Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Geschichte des Mittelalters - S. 69

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 13. Die römische Kirche. Bomfacius. Die Klöster. 69 des Bodens und zur weiteren Ausbreitung des Christentums; sie nahmen sich der Armen und Kranken an, gaben dem Wanderer gastliche Herberge, widmeten sich dem Jugendunterricht, bewahrten die Reste der Litteratur des Altertums und bildeten neue Pflanzstätten für die Wissenschaften. Das Klosterwesen hatte seinen Ursprung in Ägypten, wo es sich in den ersten christlichen Jahrhunderten aus dem Streben entwickelte, fern von dem Geräusche der Welt in Bußübungen Gott zu dienen. Das Klima des Landes, sowie der von alters her dem Leben abgewandte Sinn der Ägypter begünstigten ein solches Streben, und die Christenverfolgungen seit dem Ende des 3. Jahrhunderts gaben demselben weitere Verbreitung. Die Weltflüchtigen wurden Anachoreten, Monachi (Einsiedler) genannt. Der Stifter des Mönchswesens ist der Ägypter Antonius, der von Jugend auf die Einsamkeit und die Beschäftigung mit religiösen Dingen liebte. Die Bibelworte: „Verkaufe alles, was Du hast, und gieb es den Armen", veranlaßten ihn, daß er sein väterliches Erbe unter die Armen verteilte und sich im Jahre 285 als Einsiedler in die Wüste zurückzog. Zur Zeit der großen Christen- verfolgung (311) kehrte er nach Alexandrien zurück, um die Christen zur Standhaftigkeit im Glauben zu ermutigen, dann aber suchte er die Einsamkeit von neuem auf. Bald wurde feine Hütte die Wallfahrtsstätte für solche, die Trost und Hilfe suchten, und er gelangte allmählich in den Ruf eines Heiligen. Seiner Anregung folgten andere, die sich in seiner Nähe ansiedelten. Er stellte eine Verbindung zwischen den Einsiedlern her, nahm sie unter seine Aufsicht und machte ihnen außer den Andachtsübungen auch Handarbeiten zur Pflicht, um sie vor Müßiggang zu bewahren. Im Jahre 356 starb er in dem hohen Alter von 105 Jahren. Sein Schüler Pachomius (t 348) hatte viele Einsiedler in gemeinschaftlichen Wohnungen (claustra) unter einem Vorsteher oder Vater (abbas, Abt) vereinigt und eine bestimmte Regel für das Zusammenleben eingeführt, in welcher Einsamkeit, Ehelosigkeit, Fasten, Beten und Handarbeit, sowie Gehorsam gegen die Vorsteher die Hauptforderungen bildeten. Das erste Kloster war auf der Nilinsel Tabennä und umfaßte bei seinem Tode 1300 Mitglieder in 8 Häusern. Frauen folgten dem Beispiel der Männer und gründeten Nonnenklöster. Bald gab es nicht bloß in Einöden sondern auch in volkreichen Städten Klöster. Von Ägypten verbreitete sich das Klosterwesen nach dem Abendlande. Hier artete es während der Völkerwanderung aus, erhielt aber dann durch Benedikt von Nursia in Umbrien

