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Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs-
geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus,
dein Großvater des Chlodwig (Ludwig).
486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen
Statthalter Syagrius.
Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis
zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das
Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa-
ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von
den Westgotheng) das südwestliche Gallien
(Aquitanien).
496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r)
Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge
Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh-
rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen-
thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten,
so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war
er völliger Alleinherrscher.
511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki-
schen Reiches.
Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über
Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und
Burgund aus. Später wurde das Reich durch
blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge-
theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen,
Au straften und Burgund im Osten. Statt der
schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter
des Reiches.
(527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser.
Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo-
dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus
juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein-
führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir-
cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen.
q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers.
r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz,
östlich bis zum Lech.
s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims
durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher
,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer).
t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde.
u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.
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13
Spanien aus in Frankreich einfielen, schlug er sie in
der blutigen Schlacht zwischen Tours und
Poitiers.
752—768 Pipizr^der Kleine König des fränkischen
Reiches. *
Er war seinem Vater Karl Ma,stell zunächst als major
domus gefolgt (741). Mit Zustimmung des Adels,
des Volkes find der Geistlichkeit (Papst Zacharias)
wird der letzte Merfiviuger Ch il der ich Iii. auf dem
Reichstage zu Soissons 752 abgesetzt und in's Kloster
geschickt. Pipin wird von Donifaciusd) zum
Könige gesalbt. Er unterstützt den Papst Ste-
phan Ii. gegen die Langobarden (König Aistulph)
und schenkt ihm das Gebiet von Ravenna. Anfang
der weltlichen Macht des Papstes, e)
Zweite Periode.
Entstehung und Ktüthe des römisch-deutschen Aaiserthums.
Die Kreuzzügr.
768 — 814 Karl der Große. -
Sohn Pipins d. K., nach Karl m a n n s^ Tode (mit^
Uebergehung der Söhne desselben) alleiniger König
der Franken. Durch glückliche Kriege (s. u.)
erweiterte er das Reich im R. bis zur Eider, im
O. bis zur Oder und Raab, im W. bis an den
Ebro.
Verwaltung des Reiches durch die Grafen
der einzelnen Gaue. An den Grenzen Markgraf-
schaften. Beaufsichtigung durch königl. Sendbo-
ten. Jährliche Reichstage in Verbindung mit dem
sogen. Maifelde (große Heerschau des aufgebotenen
Volks), f)
d) Winfried, der Apostel der Deutschen, aus Wessex in England. Be*
gründer der geistlichen Oberherrschaft des Papstes in Deutschland.
755 von den heidnischen Friesen erschlagen.
e) Die geistliche Obergewalt des Papstes war um 600 von Gregor
d.^ Gr. begründet worden. Christenthum in Britannien.
f) Früher im März; erst Pipin hatte diese Versammlungen aus den
Mai verlegt.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ma Karl Zacharias Karl Karl Karl Winfried Winfried Apostel Gregor
d Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Poitiers Ravenna O. Oder_und_Raab England Deutschland Britannien
9
heerend das oströmische Reich. Bei seiner Bewerbung
um Honoria (Schwester Valentinians Iii.) abgewie-
sen, fiel er in Gallien ein. Aötius bringt ein Völ-
kerbündniß gegen ihn zu Stande, besonders der Römer
und Westgothen. Die Schlacht bei Ch. sehr blutig;
Theoderichs Heldentod. Attila kehrt nach Un-
gärn zurück. Altius nach einigen Jahren durch
Valentinian ermordet.
(452) Attila's Zug nach Italien.
Zerstörung von Aquileja, Plünderung Oberitaliens;
Gründung Venedigs durch die vertriebenen Ein-
wohner. Unerwarteter Rückzug vor Rom.o)
(453) Attila stirbt.
Blutsturz bei der Hockzeit mit der schönen Jldico.
