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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 14

1911 - Breslau : Hirt
14 Das Rmische Kaiserreich. Quaden (vgl. 7) hat Mark Aurel einen nicht geringen Teil seiner Re-giernngszeit verbracht; in Vindobona ist er 180 gestorben. (Sein Reiter-standbild auf dem Kapitol.) Sein entarteter Sohn Cornrnodus, der ihm folgte, wurde von seiner Umgebung ermordet (192). 3. Die Ausdehnung des Rmischen Reiches. Das Rmische Reich umspannte nach der Anschauung seiner Bewohner den gesamten orbis terrarum; es war das Weltreich, das neben sich kein anderes anerkannte. Im Sden von der Wste Sahara, im Westen vom Ozean, im Osten von dem Hochland Armeniens und der Syrischen Wste, im Norden von den Alpen, dem Balkan und Schar Dagh begrenzt, umfate es die frucht-barsten Gegenden des Mittelmeergebietes und die wichtigsten Sttten der alten Kultur. Aber erst die Kaiser haben den Kranz der Mittelmeerlnder geschlossen. Sie haben den berkommenen Besitz in Asien abgerundet, in Afrika gypten und Mauretanien erobert. Ein groes weltgeschichtliches Verdienst aber haben sie sich dadurch erworben, da sie die Mitte Euro-pas der griechisch-rmischen Kultur erschlossen. Donau- Die militrische Notwendigkeit gab den ersten Anla dazu. Da 9ren$e- nmlich die Alpen keine unbersteigbare Grenzmauer bildeten, hatte schon der Cimbernkrieg gezeigt. Angnstus unterwarf daher die Alpen-lnder und die ihnen im Norden vorgelagerte Hochebene, so da die Donau die Reichsgrenze wurde. Nachdem schon vorher Moesia su-perior (Serbien) und Moesia inferior (Bulgarien) ins Reich einbe-zogen waren, muten auch die Lnder an der oberen und mittleren Donau unterworfen werden; in dreijhrigem Kriege (129 v. Chr.) eroberte sie Tib erins. In den neu hinzugekommeneu Gebieten wurden die Provinzen Rtieu mit Viudelizieu (Schwbisch-Bayrische Hochebene, Ost-schweiz und Tirol), Norikum (die beiden sterreich, Steiermark und Krn-ten) und Pannonien (Ungarn westlich der Donau) eingerichtet. Damit war sowohl die Nordgrenze des Reichs verbessert worden als auch der Besitz smtlicher von Sd- nach Nordeuropa fhrender Wege gesichert. Straen. Die Straen, die damals erschlossen wurden, hat der Weltverkehr seitdem nicht wieder verlassen, von Aosta nach Lyon und Basel, von Chiavenna nach Chnr, von Verona durch das Etschtal nach Augsburg, von Aqnileja nach Pttau, wo sich die Straen nach Carnnntnm an der Donau (der March-muduug gegenber), nach Osen und Sirmium verzweigten. Von hier wurden Kunststraen die Donau abwrts und der den Balkan, die Moratoa aufwrts der Naissus (Nisch) nach Thessalonich und Byzauz gefhrt. Zum ersten Male wurden die Ksten des Tyrrhenischen, Adria-tischen, gischen, Marmara- und Schwarzen Meeres mit den Donau-luderu und dem Rheintale verbunden. Ausbreitung In den neuen Provinzen fate die stdtische Kultur der Rmer und der Kultur. Griechen Wurzel. Dem Standquartier der Legion (im Donau- und Rhem-teile meist an lterer keltischer Siedelnngssttte) folgte die stdtische Gemeinde und die mit Mauern umfriedete Stadt. Dem ganzen Reiche gab

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1. Aus der Heimat - S. 17

1910 - Nürnberg : Korn
17 — von Favianis weg war, um dort Obst zu pflücken. Aber sogleich wurden beide von Germanen gefangen und über die Donau gebracht. Um diese Stunde las Severin in seiner Zelle. Plötzlich kam ihm eine Angst, er schloß das Buch und sprach: „Schnell suchet Maurus!" Da sie ihn nirgends fanden, fuhr er schleunigst über die Donau und setzte den Räubern nach, welche die Leute Stamerer nannten. Diese hatten Scheu vor seiner ehrwürdigen Gestalt und gaben demütig den Gefangenen heraus. 3. Noch standen die oberen Städte an der Donau, aber schon war dort fast kein Kastell mehr vor den Germanen sicher. In diesen Städten war Severin so bekannt, daß ihn die Leute zum Schutze ihrer Festungen einluden; denn sie glaubten, es könne ihnen kein Unglück zustoßen, wenn er bei ihnen sei. Zwischen der Donau und dem Inn war die Stadt Batavis. Hier hatte Severin nach seinem Brauch eine kleine Zelle für etliche Mönche gebaut; denn er kam oft dorthin, wenn ihn die Bürger einluden, hauptsächlich aber, weil hier die Alamannen unaufhörlich über die Donau kamen und raubten. Ihr König Gibuld verehrte und liebte Severin sehr und reiste auch einmal zu ihm voll Neugierde, ihn zu sehen. Aber Severin ging ihm entgegen, damit er nicht die Stadt betrete lind bedrücke, und redete mit ihm so nachdrücklich, daß der König vor ihm heftig zu zittern begann. Gibuld kehrte dann von der Stadt zurück und gestand seinen Soldaten: „Noch nie haben mir auf einem Kriegszuge oder in einer gefährlichen Schlacht die Glieder so gebebt." Er stellte Severin frei, zu fordern was er wünsche. Da bat Severin, der König möge sein Volk zurückhalten von der Verwüstung des römischen Landes und die Gefangenen ohne Lösegeld freigeben. Da antwortete der König, Severin möge einen der Seinigen zu ihm schicken. Severin ließ sogleich den Diakon Amantius abreisen, der dem Könige auf dem Fuße folgte. Allein obwohl er viele Tage vor dem Hose des Königs wartete, konnte er es doch nicht durchsetzen, daß man ihn dem König meldete. Da machte er sich traurig auf den Heimweg. Wie er aber an Severin dachte, reute es ihn, und er kehrte wieder um und stellte sich vor die Tore des Königs. Da fragte ihn ein Unterhändler des Königs, woher er sei und was er wünsche. Der Römer setzte ihm sein Anliegen kurz auseinander und übergab seine Briefe. Als er andere dafür bekam, reiste er heim und nahm unge- Scheiblhuber, Aus der Heimat. 2

2. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 128

1894 - Gera : Hofmann
128 Erstes Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Völkerwanderung. Die Niederlage der Goten und die Zerrüttung ihrer staatlichen Gemeinsamkeit gab Anstoß zu furchtbaren Erschütterungen, von welchen zunächst die Balkanhalbinsel heimgesucht wurde. In ihrer Not schickten die Westgoten eine Gesandtschaft an den oströmischen Kaiser Valens ab, um ihm ihre Lage zu schildern. Die Abgesandten erreichten den Imperator in Antiochien. Mit ausgestreckten Armen flehten sie um seinen Beistand. Der Kaiser, ein eifriger Anhänger der arianischen Lehre, hegte einige Sympathie für die germanischen Glaubensgenossen. Wenn er das zahlreiche gotische Volk, dessen Tapferkeit ihm bekannt geworden, für sich gewann, durfte er hoffen, an demselben kräftige Hüter der Grenzen des Reichs zu gewinnen. Er willfahrte daher der Bitte der Sendboten, gestattete den Goten die Donau zu überschreiten und sich in den öden Strecken Thrakiens niederzulassen. Die Habsucht und Treulosigkeiten der kaiserlichen Beamten vereitelten jedoch die weisen Absichten des Herrschers. Während die Gesandtschaft bei Valens sich befand, war die Hauptmasse der Goten unter ihren Heerführern Fritigern und Ablavins bereits an der Donau angelangt. Athanarich stand noch mit einer kleineren Heeresmacht in den waldreichen Niederungen zwischen Prnth und Donau, in der Absicht, solche als Schutzwehr zu benutzen und sie gegen den hunnischen Andrang zu verteidigen. Jenseit der Donau hielt nun angesichts der römischen Grenze das gotische Hauptheer, von Hunger gefoltert und verzweifelt nach dem Rettung verheißenden Hafen blickend. Die Nachricht traf ein, daß der Kaiser ihr Gesuch gewährt habe und daß ihnen gestattet sei, die Donau zu überschreiten, jedoch nur unter der Bedingung, daß sie die Waffen niederlegen und daß die Kinder vornehmer Familien zur Erziehung und zugleich auch als Geiseln in die Hände der Römer geliefert werden sollten. Der letztere Teil der Bedingungen wurde erfüllt, aber der erstere widerstrebte dem germanischen Geiste. Die Goten waren jedoch so klug, diese Forderung nicht zurückzuweisen, sondern sie durch Bestechung der römischen Beamten zu umgehen. So betraten denn infolge der getroffenen Übereinkunft nahezu eine Million Germanen, unter welchen über 200,000 waffenfähige und bewaffnete Männer sich befanden, den Boden des römischen Reiches. Die Habsucht und Verderbtheit der römischen Beamten ließ den gemachten ersten Fehler noch durch weitere, schwerere verschlimmern. Der Kaiser hatte angeordnet, daß den Goten unengeltlich Nahrungsmittel zu liefern seien. Statt bessert verkauften seine Beamten dieselben zu Wucherpreisen. Wenn es auch schwer glaublich ist, so wird doch erzählt, daß sich die Römer für ein Stück Brot, für ein Stück Fleisch, ja für einen toten Hund einen Menschen hätten geben lassen, der in die Sklaverei wandern mußte. Die schönen, hochgewachsenen gotischen Frauen und Mädchen, die herrlichen Knaben dienten den Wüstlingen zur Befriedigung ihrer Lüste. Da schwand unter den hungernden germanischen Völkern die bisherige Langmut. Eines war ihnen noch geblieben, ihr gutes Schwert; es bedurfte nur des Wortes der Führer, und die germanische Kraft konnte sich an den römischen Schwächlingen erproben. Den Anlaß zum Ausbruch der Empörung gab der römische

