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1. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 208

1910 - Leipzig : Wunderlich
208 Register. Fröbel, Jalius, Publizist, 1805—1893, Neffe des Pädagogen Friedrich Fröbel. Gablenz, österreichischer General, 1814 bis 1874. Gagern, Heinrich von, geb. 1799 in Bayreuth, gest. 1880 in Darmstadt, wurde im März 1818 an die Spitze des Hess. Ministeriums berufen, war dann Mitglied des Borparlaments und Präsident der deutschen Nationalversammlung. Gagern, Maximilian von, Bruder des vorigen, 1848 Mitglied der deutschen Nationalversammlung, trat zum Katholi- zismus über und ging später in öfter- reichischen Staatsdienst. Er starb 1889 in Wien. Gentz, Friedrich von, Publizist, 1764 bis 1832, erst Freund, dann Feind aller übe- raleninstitutionen, Vertrauter und Organ Metternichs. Gerlach, Ernst Ludwig von, preußischer Rechtsgelehrter, gründete 1818 mit anderen die „Neue preußische Zeitung" (Kreuz- zeitung). Gerlach, Leopold von, Bruder des vorigen, preußischer General, Generaladjutant und Vertrauter Friedrich Wilhelmsiv., Haupt einer reaktionären Kamarilla, 1790—1861. Gervinus, Georg Gottfried, 1805—1871, Historiker, besonders als Geschichtschreiber der deutschen Literatur hervorragend. Geselschap, Friedrich, Maler, 1835 bis 1898. Monumentale Wandgemälde alle- gorischen Inhalts im Zeughaus zu Berlin. Gibbon, Edward, engl. Geschichtschreiber, 1737—1794. Hauptwerk: Historyofthe decline and fall of the Roman Empire (Geschichte des Niederganges und Falles des römischen Reiches). Gichtel, Johann Georg, 1638—1710, Mystiker und Sektierer, schrieb: Theo- sophia practica. Gneist, Rudolf von, Rechtslehrer, 1816 bis 1895. G örres, Johannes Joseph von, Publizist, geb. 1776 in Koblenz, gab den deutsch- patriotischen„Rheinischenmerkur"heraus, floh, wegen seiner Schrift „Deutschland und die Revolution" (1819) von der Preuß. Re- gierung verfolgt, nach der Schweiz, kämpfte später fanatisch für die Interessen der katho- lischen Kirche, wurde 1827 Professor an der Universität München und starb 1818. Gortschakow, Fürst, 1798—1883, russ. Staatsmann. Gramont, 1870 Minister des Äußern- Haller, Karl Ludwig von, Enkel des Dichters Haller. eine Zeitlang Professor des Staatsrechts in Bern, trat zum Katholizismus über, schrieb: Restauration der Staatswissenschaft, starb 1854. Hanse mann, David, preuß. Staatsmann, 1790—1864, März 1848 Finanzminister. Harkort, Friedrich Wilhelm, 1793—1880, Industrieller und Politiker, westfälischer Volksmann. H ausser, Ludwig, Geschichtschreiber, 1818—1867, Vorkämpfer der deutsch- nationalen Sache. Hauptwerk: Deutsche Geschichte vomtode Friedrichs des Großen bis zur Gründung des Deutschen Bundes; Geschichte des Zeitalters der Reformation. Hecker, Friedrich, geb. 1811 in Eichters- heim i. Baden, Mitglied der 2. badischen Kammer, versuchte 1848 von Konstanz aus eine erfolglose republikanische Schild- erhebung, siedelte in demselben Jahre nach Amerika über und starb 1881 in St. Louis. Hey ck, Eduard, 1862 in Doberan geboren, zurzeit in Berlin-Zehlendorf, hat u. a. ver- öffentlicht: Bismarck; Deutsche Geschichten- Johanna von Bismarck. H. ist Heraus- geber der rühmlich bekannten Mono- graphien zur Weltgeschichte. Jhering, Rudolf von, Rechtslehrer, 1818—1892. Kamptz, preuß. Staatsmann, 1769 bis 1849, 1817 Direktor des preuß. Polizei- Ministeriums, später Justizminister. Karolyi, Graf Aloys, österreichischer Diplomat. Kaufmann, Georg, 1842 in Münden geboren, ist Professor an der Universität Breslau. Sein Hauptwerk ist die „Poli- tische Geschichte Deutschlands im 19. Jahr- hundert." Kerner, Justinus, schwäbischer Dichter. Merkwürdig sind seine Erörterungen über die Geisterwelt: Die Seherin von Prevorst. Keudell, Robertson, preuß.staatsmann, eine Zeitlang Hilfsarbeiter im Ministerium des Auswärtigen und steter Begleiter des Fürsten Bismarck. Kleist-Retzow, Hanshugo von, 1814 bis 1892, preuß. Politiker, streng konservativ. Klenze, Leo von, 1784—1864, entfaltete unter Ludwig I. in München eine große Wirksamkeit. Unter anderem schuf er die Glyptothek, die alte Pinakothek, die Ruhmeshalle und die Walhalla.

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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. uncounted

1915 - Berlin : Vahlen
Im gleichen Verlage erschienen: David Müller. — Geschichte des Deutschen Volkes >n kurzgefaßter übersichtlicher Darstellung zum Gebrauch an höheren Unterrichtsanstalten und zur Selbstbelehrung. Zwanzigste, verbesserte Auflage, besorgt von Dr. Rudolf Lange, Direktor des ^friedrichs-werderfchen Gymnasiums zu Berlin. — Mit 6 geschichtlichen Karten und 1 Dreikaiserbildnis. 1910. In halbleder geb. 6 M. Keschenkausgabe. 1910. In elegantem Ganzleinenband. 8 M. Junge. — Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Real., höheren Bürger- und Mädchenschulen. Bearbeitet mit Benutzung von David Müllers Leitfaden zur deutschen Geschichte von Professor Dr. Friedrich Junge. Werte, verbesserte Auflage, besorgt von Or. Rudolf Lange, Direktor des ^fciedrichs-werderfchen Gvmnastums zu Berlin. Mit 9 geschichtlichen Karten und 5 Bildertafeln zur Kunstgeschichte. 1907. Gebunden 3 M. Geschichtsrepetitionen für die oberen Klassen höherer Lehranstalten von Professor Dr. Friedrich Junge. Fünfte, verbesserte Auflage, besorgt von Dr. Rudolf Lange, Direktor des Friedrichs-Werderschen Gymnasiums zu Berlin. 1913. Kartoniert 1,40 M. Der Geschichtsunterricht auf den höheren Schulen nach den Lehrplänen vom 6. Januar 1892. Ein Nachtrag zu dem erweiterten Vorwort zu David Müllers Geschichtsbüchern von 1886 für Lehrer der Geschichte von Professor Dr. Friedrich Junge. ^92. Geheftet 0,50 M. Der Geschichtsunterricht auf Gymnasien und Realgymnasien nach den preussischen Verordnungen vom 31. März 1882. Ein erweitertes Vorwort zu David Müllers Geschichtsbüchern für Lehrer der Geschichte von Professor Dr. Friedrich Tuntre 1886. 38 S 8°. Geheftet 0,75 M. Fleisch mann. — Aus der Frütizeit der Gürgerkuude an höheren Schulen, <£in Beitrag zur Geschichte des Rechtsunterrichts von Professor Dr. Max ^fleifchmann. 1913. 108 S. gr. 8°. Geheftet 3 M.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 197

