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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 62

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
62 Handelsgeographie. Werte des Welthandels. Weitaus den größten Anteil am Welthandel haben Großbritannien (17%), das Deutsche Reich (13%) und die Vereinigten Staaten von Amerika (10%); sie sind die drei Riesenhandelsstaaten der Erde; auf sie entfallen volle -10% des Gesamtaußenhandels der Welt. (S. auch die Entwicklung des Außen- Handels der einzelnen Länder S. 21.) Was insbesondere die Tätigkeit des deut- scheu Kaufmanns betrifft, so überspannt sie heute den ganzen Erdball, und das alte Hansewort „Mein Feld ist die Welt" ist nunmehr zur vollendeten Tatsache ge- worden. (Deutschlands Handel S. S. 26.) Gesamt-Außenhandel wichtigerer Länder 1910. Ber. Frank- Bel-Jta- Großbritannien Deutschld. Staaten Niederl. reich gien lien Übrige Länder Ia^«Ss4s>N5k§5l Iw>c| ~| 17% 13%, ' 10% 3% 8% 4°/0 3,5°/o 36,5% 23 000 Mill. M. 16 500 13 900 10 000 10 000 5500 4100 50 040 Mill. M. Wert des Gesamt-Außenhandels aller Länder der Erde 1910 139 Milliarden Mark. Welthandelsgüter. I. Nahrungs- und Genußmittel. 1. Getreide. Unter den Nahruugspslauzeu stehen die Getreidearten an erster Stelle; an ihren Anbau kuüpst sich alle höhere Kultur, und unter allen Welt- Handelsgütern behauptet das Getreide den ersten Rang. Zu den Getreide aus- sührenden Ländern, die demnach als die Kornkammern der Erde bezeichnet werden können, zählen, nach ihrer Bedeutung für den Weltmarkt geordnet: die Bereinigten Staaten, Rußland, Argentinien, Kanada, Rumänien, Ungarn, Australien. Hauptgetreide-Einfuhrländer sind die Industriestaaten Europas sowie die skandinavischen Staaten. (Gründe!) In Deutschland ist das Getreide überhaupt der erste und wichtigste Einfuhrartikel (für nahezu 1 Mil- liarde Mark; fast 7 Millionen Tonnen, Großbritannien über 9 Billionen Tonnen), trotzdem Deutschland selbst nach Rußland am meisten Getreide in Europa anbaut. Infolge der großartigen Entwicklung der Verkehrsmittel ist heutzutage eine all- gemeine Welternährung gesichert und sind Hungersnöte in den Ländern europäischer Kultur ausgeschlossen. Die westeuropäischen Staaten (ohne Großbritannien, das noch Freihandel hat), vor allem auch Deutschland, haben infolge des ungeheuren Angebots ausländischen Getreides Getreidezölle eingeführt, damit die eigene Land- Wirtschaft konkurrenzfähig bleibt. 2. Kartoffel. Nächst dem Getreide ist für Europa die Kartoffel, das „Brot der Armen", sehr wichtig; sie stammt bekanntlich aus Amerika und ist nunmehr über ganz Europa verbreitet. Weitaus die meisten Kartoffeln, etwa die Hälfte der Welternte (jährlich bis1/2 Milliarde Meterzentner), erzeugt Deutschland. (S. S. 9 u. 10.)