3. Die deutschen Ströme - S. 3

1884 - Osterwieck/Harz : Zickfeldt
Die Donau. 1. Welches ist der größte deutsche und zugleich zweitgrößte euro- päische Strom? 2. Auf welchem Gebirge ent- springt die Donau? Aus welchen beiden Hauptquell- flüssen bildet sich die Donau? 3. Welche Hauptrichtung nimmt der Lauf der Donau? 4a. Welche Nebenflüsse em- pfängt die Donau auf dem linken Ufer? Bei welcher Stadt ergießen sich Alt- Mühl, Nab und Regen in die Donau? Welche geschichtlichen Erinnerungen knüpfen sich an das Flußgebiet der March? Wodurch ist die Ebene der Theiß bemerkenswert? 4b. Welche Nebenflüsse nimmt die Donau rechts auf? Bei welcher Stadt mündet die Jller in die Donau? Welche Stadt liegt am Lech? 1. Der größte deutsche und zugleich zweitgrößte europäische Strom ist die Donau. 2. Die Donau entspringt auf dem badischen Schwarzwalde. Die Donau bildet sich aus den beiden Hauptquellflüssen Brege und Brigach. 3. Der Lauf der Donau nimmt die Hauptrichtung von Westen nach Osten. 4a. Auf dem linken Ufer empfängt die Donau die Nebenflüsse: 1. Altmühl, 2. Nab, 3. Regen, 4. March, 5. Theiß und 6. Pruth. Altmühl, Nab und Regen ergießen sich bei Regensburg in die Donau. Das Marchfeld bot den Schauplatz großer Schlachten (Rudolf V.habs- bürg 1278, Napoleon 1809.) Die Ebene der Theiß ist bemerkens- wert durch die „Pußten" weite, baumlose Viehtriften, und den berühmten Ungarwein „Tokayer." 4b. Rechts nimmt die Donau die Nebenflüsse: 1. Jller, L.lech, 3. Isar, 4. Inn, 5. Drau und 6. Sau auf. Die Jller mündet bei Ulm in die Donau. Am Lech liegt Augsburg (Bayern), denkwürdig durch den Reichstag 1530 (Augsburger Glaubensbe- kenntnis) und die Schlacht auf dem Lechfelde 955, in der Kaiser Otto I. (936—973) die Ungarn besiegte.

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 207

1850 - Berlin : Heymann
207 Seine Hauptbestandteile sind das Plateau von Sieben- bürgen, das karpathische Waldgebirge und das ungarisch-galizische Bergland mit dem hohen Ge- birgsstock des Tatra. 1) Das Plateau von Siebenbürgen ist eine in der Gestalt eines verschobenen Vierecks emporgehobene Ge- birgsmasse mit schroff abgegrenzten, zu 4—6000' ansteigen- den Gebirgsrändern, die die innere, zu 1000—1200' er- hobene Plateaufläche gegen die umgebenden Depressionen im Osten, Süden, Westen abschließen, diese sind die mit der Einsenkung des Sereth beginnenden Moldauebenen, das durch die Donau durchzogene walachische Niederungsland, endlich das um die Südrichtung des Laufs der Donau und der Theiß ausgebreitete niederungarische Tiefland. Nur gegen Norden in der Quellgegend der Theiß tritt ein Ge- birgszusammenhang mit dem bewaldeten langgestreckten Höhen-, zuge des Karpathenrückens hervor. Der Süd- und Ostrand des siebenbürgischen Plateaus wird unter der allgemeinen Benennung der transsylva- nischen Alpen zusammengefaßt, ein zu 6000' Durch- schnittshöhe emporgethürmter, mauerartig zusammenhängender Schlußrücken, der mit steilem Absturz zur Donauniederung gegen die Senkung der Theiß allmälig in Terrassenabstu- fungen abfällt. Waldbedeckung, die an den schroffen Ab- hängen bis zu 5000' M. H. ansteigt, von kahlen, doch mit Gipfelpunkten von alpiner Höhe charakterisirten Bergrücken überragt, bezeichnet die Natur dieser Gebirgsumwallung, deren Zertrümmerungen und Zerklüftungen als Wirkungen durch den Proceß vulcanischer Gewalten hervorgegangener Feuerbildungcn zu bezeichnen sind. Nur der tiefe Thalspalt der Aluta, die in dem rothen Thurmpaß den Südrand durchbricht und ihre Wasser der Donau zuführt, bildet die einzige Unterbrechung der transsylvanischen Alpen, deren übrige der Donau zufließende Gewässer ihre Quellen nur von dem gegen die Außenseite geneigten Kamm des Berg- landes ableiten. Das Thal der Aluta theilt den Südkand der transsylvanischen Alpen in eine östliche und in eine westliche Abtheilung; die westliche, die Hatszeger Berge erreichen in dem Koßtara 8000' M. H., in dem östlichen

5. M. Johann Georg Hagers, Rect. zu Chemnitz, Kleine Geographie vor die Anfänger - S. 669

1755 - Chemnitz : Stößel
Das Xv, Buch, von der Europ. Türkey. 669 und besieht aus 4. Sangial'aren, in welchen die vornehm- sicn Oerrer folgende sind: 1. Widdinj Lat. Bydena, eine gute Vesinng an der Donau, welche die R. Kayserlichen 1737. vergeblich bela- gern wollten. Sie ist ein Sitz eines Metropoliten. 2. Chiprovaz, eine Stadt, in welcher ein Metropo- lit wohnet. 3. Mcopolis; eine grose Stadt an der Donau, all- wo die Chrisien 1393. auf 20000. Mann cingebüsset haben, da sie den Türken eine unglückliche Schlacht geliefert haben. *4. Sophia, ehedessen Sardica, eine grose und rei- che Handelssiadt, woselbsi der Begierbeck, oder der Gou- verneur und ein Metropolit seinen Sitz hat. 5. Ternova, ehemals die Hauptstadt, jetzo sehr schlecht. Der hiesige Erzbischof wird auch ein Patriarch genennet. 6. Dorestero, oder Silistria, Lat. Duroftorum, eine alte grose und vesie Stadt mit einem Schlöffe au der Donau, allwo ein Metropolit isi. 7. Vard4a, Lat. Oionylic>xo1i8, eine grose Stadt mit einem Hafen an dem schwarzen Meere. Hier wurden 1444. von den Türken 32000. Christen erschlagen. 8. Tomlswar, soll das alte Tomi seyn, wohin der Dichter Gvidius verwiesen worden. 9. Pr08p1v1za, oder Ghiustenge, eine gute Han- delsstadt am schwarzen Meere. 10. Babadach, ein Ort an der Donau, welcher 1737. von den Türken zum Friedenscongreß vorgeschlagen wor- . den isi. Der 4. Abschnitt. Don Romanicn. Ronranien, Lat. Roi^/^ia, oder Rs.vuuia, hat seine Be- nennung den Römern zu danken. Ehedeffeu hies Thra- cia. Gegen Mitternacht sivßt es an das Gebürae Argen- taro, Lat. Xlonx Plaemus, gegen Abend an Macedonierr und den Fluß Strymon, gegen Mittag an den Archipelaguchund gegen Morgen an das schwarze Meer, Lar. Mare nigrum, ehedessen Pontus Euxinus, an die Meerenge von Consianti- nopel, Lat. Er e rum Courauriuopoiiranum, ehedessen Bochllo- ms Thraciae, und an das Mar di Marmorn, ehedessen Bro- poutis

6. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 162

1914 - Langensalza : Beltz
162 Xi. Das Königreich Rumänien. Zeit den Großrussen viel zu schaffen machen. Darum wollen die Großrussen möglichst viel „Fremdvölker" zu Russen machen, sie verrussen oder russifizieren. Das gibt aber Anlaß zu heftigem Streit unter den Volks- und Sprachstämmen Rußlands. Es ist noch lange nicht ein Hirt und eine Herde. X!. Das Königreich Rumänien. 1. Seine Lage und seine Grenzen. Das Königreich Rumänien breitet sich an der unteren Donau ans. Die südlichen und östlichen Karpathen sind seine natürliche Grenze gegen Norden und Westen. Nach Süden zu bildet die Donau die Grenze und zwar vom Eisernen Tor bis Silistria, bis dahin, wo sie nach Norden umbiegt. Auf der letzten ost- wärts gerichteten Strecke bildet die Donau die Nordgrenze. Im Osten begrenzt das Schwarze Meer das Königreich Rumänien, ferner der Pruth, der letzte Ne- benfluß der Donau. Eingeschlossen wird Rumänien von vier Staaten, von Ruß- land und von Österreich-Ungarn im Norden und Westen, von Serbien mcd Bul- garien im Siiden. Die Natur weist Rumänien mehr nach Osten, nach dem Schwarzen Meere. Doch ist Rumänien auch nach Norden zu offen; Rußland hat früher auch nach dem Besitz dieses Landes gestrebt, als es noch türkisch war, doch konnte es nur Bessarabien bis an den Pruth und die unterste Donau er- werben. 2. Seine Bodengestatt. Rumänien ist in der Hauptsache Tiefland; das südliche Tiefland zwischen der Donau und den südlichen Karpathen heißt die Walachei. Das nördliche Tiefland zwischen den östlichen Karpathen und dem Prut heißt die Moldau. Das Tiefland zwischen der Donau und dem Schwarzen Meere wird D o b r u d - s ch a genannt. So zerfällt Rumänien in drei Landschaften. Hierzu kommen noch die Abhänge der Karpathen. Die Walachei ist die größte Landschaft; denn sie umfaßt wenigstens zwei Drittel des Landes. Sie besteht aus einem Tafelland. Der Boden besteht aus gelblichem Lehm, der einst von den Kar- pathenslüssen und der Donau abgelagert ward. Die Flüsse haben sich in sie tief eingegraben. Ihre breiten Täler bilden nicht selten Sümpfe. Das Tal der Donau ist breit, nämlich 10—24 km breit. Sie fließt aber nicht in der Mitte der Aue, sondern mehr an deren Südrand. Ihr rechtes Ufer ist hoch und steil; ihr linkes Ufer meist niedrig. Das linke Ufer ist daher den Überschwemmungen ausge- setzt. Weite Sümpfe und Seen begleiten auf der rumänischen Seite die Donau. Sie hat auf der ganzen Strecke vom Eisernen Tore bis zur Mündung kaum 40 m Gefälle. So kommen auf den Kilometer nur 5 cm. Daher fließt die Donau sehr langsam und bildet öfter Inseln. Wo aber das rumänische Tafelland eine höhere Zunge nach der Donauaue hinüberstreckt, dort bot sich eine bequeme Stelle, die Donau von Norden nach Süden zu überschreiten. Hier entstanden daher auch in der Regel zwei Städte, eine auf dem linken, rumänischen und eine auf dem rechten, bulgarischen Ufer. Auf ihrer nordwärts gerichteten Strecke von Silistria bis Galatz bildet die Donau mehrere Arme, viele Inseln und Sümpfe. Vor der Mündung teilt sie sich abermals in mehrere Hauptarme. Wie die Rhone schwemmt die Donau viel Schlamm an; man rechnet jährlich 33 Mill. cbm Sinkstoffe, die sie mit sich führt. Das ist die Ladung von 3300 Frachtschiffen,

7. Die Landschaften Europas - S. 76

1900 - Trier : Lintz
76 Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene. Gebirgsgebiete kennen lernen. Inmitten der Tiefebene liegen nur die Kohlenschätze des Fünfkirchener Höhenzuges auf der West- seite der Donau. Das Flachland selbst bietet nur Thonlager und an der unteren Theiss Salpeter, der sich aus dem stark natronhaltigen Boden ausscheidet und von den Bauern im Neben- erwerb eingesammelt wird. Der Salpeter dient zur Bereitung von Soda und von Pulver. Viehzucht und Ackerbau sind also nicht die einzigen Erwerbsquellen der Bewohner. Die Strom Verbesserungen an der Tlieiss und Donau. Bei Betrachtung des Kulturbildes der Grossen Ungarischen Tiefebene müssen wir auch grosser Kulturarbeiten gedenken, nämlich der umfangreichen Stromverbesserungen, die im Laufe des letzten Jahrhunderts besonders an der Donau und Tlieiss ausgeführt wurden. Es handelte sich bei ihnen um einen doppel- ten Zweck. Einmal sollte das Fahrwasser der beiden Ströme verbessert werden, zweitens sollten ihre versumpften Ufer- gelände entwässert und, nachdem sie in wertvolles Kulturland, in Wiesen uno Acker verwandelt worden waren, vor Über- schwemmungen geschützt werden. Am grossartigsten sind die Arbeiten, die im Theissgebiete vorgenommen wurden. Sie verschlangen seit 1854 allein etwa 50 Millionen Mark. Sie waren von mancherlei Missgeschick lie- gleitet und lehren, dass alle Kulturarbeit des Menschen sicli auf die gründlichste Kenntnis der Landesnatu.r stützen muss. Man hatte riesige Dämme zu beiden Seiten der Theiss auf- geführt. Diese erfüllten ihren Zweck, nämlich die in Anbau ge- nommenen Ländereien vor den bekannten Hochwasserfluten zu schützen. Aber man hatte vergessen, dass der Strom jetzt, nach- dem er sich nicht mehr willkürlich ausbreiten konnte, einen viel höheren Wasserstand erreichen musste. Auch hatte man die stauende Wirkung eines gleichzeitigen Hochwassers der Donau unterschätzt. Diese vermag in Hochwasserzeiten nicht einmal ihre eigene Wasserfülle durch den Engpass von Kazan abzuführen. Für die Fluten der Theiss hatte sie erst recht keinen Raum mehr. Sie konnten an der Mündung nicht herausfliessen, sie stiegen, von den kostspieligen Dämmen gehalten, immer höher, und es trat jenes furchtbare Ereignis ein, das der grossen Stadt Szegedin an der unteren Theiss im Jahre 1879 den Untergang bereitete. Jetzt erkannte man, dass die Arbeiten an der Theiss nur Sinn und Wert haben, wenn sie im engsten Zusammenhang mit den Arbeiten an der Donau ausgedacht und ausgeführt werden, und dass es sich für beide Ströme vor allem darum handele, das Durchbruchsthal der Donau zu erbreitern oder dem Wasser durch den Bau eines Kanals dort einen zweiten Ausweg zu öffnen. Grosse Arbeiten sind noch auszuführen, bis die frucht- baren Ufer der Donau und Theiss völlig der Kultur gewonnen sind. Von den Kanalbauten, die einerseits zur Entsumpfung des Landes, anderseits zur Herstellung neuer Schiffahrts-

8. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 68

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 68 — die südöstliche Richtung zuweisen. Von hier aus wird der Strom für größere Schiffe fahrbar. Nun umsäumen ihn auch zahlreiche Städte und Dörfer. Zur Rechten, nach Süden und Südosten, breitet sich die fruchtbare bayrische Kornkammer aus. Etwa eine Meile unterhalb Regens- bürg auf steilem Donauufer (Höhe des Bayrischen Waldes) wurde auf Veranlassung des hochherzigen bayrischen Königs Ludwigs I. der präch- tige Marmorbau der Walhalla errichtet, ein tempelartiges Gebäude, das auf vielen Marmorsäulen ruht, und in dessen Innern an der Wand auf Konsolen und Postamenten eine große Zahl von Marmorbüsten der Walhallagenossen, ausgezeichneter Deutscher, in zwei Reihen übereinander stehen. — Die Donau, die gerade in diesem Gebiete bis Passau sehr an unsern herrlichen Rheinstrom erinnert, ist für das deutsche Alpenvorland die wichtigste natürliche Verkehrsader. Freilich steht sie in ihrer Bedeu- tung für die Schiffahrt weit hinter derjenigen des Rheins und der Elbe zurück. Der Abdachung der Schwäbifch-bayrifchen Hochebene nach Norden und Osten folgen die rechten Nebenflüsse der Donau, die ihr von den schnee- und gletscherreichen Alpen das meiste Wasser zuführen. Bon den Algäuer Alpen eilt ihr zunächst in fast nördlicher Richtung die Jller zu. Sie mündet bei Ulm in die Donau. Dann folgt, ebenfalls in nördlicher Richtung und auch von den Gehängen der Algäuer Alpen entspringend, der Lech. Er nimmt bei Augsburg die ziemlich Wasser- reiche Wertach auf, die auch den Abhängen der Algäuer Alpen ihren Ursprung verdankt und von links in den Lech mündet. Schon mehr nord- östliche Richtung nimmt die von den Bayrischen Alpen entspringende und der Donau in schnellem Lauf zueilende Jfar an. Sie empfängt von links als wichtige Zuflüsse die Amper und die Würm, die Abflüsse des Ammer- bzw. des Würm- (Starnberger-) Sees. Der bedeutendste rechte Nebenfluß der Donau ist der in den Zentralalpen, zwischen Rhätischen- und Berninaalpen entstehende Inn, der ebenfalls in nordöstlicher Richtung verläuft, bei Paffau in die Donau mündet und rechts noch die Waffer der Salz ach sammelt, die wieder am Nordwest- rande der Hohen Tauern ihren Ursprung hat. Inn und Salzach bilden einen großen Teil der östlichen Grenze des deutschen Alpenvorlandes- nach Österreich hin. — So ist die Schwäbisch-bayrische Hochebene wahrlich reich bewässert, aber diese der Donau zueilenden Alpenflüsse, die als Reste der ehedem gewaltigen Gletschergewässer der Alpen aufzufassen sind, haben — besonders wegen ihres starken Gefälles — für die Schiffahrt so gut wie gar keine Bedeutung. Allein dem Inn muß man in dieser Richtung einige Bedeutung zugestehen. Nicht einmal zur Flößerei sind sie in allen Teilen ihres Laufes geeignet. Die tiefen und teilweise breiten Täler, welche die heutigen Alpen flüffe bei regelrechtem Wasser- stände nur zu einem kleinen Teile ausfüllen, sind einst von Gletschern und Gletscherwassern in jener Eiszeit geschaffen worden, aber gerade dadurch

9. Vaterländische Bilder aus Ungarn und Siebenbürgen - S. 74

1858 - Leipzig : Spamer
74 Die Donau, ihre Nebenthäler und Städte. von Fischament bis Preßburg gegenüber am rechten Ufer von den waldigen Höhen des Leithagebirges begleitet. Bei Preßburg selbst treten Ausläufer der Karpaten bis an die Donau und bilden mit den Leithabergen ein weites Thor, durch welches die Donau in die ebengenannte oberungarische Ebene eintritt, die man auch wol die kleine ungarische Ebene nennt. Dicht hinter der preßburger Pforte spaltet sich die Donau in viele Arme, die ein wahres Labyrinth von Kanälen bilden, welche zahlreiche Sandbänke und meilenlange Schlamminseln einschließen, die von Fruchtbarkeit strotzen. Acker, Gärten, Waldungen und Sümpfe wechseln auf den großen Inseln, deren Gestalt jedoch sehr veränderlich ist, wie auch die fahrbaren Kanäle häufig wechseln, je nachdem eine Hochfluth hier einen Kanal versandet, dort aber eine Sandbank durchbricht und eine fahrbare Schiffstraße herstellt. Die größte Insel, die sich zwischen der Neuhäusler und großen Donau 11 Meilen lang und 3 Meilen breit ausdehnt, heißt die große Schüttinsel, und die andere, die schmaler und nur 6 Meilen lang zwischen der großen und kleinen Donau sich hinzieht, wird kleine Schüttinsel genannt. Erst bei Komorn vereinigen sich alle Donaukanäle zu Einem Strome wieder; aber auf der rechten Seite treten auch waldige oder rebenbe- pstanzte Berge, welche vom Bakony - Walde herunterkommen , dicht ans Ufer, und von der andern Seite nähern sich Ausläufer der Karpaten, welche Gran gegenüber das Flußufer erreichen und es bis Wischegrad zu einer Strompforte einengen, hinter welcher sich die große niederungarische Ebene mit ihren Pußten und Morästen bis zu den stebenbürgischen und slavonischen Bergen ausbreitet. Denn bei Waitzcn treten die Berge des linken Ufers zurück, bei Ofen die des rechten llsers, wo erst oberhalb Mohacs einige Bergzüge wieder das Ufer berühren. Wald und Morast begleiten die Donau links bis Uj-Palanka unterhalb der Theiß- mündung und am andern Ufer bis zur Draumündung, da der Strom nur etwas über 1 Fuß Gefälle hat, dabei aber an Breite zunimmt, welche unterhalb Ofen 3000 Fuß, zwischen Venek und Foldvar 1800—4000 Fuß, bei Bukovär 2400 Fuß, bei Uj-Palanka 1800 Fuß, bei Peterwardein 3500 Fuß mißt bei einer Tiefe von 24—60 Fuß und einer Geschwindigkeit von etwa 3 — 4 Fuß in der Secunde. „Unterhalb der durch ihre landschaftlichen Reize berühmten Thalpforte von Bißegrad treten die malerischen Höhen weit genug zurück, um der St. Andreas- insel Raum zu gönnen, die wie ein blühender Garten sichelförmig bei Waitzen zwischen beiden Donauarmen südwärts hingebreitet ist. Hier entfaltet die wechsel- volle Natur des europäischen Westens zum letzten Male den ganzen Zauber, womit sie den schönen Strom geschmückt hat. Da wo bei Pest die sanften Bor- hügel der Karpaten nur noch aus der Ferne winken, wo gegenüber bei Ofen die letzten Felshöhen das Ufer des majestätischen, wieder in Einen breiten Spiegel vereinten Stromes krönen, da entläßt sie ihn in die einförmigen, kahlen Steppen des europäischen Orients, die er nun in unzähligen, die Schifffahrt verzögernden Schlangenwindungen zwischen niedrigen waldlosen Sandufern, faulen Moor- flächen, Schilfdickichten und Sumpswaldungen langsam, vielarmig und inselreich durchströmt. Bei Ofen liegt sein Spiegel 330 Fuß, bei Zombor 263 Fuß über

10. Weitere erdkundliche Grundbegriffe, Europa, ohne das Deutsche Reich - S. 19

1918 - Leipzig : Hirt
B. Einzelgebiete. Öfterreich-Ungarn. 19 c) Das Karpatengebirge, auf dem Kamme von der Donau zur Donau (Preß- § 34. bürg—eisernes Tor) gemessen so lang wie die Strecke Königsberg—metz, be- stehtanszweimafsigenhauptteilenund einem verbindenden schmalenmittelgliede. Bei Preßburg an der Donau beginnt der Gebirgszug mit den Kleinen Kar- paten. Er erweitert sich nun und weist im N die Hohe Tatra mit der 2700 m hohen Gerlsd orfer Spitze auf. In diesem wilden, oft düsteren Hochgebirge, das viele kleine Seen aufweist, sind Gemse und Murmeltier heimisch und Bären nicht selten. Südlich davon liegt das von deutschen Bergleuten erschlossene Ungarische Erzgebirge, dessen Südostrand die besten Weingärten Ungarns trägt (Tökaj). Der von Sw aus steile, nach No sanft abgedachte, breite, undurchbrochene Kamm der Waldkarpaten leitet zum Sieben bürgischen Hochland über, das rings von einem Kranze hoher Gebirge umschlossen, gut bewässert und fruchtbar ist. d) Die Ungarische Ebene (Bild 9), eine große Senkung, rings von Ge- § 35, Birgen umschlossen, ist im 3 eine völlig hügellose Ebene. Im Nw ist sie durch den Bakony^bäkonj^-Wald in zwei ungleichgroße Teile zerschnitten. Die- ser Wald berührt im Donauknie die Ausläufer des Ungarischen Erzgebirges. e) Das viereckige Böhmisch-Mährische Hügelland, ein Teil des Süd- § 36 deutschen und des Mitteldeutschen Gebirgslandes, wird umrahmt von den Sudeten, deren höchster Teil das Riesengebirge bildet, vom Sächsischen Erzgebirge und vom Böhmisch-Bayrischen Walde. Das Böhmische Becken senkt sich in Stufen von 8 uach N, und die meisten seiner Gewässer gewinnen hier, in der Elbe vereinigt, durch das Elb-Sandsteingebirge eiueu Ausweg aus dem früheren nordböhmischen See. Die Flüsse Österreich-Ungarns ergießen sich in vier verschiedene Meere. § 37. 1. Die Donau, der zweitlängste Strom Europas (2900 km), entspringt an der östlichen Seite des südlichen Schwarzwaldes, fließt zuerst nach No (wo ihr nördlichster Punkt? — welche Nebenflüsse nimmt sie im Deutschen Reiche auf?) und vereinigt sich an der österreichischen Landesgrenze mit dem nordöstlich vom Comer See her die Alpen durchströmenden, wasserreicheren Inn, der auf der Bayrischen Hochebene den Abfluß der Hohen Tauern und der Salzburger Alpen, die Salz ach, aufnimmt. Nun erhält die Donau von rechts Nebenflüsse (welche?) aus den Österreichischen Kalkalpen, vom Sem- mering und aus den Steirischen Alpen. Die Drau, verstärkt durch die Mur, gibt der Donau die Richtung nach 0. Wo eilt der große Abfluß der Julischen Alpen dem Hauptstrome zu? Weitere rechte Nebenflüsse (welche?) erhält sie auf der Balkän-Halbinsel. — Von links mündet noch im Wiener Tieflandsbecken die alle Gewässer Mährens sammelnde March und weiter abwärts die Waag. Daun bildet die Donau ein rechtwinkliges Knie und nimmt nach ihrer Wendung gegen 0 das Hauptgewässer Ungarns auf, die Theiß. Dieser fischreiche, erst in seinem Ober- und Mittellauf regulierte Fluß entwässert die Waldkarpaten und fließt eine lange Strecke mit der Donau parallel. Er verursacht in seinem Unterlauf oft Überschwemmungen. Die Theiß führt dem Hauptstrome auch die Wasser Siebenbürgens durch ihre Nebenflüsse Szamos Hämosch^ und Maros [mdrosch] zu, während der Alt oder Älnta in engem Felsental die Südkarpaten durchbricht und, die Walachei durch- fließend, in die Donau mündet. Von der Außenseite der Ostkarpaten fließt der Prnt, die Grenze zwischen Rumänien und Rußland, der Donau kurz vor ihrem 2*

