der Baukunst vermißt man allen Geschmack. §. 852. In mehrern Städten zeigt sich eine bedeutende Industrie — bedeutender, als in den türkischen Städten Europa's. Seiden- und Baumwollenweberei, Färberei, Ger- berei (Saffian) und Stahlarbeiten sind die wichtigsten Zweige derselben. — Beträchtlich ist der See- und Land Handel; jener wird besonders von Briten, Franzosen, Italienern, Oesterreichern und Holländern betrieben; dieser findet durch Karawanen Statt. Seide, Baumwolle, Teppiche, Türkisch- Rothgarn, Rosinen, Oel, Feigen, viele Apothekerwaarcn, Saf- fian u. a. sind die hauptsächlichsten Artikel der Ausfuhr. — Smyrna, Haleb, Damast, Mosul, Bagdad und Bassora gehören zu den bedeutendsten Handelsstädten. — Münzen s. §. 816. §. 853. Regent dieser großen Laydstreckc ist der Sul-

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 807

1850 - Weilburg : Lanz
Viii. China. 807 zum Theile von sehr hohem Alter. Sie verbreiten sich theils über Philosophie und Sittenlehre, Geographie, Geschichte, Medizin, Mathematik und Astrologie, theils gehören sic der Poesie an. Auch die Künste sind von ihnen wenig gefördert worden; nur in der Bau- und Gartenkunst haben sie einen eigenen Styl geschaffen. Auf Erziehung und Unterricht wird viel Sorgfalt verwendet; zahlreich sind die Stadt- und Dorf- schulen; der Stand der Gelehrten genießt großes Ansehen, und nur Kenntnisse geben Ansprüche auf öffentliche Aemter. — Die Chinesen als Erfinder des Kompasses, des Schießpulvers, der Bnchdruckerknnst und des Porzellans. §. 945. In hoher Ehre steht der Ackerbau; selbst der Kaiser muß alljährlich einmal den Pflug lenken. Auch Vieh- und Bienenzucht, Seidenbau und Fischerei sind wichtige Beschäftigungen. In mehrern Zweigen der Industrie haben es die Chinesen zu einer großen Vollkommenheit gebracht; ihre Seiden-, Baumwollen- und lackirten Waaren, ihr Porzellan und Papier, ihre Arbeiten ans Elfenbein und Stroh, ihre Stickereien irnd künstlichen Blumen, ihre Tusche und Färbereien geben dafür Zeugniß. — Der Handel im Innern wird durch die zahlreichen Flüsse und Kanäle und durch gute Landstraßen begünstigt und ist von großer Bedeutung, unbe- deutend aber der eigene Verkehr zur See. Um so bedeutender jedoch ist der auswärtige Handel, der besonders durch euro- päische Nationen und die Nordamerikaner getrieben wird. Die frühere Beschränkung des auswärtigen Verkehrs zur See auf Kanton hat aufgehört; mehrere Häfen sind gegen- wärtig den fremden Schiffen geöffnet. Thee (jährlich über 45 Mill. Pfund), Nanking, Seide, Rhabarber, Borar, Porzellan und viele andere Erzeugnisse des Gewerbflcißcs bilden Hauptgegeustände der Ausfuhr. — Die einzige und zwar aus Zinn und Kupfer geprägte Münze ist der Li; der Werth des Silbers wird nach dein Gewichte bestimmt. Die gewöhnliche Nechnungsmüuze ist der Tael (Tail) — 3 fl. 48 3£r. Gold hat bloß als Handelswaare Geltung.