1896 - Leipzig : Voigtländer
197 Ausbildung durch Steinheil (geb. 1801), der 1837 zwischen Mnchen und der Sternwarte zu Bogenhausen die erste Telegraphenlinie anlegte. In England wurde gleichzeitig der erste Telegraph zu London errichtet, und in Amerika trat durch Morse die elektromagnetische Telegraphie zuerst 1844 zwischen Washington und Boston in Wirksamkeit. Bald folgte auch die Anlegung unterirdischer Telegraphenlinien. Der erste unterseeische Draht (Kabel) wurde 1851 zwischen England und Frank-reich durch den Kanal gelegt. Das Unternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel Zu verbinden, kam zuerst 1866 zur Ausfhrung. 99. Die bildenden Dnste in Deutschland. Gegen Schlu des Jahrhunderts bereitete sich auf dem Gebiete der bildenden Kunst ein Umschwung vor durch erneuertes Studium der Antike (der franzsische Maler David, der italienische Bildhauer Canova) und durch Rckkehr zur nchternsten Einfachheit: die Huser wurden nur Mauern, durch Fensterlcher unterbrochen; alle Farben, auer Wei und Gold, wurden verbannt; die geschweiften Mbel wurden wieder geradlinig: es ist der sogenannte Zopfstil. Whrend der langen Kriegszeit ging der Zusammenhang mit der frheren Entwicklung immer mehr verloren, es galt gewissermaen von vorne anzu-fangen. Nach dem Frieden bereitete der kunstsinnige König Ludwig I. von Bayern zu Mnchen der Kunst eine Sttte, wie es in Deutschland in dieser Ausdehnung bisher unerhrt war; ebenso geschah dies dann zu Berlin durch König Friedrich Wilhelm Iv. 1. Die Baukunst entwickelte sich nun durch das Studium der frheren Glanzzeiten: die Brder Boisseree zu Kln entdeckten die Gesetze der gotischen Baukunst aufs neue, fo da es dadurch mglich wurde, alte unvollendete Werke stilgerecht auszubauen (Dome zu Kln, Regensburg, Ulm, die Marienburg) und Neubauten in den verschiedenen mittelalterlichen Bauweisen erstehen zu lassen, besonders Kirchenbauten. Schinkel versuchte, die altgriechischen Formen auf moderne Bauten anzuwenden; er hat feine klassischen Werke vornehmlich in Berlin geschaffen (Schauspielhaus, Museum). Die Kunst, die Baustile aller Zeiten Wiederaufleben zu lassen, besonders auch die Renaissance, ist nach und nach zur Vollendung gediehen (Taf. Xi, 2; Xii, 1); ein neuer Baustil ist aber nur infofern erstanden, als die groen technischen Neubauten, z. B. Bahnhfe, Brcken, Kanle, neue Formen und khne Konstruktionen erforderten (Taf. Xii, 27). 2. In der Bildhauerei ragen hervor: der Berliner Gottfried Schadow (die Siegesgttin mit dem Viergespann aus dem Brandenburger Thore zu Berlin), Christian Rauch (Kolossaldenkmal Friedrichs des Groen, s. Taf. Xi, 1, und fein Grabdenkmal der Knigin Luise). Sein ihm ebenbrtiger Schler war Rietschel (das Goethe-Schiller-Denkmal zu Weimar, das Luther-Denkmal zu Worms). Ferner sind zu nennen: Schwan-thaler (die Bavaria zu Mnchen), Schilling (die Germania auf dem Nieberwalb), iemering (die Erzstandbilder Moltkes und Bismarcks in Leipzig, f. Taf.xi, 3und4).

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 258

1894 - Leipzig : Voigtländer
258 tische Beredsamkeit wirksame Frderung. Manche gehaltreiche und schne Rede wurde in den Stndeversammlungen gehalten, so in den badischen Kammern, beim Vereinigten Landtage zu Berlin, im Frankfurter Parlament. Wenn imdeutschen Reichstage der groe Reichskanzler Bis-marck in einer seiner mchtigen Staatsreden die Lage des Vaterlandes und die allgemeinen Weltereignisse errterte, so horchte das deutsche Volk, ja das gesamte Europa nicht allein auf den bedeutsamen Inhalt dieser Mitteilungen, man bewunderte zugleich den eigentmlichen frischen Reiz und die schlagende Kraft der Darstellung, welche der Redner seinen politischen Gedanken zu geben wute. 95. Die bildenden Knste in Deutschland. Der Baustil hatte im 18. Jahrhundert eine Zeit der berladung mit Ornamenten (Barockstil), dann eine Zeit vlliger Regellosigkeit (Rokoko). Vorbild war das unregelmigste Naturgebilde, die Muschel; alle ge-roden Linien verschwanden; jedoch in der heiteren Ausschmckung der Wohnrume kam Reizvolles zu stnde. Die Rokokozeit ist die Zeit der Schnrkel, der Reifrcke, des Puders, der Schnheits-pflsterchen und der ganz zarten Farben, rosa, hellblau, violett, hellgrn. Der Franzose Watteau ist der Hauptmaler jener Epoche. Gegen Schlu desjahrhunders bereitete sich ein U m s ch w u n g vor durch erneuertes Studium der Antike (der franzsische Maler David, der italienische Bildhauer Canova) und durch Rckkehr zur nchternsten Einfachheit: die Huser wurden nur Mauern, durch Fensterlcher unter-krochen, alle Farben, auer Wei und Gold, verbannt, die geschweiften Mbel wurden wieder geradlinig: es"ist der sogenannte Zopfstil. Nach der langen Kriegszeit galt es gewissermaen von vorn anzufangen. Das groartige, leider in der Ungunst der Zeiten nicht zu voller Entfaltung ge-kommene Talent des Schleswigers Asmus Carstens (f 1798 zu Rom) hat durch Vertiefung in den Geist der altklassischen Skulptur eine neue Bltezeit herbeigefhrt. Die sogenannten Nazarener, junge deutsche Maler, die zu Rom lebten, vornehmlich Peter Cornelius aus Dsseldorf (17831867), Over-beck aus Lbeck, Schnorr v. Carolsfeld und Veit, Friedrich Schlegels Stiefsohn, setzten sein Werk fort, indem sie die Maler aus der vorrasaelischen Zeit studierten. Dies geschah noch vor 1813. Nach dem Frieden bereitete der kunst-sinnige König Ludwig I. von Bayern zu Mnchen der Kunst eine Sttte, wie es in Deutschland in dieser Ausdehnung bisher unerhrt war. Auch die Könige Friedrich Wilhelm Hi. und besonders der Iv. frderten die Knste. 1. Baukunst. Die Brder Boisseree zu Kln entdeckten die Gesetze der gotischen B au kunst aufs neue, so da es dadurch mglich wurde, alte unvollendete Werke stilgerecht auszu bauen (Domezu Kln, Regensburg,Ulm,die Marienburg) und Neubauten in den mittelalterlichen Bauweisen erstehen zu lassen, besonders Kirchenbauten. Schinkel versuchte, die altgriechischen Formen auf moderne Bauten anzuwenden;

4. Geschichte des deutschen Volkes - S. uncounted

1905 - Berlin : Vahlen
Der vorlegende Leitfaden ist ein Auszug aus des Verfassers grerer Geschichte des deutschen Volkes und aus dem Bedrfnis hervorgegangen, den Schlern der Mittel-Etasse hherer Unterrichtsanstalten ein Bchlein in die Hand zu geben, wer das grere Handbuch von David Mller kennt, wird wissen, da dasselbe, was wir auch im Schulblatt ausgesprochen haben, zu den vorzglichsten Lehrbchern der deutsche Ge-schichte zu zhlen ist. Die charakteristische Form, wie der echt vaterlndische Geist, der sich treu und wahrheitsgem in dem Buche abspiegelt, geben ihm ein ganz eigentmliches Geprge, von diesem Geiste ist auch auf den Leitfaden manches schlagende Wort, manche charakteristische Wendung bergegangen." (Schulblatt f. d. Provinz Brandenburg.) Ein vorzgliches Bchlein! Dasselbe ist ein Auszug aus des Verfassers grerem werke: Geschichte des deutschen Volkes in kurzgefater, bersichtlicher Darstellung, zum Gebrauch an hheren Unterrichtsanstalten und zur Selbstbelehrung (7. Auflage. [1905 19. Auflage.] Berlin, Dahlen). Dieses bedeutende werk erfreut sich der ehrendsten Anerkennung und (Empfehlung der hchsten Unterrichtsbehrden und ist namentlich auch in Seminarien viel im Gebrauch, während das Lehrbuch mehr fr Lehrende bestimmt ist, foll der Leitfaden den Schlern der mittleren Klassen der Gymnasien und Healfchulen dienen. Dieser Leitfaden ist nicht, wie viele seines Gleichen, in drrer skizzenartiger Weise zusammengestellt, sondern alle Partien der deutschen Geschichte sind in einer schnen, flieenden Sprache erzhlt und bis auf die neueste Zeit fortgefhrt. Da der Herr Dersasser ein echter Deutscher ist und sich der Ueugeburt unseres lieben Daterlandes von herzen freut, bedarf wohl nicht der Erwhnung. Leitfaden und Lehr-buch feien darum der Aufmerksamkeit der deutschen Lehrer dringend empfohlen." (Monatsbl. des evang. Lehrerb. Hi. 11/12.) wie Kohlrausch frher die beste populre Darstellung der deutschen Geschichte geliefert hatte, deren verschiedene Auflagen durch die darin verarbeiteten Anregungen aus den Freiheitskriegen eine gewisse weihe erhalten hatten, so ist David Mller derjenige Dertreter der populren deutschen Geschichtsschreibung, der die groen Eindrcke der neueren Erhebung Preuens von dem schleswig-holsteinischen Kriege bis zur Herstellung es deutschen Reiches am besten und eigentmlichsten wiederspiegelt, wenn auch der vorliegende Leitfaden, ein Auszug aus dem greren werke, das bereits 1864 in 1. (1905 in 19.) Auflage erschienen ist, zu so guten Schilderungen nicht mehr Gelegenheit bieten konnte, wie sie dem Dersasser in seinem ausfhrlicheren Buche auf einem verhltnimig doch immer nur geringen Raum gelungen sind, so ist David Mllems deutsche Geschichte doch durch diesen Leitfaden dem eigentlichen Unterrichte bedeutend nher gerckt." __(Zarncke's Liter. Zentralbl.) Don J>avid Mller sind im Detlag der weidmannschen Buchhandlung in Berlin erschienen: 2xbri| der allgemeinen Weltgeschichte fr die obere Stufe des Gefchichts-Unterrichtes. I. Teil. Das Altertum. Sechste verbesserte Auflage besorgt von Prof. Dr. Friedrich Junge. (Viel u. 335 S.) gr. 8. 1896. Geb. M. 3,60. Alte Geschichte fr die Anfangsstufe des historischen Unterrichts. 17. verbesserte Auflage, nach dem Tode des bisherigen Herausgebers Prof. Dr. Friedrich Junge besorgt von Dr. Rudolf Lange, Direktor des Friedrichs-werderschen Gymnasiums in Berlin, mit vier geschichtlichen Karten. (162 S.) gr. 8. 1904. Geb. M. 2,20