11. Europa - S. 317

1830 - Hannover : Hahn
3>7 §. 229- Ungarn. §, 229. I. lu-ctß diesseit der Donau d. h. in O. und N. der Donau. Hier ist preßburg, die Hauptstadt des Königreichs, unweit der Oesterreichischen Gränze an der Donau, 36,000 E. ; das ehemalige Schloß ist abgebrannt; bemerkenswerth ist das Standehaus, der erzbischöfliche Pallast und die Domkirche. In der Gegend wird Weinbau getrieben.— pesth an der Donau, 62,000 E., Sitz einer Universitär und des höch- sten Gerichtshofes. Die Stadt ist alt und unregelmäßig, hat aber viele Palläste, schöne Vorstädte und treibt wichtigen Handel mit Wein, Wol- le, Getreide und Rindvieh.— Eine i5ooschritt lange Schiffbrücke verbin- det Pesth mit der am andern Donauufer liegenden Stadt Ofen, 28,000 E. Hier werden die Ungarischen Könige gekrönt. Es Ist hier ein groß- ßes königl. Schloß und Sitz des Reichspalatins (des ersten Magnaten und Statthalters) und der Statthalterei, der obersten Behörde in Ungarn, die aber der Ungarischen Staatskanzlei in Wien untergeben ist. — lu-emnitj, eine Bergstadt, 58oo <£., welche, so wie mehr als 5ooo E. der Umgegend, Deutsche sind und meistentheils in den berühmten Gold- und Silberbergwerken und Hütten arbeiten. In der hiesigen Münze wird alles Ungar. Gold u. Silber geprägt- — Schemuiy, eine Bergstadt, 21.000 E-, hat ebenfalls wichtige Gold - und Silberbergwerke, auch eine berühmte Bergakademie.— Neusohl am Gran, 10,000 L. hat wichtige Sil- der- und Kupfergruben. — Granan derdonau, der Mündung desgran gegenüber, io,000 E. Sitz des ersten Erzbischofs von Ungarn,' treibt Wein- und Maisbau. — Reeskemet (Ketschkemet) ein großer Flecken, 32.000 E., liegt in einer über 20 M. 'langen Heide zwischen Donau u. Theiß und treibt wichtige Seifensiederei, da sich in der Gegend viel Na- tron findet. — Maria Theresienstadt in einer sehr fruchtbaren Ge-> gend in S., 40,000 E. treibt starke Viehzucht und Obstbau. — -Neusatz an der Donau, 18,000 E., ein Gemisch der verschiedensten Nationen, hat wichtigen Verkehr mit der nahen Türkei. — Ii. Der Aréis jenseits der Donau, d. h. in S. u. W. derselben. Gedenburg am Raab, 12.000 E>, bauet vorzüglichen Wein, handelt stark mit Obst und Rin- dern, hat starke Tuchweberei und in der Nähe wichtige Steinkohlengru- den. Die E. sind alle Deutsche. — Raab an der Donau, i5,ooo E. hat eine Akademie, treibt Weinbau, Handel und Tuchweberei. — Sruhl- weißenburg, 17,000 E, hat Salpetersiederei und Weinbau. — Ro- morn an der Donau, welche hier die sehr fruchtbare 11 M. lange In- sel Schütt bildet, 18,000 E. Wichtige Festung, treibt Handel auf der Donau. — Funfkirchen, 12,000 E-, hat Steinkohlengruben, Marmor- brüche, Wein- und Labacksbau. Die Waldungen liefern viele Knoppern (Galläpfel). — weszprim am großen Bakonyer Walde, 10,000 E. — Iii. Der Rreis diesseits der Theiß, d. h. in N. derselben. Erlau, 18.000 E. Bei dem Dorf Szilirze ist eine Höhle, welche bei der größ- ten Sommerhitze voll Eis ist, welches immer mehr abnimmt, je kälter die Luit wird, so daß im Winter nie Eis darin zu finden ist. — To-

12. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 67

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 67 — barsten und eintönigsten Gegenden gehören die Moor- und Sumpf- gebiete in den Mündungswinkeln der Flüsse. (Welche?) Unter den Wasseradern der Schwäbisch-bayrischen Hochebene ist zu- ! nächst die am Nordrande verlaufende Donau zu nennen. Jhrequelle/ ist am Abhange des Schwarzwaldes zu suchen. Auf den Karten finden wir immer noch Brege und Brigach als Quellflüsse der Donau der- zeichnet. Sie scheinen aber das Schicksal der Wutach, die ehedem der Quellfluß der Donau war und heute in den Rhein fließt, teilen zu wollen, indem sie — eben zur Donau vereint — ihre Wasser unterhalb Jmmendingen zeitweise unterirdisch ebenfalls zum tiefer gelegenen Rheintale entsenden. Heute ist die kleine Elta als der Quellfluß der Donau anzusehen. Wir müssen uns über die westöstliche Haupt- richtung der Donau wundern, da doch die größeren Wasseradern Deutsch- lands sonst mehr eine südnördliche bzw. eine Hauptrichtung nach Nordnordwest aufweisen. Aber es findet auf beiden Seiten nach dem Donautal eine Abdachung des Geländes statt, und so verläuft das Bett der Donau an der tiefsten Stelle des ganzen Gebietes. . Dafür zeugt auch die Richtung der Nebenflüsse, die ihr von links' und rechts zueilen. Bis Regensburg schlägt sie nordöstliche Richtung ein, den Schwäbischen Jura ständig begleitend, den sie in ihrem ziemlich reißenden Oberlaufe in engem Tale durchbrochen hat. An einzelnen Stellen tritt der Jura dicht an die Ufer heran und bildet dort steile Wände. In einigen Teilen — besonders auf der rechten Seite — fehen wir wieder niedrige, sumpfige Ufer. Die vom Gebirge mitgeführten Geröll- Massen setzte die Donau hier ab (wo besonders?) und erhöhte dadurch ihr Bett und ihre Ufer. So erklären sich z. B. die Moor- und Sumpf- bildungen um den Lech, der sein Wasser der Donau nur schwer zuführen konnte. Bei Ulm (Einfluß der Jller) wird die Donau schiffbar. Hier beginnen eben die öden Sumpf- und Moorgebiete (welche?), durch welche sich der Fluß, viele Inseln und Werder bildend, mühsam in lang- samem Lauf hindurchwindet. Natürlich fehlen auf dieser Strecke auch land- schaftliche Schönheiten, und wir dürfen uns nicht wundern, daß diese Gebiete Zur Gründung von Siedlungen an den Ufern der Donau nicht locken konnten. Aber darnach werden ihre Ufer wieder reizvoller, Bergabhänge und Felswände treten oft dicht an den Strom heran, Burgen schauen von den Höhen herab, und zahlreiche Dörfer finden sich in ihrer Nähe. Westlich von Kelheim, einer kleinen Stadt, die in einem lieblichen Tal- kessel an der Mündung der Altmühl in die Donau liegt, erhebt sich auf dem Michaelsberge die auf Anordnung König Ludwigs I. im griechisch- römischen Stil erbaute Befreiungshalle, welche der Erinnerung an die deutschen Befreiungskriege 1813—1815 geweiht ist. — Ein schönes Ge- präge zeigen die Uferlandschaften noch unterhalb Regensburg, von wo aus die Ausläufer des Bayrischen Waldes, die zum Teil mit Weinreben bepflanzt und mit Burgen und Ruinen geschmückt sind, dem Strom 5*

