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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 46

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
46 Einzelgebiete. Das Hessische Bergland und das Weserbergland. Das Hessische Bergland ist eine Plateaulandschaft, der die Vulkankuppen des Vogelsbergs und der Rhön aufgelagert sind. Große Wichtigkeit für den Verkehr zwischen N. und S. kommt den hessischen Talzügen zu, den Fortsetzungen der Oberrheinischen Senke. In ihnen führen zwei wichtige Verkehrsstraßen vom Main her nach Norddeutschland: 1. von Frankfurt durch die obstreiche Wetterau und das obere Lahntal an Gießen und Marburg vorbei nach Kassel und weiterhin durch das Leinetal nordwärts; 2. von Hanau durch das Kinzig- und Fuldatal über Bebra nach Göttingen im Leinetal. — Der Boden des Hessischen Berglands ist, abgesehen von den srucht- barern Tälern, wenig ergiebig. Das Weserbergland (Nenne seine Teile!) dagegen weist einen anmutigen Wechsel von waldgekrönten Gebirgen, grünen Wiesen und goldenen Getreidefluren auf, es ist ein Land des Ackerbaus im Gegensatz zum industriereicheu Rhein- land. Nur am Fuß des Teutoburgerwalds hat sich in Bielefeld das Großgewerbe seßhaft gemacht; es ist der Hauptsitz der westfälischen Leinwandindustrie. Als alte Kulturstätten ragen hervor das Kloster Corvey an der Weser, die Stadt Hildesheim an der Innerste mit ihrer altdeutschen Bauart und die Universitätsstadt Göttingen an der Leine. (Verfolge den Lauf der Weser und ihrer Nebenflüsse!) Thüringen und Harz. Bei dem vielgenannten Bebra unterhalb Hersfeld an der Fulda zweigt eine der Hauptverkehrslinien des Mittlern Deutsch- land über Eisenach, Gotha, Erfurt und Weimar nach Leipzig und Halle- Berlin ab. Sie durchschneidet Thüringen, das durch Naturschönheit, Sage, Ge- schichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroen gleichberühmte Herzland Mitteleuropas. Die wellige Thüringische Hochsläche ist ihrer Bodennatur nach vorwiegend ein Land des Ackerbaus; die Goldene Aue ist ihre Korn- kammer, die Umgebung von Erfurt (200 in) ihr Gartenland. Doch hat auch aller- Hand Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils boden- ständige, wie die Fabrikation des Nordhäuser Korn, die durch die Schafzucht des Eichsfelds genährte Tuchfabrikation Mühlhausens, die Salzwerke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljackenwirkerei zu Apolda, die Herstellung ausgezeichneter optischer Instrumente zu Jena. Besonders große in- dustrielle Betriebsamkeit herrscht infolge des Waldreichtums und der Mineralschätze sowie der dichten Bevölkerung im „Walde". Die Sonneberger Spielwaren, die Suhler Gewehrfabriken, die Ruhlaer Meerschaumpfeifen und die Schiefer- tafeln und Griffel aus dem Frankenwald sind allbekannt. Ihren Ruhm verdanken die thüringischen Städte aber doch hauptsächlich ihrer Bedeutung für das geistige Leben des ganzen deutschen Volkes. Es sei in dieser Hinsicht erinnert an die Lutherstadt Eisenach und die sagen- und geschichts- berühmte Wartburg, an Gotha mit einem der ersten kartographischen Institute der Welt, an Weimar mit den geweihten Stätten, wo Herder, Schiller, Goethe geschaffen, an Jena mit seinem studentischen Treiben, an das bereits im Frän- tischen gelegene Meiningen mit seinem Theater. In der Reisezeit ist Thüringen alljährlich das Ziel vieler Tausende von wander- lustigen Menschen, die entweder die nationale Wallfahrtsstätte auf dem Kyffhäuser

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1. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 46

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
46 Einzelgebiete, Außer der großen Rührigkeit zeichnet den Rheinfranken auch reiche Ph an- tasiebegabung aus; sie offenbart sich in der Fülle der Rheinsagen wie in der Pflege der Kunst und Poesie. Hier ragt das stolzeste Werk deutscher Bau- kunst aus, der Kölner Dom, hier wirkte die alte Kölner Malerschule und blüht noch heute die Düsseldorfer Kunstakademie, hier ist die Heimat vielgerühmter Dichter, von denen nur Karl Simrock, Gottfried Kinkel, Emil Rittershaus, Klemens Brentano, Becker und Schneckenburger genannt seien. Das Hessische Bergland und das Weserbergland. Das Hessische Bergland ist eine Plateaulandschaft, der die Vulkankuppen des Vogelsberges und der Rhön aufgelagert sind. Große Wichtigkeit für den Verkehr zwischen Nord und Süd kommt den hessischen Talzügen zu, einer Fortsetzung der Ober- rheinischen Senke. In ihnen führen zwei wichtige Verkehrsstraßen vom Maine her nach Norddeutschland: 1. von Frankfurt durch die obstreiche Wetterau und das obere Lahntal an Gießen und Marburg vorbei nach Kassel und weiterhin durch das Leinetal zur Nordsee; 2. von Hanau durch das Kinzig- und Fuldatal über Bebra nach Göttingen und weiterhin ebenfalls zur Nordsee. — Der Boden des Hessischen Berglandes ist, abgesehen von den frncht- bareren Tälern, wenig ergiebig. Das Weserbergland dagegen weist einen anmutigen Wechsel von wald- gekrönten Gebirgen, grünen Wiesen und goldenen Getreidefluren auf, es ist ein Land des Ackerbaues im Gegensatz zum industriereichen Rheinland. Nur am Fuße des Teutoburgerwaldes hat sich in Bielefeld das Großgewerbe seß- Haft gemacht, es ist der Hauptsitz der westfälischen Leinwandindustrie. Als alte Kulturstätten ragen hervor das Kloster Corvey an der Weser, die Stadt Hildesheim an der Innerste mit ihrer altdeutschen Bauart und die Universitäts- stadt Göttingen an der Leine. Thüringen und Harz. Bei dem vielgenannten Bebra unterhalb Hers- seid an der Fulda zweigt eine der Hauptverkehrslinien des mittleren Deutschland über Gotha, Erfurt und Weimar nach Leipzig ab. Sie durchschneidet Thüringen, das durch Naturschönheit, Sage, Geschichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroen gleichberühmte Herzland Mitteleuropas.^/ Die wellige Thüringische Hochfläche ist ihrer Bodennatur nach vorwiegend ein Land des Ackerbaues; die Goldene Aue ist ihre Kornkammer, die Umgebung von Erfurt (200 ra) ihr Gartenland. Doch hat auch allerhand Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils bodenständige, wie die Fabrikation des Nordhäuser Korn, die durch die Schafzucht des Eichsfeldes genährte Tuchfabrikation Mühlhausens, die Salz- werke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljackenwirkerei zu Apolda, die Herstellung ausgezeichneter optischer Instrumente zu Jena. Be- sonders große industrielle Betriebsamkeit herrscht infolge des Waldreichtums und der Mineralschätze sowie der dichten Bevölkerung im „Walde". Die Sonne- berger Spielwaren, die Suhler Gewehrfabriken, die Ruhlaer Meerschaum- pfeifen und die Schiefertafeln und Griffel aus dem Frankenwalde sind allbekannt. Ihren Ruhm verdanken die thüringischen Städte aber doch hauptsächlich ihrer Bedeutung für das geistige Leben des ganzen deutschen