Die unterworfenen Völker machen sich unabhängig;
so die Heruler und Rugier an Italiens Ostküste,
die Ostgothen und Gepiden in den unteren Do-
nauläntern.
476 Ende des weströmischen Reiches. Odoaker.
Nack Valentinians Iii. Ermordung (455) herrsch-
ten in Rom noch 8 Kaiser, bis Odoaker, Anführer
der deutschen Miethstruppen (namentlich der Heruler
und Rugier) den jungen Romulus Augustulus
absetzte und sich zum Könige eines Reiches machte, wel-
ches außer Italien auch Theile Süddeutschlands bis
an die Donau umfaßte.
490 Theodorich der Große stürzt den Odoaker und
gründet das ostgothische Reich in Italien.
Der oströmische (byzantinische) Kaiser Zeno übertrug
seinem gefürchteten Grenznachbar Th. die Wiederer-
oberung Italiens. Dieser schlug den Odoaker 490
bei Verona, belagerte ihn dann 3 Jahre in Ra-
venna und tödtete ihn (gegen den Vertrag!). Re-
sidenzen wurden Ravenna und Veronax). Weise
Regierung und Gesetzgebung ; Minister Cassi odorus.
Doch unschuldige Hinrichtung des Philosophen B o e ti u s.
° Das ostgothische Reich bestand nur 65 Jahre lang.
481—511 Chlodwig, der Gründer des großen fränki-
schen Reiches.
o) Papst Leo I. als Gesandter im Lager des Attila.
p) Die deutsche Heldensage, z. B. das Nibelungenlied, verherrlichte
ihn später unter dem Namen „Dietrich von Bern." Ganz ge-
gen die Geschichte erscheint er hier als Etzels Vasall.
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Extrahierte Personennamen: Attila Aquileja Attila Zeno Cassi Chlodwig Leo_I. Leo_I. Attila
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Theoderichs_Heldentod Italien Rom Italiens Rom Italien Donau Italien Italiens Verona Ravenna Bern
68
*
•• (217-
t (218-
180-—192 Commvdus.
Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der
römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt
durch eine Palastverschwörung.
(193) Pertinax. Didius Julianus.
Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt,
worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht.
(193—211) Septimius Severus.
Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai-
ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne-
benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt
in Britannien.
217) Cara calla.
Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor-
den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro-
vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh-
men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu
Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der
Leibwache, getödtet.
218) Macrinus.
222) E lag a b al us.
Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von
den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum
Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet.
Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von
den Prätorianern ermordet.
222—235 Alexander Severus.
Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng
und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet.
227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des
Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den
Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen
dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen.
25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende
Auflösung des Reiches.
Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich
für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie-
chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den
Euphrat die Perser.
270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches.
Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273)
w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?
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Extrahierte Personennamen: Didius_Julianus Elagabalus Alexander_Severus Alexander Alexander Alexander
69
die mächtige Zenobia, Königin von Palmyra.x)
Wird in Kleinasien ermordet.
284—305 Diocletianus.
Er führt orientalischen Despotismus und Hofhaltung
ein, läßt sich Herr und Gott nennen. Um das Reich
kräftig zu schützen, nimmt er den Maxim ianu s
zum Augustus (Mitkaiscr) an (285), beide ernennen
den Galerius und Constantius Chlorus(292)
zu Cäsaren (Thronfolger und Mitregent). Das Reich
in 4 Theile getheilt.
305 Diocletian und Maximian legen die Herr-
schaft nieder.
Ersterer zog sich in's Landleben zurück und starb zu
Salona in Dalmatien. Letzterer warf sich bald wie-
der in Rom zum Herrscher auf, ebenso fein Sohn
M a x e n t i u s.
396—337 Constantinus (der Große).
Er folgte seinem Vater Constantius Chlorus als
Augustus zu einer Zeit, in welcher das Reich 6 ein-
ander bekriegende Kaiser hatte, die sich theils unter
einander aufrieben, theils von Constantin besiegt
werden.