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Mittelalter - S. 33

1882 - Oldenburg : Stalling
33 Durch die Missionare wurden die ersten Klöster in Deutschland gegründet. Das Klosterwesen hat seinen Ursprung in Ägypten. Schon in den ersten christlichen Jahrhunderten zogen sich viele in die Wüste zurück, um fern von den Händeln der Welt ihr Leben Gott zu weihen (Eremiten, Anachoreten, d. h. Einsiedler). — Als Gründer des Klosterwesens ist der Ägypter Antonius zu betrachten. Er verteilte sein Vermögen unter die Armen und ging in die Wüste (285). Er gelangte bald in den Ruf eines Heiligen, viele folgten seinem Beispiele und bauten Hütten in seiner Nähe; sie hießen Mönche, d. h. Alleinlebende. Die Aufsicht führte Antonius; Beteu, Fasten und Handarbeit war ihnen zur Pflicht gemacht. Sein Schüler Pachomius gründete bereits Vereinigungen solcher Mönche in gemeinschaftlichen Gebäuden, Klöster genannt (von claustrum), deren Vorsteher Abt (abbas, Vater) hieß. Auch Frauen bildeten solche Vereinigungen, und so entstanden die Nonnenklöster. Die Zahl der Klöster nahm ungemein zu, da man sie nicht mehr in Einöden, sondern auch in Städten gründete. Im Abendlande erhielt das Klosterwesen eine höhere Bedeutung, als Benedikt von Nursia in Umbrien demselben eine zweckmäßige Umgestaltung gab. Er gründete (529) zu Monte Cassino in Campanieu ein Kloster, dessen Mitglieder sich zu den-drei Gelübden der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams verpflichteten. Benedict machte den Mönchen, nach ihm Venedictiner genannt, außer Fasten und Beten auch Handarbeit und Jugendunterricht zur Pflicht, und gerade dadurch wurden sie die Wohlthäter des Abendlandes. Ihre Klöster wurden bald eine Zuflucht-stätte der Bedrängten, eine Pflanzstätte der Missionen. Die Mönche vervielfältigten durch Abschreiben die Reste der griechischen und römischen Schriftwerke, sie machten unfruchtbare Gegenden urbar und legten den Grund zu Ansiedelungen, aus denen später blühende Städte erwuchsen. — Erst zur Zeit ihres Verfalles wurden sie aus Stätten christlicher Zucht und Bildung zu Wohnsitzen der Trägheit und Üppigkeit. Stacke, Hülfsbuch. Ii. Theil. 3

2. Kulturbilder aus Deutschlands Vergangenheit - S. 189

1890 - Leipzig : Gräbner
-4. Acönchs- und Klvsterwesen. 189 2i. Mönchs- und ßloftcmrffn. Schon frühzeitig traten in dem Leben der Christen einzelne entstieg Werke, Fasten, freiwillige Armut k., als besonders verdienstlich der hervor. Auch glaubten einzelne, der Welt und ihren Versuchungen besser entsliehen zu können, wenn sie sich in die Einsamkeit zurückzögen und den Umgang mit Menschen vermieden. Besonders in den Zeilen der Verfolgung entäußerten sich ernstere Gemüter ihrer irdischen Habe und lebten in stiller Znrückge-zogenheit, bei geringer Kost, unter Fasten und Beten, notdürftig von ihrer Häude Arbeit. Man nannte sie Asketen (Enthaltsame); andere, die sich in Wüsten und Einöden zurückzogen, hießen Anachoreten (Einsiedler). Das erste bekannte Beispiel eines Einsiedlers gab zur Zeit der deciauischeu Verfolgung (250 it. Chr.) Paulus von Theben. Seinem Vorbilde folgten andere. Antonius zog sich in die thebaische Wüste (Ober-Ägypten) zurück- sein Schüler Pachomius bildete um das Jahr 400 n. Ehr. die Einrichtung weiter aus. Tie Mönche (d. i. Alleinlebende), wie sie nun hießen, wohnten in einander nahestehenden Häusern, deren jedes mehrere Zellen und einen Vorsteher (Prior) hatte: zusammen hießen die Mönchshäuser M ou aste ritt nt (vom griech. monos = allein) oder Kloster (vom lat. claustrum — abgeschlossener Ort) und der gemeinsame Vorsteher Abbas, d.h. Vater. Alle Untergebenen des letzteren hielten sich an eilte gemeinsame Lebensregel. Im 5. Jahrhundert bestand auf einer Insel im Nil bereits eine Kolonie von 50 000 Mönchen. Auch Frauenklöster gab es schon, deren Bewohner Nonnen hießen, und die sich in ihrer Einrichtung derjenigen der Mönchsklöster anschlossen. Nachdem von Ägypten aus das Klosterwesen sich über Syrien, Palästina und Armenien verbreitet hatte, fand es auch bald Eingang im Abendlande, zuerst in Gallien und Irland, dann namentlich durch Bonifacius auch in Deutschland. Für die Gestaltung des Klosterwesens im Abendlande wurde von Benedikt von Nursia (f 544) von Bedeutung. Die von ihm '7?ur,u

3. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1854 - Weimar : Böhlau
113 entstand die merkwürdige Erscheinung des Mönchs- und Kloster- lebens. Dieses steht im Zusammenhang mit dem Streben der Asceteu, welches bis zur Ertödung aller Forderungen und Bedürf- nisse unserer sinnlichen Natur und bis zu der Vorstellung ausartete, daß ein in Entbehrungen aller Art, in Bußübungen und Selbst- peinigungen hingebrachtes Leben als eine hohe Stufe der Vollkom- menheit zu betrachten sei. Im Orient hat von jeher bis in unsere Tage der Aberglaube vom Verdienst der Selbstpeinigung und der Ertödung der Sinnlichkeit zu den schmerzhaftesten, ja wahrhaft wahnsinnigen Bußübungen geführt. Die Entstehung des christlichen Eremitenwesens und des Mönchthums leitet man gewöhnlich von Aegypten her. In der Mitte des dritten Jahrhunderts floh bei ei- ner Christenverfolgung Paulus von Theben in eine ägyptische Wüste, wo er sein Leben unter Gebet, frommen Betrachtungen, Fasten und Kasteiungen hinbrachte. Als Stifter des Klosterwesens sieht man aber erst Antonius und Pachomius an, weil ihr Beispiel Nachahmung fand, und die Ausbreitung des Mönchthums bewirkte. Der Aegypter Antonius begab sich 285 4» eine Wüste, um der Sinnlichkeit abzusterben und ungestört frommen Betrach- tungen, stillen Andachtsübungen und strengen Kasteiungen zu leben. Er erwarb sich bald den Ruf der Heiligkeit und Wuuderthätigkeit, und sein Beispiel bewog viele sich zu ihm zu gesellen und dieselbe Lebensweise zu führen. So entstanden viele Hütten solcher ein- zeln Lebenden, welche Eremiten oder Mönche genannt wur- den. Antonius führte über sie die Aufsicht und machte ihnen außer den Andachtsübuugeu Handarbeiten zur Pflicht. Schon zu Anto- nius Lebzeiten traten auch in Syrien und Palästina Eremiten auf. Als Antonius 356 in hohem Alter starb, war aus dem Eremiten- wesen bereits das Klosterleben entstanden. Pachomius, ein jün- gerer Zeitgenosse des Antonius, hatte nämlich eine große Anzahl Eremiten in gemeinschaftlichen Gebäuden vereinigt, welche man grie- chisch Könobien, lateinisch Olgustra (Klöster) nannte. Von nun an unterschied mau die Könobiten oder Mönche von den Ere- miten, Anachoreten oder Einsiedlern. Der Vorsteher eines Klosters wurde Abt genannt. Schon Pachomius stiftete auch Non- nenklöster. Das Mönchthum verbreitete sich bald über alle Län- der des Orients und seit der Mitte des vierten Jahrhunderts auch im Abendlande. Hier erhielt es später eine thätige, die Bildung fördernde Richtung, während es im Oriente der müssigen Beschau- lichkeit zu sehr hingegeben war. Daraus entsprang bei den zahl- reichen orientalischen Mönchen Hochmuth, Starrsinn und Fanatis- mus, häufige Unruhen und religiöse Parteikämpfe. Neben dem Mönchthum bestand das Eremitenwesen nicht allein fort, sondern es erhielt auch eine zunehmende Bedeutung für die Kirche und das Leben. Die christlichen Büßer wurden häufig in ihrer Einsamkeit aufgesucht, ihre Worte galten für Orakel, ihren Gebeten und Handlungen schrieb man eine wunderthätige Kraft zu. Es gab Anachoreten, welche ihre Wohnung in Klüften, in Grä- bern, auf den Spitzen der Berge und auf Bäumen nahmen. Im Anfange des fünften Jahrhunderts brachte ein Einsiedler, Namens Simeon, dreißig Jahre auf einer Säule zu und bestieg zuletzt 8