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 69

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. 69 dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßen- zug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß fand in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Msten- gebiete Afrikas; 2. der Straßenzug von Rom über Ancona, Aquileja nach Jstrien, Jllyrien, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien; 3. die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyrenäen- Halbinsel und endlich 4. die Via Emilia (heute noch Landschaftsname) von Ancona nach Piacenza am Po und daran anschließend die Wege über Mailand und die Alpen- Pässe nach Gallien, Britannien und Germanien. Alpenstraßen führten bereits über den Großen St. Bernhard, den Splü- gen, den Brenner und andere Pässe. Überall gaben Meilensteine die Entfernung von der großen Meilensäule, dem milliarram aureum, auf dem forum Romanum an. Auf 140 000 km berechnet man die Ausbreitung des Straßennetzes im römischen Weltreich der spätem Kaiserzeit. Das Mittelalter. Der Seeverkehr des Mittelalters ist zwar wie im Alter- tum vorherrschend Küstenschiffahrt; er unterscheidet sich aber von dem des Alter- tums insofern, als nun neben dem Mittelmeer noch Nord- und Ostsee Be- deutuug erhielten. Die Herrschaft über das Mittelmeer lag zunächst in den Händen der Araber, die bis nach Nordafrika und Südeuropa vorgedrungen waren. In der zweiten Hälfte des Mittelalters aber ging sie, hauptsächlich infolge der durch die Kreuzzüge her- vorgerufenen Beziehungen zum Orient, an die italienischen Freistaaten über. Besonders Venedig und Genua vermittelten den Warentransport aus dem Orient, vor allem von Konstantinopel aus, dem Sammelplatz aller asiatischen Er- zeugnisse über die Alpen nach Mitteleuropa. Darauf beruhte ihre Blüte, wie die der süddeutschen Städte Augsburg, Ulm, Regensburg, Nürnberg usw. Venedig besaß am Ende des 14. Jahrhunderts eine Flotte von 3000 Schiffen. Im Norden Europas erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert die Normannen oder Wikinger als die herrschenden „Seekönige". Sie dehnten ihre Fahrten über Skandinaviens Küsten aus, sie steuerten n. bis Archangel und ö. bis nach Preußen und Estland; im S. befuhren sie den w. Teil des Mittelmeers. Normannen waren es auch, welche nach Island kamen (867) und es besiedelten, die unter Erich dem Roten (983) Grönland entdeckten und um das 1.1000, also ein halbes Jahrtausend vor Kolumbus, Amerika fanden, und das alles ohne Kompaß und Karten und mit sehr einfachen, wenig tüchtigen Fahrzeugen. So hoch indes ihre Leistungen auch angeschlagen werden mögen, so blieben sie doch für sie selbst, wie für die Ent- Wicklung des Wasserverkehrs völlig wirkungslos. Dagegen errang sich Deutschland in den Gewässern der Nord- und Ostsee durch die im Jahre 1241 aus dem

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 10

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
10 überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. beitende Bauernstand den eigentlichen Kern der deutschen landwirtschaftlichen Bevölkerung; er ist im Gegensatz zu andern Ländern, wo die Pachtwirtschast eine große Rolle spielt, der Hauptträger der landwirtschaftlichen Produktion im Reiche. Im besondern ist Deutschland das erste Land der Erde für Kartoffel- und Zucker- riibenban. Es liefert )/3 allen Rübenzuckers, über V8 des gesamten Zuckers der Erde. Trotz ihrer hohen Entwicklung vermag die deutsche Landwirtschaft in der Ge- genwart den Bedarf des deutschen Volks an Brotgetreide nicht vollständig zu decken. Das Reich führt jährlich für mehr als eine Milliarde Mark Getreide ein (England mehr als das Doppelte), Roggen hauptsächlich aus Rußland, Weizen ebenfalls aus Rußland, serner aus Rumänien und den übrigen Donauländern, den Vereinigten Staaten und Argentinien. (S. S. 63). b) Wiesenbau. Ein Fünftel des deutschen Bodens ist Wiesen- und Weideland. Dieses herrscht überall da vor, wo die Höhenlage des Landes, die Nähe der See oder die Flüsse die erforderliche Feuchtigkeit spenden. Daher sind am grasreichsten die Alpen mit ihrem Vorland und die Marschen an den Küsten, die Niederungen der Flüsse und die Gehänge der deutschen Mittelgebirge, wo der Wald gerodet ist. e) Viehzucht. Durch die weite Verbreitung der Wiesenländereien erscheint das Reich in hohem Maß geeignet zur Pferde-, Rinder- und Schafzucht. In der Zahl

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 56

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
56 Einzelgebiete. Südbayerische Moränenlandschaft. Endmoräne des Jsargletschers bei Hohenschäftlarn südlich von München. Die Schotterhügel erreichen Höhen von 20—30 m und haben oft einen scharf ausgebildeten Kamm. Wald- und Graswirtschaft herrscht vor, der Ackerbau tritt zurück. furnnuirkt" Das Moränen-Amphitheater des Chiemsees. Nach Fr. und E. Bayberger.

5. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 68

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
68 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handels- wege bis zur Gegenwart. In der Entwicklung des Weltverkehrs lassen sich drei deutlich voneinander ge- trennte Zeiträume unterscheiden. Die 1. Periode umfaßt Altertum und Mittelalter; die 2. Periode entspricht der neueren Zeit. Die 3. Periode beginnt mit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. Den Verkehr dieser Periode kennzeichnen vor allem Küstenschiffahrt und Landverkehr. Das Altertum. Der Schauplatz des Verkehrs wie der gesamten Geschichte des Altertums war das Mittelmeer mit seinen Nachbarländern. Die Völker, die den Seeverkehr vornehmlich, vermittelten, waren die Phönizier und ihre Schüler, die Griechen. Die Phönizier, das bedeutendste Seevolk des Altertums, haben das Mittel- meer vom östlichsten Gestade bis zu den Säulen des Herkules, wie man damals die Straße von Gibraltar nannte, durchschifft und auf dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre Seefahrten auch auf das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho Afrika umsegelt haben. Auch von der deutschen Ostsee- küste sollen sie Bernstein geholt haben. 2. Ihre Schüler, die Griechen, besuhren zumeist das Mittelmeer, dann noch das Schwarze Meer. Weiter hinaus wagten sich nur einzelne kühne Seefahrer. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts bis „Thüle" (vielleicht eine der Shetlands- Inseln) steuerte. Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits Indien und die ostafrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teil aber bewegte sich der Seeverkehr des Altertums auf dem Mittelmeer. Die „hohe See" wurde gemieden. (Weshalb?) Der Schauplatz des Landverkehrs im Altertum waren vor allem die das Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hochflächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. Bon China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die Pfade, auf denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist Saumwege, die sich an die Flußläufe hielten, und den Tälern folgten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch fanden sich auch schon in einzelnen Reichen des Altertums Kunst- straßen, so in China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, auf denen sogar ein staatlicher Post-

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 19

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fränkische Zustände. 19 verfiel die Macht der Chalifen später, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Arabische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da imtur" die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblühte, besonders die Weberei von Seidengewändern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Töpferarbeiten. Die Baukunst brachte so herrliche Schöpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde. 3. Die karolingische Zeit. Fränkische Zustände. § 19* Ergebnisse der Völkerwanderung. Weite Lande waren von den Laudgewirm Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- Sä manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen ®ermonen' verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. England war ein Gewinn für das Germanentum, das sich hier erhielt; dagegen überwog in dem größten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevölkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des römischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Völkerwanderung geräumt und eine Beute.fremder Völker geworden; denn in die Gebiete östlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Böhmen die ebenfalls slavischen Tschechen eingezogen. Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der H-id-nsage. Völkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen, jngendnmstrahlten Lichthelden Siegfried, der den Hort der Nibelungen, der Nebelmänner, erbeutet, der zu der von bösen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch schließlich den Nibelungen zum Opfer fällt, mit der Erzählung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König 2*