13. Lehrbuch der Geographie - S. 11

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 11 — Wogen der offenen See". Zwischen den einzelnen Bergrücken, die Haupt- sächlich aus Gneis und Granit bestehen, dehnen sich breite Landflächen und wasserreiche Hochmoore aus. Der Böhmer Wald besitzt wenige echte Thäler, aber zahlreiche euge Felsschluchten, die von rasch dahinranschenden Berg- wassern durchströmt werden. Die Abhänge sind mit Nadelholz bewachsen, das im südlichen Teil, dem sogenannten Hinteren Wald, urwaldartige Forste bildet. Die höchste Erhebung des ganzen Gebirgszuges ist der Arber (halb so hoch wie die Zugspitz). Hier entspringt der Regen, der zwischen dem Böhmer und dem bayrischen Walde in friedlichen Windungen, „alles segnend, allgesegnet", der Donau zuströmt. Der bayrische Wald hat weite freund- liche Thäler mit fruchtbaren Wiesen und wohlbebauten Äckern. c) Der deutsche Jura, von den Quellen des Mains bis zum Rhein reichend, wird durch das Thal der Wöruitz (zur Donau) in den fränkischen und den schwäbischen Jura geschieden. Er besteht hauptsächlich aus Kalk- gestern, in dem unterirdisch fließende Gewäffer zahllose Felslöcher und mit seltsamen Tropfsteingebilden geschmückte Höhlen und Grotten ausgewaschen habeu. Während der Jurakalk die versteinerten Uberreste vorweltlicher Riesen- tiere birgt, sind auf dem Boden der Höhlen und Grotteu die Gebeiue der ehemaligen Jagdtiere des schwäbischen Urmenschen aufgehäuft, Reste des Höhleubäreu, des Wiseut, des Riesenhirsches, des Elen- und Renutieres, unter- mischt mit den aus Feuerstein oder Knochen gearbeiteten Waffen und Werk- zeugen der Jäger. — Landschaftliche Schönheit besitzt nur der nördliche Teil des fränkischen Jura, die höhleureiche fränkische Schweiz; seine südliche Hälfte wird von der Altmühl durchbrochen, die unweit der Nab und des Regen in die Donau mündet. — Auf der weiten Hochfläche des fchwä- bischen Jura wechseln dürre Feld- und Wiesenflüchen mit verkümmerten Buchenwaldungen ab. Trotz häufiger Niederschläge leidet besonders die rauhe Alb an Wassermangel und Unfruchtbarkeit, da der poröse Kalkboden das Regenwasser sofort aufsaugt. Dieses sammelt sich im Juuern des Gebirges zu Quellen, die in reicher Fülle an den Abhängen hervorbrechen. Durch Hebung des Quellwaffers mittels großer Pumpwerke werden die unwirtlichen Höhen neuerdings zum Teil künstlich bewässert. Die Entwässerung des deutscheu Alpenvorlandes findet nach der Donau zu statt; nördlich und südlich von ihr breiten sich zwei Hochebenen ans. Das Alpeuvorlaud gliedert sich mithin in eine Thalebene (Donanthalebeue) und zwei Hochflächen (die schwäbisch-bayrische im 8. und die kleine ober- pfälzische im N. der Donau). d) Die deutsche Donauthalebene, etwa 400 km lang und 5—10 km breit, wird durch die angrenzenden Höhen an drei Stellen (den Donauengen

14. Das Mittelalter - S. 25

1877 - Leipzig : Brandstetter
25 zu schreiben, oder mit seinen Ministern von Geschäften zu reden. Den wahren Bedürfnissen seines Volkes kam er überall liebevoll entgegen. Aber es war ihm nicht beschieden, in stiller Ruhe die Früchte seiner Anstrengungen reifen zu sehen: vielmehr sollte seine Tugend durch Leiden bewährt werden. Zuerst bekümmerte ihn die Lasterhaftigkeit seines Mitregenten; dann brach ein Krieg mit den Parthern aus. Dieser wurde zwar siegreich geendet, aber dem heimkehrenden Heere folgte die Pest, und mehrere Provinzen litten durch Erdbeben und Überschwemmung. Darauf folgten stürmische Bewegungen unter den Völkern des Nordens. Die Markomannen, mit mehreren süddeutschen und sarmatischen Völkern vereinigt, brachen von der Donau her in Italien ein und drangen bis Aquileja vor (168); Roms Untergang schien nahe. Da raffte der Kaiser alle Kräfte des Staates zusammen, um den verwüstenden Völkerstrom zu hemmen. Alles, was nur Waffen tragen konnte, wurde zu dem gefahrvollen Kampfe aufgeboten. Der Kaiser gab seinen ganzen Privatschatz her, ließ sogar alle Kostbarkeiten und Schmucksachen aus dem Palaste versteigern, um die Unkosten des Feldzuges zu bestreiten. Und nun kämpfte er so wacker, daß die Feinde jenseits der Donau sich zurückziehen mußten. Mark Aurel verfolgte sie. Auf den Rath der Wahrsager ließ er zwei Löwen in die Donau jagen, „die würden dem Feinde Verderben bringen" — so glaubten die Soldaten. Lachend aber sahen am jenseitigen Ufer die Quaden zu und riefen: „Sehet doch, was für große Hunde!" Und als die Löwen drüben waren, nahmen jene ihre Keulen und schlugen sie damit todt. Indessen spannte der Kaiser mit Klugheit ein Kriegsnetz über das ganze Donauland, und wo er selber war, gewann er den Sieg. So bezwang er die Markomannen, und schlug die Jazygen (ein Volk slavischer Abkunft, das mit den Deutschen verbündet war) auf der Eisdecke der Donau. Darnach gedachte er auch das zahlreiche Volk der Quaden zu überwinden; diese aber wichen vor ihm tiefer in's Ungarland zurück und verlockten ihn in eine Wildniß. Da sah er sich plötzlich in einem Thale rings von ihnen umstellt, und das Heer, das seit fünf Tagen fast vor Durst verschmachtete, gab sich schon für verloren. Nur wie durch ein Wunder ward es errettet; ein furchtbares Gewitter brach los, erquickte die Römer, das sie mit zehnfacher Kraft fortkämpften, und verdarb den Quaden ihre Geschosse. Diese meinten, eine Legion habe den Blitz in ihrer Mitte (legio fulminatrix), flohen und unterwarfen sich. Als der Friede geschlossen war, stellte der Kaiser die Burgen und Schanzen an der Donau wieder her. Die Ruhe konnte er aber nicht wieder herstellen, denn der Hochmuth und die Tyrannei der Römer stachelten die Überwundenen immer wieder zu neuen Kämpfen. Leider hatte er sich schon im Jahre 177 zu einer grausamen Christenverfolgung hinreißen lassen. Nachdem er zu Anfang des Jahres durch ein allgemeines Edikt allen Anklägern der Christen das Recht verliehen hatte, in das Besitzthum der Angeklagten einzutreten, nachdem er also die Christen ganz recht- und schütz» los gemacht hatte, schloß er das Jahr 177 mit massenhaften Hinrich-

15. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 174

1864 - Leipzig : Teubner
174 Die Goten. Des Kaisers Valens Tod. Und so niedergebeugt waren die Anhänger der Amalunge, daß sie unter des Gestorbnen Sohn Hunnimund ein Bündnis mit den Hunnen eingiengen und sogar in deren Dienst gegen Stammesbrüder kämpften. Die übrigen Ost- goten aber wählten Widimeo) zum König, riefen alanische und selbst hun- nische Schaaren zu ihrem Beistand ans und leisteten hartnäckigen Widerstand, der erst durch mehrere Niederlagen und des Königs Tod in der Feldschlacht (374) gebrochen ward. Seines kleinen Sohnes Wi d er ich Vormünder, Ala- th eus und Safrar zogen mit dem Volke zur Donau. 3. Der tapfere Ath anarich gedachte am Dniestr hinter Verschanzungen die Hunnen abzuwehren; diese aber umgiengen die zur Erspähung ausgesandten Schaaren, setzten unbemerkt über den Fluß und brachten den hartnäckig fech- tenden Westgoten solchen Verlust bei, daß Athanarich hinter dem Traians- Wall zwischen Prnth und Donau neuen Haltpunkt suchte. Auch hier erschienen die Hunnen noch vor Vollendung der Schanzarbeit, standen jedoch, die Siche- rung der Beute höher achtend als den Sieg, vom Kampf ab und scheinen nun längre Zeit still gestanden und nur langsam die Reste der Daker im Norden Siebenbürgens bezwungen zu haben. Auch Athanarich wandte sich zur Donau, doch verschmähend das Römerreich zu betreten, wozu er, wenn er nicht sein Volk dem gänzlichen Untergange weihen wollte, vielleicht sich gezwungen gesehn hätte, zog er es vor in die hohen Karpathengebirge (das Kaukaland, ein Teil des h. Siebenbürgens) zurückzuziehn. Hart an der Grenze des Römerreichs, nur durch den Donausluß geschieden, stehn starke deutsche Schaaren, am weitsten westlich die Taisalen, welche aus Besorgnis vor den Hunnen ihre Wohnsitze verlassen hatten, östlich von ihnen Ostgoten mit hunnischen und alanischen Schaaren unter Matheus und Safrar, am östlichsten die West- goten Fr itig erns, neben dem jetzt ein zweiter Häuptling Alariv austritt. Ein Stoß der Hunnen muß sie entweder über den Fluß treiben oder vernichten ; im letztern Fall steht noch ein fürchterlicherer Feind am Thor. 4. Die Besorgnis ebenso vor den Hunnen, wie vor dem feindseligen Athanarich, noch mehr der Mangel an Lebensmitteln bewogen Fritigern und Alariv bei Kaiser Valens um die Aufnahme in das Römerreich nachzusuchen. Die Aussicht aus Hülfe, welche das kriegstüchtige Volk gewärte, überwog die Bedenken, welche seine Zahl und die Nähe der übrigen leicht die Nachfolge versuchenden Stämme einflößten. Als Föderati unter Geiselstellung wurde der Teil der Westgoten über die Donau gesetzt (Frühst 376)2). Wie die Schlechtigkeit der römischen höher» Stande vornehmlich den Unter- gang des Reichs herbeiführte, bewies sich auch jetzt. Die kaiserlichen Beamten Lupicinus und Marimus versäumten die nicht allein vom Kaiser, sondern auch von der Sachlage gebotne Pflicht die Goten sofort in einzelnen Hansen in die ihnen anzuweisenden Besitzungen zu führen; sie hielten sie zusammen, um zur Befriedigung ihrer Habsucht jener Not zu steigern; denn nicht unent- geltlich lieferten sie die Lebensmittel, sondern zu hohem Preis, zu so hohem, daß die ärmern Weib und Kind verkauften unr nicht dem Hungertode zu er- liegen. Als nun der finstre Groll der Deutschen den Ansbruch der Verzweif- lung drohte, ward die Trennung anbefohlen. Sie zu bewirken zog man Truppen herbei. Kaum sehn aber die Ostgoten des Alatheus und Safrar das jenseitige Ufer der Donau weniger dicht besetzt und weniger sorgfältig ihrer Schwester rächen wollten, vorher verwundet, eine Version sogar gctödct werden. — 1) Bei Jord. Winithar. — 2) Pallmann' a. a. O. S. 115. Eunap. p. 48 gibt die Menge,gcwis übertrieben ans 200000 streitbare Männer an.

16. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 229

1850 - Berlin : Heymann
229 sind steiler und plötzlicher, als der Nordabfall zum eigent- lichen Weserlande, wo noch einzelne Gipfel wie der Köter- berg 1500' erreichen. ui. ' ! >■: ■ :r. ■ ■ - if Stufenlandschaften, Stromsysteme und Tiefebenen von Südwest - Europa. ì<ì(7^i n , ? 'o ’V" t i v- J A) Das Stufenland der Donau. Die Donau nächst der Wolga das bedeutendste Wasser- system des europäischen Continents umschließt bei einer Längeneutwickluug von 365 Meilen in einem direkten Ab- stande von 220 Meilen von der Quelle bis zur Mündung mit ihren Zuströmen ein Bewässerungsgebiet von I4,000qm. In der kleinern obern Hälfte ihres Laufs von ihrem Ur- sprünge bis zur Grenze des germanischen Gebiets oberhalb Presburg ist die Donau ein Plateaustrom, bei ihrem Eintritt in die Ebenen Ungarns durchzieht sie weite Niede- rungsflächen mit drei Hauptdurchbrüchen, der von der Nord- und Südseite bis an ihren Spiegel herantretenden Gebirgs- masseu, durch deren enge Felspforten ihre Wasser in be- schleunigtem Lauf ihrer Mündung ins schwarze Meer zueilen. ^ Die Mündung der Donau unter dem lähmenden Druck russischer Zwangsherrschaft ist noch dem allgemeinen Völker- verkehr verschlossen. Diese Fessel politischer Verhältnisse im Verein mit physischen Bedingungen entziehen der Donau die Bedeutung, in dem höhern Sinne ein Vermittelungsstrom für die Cultur der Völker zu sein, wie der Rhein. Die Donau führt ihre Fluthen keinem offenen Ocean zu, wo Ebbe und Fluth den Welthandel begünstigen, ihre Ausmün- dung ist vielmehr einem durch enge Wasserstraßen von der oceanischen Mceresseite abgesperrten Binnenmeer zugewandt. Erst mit der theilweisen Hinwegräumung dieser mannig- fachen Hemmungen kann die Donau in umfassenderm Sinne eine belebende Ader für den Verkehr des östlichen Europa

17. Die Landschaften Europas - S. 86

1900 - Trier : Lintz
86 Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene. Tiefebene eine südliche Richtung eingeschlagen hat, ein einsei- tiges Stromnetz. Auf dem über 300 km laugen Laufe nach S nimmt sie zwar rechts durch die Drau, der auch die Mur zugeht, einen bedeutenden Wasserabfluss aus den Alpen auf, auf der linken Seite aus dem Karpatengebirge aber keinen einzigen Neben- fluss. Neben ihm entwickelt nämlich die T h ei ss ein selb- ständiges Stromnetz, das allerdings von dem Punkte an, wo sie parallel zur Donau fliesst, ebenfalls ein einseitiges wird. Ihr bedeutendster Zufluss ist der Maros, der den grössten Teil des Hochlands von Siebenbürgen entwässert. Die schliesslich in der einen Stromrinne der Donau sich sammelnde Was- sermasse des grossen Gebietes, von der sich nur die oben ge- nannten Flüsse Aiuta und Dunajec trennen, findet im So, beim Verlassen der Landschaft, keinen genügend freien Ab flus s. Bei Hochfluten staut sie sich in dem En g pass e von Kazan, die Donau staut wieder die Theiss, und beide Ströme über- fluten dann weithin ihre Alluvialthäler, diese immer von neuem versumpfend und ihren Anbau zerstörend. Die gross- är tig en Wasserbauten, welche zur Verbesserung ihrer Strom- rinne stattgefunden haben, konnten den Übelstand nicht völlig beseitigen, weil dies nur durch einen Kanalbau auf der Durch- bruchsstrecke der Donau erzielt werden kann. Von grössern Seen sind im Bereiche der Landschaft nur der Platten- und der Neusiedler See zu nennen. 5. Die Naturschätze und ihre Verwertung durch Pflanzen- bau. Viehzucht und Bergbau. Die Landschaft hat neben fruchtbaren auch sehr un- fruchtbare Gebiete. Als letztere können die höchsten Ge- birgszüge, die entweder nur mit Wald oder kurzem Gras oder, wie die Hohe Tatra, fast ganz kahl sind, ferner die Flugsandge- biete der Grossen Ungarischen Tiefebene, das Marchfeld und die Sumpfniederungen an der Donau und Theiss, soweit sie noch nicht durch Entwässerimg in fruchtbare verwandelt sind, gelten. Zu den fruchtbarsten Gegenden sind der grösste Teil des Wiener Beckens, fast die ganze Oberungarische Tiefebene, besonders aber die beiden grossen Donauinseln, die Grosse und die Kleine Schütt, das Waagthal, und weite Landstriche der Grossen Ungarischen Tiefebene, namentlich das Bauat, zu zählen. Ein blühender Pflanzenbau konnte sich in diesen Gegenden entwickeln. In dem Steppengebiete Ungarns leiden die Feldfrüchte häufig unter der Sommer dürre. Mais- und Weizenbau sind dort vor- herrschend. Weinbau wird fast in der ganzen Landschaft, nur die gebirgigen Teile ausgenommen, betrieben. Durch vorzüg- liche Weinpflanzungen zeichnen sich besonders die als