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. XIII

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xiii 9- Alosterwesen in unserer Heimat. 1. Gründung des ersten Klosters in unserm Lande. Als das Christen- tum in Deutschland eingeführt wurde, entstanden hier auch zahlreiche Klöster. Das Klosterwesen stammt aus Ägypten. Dort lebte im 4. Jahrhundert ein wohl- habender Mann, namens Antonius. Dieser schenkte alle seine Güter den Armen und lebte in der Wüste als Einsiedler. Sein Beispiel reizte viele zur Nachahmung, und bald bildeten sich Vereine solcher Einsiedler. Diese bewohnten gemeinsam ein Hans (Kloster) und wählten sich einen Vorsteher, den sie Abba, Abt d. i. „Vater" nannten. Von Ägypten aus ver- breiteten sich die Klöster nach Palästina, Italien und andern Ländern. Die Mönche mußten das Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Ehelosigkeit ablegen. In Deutschland wurde zuerst das berühmte Kloster St. Gallen (von dem Missionar Gallus) in der Schweiz gegründet. Bonifatius gründete das Kloster Fulda. (S. Vii). Das älteste Kloster in unserer Heimat ist das Ludgcri-Kloster bei Helmstedt. Die Sage schreibt die Gründung dieses Klosters dem heil. Lndger zu (S. Xi). Doch ist das Kloster wahrscheinlich erst über 40 Jahre nach dessen Tode entstanden, wurde aber ihm zu Ehren Ludgeri-Kloster genannt. Es war ein Mönchskloster. Um das Klosterwesen im allgemeinen kennen zu lernen, brauchen wir uns nur das Leben im Ludgeri-Kloster näher anzusehen. a. Thätigkeit der Mönche. Die Klostergebäude waren von einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Klosters saß der Bruder „Pförtner". Er reicht dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragt er nach seinem Begehr und meldet ihn beim Abte an. Alle Mönche hatten einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlafsaal, doch besaß jeder eine Zelle für sich, in der er wie ein Einsiedler leben konnte. Frühmorgens läutete der „Kustos" zum Gebet; fünfmal täglich kamen so die Mönche in der Klosterkirche zum Gebet zusammen. In den Zwischenzeiten wurde gearbeitet. Da las einer in seiner Zelle die Bibel, ein anderer die Schriften der alten Kirchenväter, ein dritter schrieb Bücher ab und malte schön verzierte, goldene und silberne Anfangs- buchstaben, ein vierter unterrichtete die Kinder, ein fünfter pflanzte edle Obstbäume im Garten oder ging aufs Feld, ein sechster rodete Waldbänme aus, und noch andere besuchten Kranke oder zogen von Ort zu Ort und predigten die Lehre Christi. b. Hörige des Klosters. Bald siedelten sich auch andere Leute in der Nähe des Ludgeri - Klosters an. Die Bewohner vom Elme und Elsholze ver- ließen ihre Erdhöhlen und bauten sich auf den Grundstücken des Klosters Haus und Stallung. Dadurch aber wurden sie „Hörige" des Klosters. Jeder erhielt so viel Ackerland, als ein Mann mit 2 Kühen bearbeiten konnte. Er mußte aber dafür dem Kloster Abgaben an Hühnern, Eiern, Schweinen, Korn und Geld entrichten und außerdem allerlei Hand- und Spanndienste leisten. Erfüllte jemand seine Pflicht nicht, so wurde er mit Geld oder Rutenstreichen bestraft. e. Schenkungen. Fromme Leute machten dem Ludgeri-Kloster auch bald größere Schenkungen. So bekam es im Laufe der Jahre in vielen Dörfern ganze Höfe geschenkt. Diese ließ es dann durch Meier verwalten, die Weizen, Roggen, Gerste und Hafer bauten, während man bis dahin meistens nur Hafer, Hirse oder Flachs ausgesät hatte. Von allem, was die Meier ernteten, behielten sie */* für sich, 3/* gaben sie an das Kloster ab. An den Kloftermeier lieferten auch die Hörigen ihre Abgaben ab, der sie dann dem Kloster zuführte.

