Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 23

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
23 und sprach: „Sobald ihr mich gegen die Scythen abziehen sehet, lo^t jeden Tag einen Knoten; bin ich noch nicht zurückgekehrt, wenn Der (e^te j note. aelöst ist so richet heim in euer Vaterland. Bis dahin bewacht dre Schiffsbrücke " Die Scythen zogen sich vor den Feinden immer weiter zurück, verwüsteten alles Land und lockten die Perser in unfruchtbare Einöden. Darms tieft die Scythen auffordern, sich entweder zum Kampfe zu stellen, oder Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung zu senden. Als Antwort sihten sie ihm einen Vogel, eine Maus, einen Frosch und fünf Pfeile. Darms deutete diese Zeichen aus Unterwerfung; ein anderer Perser jedoch gab folgende Erklärung: „Wenn ihr nicht wie Vögel in die Luft fliegt, oder wie Mäuse euch in die Erde verkriecht, oder wie Frösche m die Sümpfe spring., so werdet ihr durch unsere Pfeile umkommen." Bald darauf brachen die Scythen hervor und schlugen die Perser in die Flucht. _ Schon waren die 60 Tage verflossen, und die Ionier (kleinasiatische Griechen), welche die Brücke bewachten, überlegten, ob sie dieselbe abbrechen sollten. Der Athener Miltiades riech, sie abzubrechen. „Jetzt, ihr Griechen, ist die Zeit gekommen, wo ihr das persische Joch abschütteln konnt. Brecht die Brücke, und die Macht des Tyrannen ist gebrochen!" Weil aber ein anderer Grieche, Histiäus, Fürst von Milet, widersprach, so blieb die Brücke stehen, und der König konnte sich mit seinem Heere retten. Für feine Treue sckenkte Darius dem Histiäus ein Stück Land. Weil dieser aoer seine Herrschaft eigenmächtig noch weiter ausdehnen wollte, so rief Darms ihn als Rathgeber an seinen Hof. In Wirklichkeit aber war Histiäus ein Gefangener. Dafür suchte er sich zu rächen. 3. Die blühenden jonischen Handelsstädte, welche die Griechen m Kleinasien gegründet hatten, standen unter persischer Herrschaft.^ Zu tiefen Städten gehörte auch das reiche Milet, wo unterdes Aristagoras, der Schwiegersohn des Histiäus, Statthalter geworden war. Diesen suchte Histiäus zum Aufstande gegen die Perser zu bewegen. Dem Aristagoras kam die Aufforderung gerade erwünscht, weil er in Ungnade gefallen war. Nachdem er bei den Ioniern den Aufstand vorbereitet hatte, sah er sich nach Hülfe bei den Brüdern in Europa, den Griechen, um. Er versuchte seine Ueberredungshtnst zuerst bei den Spartanern, doch vergebens; sie wollten sich in das tollkühne Unternehmen gegen ein so mächtiges Reich nicht einlassen. Aristagoras bot dem Könige der Spartaner Geld über Geld, der König schüttelte den Kopf. Zuletzt rief die kleine Tochter des Königs: „Vater, geh weg, sonst besticht dich noch der Fremde!" Der König gieng. — Die Athener gaben dem Aristagoras ans Rache gegen den Perserkönig, der sie beleidigt hatte, 20 Schiffe. Als Aristagoras mit diesen Schiffen nach Kleinasien kam, brach die Empörung aus. Sie hatte anfangs guten Erfolg; aber bald wurden die Aufständischen, welche aus Weichlichkeit große Anstrengungen scheuten, von der gewaltigen Uebermacht der Perser besiegt, und sie mußten unter die persische Herrschaft zurückkehren. Die schöne Stad: Milet wurde verbrannt, Histiäus und Aristagoras hingerichtet. Die Athener kehrten zurück.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Sagen und Geschichten aus dem Altertum - S. 123

1890 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 123 — 3. Die Perserkriege (500—449). Aufstand der kleinasiatischen Griechen (500—494). 1. An der Küste Kleinasiens hatten die Griechen schon vor langer Zeit eine Menge Kolonieen gegründet, welche im Verlaufe der Jahre zu einer großen Blüte gelangt waren. Vor allen ragten unter ihnen hervor Ephßsus und Milet. Wiederholt hatten die Könige von Lydien, unter ändern auch der mächtige Krösus, es mit Erfolg versucht, dieselben zu unterwerfen; doch hatten einige Städte ihre Freiheit mit den Waffen in dev Hand behauptet. Erst dem Cyrus gelang es nach der Eroberung Lydiens, sich sämtliche kleinasiatische Griechen unterthänig zu machen. An die Spitze der einzelnen Städte wurden sogenannte Tyrannen gestellt, Machthaber, welche die ganze Regierung in Händen hatten, aber selbst wieder den persischen Königen unter-than waren. Nun war zur Zeit, wo Darius seinen Kriegszug gegen die Scythen unternahm, ein gewisser Histiäus Tyrann von Milet. Dieser begleitete den Darius mit den Tyrannen der übrigen Städte bis au die Donau, wo sie Darius zur Bewachung der Brücke zurückliefs. Als Darius bis zu der von ihm selbst gesetzten Frist nicht zurückgekehrt war, gaben einige den Rat, man solle die Brücke abbrechen und dem Darius die Rückkehr unmöglich machen. Histiäus hintertrieb aber die Ausführung dieses Planes und wurde dafür von Darius mit der Statthalterschaft über einen großen Teil der griechischen Städte in Kleinasien beschenkt. Da er jedoch hierdurch zu bedeutender Macht gelangte, so dafs er dem Darius selber gefährlich schien, so berief ihn dieser unter dem Vorwande an seinen Hof, als könne er eines so vortrefflichen Mannes nicht entbehren.

2. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 14

1880 - Essen : Bädeker
14 Griechenlands Blütezeit. Erscheinung bringt. An den Höfen der Tyrannen herrschte ein heiteres Leben, wobei Dichter und Sänger gern gesehen waren. ->chre Gedichte, welche zur Leier oder Lyra gesungen wurden, forderten teils zum Genusse des Lebens aus und priesen den Wein und die Liebe (Anakreon), teils klagten sie über die Hinfälligkeit alles Erdenglückes oder Wiesenbaus die höhern und dauernden Güter, auf die Tugend, Seelenstarke und Treue hm, oder befeuerten in patriotischer Begeisterung zum Kampfe gegen die Feinde, wie die Gesänge des Tyrtäus, welcher : den sinkenden Heldenmut der Spartaner im zweiten meisemschen Kriege auss "neue entflammte. Diese letztere Art der ^.ynk ist die Elegie, als deren Schöpser Kallinos genannt wird. Zu den berühmtesten lyrischen Sängern gehören noch Alcans iw ^bos und seine Landsmännin Sappho, sowie der Thebaner P^nda , welcher durch seine Preisgesänge auf die Sieger tn den olympischen Spielen die Ode zur Vollendung brachte. Ii. ^nerfjenfanbs Blütezeit. §. 17. Die H'erserkriege. Wrttiades. Darms Hystaspis, König von Persien, setzte die Eroberungen des Eyrus sort. Er eroberte Thracien, bei welcher Gelegenheit er auch den Athener Miltiades, welcher sich hrer em klemes Fürstentum gegründet hatte, zur Heerfolge zwang. Dann wo e er auch das Land der Scythen, nördlich von der unteren ^onau s^ster), erobern und ließ den Histiäus, den Tyrannen von Milet, sowie den Miltiades zum Schutze der 25nuf(: jurudau die Kunde von dem Mißlingen des Feldzugs net Miltrades, die Brücke abzubrechen und so den Darius dem Verberben preis :u geben; dann würden die griechischen Kolomeen in Kleinasien ihre Unabhängigkeit wieber erhalten. Htsitaus aber verhinderte den Plan und würde dafür mit einer Lanbschaft m Thräne beschenkt, während Miltiabes vor bet Rache des Darrus ^then Zurückkehrte Argwohn gegen Histiäus veranlaßte jeboch den König, diesen an seinen Hof nach Susa zu berufen, wo er unter strenger Aufsicht stand. Darum bewog Histiäus seinen Schwiegersohn Aristagoras in Milet, die kleinasiatischen Griechen zum Uufruhr aeaen die persische Herrschaft aufzustacheln, tn der Hoffnung, daß Darius ihn alsbann zur Beschwichtigung der Empörung nach 500. Kleinasien senden werde. So geschah es auch, aber H£ ainq zu den Aufständischen über. Diese erhielten jeboch nur von Sen und bei kleinen Stadt Eretria Hilfe. Darum würde der Aufstanb balb unterbrückt und Milet verbrannt, Uristagorav kam auf der Flucht um, Histiäus würde aus Kreuz geschlagen Darius aber schwur Athen und Eretria Rache („Herr gedenke der Athener!").