312 Maxentius von Constantin an der Milvischen
Brücke besiegt.
Wunderbare Erscheinung des Kreuzes: In diesem
Zeichen wirst du siegen! Das Mailänder E^ict
gewährt dem Christenthum Duldung im ganzen
Reiche.
324 Durch Besiegung seines mächtigen Gegners
Licinius^) wird Constantin Alleinherrscher.
Das Christenthum wird zur Staatsreli-
gion erhoben. Byzanz, jetzt Con staut in opel
genannt, wird Residenz. Constantin laßt sich kurz vor
seinem Tode taufen.
337 Auf Constantin d. Gr. folgen seine Söhne
Constantin kl, Constantius und Constans.
Sie führen blutige Kriege um die Herrschaft, worauf
der grausame Constantius allein regiert (bis 361).
361—363 Fl. Julianus (Apostat«, der Abtrünnige).
x) Stadt in einer Oase der syrischen Wüste. Die Ruinen Palmy-
ra's erregen noch jetzt die Bewunderung der Reisenden.
y) Bei Adrianopel und bei Chalcedon.
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Extrahierte Personennamen: Zenobia Augustus Constantius_Chlorus Augustus Constantin Constantin Constantin_Alleinherrscher Constantin Constantin Constantin Constantin
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Galerius Dalmatien Rom Byzanz
Er kämpft tapfer gegen die Deutschen, wird in Paris
zum Kaiser ausgerufen, Constantius stirbt auf dem
Zuge gegen ihn.
Julianus war ein Mensch von edlen Anlagen,
wollte aber das Heidenthum wieder herstellen. Er
fiel gegen die Perser, z)
363— 364 Iovlanus.
364— 375 Valenlinianus, Kaiser deö Westens.
364—378 Valens, Kaiser des Ostens.
375 Anfang der Völkerwanderung. Die Hunnen gehen
über die Wolga, drängen die Gothen 376 über
die Donau.
378 Valens fallt bei Adrianopel gegen die West-
gothen.
395 Theodostus der Große theilt vor seinem Tode
das Reich unter seine Söhnse Honorius und
Arcadius, in ein weströmisches und ein oströmi-
sches Reich.
476 Odoacer, Anführer deutscher Miethstruppen,
setzt den Kaiser Rom ul us Augustulus ab. Ende
des weströmischen Reiches.
z) „Endlich hast du doch gesiegt, Galiläer!" *
*
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84
375 Anfang der Völkerwanderung
Die Hunnen, ein mongolisches Reitervolk a) vom süd-
lichen Ural, gehen unter ihrem Könige Balamir über die
Wolga, vereinigen sich mit den Alanen und drängen nach
Besiegung der Ostgot h en unter Ermanarich b) die W e st
go then über die Donau, oj Kaiser Valens weist Ihnen
Wohnsitze in Th r a ci en au. Waffenauslieferung nicht
vollzogen.
378 Die Schlacht bei Adrianopel.
Bedrückung der Gothen durch römische Beaiute. Zu theu-
rer Verkauf von Lebensmitteln. Fridigern und Alaviv
beim Gastmahl in Marcianopel. Der beabsichtigte Ver
rath treibt die Gothen zur Empörung. Große Nieder-
• läge der Römer bei Adrianopel, Valens verbrennt in ei
ner Hütte.
379—395 Theodosms der Große.
Von Gratiau, dem Kaiser des Westens, zum Kaiser des
Ostens ernannt, that er den Plünderungszügen der Gothen
Einhalt und gab ihnen feste Wohnsitze im Süden der
Donau. Gegen ein Iahrgeld mußten sie Hilfstruppen
stellen.
394 Theodosius wird nach Gratians Tode durch den
Sieg bei Aquileja auch Kaiser des Westeus.ll)
Er war der letzte Kaiser des ungetheilten römischen Rei-
ches. Durch ihn wurden die letzten Reste des Heiden-
thums vertilgt Bischof Ambrosius vou Mailand, e)
395 Theilung des Reiches durchtheodosius: Honorius
erhält das weströmische, Arcadius das oströmi-
sche Reich.