5. Deutsche Geschichte - S. 24

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
24 dem Julfest wurde das Weihnachtsfest, aus dem Frhlingsfest unser fter-fest, aus dem Fest der Sommer-Sonnenwende das Johannisfest. Die alten Gottheiten aber galten fortan als bse Geister; so verwandelte sich Wodan in den Wildert Jger. 4 Das Klosterwesen. Bereits in der ltesten christlichen Zeit war es Sitte, da sich fromme Männer in die Einsamkeit zurckzogen, weil sie glaubten, fern von der Welt Gott am besten dienen zu knnen. Man nannte ste Einsiedler. Besonders groß war ihre Zahl in gypten. Dort lebten sie tn der Wste, die ans Niltal grenzt, in kleinen, engen Zellen. Spter wurde es Brauch, da mehrere Einsiedler ein gemeinsames Haus bezogen. So entstand das Kloster, das Verschlossene.'^Setne Bewohner hieen nun Mnche, d.i. Einsiedler, und der Vorsteher fhrte den Ehrennamen Abt, d. h, Vater. Es dauerte nicht lange, so gab es auch zahlreiche Frauen- oder Nonnenklster. Von dem Morgenland verbreitete sich das Klosterwesen auch nach dem Abendlande. In einem Kloster bei Neapel waltete um das Jahr 500 der fromme Abt Benedikt seines Amtes. Er gab seinen Mnchen ganz feste Vorschriften. Ehe sie ins Kloster eintraten, muten sie geloben, armatitb ehelos zu bleiben und ihren Oberen unbedingt zu gehorchen. Ihr Leben sollte nicht blo frommen bungen geweiht sein, sondern sie hatten auch die Pflicht, tchtig zu arbeiten und besonders die Jugend zu unterrichten. Nach und nach nahmen alle Klster des Abendlandes die Regel" Benedikts an und bildeten also eine groe Gemeinschaft, den Benediktinerorden. Das Kloster lag gewhnlich am wildert Wald, nicht weit von einem Flusse oder einer Heerstrae. Ringsum war es mit Pfahlwerk und Graben, spter mit Mauern und Trmen versehen. Jeder Mnch besa seine eigene Zelle, nur Speise- und Schlafsaal waren allen gemeinsam. Man kannte sie sofort an der schwarzen Kutte, die durch einen Strick um die Hsten zusammengehalten wurde, und an der kahlgeschorenen Stelle auf dem Schdel, der Tonsur. Schon morgens um drei Uhr riefen die Glocken das erste Mal zum Gebet. Das wiederholte sich alle drei Stunden, bis nachts um 12 Uhr. Den Tag der waren die Mnche fleiig an der Arbeit. Tchtige Prediger unter ihnen wurden in die Umgegend gesandt, um Christen und Heiden das Evangelium zu verkndigen. Gelehrte Männer standen in der Kloster- Mnch, der sich die Feder schneidet. Nach Pflugk-Harttung. zf ^

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 17

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
17 I Dorfe Geismar in Hessen stand eine uralte, mächtig große Eiche. Diese toar dem Donnergotte Donar geheiligt. Das Volk brachte unter ihr seine Opfer und glaubte, wer sie verletze, den würde Donar durch seinen Blitz erschlagen. Kühn ergriff Boni- fatius die Axt und begann, die Eiche niederzuhauen. Aber kein Blitzstrahl zuckte hernieder, den Frevler zu zerschmettern. Krachend stitrzte die Eiche zu Boden. Nun erkannte das Volk die Ohnmacht seiner Götter und nahm willig die Lehren des Christentums an. Auf der Stelle, wo die Eiche gestanden hatte, errichtete Bonifatius ein Kreuz, und aus dem Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen. 4. Erzbischof. Mit mehreren Gehilfen zog Bonifatius nun von Land zu Land und suchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzenbilder, und Kirchen und Klöster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda, worin Glaubensboten für die Bekehrung der alten Deutschen ausgebildet wurden (S. 18), ist von Bonifatius gegründet worden. Für seinen Eifer ernannte ihn der Papst zum Erzbischof und zu seinem Stellvertreter in Deutschland. Dadurch bekam er Vollmacht, nach eigenem Ermessen Bischofssitze zu griinden und die Kirche von ganz Deutschland einheitlich zu regeln. Als später der Bischofssitz in Mainz frei wurde, ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. 5. Tod. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatius noch einmal zu den Friesen, um ihnen das Evangelium zu predigen. Zum Psingstfeste hatte er alle Neubekehrten zu sich geladen, um ihnen die Firmung zu erteilen. In einem Zelte erwartete er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine Schar wilder Heiden, die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten. Die Begleiter des Bonifatius griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt ihres geliebten Lehrers zu schützen. Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; vergeltet nicht Böses mit Bösem. Hoffet aus den Herrn, er wird eure Seele erretten." Mit wildem Geheul stürzten die Feinde herein und streckten ihn und seine Begleiter nieder. Seine Leiche wurde nach dem Kloster Fulda gebracht. \5. Kloster trafen. 1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentums in Deutschland breitete sich hier das Klosterwesen immer mehr aus. Ursprünglich stammt es aus dem Morgenlande, besonders aus Ägypten. Hier gab es schon frühzeitig viele fromme Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man Gott am besten dienen. Anfangs lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Im 4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauen- klöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nonnen. Vom Morgenlande ans breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlande aus, besonders in Italien, Frankreich und Deutschland. 2. Klosterlebeu. Das Kloster stand oft mitten im Walde aus einem Hügel oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Bruder „Pförtner". Er reichte dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch Merden wollte, hatte zunächst eilt Probejahr zu be- stehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte, erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut der Kopf bis auf einen Haarkranz kahl geschoren. (Von den Mönchen ging diese Sitte-im 6. Jahrhundert auf Kahnmeyer u. Schulze, Realicnbuch A. (I. Geschichte.) 2

7. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 17

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Kloiterweferh 1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentums in Deutschland breitete sich hier das Kloster wesen immer mehr aus. Ursprünglich stammt es aus dem Morgenlande, besonders aus Ägypten. Hier gab es schon frühzeitig viele fromme Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man Gott am besten dienen. Anfangs lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Im 4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauenklöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nouueu. Vom Morgenlande aus breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlande aus, besonders in Italien, Frankreich und Deutschland. 2. Klosterleben. Das Kloster stand oft mitten im Walde auf einem Hügel oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Bruder Pförtner. Er reichte dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch werden wollte, hatte zunächst ein Probejahr zu bestehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte, erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut der Kopf bis auf einen Haarkranz kahl geschoren. Von den Mönchen ging diese Sitte im 6. Jahrhundert auf die Geistlichen über. Alle Mönche hatten einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlafsaal, und in einer Küche wurde für alle gekocht. Frühmorgens läutete der Kustos zum Gebet, was sich im Laufe des Tages 4—5 mal wiederholt. In den Zwischenzeiten wird gearbeitet. Hier malt ein Mönch bunte, goldene oder silberne Buchstaben: er schreibt ein lehrreiches Buch ab. Dort in der Bücherkammer sitzt ein anderer und studiert mit Eilser wissenschaftliche Werke. Mit diesem Trupp zieht der „Kellner" in den Garten und läßt den Wein beschneiden oder die Obstbäume veredeln. Ein anderer Trupp geht mit den Knechten aufs Feld und verrichtet dort die nötigen Arbeiten. Auch eine Schule ist mit dem Kloster verbunden, in der die Kinder der Vornehmen von einem gelehrten Mönche unterrichtet werden. — Einige der Klosterbrüder aber weilen in der Ferne. Sie verkündigen den Heiden (d. i. Heidebewohnern), die noch immer in ihrer Einsamkeit den alten Göttern anhängen, die Lehre Christi. 3. Lchenkungen. Fromme Leute machten dem [Kloster auch bald größere Schenkungen. So kam manches Kloster im Lause der Jahre in den Besitz vieler Höfe, ja ganzer Dörfer. Im Gebiete des Klosters Fulda lagen zahlreiche Weiler (kleine Dörfer oder Gehöfte), die im Verlaufe von 50 Jahren von ihren Besitzern sämtlich dem Kloster geschenkt waren. In einem Schenkungsbrief, der noch erhalten ist, werden dem Kloster vermacht: 12 Leibeigene, 2 Wohnhäuser nebst Äckern, Wiesen, Weiden, Fischteichen und Flußwasser. „Dies alles," so heißt es, „schenken wir von heute au zur Erkaufuug unserer Seelen." So wurden die Klöster bald sehr reich. Ihre Güter ließen sie meist durch „Meier" verwalten, die Weizen, Roggen, Gerste und Hafer bauten, während man bis dahin nur Hafer, Hirse oder Flachs ausgesät hatte. 4. Hörige des Klosters. Meist siedelten sich auch andere Leute in der Nähe der Klöster an. Das Kloster gab ihnen nicht selten Grundstücke, worauf sie Geschichte für Mecklenburgische Volks- und Mittelschulen. 2