3. Geschichte des Alterthums - S. 298

1852 - Weimar : Albrecht
298 wesen waren. Cyrus wies sie aber zürnend zurück, weil sie sich früher geweigert hatten, auf seine Aufforderung von Krösus abzu- fallen. Nur den Milesiern gewährte er durch ein Bündniß mildere Bedingungen der Unterthänigkeit. Die übrigen Ionier rüsteten sich nothgedruugen zum Kriege und baten durch Gesandte die Spartaner um Beistand. Diesen gewährten jedoch die Spartaner nicht; sie sandten aber ein Schiff nach Phokäa und ließen den Cyrus auffor- dern, keiner Stadt des hellenischen Landes ein Leid zuzufügen, da sie das nicht ruhig mit ansehen würden. Dem Herolde soll Cyrus geantwortet haben: wenn er gesund bleibe, werde die Spartaner bald das Schicksal der Ionier treffen. Von seinen Feldherrn ließ nun Cyrus die griechischen Städte in Kleinasien unterwerfen, und alle, mit Ausnahme von Phokäa und Teos (siehe S. 148), wur- den ihm unierthänig. Die kleinasiatischen Griechen blieben auch un- ter den folgenden Königen der Perser in Abhängigkeit und mußten zu den Kriegen derselben Hülfstruppen stellen. Als auf dem Zuge des Darius gegen die Scythen diese die zur Bewachung der Donau- Brücke zurückgelassenen Griechen aufforderten, die Brücke abzubrechen und so durch Vernichtung des Darrus sich die Freiheit zu erringen, trug Histiäus, persischer Statthalter in seiner Vaterstadt Milet, am meisten dazu bei, daß die Brücke erhalten und Darius auf seinem Rückzüge gerettet wurde. Zum Danke für diesen Dienst erhielt Histiäus einen Landstrich in Thracien am Strymon und legte daselbst eine griechische Kolonie an. Als Megabazus von seinem Kriegszuge zurückkehrte (siehe S. 153), wurde der Bau schon eifrig betrieben, und der persische Feldherr warnte den König, einen so mächtigen und klugen Griechen keine Stadt in Thracien bauen zu lassen, wo es Holz zum Schiffsbau im Ueberfluß und Silberbergwerke gebe, und wo eine Menge Griechen und Barbaren wohnten. Leicht könne eine solche Stadt unter einem klugen Herrscher dem Könige gefähr- lich werden. Auf den Rath des Megabazus rief Darius den Histiäus zu sich nach Susa und behielt ihn unter dem ehrenvollen Vorwände bei- sich, er wünsche einen so verdienten und verständigen Mann um sich zu haben. Statt des Histiäus wurde nun dessen Schwiegersohn Aristagoras Statthalter von Milet. Ohngefähr zehn Jahre waren seitdem unter der milden persischen Oberherrschaft den Ioniern dahin- gegangen, und ihre Städte gediehen und blühten; da brach neues Unheil herein. Einige von der Volkspartei vertriebene reiche Naxier kamen nach Milet und baten Aristagoras, sie in ihre Heimath zu- rückzuführen. Aristagoras hoffte durch Erfüllung dieser Bitte auch Herr der Insel Naxos zu werden und gewann den Artaphernes, den Statthalter von Kleinasien, und durch diesen den Darius für das Unternehmen, Naxos, die übrigen Cykladen und Euböa zu unter- werfen. Eine Flotte von 200 Schiffen und ein bedeutendes Heer wurde ausgerüstet und holte von Milet den Aristagoras und jcin Heer und die vertriebenen Naxier ab. Unterwegs veruneinigten sich aber Aristagoras und der persische Feldherr Megabates; der letztere verrieth den Nariern den drohenden Angriff und das ganze Unter- nehmen scheiterte. Aristagoras fürchtete wegen der großen Kosten des verunglückten Kriegszuges und durch die Verleumdungeu des Megabates seine Herrschaft über Milet zu verlieren und sann auf

4. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 19

1873 - Eisenach : Bacmeister
Die Perserkriege. 19 wollten. Ihre standhafte Weigerung, noch mehr aber eine bald darauf beweisene noch größere Kühnheit erregte nun den Zorn der Perser, deren großes Weltreich jetzt mit den Griechen in feindlichen. Zusammenstoß kam. b. Von den Perserkriegen bis zum peloponnesischen Kriege: 490—431 vor Chr. 8 10. Die Perserkrirgc. Die Perser hatten schon unter Cyrus die griechischen Städte in Kleinasien unterworfen und hatten, um sie besser beherrschen zu können, fast in jeder dieser Städte einen Tyrannen (Alleinherrscher) eingesetzt, d. H. sie hatten die Herrschaft einem der vornehmsten Griechen übertragen, welcher natürlich der persischen Regierung ergeben war, um sich in seiner Gewalt zu erhalten. Dieses Verhältniß bestand auch noch unter dem Perserkönige Darms I., der von einem solchen griechischen Stadtfürsten einen großen Beweis der Ergebenheit erfuhr. Als nämlich König Darms Hystaspis die halbwilden Scythen über der Donau (im heutigen Südrußland) bekriegte, übergab er die Bewachung der Donaubrücke dem Histiäns, Fürsten von Milet. Als sich aber Darius vor den neckenden Angriffen dieser tapferen Horden zurückziehen mußte, und deßhalb die kleinasiatischen Griechen aus den Rath des Miltiades (des Besitzers einer Herrschaft auf dem Chersones) jene Brücke abbrechen wollten, um dem Darius den Rückzug unmöglich zu machen, hinderte sie Histiäus daran und rettete so den Perserkönig vom Untergange. Dafür gab ihm Darius ein Landgebiet in Thrakien (jetzt Rumelien) zur Belohnung. Weil aber Histiäus diese seine neue Herrschaft durch Anlegung einer Stadt eigenmächtig weiter ausdehnen wollte, zog der persische Großkönig ihn an seinen Hof nach Susa und behielt ihn dort um sich. Unterdessen hatte des Histiäus Schwiegersohn Aristagoras die Alleinherrschaft in Milet bekommen und eine verfehlte Unternehmung auf eine griechische Insel im Verein mit den Persern gemacht. Weil er deßhalb vom persischen Großkönige Strafe fürchtete, so faßte er im geheimen Einverständnisse mit dem Histiäus den Plan, sämmtliche griechische Städte in Kleinasien von der Oberhoheit der Perser loszumachen. Während man nun (500 vor Chr.) in allen jonischen Städten des griechischen Kleinasiens die (Tyrannen) Alleinherren

