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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 46

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
46 Einzelgebiete. Das Hessische Bergland und das Weserbergland. Das Hessische Bergland ist eine Plateaulandschaft, der die Vulkankuppen des Vogelsbergs und der Rhön aufgelagert sind. Große Wichtigkeit für den Verkehr zwischen N. und S. kommt den hessischen Talzügen zu, den Fortsetzungen der Oberrheinischen Senke. In ihnen führen zwei wichtige Verkehrsstraßen vom Main her nach Norddeutschland: 1. von Frankfurt durch die obstreiche Wetterau und das obere Lahntal an Gießen und Marburg vorbei nach Kassel und weiterhin durch das Leinetal nordwärts; 2. von Hanau durch das Kinzig- und Fuldatal über Bebra nach Göttingen im Leinetal. — Der Boden des Hessischen Berglands ist, abgesehen von den srucht- barern Tälern, wenig ergiebig. Das Weserbergland (Nenne seine Teile!) dagegen weist einen anmutigen Wechsel von waldgekrönten Gebirgen, grünen Wiesen und goldenen Getreidefluren auf, es ist ein Land des Ackerbaus im Gegensatz zum industriereicheu Rhein- land. Nur am Fuß des Teutoburgerwalds hat sich in Bielefeld das Großgewerbe seßhaft gemacht; es ist der Hauptsitz der westfälischen Leinwandindustrie. Als alte Kulturstätten ragen hervor das Kloster Corvey an der Weser, die Stadt Hildesheim an der Innerste mit ihrer altdeutschen Bauart und die Universitätsstadt Göttingen an der Leine. (Verfolge den Lauf der Weser und ihrer Nebenflüsse!) Thüringen und Harz. Bei dem vielgenannten Bebra unterhalb Hersfeld an der Fulda zweigt eine der Hauptverkehrslinien des Mittlern Deutsch- land über Eisenach, Gotha, Erfurt und Weimar nach Leipzig und Halle- Berlin ab. Sie durchschneidet Thüringen, das durch Naturschönheit, Sage, Ge- schichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroen gleichberühmte Herzland Mitteleuropas. Die wellige Thüringische Hochsläche ist ihrer Bodennatur nach vorwiegend ein Land des Ackerbaus; die Goldene Aue ist ihre Korn- kammer, die Umgebung von Erfurt (200 in) ihr Gartenland. Doch hat auch aller- Hand Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils boden- ständige, wie die Fabrikation des Nordhäuser Korn, die durch die Schafzucht des Eichsfelds genährte Tuchfabrikation Mühlhausens, die Salzwerke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljackenwirkerei zu Apolda, die Herstellung ausgezeichneter optischer Instrumente zu Jena. Besonders große in- dustrielle Betriebsamkeit herrscht infolge des Waldreichtums und der Mineralschätze sowie der dichten Bevölkerung im „Walde". Die Sonneberger Spielwaren, die Suhler Gewehrfabriken, die Ruhlaer Meerschaumpfeifen und die Schiefer- tafeln und Griffel aus dem Frankenwald sind allbekannt. Ihren Ruhm verdanken die thüringischen Städte aber doch hauptsächlich ihrer Bedeutung für das geistige Leben des ganzen deutschen Volkes. Es sei in dieser Hinsicht erinnert an die Lutherstadt Eisenach und die sagen- und geschichts- berühmte Wartburg, an Gotha mit einem der ersten kartographischen Institute der Welt, an Weimar mit den geweihten Stätten, wo Herder, Schiller, Goethe geschaffen, an Jena mit seinem studentischen Treiben, an das bereits im Frän- tischen gelegene Meiningen mit seinem Theater. In der Reisezeit ist Thüringen alljährlich das Ziel vieler Tausende von wander- lustigen Menschen, die entweder die nationale Wallfahrtsstätte auf dem Kyffhäuser

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. uncounted

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rennsteig 700 m Schufwassergrund Thüring er Wald bei Friedrichroda (440 m). Spet Friedrichroda eröffnet sich ein ebenso lohnender als lehrreicher Ausblick auf den Thüringer Wald, den großen Naturpark Deutschlands. Seine Nordgehänge, ein Bruchrand, fallen steil und unvermittelt zum Vorlande, der Thüringischen Hochfläche, ab. Ein vollkommen geschlossenes Waldkleid bedeckt die Höhen vom Fuße bis zum Scheitel; die kuppigen Höhen (Rotliegendes), ein Werk langandauernder Abtragung, verraten das hohe Alter des Gebirges. In das Gestein haben die Bergwässer rechtwinklig zum Streichen des Gebirges kurze schluchtenartige Täler (Gründe) eingebohrt, durch die breite Fahrstraßen und wohlgepflegte Fußpfade zum Rennsteig (im Hintergrunde auf dem waffer- scheidenden Kamme) emporführen. Friedrichroda, der besuchteste Luftkurort Thüringens, wird mehr und mehr Villenstadt.