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 132

1835 - Berlin : Trautwein
132 Vierte Periode. 1273 — 1492. und 1326 zurückkehrend, fand sie zahlreichen Anhang und ließ ihren Sohn Eduard zum Könige erheben und ihren Gemahl er, morden; jedoch schon 1330 verbannte Eduard 111. (1327—1377) seine Mutter vom Hofe und ließ den Günstling hinrichten. Sei, nem Großvater an Thätigkeit und Tapferkeit gleich, unterwarf er Schottland, über welches er 1327 jeder Oberhoheit entsagt und dessen Thron 1329 Robert's minderjähriger Sohn David bestiegen hatte, 1333 durch den Sieg bei Halidonhill größtentheils dem Sohne Johann Baliol's, Eduard, als seinem Vasallen; ab lein er konnte demselben nicht allgemeine Anerkennung verschaff fen, und der nach Frankreich geflüchtete König David kehrte 1342 zurück. Zm I. 1346 wurde dieser bei Durham von Eduard's Gemahlinn besiegt und gefangen; erst 1357, nach mehrmaliger Unterbrechung des Krieges durch Waffenstillstände, erhielt er seine Freiheit gegen ein großes Lösegeld wieder, und ihm folgte 1370 auf dem Throne sein Schwestersohn, der bisherige Reichshofmei, ster, Robert 11. Stuart, welcher sogleich die alte Verbindung mit Frankreich erneuerte. Der Krieg gegen Frankreich setzte Eduard in stete Geldverlegenheit, und diese nöthigte ihn zu Häm siger Berufung des Parlaments*). Nicht lange nach der Thron, besteigung des elfjährigen Richard's 11. (1377—1389), Sohnes des 1376 gestorbenen schwarzen Prinzen, veranlaßten Abgaben, druck, die Folge des wieder auf einige Zeit erneuerten Krieges gegen Frankreich und Schottland, durch Kriegsdienst gestiegenes Selbstgefühl und Irrlehren herumziehender Prediger, zum Theil auch Wycliffe's (st. 1384), 1381 einen Bauernaufstand unter Straw und Wat Tyler, welcher den König selbst gefährdete, aber bald mit Gewalt unterdrückt wurde. Richard's immer sichtbarere Schwäche, seine Heftigkeit und Vorliebe für sehr unwürdige Günstlinge steigerte den Ehrgeiz seines Oheims, des Herzogs von Gloccster, so daß dieser sich in Gemeinschaft mit einer Commis, sion von Prälaten und Baronen von 1386—1389 sogar fast ganz *) Das während seiner Regieruna fast sicbzigmal versammelte Parlament erhielt eine feste Gestaltung, namentlich vereinigten stch 1347 die Ritter mit den Bürgern zum Nnterhause und gaben diesem dadurch größere Bedeutung. Alö Verfaffungsgrundsätze wurden trotz oster wiederkehrcndev Verletzung aner, kannr die Gesetzwidrigkeit jeder nicht vom Parlamente bewilligten Gelderhe, bung, die Rothwcndigkeit der Beistimmung beider Häuser zu jeder Abänderung der Gesetze und die gesetzliche Befugniß deö Unterhauses zur Untersuchung öf- fentlicher Mißbräuche und zur Anklage der Beamten.

6. Geschichte des deutschen Volkes - S. uncounted

1905 - Berlin : Vahlen
Geschichtsrepetitionen fr die oberen Klassen hherer Lehranstalten von Prof. Dr. Friedrich Junge, vorm. Direktor des Friedrichs -Werderschen Gymnasiums zu Berlin. Vierte, verbesserte Auflage, besorgt von Dr. Rudolf Lange, Direktor des Friedrichs -Werderschen Gymnasiums zu Berlin. 1904. Vii u. 133 S. 8. Preis: Kart, mit Leinenrcken M. 1,40. Aus einigen Besprechungen. ' Der Verfasser zeigt in diesem Bchlein, da er ein durchaus praktischer Schulmann ist. (Es bietet nicht wie hnliche Schriften nur Tatsachen, Namen un Zahlen, sondern es fucht auch durch die Gruppierung des Stoffes, durch die jedem Abschnitte vorauf-geschickten allgemeinen Charakteristiken desselben und durch die Nebeneinanderstellung des Gleichzeitigen ein tieferes Verstndnis des Geschichtsstosses anzubahnen. Das Werkchen wird nicht nur den Schlern der oberen Klassen hherer Lehranstalten bei der Wiederholung grerer Partien, fondern auch dem Geschichtslehrer bei der Vorbereitung auf den Unterricht gute Dienste leisten knnen." (fleue pdagog. Zeitung.) An dieser Stelle mgen auch diejenigen Schriften angefhrt werden, welche fr Nepetitionen bestimmt sind. Am hchsten stehen die vortrefflichen, das fr das Gymnasium Wissenswerte umfassenden und besonders fr die zusammenfassenden und abschlieenden Wiederholungen in der prima bestimmten, schon 1885 erschienenen Geschichtsrepetitionen von Fr. Junge (1904. 4. Auflage). Sie bilden gewissermaen das Mittelglied zwischen Tabellen und Lehrbuch, fjicc wird der Lehrstoff eben nur kurz zusammengefat und auf das anschaulichste gruppiert." (Obl Dr. Schmiele in Jahresberichte b. d. hhere Schulwesen" Ii.) Erfreute sich schon die erste Auflage des Bchleins wegen der bersichtlichen Grup-pierung des ausgewhlten Stoffes einer guten Aufnahme, so kann die neue Auflage, bei welcher die Forderungen der Lehrplne vom 6. Jan. 1892 gebhrende Bercksichtigung gesunden haben, aus gleiche Anerkennung rechnen, wir ziehen diese Nepetitionen einer Menge anderer, z. B. dem viel benutzten pltzschen Auszug", weit vor." (Gymnasium".) Der Herausgeber der deutschen Geschichte von David Mller (Berlin, Dahlen), deren glnzende Eigentmlichkeiten auch wir seinerzeit im Pdagogium" hervorgehoben haben und die erst vor kurzem wieder in einer neuen Auslage erschienen ist, hat zur Be ! quemlichkeit der Schler die vorliegenden Geschichtsrepetitionen zusammengestellt. Der 1 Auszug ist bndig im Ausdruck und handlich angelegt; er benutzt die verschiedensten Lettern zur Hervorhebung des Wichtigeren und stellt Gleichzeitiges soviel als tunlich | nebeneinander, also z. B. die Ereignisse der Reichsgeschichte neben die der Territorial-geschichte, die Ereignisse der inneren rmischen Geschichte neben die der ueren, den nordischen Krieg neben den gleichzeitigen spanischen Crbfolgekrieg usw. Die jedem Ab- | schnitte vorangeschickten allgemeinen Charakteristiken desselben (Zustand der Religion, Verfassung, Kultur) werden sich bei Wiederholungen brauchbar erweisen und knnen zur Vertiefung des historischen Wissens der Schler beitragen. Gegenber dem vielfach ? gebrauchten Auszuge von Pltz verdient der von Junge veranstaltete den l( Vorzug."-- (Pdagogium", herausgeg. von Dittes, Xi. Jahrg. Hest I.)