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Christentum und die Germanen. 23 Winnen. Man erzählte, er habe einst auf dem römischen Sklavenmarkt schöne germanische Knaben zum Verkauf ausgestellt gesehen; auf die Frage welchem Volke sie angehörten, antwortete man ihm, es seien Angeln; da sagte er: „Sie sollen Engel werden." Die Angelsachsen nahmen das Christentum mit großem Eifer an; bald zogen angelsächsische Missionare aus, um das Evangelium weiterzutragen. Willibrord predigte es den Friesen, welche von der Rheinmündung nach Osten wohnten und mit den Franken seit langer Zeit im Grenzkriege lebten. Noch bedeutender aber wirkte Winfried oder, wie ihn der Papst Bonifattus. später nannte, Bonifatius. Er stammte aus einem edlen Geschlecht in Wessex. Früh war er in ein Kloster eingetreten. Als er die Priesterweihe empfangen hatte, ging er zu den Friesen, um dort zu predigen. Nachdem er darauf ein erstes Mal in Rom geweilt und sich vom Papst selbst die Vollmacht hatte geben lassen, den Deutschen das Christentum zu bringen, wirkte er besonders in Hessen und Thüringen. Als ein gewaltiger Prediger, der die Gemüter entflammte und mit sich fortriß, als starke Persönlichkeit, die furchtlos der Gefahr entgegenging, unbeirrt ihr Ziel verfolgte, zugleich Ehrfurcht gebot und Liebe weckte, wurde er zum Apostel der Deutschen. Zu Geismar in Hessen fällte er eine dem Donar geweihte Eiche, ohne, wie die Heiden glaubten, von der Rache des Gottes ereilt zu werden. Ergründete Kirchen, stellte Geistliche an, baute Klöster, unter denen Fulda hervorragt. Vom Papste wurde er zum Erzbischof ernannt und erhielt seinen Sitz in Mainz; als solcher schuf er Bistümer, teilte ihnen ihre Sprengel zu und organisierte so, unterstützt von Pippin, die germanische Kirche. Er ist es auch gewesen, der die Bischöfe des Frankenreichs veranlaßte, sich zum Gehorsam gegen den Papst zu verpflichten; er hat dies für nötig erachtet, um zu verhindern, daß die fränkische Geistlichkeit von neuem in Verwilderung und weltliches Leben herabsänke. In seinem Alter lebte wieder die Sehnsucht in ihm auf, den Friesen das Evangelium zu predigen. Im Friesenlande ist er von einer heidnischen 754. Schar überfallen und, da er jede Gegenwehr verbot, getötet worden; feine Leiche liegt in Fulda begraben. § 23. Deutsche Bistümer und Klöster. So nahm das Christentum auf germanischem Boden zu. Bistümer hatten bereits in vielen der Bummer, alten Römerstädte bestanden, z. B. in Köln, Mainz und Trier, in Straßburg und Augsburg. Dazu traten nunmehr die von Bonifatius gegründeten Bistümer, z. B. Würzburg, Regensburg. Salzburg.