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 52

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Höllentalbahn Bei Freiburg. Die Höllentalbahn, die von Freiburg zum Titisee emporführt, wetteifert an Kühnheit des Baus und Schönheit der Landschaft mit der Schwarzwaldbahn bei Offenburg. Sie gewährt einen trefflichen Änblick in die Natur des Schwarz- Walds, seine Täler und Höhen, seine Schluchten und Wasserfälle, seine Matten und sein industrielles Leben und wird daher auch von Bergnügungsreisenden viel befahren. Photographie von Felix Luid, Straßburg. Breuschtal mit Donongipfel. Der Wasgenwald teilt die Natur des Schwarzwalds, mit dem er ja einst ein Ganzes bildete: das sonnige Laubgelände am Fuße, die schönen Laub»und Nadelwälder an den Gehängen und auf den Höhen, die abgeglichene Form der ■öerge, die Wasserfälle und Seen, den weiten Blick in die gesegnete Rheinebene, die erquickende Höhenluft und die rege industrielle Tätigkeit seiner Bewohner. Das Brenschtal, das von Straßburg westwärts ins Gebirge fuhrt und in oas von N. her der Mont Donon blickt, erschließt dem Wanderer die vielgepriesenen Zauber der Hochvogesen.

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 14

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rudelsburg. Saaleck. Im Hintergrunde der Thüringer Wald. Die Thüringer Hochfläche ein Tafelland. Rudelsburg und Saaleck, flußaufwärts gesehen. Das Tafelland, das sich ostwärts durch Thüringen bis zur Saale hinzieht, erhält seine landschaftlichen Reize durch die tiefeingesenkten, malerischen und kulturreichen Flußtäler mit ihrer dichten Besiedelung und ihren reichen geschichtlichen Erinnerungen. Neben Main und Neckartal vereinigt das mittlere Saaletal, die Grenzlinie zwischen Thüringen und Sachsen, alle diese Vorzüge in hohem Maße. In die thüringische Muschelkalktafel eingesenkt, zieht das Saaletal eng und vielfach gewunden zwischen steilen Höhen hin, die von altersgrauen Burgen gekrönt werden, während im S. der Thüringer Wald das Panorama abschließt. Wie viele Erinnerungen wecken allein Jena und Rudolstadt, die zwischen Saaleck und dem Gebirge liegen I Berg und Fluß, Burg und Wald wecken die Wander- und Sangeslust, und wie oft mag da aus frischer Jugendbrust das Lied erschallen: „An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn".

5. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 57

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 57 1. In Westfalen liegt Minden an der Weser, nahe der Westfälischen Pforte, durch welche die Straße von Bremen nach Köln (jetzt die Köln-Mindener- Eisen- bahn) führt. Bielefeld, in einer Lücke des Teutoburger Waldes gelegen, ist der Hauptsitz der westfälischen Leinenindustrie. 2. In der Provinz Hannover liegen die Universitätsstadt Göttingen an der Leine und das altertümliche Hildesheim an der Innerste, einem Nebenflusse der Leine; ferner am Nordwestende der Weserkette Osnabrück; Kohlen- und Eisenerz- lager in dessen Nachbarschaft haben die Stadt nunmehr zu einem Hauptmittelpunkt der Eisenindustrie im nordwestlichen Deutschland gemacht. Die Kleinstaaten im Weserberglande sind: 1. das Fürstentum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen; 2. das Fürstentum Lippe mit der Hauptstadt Detmold. Unweit davon erhebt sich auf dem Teutoburger Wald das riesige Hermanns-Denkmal, zur Erinne- rnng an den. Sieg des Cheruskerfürsten Arminius über die Römer (i. I. 9 n. Chr.) errichtet. — Östlich von Lippe ist der vielbesuchte Badeort Pyrmont, eine waldecksche Exklave; 3. das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit Bückeburg. 4. Endlich hat auch das Herzogtum Brauuschweig hieran Anteil. Das Weserbergland ist politisch sehr zersplittert. Thüringen und Harz. 1. Thüringen. Die beiden Teile Thüringens sind der Thüringer Wald und die Thüringer Hochfläche. Der Thüringerwald. Seine südöstliche Hälfte, der Frankenwald, ist ein breites Schieferplateau wie das Rheinische Schiesergebirge und zieht vom Fichtelgebirge bis zur Werraquelle. Die nordwestliche Hälfte dagegen, der eigentliche Thüringer Wald, verschmälert sich kettenartig und erreicht im Jnselsberg 900 m, im Beerberg 1000 m Höhe. Der Thüringer Wald ist hiernach ein langgestrecktes, dichtbewaldetes Gebirge, das aus zwei sehr verschieden- artigen Teilen besteht. Landschaft. Das Gebirge weist einen anmutigen Wechsel von wiesen- grüueu Tälern und dichtbewaldeten Höhen auf. Zum Kamme hinauf führen allenthalben wohlgepslegte Wege und Straßen, auf dem Kamrye selbst zieht der Rennsteig hin mit reizvollen Ausblicken nach Franken und Thüringen. Die landschaftliche Schönheit des Thüringer Waldes wird daher mit Recht viel ge- priesen. Boden und Erwerb. Die Bewohner leben teils von Wald- und Holz- arbeit, teils von der Gewinnung und Verarbeitung der Bodenschätze des Gebirges. Sie betreiben vielfach Glas-und Porzellanfabrikation, Suhl hat eine Gewehrfabrik; der Frankenwald ist das Land der Schiefertafelmacher, Sonneberg erzeugt Spiel- waren. Gar mancherlei Beschäftigung bietet also der Thüringer Wald seinen Bewohnern. Die Thüringer Hochfläche liegt zwischen Thüringer Wald und Harz. Sie ist ein flachwelliges, von einzelnen steileren Rücken durchzogenes Land und senkt sich ziemlich tief nach Osten hin (Jena 150 m), weshalb ihr Hauptfluß, die Uuftrut,

6. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 59

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 59 zur Saale geht. Nur ein kleiner Teil des Gebietes im Westen entwässter zur Leine, einem Nebenflüsse der Aller. Reiche Bewässerung, fruchtbarer Boden und in den tieferen Teilen mildes Klima machen Thüringens Hochfläche zu eiuemgesegn eten Land des Ackerbaues. Seine Kornkammer ist die „Goldene Aue", an deren süd- lichem Saum der Kysshäuser mit dem Kaiser Wilhelmsdenkmal aufragt. Gewerbe der Hochfläche. Zur Ernährung der dichtwohneudcu Be- völkeruug reicht der Ackerbau nicht aus; daher hat sich in den zahlreichen thürin- gischen Städten auch noch eine mannigfache Industrie entfaltet. Gotha erzeugt vortreffliche Landkarten, Apolda hat Strumpfwirkereien, Jena verfertigt optische Instrumente. (Vgl. unten: Siedelungen.) 2. Der Harz. Er hält dieselbe Richtung ein wie der Thüringer Wald, über- ragt diesen nur um rund 100 m (Brocken 1100 m), trägt das gleiche prächtige Waldkleid und birgt wie jener wertvolle Mineralschätze in seinem Schöße. In seiner Hauptmasse besteht er aus Schiesergesteiu, das ^ von Granit durchbrochen wird. Harz und Thüringer Wald haben also große Ähnlichkeit; doch bildet der Harz ein länglich rundes Massengebirge.*) Waldwirtschaft, noch mehr aber Bergbau auf Silber, Kupfer, Blei und Eisen sind von alters her die Hauptbeschäftigung der Harzers) Von den sieben Bergstädten des Harzes ist Klausthal die bedeutendste. Politische Einteilung und Siedelungen. Den größten Anteil an den thüringischen Landen hat 1. das Königreich Preußen mit der Provinz Sachsen. Im Herzen Thüringens Erfurt, 110000 Eimv., die größte Stadt Thüringens, mit berühmten Handels- gärtuereien. In der „Goldenen Aue" Nord hausen, bekannt durch seinen Korn- branntwein. An der Saale Naumburg, Merseburg und Halle, dieses Uni- versitätsstadt mit 180000 Einw.; in der Nähe Salz- und Braunkohlenlager. Die übrigen thüringischen Staaten sind folgende: 2. und 3. die beiden Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarz- bürg - Sondershausen mit den Residenzstädten Rudolstadt an der Saale und S onders h ausen, südöstlich von Nordhausen; 4. das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Hauptstadt Weimar; Jena an der Saale; am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes Eisenach mit der Wartburg; 5. das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. Hauptstadt Gotho; südlich des Thüringer Waldes Kobnrg mit Schloß; 6. das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Auf der Südseite des Thüringer Waldes M e i n i n g e n an der Werra, Hauptstadt. Am Harz haben drei Staaten Anteil: das Königreich Preußen und die Herzogtümer Braunschweig und Anhalt. Die Thüringischen Lande sind politisch am meisten zersplittert. *) Gebirge, deren Erhebungen eine mehr kreisförmige oder gar keine bestimmte An- ordnung ei kennen lassen, nennt man Massengebirge. Die Massengebirge bilden den Gegensatz zu den langgestreckten Kettengebirgen, a) Daraufhin zielt des Harzers Spruch: „Es grüne blt Tanne, es wachse das Erz, Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz!"

7. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 49

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich, 49 Im Süden der bis 30 km breiten Ebene erhebt sich unweit Freiburg im Breisgau der schönbewaldete Kaiserstuhl (fast 600 m); im übrigen ist der Boden völlig flach. Bewässerung. Reich bewässert wird das Gebiet durch den Rhein mit seinen Nebenflüssen. Der Rhein hat seine Quelle auf dem St. Gotthard in der Schweiz, durchströmt den Bodensee und verläßt ihn bei Konstanz. Nächst der schweizerischen Stadt Schaffhausen macht er einen 20 m hohen Wasserfall und tritt dann bei Basel in die Oberrheinische Tiefebene ein. Hier nimmt er eine nörd- liche Laufrichtung bis Mainz, wo er plötzlich eine scharfe Wendung gegen W. bis Bingen macht; die malerische Strecke zwischen Mainz und Bingen ist der vielbesungene Rheingau. — Links geht dem Rheine die Jll zu, welche das obere El^aß durchfließt und bei Straßburg mündet. Rechts empfängt er außer einigen Schwarzwaldbächen den Neckar und den Main. Klima und Erzeugnisse. Die Oberrheinische Tiefebene hat das wärmste Klima in ganz Deutschland und ausreichenden Regen. Der tiefe Lößboden ist sehr fruchtbar und wohlbewässert. Daher bedecken die Ebene wo- gende Saatfelder, ausgedehnte Obsthaine, Tabak- und Hopfenpflanzungen. Unab- sehbare Weingärten, edle Kastanien-, Walnuß-, Pfirsich- und Aprikosenbäume schmücken die Gehänge der Gebirge. Die Oberrheinische Tiefebene zählt zu den gesegnetsten und dichtbevölkerten Landstrichen Deutschlands.^) Die Randgebirge. Sie ziehen von Süden nach Norden und haben die höchsten Erhebungen (Feldberg 1500 m und Sulzer Welchen 1400 m) im Süden. Gegen die Ebene fallen sie steil, nach außen sanft ab. Es sind Wald- und wasser- reiche Gebirge aus Urgestein (Gneis, Granit), in denen zahlreiche Flüsse entspringen. Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene haben große Ähnlichkeit miteinander. Politische Einteilung und Siedelungen. An der Oberrheinischen Tief- ebene und ihren Randgebirgen haben folgende Staaten Anteil: die Großherzogtümer Baden und Hessen, dieses mit dem Teile südlich des Mains, das Reichsland Elsaß und die Bayerische Pfalz. Das Großherzogtum Baden. Es folgen von S. nach N.: Freiburg im Breisgau mit Universität und gotischem Münster; Karlsruhe, 135000 Einw., die Haupt- und Residenzstadt Badens; Mannheim, fast 200000 E., am Znsammenslusse von Rhein und Neckar, die erste Handelsstadt des Landes. Am Neckar Heidelberg mit der größten Schloßruine in Deutschland und einer Universität. Am unteren Ende des Bodensees Konstanz. Das Großherzogtum Hessen. Am Fuße des Odenwaldes Darmstadt, 90000 E., die Hauptstadt Hessens; am Rhein das sagenhafte, altertümliche Worms; am Zusammen- slusse von Rhein und Main das „goldene" Mainz, eine starke Festung und Marktplatz für Wein, 115 000 Einw. Das Reichsland Elsaß. Im Süden Mülhausen mit großen Baumwoll- Webereien, fast 100000 Einw. In der Mitte des Landes Straßburg, „die wunder- schöne Stadt", 180000 Einw., mit berühmtem Münster und einer Universität. Sie ist der Sitz des kaiserlichen Statthalters und als starke Grenzfestung die Hüterin des Rheinüberganges. Die Bayerische Pfalz. Speyer mit dem Kaiserdom; Ludwigshafen am Rhein, 85000 E., und Kaiserslautern, 50000 E., Industriestädte. !) Den Wohlstand der oberrheinischen Lande zeichnet treffend das elsässische Sprichwort: „Drei Schlösser auf einem Berg, drei Kirchen in einem Tal find't man im Elsaß überall." stischer-Geistbeck. Erdkunde ftir höhere Schulen, I. Teil, 5. Aufl, 4

8. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 48

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
48 Iv. Übersicht der Länderkunde. Der Schwarzwald. Mittleres und oberes Gehänge. Partie an der Schwarzwaldbahn im Höllental. Die untersten Gehänge des Schwarzwaldes, die sich unmittelbar aus der Rheinebene erheben, prangen im Schmucke der Obstgärten und Rebengehänge. Die mittleren Teile tragen herrliche Taimenwälder, deren schlanke Stämme auf dem Neckar und dem Rheine verstößt werden und die das Material zur Herstellung der weltbekannten Schwarzwälder Uhren licicrn. Tic höchsten Gipfel des Gebirges sind waldlos und mit Gras, Moos und Heidekraut bewachsen. Das Höllental erschließt den schönsten Teil des südlichen Schwarzwaldcs und die Bahn mit ihren zahlreichen Tunnels gewährt reizvolle Ausblicke auf Wälder, Wiese», Schluchten und Wasserfälle. imuct) emel Hstjututfiuptyie uim Vid. Jöraun & lio., Dörnach. Der Wasgeuwald bei Rapvoltsweiler. Sein Steilabhang gegen de» Rhein. Der Wasgenwald ist ein waldbedecktes, kuppenreiches Mittelgebirge wie der Schwarzwald. Seine Vorhöhen erreichen hier 500 m und fallen steil zum Rheintale ab. Am Fuße des Gebirges blüht Obst- und Weinbau, in den Randstädten Spinnerei und Weberei.

9. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 51

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Deutschen Mittelgebirge. 51 auf der einen, der Thüringer auf der anderen Seite, mit reizvollen Ausblicken nach Franken und Thüringen. Die landschaftliche Schönheit des Thüringer Waldes wird daher mit Recht viel gepriesen. Boden und Erwerb. Die Bewohner leben teils von Wald- und Holz- arbeit, teils von der Gewinnung und Verarbeitung der Bodenschätze des Gebirges. Sie betreiben vielfach Glas- und Porzellanfabrikation, Suhl hat eine Gewehr- sabrik; der Frankenwald ist das Land der Schiefertafelmacher, Sonneberg erzeugt Spielwaren. Gar mancherlei Beschäftigung bietet also der Thüringer Wald seinen Bewohnern. Die Thüringer Hochfläche liegt zwischen Thüringer Wald und Harz. Sie ist ein flachwelliges, von einzelnen steileren Rücken durchzogenes Land und senkt sich ziemlich tief nach Osten hin (Jena 150 in), weshalb ihr Hauptfluß, die Unstrut, zur Saale geht. Diese, vom Fichtelgebirge kommend, begrenzt auf ihrem nordwärts gerichteten Lauf Thüringen im O. und nimmt außer der Unstrut noch von links I l m und Bode, von rechts die Weiße E l st e r mit der P l e i ß e auf. Nur ein kleiner Teil des Gebiets im Westen entwässert zur Leine, einem Nebenfluß der Aller. Dort bildet das Eichsfeld das Binde- glied zwischen Thüringer Wald und Harz. Reiche Bewässerung, fruchtbarer Boden und in den tieferen Teilen mildes Klima machen Thüringens Hochfläche zu einem gesegneten Land des Ackerbaus. Seine Kornkammer ist die von der Helme durchflossene „Goldene Au", an deren südlichem Saum der K y f f h ä u f e r mit dem Kaiser Wilhelmsdenkmal aufragt. Gewerbe der Hochfläche. Zur Ernährung der dichtwohnenden Be- völkerung reicht der Ackerbau nicht aus; daher hat sich in den zahlreichen thürin- qischen Städten auch noch eine mannigfache Industrie entfaltet. Gotha er- zeugt vortreffliche Landkarten, Apolda hat Strumpfwirkereien, Jena ver- fertigt optische Instrumente. (Vgl. unten: S i e d e l u n g e n.) 2. Der Harz liegt nordöstlich vom Thüringer Wald und überragt ihn nur um rund 100 m (Brocken 1150 m), trägt das gleiche prächtige Waldkleid und birgt wie jener wertvolle Mineralschätze in seinem Schöße. In seiner Haupt- masse besteht er aus Schiesergestein, das von Granit durchbrochen wird. Harz und Thüringer Wald haben große Ähnlichkeit; doch bildet der Harz ein länglichrundes Massengebirge, das sich vom Oberharz im W. zum Unterharz im O. senkt. Landschaftlich am schönsten ist das sagenreiche B o d e t a l mit der R o ß t r a p p e und dem Hexentanzplatz. Nördlich fließt die Ocker zur Aller. Waldwirtschaft, noch mehr aber Bergbau auf Silber, Kupfer, Blei und Eisen sind von alters her die Hauptbeschäftigung der Harzers. Von den sieben Berg- städten des Harzes ist K l a u s t h a l die bedeutendste. Politische Einteilung und Siedelungen. Ten größten Anteil an den thüringischen Landen hat 1. das Königreich Preußen mit der Provinz Sachsen. Im Herzen Thüringens Er- f u r 1*, die größte Stadt Thüringens, mit berühmten Handelsgärtnereien. In der „Gol- i) Daraufhin zielt des Harzers Spruch: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz!"

10. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 53

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Deutschen Mittelgebirge. 53 denen Au" Nordhausen, bekannt durch seinen Kornbranntwein. An der Saale Naumburg, Merseburg und Halle, dieses Universitätsstadt mit den berühmten Frankeschen Stiftungen, 180 000 Einw.; in der Nähe Salz- und Braunkohleulager. Ostlich vom Harz liegt das Mansfelder Kupferbergbaugebiet mit E i s l e b e n, der Geburtsstadt Luthers. Tie übrigen thüriugischeu Staaten sind folgende: 2. und 3. die beiden Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg- Gondershausen mit den Residenzstädten Rudolstadt an der Saale und Sonders- h a u s e u, südöstlich von Nordhausen; 4. das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Hauptstadt Weimar an der Ilm; die Universitätsstadt Jena an der Saale; am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes E i s e n a ch mit der Wartburg; 5. das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. Hauptstadt Gotha; südlich des Thü- ringer Waldes K o b u r g mit Schloß; 6. das Herzogtmn Sachsen-Meiningen. Aus der Südseite des Thüringer Waldes M e i n i n g e n an der Werra, Hauptstadt, Sonneberg mit Spielwarenfabriken. Am Harz haben drei Staaten Anteil: das Königreich Preußen und die Herzogtümer Braunschweig und Anhalt. Tie Thüringischen Lande sind politisch am meisten zersplittert. 5. Das Sächsische Vergland. Mannigfaltigkeit der B o d e n f o r m e n. Das Sächsische Berg- land, das dem Flußgebiete der Elbe angehört, umfaßt die drei folgenden Er- Hebungen: 1. das Vogtland, ein flachwelliges Schieferplateau; 2. das Erzgebirge, vorwiegend aus Gneis zusammengesetzt; 3. das E l b s a n d st e i n g e b i r g e , ein durch viele Talschluchten zer- stücktes Sandsteinplateau. Das Sächsische Bergland setzt sich mithin aus ganz verschiedenartigen Ge- birgen zusammen. Vogtland und Erzgebirge sind reich an Wasserkräften, die vielfach der Industrie dienstbar gemacht werden. Im Vogtlande blüht die Textilindustrie. Die sächsische Stadt Plauen^ und die reußischen Residenzstädte Greiz und Gera, alle an der Elster, sind Sitze großer Webereien. Zum Elstergebiet gehört ferner die Residenzstadt Alten- bürg an der Pleiße, in fruchtbarer Gegend mit reichen Bauerngütern. An der Mündung der Pleiße in die Elster, bereits im Tieflande, liegt Leipzig, die größte Stadt Sachsens (fast 600 000 Einw.), die wichtigste Handelsstadt im mittleren Deutschland und der Sitz einer alten berühmten Universität und einer Handels- Hochschule. (Leipziger Messe und Leipziger Buchhandel.) In seiner Umgebung wurde 1813 die Völkerschlacht geschlagen. Das Erzgebirge (s. S. 50) erreicht seine höchste Erhebung im K e i l b e r g mit 1240 in. Die Abdachung des Gebirges ist steil nach Süden, langgedehnt und wellig an der Nordseite. Diese allein wird auch von größeren Flüssen durchzogen,
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