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 43

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
43 tote die anderen Fürsten und Städte an der Kste von Kleinasien und Thrazien unter persische Herrschaft gekommen war. Dieser machte den Vorschlag, die Brcke der die Donau abzubrechen; so wrde Darius einen sicheren Untergang finden und die Griechen in Kleinasien frei werden. Aber die Huptlinge frchteten, da-durch zugleich ihre eigene Macht zu verlieren, und widersetzten sich diesem Ansinnen, besonders auf Anrathen des Histius, des Statthalters von Milet. So wurde Darius gerettet. Histius erhielt zum Lohne sr seinen Dienst vom Könige eine bedeutende Strecke Landes an der thrazischen Kste. Da er sich aber hier bald groe Reichthmer sammelte, fate der König Verdacht gegen ihn, als ob er zu mchtig und ihm gefhrlich werden knnte, und berief ihn unter dem Vorwande besonderer Ehrenbezeugung zu sich an feinen Hof. Nach Milet fchickte er als Statthalter den Arista-goras, einen Verwandten des Histius. . 24. Der Aufstand trer Griechen in Kleinasien. Aristagoras. Aristagoras machte als Statthalter von Milet mehrere glckliche Eroberungen im Archipelagus; ein Unternehmen gegen die Insel Naxos aber milang ihm, und er frchtete deshalb den Zorn des Knigs. Um diesem auszuweichen, suchte er die kleinasiatischen Griechen, welche von Ansang an mivergngt der die persische Herrschaft waren, zu einem Aufstand zu bewegen. Hierzu kam ihm aber ein Antrag des Histius sehr gelegen. Dieser sah nmlich wohl ein, warum er am Hofe des Knigs zu-rckgehalten wrde, und war dehalb mit feiner Stellung uuzu-frieden. Daher fchor er einem treuen Sklaven das Haar ab, schrieb ihm einige Worte auf den kahlen Kopf und schickte den Sklaven, nachdem die Haare wieder gewachsen waren, an den Statthalter in Milet mit der Weisung, dieser solle ihm die Haare schceren. Mit Vergngen las Aristagoras die Aufforderung zur Emprung. Um sich zu verstrken gieng er zu den Griechen in Europa und suchte hier Hilfe. In Sparta, wo man nur an kurze Reden gewhnt war, gefiel seine wohlgesetzte Rede nicht, und er wurde zurckgewiesen. Aber er folgte dem Einen der Könige bis ins Haus und wollte ihn durch Geld gewinnen. Er stieg mit seinen Anerbietungen immer hher; da rief des Knigs kleine Tochter Gorgo, welche anwesend war, dem Vater zu: Vater, geh'

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 86

1845 - Heidelberg : Winter
86 §. 35. Die Perserkriege. gertcn dazu ihre Zustimmung. Hippias sah sich nun bei den Persern um Hülfe um. Die Perser hatten sich schon unter Eyrus die griechischen Städte in Kleinasien unterworfen (s. §. 27), und hatten, um sie besser beherrschen zu können, fast in jeder dieser Städte eine Tyrannis eingesetzt, d. i. einem der vornehmsten Griechen in der Stadt die Alleinherrschaft in derselben übertragen, der natürlich der persischen Regierung ergeben war, um sich in seiner Gewalt zu erhalten. Dieses Verhältniß bestand auch noch unter dem Darius (s. §. 28 et. E.), der von einem solchen griechischen Stadt- fürsten einen großen Beweis der Ergebenheit erfuhr. Als nämlich König Darius die Scythen über der Donau bekriegte, übergab er die Bewachung der Donaubrücke dem Histiäus, Fürsten von Milet. Da die andern klein- asiatischen Griechen jene Brücke abbrechen wollten, um dem Darius den Rückzug unmöglich zu ntachen, hinderte sie Histiäus daran und rettete so den Darius votn Untergange. Dafür gab ihm Darius ein Landesgebiet in Thrazien zur Belohnung. Weil aber Histiäus diese seine neue Herrschaft eigenmächtig weiter ausdehnen wollte, zog Darius ihn an seinen Hof und behielt ihn dort um sich. Unterdeß hatte des Histiäus Schwiegersohn Aristagoras die Herrschaft in Milet bekommen und eine verfehlte Unter- nehmung aufdie griechische Insel Raros gemacht, weßhalb auch er vom Könige Strafe fürchtete und daher im geheimen Ein- verständnisse mit dem Histiäus den Plan faßte, sämmtliche griechische Städte von der Oberhoheit der Perser loszumachen. Während man nun in allen ionischen Städten die Allein- herren (Tyrannen) vertrieb, suchte Aristagoras die Hülfe der Mutterstaaten zu gewinnen. Sparta wollte sich nicht in dieß gewagte Unternehmen einlassen. Die Athener aber, welche fürchteten, die Perser möchten ihnen den vertriebenen Hippias zum Alleinherrn setzen, sandten den Milesiern 20 Schiffe

7. Das Altertum - S. 63

1894 - : Buchner
6 Ii. Die Zeit der grten krnftentfaltung. 500404 v. Chr. berblick. Die zweite Periode der griechischen Geschichte, das 5. Jahrhundert v. Chr., gliedert sich in drei je einem Menschenalter ent-sprechende Zeitrume: das Zeitalter der Perserkriege, das Zeitalter des Perikles und die Zeit des peloponuesischeu Krieges, welche Aufschwung, Hhepunkt und Niedergaug bedeuten. I. Der jonische Aufstand, 500494 v. Chr. Histius, ein am persischen Hofe zurckgehaltener Tyrann von Milet, bewog, um von Susa fortzukommen, feinen Schwiegersohn und Stell-Vertreter in Milet, den ehrgeizigen Aristagoras, einen Abfall der jonischen Städte Kleinasiens vom Perserknige zu veranlassen. Der Plan gelang, die meisten Griechenstdte schlssen sich der Erhebung an (500), doch konnte Aristagoras von dem mchtigsten Staate des Mutterlandes, von Sparta,1 keine Untersttzung erlangen und die Hilfe der Athener: 20 Schiffe, zu denen noch 5 aus Eretria kamen, reichte nicht aus, um die Perser zu besiegen. Die Jonier eroberten zwar Sardes, das sie niederbrannten, sie muten aber den Rckzug antreten und wurden bei Ephesus geschlagen. Nach der Rckkehr der Athener wurde die jonische Flotte bei der Insel Lade (vor Milet) geschlagen. Mit der Eroberung und Zerstrung von Milet war dann der Aufstand der Jonier niedergeworfen (494). Histius hatte dem Perserknig einst auf dem Zug gegen die Scythen (s. S. 24) einen wichtigen Dienst geleistet. Darius hatte bei seinem Vorrcken der den Jster die Brcke den griechischen Groen, die sich ihm hatten anschlieen mssen, zur Bewachung anvertraut. Als dann die Perser jenseits des Jsterflusses in groer Bedrngnis waren, riet Mntiades, ein in Thracien begterter Athener, die Brcke abzubrechen und das Heer der Perser dadurch dem Untergang preiszu-geben. Histius aber sprach dagegen und ermglichte dadurch den Rckzug des Perserheeres. Deshalb mute Miltiades seine Besitzung auf dem thracischen Chersones aufgeben und nach Athen flchten, während Histius von Darius reich beschenkt wurde. Spter wurde er verdchtigt und nach Susa berufen. Nach der Erhebung der 12. Die Perserkriege. I. Der jonische Aufstand 500494 v. Chr. Ii. Der 1. und 2. Perserkrieg 493 und 490 v. Chr. Iii. Der 3. Perser krieg 480479. Iv. Angriffe der Griechen auf das Perserreich 479449 1 Der König Kleomenes fand den Weg nach Susa, den ihm Aristagoras auf. der mitgebrachten Landkarte zeigte, zu weit.