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 81

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit Wenzels (1378 — 1400) und Ruprechts (1400 — 1410.) 81 und wurden reich durch Handel und Gewerbe; unter ihnen nahmen Danzig und Thorn die erste Stelle ein. Deutsche Bauern und Gutsbesitzer wurden angesiedelt und ernteten zumal in den fruchtbaren Weichselniederungen reichen Ertrag. Der Orden führte eine gute Verwaltung, hatte bedeutende Einnahmen und gewann großen Reichtum, während er zugleich nach außen machtvoll dastand. Allmählich aber wandelten sich die Dinge. Die Ritter halten keine Verfall. Heiden mehr zu bekämpfen, zumal seit die angrenzenden Litauer Christen geworden waren, und allmählich griffen Trägheit, Genußsucht und Schwelgerei im Orden um sich. Dazu waren die Ordensritter wegen ihres Hochmuts bei den Bürgern der Städte und den Landedelleuten nicht beliebt, und gar mancher Untertan des Ordens hielt es heimlich mit den Polen, den Feinden des Ordens und des Deutschtums. Zu Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts brach ein neuer Krieg mit Polen aus, das seit kurzem mit Litauen zu einem großen Reich verbunden war; und in der Schlacht bei Tannenberg 1410 wurde der Orden geschlagen, der Hochmeister und viele Ordensritter fielen, von den Ordenskomturen entkam nur einer. Zwar gelang es dem Feinde nicht, die Marienburg zu nehmen, und für dieses Mal wurde der Orden gerettet. Aber einige Jahrzehnte später brach der Krieg von neuem aus, und der Orden mußte 1466 im Frieden von Friede von Thorn nicht nur Westpreußen abtreten, sondern auch den Rest seines 1466! Besitzes vom König von Polen zu Lehen nehmen. So unterlag damals der deutsche Staat, der die Wacht an der Weichsel hielt, den slavischen Gegnern, weil ihn das deutsche Reich, Kaiser und Fürsten, im Stich ließen. § 84. Die Schweizer Eidgenossenschaft. Während sich die Lage der Bauern fast überall im Deutschen Reiche im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert verschlechterte, waren in den Alpentälern am Vierwaldstätter See Bauernstaaten entstanden, welche alle Versuche sie zu unterwerfen zurückwiesen und sich durch ihre kriegerische Tüchtigkeit zu einer machtvollen Stellung emporschwangen. Seit der Schlacht am Morgarten hatte sich die Eidgenossenschaft sehr vergrößert; acht „Orte" gehörten jetzt dazu, dabei die beiden Städte Zürich und Bern. 1386 zog wiederum ein Herzog Leopold von Österreich aus, um die Eidgenossen dem Hause Habsburg zu unterwerfen; aber wiederum erlitt sein Ritterheer bei Sempach eine Schlacht bei furchtbare Niederlage. Nach der Sage war es Arnold von Winkelried, @i386?* der die Schlacht entschied; soviel feindliche Speere, als er ergreifen konnte, erfaßte er, drückte sie sich mit den Worten: „Sorgt für mein Weib und meine Kinder!" in die Brust und bahnte so den Seinigen eine Gasse in die Neubauer, Beschicht!. Lehrbuch. B. Hi. 6. Aufl. Q

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 22

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. Der wesentlichste Einfluß war in der Hand Pippins, der sich „Herzog und Fürst der Franken" nannte. Karl Ebenso gewaltig war die Stellung seines Sohnes Karl, den man ' später Martell, d. h. den Hammer nannte. In rastlosen Kämpfen warf er jeden Widerstand, der sich regte, nieder und sicherte so die Einheit des Frankenreichs. Noch größeren Ruhm hat er sich dadurch erworben, daß er den Einfall der mohammedanischen Araber abwehrte. Er schlug sie in Schlacht der großen Schlacht bei Poitiers, die man nach ihrer Bedeutung mit Pomers. der Schlacht auf den katalauuischen Gefilden zusammenstellen kann. 732‘ Hätten die Araber gesiegt, so wäre es mit dem Christentum im Abendlande und mit der germanischen Freiheit zu Ende gewesen. Pivpin der Auf Karl Martell folgte sein machtvoller Sohn Pippin, den man Äur4£' auch den Kurzen nennt. Er entschloß sich, dem Königtum der Merowinger ein Ende zu machen; dem letzten merowingischen König Childerich Iii. ließ er die langen Locken, das Wahrzeichen seines Königtums, scheren, verwies ihn in ein Kloster und ließ sich selbst von der Heeresversammlung der Franken Königswahl zum König wählen. Dies geschah im Jahre 751; fränkische Bischöfe *751.*' krönten ihn. Einige Jahre später erhielt er von dem Papste selbst noch einmal die Salbung. Dieser war nach dem Frankenlande gekommen, um ihn um Beistand gegen die Langobarden zu bitten; darauf zog Pippin zweimal über die Alpen, besiegte die Langobarden und verlieh dem Papste ein Landgebiet, aus dem sich später der Kirchenstaat entwickelte. Tas Christentum bei den Germanen. § 22. Die irische und angelsächsische Mission bei den Germanen. In jenen Zeiten wurde das Evangelium auch den Germanen, welche an den Ufern des Rheins und weiter nach Osten wohnten, gepredigt. Die Geistlichen der fränkischen Kirche freilich haben sich um ihre Bekehrung nur geringe Verdienste erworben; sie waren meist zu weltlich gesinnt, als daß sie sich Irische dieser Aufgabe hätten widmen mögen. Mönche aus Irland, also Männer amffl0n' keltischen Stammes, waren es, die, allen Gefahren trotzend, in den Waldgebieten des oberen Rheins unter den Alamannen das Christentum predigten; vor allen Kolumbanus und sein Schüler Gallus, der Gründer des Klosters St. Gallen südlich des Bodensees, das später durch die Pflege der Wissenschaft und durch seine berühmte Klosterschule die größte Bedeutung für die Ausbreitung höherer Bildung in Deutschland gewonnen hat. Angel- Den irischen Missionaren folgten angelsächsische. Die Angelsachsen Mssion! waren bis zum Jahre 600 Heiden gewesen. Da sandte der Papst Gregor der Große Glaubensboten zu ihnen, um sie für das Christentum zu ge-