Der schwache Honorius stand unter der Leitung des tapfe-
ren Vandalen Stilicho, Arcadius von dem grausamen
Gallier R usinas beherrscht.
f403) Stilicho befreit Italien von den Westgothen,
Die Westgothen unter Alarich hatten die griechische
Halbinsel verwüstet und waren durch Arcadius nach Ita
a) Kurz und gedrungen, häßlich, zerschnittene Gesichter, Lebensweise
roh und barbarisch.
h) 104 Jahr alt, tobtet sich.
ei Vier große deutsche Völkerbünde: Gothen, Franken, Sachsen,
Alemannen. Die Gothen bereits Christen (Arianer). Bibel
Übersetzung des Bischofs Ulphi las
<T) Bei Aquileja besiegte er den vom mächtigen Franken Arbogast ge
stützten Kaiser Engen ins.
e) Des Kaisers Kirchenbuße wegen der treulosen Niedermetzelung von
7000 Thessalonichern.
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Extrahierte Personennamen: Theodosius Bischof_Ambrosius Honorius Honorius Honorius Honorius Ita Aquileja
103
schmelzen. Die Römer sahen die Goten als Barbaren an und haßten
sie auch, weil sie Arianer waren.
^ Zuletzt beging Theoderich aus Mißtrauen gegen den oströmischen
Hof einige Ungerechtigkeiten: den römischen Bischof Johannes kerkerte er
ein, den edlen Botzthius und dessen Schwiegervater Symmachus ließ
er hinrichten, weil er in
ihnen geheime Verbündete
des katholischen Hofes in
Byzanz mutmaßte. Bei einem
Mahle soll der Anblick eines
großen isches mit aufge-
sperrtem Maule die Erinne-
rung an den gemordeten
Symmachus in ihm geweckt
haben. Aufregung, Reue und
Schmerz warfen ihn aufs
Krankenbett, das nach drei
Tagen sein Totenbett wurde.
Seine milde und weise Toch-
ter Amalasunth a über-
nahm die Regierung für
ihren zehnjährigen Sohn,
bevorzugte aber die Römer und römische Bildung, wodurch sie den Zorn
der Goten erregte. Nach dem frühen Tode ihres Sohnes nahm sie einen
Vetter zum Gemahl und Mitregenten an. Dieser ließ sie jedoch im Bade
ertränken und erniedrigte sich feige vor dem oströmischen Kaiser Jüstinian,
der Italien mit Krieg überzog, um die gemordete Königin zu rächen
und die Ansprüche Ostroms auf Italien zu erneuern. Da entsetzten die
Goten den Feigling und wählten den tapfern Vitiges zum König.
2. Wie Jüstinian I. in Konstantinopel den Glanz des römischen
Namens erneuerte. Jüstinian schwang sich durch Klugheit und Mut
vom Bauernsohne zum Kaiser auf. Seine Gemahlin Theodora, eine
kluge, aber sittenlose Frau, hatte auf seine Entschließungen großen Ein-
fluß. Die berühmte Sophien-
kirche ließ er prächtiger aufbauen
und eine vollständige Gesetzsamm-
lung anlegen. Unter ihm brachten
zwei Mönche in ihren hohlen Stä-
den Eier des Seidenspinners aus
China und führten den Seiden-
bau in Europa ein. Um das
römische Reich wiederherzustellen,
unternahm er mehrere Kriege.