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 59

1840 - Münster : Theissing
59 Ii. D i e Griechen. §. 56. Aufstand der Ionier. Die blühenden Griechenkolonien an der Küste Kleinasiens hatten sich schon unter Cyrus den Persern unterwerfen müssen, und wurden von persischen Satrapen regiert, die freilich geborne Griechen, aber doch persische Satrapen waren, und so sehnte man sich herzlich nach Er- lösung von diesem Joche. Ein solcher Griechenfürst, von den Persern als Satrap eingesetzt, war Hystiäus in Milet, einer reichen Handelsstadt der Ionier. Er hatte mit mehreren Griechenfürsten dem Darius auf seinem Zuge gegen die Scythen folgen, und die Donaubrücke bis zu seiner Rückkehr bewachen müssen. Unter den Wächtern der Brücke war auch Mil- tiades, ein Athener, der einer athenischen Colonie im thrazischen Ehersonesus Vorstand und auch unter persische Botmäßigkeit gerathen war. Dieser rieth seinen Mitfürsten, die Brücke abzubrechen und dem Darius den Rückweg abzuschneiden, dann würden alle Griechen in Asien vom persischen Joche frei werden. Alle stimmten ihm bei, nur Hystiäus von Milet bemerkte: wenn Darius siele, so hatten die Grie- chenfürsten von ihren eigenen Unterthanen das Aergste zu fürchten, weil sie sich von den Persern zu Satrapen ihrer ehemals freien Mitbürger hatten einsetzen lassen. Der Egoismus der Satrapen siegte, die Brücke blieb, Darius war gerettet, und Miltiades, der seinen Rath verei- telt sah, durfte nicht denken, daß sein Vorschlag dem Darius bei sei- ner Rückkehr ein Geheimniß bleiben würde, verzichtete auf seine Sa- trapie im Ehersonesus und kehrte nach Athen als Privatmann zurück. Wirklich erfuhr Darius bei seiner Rückkehr Alles. Um den treuen Hystiäus zu belohnen, nahm er ihn mit nach Susa an seinen Hof, und ein gewisser Aristagoras wurde zum Satrapen in Milet bc- * stellt. Dem Hystiäus wollte das ^ofleben gar nicht gefallen. Als Ari- stagoras die Kosten einer unglücklichen Expedition gegen eine Insel mit Geld oder mit seinem Kopfe bezahlen sollte; ließ Hystiäus ihm rathen, Rebellion gegen den Großherrn anzustiften, hoffend, dann zur Dämpfung des Aufruhrs nach Milet gesandt und des lästigen Hof- lebens entledigt zu werden. Aristagoras, froh, auch von da her zum Aufstande ermuntert zu werden, wiegelte nun alle ionischen Städte gegen die Perser auf, ver- hieß ihnen ihre alte republikanische Verfassung und eilte, die Griechen in Europa aufzurufen, ihren Brüdern in Asien zur Befreiung vom Perserjoche beizustehen. Die Athener sagten dem Aristagoras gleich eine Hülfsflotte von 20 Schiffen zu, denn sie fürchteten die wachsende Macht der Perser, sie fürchteten ihren alten Tyrannen Hippias, der am Perserhofe eine freundliche Aufnahme gefunden hatte und fürchteten auch die

9. Die vorchristliche Zeit - S. 73

1852 - Leipzig : Brandstetter
73 Perser, oder Mäuse und in die Erde euch verkriechet, oder Frösche und in die Sümpfe springet: so werdet ihr durch diese Geschosse umkommen!" Bald darauf brach das Scythenheer hervor und Darius ward in die Flucht geschlagen. Schon waren die sechzig Tage verflossen und die Ionier überlegten, ob sie die Brücke abbrechen sollten, denn es zeigten sich bereits scy- thische Reiter. Der Athener Miltiad es, einer von den Wächtern det Brücke, sprach: „Jetzt, ihr Griechen, ist die Zeit gekommen, wo ihr das persische Joch abschütteln könnet. Brecht die Brücke ab und die Macht des Tyrannen ist ge- brochen!" Aber ein anderer Grieche, Histiäus von Milet, widersprach dem Miltiades und wollte sich bei dem Darius Gunst erwerben. So blieb die Brücke stehen und die fliehenden Perser konnten sich retten. Darius belohnte die Treue des Histiäus dadurch, daß er ihm ein Stück Land am Flusse Strymon (Jskar) schenkte, wo der kluge Grieche sich eine Stadt bauete und bald zu großer Macht gelangte. Da ward Darius argwöh- nisch, denn er fürchtete, Histiäus könne ihm selber gefährlich werden. Darum ries er ihn nach Susa, wo /r unter dem Namen eines Freundes und Rath- gebers immer bei ihm bleiben sollte. In der That war aber Histiäus ein Ge- fangener; als er das merkte, sann er auf Rache gegen Darius. Aristagoras, der Schwiegersohn des Histiäus, war Statthalter von Milet, einer von Griechen bewohnten blühenden Handelsstadt in Kleinasien. Diesen wollte Histiäus zu einem Aufstande gegen die Perser bewegen, denn die kleinasiatischen Griechen strebten schon längst nach Freiheit. Wie sollte er aber sein Vorhaben dem Aristagoras mittheilen, ohne entdeckt zu werden? Er schor einem Sklaven den Kopf, schrieb auf die Haut die nöthigen Zeichen und ließ die Haare wieder wachsen. Dann sandte er den Boten an den Aristagoras mit dem Auftrag, dem Sklaven die Haare zu scheeren und den Kopf zu besehen. Dem Aristagoras, der in Ungnade gefallen war, kam die Aufforderung sehr erwünscht. Nachdem er bei seinen Landsleuten die Empörung heimlich eingeleitet hatte, reiste er zu den Brüdern in Europa, nämlich nach Griechen- land hinüber, um auch deren Hülfe anzusprechen. Zuerst ging er nach Sparta. Da waren die Bürger mit ihren beiden Königen auf dem Markte versammelt und er trug seine Bitte in einer langen, schön gesetzten Rede vor. Die Spar- taner, welche Kürze liebten, wurden ungeduldig. Der König K leomen es fragte kurz: „Wie weit ist es denn vom Meere bis nach Susa?" Aristagoras merkte nicht das Verfängliche der Frage und erwiederte: „Drei Monate Weges." „Freund von Milet" —rief nun der König unwillig — „mach', daß du noch vor Sonnenuntergang aus unserer Stadt kommst!" und finster wandte er dem Abenteurer den Rücken. So schnell aber ließ er sich nicht abweisen. Er folgte traurig dem Könige in dessen Haus. Hier fand er ihn allein bei seiner kleinen achtjährigen Tochter und wiederholte seine Bitte. Der König schlug sie ihm abermals ab. Aristagoras bot Geld, eine Summe noch größer als die andere, der König schüttelte den Kopf. Zuletzt bot er ihm sogar 50 Ta- lente, fast 60,000 Thaler. Da rief das kleine Mädchen: „Vater, geh'weg, sonst besticht dich noch der Fremde!" Das wirkte. Kleomenes folgte dem Rathe sei- ner Tochter und Aristagoras mußte abreisey. Nun wandte er sich nach Athen und hier war er glücklicher. Alle Bürger

10. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für Quarta - S. 25

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der ionische Aufstand. 500. 25 durch seinen Handel berhmten Phnizien, Kleinasien und gypten umfate. Er teilte es in Provinzen, an deren Spitze er Satrapen, d. h. Statthalter, stellte. Den unterworfenen Vlkern legte er Tribute auf und bestimmte, wieviel Truppen sie fr Kriegszge stellen sollten. An geeigneten Stellen legte er Festungen an. Er umgab sich mit einer Leibgarde, den 10000 Unsterblichen", die ihren Namen daher hatten, da sie immer wieder sofort bis zu dieser Zahl ergnzt wurden. Seine Residenzen waren Susa, Persepolis, Babylon und das in Medien liegende Ekbatana. Darius sicherte den Frieden und schtzte das Recht. Damit knigliche Befehle auch in die ent-fernteren Teile des Reiches mglichst schnell berbracht werden knnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen bermittelt. Wie seine Vorgnger ging auch Darius darauf aus, sein Reich Der durch Eroberungen auszudehnen. Er wollte die Scythen unter- Scythen-werfen, ein Nomadenvolk, das in dem sdlichen Rußland wohnte. 5u9' So berschritt er denn den Bosporus, zog durch Thraeien und ging der die Donau; zum Schutz der Donaubrcke lie er die Truppen der griechischen Städte in Kleinasien, die auch hatten mitziehen mssen, zurck. Aber die Scythen stellten sich nicht zur Schlacht, sondern wichen in ihre Steppen zurck, wo das nachfolgende Perserheer bald von Mangel und Not berfallen wurde. Daher sah sich Darius zum Rckzug gentigt. Indessen waren seythische Reiter bei der Brcke erschienen und hatten die Griechen aufgefordert die Brcke abzubrechen. Der Athener Miltiades, der als Fürst des thracischen Chersones, d. h. der am Hellespont sich hinziehenden Halbinsel, mit dabei war, meinte, man solle diesem Vorschlag folgen; dann wrde das Perserheer zu Grunde gehen, und sie alle wrden von dem Joch befreit werden. Histius aber, der Tyrann von Milet, riet den versammelten Fürsten, dies nicht zu thun; denn wenn die Perser vertrieben wrden, so wrde auch ihre eigene Herrschaft, die sie ja den Persern ver-dankten, ein Ende nehmen. Des Histius Rat drang durch, und so wurde Darius gerettet. Miltiades wurde nunmehr von den Persern aus seinem Frstentum vertrieben und begab sich nach Athen; Histius dagegen wurde von dem Perserknig mit einem Landstrich an der thracischen Kste, am Flusse Strymon, beschenkt, der reich an Schiffs-bauholz und Bergwerken war. Ter ionische Aufstand. 500. 20. Auch Histius wurde den Persern bald verdchtig und von Darius unter einem ehrenvollen Vorwand nach Susa berufen. Sein Nachfolger in Milet wurde sein Schwiegersohn Aristagoras.

11. Die Weltgeschichte - S. 14

1881 - Gießen : Roth
14 Darms I., dritter König der Perser. und durch glckliche Eroberungen am Flusse Indus dehnte sich sein 3t eich im Osten bis Indien aus. Nun zog er auch hinber nach Europa, unterwarf Thracien, die thracische' Halbinsel (Eher-sonnes) und vereinigte mit seinem Heere die Griechen, die an der Kste Kleinasiens in den Stdten Milet, Ephesus, Magnesia u. s. w. aus den Inseln Lesbos, Samos, sowie an den Ksten Thraciens wohnten. Nun sate er den Plan, die Donau zu berschreiten und die nrdlich von der Donau wohnenden Scythen zu bekriegen. Die Griechen muten eine Brcke der die Donau schlagen und wurden zur Bewachung derselben zurckgelassen. Whrend aber Darius die Scythen, die jeder Schlacht auswichen, in die Steppen am schwarzen Meere verfolgte, machte Miltides von Athen, Anfhrer der Grie-chen auf der thracischen Halbinsel, den Vorschlag, die Brcke abzu-brechen und die Griechen Kleinasiens und Thraciens von dem per-fischen Joche zu befreien. Doch Histius, Statthalter von Milet, widerriet und die Brcke blieb stehen. So wurde Darius gerettet. Histius wurde zur Belohnung nach Susa an den persischen Hof berufen, um dort sein Leben in ppigkeit zuzubringen. Doch dies gefiel dem kriegerischen Manne nicht; er wre gern wieder in Milet unter dem Volke der kleinasiotischen Griechen gewesen. Er berredete deshalb seinen Schwiegersohn Aristagras in Milet, einen Aufstand unter den Griechen anzusaugen, in der Hoffnung, dann wieder nach Milet zurckkehren zu drfen. 500495 v. Chr. war der Auf-stand der kleinasiatischen Griechen, welcher auch von den europischen Grie-chen, nmlich von Athen und von Eretrla, einer Stadt ouf der Jusel Euba, untersttzt wurde. Histius, gegen die Emprer gesandt, geht zu ihnen der.. Sardes, Hauptstadt von Kleinasien, wird zerstrt; allein die Griechen wurden unter sich selbst uneinig, und so gelang es dem Darius, sie zur See zu besiegen und Milet zu zerstren.' Aristagras wurde auf der Flucht in Thracien erschlagen; Histius wurde gefangen genommen und gekreuzigt. Aber auch an den Griechen Europas, beson-ders an Athen und Eretrla, welche den Aufstand begnstigt hatten, wollte sich Darius rchen. Einem Sklaven befahl er, ihm jedesmal bei Tische dreimal zuzurufen: Herr, gedenke der Athener!" Jedoch die beiden Feldzge, die er 492 und 490 v. Chr. unternehmen lie, fielen sehr unglcklich aus; Darius starb während der Vorbereitungen zu einem dritten Feldzuge; ober auch dieser, den sein Sohn Xerxes (480) ausfhrte, fiel so unglcklich aus, da von da an der Verfall des per-fischen Reiches beginnt. I

12. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 24

1872 - Berlin : Wohlgemuth
24 Dieser theilte zur Sicherheit seiner Herrschaft das Land in 20 Satrapien oder Statthalterschaften, und unterwarf das aufrhre-tische Babylon (durch die Aufopferung des Zopyrns, 517). Hierauf unternahm er einen Zug gegen die jenseits der Jster (Donau) woh-ueudeu Scythen, um dieselben fr einen Einfall zu bestrafen, den sie in Asien gemacht hatten. Auf diesem Zuge war er zwar unglcklich, doch machte er sich Macedonien und Thracien zinsbar, und erweiterte seine Grenzen stlich bis zum Indus. 7. Die Pevserkriege (492449). Mochte auch der Wunsch nach dem Besitz Griechenlands schon beim Darius auf seinem Zuge gegen die Scythen rege geworden sein und der aus Athen vertriebene Hippias bei ihm denselben wach er-halten haben, so waren doch' beides nur entferntere Ursachen zu jenen zwei Welttheile in Bewegung setzenden, Kriegen, die mit dem Namen der Perserkriege bezeichnet werden und in denen man zwei Haupt-Perioden unterscheidet, deren erste den Angriffskrieg der Perser (492479) und deren zweite den der Griechen (479 449) enthlt. a. Die nchste Veranlassung zu diesem Kriege haben wir in der Untersttzung zu suchen, welche Athen und Eretria den kleinasiatischen Griechen bei einem Aufstnde (von 500494) gegen das persische Joch zu Theil werden lieen. Hierzu gab wiederum Histius, der Statthalter von Milet, Veranlassung, welcher dem Darius auf seinem schon erwhnten Zuge gegen die europischen Scythen dadurch das Heer von einem schmhlichen Untergange rettete, da er die der die Jster fhrende Brcke nicht, wie ihm gerathen war, abbrechen lie. Fr diesen Dienst hatte er am Strymon in Thracien die Stadt Myr-cinns zur Belohnung erhalten und eine Kolonie daselbst angelegt. Bei dem Könige aus Eifersucht verklagt, als strebe er uach Unab-hngigkeit, wurde jedoch Histius seiner Statthalterschaft beraubt und nach Snsa berufen, um in der Nhe des Darius zu verweilen. Nun ward Aristagoras, des Histius Schwiegersohn, Statthalter von Milet. Von seinem Schwiegervater zur Emprung aufgereizt, wute er Athen und Eretria fr sich zu gewinnen. Der Kampf entbrannte. Ein unglcklicher Zufall legte Sardes in Asche. Die Perser ermann-ten sich und schlugen die Griechen aus der Stadt; die Athener kehr-ten daraus nach Hause zurck, die Iouier in Kleinasien aber wurden, wenn sie gleich anfangs in dem fortgesetzten Kampfe siegreich waren, bei der kleinen Insel Labe zur See besiegt, und nach der Eroberung Milets (494) wieder unterworfen. , Darius suchte sich nun au Athen zu rchen und gab seinem Statthalter von Kleinasien, Mardonins, den Befehl, Griechenland zu Lande und zu Wasser anzugreifen; seine Flotte aber scheiterte am Vorgebirge A t h o s und seine Landmacht ward in Thracien geschlagen,