2. Europa und Deutschland - S. 37

1909 - München : Oldenbourg
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 37 Sammet- und Seidenstoffe von Krefeld, die Tuche und Buckskiu von Aachen und Burtscheid, die Weißwaren von Nenß. ^ ^ Rheinische Kunstpflege. Mit der großen Rührigkeit harmoniert die reiche I Phantasiebegabung, die die Rheinfranken auszeichnet und sich in der Fülle der Rheiusageu wie in der Pflege der Kunst und Poesie kundgibt. Hier ragt das stolzeste Werk deutscher Baukunst auf, der Köluer Dom, hier wirkte die alte Köluer Maler- schule und blüht noch heute die Düsseldorfer Kunstakademie, hier ist die Heimat vielgerühmter Dichter, von denen nur Karl Simrock, Gottfried Kinkel, Emil Ritters- haus, Klemens Brentano, Becker und Schneckenbnrger genannt seien. Die Hessische Senke. Oberhessen und das Weserbergland. Dein Rheintal parallel^ geht durch die Hessische Senke, die Wetterau, vorüber an den Universitätsstädten Gießen und Marburg, weiterhin durch das Fulda- und Wesertal eine zweite süd- nördliche Verkehrsstraße durch die deutsche Mittelgebirgsschwelle zum Meere. Oberhessen, das wenig ergiebige Bafaltplateau des Vogelsberges, hat vor-! wiegend Rinderzucht wie die Rhön. Das Weserbergland dagegen weist einen anmutigen Wechsel von waldgekrönten^ Gebirgen, grünen Wiesen und goldenen Getreidefluren auf, es ist ein Land des Ackerbaues im Gegensat; zum industriereicheu Rheinland. Nur am Fuße des Teuto- burgerwaldes hat sich in Bielefeld das Großgewerbe seßhaft gemacht, es ist der r Ha'uptsitz der westfälischen Leinwandindustrie. Als alte Kulturstätten ragen hervor das jqw Kloster Corvey an der Weser, die Stadt Hildesheim an der Innerste mit ihrer^ altdeutschen Bauart und die Universitätsstadt Göttingen an der Leine. Thüringen und Harz. Bei dem vielgenannten Bebra unterhalb Hersfeld au /<Ky^ der Fulda zweigt eiue der Hauptverkehrslinien des mittleren Deutsch- .n ^ land über Gotha, Erfurt und Weimar nach Leipzig ab. Sie durchschneidet ' Thüringen, das durch Naturschönheit, Sage, Geschichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroeu gleichberühmte Herzland Mitteleuropas. Die wellige Thüringische Hochfläche ist ihrer Bodennatur nach vorwiegend ein Land des Ackerbaues; die Goldene Aue ist ihre Kornkammer, die Umgebuug von Erfurt (200 m) ihr Gartenland. Doch hat auch allerhand Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wnrzel gefaßt, teils bodenständige, wie die Fabrikation des Nordhänfer Korn, die dnrch die Schafzucht des Eichsfeldes genährte Tuchfabrikation Mühlhaufens, die Salz- werke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljackenwirkerei zu Apolda, die Herstellung ausgezeichneter optischer Instrumente zu Jena. Besonders große industrielle Betriebsamkeit herrscht infolge des Waldreichtums und der Mineral- schätze sowie der dichten Bevölkerung im „Walde". Die Sonneberger Spielwaren, die Suhler Gewehrfabriken, die Ruhlaer Meerfchaumpfeifen und die Schiefertafeln» und Griffel aus dem Frankenwalde sind allbekannt. ' Ihren Ruhm verdaukeu die thüringischen Städte aber doch hauptsächlich ihrer Bedeutung für das geistige Leben des ganzen deutschen Volkes. Es sei in dieser Hiusicht erinnert an die Lutherstadt Eisenach und die sagen- und ge-

3. Europa und Deutschland - S. 33

1902 - München : Oldenbourg
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Z3 am Fuße des Teutoburgerwaldes hat sich in Bielefeld das Großgewerbe seßhaft gemacht, es ist der Hauptsitz der westfälischeu Leinwaudiudustrie. Als alte Kulturstätten ragen hervor das Kloster Corvey an der Weser, die Stadt Hildesheim au der Innerste mit ihrer altdeutschen Bauart und die Uni- versitätsstadt Göttingen an der Leine. Thüringen und Harz. Bei dem vielgenannten Bebra unterhalb Hersfeld an der Fulda zweigt von der eben begangenen Straße eine der Hanptverkehrslinien des mittleren Deutschland über Gotha, Erfurt und Weimar nach Leipzig ab. Sie durchschneidet Thüringen, das durch Naturschönheit, Sage, Geschichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroen gleichberühmte Herzland Mitteleuropas. Die wellige Thüringische Hochfläche ist ihrer Bodennatur uach vor- wiegend ein Land des Ackerbauesdie Goldene Aue ist ihre Kornkammer, die Umgebung von Erfurt (200 m) ihr Gartenland. Doch hat anch aller- Hand Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils bodenständige, wie die Fabrikation des Nordhäuser Korn, die durch die Schafzucht des Eichsfeldes genährte Tuchfabrikatiou Mühlhausens, die Salz- werke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljacken- Wirkerei zu Apolda, die Herstellung ausgezeichneter optischer Instrumente zu Jena. Ihren Ruhm verdanken die thüringischen Städte aber doch Haupt- sächlich ihrer Bedeutung für das geistige Leben des ganzen deutschen Volkes. Es sei in dieser Hinsicht erinnert an die Lutherstadt Eisenach und die sagen- und geschichtsberühmte Wartburg, an Gotha mit dem ersten kartographischen Institut der Welt, an Weimar mit den geweihten Stätten, wo Herder, Schiller, Goethe geschaffen, an Jena mit seinem studentischen Treiben, au das bereits im Fränkischen gelegene Mein in gen mit seinem Theater. Besonders große industrielle Betriebsamkeit herrscht infolge des Wald- reichtnms und der Mineralfchätze sowie der dichten Bevölkerung im „Walde". Die «Uonneberger Spielwaren, die Sahler Gewehrfabriken, die Ruhlaer Meerfchaumpfeifeu und die Schiefertafeln und Griffel aus dem Franken- Walde sind allbekannt. — In der Reifezeit ist Thüringen alljährlich das Ziel vieler Taufende von wanderlustigen Menschen, die entweder die nationale Wallfahrtsstätte auf dem Kyffhänser und die Wartburg besuchen oder au den Natnrreizen des Thüringer Waldes sich ergötzen wollen. Anders hat sich das wirtschaftliche Leben im Harz entwickelt, dessen Bildungsweise, Naturschönheit, Sagenreichtum und Geschichte so viel Ver- wandtes mit dein Thüringer Wald hat. Der Harzer hat sich dem Bergbau zugewendet und ist in diesem Gewerbe der Lehrer der alten und neuen Welt geworden. Tausende von Familien ernährt der Bergban in den Bergstädten

4. Deutschland, Grundzüge der Handelsgeographie, Verkehrswege, Allgemeine Erdkunde, Mathematische Erdkunde - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 § 1. Die deutschen Landschaften. Hansestadt blüht jetzt durch Industrie und Handel wieder auf. Brannschweiger Wurst und Braunschweiger Spargel sind weitbekannt. Am Unterlaufe der Bode merken wir Staßfurt, bekannt durch seine großen Steinsalzbergwerke. Staßfurter Kalisalze bilden einen Bebeutenbcn Handelsartikel. Das Thüringische Bergland ist die politisch zerrissenste Gegend unseres Vaterlandes. Außer Preußen und Bayern haben noch acht kleinere Bundes- staaten (s. u.) an der Landschaft Anteil. Die wichtigste Stadt ist Erfurt (111), umgeben von weitbekannten Gemüse- mtb Blumengärtnereien. Alle volk- reicheren Orte liegen fast sämtlich an der alten thüringischen Hauptstraße, jetzt Eisenbahn, die von Berlin vor dem Nordrande des Thüringer Waldes nach Frankfurt a. M. führt: Weimar (35), das kunstpflegende, vornehme „Ilm-Athen" (Goethe, Schiller, Herder, Wieland), Gotha (40), der Sitz der ersten geographischen Anstalt der Erde (Justus Perthes) und Mittelpunkt der thüringischen Porzellanindustrie, Eisenach (38), überragt von der sagen- umwobenen Wartburg. An der Saale entstanden Rudolstadt (13), Jena (39), die gemeinsame Universität der Thüringischen Staaten, Merse- burg (21), wo Heinrich I. 933 die Ungarn besiegte, und Halle (180), die alte Hallorenstadt (Franckesche Stiftungen; Universität). Ehemals Freie Reichsstädte waren Mühlhausen (35) an der oberen Unstrut und Nord- hausen (33) an der „Goldenen Aue". Beide Städte blühen heute durch Landban und Gewerbe. Am Südwestabhange des Thüringer Waldes merken wir Ko bürg (24), überragt von der gleichnamigen Burg, Meiningen (17), die freundliche Residenz an der Werra, Schmalkalden und Suhl, be- kannt durch ihre Stahlwaren- und Gewehrfabriken. An der Leine, dem Grenzflüsse zwischen dem Thüringer und dem Weserberglande, liegt Göt- tingen (38), die hannoversche Universität. Politische Gliederung des Thüringer Berglandes. Staaten: a) Königreich Preußen: 1. Provinz Sachsen. . 2. Provinz Hannover................. 3. Provinz Hessen-Nassau............ b) Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach c) Herzogtum Braunschweig............... d) Herzogtum Sachsen-Meiningen .... e) Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha . . . f) Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt . . g) Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen Siedlungen: Erfurt, Suhl, Langensalza. Mühlhausen, Nordhausen, Mansfeld, Eisleben, Staß- furt, Halle, Merseburg, Halberstadt, Qued- linburg. Hildesheim, Göttingen, Goslar, Klausthal- Zellerfeld. Schmalkalden. Weimar, Jena, Eisenach. Braunschweig, Wolfenbüttel. Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg. Gotha, Koburg. Rudolstadt. Sondershausen. Außerdem haben noch das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg und die Fürsten- tümer Reuß Jüngerer und Renß Älterer Linie am Thüringer Berglande Anteil. Die größeren Siedlungen in diesen Staaten liegen auf dem Sächsischen Berg- lande (vgl. S. 48st.).

5. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 93

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften. 93 3. Das Hessische Bergland und das Weserbergland, a) Das Hessische Bergland ist eine Tafellandschaft, der die Vulkankuppen des Bogelsbergs und der Rhön aufgelagert sind. Große Wichtigkeit für den Berkehr kommt den Hefsi- schen Talzügen zu, den Fortsetzungen der Oberrheinischen Senke. In ihnen führen zwei wichtige Verkehrsstraßen vom Main her nach Norddeutschland: 1. von Frank- furt durch die obstreiche Wetterau nach Kassel und weiterhin durch das Leinetal zur Nordsee; 2. von Hanau durch das Kinzig- und Fuldatal nach Göttingen im Leinetal. Der Boden des Hessischen Berglandes ist, abgesehen von den frncht- baren Tälern, wenig ergiebig. Das Hessische Bergland ist ein Durchgangsland für den Verkehr zwischen Nord und Süd. Rhön. Htttttttl fimndnphirgp dd Tertiär Buntsandstein Basalt f&hieftr.) 1 Hessisches Bergland. Nach A. Penck: Das Deutsche Reich. d) Das Weserberg l and dagegen weist einen.anmutigen Wechsel von waldgekrönten Gebirgen, grünen Wiesen und goldenen Getreidefluren auf. Nenne seine einzelnen Teile! Im Gegensatz zum industriereichen Rheinland ist es ein Acker- baugebiet. Nur am Fuß des Teutoburger Waldes hat sich in Bielefeld das Groß- gewerbe seßhaft gemacht. Hier ist der Hauptsitz der westfälischen Leinenindustrie. An der Innerste liegt Hildesheim mit seiner altdeutschen Bauart, an der Leine die Universitätsstadt Göttingen. Das Weserbergland ist ein Gebiet des Ackerbaues. Th ü rlngerwal d Querprofil durch Thüringen vom Thüringer-Wald zum Harz. liirjm-liufiiub- 1:1sob.ooo, fläbu 15 f«cb öberhpbl. Blnuirin Cnri|ibirje. Eül Profil vom Thüringer Wald zum Harz. Nach A. Penck: Das Deutsche Reich. (Die senkrechten Linien deuten die Bruchlinien oder Verwerfungen an.) 4. Thüringen und Harz, a) Thüringen ist reich an Naturschönheiten und hat daher in der Reisezeit einen ausgedehnten Fremdenverkehr. Infolge feiner Mittellage wird es von bedeutungsvollen Verkehrslinien durchzogen; die wich- tigsten sind die nordsüdliche Saalelinie und die ostwestliche Linie Eisenach—leipzig. Aus der Verkehrslage erklärt es sich auch, daß Thüringen reich ist an Sage und Geschichte. Thüringen ist das verkehrsreiche Herzland Deutschlands und Mittel- europas. b) Die Becken der welligen Thüringer Hochfläche zeichnen sich durch Bodenfruchtbarkeit aus. Die Goldene Aue ist Thüringens Kornkammer, die Um- gebung von Erfurt ihr Gartenland. In den zahlreichen Städten hat aber auch eine mannigfaltige Industrie Wurzel gefaßt. Sie ist teils bodenständig, wie die Fabrikation des Kornbranntweins in Nordh ausen, die Tuchfabrikation in Mühl-

6. Bd. 1, Schülerh. 1 - S. 68

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
Das Deutsche Reich. 68 3. Gotha: (7) Eisen-, Woll-, keramische Industrie. 4. Erfurt: ^ Eisen-, chemische Industrie, Salz, Gartenbau. 5. Weimar: (7) Leder-, Eisen-, chemische Industrie, Hauptstadt des Großherzogtums Sachsen-Weimar. 6. Nordhausen: (7) Leder-, Eisen-, chemische Industrie, Branntwein- brennereien. Iii. An der Saale: 1. Rudolstadt: Q Hauptstadt des Fürstentums Schwarzburg-Rudol- stadt. 2. Jena: (7) Universität. 3. Naumburg: (7) Leder-, chemische Industrie. 4. Weißenfels: (7) Chemische, Lederindustrie, Braunkohle. 5. Merseburg: (7) Eisen-, chemische Industrie. 6. Halle: Eisen-, chemische Industrie, Braunkohle, Salz, Uni- versität. 7. Bernburg: (7) Eisen-, chemische, keramische Industrie. Iv. Im nördlichen und östlichen Harzer Vorlande: 1. Hildesheim: (7) Eisenindustrie, Salz. 2. Braunschweig: Leinen-, Eisen-, Lederindustrie, Hauptstadt des Herzogtums Braunschweig. 3. Halberstadt: (It) Eisen-, Lederindustrie. 4. Eisleben: (7) Mittelpunkt des Mansfelder Kupfergebietes. 5. Magdeburg: Erster Platz der deutscheu Zuckergewinnung, Eisen-, Leder-, chemische, Textilindustrie, Handel, Festung. V. Im Leinetale: Göttingen: (7) Universität. Für eine Reise nach der Thüringer Mulde benutzen wir die Eisenbahn, die von Kassel über Bebra, Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Naumburg und Weißenfels nach Halle führt. Eine zweite Linie führt den Südrand des Harzes entlang von Kassel über Münden, Nordhausen und Eisleben nach Halle. Eine dritte verbindet uns mit dem städtereichen Harzer Vorlande (Hameln, Hildesheim, Braunschweig, Magdeburg). Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein! 2. Gib ihre Lage, Größe und Bedeutung an! 3. Worin liegt die meist dichte Besiedeluug des Thüringer Berglandes be- gründet? 4. Was hat die reiche Lederindustrie veranlaßt? 5. Reise auf zwei Bahnlinien nach Halle! Staatliche Zugehörigkeit. Zum Thüringer Bergland gehört: 1. Das Groß- Herzogtum Sachseu-Weimar-Eisenach, 2. das Herzogtum Sachsen-Meiningen, 3. das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha, 4. das Fürstentum Schwarzburg- Rudolstadt, 5. das Fürstentum Schwarzburg-Soudershausen (südlich vom Kyff-

7. Deutschland und seine Kolonien mit besonderer Hervorhebung der natürlichen Erwerbsquellen und der industriellen Betätigung, Deutschlands Anteil am Welthandel und Weltverkehr - S. 39

1911 - München : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 39 Klimatische Gegensätze. Bodcnbau. Die großen Unterschiede der Erhebung bedingen starke klimatische Gegensätze. Ungastlich und rauh sind die Plateaus; der naßkalte Fels- und Tonboden der Eifel, des Hunsrück und Westerwald werden sogar born Walde gemieden und sind als „sibirische Landschaften" berschrien. Vom Vogelsberg sagt ein Sprichwort: „Im Lande Hessen gibt's hohe Berg, aber nichts zu essen" und auch die Rhön gilt als ein Land armer Leute. Dagegen sind die tiefeingesenkten und geschützten Täler und Becken sowohl durch hohe Temperaturen als auch durch bortrefflichen Ackerboden (Löß) begünstigt. Vor allem zeichnen sich das Rhein- und M 0 s e l t a l durch ihr mildes Klima aus und an ihren Berglehnen gedeihen die Traube, die Walnuß und die Edel-kastanie, ferner alle übrigen Obstsorten und Gartenfrüchte. Die einzelnen Landschaften. Das Rheinische Schiefergebirge. (Nenne die einzelnen Teile desselben!) In den rheinischen Landen hat bor allem die i n d u st r i e l l e T ä t i g k e i t auf deutschem Boden ihre großartigste Entfaltung gesunden. 7 Die reichen Kohlenlager im Ruhr- und Saarbecken und ihre Zusammenlagerung mit Eisenerzen haben hier eine Bebölkerungsdichte Herborgerufen, die im Düsseldorfer Regierungsbezirk auf 475 Bewohner auf 1 qkm steigt. Die wichtigsten unter den Erzeugnissen der rheinischen Industrie sind die Gußstahlkanonen der Kruppschen Gußstahlwerke in Essen, in denen 30000 Arbeiter und Beamte beschäftigt sind, die Stahlwaren von Solingen und Remscheid, die Baumwollstoffe von Elberfeld-Barmen, die Sammet- und Seidenstoffe von Krefeld, die Tuche und Buckskins von Aachen und Burtscheid, die Weißwaren von Neuß. Das Hessische Bergland und das Weserbergland. Das hessische Bergland mit den Vulkankuppen des Vogelsberg und der Rhön hat große Wichtigkeit für den Verkehr zwischen Nord und Süd. Eine Talsenke führt von F r a n k f u r t durch die obstreiche Wetterau nach Kassel und weiterhin durch das Leinetal zur Nordsee, eine zweite von Hanau durch das Kinzig- und Fuldatal über Bebra nach G ö t t i n g e n, ebenfalls zur Nordsee. Das Weserbergland ist im Gegensatz zum industriereichen Rheinland ? ln. ® ^ 6 ^ Ackerbaues. Nur am Fuße des Teutoburgerwaldes hat * elefeld das Großgewerbe seßhaft gemacht, es ist der ^auptsitz der westfalischen Lemwandmdustrie. Als alte Kulturstätten ragen herbor die Stadt D^sheirn an der Innerste mit ihrer altdeutschen Bauart und die Uniber-sitatsstadt Göttingen an der Leine. m ^Ör^* Thüringen ist das durch Naturschönheit, Sage, Geschichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroen gleichberühmte Herzland Mitteleuropas. Die wellige Thüringische Hochfläche ist ihrer Boden-natur nach vorwiegend ein Land des Acker- und Gartenbaus; die goldene Ane ist ihre Kornkammer, die Umgebung von Erfurt (200 m) ihr Garten-st? ? c ff au$ Erhand Iudustrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils bodenständige, wie die Fabrikation des Nordhäuser Korns, die durch die Schafzucht des Eichsfeldes genährte Tuchfabrikation Mühlhausens, die Walzwerke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljacken-