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 904

1850 - Weilburg : Lanz
904 Die einzelnen Länder Afrika'». Portugiesen und selbst der Nord-Amerikaner. — Die Neger sind Heiden; sie beten Fetische an. Sie treiben Jagd, F'.schfang und Landbau, bereiten Salz, weben Zeuge, siechten Matten und Körbe und verfertigen einige Metallwaaren. Mit den europäischen Niederlasinngcn, besonder» mit den Engländern, wird ein ansehnlicher Verkehr unterhalten; mannig- faltige Gegenstände, als Elfenbein, Löwen-, Panther- und Lcopardenfelle, Affen, Papageien, Honig und Wachs, Gummi, Pfeffer, Palmöl und Zucker, Goldstaub und Salz werden ausgeführt. Auch Sklavenhandel wird noch im Geheimen getrieben. In manchen Gegenden werden die aus Ost-Indien eingeführten Muschelschaalen, Kauris genannt (§§. 913 und 919), als Münzen gebraucht. §. 1074. Das Land zerfallt in eine Menge größeren und kleinerer Negerstaaten, über welche Könige gewöhnlich mit unumschränkter Gewalt und nicht selten mit roher Grau- samkeit herrschen. Nach der oben gegebenen Eintheilung begreift Guinea unter andern folgende Länder und Staaten, zu denen noch die Besitzungen fremder Völker kommen: 1. Die Küste Sierra Leone hat ziemlich bedeutende Kaffeepflanznn- gen und baut viel Reiß und Kakao. — F ala b a, eine Stadt im Süden von Timbo, hat 6000 Einw. — Konsua, (Ku.öcea), eine Stadt im Süden der vorigen, zählt 15 — 20,000 Einwohner. — 2. Die Ma la guetta-'', Pfeffer- oder Körnerküste ist reich an guineischem Pfeffer, Reiß, Bataten und Palmöl; auch wird starke Viehzucht getrieben. Ein ungeheurer Wald scheidet die Küste vom B.nnenlande, das stark bevölkert sein soll. — Sanguin, eine Stadt im Südosten von Konsua, liegt an der Meercö- küste. — 3. Die Zahn- oder Elfenbeinküste ist noch sehr wenig bekannt. — Im Innern ist das Land der ma los gonles (bösen Leute), aber auch das Land der bonos gen tes (guten Leute). — Lahn, eine Stadt im Osten von Sanguin und am Meere, treibt Handel mit Gold und Elfenbein. — 4. Die Goldküste, der bekannteste Theil von Guinea, umfaßt das mächtige Reich Aschanti (Ashantee),

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1041

1850 - Weilburg : Lanz
Xiii. Chile. 1041 Araukaner (Araukos), deren völlig freier Staat aber mit Chile verbunden ist. Die Sklaverei ist abgeschafft. — Am meisten verbreitet ist die spanische Sprache; die seßhaften Bewohner bekennen sich zur katholischen Kirche; es gibt mehrere höhere Unterrichtsanstalten. — Land - und Bergbau, Viehzucht, Jagd und Fischerei sind die hauptsächlichsten Be- schäftigungen; der Gewerbfleiß beschränkt sich auf die un- entbehrlichsten Handwerke, die auch theilweise von Jndianerü betrieben werden. Man verfertigt Wollen- und Baumwollen- zeuge, Töpfer- und Metallwaaren, Leder, mancherlei Geflechte u. a. Der Handel, durch die geographische Lage des Landes und gute Häfen begünstigt, ist von Wichtigkeit und wird vor- züglich mit den vereinigten Staaten Nord-Amcrika's, England, Frankreich und Hamburg betrieben. Rinder und Pferde, Häute, Talg, Vicunna-Wolle, Branntwein und Kupfer bilden die bemer- kenswerthesten Artikel der Ausfuhr. Valparaiso ist der wich- tigste Handelsplatz. — Chile, bis zum I. 1818 dem spanischen Scepter unterworfen, ist jetzt ein demokratischer Frei- staat, an dessen Spitze ein Präsident steht. Ein Kongreß übt die gesetzgebende Gewalt aus. Die Staatsschuld an Eng- land beträgt 12 Mill. Gulden. §. 1209. Das Land besteht aus acht Provinzen; auch rechnet die Regierung die Inseln Juan Fernande; zu ihrem Gebiete. — San Jago (S. Jago de Chile), dw sehr regelmäßige Hauptstadt des Freistaates, breitet sich im Westen von Buenos-Ayres in einer reizenden, gut angebauten Ebene am Fuße der Anden aus und besitzt mehrere ausgezeich- nete Gebäude, zu denen die Domkirche, der Regicrnngspallast, die Münze u. a. gehören. Die Straßen schneiden sich unter rechten Winkeln; der häufigen Erdbeben wegen sind die Häuser nur ein Stockwerk hoch. Eine große öffentliche Schule (Lyceum und Gymnasium) blüht; man findet eine öffentliche Bibliothek und mehrere Wohlthätigkeitsanstalten. Die (64,000) Eiuw. unterhalten einen bedeutenden Verkehr. — Valparaiso, eine Stadt im Nordwesten der vorigen und an einer Bai des Austral- Oceans, ist auf drei Seiten von steilen dürren Hügeln um-