7. Geschichte des deutschen Volkes - S. III

1905 - Berlin : Vahlen
u Geschichte des deutschen Volkes in kurzgefater, bersichtlicher Darstellung Zum Gebrauch hheren Unterrichtsanstalten und zur Selbstbelehrung von Dr. David Mller, weiland Professor am polxtechnikum zu Karlsruhe. Neunzehnte, verbesserte Auflage, besorgt von Dr. Rudolf Lange, Direktor des F'riebrichs-Iverderschen Gxmnasiums zu Berlin. Ausgabe fr den Schulgebrauch. Mit 6 geschichtlichen Karten und einem Dreikaiserbildnis. Georg-Fcfcert-?ns{ft0} 'nationale Sc,'.uiu^rfou^ Braunschwelg d- Bibiisthek^ Berlin 1905. Verlag von <fcanz Vahlen !Nohrenstrae 13/14. y ,'3,- r 1. j/i i,: - , s . '. si-a '5 i Cj;" Inventarisiert unter B Bi^Kothek - ,Cdlop Csof

8. Die Alpen und Süddeutschland - S. 181

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 181 — artige Bauwerk ist aus rotem Sandstein ausgeführt und mit herrlichen Bildhauerarbeiten verziert. Von den zwei ursprünglich geplanten Türmen ist leider nur einer ausgeführt worden. Dieser hat eine Höhe von 146 m, der andere reicht nur bis 66 m empor und bildet die berühmte Plattform, von der aus man eine großartige Aussicht genießt. Weithin schweift der Blick über das Häusermeer der Stadt, die tief unten sich ausbreitet, über die liebliche Ebene hin, durch die wie ein blitzender Silberstreifen der Rhein dahinzieht, und fern am Horizonte entfalten sich die wolkennmkränzten Berge des Schwarzwaldes auf der einen, des Wasgenwaldes auf der andern Seite. — Von den andern Gebäuden der Stadt sind noch zu erwähnen der neu erbaute Kaiserpalast und die Kaiser Wilhelms-Universität, die eine der größten Bibliotheken Deutschlands enthält. Im N. des Elsaß, schon im Gebirge, liegen die kleinen Städtchen Weißenburg und Wörth, wo im Kriege von 1870 von den deutschen Heeren die ersten Siege erfochten wurden. c) In der Rheinpfalz: Am Rhein liegt Speyer (2200v E.). Die Stadt war im Mittelalter bedeutender als jetzt und ein Lieblingsaufenthalt der deutschen Kaiser. Nicht weniger als ihrer acht, darunter der unglückliche Heinrich Iv. und Rudolf von Habsburg, haben in dem ge- waltigen Dome, der dem Kölner an Größe nur wenig nachsteht, ihre Ruhestätte gefunden. (G. 90.) Wie Heidelberg und so manche andere Orte der Pfalz wurde auch Speyer von den Kriegshorden Ludwigs Xiv. zerstört. „Der französische General Montclar kündigte 1689 der Stadt den Untergang an, ließ im Dome die Kaisergräber erbrechen und ent- würdigen, erlaubte aber den Bürgern, ihre bewegliche Habe in den Dom zu flüchten. Als dies geschehen war, ließ er ihn anzünden. Das Feuer, das die Bürger nicht löschen durften, ließ nur den massigen Unterbau und zwei Türme übrig. Einige Jahre später wurden die Kaisergräber abermals erbrochen und nach Kostbarkeiten durchwühlt, die Ge- beine herausgerissen, und mit den Schädeln einstiger deutscher Kaiser schoben die rohen Soldaten Kegel." Im folgenden Jahrhundert baute man den Dom notdürftig wieder auf, aber in den Revolutionskriegen wurde er aufs neue von den Franzosen zerstört und dann als Heumagazin benutzt. Als darauf 1815 die Pfalz an Bayern kam, ließ der kunst- liebende König Ludwig I. das großartige Bauwerk, das jetzt eine der schönsten Kirchen Deutschlands ist, wieder herstellen. — In Speyer hielten die Kaiser öfter Reichstage ab. Der bekannteste ist der vom Jahre 1529, auf dem die der Reformation freundlich gesinnten Fürsten gegen die Beschlüsse, die man zur Unterdrückung der neuen Lehre gefaßt hatte, protestierten, wovon dann die Evangelischen den Namen Protestanten erhielten. Eine in letzter Zeit erbaute „Protestationskirche" hält die Erinnerung an jenen Reichstag wach. Weiter n. am Rhein die bedeutende Handels- und Fabrikstadt Lndwigshafen (74000 E.), mit großen chemischen Fabriken, darunter die größte Anilinfabrik der Erde. Die Stadt wurde erst 1843 von Ludwig I., dessen Namen sie trägt, gegründet und ist dann ungemein rasch emporgeblüht. Mit dem gegenüberliegenden Mannheim (S. 178) ist sie durch eine Eisenbahnbrücke verbunden. Über eine Stunde weit ziehen sich die Hafenanlagen der beiden Städte zu beiden Seiten den Fluß entlang, und gewaltig ist der Verkehr in diesem größten Hasen Süddeutschlands. Mehr als 10000 den Rhein heraufkommende Schiffe mit über 5 Mill. t Ladung landen hier, und ungefähr 900000 t Güter werden den Fluß hinab versandt. Die Einfuhr besteht hauptsächlich aus über- seeischem Getreide, Petroleum und Kohlen aus dem Ruhrgebiet, die Ausfuhr aus Salz, Holz und Fabrikerzeugnissen. — Am Fuße des Berglandes Neustadt a. d. Hart (19000 E.), das lebhaften Weinhandel betreibt, die berühmten Weinorte Deidesheim und Dürk- heim und die frühere Festung Landau (18000 E.), der Hauptplatz für den Handel mit

9. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball - S. 119

1912 - München : Oldenbourg
Die geistige Kultur des 19. Jahrhunderts. 119 düng christlich-mittelalterlicher Stile, besonders des gotischen1) (Neugotik); etwa seit 1850 lebte auch der Renaissancestil wieder auf, aber in freierer Verwertung. Gegen Ende des Jahrhunderts erwachte dann der sog. Realismus (Wirklichkeitssinn), d. H. der Drang nach Naturwahrheit (Naturalismus, Verismus), wobei man sich vom Zwange des (Stilechten möglichst frei machte. — Hauptsitz der Künste in Deutschland war Bayern bzw. München, besonders unter Ludwig I.; doch traten Berlin, Dresden, Düsseldorf u.a. Orte in edlen Wettbewerb. In der Baukunst huldigte zuerst Schinkel dem Klassizismus (Museum, 11841 Hauptwache und Schauspielhaus in Berlin; Pläne zum Berliner Dom). Dann schuf K l e n z e, der Architekt Ludwigs L, in München Bauten nach antiken 11864 Vorbildern; neben ihm wirkten noch Gärtner, Ziebland und Ohl -müller im gleichen Sinne. Semper erbaute das Hoftheater und die 11879 Gemäldegalerie in Dresden, Wallot das Reichstagsgebäude in Berlin (sämt-geb. 1842 liehe Bauten im Stile der italienischen Hochrenaissance). In der Bildnerei wurde nach dem Vorgänge Canovas (S. 106) der Däne Thorwaldsen zum Hauptvertreter des Hellenenkultus, bei dem die Dar-11844 stellungsweise und die Formengebung vollständig griechisch waren. Beispiele sind sein Jason (nach dem Muster des Apollon vom Belvedere), verschiedene Reliefs, wie der Alexanderzug im Quirinal (zu Ehren Napoleons), Tag und Nacht 2c.; bekannt sind ferner der aus dem Felsen gehauene Löwe zu Luzern und verschiedene Standbilder, z. B. das des Kurfürsten Maximilian I. in München. Zu Thorwaldsens Schülern zählte vor allem Schwanthaler (Bavaria,f 1848 München). — Von deutschen Künstlern ist zunächst der Württembergs Dannecker durch feine Schillerbüste bekannt geworden. Der hervorragende Bild- f 1841 Hauer Schadow in Berlin neigte bereits zum Realismus, indem er seinenf 1850 Statuen (z. B. Friedrichs d. Gr., Ziethens, Blüchers, Luthers rc. zc.) wenigstens die Tracht ihrer Zeit gab. Von ihm stammt auch das Viergespann auf dem Brandenburger Tor (S. 106). In Schadows Fußtapfen trat Rauchs 1857 (Berlin, Dresden) mit seinen Meisterwerken (Grabmal der Königin Luise in Charlottenburg, Denkmal Friedrichs d. Gr. in Berlin, die sechs Viktorien in der Regensburger Walhalla, König Maptonument in München, Dürerstatue in Nürnberg, Goethebüste in Leipzig usw.). Rauchs großer Schüler Rietschelf 1861 (Dresden) schuf das Goethe-Schillerdenkmal in Weimar, das Lutherdenkmal in Worms und das Lessingdenkmal in Braunschweig. Auch in der Aufführung von Kolosfaldenkmälern hat die Gegenwart Erstaunliches geleistet. So schuf Bändel (aus Ansbach) das (1838 begonnene, 1875 vollendete) Arminius-deukmal auf der Groteubnrg bei Detmold, das die Sehnsucht des deutschen Volkes nach Macht und Einigkeit ausdrückt, und Schilling (Dresden) das (1883 vollendete) Niederwalddenkmal, das die Errungenschaften des Krieges 1870/71 verherrlicht. Die Werke von Schmitz stellen mehr die Architektur geb. 1858 in den Vordergrund, so das Kaiser Wilhelmdenkmal in Koblenz und das im Entstehen begriffene Bölkermachtdenkmal bei Leipzig. *) Die Begeisterung für die vaterländische Vergangenheit zeigte sich auch in dem eifrigen Bestreben, die mittelalterlichen Baudenkmäler, besonders die ehrwürdigen Dome, in ihrer ursprünglichen Schönheit wiederherzustellen. Nachdem Ludwig I. von Bayern mit dem Regensburger, dem Bamberger und dem Speyerer Dom den Anfang gemacht hatte, wurde der Ausbau des Kölner Domes Herzenssache des deutschen Volkes.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 598