13. Das Altertum - S. 42

1881 - Leipzig : Krüger
Perserkriege 500—449. Jonischer Aufstand 500. Zerstörung Milets 494. — 42 — Säule,*) deren Schaft schlanker und leichter ist, während das Kapital zwei schneckenartige Umbiegungen (Voluten) zeigt, gleich als ob die Schwere des Gebälks das obere Ende der Säule spiralförmig zusammengedrückt hätte. — Die korinthische Säule**) mit einem Blnmenkelchkapitäl Haterft viel später Verwendung gefunden. — Mit der 2xrchiteftur war noch eng verschwistert dieskulptur, welche teils die Götterbilder, teils die Säulen für die Tempel herzustellen Hatte. Die Gestalten waren noch steif und unbelebt und nur durch ihre Attribute, noch nicht durch Gesichtsausdruck und Körperbildung von einander unterschieden. Den Übergang zu freieren lebensvolleren Gestaltungen macht der Sleginetengiebel ***) (in München). Ii. Zweiter Zeitraum (500—431). Die imtezeit Griechenlands. §. 1. Tie Perserkriege. Der Perserkönig Darms hatte dem Tyrannen Histiäns von Milet zur Belohnung ein Fürstentum geschenkt; als dieser dort zu mächtig wurde, berief er ihn an seinen Hof, wo er in ehrenvoller Gefangenschaft lebte. Die Sehnsucht nach der Heimat reizte den Histiäns dazu an, die Milesier und andere Griechen in Kleinasien zu einem Aufstande zu veranlassen, in der Hoffnung, Darms werde ihn zur Unterdrückung desselben nach Jonien entsenden. Sein Plan glückte anfangs. Im Vertrauen auf die zugesagte Hilfe Athens und Eretrias empörten sich die Griechenstädte und hatten zuerst den Sieg auf ihrer Seite. Als aber Histiäus wirklich mit der Dämpfung des Krieges beauftragt wurde und zu ihnen überging, behandelten sie ihn mit Mißtrauen, verschlossen ihm die Thore, nötigten ihn als Seeräuber sein Leben zu fristen; endlich fiel er den Persern in die Hände und wurde gekreuzigt. Im weiteren Fortgang des Krieges erlitten die Griechen Niederlagen; die entscheidende war der Seesieg der Perser bei Lade; diesem folgte die Zerstörung Milets. — Die Hilfe, welche Athen und Eretria geschickt hatten, war nun der Anlaß für Darius die europäischen Griechen zur Unterwerfung *) Seemann 3, 8. 11. **) Seemann 9, 8. ***) Seemann 17, 3.

14. Geschichte des Altertums - S. 17

1892 - München [u.a.] : Franz
Die Meder und Perser. 17 Smerdis wurde nach wenigen Monaten ersannt, dnrch Verschworene im Palaste ermordet, und es bestieg der Sohn eines Vetters des Kambyses, Darius, den ihm gebührenden Thron. Dieser schlug mehrere Empörungen nieder und befestigte das durch die Erhebung des falschen Smerdis zerrüttete Reich aufs nene. Er verlegte die Residenz von Pasargada nach Snsa und baute Perse-polis, das die Totenstadt der persischen Könige wurde. Sein ganzes Reich teilte er in zwanzig Statthalterschaften oder Satrapien und legte von Susa aus Straßen gegen die Grenzen zu an, auf denen eine Art von Post eingerichtet wurde. Dieselbe diente jedoch nur zur Überbriuguug königlicher Befehle an die Satrapen und von Botschaften derselben an den König, die durch Schnellreiter übermittelt wurden. Nachdem Darius sein Reich wieder beruhigt hatte, suchte er es auch nach Enropa auszudehnen. Er ließ um 518 durch kleinasiatische Griechen eine Brücke über den Bosporus schlagen, zog mit einem zahlreichen Heere nach Thraeien, überschritt den Balkan und setzte auf einer gleichfalls von den Griechen erbauten Schiffbrücke über die untere Donau. Seine Absicht war, die Skythen, die im heutigen Rumänien und südlichen Rußland wohnten, zu unterwerfen. Aber dieselben zogen sich immer tiefer in die Ebenen ihrer Heimat zurück, indem sie alle Brunnen, Weideplätze und Lebensrnittel verdarben und Darius so zur Umkehr nötigten. Unterdessen schwebte dieser in großer Gefahr. Er hatte zur Bewachung der Donaubrücke griechische Fürsten ans Kleinasien und Thraeien zurückgelassen. Von diesen beantragte Miltiades von Athen, der eine Herrschaft im thracifchen Chersones besaß, man solle die Brücke abbrechen, dann müsse Darius umkommen, und sie selbst würden unabhängig werden. Aber Histiäns von Milet wies darauf hin, daß ihre Herrschaft sich nur durch den Schutz des Perferkönigs halten könne, nach dessen Untergang die ihnen unterstellten Griechen sich wohl auch von ihrer Gewalt freimachen würden. So blieb auf den Rat des Histiäns die Brücke bestehen. Darius bestrafte den Miltiades, indem er ihm feine Herrschaft im Chersones nahm, und belohnte den Histiäns dadurch, daß er ihm zu seinem asiatischen Besitz (Milet) noch einen Landstrich an der Mündung des Strymon verlieh. Hatte Darius auch fein Hauptziel, die Unterwerfung der Skythen, nicht erreicht, so brachte er doch Thraeien zur Anerkennung seiner Oberhoheit.

15. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 41

1858 - Leipzig : Engelmann
4l ß. Die griechische Welt. langt. Verwandt damit ist die gnomische Poesie oder Spruch-Dichtung, die in kurzen Denksprüchen Lehren und Lebensregeln einzuprägen sucht. Darin ^ fteht Theognis aus Megara, der feurige Widersacher der Demokraten, die ihn zur Flucht aus der Heimath getrieben, als Vorbild va. Ii. Griechenlands Blüthezeit. 1. Oie Pcrscrkriege. §. 50. Die griechischen Pflanzstädte auf der Küste von Kleinasien waren durch Cyrus unter die Herrschaft der Perser gekommen. Gewohnt an ein freies Leben trugen sie das fremde Joch mit großem Widerstreben, konnten das- selbe aber nicht abschütteln, weil die vornehmen Griechen, die von den Persern zu Fürsten oder Tyrannen in den verschiedenen Städten eingesetzt worden und daher dem Hof von Susa ergeben waren, ihre Landsleute im Gehorsam zu erhalten wußten. Einerder mächtigsten unter ihnen war Histiäus, Fürst von Milet. Dieser hatte den Feldzug des Darius gegen die Scythen mitge- macht (§. 30.) und den Auftrag erhalten, mit einigen andern Griechen die Brücke, die über die Donau geschlagen worden, zu bewachen. Als nun die Nachricht von den Unfällen der Perser erscholl, rieth Miltiades von Athen, der als Besitzer großer Güter auf der thraeischen Halbinsel den Persern kriegs- pflichtig war, man solle die Brücke zerstören und dadurch den König mit seinem ganzen Heer dem Verderben preisgeben. Aber Histiäus verhinderte das Vor- haben. Darum wurde er später, theils zum Lohne seiner Verdienste, theils aus Mißtrauen in seine Treue, das einige neidische Griechen in Darius zu wecken gewußt, nach der persischen Hauptstadt berufen, um sein Leben in Freu- den und Herrlichkeit, aber überwacht von dem Argwohn des Königs, zuzubrin- gen. Diese mit Genuß und Zwang verbundene Lage wurde ihm auf die Länge unerträglich; die Sehnsucht nach der Heimath erwachte in seiner Brust; und da man ihn aus Mißtrauen nicht fortließ, so bewog er heimlich seinen Ver- wandten Aristagoras von Milet, einen Aufstand unter den unzufriedenen Griechen zu veranstalten, wodurch er Gelegenheit zur Rückkehr zu finden hoffte. Der Plan gelang. In Kurzem standen Milet und die übrigen griechischen Pflanzstädte unter den Waffen. Sparta und andere Staaten des Mutterlandes wurden um Hülfe angegangen; aber nur Athen, welches besorgte, Darius möchte den an seinem Hose weilenden Hippias (§. 47.) wieder einsetzen, und die kleine Stadt Eretria auf Euböa schickten eine geringe Anzahl Schiffe. An- fangs hatte der Aufstand einen guten Fortgang. Die Griechen eroberten und verbrannten Sardes, die Hauptstadt von Kleinasien, worauf sich die Empö- rung über ganz Jonien verbreitete. Bald wendete sich jedoch das Glück. Ihre eigene Uneinigkeit und die Uebermacht der Feinde führte den Verlust einer Seeschlacht und die Eroberung und Zerst örung von Milet herbei. Die Milesier wurden theils getödtet, theils in Knechtschaft geführt; Aristagoras floh zu den Thraciern, wo er erschlagen ward; Histiäus, der, nach Jonien ent- sandt, sich den Aufständischen angeschlossen hatte, starb als Gefangener am Kreuz; Jonien gerieth aufs Neue unter die persische Herrschaft und Darius schwur den Athenern und Eretriern, weil sie den Ausstand gefördert hatten, blutige Rache. §. 51. Mardonius, des Darius Schwiegersohn, zog zuerst mit einer Flotte und einem Heer längs der thraeischen Küste gegen Griechenland, indcß Herolde von sämmtlichen griechischen Staaten Wasser und Erde, die Zeichen

16. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 18

1868 - Elberfeld : Volkmann
18 gegen Crösus, den König von Lydien, den er besiegte, gefangen nahm und, wie es heißt, zum Feuertode verurtheilte. Auf dem Scheiterhaufen rief Crösus, der zu spät die Wahrheit dessen ein- sah, was Solon einst zu ihm sprach, dreimal dessen Namen. Cyrus, aufmerksam gemacht, ließ sich von ihm sein Begegniß mit Solon erzählen und begnadigte ihn, eingedenk des Wandels des menschlichen Schicksals, das auch ihn ereilen könne. Den nächsten Feldzug machte er gegen das Reich von Babylon am Euphrat; auch dieses eroberte er und nahm die feste Hauptstadt dadurch ein, daß er den Euphrat ableitete und durch das trockne Bette in die Stadt drang. Einen dritten Feldzug machte er ge- gen die Königin der Massageten, Tomyris, in dem Tieflande, durch welches Aniu und Sir dem Aralsee zufließen; auf diesem soll er gefallen sein. Ihm folgte sein Sohn Cambyses, der Aegypten dem Reiche 'hinzufügte, und dann nach einer kurzen Zwischenregierung, indem die Meder einen Versuch machten, die Herrschaft wieder an sich zu bringen, Darius, der Sohn des Hystaspes. Dieser unternahm einen Zug gegen die Scythen, ein Volk im südlichen Rußland, und ließ zu dem Ende eine Brücke über die Donau schlagen, zu deren Wächtern er griechische Fürsten aus Kleinasien, die damals den Persern unterthänig waren, bestellt hatte. Einer derselben, Histiüus aus Milet, rettete ihm die Brücke, als andere gerathen hatten, dieselbe abzubrechen, damit Darius mit seinem Heere um- käme. Deßwegen wurde er von Darius reich belohnt, später aber, als er von seinen Neidern verdächtigt wurde, an den Hof berufen und dort in einer Art von Gefangenschaft gehalten. Derselben überdrüssig, stachelte er seinen Schwiegersohn Arista- goras, der an seiner Stelle Statthalter von Milet geworden war, Zur Empörung auf; in diese wurden auch die übrigen Grie- chen in Kleinasien hineingezogen. Sie suchten Hülfe bei ihren Stammverwandten in Europa; sie fanden dieselbe bei den Athe- nern, die ihnen zwanzig Schiffe schickten, Zu denen die Einwoh- ner von Eretria auf Euböa noch fünf hinzufügten. Das Unter- nehmen mißlang aber; zwar nahmen die Aufständischen die Stadt Sardes, den Sitz des persischen Satrapen, und verbrannten es, dann aber wurden sie bei Ephesus geschlagen, woraus die Athe-

17. Die alte Geschichte - S. 116

1899 - Langensalza : Gressler
116 20. Krieg der Prrsrr mit drn Griechen. — Mil-tiadrs. — Schlacht bri Marathon. 490. Wir wissen bereits, daß der König Krösus von Lydien, der fast ganz Kleinasien beherrschte, von Cyrus besiegt und gefangen genommen wurde. Westlich von seinem Reiche, an den Küsten des Archipels, hatten nun die Griechen verschiedene Kolonien angelegt, die bald durch ihren Handel so blühend wurden, daß sie den Städten im europäischen Griechenlands nichts nachgaben. Besonders waren es zwei Städte, die sich vor allen hervorthaten, Milet und Ephesus. Hier war ein Leben und Treiben, wie in unsern großen Seestädten; Schiffe gingen täglich ab, während andere in den Hafen einfuhren, und zahlreiche Karawanen aus dem Innern von Asien brachten die Erzeugnisse fremder Länder, die hier den erstaunten Blicken der Griechen zur Schau ausgelegt wurden. Herrliche Tempel und Paläste zierten diese Städte, und namentlich stand in Ephesus eins der schönsten Bauwerke des Altertums, der prächtige Tempel der Artemis (Diana). Diese kleinasiatischen Griechen waren nun, als Cyrus Sardes erobert hatte, unter die Herrschaft der Perser gekommen und hatten seitdem nicht eben Ursache gehabt, sich über Härte zu beschweren. Aber die Freiheit, in der ihre Nachbarn jenseit des Meeres, die europäischen Griechen, lebten, machte in ihnen die Sehnsucht nach derselben Freiheit rege, und sie empörten sich gegen den König Darius. Sie hatten aber dabei vergessen, vorher ihre Kräfte gehörig zu berechnen. Als die Perser mit einem mächtigen Landheere und einer zahlreichen Flotte erschienen, entfiel ihnen der Mut, und nach einer unglücklichen Land- und Seeschlacht bei Milet mußten sie sich wieder unterwerfen. Bei der Gelegenheit hatten nun die Athener ihren kleinasiatischen Landsleuten auf deren dringende Bitte einige Schiffe zur Hilfe geschickt. Darius ergrimmte über die Einmischung dieses Volkes, dessen Namen er hier zum erstenmale hörte, über die Maßen; er schwur, sie für diese Frechheit zu züchtigen, und damit er es ja nicht vergäße, mußte ihm alle Tage bei der Mahlzeit ein Diener zurufen: „Herr, vergiß die Athener nicht!"