8. Das Deutsche Reich - S. 51

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Deutschen Mittelgebirge. 51 ein überaus malerisches Aussehen. Da Thüringen nach Osten sich abdacht, geht sein Hauptfluß, die Unstrut, mit der Helme zur Saale. Nur ein kleiner Teil des Eichsfeldes gehört dem Leinegebiet an. Erwerb. Vielfach tiefgründiger Ackerboden, reiche Bewässerung und mildes Klima m den tiefen Lagen begünstigen den Bodenbau. Die Goldene Aue ist die „Kornkammer Thüringens", die Umgebung von Erfurt ihr „Garten", das Saaleufer ihr „Weinland". Nur die Muschelkalk-Hochfläche des Eichsfeldes hat eine rauhe Natur. Die Thüringische Hochfläche ist überwiegend ein Land des Acker- und Gartenbaues. Doch hat auch eine sehr mannigfaltige Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils bodenständige, wie die Bereitung des Nord Häuser Korns, die durch die Schafzucht des Eichsfeldes genährte Tuch- fabrikation Mühlhausens und die Salzwerke von 5)alle..,teils frei entstandene, wie die Strümps-"und' Wölljackenwirkerei au Apolda und die Herstellung aus- gezeichneter nhhsiffpr Instrumente zu Jena. Verkechrziv'ege. Im O. 'sken^das Saaletal die Verbindung zwischen Nord- und Süddeutschland her, und in der Richtung nach W. szum Tale der Werra und Fulda) führen von Halle zwei Eisenbahnlinien: die eine durch die Goldene Aue nach Kassel, die andere, noch wichtigere, am Nordrand des Thüringer Waldes über Weimar nach Eisenach, Bebra und Frankfurt zum Main und Rhein. Eine Förderung erfährt die Thüringische Industrie durch die höchst günstige Verkehrslage des Landes im Herzen Deutschlands. Bedeutung Thüringens für das geistige Leben des deutschen Volkes. Seinen schönsten Ruhm verdankt Thüringen der Weihe durch Sage, Geschichte und die Erinnerungen an die größten Dichter Deutschlands. Es ist in dieser Hinsicht zu erinnern an die Lutherstadt Eisen ach und die sagen- und ge- schichtsberühmte Wartburg, an Gotha mit dem ersten kartographischen Institut der Welt, an Weimar, wo Herder, Schiller und Goethe geschaffen, an Jena mit seinem studentischen Treiben, an das bereits im Fränkischen gelegene Mein in gen mit seinem Theater. So ist Thüringen eine durch Naturschönheit, Sage und Geschichte, Industrie und Verkehr wie die Gunst der geographischen Lage gleichmäßig ausgezeichnete Landschaft. Politische Gliederung. In den Besitz der Landschaft Thüringen teilen sich vor allem Preußen mit der Provinz Sachsen und die sog. Thüringischen Staaten, von denen jeder aus getrennten größeren und kleineren Landstücken besteht; zu diesen zählen 1. das Großherzogtum Weimar, 2. und 3. die Herzogtümer Sachsen- Koburg - Gotha und Sachsen - Meiningen und 4. und 5. die Fürstentümer Schwarzburg- Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. Auch Bayern greift mit seinem Anteil am Frankenwalde noch nach Thüringen hinüber. Die politische Zerstückelung Thüringens hat keine natürlichen, sondern nur geschicht- liche Gründe. Siedelungen. In der Provinz Sachsen^Nord Hausen, der Hauptort der weizenreichen Goldenen Aue, und'mv^k^ausen an der Unstrut; ebenfalls im Un- struttale Langensalza. In der Mitte der Thüringer Hochebene: Erfurt, hervor- ragend durch seinen Gartenbau, die größte Stadt Thüringens, 110000 Einw. — An der Südseite des Thüringer Waldes: Suhl. — An der Ostgrenze von Thüringens

9. Das Deutsche Reich - S. 55

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das Mitteldeutsche Gebirgsland.' 55 Tie Berkehrslage der Hochfläche ist ausgezeichnet. Im 0 stellt die Saale- talbahn die Verbindung zwischen Nord- und Süddeutschland her. In der Rich- tung nach W führen zwei Eisenbahnlinien mit einer Kette wichtiger Städte: die eine durch die Goldene Aue nach Kassel, die andere besonders für Sachsen wich- tige über Corbetha (Eisenbahnknoten für die von Leipzig kommenden Reisenden) nach Weimar, Eisenach, Bebra und Frankfurt a. M. Thüringen hat allezeit eine besondere Bedeutung im Geistesleben des deutschen Volkes gehabt. Zahlreiche Sagen, weltgeschichtliche Ereignisse und die Erinnerungen an unsere größten Dichter haben den Boden geweiht. Eisenach, die Lutherstadt, mit der sagenumwobenen Wartburg, Weimar, die Fürstenresidenz, in der Herder, Schiller und Goethe geschaffen, sind die berühmtesten Stätten. Gotha besitzt das erste kartographische Institut der Welt. Staatliche Gliederung des Thüringer und Harzgebietes. Kein Teil Deutschlands ist politisch so zerspittert wie Thüringen. Nicht nur viele Einzel- staaten sind vorhanden, sondern auch diese Staatengebilde selbst sind wieder zerstückelt. Losgetrennte Landesteile sind oft rings umschlossen von fremdem Gebiete (sog. Enklaven). Löse das wirre Kartenbild auf, indem du für jedes Land eine gesonderte, einfache Umriß- Zeichnung entwirfst! 1. Preußische Provinz Hannover: Die Bergstädte Klausthal, Zellerfeld, Goslar. 2. Preußische Provinz Sachsen: Die Harzorte Wernigerode, Thale, Quedlin- bürg. — Halberstadt (Handschuhfabriken). — Staßfurt und Schönebeck (Salz). — Eisleben und Mansfeld (Kupfer). — Halle, mächtig aufblühend (180000 E.), mit Salz, Braunkohlen, damit zusammenhängende chemische Industrie, Universität, Franckesche Stiftungen. Bei Halle die Burg Wettin, das Stammschloß unsers Königshauses. — Längs der wichtigen Saalestraße, an der Ostgrenze Thüringens: Naumburg (in der Nähe die Fürstenschule Schulpforta und die Rudelsburg), Weißenfels, Merseburg, Erfurt, Langensalza, Mühlhausen an der Unstrut. — Nordhausen an der Leine. — Schleu- singen und Suhl (Stahlwaren). Das Großherzogtmu Sachsen-Weimar: Im größeren Ostteil: Weimar an der Ilm, Hst., Apolda, Jena an der Saale (Universität). Im Westteil: Eisenach und Ruhla (letzteres halb weimarisch, halb gothaisch!). In einer kleinen Enklave: Ilmenau. Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha: Im größeren Nordteil: Hst. Gotha. — Friedrichroda, Oberhof. Im Südteil: Hst. Koburg mit dem hochragenden herzoglichen Residenzschloß. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen: An der Werra: Hst. Meiningen und Hildburghausen. Im Frankenwald: Sonneberg, Saalfeld und Lehesten. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg: Im Osttetc der landschaftlich schon außerhalb Thüringens liegt: Hst. Altenburg an der Pleiße. Im thüringischen Westteil nur Kleinstädte. Das Herzogtum Braunschweig: Fünf Hauptteile. Die Hauptstadt Braunschweig am Südrande des Norddeutschen Tieflandes. Am Harz: Harzburg. An der Weser: Holzminden.

10. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 52

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
52 Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches. feld-Barmen, die Sammet- und Seidenstoffe von Krefeld, die Tuche und Buckskins von Aachen und Burtscheid, die Weißwaren von Neu ß. Das Hessische Bergland und das Weserbergland. Das Hessische Bergland mit den Vulkankuppen des Vogelsberg und der Rhön hat große Wichtig- keit für den Verkehr zwischen Nord und Süd. Eine Talsenke führt von Frankfurt durch die obstreiche Wetterau nach Kassel und weiterhin durch das Leinetal zur Nordsee, eine zweite von Hanau durch das Kinzig- und Fuldatal über Bebra nach G ö t t i n g e n , ebenfalls zur Nordsee. Das Weserbergland ist im Gegensatz zum gewerbetätigen Rheinland ein Land des Ackerbaues. Nur am Fuße des Teutoburgerwaldes hat sich in Bielefeld das Großgewerbe seßhaft gemacht, es ist der Hauptsitz der westfälischen Leinwandindustrie. Als alte Kulturstätten ragen hervor die Stadt Hildesheim an der Innerste mit ihrer altdeutschen Bauart und die Univer- sitätsstadt G ö t t i n g e n an der Leine. Thüringen und Harz. Thüringen ist das durch Naturschönheit, Sage, Geschichte und die Erinnerungen an unsere Dichterfürsten gleichberühmte Herzland Mitteleuropas. Die wellige Th'üringische Hochfläche ist ihrer Boden- natur nach vorwiegend ein Land des Acker- und Gartenbaus; die Goldene Aue ist ihre Kornkammer, die Umgebung von Erfurt (200 m) ihr Garten- land. Doch hat auch allerhand Gewerbe in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils bodenständige, wie die Herstellung des Nordhäuser Korns, die durch die Schafzucht des Eichsfeldes genährte Tuchweberei Mühlhaufens, die Salzwerke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljacken- Wirkerei zu Apolda, die Herstellung ausgezeichneter optischer Gläser zu Jena. Be- sonders große gewerbliche Betriebsamkeit herrscht infolge des Waldreichtums und der Mineralschätze sowie der dichten Bevölkerung im „Wald e". Die Sonne- berger Spielwaren, die S u h l e r Gewehrfabriken, die R n h l a e r Meer- schaumpfeifen und die Schiefertafeln und Griffel aus dem Frankenwalde sind all- bekannt. In der Reisezeit ist Thüringen alljährlich das Ziel vieler Tansende von wanderlustigen Menschen, die entweder die nationale Wallfahrtsstätte auf dem Kyffhäuser und die Wartburg besuchen oder an den Naturreizen des Thüringer Waldes sich ergötzen wollen. Anders hat sich das wirtschaftliche Leben im Harz entwickelt, dessen Bil- dungsweise, Naturschönheit, Sagenreichtum und Geschichte so viel Verwandtes mit dem Thüringer Wald hat. Der Harzer hat sich dem Bergbau zugewendet und ist in diesem Gewerbe der Lehrer der Alten und Neuen Welt geworden. Die Industriegebiete in Sachsen, in den Sudeten und in Oberschlesien. Über die Senke des gewerbereichen Vogtlandes, in der die große Heer- und Handelsstraße von S. nach N. zieht (Hof, Plauen, Reichenbach), wird das ausgedehnte Gebiet dessächsischengroßgewerbes mit seiner überaus dichten Bevölkerungsanhäufung erreicht. Die Grundlagen dieses Gewerbelebens bilden die Steinkohlenlager um Zwickau, in deren Umgebung mit wunderbarer Raschheit aus bedeutungslosen Landstädtchen wichtige und volkreiche Plätze der

11. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 55

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
D. Das Hessische und Weserbergland. 55 fabrikation. Nahe der Stadt liegen außerdem bekannte Gummikamm-, Zement- und Waggonfabriken und eine große Wollkämmerei. Durch die Herstellung feinster Reißzeuge hat Holzminden einen Weltruf erlangt. In der Umgebung von Minden wird bedeutende Tabak- und Zigarren- Industrie getrieben. V. Verkehr. Durch die Auflösung in einzelne Gebirgsmaffen und durch die im W. gelegene Senke ist das Hessische und Weserbergland eine wichtige Verkehrslandschaft geworden, wenigstens für Hauptverkehrswege. Die Linie von Frankfurt durch die Hessische Senke nach Cassel und diejenige über Fulda und Bebra nach derselben Stadt kennen wir bereits (f. S. 41). Die letztere ist die wichtigere. Sie bildet einen Teil der Schnellzugslinien Frankfurt-Bebra-Eisenach-Halle-Berlin und Frankfurt-Cassel-Göttingen-Hannover- Hamburg. In Cassel wird diese Linie von der Bahn aus dem Ruhrgebiet ins Thüringische Becken (Halle) gekreuzt, in Hannover von dem uns schon bekannten Nordexpreß (s. S. 51). Diesem wird durch die sich ihm entgegenstellenden Weserberge hindurch ein natürlicher Weg in der Westfälischen Pforte und der Bielefelder Klause, einem tiefen Einschnitte des Teutoburger Waldes, geöffnet. Cassel und Hannover sind also wichtige Eisenbahnknotenpunkte und ver- danken ihrer verkehrsgeographischen Lage einen großen Teil ihrer Bedeutung. Namentlich Hannover hat eine bevorzugte Stellung. Durch seine Lage am Rande der Mittelgebirge gliedert es sich in den großen natürlichen Straßenzug ein, in dem von Köln bis Breslau eine Reihe wichtiger Handels- und Verkehrs- städte entstanden sind (s. S. 11). Durch die Lage am nördlichsten Punkt der Mittelgebirge, also durch die vorgeschobene Stellung, wird es ein Ausgangs- und Zielpunkt der Verkehrsstraßen zwischen Hamburg, Bremen und dem west- lichen Mittel- und Süddeutschland. — Die Weser mit ihren Quellflüssen Werra und Fulda hat im Bergland für den Verkehr keine wesentliche Bedeutung und kann erst vom Zusammenfluß der beiden Quellflüsse an größere Schiffe (bis zu 500 t) tragen. Zusammenfassung. 1. Das Hessische und Weserbergland ist ein mit fruchtbarem Boden und mildem Klima nur ärmlich ausgestattetes Gebiet, das der Landwirtschaft im ganzen wenig günstige Bedingungen bietet. Ebenso ist der Besitz an Boden- schätzen gering, so daß auch die Industrie keine größere Bedeutung gewinnen kann. 2. Wichtiger ist das Bergland als Verkehrslandschaft, doch sind es auch nur wenige Hauptlinien, welche seine Stellung im deutschen Verkehrsnetz begründen. 3. Das Hessische und Weserbergland gehört daher zu den dünn bevölker- ten und mit wenig größeren Städten versehenen Landesteilen (40—50 Einwohner auf 1 qkm). Die wichtigsten Städte sind: in cker Provinz Henen: Fulda, 20000 (Leinen-, Baumwoll-und Wollindustrie). — Hersfeld (dass.). — Bebra (Eisenbahnkreuzungspunkt). — Cassel, 139000 (1910: 154000) (Leinen-, Eisen-, Porzellan- und Tonwarenindustrie; Jnstrumentensabrikation; Eisenbahnknotenpunkt); in der Provinz 5clcttfalcn: Bielefeld, 74000 (Leinen-, Samt- und Plüsch- fabrikation; Bleicherei, Wäscherei; Eisenindustrie). — Herford, 29000 (Leinenindustrie). — Minden, 25000 (Tabakindustrie). — Oeynhausen (Badeort);

12. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 266

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
266 m. Deutschland. W.-Ende nach Nordhausen vor dem Sw.-Rand des Harzes, wo Korn- branntwein aus Roggen („Korn^ gebrannt wird, wie im No. Deutsch- landö aus Kartoffel Branntwein gewonnen wird: Durch Brennerei (Destil- lation) kann aus allen stärkemehlhaltigen Pflanzen Branntwein bereitet werden. Entlang der Thüringer Eisenbahn, die von Halle aus durch das Thüringische Becken nach Eisenach führt, liegen an der Saale Merse- bürgi, Rbz.-Hst., und Weißenfels, ebenso Naumburg gegenüber der Unstrutmündung; *Erfnrt, Rbz.-Hst., an der Gera, ist Mittelpunkt des Thüringischen Beckens, wo sich die mittlere Straße über deu Thüringer- Wald nach dem Harz mit der jetzt von der Thüringer Eisenbahn verfolgten kreuzt; es ist daher stets die größte und gewerblichste Stadt Thüringens gewesen, erst jüngst durch Halle infolge seiner Industrie überflügelt; Gartenbau und Sämereihandel. An der oberen Unstrut Mühlhausen; auf dem Eichsfeld Heiligenstadt an der Leine. In einer Exklave2 ant Abhang des Thüringer Waldes zum Werratal Suhl, s. vom Beerberg, seit alters durch Gewehrfabrikation bekannt. 5. Säch- 5. Anteil der Sächsisch-Ernestinischen Staaten (S. 306); er Ernestin.- begreift fast die ganze S.-Hälfte Thüringens. Staaten. ^ Großherzogtum Weimar (oder Weimar-Eisenach). Im Izisenach^ größeren O.-Teil liegt die Hst. Weimar an der Ilm, ö. von Erfurt; weiter abwärts und r. von der Ilm Apolda mit großer Strumpfwirkerei. Im So. ist Jena an der Saale die Thüringer Universität. — Im W.- Teil, der sich bis an die Rhön ausdehnt, liegt Eisen ach am Fuß der schön wiederhergestellten Wartburg, nahe d&n Nw.-Ende des Thüringer Waldes. b)Koburg- t>) Herzogtum Koburg-Gotha. Im größeren N.-Teil die Hst. Gotha, w. von Erfurt. Von Gotha sw. unfern des Jnselsberges das Städtchen Friedrichroda dicht am Fuß des Thüringer Waldes, beliebter Sommerfrischort, nebst Schloß Neinhardsbrunn, ganz von Wald, Wiesen und Weihern umgeben. Davon wnw. zieht die Stadt Ruhla in einem langen Gebirgstal südwärts empor längs einem Bach, der ihn in einen gothaischen Anteil r. und einen weimarischen l. scheidet; Ruhla ist berühmt durch seine Meerschaumarbeiten. - Im S.-Teil, der ganz ins ' Slawisch Mezibor = mitten im Kiefernwald. Durch Anähnlichung an deutschen Sprachklang wurde aus bor ^Kiefernwald, vgl. Brennabor) bürg, — - Exklave (Ausschluß) heißt ein kleines, abgesondert liegendes Stück eines Staats- gebiets, das von fremdem Gebiet umschlossen wird; im Verhältnis zu diesem nennt man es eine Enklave (Einschlich).

13. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 47

1913 - Berlin [u. a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 47 Thüringen und Harz. Bei dem vielgenannten Bebra unterhalb Hers- feld an der Fulda zweigt eine der Hauptverkehrslinien des mittleren Deutschland über Gotha, Erfurt und Weimar nach Leipzig ab. Sie durchschneidet Thüringen, das durch Naturschönheit, Sage, Geschichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroen gleichberühmte Herzland Mitteleuropas. Die wellige Thüringische Hochfläche ist ihrer Bodennatur nach vorwiegend ein Land des Ackerbaues; die Goldene Aue ist ihre Kornkammer, die Umgebung von Erfurt (200 m) ihr Gartenland. Doch hat auch allerhand Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils bodenständige, wie die Fabrikation des Nordhäuser Korn, die durch die Schafzucht des Eichsfeldes genährte Tuchfabrikation Mühlhausens, die Salz- werke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljackenwirkerei zu Apolda, die Herstellung ausgezeichneter optischer Instrumente zu Jena. Be- sonders große industrielle Betriebsamkeit herrscht infolge des Waldreichtums und der Mineralschätze sowie der dichten Bevölkerung im „Walde" selbst. Die Sonne- berger Spielwaren, die Suhler Gewehrfabriken, die Ruhlaer Meerschaum- pfeifen und die Schiefertafeln und Griffel aus dem Frankenwalde sind allbekannt. Ihren Ruhm verdanken die thüringischen Städte aber doch hauptsächlich ihrer Bedeutung für das geistige Leben des ganzen deutschen Volkes. Es sei in dieser Hinsicht erwähnt die Lutherstadt Eisen ach und die sagen- und geschichtsberühmte Wartburg, Gotha mit einem der ersten kartographischen Institute der Welt, Weimar mit den geweihten Stätten, wo Herder, Schiller, Goethe geschaffen, Jena mit seinem studentischen Treiben, das bereits im Fränkischen gelegene Mein in gen mit seinem Theater. In der Reisezeit ist Thüringen alljährlich das Ziel vieler Tausende von wanderlustigen Menschen, die entweder die nationale Wallfahrtsstätte auf dem Kyffhäuser und die Wartburg besuchen oder an den Naturreizen des Thüringer Waldes sich ergötzen wollen (f. Farbentafel). Anders hat sich das wirtschaftliche Leben im Harz entwickelt, dessen Bildungsweise, Naturschönheit, Sagenreichtum und Geschichte so viel Verwandtes mit dem Thüringer Wald hat. Der Harzer hat sich dem Bergbau zugewendet und ist in diesem Gewerbe der Lehrer der Alten und Neuen Welt geworden. Die Industriegebiete in Sachsen, in den Sudeten und in Oberschlesien. Uber die Senke des gewerbereichen Vogtlandes, in der die große Heer- und Handelsstraße von S. nach N. zieht (Hos, Plauen, Reichenbach), wird das ausgedehnte Gebiet der sächsischen Großindustrie mit seiner über- aus dichten Bevölkernngsanhäusuug erreicht. Die Grundlagen dieses Gewerbe- lebens bilden die Steinkohlenlager um Zwickau, in deren Umgebung mit wunder- barer Raschheit aus bedeutungslosen Landstädtchen wichtige und volkreiche Plätze der Woll- und Baumwollindustrie emporgewachsen sind, so Glauchau, Meeraue, Crimmitschau, Plauen (120000 <£.), Reichenbach, Zwickau, während Chemnitz (290000 E.) außerdem noch große Maschinenwerkstätten besitzt. Im Erzgebirge ist nach Erschöpfung der Metallager der einst blühende Bergbau Wrückgegangen. Jetzt hat sich dort bei der Unergiebigkeit des Bodens und der Rauheit des Klimas die Hausindustrie: Weberei, Herstellung von Spielwaren, Spitzenklöppelei und Feinstickerei, seßhaft gemacht. 4»

14. Realienbuch - S. 102

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
102 Ii. Erdkunde. 3m Osten greift die preußische prov. Schlesien in das Lausitzer Bergland ein (Görlitz). 3in Westen liegt am nördlichen Bande des Vogllandes (z. T. allerdings schon im Tief- lande) die beiden Fürstentümer Reuß ä. L. mit der Hauptstadt Greiz und Beuß j. L. mit der Hauptstadt Gera, sowie das Herzogtum Sachsen-Kltenburg mit der Hauptstadt Kltenburg (40). 3. Das Thüringische Dergland. Un das Sächsische Gebirgsland schließt sich im Westen ein Bergland an, das man nach dem valksstamme, von dem es fast ausschließlich bewohnt wird, Thüringen nennt. Es gliedert sich in folgende Teile: 1. Der Frankenwald, der von der oberen Saale (Quelle?) bis zur werraquelle reicht, ist ein flachwelliges, gipfelarmcs Hochland. In zahlreichen Steinbrüchen gewinnt man Schiefer, aus dem Schreibstifte, Schiefertafeln, Dachziegel und Wetzsteine hergestellt werden. 2. Der Thüringer Wald, der die Fortsetzung des Frankenwaldes bildet und bis zum werraknie reicht, ist ein langgestrecktes Uammgebirge. Im Schnee-, Beer- und Inselsberge steigt er zu höhen von fast 1000 w an. Huf seinem Kamme führt der „Rennstieg" entlang, der einst das Land der Franken von dem der Thüringer schied. — Das dicht bewaldete Gebirge (Name!), das man wegen seiner Schönheit den „park Deutschlands" nennt, wird im Sommer von vielen Fremden auf- gesucht. Der Wald ist für die Bewohner eine wichtige Erwerbsquelle. Zein holz wird zu Pappe, Papier und Spielwaren (Sonneberg,- 16) verarbeitet und dient in Glashütten und Porzellanfabriken als Feurungsmittel. — In Suhl (14) befinden sich große Gewehrfabriken, und in Ruhla (7) verfertigt man Metallwaren und aus Meerschaum Zigarrenspitzen und Tabakpfeifen. Km Südabhange des Thüringer Waldes liegen die Residenzstädte Toburg (24) und Meiningen (17). 3. Dar Thüringer Hügelland, a) Den nordwestlichen Teil des Thüringer Hügel- landes bildet das Eichsfeld, das durch die Leine zur Weser und durch die Unstrut zur Saale entwässert wird. Das Gebiet südlich vom oberen Leinetale ist eine Hochfläche, die nur dünn bevölkert ist. Da sich die Bewohner vom Feldbau allein nicht zu ernähren vermögen, betreiben sie auch Leinen- und Wollweberei, oder sie suchen in benach- barten Gegenden Verdienst. Die Landschaft nördlich der Leine hat fruchtbareren Boden. b) Der übrige, größere Teil des Gebietes besteht aus einer Reihe von Hügelketten und Talmulden. Er senkt sich nach Osten und Nordosten zur Saale, deren größter Nebenfluß die Unstrut ist. Besonders die Talbecken sind sehr fruchtbar. Kn der Unstrut liegt Mühlhausen (35) mit Kcker- und Gartenbau, sowie Webereien und Tabakfabriken. Ein sehr ertragreicher Landstrich ist die „Goldene Kue" (Name!), die sich zwischen dem Harz und dem sagenumwobenen Uyffhäuser (Barbarossa; Uaiser-Wilhelm-Venkmal) ausbreitet. Ihr hauptort ist Nord Hausen (33; Brannt- weinbrennereien und Tabakfabriken). — Erfurt (111) ist durch seine Blumen- und Gemüsesämereien weltberühmt geworden. Kn der Straße, die in westlicher Richtung an Erfurt vorüberführt, liegen drei Hauptstädte thüringischer Staaten: Eisenach (38; Wartburg), Gotha (40) und Weimar (35; Schiller und Goethe). Dort, wo diese Straße die Saale trifft, vereinigt sie sich mit einer andern, die dem Saaletale folgt. Kn ihr finden sich Rudolstadt (13), Jena (38; Universität), Naumburg (27) sowie — bereits im Tieflande liegend — Weißenfels (34), Merseburg (21) und Halle (5. 97). 4. politische Verhältnisse. Der südöstliche Teil des Frankenwaldes gehört zum Königreiche Bayern.

15. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 132

1911 - Leipzig : Dürr
— 132 — In der Thüringer Mulde, die sich vom Eichsfeld bis zur Saale allmählich verbreitert, ist der Gegensatz zwischen den meist aus Muschelkalk bestehenden und daher trocknen Höhen und den fruchtbaren wannenartigen Tälern ausgeprägt: Eichsfeld, Hainich, Hainleite und Finne sind spärlich besiedelt und vorzugsweise mit Wald bedeckt; in den Niederungen ergiebiger Getreide-- und Gartenbau: bedeutende Blumen- und Gemüsezncht, besonders in dem Talkessel von Erfurt, das den Mittelpunkt des thüringischen Landes bildet. An der untern Unstrut bei Freyburg und an der Saale bei Naumburg wird sogar Wein gebaut. Ju vielen der zahlreichen Mittelstädte Thüringens haben sich auch mancherlei Gewerbe entwickelt, so in Nordhausen (siehe oben) die Kornbranntweinbrennerei, in Apolda die Strumpfwirkerei, iu Mühlhausen (an welchem Fluß gelegen?) und Langensalza die Weberei, in Jena die Herstellung seiner optischer Instrumente. in Gotha die Kartographie. Der Hauptverkehr folgt nicht dem Fluß der Mitte, der Unstrut, weil diese starke Biegungen macht, sondern zieht am Nord- und Südraude der Landschaft entlang. Der nördliche Weg führt (von Kassel) über Nordhausen und Eis leben nach Halle, der füdliche verbindet Eisenach, Gotha, Erfurt und Weimar; hier tritt eine Teilung ein: die Haupteisenbahn zieht im Ilm- und Saaletal über Apolda, Naumburg und Weißenfels nach Halle (oder Leipzig); eine andere stellt über die Universitätsstadt Jena und die Industriestadt Gera die Verbindung mit dem mittlern Sachsen her. Bei Gotha vereinigt sich mit dem südlichen Weg der über Göttingen. Mühlhausen und Langensalza von den Nordseehäfen kommende Verkehr; bei Erfurt kreuzt ihn die Eisenbahn von Magdeburg und vom Harz nach der Werra- und Maingegend. Mancher Ort der thüringischen Landschaft weckt welt- und literargeschichtliche Erinnerungen oder ist durch die Sage verherrlicht worden: die Wartburg unter den thüringischen Landgrafen und als Aufenthalt Luthers; Weimar zur Zeit Goethes, Schillers und anderer Dichter; die Schlachtfelder an der Unstrnt, bei Saalfeld, Jena und Langensalza; der Kysshänser. Zur Einprägnng der politischen Verhältnisse Thüringens vergl. S. 30. 5. Die drei Höhenzüge des Fichtelgebirges, die hufeisenförmig das wellige Quellgebiet der Eger einschließen, bestehen vorzugsweise aus Granit, der viel-sach als Baustein verwendet wird; die feinern politurfähigen Arten gebraucht man zu Sockelu von Denkmälern. Durch das nur spärlich bewohnte Gebirge zieht die Bahn von Leipzig über Hof nach München; die nach Nürnberg umgeht es. 6. Im Königreich Sachsens bildet das Elstergebirge den Übergang zwischen Fichtelgebirge und Erzgebirge; das Elbsandsteingebirge ist zwischen Erzgebirge und Lausitzer Gebirge (beide älter als das Elbsandsteingebirge) eingekeilt. Die Vorhöheu des Elster-, Erz- und Lausitzer Gebirges gehen ganz allmählich in das nördliche Tiefland über, das im Gebiete der Elster weit nach 8 vordringt (sächsisch-thüringische oder Leipziger Tieslandsbucht). A. Das Elstergebirge bildet mit feiner nördlichen Abdachung das Vogtland. Diesen Namen erhielt das Land, weil es als wichtiges Übergangsgebiet !) Wenn die Zeit eine noch eingehendere Behandlung gestattet, sind die Ausführungen in § 8 zu berücksichtigen.