86. Grabmal Theoderichs zu Ravenna.
87. Münze Justinians I.
527
Sein Feldherr Belisar besiegte den
Vandalenkönig Gelimer und machte dessen Reich zu einer griechischen
Provinz (534). Die einst so mächtigen Vandalen, der Schrecken des
Mittelmeeres und seiner Küsten, waren durch das heiße Klima und die
üppigen Genüsse in dem reichen Lande rasch verweichlicht, entartet und
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Johannes Jüstinian Jüstinian_I. Jüstinian Theodora
Extrahierte Ortsnamen: oströmischen
Hof Byzanz Italien Italien Konstantinopel China Europa Theoderichs Ravenna
85
4. Sein häusliches Mißgeschick. Der strahlende Glanz des
Kaiserhauses hatte auch seine Schattenseiten. Augustus' dritte Gattin
war die ränkevolle Livia, die ihm die beiden Stiefsöhne Drusus und
Tiberius zubrachte. Um letzterem die Nachfolge in der Regierung zu
sichern, räumte sie, wie man ihr schuld gab, durch Gift und Dolch alle
aus dem Wege, die nähere Ansprüche hatten. Des Kaisers einzige
Tochter Julia war an seinen Freund und Ratgeber Agrippa ver-
heiratet, führte aber einen so sittenlosen Lebenswandel, daß sie auf eine
Insel verbannt werden mußte. Nachdem ihre hoffnungsvollen Söhne
plötzlich dahingestorben waren, nahm endlich Augustus seinen finstern
und mißtrauischen Stiefsohn Tiberius an Kindesstatt an, der nach
ihm das gewaltige Reich in den ersten acht Jahren trefflich regierte.
5. Sein freudloses Ende. Unter Augustus wurde zu Bethlehem
im jüdischen Lande von der Jungfrau Maria aus Davids Geschlecht
Jesus Christus geboren als Heiland der Völker, die sich nach dem
Reiche der Wahrheit und Liebe sehnten. In seine letzten Lebensjahre
fällt die gewaltige Kraftäußerung des germanischen Volkes im Teuto-
burger Walde. Christentum und Germanentum haben nach ihm die
Welt gestaltet.
Die letzten Jahre des Kaisers waren einsam und freudlos. Er starb
im Alter von 76 Jahren und wurde nach seinem Tode göttlich verehrt.
Bei seinem Sterben soll er geäußert haben: „Das Schauspiel geht
zu Ende."
Fragen: Welches waren die Länder des römischen Reiches („alle Welt") unter
Augustus? — Welche Umstände führten das goldene Zeitalter der Litteratur herbei?
— Woher stammt die Härte im römischen Charakter? — Woher die Sittenverderb-
nis? — Wie zeigen sich in Livia, Julia und Maria drei Richtungen des
Frauencharakters? — Wie verhalten sich das absterbende Rom und das auflebende
Christen- und Germanentum zu einander? — „An Cäsar Augustus" von Geibel
(nach Horaz). — „Lied der Legionen" von Dahn.
29. Die Germanen oder Deutschen.
1. Das deutsche Land. Die Germanen wohnten von der Nord-
und Ostsee bis zur Donau, von den Vogesen bis zur Weichsel. Das
Land war nur stellenweise mit Hafer, Gerste, Rüben und Rettichen an-
gebaut, größtenteils aber mit Laub- und Nadelwäldern oder Sümpfen
bedeckt. In den Wäldern hausten Bären, Wölfe, Auerochsen, Elentiere
und anderes Wild. Auf Wiesen und Berghängen weideten Pferde,
Rinder, Schafe und Schweine. Die Flüsse waren wasserreicher als heute,
das Klima rauh und nebelig.
2. Die deutsche Lebensweise. Die Deutschen hatten einen hohen
Wuchs, große Körperkraft und Ausdauer (nur nicht in der Hitze), helle
Hautfarbe, goldgelbes Lockenhaar und blaue, glänzende Augen. Ihre
Nahrung bestand in wildem Obst, Fleisch, Gemüse, Milch und Met
(Bier aus Honig), ihre Kleidung hauptsächlich aus Leinen und Tier-
fellen, die sie wie Mäntel überwarfen. Die Beschäftigung der Männer
war draußen Jagd und Krieg, daheim Waffenübung, Trunk und Würfel-
14
n. Chr.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Livia Stiefsöhne_Drusus Tiberius Julia Agrippa Augustus Tiberius Augustus Maria Maria Davids Jesus_Christus Augustus Julia Maria Maria Cäsar Geibel Dahn
100
395
83. Theodosius.
Erzmünze. W.