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 24

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Teutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. jtiüster. Besondere Bedeutung für die weitere Verbreitung des Christentums, überhaupt aber für die Erziehung der Germanen zu höherer Kultur gewannen die Klöster. Wie die ersten Einsiedler (Eremiten), so hat es auch die ersten Mönche in Ägypten gegeben. Im Abendlande gründete der heilige Benediktns im sechsten Jahrhundert ein Kloster auf dem Monte Cassino nördlich von Neapel; nach ihm trägt der Orden der Benediktiner seinen Namen. Die Mönche verpflichteten sich auf die drei Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams. Nunmehr erwuchsen auch in Deutschland Männer- und Frauen-k löst er in großer Zahl. Jedes war eine kleine Stadt. Den Mittelpunkt bildete die Kirche; eine Mauer umschloß die Zellen der Klosterinsassen, den Speisesaal (Refektorium), die Bibliothek und die Klosterschule. Daneben stand die Wohnung des Abts oder der Äbtissin. Dann gab es Häuser für Kranke, für Gäste, für die unfreien Leute, z. B. die Klosterhandwerker. Viele Klöster haben lange einen segenspendenden Einfluß ausgeübt. Hier wurde Gott in einem stillen, der Andacht und der Demut geweihten Leben verehrt; hier wurden die Wissenschaften gepflegt, die Schriftsteller des Altertums abgeschrieben und so der Nachwelt aufbewahrt, hier die Jugend in den Wissenschaften unterrichtet; Mönche waren es damals, welche die Baukunst ausübten, die Handschriften mit Malereien (Miniaturen) ausschmückten, die heiligen Geräte für den Gottesdienst anfertigten; Mönche endlich wurden durch eifrige Pflege des Ackerbaus und der Gärtnerei, durch Anpflanzung von Wein und Obst, durch Rodung des Waldes und Austrocknung von Sümpfen die Erzieher der Germanen zu einer besseren Bodennutzung. Karl der Grofzc. 768—814. Die Gründung des Reiches. Auf Pippin, den ersten fränkischen König aus dem Hause der Karolinger, folgte sein Sohn Karl, dem die Nachwelt den Beinamen der Große gegeben hat. Er herrschte anfangs gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann; als dieser aber nach wenigen Jahren starb, machte er sich, ohne auf seines Bruders unmündige Söhne Rücksicht zu nehmen, zum Alleinherrscher. Er ist eine der mächtigsten und für alle Folgezeit bedeutsamsten Gestalten der deutschen Geschichte, gleich groß als Kriegsmann und als Regent, als Reichsgründer und als Förderer höherer Bildung. barden^e § 24. Kriege mit beit Langobarden und Sachsen. Schon 772 773-774.'begann Karl einen Krieg gegen die Sachsen. Aber er wurde genötigt
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