18. Geographie von Bayern - S. 24

1905 - Regensburg : Manz
24 Beschreibung des Königreiches Bayern. schieden? — 16) Wie heißt das Gebirge, welches zwischen Regen und Donau liegt? — 17) Welche Nebenflüsse der Donau entstehen aus zwei oder mehreren Quellflüssen? — 18) Welche Ebene wird von der Nab, welche von der Isar durchflössen? 19) Welche Eigentümlichkeit zeigt die Mangfall in ihrem Laufe? — 20) Welcher Nebenfluß der Donau ergießt sich der Jnnmündung gegenüber? — 21) Welche von den genannten kleineren Neben- flüssen gehen der Donau zwischen Lech und Isar zu? — 22) Warum führen die kleineren Neben- flüsse der Donau kein gröberes Gerolle mit sich? — 23) Welche zwei Flüsse Vils haben wir kennen gelernt? — 24) Versnche nach der Karte einzelne Flußläufe zu zeichnen! Seen. In Südbayern findet sich eine große Anzahl von Seen, welche teils in den Alpen teils am Nordsnß derselben liegen. Weitaus die meisten gehören zum Gebiete der Donau. a) Zur Isar senden ihre Abflüsse: 1. Der Walchensce/ in einem hohen Gebirgskessel (790"m) gelegen, von finsteren Tannenwaldungen umsäumt; er ist 196 m tief, sein Abfluß ist die Jachen. 2. Unfern davon ist der Kochelsee. Er liegt 200 m 1 Benannt nach den Walen oder Walchen, d. i. Welsche oder Fremde (wohl Romanen), welche vor dem Eindringen der Bajuwaren hier wohnten.

19. Das Mittelalter - S. 27

1866 - Leipzig : Brandstetter
25 zu schreiben, oder mit seinen Ministern von Geschäften zu reden. Den wahren Bedürfnissen seines Volkes kam er überall liebevoll entgegen. Aber es war ihm nicht beschieden, in stiller Ruhe die Früchte seiner Anstren- gungen reifen zu sehen; vielmehr sollte seine Tugend durch Leiden bewährt werden. Zuerst bekümmerte ihn die Lasterhaftigkeit seines Mitregenten; dann brach ein Krieg mit den Parthern aus. Dieser wurde zwar siegreich geendet, aber dem heimkehrenden Heere folgte die Pest, und mehrere Pro- vinzen litten durch Erdbeben und Ueberschwemmung. Darauf folgten stür- mische Bewegungen unter den Völkern des Nordens. Die Marko- mannen, mit mehreren süddeutschen und sarmatischen Völkern vereinigt, brachen von der Donau her in Italien ein und drangen bis Aquileja vor (168); Roms Untergang schien nahe. Da raffte der Kaiser alle Kräfte des Staates zusammen, um den verwüstenden Völkerstrom zu hemmen. Alles, was nur Waffen trägen konnte, wurde zu dem gefahrvollen Kampfe aufgeboten. Der Kaiser gab seinen ganzen Privatschatz her, ließ sogar alle Kostbarkeiten und Schmucksachen aus dem Palaste versteigern, um die Unkosten des Feldzugs zu bestreiten. Und nun kämpfte er so wacker, daß die Feinde bis jenseits der Donau sich zurückziehen mußten. Mark Aurel verfolgte sie. Auf den Rath der Wahrsager ließ er zwei Löwen in die Donau jagen, „die würden dem Feinde Verderben bringen" — so glaubten die Soldaten. Lachend aber sahen am jenseitigen Ufer die Quaden zu und riefen: „Seht doch, was für große Hunde!" Und als die Löwen drüben waren, nahmen jene ihre Keulen und schlugen sie damit todt. Indessen spannte der Kaiser mit Klugheit ein Kriegsnetz über das ganze Donauland, und wo er selber war, gewann er den Sieg. So bezwang er die Markomannen, und schlug die Jazygen (ein Volk slavischer Abkunft, das mit den Deutschen verbündet war) auf der Eisdecke der Donau. Darnach gedachte er auch das zahlreiche Volk der Quaden zu überwinden; diese aber wichen vor ihm tiefer in's Ungarland zurück und verlockten ihn in eine Wildniß. Da sah er sich plötzlich in einem Thale rings von ihnen umstellt, und das Heer, das seit fünf Tagen fast vor Durst verschmachtete, gab sich schon für verloren. Nur wie durch ein Wunder ward es gerettet; ein furchtbares Gewitter brach los, erquickte die Römer, daß sie mit zehnfacher Kraft fortkämpften, und verdarb den Quaden ihre Geschosse. Diese meinten, eine Legion habe den Blitz in ihrer Mitte (legio fulminatrix), flohen und unterwarfen sich. Als der Friede geschlossen war, stellte der Kaiser die Burgen und Schanzen au der Donau wieder her. Die Ruhe konnte er aber nicht wieder herstellen, denn der Hochmuth und die Tyrannei der Römer stachelten die Ueber- wundenen immer wieder zu neuen Kämpfen. Leider hatte er sich schon im Jahre 177 zu einer grausamen Christenverfolgung hinreißen lassen. Nach- dem er zu Anfang des Jahres durch ein allgemeines Edikt allen Anklä- gern der Christen das Recht verliehen hatte, in das Besitzthum der An- geklagten einzutreten, nachdem er also die Christen ganz recht- und schutz- los gemacht hatte, schloß er das Jahr 117 mit massenhaften Hinrich-

20. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 276

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
— 276 — Diese Stromenge führt bei den Türken den Namen Demir- kapi, d. i. eisernes Thor. Hier wird der vorher 3600 Fuß breite Strom auf 300 F. eingezwängt. Die Donau (Jster) wendet sich bald hierauf südlich bis unterhalb Widdin und dann nach O. am Rande der letzten Höhen des bulgarischen Bcrglandes hin und nimmt den Iskcr auf. Das breite Thal an der Nordseite ist mit Sümpfen, Sceen und Fluß- armen bedeckt. Denn es breitet sich bis zum Fuße der Berge Siebenbürgens, von wo die Aluta zur Donau fließt, das dritte Tiefland von der Donau, nämlich das der Moldau, Wallachei und Bessarabiens mit einem schmalen Striche Bul- gariens aus, was wegen der vorherrschend baumlosen Gras- flächen an manchen Stellen, die mit Sümpfen und Dickichten abwechseln und wegen der Vernachlässigung des Anbaues der Ebene Niederungarns gleicht. Wegen der zahlreichen, nach der Donau fließenden, wasserreichen und reißenden Ströme, we- gen der überraschenden Fruchtbarkeit, oft wahrhaften Ueppig- keit ist es aber auch dem lombardischen Tieflande sehr ähnlich. Die Donau wendet sich 16 Meilen vor ihrer Mündung nach N. und nimmt dann, indem sie sich nach O. biegt, noch die großen, breiten Zuflüsse Sereth und Pruth auf, welche die Moldau und Bessarabicn bewässern. Ehe die Donau diese nördliche Biegung macht, geht ein Erdspalt von ihr zum schwarzen Meere, welchen auch jetzt noch zum Theil ein Land- see einnimmt. Zuletzt bildet die Donau ein Delta voller Sümpfe und Strand -Seeen, und fällt in mehreren kleinen Seeen und drei großen Armen, wovon der Sulina der be- deutendste ist, zwischen Lagunen ins schwarze Meer. Die süd- lichste Hauptmündung bildet die Grenze zwischen Türkei und Rußland. Die Donau hat den Einfluß nie ausgeübt, der ihrer Größe nach ihr zukommt, wenn gleich jetzt alle Länder an derselben durch Dampfschifffahrt in schnellere und lebhaf- tere Verbindung getreten sind. Das Donautiefland gehört weder zu einem Staate noch zu einem Völkerstamme. Die vorwiegenden Völkerstämme sind die Magyaren und Slaven. Der größte Theil gehört zum Oestreichischen, der kleinere zum Türkischen Staate. Das Donaugebiet wird rechts auf deutschem Boden bis zur Iller von einem niedern Bergzuge (S. 141), dann bis zum Ursprünge der Kulpa von den Alpen, und zuletzt für eine kurze Strecke durch das kroatische Kapella-Gebirge begrenzt. Auf türkischem Boden bildet das dalmatisch- macedonisch - thrazische Gebirge die Wasserscheide, und trennt das Donaugebiet von den macedonischen Flüssen Var dar (Axius) und Strymon, von der thracischen Maritza und vom Küstenflüßchen Kam sch ick unweit Schumla.