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1051

1850 - Weilburg : Lanz
Xvi. Brasilien» 1051 mit hervorstehenden Backenknochen, kleine schwarze Augen, eine etwas breit gedrückte Nase, dicke Lippen, schwarze, glanzende und straffe Haare — sind die Hauptkennzeichen eines brasiliani- schen Indianers, der sich überdies durch stannenswerthe Schärfe der Sinne und große Schnelligkeit in seinen Bewegungen aus- zeichnet. Es fehlt ihm keineswegs an guten Geistesanlagen, und in seinem ganzen Benehmen zeigt derselbe eine unerschütter- liche Ernsthaftigkeit. §. 1220 Wird das Volksschulwcseu auch noch jetzt sehr vernachlässigt; so fehlt es doch keineswegs an höher« Unter- richtsanstalten, welche das Gebiet des Wissens und Kön- nens erweitern und nach Kräften bebauen sollen. Es blühen in diesem weiten Reiche zwei Universitäten, mehrere Lyceen und Gymnasien und manche Fachschulen, denen sich einige theologische Seminarien und eine Kunstschule anschließen. Man findet einige öffentliche Bibliotheken, wiffenschaftliche Sammlungen und bo- tanische Gärten. — Acker-, Berg- und Plantagen-Bau, dieser meistens durch Negersklaven betrieben, Viehzucht und Fischerei sind die wichtigsten Beschäftigungen; noch sind wenige Fabriken vorhanden, und der Gewerbfleiß ist nur in den größer« Städten von einiger Bedeutung. Von großer Wichtigkeit aber erscheint der Handel. Zur See wird derselbe vorzugsweise durch Europäer betrieben; Schifffahrt auf den Flüssen und Maulthier-Karawanen unterhalten die Verbindung mit dem Innern. Sehr zahlreich und geschätzt sind die Gegenstände der Ausfuhr; zu den wichtigsten gehören Häute, Fleisch, Talg, Wolle, Fischbein, Thran, Zucker, Kaffee, Kakao, Vanille, edle Früchte, Reiß, Mais, Rum, Pfeffer, Gewürznelken, Taback, Baumwolle, Indigo, Brasilien- und andere Holze, Arzneige- wächse, Gold, Edelsteine, besonders Diamanten u. v. a. Die ansehnlichsten Handelsplätze sind Rio Janeiro, Bahia und Pernambuko. §. 1221. Brasilien war früher eine bloße portugie- sische Kolonie und seufzte lange unter den drückendsten Ver- hältnissen. Im I. 1807 flüchtete der damalige König von Portugal, Johann Vi., in dieses Land, und anders gestaltete 68*

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 894

1850 - Weilburg : Lanz
894 Die einzelnen Lander Afrika's. Gastfreiheit und Dankbarkeit und einem durch Nichts zu störenden Frohsinn vereinigt sich in dem Gemälde ihres Charakters ein unglaublicher Leichtsinn, verbunden mit Trägheit, die ihnen für das höchste Glück des Daseins gilt. §. 1062. Während einige Negervölker noch in fast thierischer Wildheit, im rohesten Naturzustände leben, gibt es andere, die sich die Kunst des Lesens und Schreibens ange- eignet haben, Landbau und Viehzucht treiben und in manchen Handwerken nicht unerfahren sind. So verfertigen sie baumwollene und leinene Zeuge, bereiten Leder, schmieden Eisen u. s. w. Der Handelsverkehr ist lebhaft; selbst europäische Waaren sind auf den hiesigen Märkten nicht unbekannt. Karawanen gehen nach der Sahara, den Atlas- und Nilländern und unterhalten Verbindung mit mehrern Plätzen am atlantischen Meere. Sklaven, Elfenbein, Strauß- federn, Zibct, Indigo, Gummi, Gold u. a. gehören zu den bemerkeuswerthesten Artikeln der Ausfuhr. §. 1063. Sudan zerfällt in eine große Menge kleiner Staaten; die meisten sind uns nur dem Namen nach bekannt. Die Zahl der Städte ist ansehnlich; sie sind von beträchtlicher Größe, aber meist nach Negerweise. Lehmmauern oder auch Erdwälle und Gräben umschließen eine Maste von Lehmhütten, zwischen denen sich gar häufig Aecker und wüste Plätze aus- breiten. — 1. B a m barra, zu beiden Seiten des obern Dscholiba und an Senegambien grenzend, ist fruchtbar und wird hauptsächlich von Negern bewohnt, welche Landbau und Viehzucht, Handwerke und Handel treiben. — Sego, die Hauptstadt im Osten der Gambia-Mündung und an beiden Ufern des Dscholiba, ist ummauert und Sitz eines Königs und zählt 30,000 Einwohner, die einen bedeutenden Verkehr unterhalten. — D scherni eh, ebenfalls eine Hauptstadt und Residenz eines Königs im Osten der vorigen, liegt auf einer Insel des Dscholiba und hat 10,000 Einw., welche einen starken Handel treiben. — 2. Ti in buck tu (Tombuktn), ein fruchtbares Land im Nordosteu des vorigen und längs des Dschol'ba's oder Nigers, war früher ein mächtiger
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