1839 - Wesel : Bagel
598 Während Eduard abwesend war, stellte sich seine Gemahlin an die Spitze des Heeres, zog in Eilmärschen nach Durham, wo David stand, ritt durch die Reihen und ermahnte die Soldaten, sich tapfer zu halten. Sie thaten dieses, mehr als 15,000 Schotten fielen und der König wurde gefangen genommen, aber nach eilfjähriger Gefangenschaft wieder freigelassen. David mußte 100,000 Mark Lösegcld erlegen. Mit dem Alter schwand auch Eduards Thatkraft; dabei hatte er den Schmerz, seinen geliebten Sohn ein Jahr vor ihm sterben sehen zu müssen. Eduard hatte die Gerechtigkeit geliebt, sowie den Handel und die Gewerbe begünstigt. Er stiftete auch den Hosenbandorden 1350. Die Ritter des- selben tragen am linken Beine unter dem Knie ein Band von dunkel- blauem Sammt mit goldener Einfassung; die Königin trägt cs am Arme. Außerdem ziert sie ein breites dunkelblaues Band, über die linke Schulter rechts gehend, an dem ein goldener, mit Brillanten gezierter Schild hängt. Auf der goldenen Schnalle, welche das Knieband hält, sowie auf dem Rand des Schildes ist der Sinnspruch angebracht: Honny soit, qui mal y pense \ (Schande dem, der Arges biebei denkt!) Endlich tragen die Ritter noch einen in Silber gestickten Stern mit acht Strahlen und dem rothen Kreuz des heiligen Georg. Rur Fürsten und Personen von hohem Adel erlangen ihn. Man erzählt, der König habe auf einem Balle der Gräfin Salisbury ein Strumpf- band, welches sie verloren, aufgehoben, was zu beleidigenden Bemer- kungen bei den Umstehenden Veranlassung gegeben, worauf der König obige Worte geäußert habe. Eduard nahm den Titel von Frankreich an, den die Nachfolger lange führten. Schwarz, (isse.) Winkelried.) (i3se.) Dieser Fürst, ein Sohn Johanns von Böhmen, regierte 30 Jahre und erwarb sich um sein Erbland große Verdienste, während die Deutschen sich über ihn zu beklagen hatten. Da seine Liebe zum Geld 105.

11. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 142

1911 - Breslau : Dülfer
142 Die Revolution von 1848 und die darauf folgende Reaktion. 3. Endlich entschlo sich der König auf das fortgesetzte Drngen der Kon-servativen (Bismarck, Rauch, Gerlach u. a.), dem Zustande vlliger Ratlosigkeit ein Ende zu machen. Nachdem schon im September dem energischen General Wrangel der Oberbefehl in den Marken bertragen worden war, berief Friedrich Wilhelm das sogenannte Ministerium der rettenden Tat" (Graf Brandenburg, Manteuffel u. a.) zur Wiederherstellung der gefhrdeten Ordnung im Staate (9, November). Anmerkung. Die Berufung Bismarcks ins Ministerium lehnte der König mit der Bemerkung ab: Nur zu gebrauchen, wenn das Bajonett schrankenlos waltet." Bismarck galt damals somit als rcksichtsloser Reaktionr. Arn <o. November rckte !vrangel mit den Truppen in Berlin ein, die National-Versammlung wurde vertagt und, um sie aus dem Banne des Berliner Radikalismus zu befreien, nach Brandenburg verlegt. !Viderstandsversuche des Pbels blieben dem energischen Eingreifen des Militrs gegenber erfolglos, und der Beschlu der National-Versammlung, die Steuerzahlung zu verweigern, fand im Lande keinen Anklang. Am 5. Dezember lste der König die Nationalversammlung auf und erlie da die parlamentarischen Beratungen kein Ergebnis gezeitigt hatten von sich aus eine Verfassung, die den liberalen Wnschen sehr weit entgegenkam. 4. Die nach der Wahlordnung der neuen Verfassung im Februar 18^9 zusammentretenden neuen Kammern (eine Erste und eine Zweite Kammer) sollten die Der-fassung einer Revision unterziehen. Da aber die sehr starke radikale Minoritt der Zweiten Kammer dem als reaktionr verschrienen Ministerium Schwierigkeiten bereitete, wurde schon ith April die Erste Kammer vertagt, die Zweite aufgelst und fr die Neuwahlen eine neue Wahlordnung (das noch Heute geltende Dreiklassensystem) oktroyiert. Die nach diesem Modus gewhlte Zweite Kammer zeigte sich den Absichten der Regierung gegenber gefgiger. Am 3v Januar (850 wurde die noch jetzt bestehende revidierte Verfassung angenommen und vom Könige am 6, Februar beschworen. Die revidierte Verfassung war viel weniger liberal als die vom 5. Dezember 18^8. Die Gewalt der Kammern wurde durch die Rechte der Krone wesentlich eingeschrnkt. (Der König ist im Besitze der ausbenden Gewalt; er verkndigt die Gesetze, die nur mit seiner Genehmigung gesetzliche Kraft erlangen, er beruft und entlt die Minister und ernennt auch alle andern Staatsbeamten, er Hat den (Oberbefehl der Heer und Marine, ihm steht das Recht der Kriegserklrung und Friedensschlieung sowie der Berufung und Auflsung der Kammern zu.) Wenn auch durch diese energische Betonung der monarchischen Gewalt der Entwicklung einer Parlamentsherrschaft ein Riegel vorgeschoben ward, so bedeutete die neue Verfassung, mit der die konstitutionelle Bewegung in Preußen auf lange Zeit abgeschlossen wurde, dennoch unzweifelhaft den endgltigen bergang des preuischen Staates zum Konftitutionalismus (Gewhrleistung aller wesentlichen konstitutionellen Rechte: Gleichheit aller Staatsbrger vor dem Gesetz, Beseitigung der Standesunter-schiede, Freiheit des Bekenntnisses und der wissenschaftlichen Forschung 2c.). Damit aber war die Voraussetzung erfllt, deren Fehlen bisher ein schweres Hindernis fr die Durchfhrung der nationalen Aufgabe des preuischen Staates gewesen war. Anmerkung. Das Jahr 1848 fhrte auch in der preuischen Polenpolitik eine folgenschwere Wendung herbei. Seit dem Sturze Flottwells war der gropolnischen Agitation in Preuisch-Polen Tor und Tr geffnet. Die nach d^m Siege der Demokratie in den Berliner Mrztagen freigegebenen polnischen Verschwrer von 1846 hatten nichts Eiligeres zu tun, als zum Danke fr ihre Amnestierung in Posen zum Aufstand gegen die preuische Regierung aufzureizen. Der Erzbischof Przylucki brachte an der Spitze einer groen polnischen Depu-tation die Forderungen der Polen in Berlin zur Sprache und erhielt (24. Mrz) vom Ministerium die Zusage einer nationalen Reorganisation des Groherzog-tums Posen; schon bezeichneten die Fhrer der polnischen Bewegung ganz offen die

12. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 489

1913 - München : Oldenbourg
232. König Ludwig I. 489 Pferde auf sandigem Wege dahin; regnete es, so konnten sie die Hufe kaum in dem Lehmgrunde fortbewegen, denn achl die Kutsche war ja meist schwer bepackt. Bei Frostwetter dagegen hieß es: „Die Pferde stürzen, es ist Glatteis." Nur langsam kam man vorwärts. Dies alles ist anders geworden; und obgleich die älteste Eisenbahn in Deutschland erst seit dem Jahre 1835 die Städte Nürnberg und Fürth miteinander ver- bindet, so führt doch schon jetzt in unserem lieben Vaterlande fast nach jeder kleineren Stadt, ja nach zahllosen Dörfern eine Bahn. Eisenstraßen ziehen jetzt über die Höhenzüge der Alpen durch Steiermark und Tirol nach Italien sowie durch den St. Gotthard, den Simplon, aus den Rigi, die Jungfrau u. s. w. Man kann heute von dem westlichen Ende Europas, von Lissabon, unmittelbar nach dem fern im Osten liegenden Konstantinopel in derselben Zeit kommen, welche man früher brauchte um von Berlin nach Leipzig zu reisen. Wahrlich, gewaltige Veränderungen in einem halben Jahrhundert! Nach Otto. 232. König Ludwig I. 1825—1848. Eine der hervorragendsten Fürstengestalten auf dem bayerischen Thron ist König Ludwig I.; in ihm hat Bayern seinen größten König, das deutsche Volk einen seiner edelsten Söhne und Vaterlandsfreunde, die ganze gebildete Welt einen eifrigen Beförderer und Schirmherrn der bildenden Künste zu verehren. Ludwig wurde am 25. August 1786 zu Straßburg als der älteste Sohn des damals in französischen Diensten stehenden Generalmajors Psalzgrafen Max Joseph von Zweibrücken geboren. Beim Ausbruch der Französischen Revolution mußte er mit seinen Eltern aus Straßburg fliehen und vorübergehend an verschiedenen Orten als Flüchtling leben. In frühester Jugend machte er so eine rauhe Schule des Lebens und der Erfahrung durch; dadurch wurde sein Charakter gestählt und jene Genügsamkeit, Bedürfnislosigkeit und Selbstbeherrschung großgezogen, die ihn zeitlebens begleiteten und die er auch von seinen Untergebenen forderte. Aus solchen Jugenderfahrungen erwuchs aber auch seine unversöhnliche Ab- neigung gegen die Franzosen. Nur mit schwerem Herzen leistete Ludwig unter Napoleons Adlern die ersten Waffendienste. Als endlich die mit Übermut und Grausamkeit behandelten Völker Europas sich gegen den Zwingherrn erhoben, da wirkte Ludwig zuerst und am tatkräftigsten am bayerischen Hofe für den Anschluß an die Verbündeten. Nach Wiederherstellung des Friedens gab sich der Kronprinz ganz seiner weiteren wissenschaftlichen und künstlerischen Ausbildung hin und machte viele Reisen ins Ausland. Besonders gern und oft verweilte er in

13. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 152

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 152 — von Gerlach mit Bismarck". In das Leben Bismarcks führt als Gegen-stirck zu dem „Kaiser Wilhelm I." von E. Marcks zweckmäßig ein die „Geschichte Bismarcks" von Max Lenz (Leipzig 1902). Auch durch ihr Abbildungsmaterial ist wertvoll die Bismarck-Monographie von Gd. Heyct (Bielefeld, Velhagen und Klasing). Frankfurt ist gräßlich langweilig, ich bin so verwöhnt mit viel Liebe um mich und viel Geschäften und merke erst, wie undankbar ich gegen so manche Leute in Berlin immer gewesen bin, denn von Tir und Zubehör will ich ganz absehen, aber selbst das kühlere Maß von landsmannschaftlicher und Parteizuneigung, was mir in Berlin wurde, ist ein inniges Verhältnis zu nennen gegen den hiesigen Verkehr, der im Grunde nichts als ein gegenseitiges mißtrauisches Ausspionieren ist. Und wenn man noch etwas auszuspüren und zu verbergen hätte! Es sind lauter Lappalien, mit denen die Leute sich quälen, und diese Diplomaten sind mir schon jetzt mit ihrer wichtigtuenden Kleinigkeitskrämerei viel lächerlicher, als der Abgeordnete der Ii. Kammer im Gefühl seiner Würde. Wenn nicht äußere Ereignisse zutreten, und die können wir superklugen Bundestagsmenschen weder leiten noch vorherbestimmen, so weiß ich jetzt ganz genau, was wir in 1, 2 oder 5 Jahren zustande gebracht haben werden, und will es in 24 Stunden zustande bringen, wenn die ant)ent nur einen Tag lang wahrheitsliebend und vernünftig sein wollen. Ich habe nie daran gezweifelt, daß sie alle mit Wasser kochen; aber eine solche nüchterne, einfältige Wassersuppe, in der auch nicht ein einziges Fettauge zu spüren ist, überrascht mich. Schickt den Schulzen Se. oder Herrn von ? arsky aus dem Chausseehause her, wenn sie gewaschen und gekämmt sind, so will ich in der Diplomatie Staat mit ihnen machen. In der Kunst, mit vielen Worten gar nichts zu sagen, mache ich reißende Fortschritte, schreibe Berichte von vielen Bogen, die sich nett und rund wie Leitartikel lesen, und wenn Manteuffel, nachdem er sie gelesen hat, sagen kann, was drin steht, so kann er mehr wie ich. Jeder von uns stellt sich, als glaubte er vom

14. Mit einem Stahlstich - S. 434

1837 - Stuttgart : Belser
454 Viertes Hauptstück. über Davids und Baliols Recht entscheiden konnte, wurde Letzterer durch den Grafen von Mvray zu Annan über« fallen und mußte verlassen und hülflos anf englischer Mark Zuflucht suchen: Einfälle der brucischen Part hei erklärte Eduard 111., dem die Unternehmung des Flücht- lings fremd geblieben war, für Friedensbruch und führ- te den gegen brittische Oberhoheit schmiegsamen Baliol nach Schottland zurück, wofür dieser alles Land ostwärts einer Linie zwischen Dumsries und Linlithgow an Eduard abtrat. Mit neuer Heftigkeit griffen daher Davids An- hänger zum Schwerte und drängten nicht ohne französische Hülfe ihren Gegner in den an England abgetretnen Di- strikt. Wie nun überdies Robert von Artois, Urenkel des Roberts, der ein Bruder Ludwigs Ix. gewesen, gegen Frankreich, wo man ihn um feiner Ansprüche anf Artois willen geächtet hatte, alle Mittel des Hasses in Bewegung setzte, entschloß sich der vorher schon erbitterte Eduard, als Enkel Philipps Iv. sein Recht auf den französischen Thron geltend zu machen; denn wohl habe seine Mutter Isabclla laut des salischen, Erbfolge wciblichcrglieder aus- schließendcn Gesetzes zur Regierung Frankreichs nicht gelangen können; er aber, geboren noch zu Lebzeiten seines Großva- ters, habe ein näheres Anrecht auf die Krone als Phi- lipp von Valois *); den Grundsatz, daß eine für ihre Person nicht berechtigte Mutter auch auf den Sohn kein Recht habe vererben können, läugnete er unbedingt, und darauf, daß Ludwigs X. Tochter Johanna ihrem Vater blvs in Navarra nachgefolgt sey, brauchte er wirklich keine Rücksicht zu nehmen, iveil man sie vom französischen Throne ohne alle Berufung auf das salische Gesetz durch ein summarisches und willkührlichcs Verfahren ausge- schlossen hatte. Obgleich im Jahre 29 durch Philipps Vi. Drohung, alle brittischen Besitzungen diesseits des Kanals wcgzunehmen, zur Huldigung wegen derselben veranlaßt, *) S. die Stammtafel auf der folgenden Seite.

15. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 80

1910 - Leipzig : Wunderlich
80 Max Lenz. Laune, der Innigkeit und dem Zartsinn, die jede Zeile atmet, so dürfen wir doch wohl sagen, daß der Leidenschaft des Verliebten in dem sonnigen Glück der Brautzeit das frühere Dasein verlassener und friedloser erschien, als es in der Tat gewesen ist, und daß es mindestens ebenso sehr das Sehnen nach dem Glück des Hauses und der Liebe war und der un- befriedigte Tatendrang des jungen Feuergeistes, was damals in Bis- marcks Seele stürmisch nach Licht und Luft rang, als das Verlangen nach religiöser Belebung. Die erste Wendung brachte in sein Leben die Erneuerung der Bekanntschaft mit einem Freunde aus den Kinderjahren, Moritz v. Blanckenburg, der in Stettin bei dem Oberlandesgericht arbeitete und als Gutsherr auf Cardemin noch zu den Nachbarn von Kniephof gehörte. Durch ihn kam Bismarck nach Trieglaff, dem Nachbargute von Cardemin, in das Haus Adolfs v. Thadden, mit dessen Tochter Marie sich Blancken- bürg im März 1842 verlobte. Thadden war das Haupt eines eng ver- buudenen Kreises, in dem die Orthodoxie in Pommern zuerst Wurzel geschlagen hatte; er selbst hatte einen der Keime von Berlin her (denn er war ein Berliner, Sohn eines königlichen Flügeladjutanten, im Kadettenhause erzogen) dorthin übertragen. Es war schon vor mehr als zwanzig Jahren geschehen und eine Ausstrahlung der religiösen Er- regnng, welche die Epoche der Freiheitskämpfe entbunden hatte. Thadden, der selbst als blutjunger Offizier mitgefochten und das Eiserne Kreuz erworben hatte, gehörte zu dem Kreise junger Offiziere und Beamten, die, wie die Gebrüder Gerlach, Plewe, Lancizolle, Christian Stolberg, teilweise von Schleiermacher angeregt waren, dann aber sich einem konfessionell beengten, eifernden Pietismus ergeben hatten. So fromm Thadden übrigens sein mochte, war er doch keineswegs ein Kopfhänger, sondern heitern Sinnes, dem Leben zugewandt, von liebenswürdigem, etwas barockem Humor, wohl vertraut mit der schönen Literatur; neben dem Neuen Testament hat er im Feldzuge auch Faust und Wallenstein im Tornister getragen; Clemens Brentano war sein Freund. Durch Heirat mit dem gesinnungsverwandten Fräulein v. Oertzen, deren Schwestern sich seinen Freunden Ludwig v. Gerlach und Ernst v. Sensft vermählten, kam er nach Pommern in den Besitz der Trieglaffschen Güter. Auch die Brüder v. Below, die neben ihm den neuen Geist in Pommern heimisch machten, waren in Berlin erweckt worden. Diese brachten die sektiererischen Tendenzen, die der neuen Bewegung an- hafteten, besonders zum Ausdruck; zwei von ihnen wurden Gichtelianer, der dritte hielt sich von jeder kirchlichen Gemeinschaft fern. Auch Thadden sonderte sich von der Kirche ab, solange sie im Sinne der Aufklärung geleitet wurde: die Predigten seines Pfarrers vermied er; als ihm seine Tochter Marie geboren wurde, mußte sie ihm ein fremder Geist- licher taufen; das Sakrament des Altars ließ er sich und den Seinen nur von der Hand gläubiger, oft weither geholter Pastoren reichen;

16. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 83

1912 - Leipzig : Hirt
Zustnde in Deutschland. Erfindungen. Brandenburg. 83 zur Verfgung standen, nicht aufkommen und zog sich deshalb an den Hof seines Gnners, des Erzbischoss von Mainz, nach Eltville zurck. Dort ist er gestorben. Gutenbergs Erfindung verbreitete sich schnell der ganz Deutschland. Deutsche Buchdrucker zogen auch in die brigen europischen Lnder und richteten Werksttten ein. Um 1500 waren schon der 1000 Druckereien gegrndet und der 12000 Werke gedruckt. Anfangs verkauften die Buchdrucker die Bcher selbst, besonders aus Messen und Jahrmrkten, ebenso die Flugbltter mit Tagesneuigkeiten, woraus in der Folgezeit allmhlich regelmig erscheinende Zeitungen hervorgingen. Mit der zunehmenden Verbreitung des Buchdrucks wurde eine Arbeitsteilung notwendig: vom Druckereigewerbe trennte sich der Buch-Handel, und schon um 1500 gab es Verleger und Buchhndler. 4. Die Feuerwaffen. Noch mehr im Dunkeln als die Entstehung der Geisteswaffe, die Gutenberg geliefert hat, liegt der Ursprung der modernen Kriegswaffen. Das schwarze Pulver, dessen Erfindung die Sage einem Bertold Schwarz in Freiburg zugeschrieben hat, war den Chinesen, den Arabern und andern morgenlndischen Vlkern lngst bekannt, aber zum Schiepulver wurde es erst im 14. Jahrhundert, wahrscheinlich in Deutschland. Die ersten Donnerbchsen", Handbchsen sowohl wie Feldschlangen und Kanonen, waren schwerfllig und von einfachstem Bau; nur ganz allmhlich wurden die mittelalterlichen hlzernen Belagerungs-geschtze und die Armbrust durch Kanonen und Musketen verdrngt. Erst im 16. Jahrhundert kamen die Feuerwaffen nach vielen Verbesserungen durchweg in Gebrauch. 95. Brandenburg. 1. Diewittelsbacher, 13231373. Nach dem Aussterben des askanischen Hauses folgten drei herrenlose Jahre. Es gab keinen Kaiser, der sich des Landes htte annehmen knnen, sondern nur zwei Gegenknige. Benachbarte Fürsten benutzten die Gelegenheit, sich Teile der Mark anzueignen, Raub-ritter gefhrdeten die ffentliche Sicherheit. Als Ludwig der Bayer mit seinem Gegner fertig geworden war, verlieh er die Mark als erledigtes Reichslehen 1323 seinem minderjhrigen Sohne Ludwig I. und setzte eine 1323. Regentschaft fr ihn ein. Sie vermochte weder die verheerenden Einflle der Polen abzuwehren noch sich im Innern berall Geltung zu verschaffen. Die Kaiserlichen und die Ppstlichen bekmpften sich auch in Brandenburg; den Markgrafen selbst traf der Bannstrahl, und auf den Stdten Berlin und Klln lastete mehrere Jahre das Interdikt, weil ein besonders ver-hatet: Fhrer der Ppstlichen erschlagen worden war. Ludwig, seit 1347 auch Herzog von Bayern, weilte hufig auer Landes und machte sich auch durch fein hoffrtiges Wesen unbeliebt. Mit Sehnsucht dachte das Volk an die geordneten Zustnde unter den Askaniern zurck. Da erschien 1348 6*

17. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 71

1911 - Erfurt : Keyser
— 71 — hoffte, bei der Schwester in Prag gestorben war (8. Mai). _ Auf Den Wunsch des gebeugten Vaters lasen die Petersmönche seier-tichc Seelenmessen für den Entschlafenen, als hätte er in ihrer Mitte seine Seele ausgehaucht. Auch seinen treuen Freund, den Erzbischof von Salzburg, verlor der König in Ersurt (4. August). In Gegenwart Rudolfs, der gesamten Geistlichkeit und vieler Bürger versenkte man die fleischigen Ueberreste in die Gruft vor dem Marienaltar der Klosterkirche; die Gebeine aber wurden nach dem schönen Salzburg heimgetragen. Abreise des Königs: Um Allerheiligen 1290 verließ der König nach einem Ausenthalte von 11 Monaten die ihm lieb gewordene Stadt, und in der Urkunde, durch welche er den tüchtigen Gerlach von Breuberg bei seinem Abschied zum Statthalter des Landes einsetzte, sagt er treuherzig, wie wohl es ihm das Jahr über hier gewesen ist. Die Worte sind heute noch ein Denkmal sür des Landes Anmut und seiner Bewohner Herzlichkeit: „Jenes Duringen, des römischen Reiches herrlicher Garten, in welchem es der königlichen Majestät mit wunderbarem Behagen Wohlgefallen hat." Die Zeit des Aufenthaltes König Rudolfs in Erfurt ist der Glanzpunkt feiner Regierung und für Thüringen ein heller Morgen nach sturmvoller Nacht gewesen. Zur Last gelegen hat Rudolf famt feinen Mannen der Stadt wohl nicht. Die Festlichkeiten im Peterskloster scheint er aus eigener Tasche bestritten zu haben. Als diese dann leer geworden war, lieh er bei den reichen Bürgern Erfurts, verschmähte auch nicht das Silber des jüdischen Rothschilds in der Erfurter Judengasse, des Johannes von Achen. Ihm und 8 Einwohnern der Stadt blieb er bei seiner Abreise 1000 Mark schuldig. Doch wies er seinen Gläubigern ehrlich eine seiner ständigen Einnahmequellen, die Züricher Reichssteuer, an. Die Züricher bekamen gegen Uebernahme der Königsschuld ihre Reichssteuer aus zwei Jahre erlassen und zahlten bereits im Mai 1291 die ganze Schuld in Mainz an vier Erfurter Bürger aus. (Nach Prof. Alfr. Kirchhofs.) 23. Die Belagerung und Einnahme der Wasserburg Andisleben durch die Erfurter (1300). Die Erfurter lagen mit Friedrich dem Freidigen, Landgrafen von Thüringen, feit Wochen in Hartem Streit. Sie Hatten von feinem Vater, dem Landgrafen Albrecht dem Unartigen, die sogenannte „mindere Grasschaft an der Schmalen Gera" gekauft; diefen Kauf erkannte aber Friedrich nicht an und forderte seinen Landbesitz zurück. Nun Hielten die Land gräflichen alle Straßen gesperrt, und große Not und tiefe Trauer herrschten in der bedrängten Stadt.