3. Wie Kaiser Theodosius das römische Reich rettete und
teilte. Kaiser Theodosius, der Nachfolger des Valens, von Geburt
ein Spanier, rettete in dieser Not das Reich,
indem er die Westgoten durch weise Behand-
lung beruhigte und sie als steuerfreie, aber
kriegspflichtige Verbündete in Thracien (süd-
lich vom Balkan bis zum Meere) ansiedelte.
Er vereinigte noch einmal das ganze Reich
und vertilgte die letzten Reste des heidnischen
Gottesdienstes.
Bei seinem Tode (395) teilte Theodosius
das Reich unter seine Söhne Arcadius
und Honorius. Ersterer bekam das oströmischc,
letzterer das weströmische Reich. Mit dieser
Teilung trat eine dauernde Trennung
der östlichen und westlichen Reichshälfte ein. Die Hauptstadt
des oströmischen oder griechischen Reiches war Konstantinopel, die
des weströmischen oder abendländischen Reiches Rom.
4. Wie Alarich siegte und starb. Alar ich, der junge, thaten-
durstige Westgotenkönig, brach verheerend in Griechenland ein, schleppte
reiche Beute hinweg und zerstörte leider unzählige Kunst-
werke, weil die christlichen Goten sie für Götzenbilder hielten.
Als ihm Honorius die versprochenen Jahrgelder verweigerte,
unternahm er einen Rachezug gegen Rom. Ravenna, den
sumpfumgürteten Kaisersitz, ließ er seitwärts liegen. Dem
geängstigten Rom forderte er einen Ungeheuern Tribut an
Gold, Kleinodien und Kleidern ab. Erschreckt riefen die
Gesandten: „Was bleibt uns dann noch?" „Das Leben!"
sagte kalt der Sieger. Als sie mit der ungeheuren Volkszahl Roms
drohten, erwiderte Alarich: „Je dichter das Gras, desto besser das
Mähen!" Rom mußte seinen Abzug teuer erkaufen. Als aber Honorius,
der weströmische Kaiser, den Vertrag nicht anerkennen wollte und den
410 Sieger schmähte, zog Alarich abermals gegen Rom, stürmte bei Nacht
die Weltstadt, ließ sie sechs Tage plündern, verschonte aber die Kirchen.
Honorius erschrak bei der Nachricht: „Rom ist verloren!" — aber nur,
weil er dachte, sein Lieblingshahn „Roma" wäre gemeint. Alarich zog
nach Unteritalien, um von da über Sicilien nach Afrika zu gehen, aber
in Cosenza ereilte ihn der Tod im 34. Lebensjahre. Seine trauernden
Goten begruben ihn — nach der Sage — feierlich in dem Bette des
abgeleiteten Busento. Sein Schwager Athaulf führte die Westgoten nach
Südgallien, eroberte es und heiratete des Honorius Schwester Placidia
ohne dessen Zustimmung. Sein Nachfolger gründete zu beiden Seiten
der Pyrenäen das Westgotenreich mit der Hauptstadt To losa.
5. Wie und wo andere deutsche Völker sich ausbreiteten. Die
8^. Alarich.
Gemme. W.
Franken breiteten sich am Niederrhein, die Burgunder am Oberrhein
und an der Rhone aus; Vandalen, Alanen und Sueven hatten sich
in Spanien niedergelassen. Die Vandalen gingen aber unter Geiserich
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Extrahierte Personennamen: Theodosius Theodosius Theodosius Theodosius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Cosenza Honorius_Schwester_Placidia Honorius
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Rom Griechenland Rom Ravenna Rom Rom Unteritalien Afrika Spanien