18. Alte Geschichte - S. 34

1881 - Hannover : Helwing
34 Das Altertum. und Kleinasien. Als er nach zehnjhriger Abwesenheit in seine Heimat zurckkehrte, fand er die Stadt von feindlichen Parteien zerrissen; er wurde allerdings von seinen Mitbrgern geehrt, vermochte aber nicht die Parteien auszushnen und zog sich daher von dem Staatsleben ganz zurck. Er starb hochbejahrt zu Athen. Ein Verwandter des Solon, Pisistratns, hatte sich schon während Solons Abwesenheit die Gunst der unteren Stnde erworben und mit deren Hlfe sich zum Alleinherrscher (Tyrannen) gemacht. Er regierte mit Gerechtigkeit und ehrte die Verfassung Solons; seine beiden Shne aber, die ihm in der Herrschaft folgten, erlaubten sich manche Willkr-lichkeiten. Da wurde der eine ermordet, und der andere, Hippias, flchtete nach Persien. Iv. Die Perserkriege. 1) Mrantassung und Ausruch. Darius, König von Persien, hatte dem Histins fr seine Treue an der Donaubrcke eine Landschaft in Thracien geschenkt; als dieser aber durch Erbauung einer Stadt und durch Anschaffung einer guten Flotte dem Könige selber gefhrlich schien, berief er ihn unter dem Borwande nach Snsa: Einen so klugen und treuen Mann mu ich als Ratgeber in meiner Nhe haben." Hisiius aber merkte bald, da er am Hofe ein Gefangener sei, und sann auf Rache. Er sandte einen Boten an seinen Schwiegersohn Aristagoras, den Statthalter von Milet, mit der Aufforderung, einen Aufstand smtlicher jonischer Griechen zu erregen. Er wolle dann den Darius um ein Heer zur Unterdrckung dieses Aufstandes bitten, und mit demselben zu den Joniem bergehen. Aristagoras gehorchte. Um die Hlse der brigen Griechen zu gewinnen, reiste er zunchst nach Sparta, erlangte aber keine Hlse. In einer Volksversammlung hielt er den Brgern alle Vorteile vor, welche ein Krieg gegen Perfien ihnen bringen wrde. Da fragte ihn der König Kleomenes: Wie weit ist es vom Meere nach Snfa?" Drei Monate Weges." Gastfreund von Milet," rief der König, verlat vor Sonnenuntergang unsere Stadt." Aristagoras folgte dennoch dem Könige in fein Haus, machte ihm groe Ver-fprechungen und bot ihm zehn, zuletzt fnfzig Talente. Da rief des Knigs Tochter: Vater geh' weg, fnst wird dich bei? Fremde noch bestechen!" Von Sparta wandte sich Aristagoras zu den Athenern. Diese waren aus Darius erbittert, weil er ihnen den vertriebenen Tyrannen Hippias wieder aufdrngen wollte; sie gewhrten dem Aristagoras zwanzig Schiffe und die Eretrier auf Euba fnf; mit diesen 25 Schiffen kehrte er nach Kleinasien zurck. Sofort standen die Jonier auf; aber ihre Kriegsfhrung war eine schlechte: ihre grte Handelsstadt, Milet, wurde von den Persern genommen und verbrannt. Da -brach Uneinigkeit unter ihnen aus, und die Athener segelten mit ihren Schiffen wieder in die Heimat. Die Jonier gerieten von neuem unter die persische Herrschaft. (500 v. Chr.)

19. Geschichte des Altertums - S. 36

1896 - Hannover : Manz & Lange
36 Der ionische Aufstand. uamiger Vatersbruder einst zu Beginn der Alleinherrschaft des Pisistratus seine Vaterstadt Athen verlassen und auf der lang-gestreckten Landzunge westlich vom Hellespont ein eigenes Frsten-tum gegrndet hatte, den Vorschlag, man solle die Brcke abbrechen, den Perserknig mit seinem Heer dem Verderben preisgeben und so die Griechenstdte Kleinasiens von der Fremdherrschaft befreien. Dem aber widersprach ein anderer Fürst, Histius, der von den persischen Herren mit der Herrschaft der Milet belehnt worden war, und rettete dadurch Darius vlmqdem Untergang. Whrend Miltiades vor der Rache der Perser aus dem Chersones fliehen mute, wurde Histius reichll^brlohnt. Bald aber erregte dieser durch glckliche Unternehmungen das Mitrauen seines Herrn und wurde, angeblich, weil man ihn auszeichnen, in Wirklichkeit, weil man ihn berwachen wollte, als Tischgenosse an den kniglichen Hof in Susa berufen. Um der goldenen Fesseln ledig zu werden, ersann Histius einen frevelhaften Plan. Durch einen geheimen Boten forderte er seinen Schwiegersohn Aristagras, der nach ihm von den Persern zum Tyrannen von Milet eingesetzt worden war, auf, in Jrnen einen Aufstand gegen die persische Herrschaft hervorzurufen. Er hoffte, dann vom König zu dessen Bewltigung abgeschickt zu werden und so wieder in Freiheit zu kommen. In der That folgte Aristagras dem Rat seines Schwiegervaters, und es gelang ihm, an der ganzen Westkste Kleinasiens die Griechen zum Kampf gegen die Perser mit fortzureien (499). Auch des Histius Rechnung traf zu; er wurde mit dem ersehnten Auftrag vom Hofe abgesandt. Aber als die Sache der Aufstndischen keinen Erfolg hatte, lie Aristagoras sie im Stich und ging nach Thracien, wo er im Kampf mit ein-heimischen Stmmen seinen Tod fand. Noch schmhlicher war der Ausgang des Histius; weder die Griechen noch die Perser auf dem Kriegsschauplatz trauten dem rnkeschtigen Mann. Als er sich hierauf der Seeruberei zuwandte, geriet er in persische Gefangenschaft und wurde auf Befehl des Satrapen in Sardes ans Kreuz geschlagen.

20. Geschichte des Altertums - S. 18

1898 - Leipzig : Teubner
18 Griechische Geschichte. die Wanderstämme des südlichen Rußland, gegen die Scythen, unternahm, brachte keinen Gewinn. Hätten die Fürsten (Tyrannen) der Griechenstädte Kleinasiens nach dem Vorschläge des Atheners Miltiades die von ihnen bewachte Donaubrücke abgebrochen, so wäre Darius wohl gar zu Grunde gegangen. Histiäus von Milet, der Miltiades mit Erfolg widersprach, war sein Retter. Zweiter Zeitraum. Die Zeit -er Perserkriege und -er Vormachtstellung Athens. Dis 404. § 8. Die Perserkriege. A. Die Verteidigungskriege. 1. Der ionische Aufstand (500—494). Histiäus von Milet war aus Dankbarkeit mit einem Landstrich im südlichen Thracienh beschenkt worden. Als er sich hier sehr eifrig zeigte, seine Macht zu erweitern, wurde er auf den Bericht eines persischen Großen hin unter einem Vorwände nach Susa berufen, ohne wieder ent- lassen zu werden. Er griff nun zu einem seltsamen Mittel, seine Rückkehr durchzusetzen. Durch eine geheime Botschaft verleitete er seinen Schwiegersohn Aristagoras, den Fürsten von Milet, die Ionier zum Abfall zu bringen, indem er meinte, nun werde ihn der Perserkönig zur Beschwichtigung seiner Landsleute zurücksenden. Der Aufstand wäre vielleicht erfolgreich gewesen, hätten alle Griechen den Pflanzstädten Hilfe gebracht, aber nur Athen und Eretria schickten Schiffe und Truppen. Anfangs hatten die Ionier Glück. Sardes wurde erobert und ging in Flammen auf. Aber ans dem Rückzuge erlitten sie eine Niederlage, worauf die Bundes- genossen heimkehrten. Aristagoras suchte in dem thracischen Fürstentum eine Zuflucht, kam aber daselbst um. Histiäus war in der That an die Küste zurückgeschickt worden. Aber der hier be- fehligende Perser erkannte ihn als Anstifter des Abfalls und ließ ihn ans Kreuz schlagen. Eine große persische Flotte besiegte schließlich die der Ionier bei der Insel Lade (gegenüber von Milet), Milet wurde zerstört, und alle griechischen Küsten- und 1 1) Thracien ist das Land zwischen Balkan und Ägäischem Meere.