16. Badisches Realienbuch - S. 95

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii Schale des sonst gesegneten Hügellandes kann man das obere Eichsfeld bezeichnen. Im oberen Eichsseld, einer etwa 450 m hohen Hochfläche, ist der Boden von sehr geringer Fruchtbarkeit. Infolgedessen sind die Bewohner gezwungen, als Maurer und Feldarbeiter in der Fremde ihren Unterhalt zu gewinnen. Auch die vom Eichsfeld sich in das Innere Thüringens erstreckenden Höhenzüge bestehen aus Muschelkalk, der wohl herrliche Buchenwälder trägt, aber für den Ackerbau keinen günstigen Boden liefert. Zn diesen Höhenzügen gehört das Kyfshäusergebirge. Tief im Schoße des Kyffhäusers soll der Sage nach der alte Barbarossa schlummern. Auf dem Kyffhäuser haben die alten und jungen Krieger des neuerstandenen Deut- schen Reiches dem geliebten Heldenkaiser Wilhelm I. ein prächtiges Denkmal errichtet. Die zwischen den Höhenzügen liegenden Mulden mit ihrem Schlammboden sind von höchster Fruchtbarkeit, reich an Garten- und Ackerland. Die Gol- dene Au, die von der Helme durchflossene Talebene, liefert Getreide und Zucker- rüben, das weite Unstrutbecken ist Thüringens Gemüse- und Obstgarten; die Gartenstadt Erfurt (111 T.) versorgt Deutschland mit Blumen, Blumensamen und Gemüse. Die Fruchtbarkeit in den Mulden wird begünstigt durch die reichliche Be- wässerung. Der Grenzfluß zwischen Sachsen und Thüringen ist die vom Fichtel- gebirge kommende Saale, die in einem tiefeingeschnittenen Talbett vorbei an herr- lichen Wäldern, kühnen Burgen, schönen Rebgeländen und volkreichen Städten (Rudolstadt, Jena, Naumburg, Weißenfels, Halle) in nördlicher Richtung zur Elbe fließt. Bei Naumburg nimmt sie denhauptfluß des inneren Thüringens, die Unstrut auf, die auf ihrem Laufe das betriebsame Mühlhausen durcheilte. Der Nebenfluß der Unstrut, die Gera, weiß von dem turmreichen Erfurt zu erzählen. 1. Die thüringischen Staaten. a) Das Großherzogtum Sachsen-Weimar (3620 qkm — 417 T.) wird vom Thüringer Walde (S. 83) durchzogen und besteht aus drei größeren und vielen kleineren Teilen. Weimar (35 T.), an der Ilm, ist die freundliche Hauptstadt des Großherzogtums. Das Residenzschloß enthält u. a. die mit herrlichen Malereien ausgestatteten vier Dichterzimmer, die Goethe, Schiller, Herder und Wieland gewidmet sind. Diese Dichter lebten in Weimar unter dem kunstsinnigen Herzog Karl August. Am Goetheplatz steht Goethes, an der Schiller- straße Schillers Wohnhaus. Auf dem Theaterplatze erhebt sich das Doppelstaudbild Goethes und Schillers. Andere Plätze der Stadt werden von den Standbildern Herders und Wielands geziert. An der Saale liegt die Universitätsstadt Jena (40 T.). Auf einer altberühmten Handels- straße gelangen wir von Weimar über Erfurt und Gotha nach der wegen der schönen Umgebung von Fremden vielbesuchten industriereichen Stadt Eisenach (40 T.). t>) Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (2470 qkm — 280 T.) umfaßt das am Südabhauge des Thüringer Waldes liegende Bergland und den westlichen Teil des Frankenwaldes. o) Das Herzogtum Sachsen-Eoburg-Gotha (1980 qkm — 260 T.) besteht aus dem am Nordfuße des Thüringer Waldes und im Thüringer Hügelland gelegenen größeren Herzogtum Gotha (Hauptstadt Gotha [40 Tz, eine mit zahlreichen Prachtbauten geschmückte, industriereiche Stadt) und dem südlich vonr Thüringer Wald im fränkisch-thüringischen Hügelland gelegenen kleineren Herzogtum Eoburg (Hauptstadt Coburg, einerwundervoll gelegenen Gartenstadt, überragt von der alt-

17. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 44

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
44 Die deutschen Landschaften im einzelnen. in dieser Hinsicht erinnert an die Lutherstadt Eisen ach und die sagen- und ge- schichtsberühmte Wartburg, an Gotha mit dem ersten kartographischen Institut der Welt, an Weimar, wo Herder, Schiller und Goethe geschaffen, an Jena mit seinem studentischen Treiben, an das bereits im Fränkischen gelegene Mein in gen mit seinem Theater. So ist Thüringen eine durch Naturschönheit, Sage und Geschichte, Industrie und Verkehr wie die Gunst der geo- graphischen Lage gleichmäßig ausgezeichnete Landschaft. Politische Gliederung und Siedelungen. In den Besitz der Land- schast Thüringen teilen sich vor allem Preußen mit der Provinz Sachsen und die sog. Thüringischen Staaten, von denen jeder aus getrennten größeren und kleineren Landstücken besteht; zu diesen zahlen das Großherzogtum Weimar, die Herzogtümer Sachsen-Koburg-Gotha und Sachsen-Meiningen und die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg- Sondershausen. Auch Bayern greift mit seinem Anteil am Frankenwalde noch nach Thüringen hinüber. In der Provinz Sachsen: Nordhausen, der Hauptort der weizenreichen Goldenen Aue, und Mühlhausen an der Unstrut; ebenfalls im Unstruttale Langen- salza. In der Mitte der Thüringer Hochebene: Erfurt, hervorragend durch seinen Gartenbau, die größte Stadt Thüringens, 100000 Einw. — An der Südseite des Thüringer Waldes: Suhl. — An der Ostgrenze von Thüringens Hochfläche längs der wichtigen Saalestraße Naumburg, Weißenfels (unweit davon Roß- bach [1757]), Merseburg und Halle, dieses an der Vereinigung mehrerer Verkehrswege, 170000 Einw. Seine bedeutende Industrie dankt es vor allem den reichen Salzlagern und Braunkohlenfeldern in der nächsten Umgebung; es ist Sitz einer Universität und der großen Franckeschen Stiftungen. Im Großherzogtum Sachsen-Weimar: im größeren Ostteil: an der Ilm Weimar, Residenz, voll von Erinnerungen an Herder, Goethe und Schiller; nahe der Ilm Apolda mit zahlreichen Wollwarenfabriken; an der Saale Jena, Universität (Schlacht 1806); im Westteil und zwar am Nordwestende des Thüringer Waldes Eisen ach; südsüdöstlich davon Ruhla, halb weimarisch, halb gothaisch. Im Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha: im größeren Nordteil auf der Thüringer Hochfläche Gotha; südwärts davon die Sommerfrischorte Friedrichroda und Oberhof. Im Südteil am Südfuße des Thüringer Waldes Koburg mit dem hochragenden herzoglichen Residenzschloß. Im Herzogtum Sachsen-Meiningen: an der Werra Meiningen; weiter aufwärts Hild bürg hausen. Am Sw.-Abhang des Frankenwaldes Sonneberg; Saalfeld an der Saale (1806); Lehesten mit Schieferbrüchen. Im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstadt an der Saale; in der Nähe Schloß Schwarz bürg. Im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen: Sondershausen, Residenz. 6. Das Sächsische Vergland. Das Sächsische Bergland umfaßt das Vogtland, das Erzgebirge, das Elb- sandsteingebirge und einen Teil des Lausitzer Berglandes; es setzt sich aus recht verschiedenartigen Erhebungen zusammen.

18. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 171

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 99. Das sächsische Bergland. 171 platz fremder Heere und der Schauplatz vieler Schlachten gewesen: Lützen, Groß-Görschen, Roßbach, Jena nn5> Auerstedt, Saalfeld, Langensalza. ' Der Thüringer Wald war ursprünglich infolge der Höhe seiner Pässe ein Verkehrs- Hindernis, ebenso der Harz wegen der Massigkeit seiner Erhebung; er wird auch heute noch vom großen Verkehr durch die alten Straßen Halle — Hannover und Halle — Nordhausen — Cassel — Frankfurt umgaugen. Auch den Thüringer Wald umgehen zwei wichtige Verkehrslinien: Die eine führt von Halle das Saaletal aufwärts und durch die Oberpfalz nach München, die zweite ist die Bahn Halle—eisenach —Frankfurt; erst später ist eine Bahn von Erfurt durch den 3 Km langen Brandleitetunnel nach Stuttgart geführt worden. Die Städte liegen fast alle an den genannten Hauptverkehrslinien.- Es sind meist kleine Residenzen der oft geteilten sächsischen Herzogtümer. 1. Am nördlichen Harzrand sind Goslar, Wernigerode, Quedlinburg, Wallenstedt ursprünglich Burgsiedluugeu, in welche sich die Bewohner in Kriegszeiten flüchten konnten, Halberstadt ist Eisenbahnknotenpunkt. 2. An 0er südlichen Harzstraße verdankt Halle (180000 Einw.) der günstigen Verkehrslage und dem Braunkohlen- und Salzbergbau seiner Umgegend seinen großen Aufschwung, es ist eine uralte Brücken- und Salinenstadt. Westlich liegt Eisleben mit bedeutendem Bergbau, in Nordhausen wird der Roggen der Goldenen Aue zu Branntwein verarbeitet, Heiligenstadt auf dem ärmlichen Eichsfeld. 3. Die Thüringer Bahn berührt das alte Merseburg, Weimar, Erfurt (125000 Einw., Samenhandel, Gemüsebau), Gotha, Eiseuach (Wartburg). 4. An der Berlin — Stuttgarter Bahn die Sommerfrische Oberhof, weiter Suhl mit Gewehrfabrikation und die Residenz Meiningen an der Werra. 5. An der Saalbahn die Thüringer Universität Jena, weiter Rudolstadt und Saalfeld. I. Preußische Provinz Sachsen: Halle, Halberstadt. Wernigerode, Mans- feld, Eisleben, Nordhauseu, Merseburg, Erfurt, Langensalza, Mühlhausen, Heiligenstadt, Suhl. Ii. Großherzogtum Sachsen-Weimar: Weimar, Eisenach, Jena, Apolda. Iii. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha: Gotha, Koburg. Iv. Herzogtum Sachsen-Meiningen: Meiuingen, Hildburghausen, Saalfeld, Sonneberg. V. Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstadt, Frankenhausen. Vi. Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen: Sondershausen. § 99. Das sächsische Bergland. Grenzen. Das sächsische Bergland gleicht einem rechtwinkligen Dreieck, dessen rechter Winkel bei Leipzig liegt und dessen andere Ecken das Fichtel- gebirge und der Elbdurchbruch durch das Elbsandsteingebirge sind.

19. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 114

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
114 2. Die übrigen norddeutschen und mitteldeutschen Staaten. 2. Die übrigen norddeutschen und mitteldeutschen Staaten. Staaten Größe in qkm Ein- wohner 1910 Dichte auf 1 qkm Städte Hauptstädte fett gedruckt Natürliche Landschaften Königreich Sachsen 15000 4800000 320 Dresden, Pirna, Sächsisches Berg- (5 Kreis- Meißen, Freiberg. und Hügelland, hauptmannschasten) Bautzen, Zittau. südlicher Teil der Chemnitz, Glau- Sächs. -Thüringischen chau, Meerane, Anuaberg. Zwickau, Plauen, Tieflandsbucht. Crimmitschau. Leipzig Großherzogtum Sachsen-Weimar 3600 417000 116 Weimar, Apolda, Jena, Eisenach, 3 Teile in Thüringen. Ilmenau Großhcrzogtum Mecklenb. - Schwerin 13000 640000 49 Schwerin, Rostock, Warnemünde t Mecklenburgische I Seenplatte. Großherzogtum Mecklenb.-Streliß 2900 106000 36 Neu-Strelitz Großhcrzogtum 6400 482000 75 Oldenburg Nordseehinterland Oldenburg südlich b. Jadebusen. Herzogtum 3700 494000 135 Braunschweig Nördliches Harzvor- Braunschweig land, Harz und Weserbergland. Herzogtum 2500 279000 113 Meiningen, Saal- Südabhang des Sachsen-Meiningen feld, Sonneberg Thüringer Waldes. Herzogtum 1300 216000 163 Ältenburg 2 Teile in Thüringen. Sachsen -Altenburg Herzogtum Sachsen- 1980 257000 130 Gotha, 1 Teil nördlich, 1 Teil Coburg-Gotha Friedrichroda, südlich des Thüringer Oberhof, Coburg Waldes. Herzogtum Anhalt 2300 331600 144 Dessau, Bernburg Sächs.-Thür. Tief- landsbucht u. Harz. Fürstentum 860 90000 104 Sondershausen Thüringer Wald und Schwarzburg- Sondcrshausen Thüringer Becken. Fürstentum Schwarz- 940 101000 107 Rudolstadt Thüringer Wald und bürg-Rudolstadt Kyffhäuser. Fürstentum 320 72000 226 Greiz Au der oberen Saale Reuß ältere Linie und Weißen Elster. Fürstentum 830 153000 184 Gera An der oberen Saale Reuß jüngere Linie und Weißen Elster. Fürstentum Waldeck 1100 62000 55 Arolsen Hessisches Bergland. Fürstentum 340 47000 137 Bückeburg Weserbergland. Schaumburg-Lippe Fürstentum Lippe 1200 151000 120 Detmold Weserbergland. Freie Stadt Hamburg 414 1000000 — Hamburg — Freie Stadt Bremen 256 299000 — Bremen — Freie Stadt Lübeck 298 117000 — Lübeck —

20. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 35

1915 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 35 Waldwirtschaft, noch mehr aber Bergbau auf Silber, Kupfer, Blei und Eisen sind von alters her die Hauptbeschäftigung der Harzer. *) Von den sieben Bergstädten des Harzes ist Klausthal die bedeutendste. Politische Einteilung und Siedelungen. Den größten Anteil an den thüringischen Landen hat 1. das Königreich Preußen mit der Provinz Sachsen. Im Herzen Thüringens Erfurt, 110000 Einw., die größte Stadt Thüringens, mit berühmten Handels-aärtnereien. An der „Goldenen Aue" Nordhanfen, bekannt durch seinen Storn-branntwein. An der Saale Naumburg, Averse bürg und Halle. Halle ist eine Universitätsstadt mit 180000 Einw.; in der Nähe befinden sich große ^alz- und Braunkohlenlager. Die übrigen thüringischen Staaten sind folgende: 2. und 3. die beiden Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg - Sondershausen mit den Residenzstädten Rudolstadt an der Saale und Sondershausen, südsüdöstlich von Nordhausen; 4. das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Hauptstadt Weimar; Jena an der Saale; am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes Eisenach mit der Wartburg; 5. das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. Hauptstadt Gotha; südlich des Thüringer Waldes Koburg mit Schloß; 6. das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Auf der Südseite des Thüringer Waldes Meiningen an der Werra, Hauptstadt. Am Harz haben drei Staaten Anteil: das Königreich Preußen und die Herzogtümer Braunschweig und Anhalt. Die thüringischen Lande sind politisch am meisten zersplittert. 5. Das Sächsische Vergland. Mannigfaltigkeit der Bodenformen. Das Sächsische Bergland, das dem Flußgebiete der Elbe angehört, umfaßt die drei folgenden Erhebungen: 1. das Vogtland, ein flachwelliges wiesen- und felderreiches Plateau; 2. das Erzgebirge (Abb. S. 36), ein Kuppengebirge wie der Böhmerwald, aber aus Gneis bestehend; 3. das Elbsand st ein geb ir ge (Abb. S. 36), ein durch viele Talschluchten zerstücktes Sandsteinplateau. Das Sächsische Bergland setzt sich mithin aus ganz verschiedenartigen Gebirgen zusammen. Vogtland und Erzgebirge sind reich an Wasserkräften, die vielfach der Industrie dienstbar gemacht werden. Im Vogtlande blüht die Weberei. Die sächsische Stadt Plauen an der Elster, 120000 Einw., und die reußischeu Residenzstädte Greiz und Gera, ebenfalls an der Elster, sind Sitze großer Webereien. Zum Elstergebiet gehört ferner die Residenzstadt Altenburg an der Pleiße, in fruchtbarer Gegend, und die an der Mündung der Pleiße in die Elster gelegene Stadt Leipzig, bereits dem Tiefland angehörig. Es ist die größte Stadt Sachsens (fast 600000 Einw.), 0 Daraufhin zielt des Harzers Spruch: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz!"