18. Lebensvoller Unterricht auf der Unterstufe unserer deutschen Lern- und Arbeitsschule - S. 117

1913 - Langensalza : Beltz
117 Artikel gebracht „Unser Geld als Veranschaulichungsmittel im R e ch e n u n 1 e r r i ch t c"; den studiere nur, wer noch Neuling in der Sache ist. Und bald wird er diese „Methode" hinein in seine Stube tragen! Wir hier treiben schon lange das „österreichische Subtrahieren", wo wir bekanntlich von dem Betrage an, den der Kaufmann zu bekommen hat, hinaufwärts rechnen bis zu der Mark, die das Kind auf den Tisch gelegt. S o wird „wiederge- geben"; s o bildet sich das Exempel, aus dem Leben heraus! — Wir versuchen auch lange schon statt des Borgens („Muß ich mir eins borgen") das Ein- oder Umwechseln zu setzen. Was ist denn das für eine Borgerei, wo niemals etwas zurückgegeben wird?! Kommt das auch im Leben vor?! „Das Geld gestattet ferner sowohl eine anschauliche Lösung des Enthaltenseins wie auch des Teilens. Damit wird natürlich nicht bezweckt, daß die Merksätze des Enthaltenseins als schließlicher Erfolg einer unendlich langen Übung, sozusagen also nur als Erfahrungsresultat auswendig gekonnt werden. Es ist selbstver- ständlich, daß dabei auf die Beziehungen, die sich zum Einmaleins ja stets machen lassen, in jedem einzelnen Falle hingewiesen und so das Eins durch eins doch durchaus auf das Einmaleins gegründet wird. Von Wichtigkeit ist aber, daß das auf anschaulicher Basis an praktischen Aufgaben und an einem auch für die Kinder bedeutungsvollen Stoffe geschieht. Nur das ver- schafft wahre Einsichten." (Gerlach, „Neue Bahnen" 1913, 9; S. 395.) — Ob man zu diesem Geldrechnen von den Kindern selber Münzen bauen läßt, wie ich's fast immer tue, oder ob sie sich die bekannten Spielmünzen kaufen, das hängt vom Vermögensstande ab. Werden auch die selbstgefertigten Münzen mit der Zeit schmutzig oder unbrauchbar — sie sind doch (auf des Lehrers Wink) leicht durch neue zu ersetzen; aber ich gebe ruhig zu, daß das zu kaufende Vorzüge hat. Sehe jeder selber zu! — Daß Dutzend und Stück; Mandel und Stück; Schock, Halbschock, Viertel- schock und Stück; Minute und Sekunden; Stunde und Minuten; Tag und Stun- den; Monat und Tage; cm, dm und m; Hunderlmeter und Kilometer; Thermo- meter mit 60 0 und 100 o und dergleichen mehr ebenso in die Rechenstunde ge- hören, wie das oben besprochene Geld vom Einpfennigstück bis zum Hundert- markschein, versteht sich nach meinen Ausführungen eigentlich schon von selbst; sie sind ja alle auch schon — wenn auch das eine mehr, das andere weniger — aus dem Bekanntenkreise der Kinder, und der muß möglichst umfänglich herhalten; denn er hat ihr Interesse. — Wie wir die „Orthographie- und Grammatikstunde" — wenn ich einmal diesen Ausdruck für die Unterstufe gebrauchen darf — unsern Kindern zu ganz anderen Schulstunden umgestalten können, als sie es hier und da noch immer sind, so ist das auch mit dem Rechnen der Fall. „Schöne Rechen- .stunden" strebt Gerlach an. Ich wollte nur einige Anregungen geben, diesem Weg und Ziel auch mehr und mehr nachzugehen; es hilft uns dazu eine ausge- dehnte Ausnutzung des Selbstbetätigungstriebes und der Schaffensfreude unserer Kinder. —

19. Das Haus Hohenzollern - S. 25

1899 - Paderborn : Schöningh
— 25 - Feldmarschalls sein Beileid in ergreifenden Worten kund. Bei der später folgenden Trauerfeierlichkeit aber ließ er der irdischen Hülle des entseelten Helden die höchsten militärischen Ehren zu teil werden. „Schier dreißig Jahre bist du alt." Ein eigenartiger Glückwunsch wurde unserm Kaiser an seinem dreißigsten Geburtstag von einem Berliner Postillion, Namens Gerlach, dargebracht. Als Gerlach in der Morgendämmerung des 27. Januar mit den für das Schloß bestimmten Postsendungen in das Schloßthor einfuhr, glaubte er an einem der Fenster unseren Kaiser zu erblicken, was ja auch leicht möglich war, da Wilhelm Ii. kein Freund langen Schlafens ist, sondern früher wie mancher seiner Unterthanen zur Arbeit eilt: denn der Herrscher eines so großen Reiches hat gar viele Regierungsgeschäfte zu erledigen. Schnell griff der Postillion zu seinem Posthorn und> brachte dem kaiserlichen Geburtstagskinde einen außergewöhnlichen Festgruß dar, indem er die Melodie des bekannten Mantelliedes aus Holteis Leonore „Schier dreißig Jahre bist du alt" blies. Hell klangen die schmetternden Töne durch die klare Luft des Januarmorgens zu den kaiserlichen Fenstern empor, und schnell hatte sich trotz der frühen Morgenstunde eine große Menschenmenge, welche sich durch laute Hochrufe der Ovation anschloß, um den Postwagen versammelt. Wenige Tage daraus wurde Gerlach von seiner vorgesetzten Behörde die Mitteilung, daß er zu Sr. Majestät befohlen sei. Klopfenden Herzens warf er sich in seine Gala-Uniform, war aber freudig überrascht, als er nach kurzem Warten im Vorzimmer direkt in das kaiserliche Arbeitsgemach geführt wurde, wo ihm der Kaiser in freundlichen Worten feinen Dank für die eigenartige Gratulation aussprach. Die Frage des Kaisers, ob er hierdurch auch nichts im Dienste versäumt habe, beantwortete Gerlach schlagfertig mit den Worten: „Hab' ich alles wieder eingeholt, Majestät." Freundlich lächelnd entließ ihn der Kaiser, sorgte aber auch dafür, daß er zur weiteren Ausbildung feiner musikalischen Talente einen Hundertmarkschein mit auf den Weg bekam.

20. Das Obererzgebirge - S. 18

1900 - Annaberg : Graser
18 Das Obererzgebirge. flu urig — fluchen, wenig = würgen, v'rlaang = verleugnen, d'rwang — des- wegen, Toong — Tagen, hiesing = hiesigen, Kann'r — Kantor, Rutkaat — Rotkehlchen, geha — gehauen, laen — legen, wer — würde, wurn — geworden. Die Verkleinerungsendung lein erscheint in der Form: la (le). Für die Adjektiv- Endung ig wird manchmal et gebraucht, z. B. schaaket — scheckig, baanet = beinig. — Aber nicht allein unbetonte Silben werden abgestoßen und verschlissen, sondern auch solche mit einem Nebentone, z. B. Nupr — Nachbar, schawern — scharwerken, Handschch — Handschuh, Echerla ^ Eichhörnchen, Gahlich'n und Gahl'chen — gelbe Hühnchen, arb'n — arbeiten, nong — nachher. Auch kurze Wörter werden mit einander verschmolzen, z. B. wemmer = wenn wir, gimm'r geh'n wir, vnnna ^ von ihm, hottene — hat er ihn, nu'ch = nun sich, ing — ich ihnen, Bornkinnel — gebornes Kindlein, gippt'r — giebt ihrer, allezamm — alle zusammen, immadim — um und um, ka'sn — kann es ihnen, gnttegor = ganz und gar, epps'n — ob sie ihn, würrerch = würde er sich. Aus der Wortbeugung mögen nur die besondern Steigungen: serner von sehr (— mehr) und ehnder von ehe, die eigentümlichen Zeitformen: huhl für hielt, suhl für fiel, fuhng für fing, gehatten für gehabt und maanet für meinte erwähnt werden. Die Sprache des Erzgebirgers weist noch manche Eigentümlichkeit auf. So mischt er seiner Rede gern selbstgeschmiedete Wörter bei und verunstaltet fremde aufs grausamste. Aus Larifari macht er „Larefar", das Korsett wird zu einem „Kartschetl", das Porzellan zu „Porzelih", eine Guirlande zur „Gor- lande". Etwas ganz Neues ist „nieglnoglnei", wem man den Standpunkt klar machen will, den „laxenirt" man, und ein ungezogener Junge wird nicht bei den Haaren, sondern „bun (beim) Wisch" genommen. Während der Bauer des Niederlandcs den ganzen Tag im Hofe und Felde „scharwerkt", „schabrt" der erzgebirgische; er heimst nicht ein so viel als möglich, sondern er „schobert", geht auch nicht zum Nachbar auf Besuch, sondern „hutzn". Ein lediger „Puß" (Bursche) macht im Erzgebirge zwar keinen Lärm, aber großen „Teebes" oder „Teebs". Als Verkleinernngssilbe braucht der Erzgebirger statt chen und lein „la" („Kihla" — Kühchen, „Seila" — Schweinchen); außerdem ist er ein Freund der Flickwörter „fei" und „eppr". Auch die Namen pflegt er zu ver- unstalten. Aus einem Ludwig macht er einen „Lud" oder „Wig" und Gottlob, -fried, -lieb verkürzt er zu „Lub", „Fried" und „Lieb". Ebenso sind im Erz- gebirge die Spitznamen mehr denn anderswo daheim. Jeder im Dorfe weiß z. B., wo der „Mahlhenner" wohnt, während ihm der mit Mehl handelnde Heinrich so und so unbekannt ist. Auch fügt man den Tausnamen gern dem Familiennamen bei. Man macht ans dem Gottlob Schulze einen „Schulzenlob", und sein Sohn Eduard wird zum „Schulzenlobward", ja selbst ein „Hansen- fritzenkarlfried" ist keine so seltene Erscheinung. Es bedingt schon einiges Nach- denken, um z. B. aus „Mahlhennerwigs Puß" den Sohn von Mehlheinrichs Sohn Ludwig und ans „Fuchsdavidkordel" die Tochter Konkordia des Guts- besitzers David so und so, der zufällig suchsfarbige Pferde liebt, herauszufinden. Nach Dr. Derlei u. a. 1h. Arzgebergsche Sprichwörtr. ('n Baur Hansgörg sei Lieblingsredn.) 's hot jedr, sei ar, wos ar sei, es hot a jedr Stand, Ob im Gebörg, im Vogtland uhm, un ob im Niedrland, Sei eigne Red, sei eigne Sprach, sei eigne Lieblingssprich. — Wos Hansgörg denkt nn wie ar schpricht, dos macht derzahln heit iech. —