8. Mittelstufe - S. 19

1903 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
19 Dorfe Geismar in Hessen stand eine uralte, mächtig große Eiche. Diese war dem Donnergotte Donar geheiligt. Das Volk brachte unter ihr seine Opfer und glaubte, wer sie verletze, den würde Thor durch seinen Blitz erschlagen. Kühn ergriff Boni- fatins die Axt und begann, die Eiche niederzuhauen. Aber kein Blitzstrahl zuckte hernieder, den Frevler zu zerschmettern. Krachend stürzte die Eiche zu Boden. Nun erkannte das Volk die Ohmnacht seiner Götter und nahm willig die Lehren des Christentums an. Auf der Stelle, wo die Eiche gestanden hatte, errichtete Bonifatius ein Kreuz, und aus dem Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen. 4. Erzbischof. Mit mehreren Gehilfen zog Bonifatius nun von Land zu Land und suchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzenbilder, und Kirchen und Klöster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda, worin Glaubensboten für die Bekehrung der alten Deutschen ausgebildet wurden (S. 20), ist von Bonifatius gegründet worden. Für seinen Eifer ernannte ihn der Papst zum Erzbischof und zu seinem Stellvertreter in Deutschland. Dadurch bekam er Vollmacht, nach eigenem Ermessen Bischofssitze zu gründen und die Kirche von ganz Deutschland einheitlich zu regeln. Als später der Bischofssitz in Mainz frei wurde, ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. 5. Tod. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatius noch einmal zu den Friesen, um ihnen das Evangelium zu predigen. Zum Pfingstfeste hatte er alle Neubekehrten zu sich geladen, um ihnen die Firmung zu erteilen. In einem Zelte erwartete er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine Schar wilder Heiden, die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten. Die Begleiter des Bonifatius griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt ihres geliebten Lehrers zu schützen. Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; vergeltet nicht Böses mit Basem. Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten." Mit wildem Geheul stürzten die Feinde herein und streckten ihn und seine Begleiter nieder. Seine Leiche wurde nach dem Kloster Fulda gebracht. \o. Rlosterwesen. 1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentums in Deutschland breitete sich hier das Klosterwesen immer mehr aus. Ursprünglich stammt es aus dem Morgenlande, besonders aus Ägypten. Hier gab es schon frühzeitig viele fromme Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man Gott am besten dienen. Anfangs lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Im 4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauen- klöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nonnen. Vom Morgenlande aus breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlande aus, besonders in Italien, Frankreich und Deutschland. 2. Klosterleben. Das Kloster stand oft mitten im Walde auf einem Hügel oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Brttder „Pförtner". Er reichte deut vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch werden wollte, hatte zunächst eilt Probejahr zu be- stehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte, erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut der Kopf bis auf einen Haarkranz kahl geschoren. (Von den Mönchen ging diese Sitte im 6. Jahrhundert auf 2*

9. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 15

1883 - Hannover : Helwing
Bonifacius. 15 Sein Leichnam ward nach seinem Willen in Fulda beigesetzt; auf einem erhabenen Platze vor dem Dome steht, von Erz gegossen, das Bild des gewaltigen Gottesmannes in langem Mönchsgewande, mit einem aus zwei Geisern zusammengebundenen Kreuze in der Hand, und predigt von dort aus dem lebenden Geschlechte: „Sei getreu bis an den Tod!" Die Arbeit des „Apostels der Deutschen" ging nicht mit demselben unter: überall hatte er Bistümer gegründet als Mittelpunkte großer Sprengel (Diöcesen). An einem Bischofssitze entstand zuerst eine Kirche, anfangs klein und aus Holz gezimmert, später groß und prächtig. (Dome, Kathedralen.) Neben der Kirche stand die Pfalz, die Wohnung des Bischofs. Aus dem Bischofssitze entstand bald eine Stadt, indem sich Handwerker, ja selbst adelige Vasallen ansiedelten. Darum gehören die Bischofssitze zu den ältesten Städten. cl. Klöster. Ebenso wurden durch die Missionare die ersten Klöster in Deutschland errichtet. Das Klosterwesen entstand schon früh in Ägypten. Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christo zogen sich hier viele in die Wüste zurück, um sich fern von der Welt in 'der Einsamkeit Gott zu weihen. Als Stifter des Mönchslebens ist der Ägypter Antonius zu betrachten. Er teilte sein ganzes Vermögen unter die Armen und ging in die Wüste. Durch seine große Enthaltsamkeit kam er in den Ruf eines Heiligen, viele fromme Menschen zogen in seine Nähe; sie hießen Mönche, d. i. Alleinlebende. Antonius beaufsichtigte sie und hielt sie zum Fasten, Beten und zur Handarbeit an. Sein Schüler Pachomius vereinigte die Mönche in gemeinschaftliche Gebäude, Klöster genannt; der Vorsteher eines solchen Klosters hieß Abt. Auch Frauen bildeten in Ägypten solche Verbindungen in Nonnenklöstern. Die Klöster wurden bald in großer Zahl errichtet und zwar nicht immer in Einöden, sondern auch in den Städten. Aus dem Morgenlande kam das Mönchswesen nach Europa und erhielt hier eine andere Bedeutung durch Benedikt von Nursia, der 529 das Kloster Monte Cas- sin o in Unteritalien stiftete. Er hob das beschauliche Leben der Mönche auf, indem er in seiner schriftlichen Regel außer Fasten und Beten namentlich Arbeit und Jugendunterricht zur Pflicht machte. Außerdem mußte sich jeder Mönch zu den drei Gelübden der Ehelosigkeit, Armut und des Gehorsams verstehen. Die Regel der Benedik- tiner wurde auch von vielen andern Klöstern angenommen. Die Bene- diktinerklöster haben in Deutschland viel Segen gestiftet: sie schufen Heiden und Wälder in blühendes Ackerland um, sie waren die Stützen der Armut, die gastlichen Herbergen der Reisenden, und namentlich Pflege- stätten der Bildung, da die fleißigen Mönche unterrichteten, Bücher ab- schrieben und vervielfältigten. Die Klöster waren frei von allen Abgaben und erhielten den Zehnten. Solche Klöster gab es in St. Gallen, Fulda, Reichenau, Weißenburg und Corvey an der Weser. Ein Kloster in Irland hatte ums Jahr 600 etwa 2100 Mönche.

10. Realienbuch - S. 16

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1 16 wo die Eiche gestanden hatte, errichtete Vonifatius ein Kreuz, und aus dem Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen. 3. Erzvtt'cbof. Mit mehreren Gehilfen zog Bonifatius nun von Land zu Land und suchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzen- bilder, und Kirchen und Klöster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda, worin Glaubensboten für die Bekehrung der alten Deutschen ausgebildet wurden, ist von Bonifatius gegründet worden. Für feinen Eifer ernannte ihn der Papst zum Erzbischof und zu seinem Stellvertreter in Deutschland. Nun konnte er nach eigenem Ermessen Bischofssitze gründen und die Kirche von ganz Deutschland einheitlich regeln. Als später der Bischofssitz in Mainz frei wurde, ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. 4. Izod. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatius noch einmal zu den Friesen und predigte ihnen das Evangelium. Zum Pfingstfeste hatte er alle Neubekehrten zu sich geladen, um ihnen die Firmung zu erteilen. In einem Zelte erwartete er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine Schar wilder Heiden, die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten. Die Begleiter des Bonifatius griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt ihres geliebten Lehrers zu schützen. Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; vergeltet nicht Böses mit Bösem. Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten." Mit wildem Geheul stürzten die Feinde herein und streckten ihn und seine Begleiter nieder. Seine Leiche wurde nach dem Kloster Fulda gebracht. 4. kllosterxvelen. 1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentum- in Deutschland breitete sich hier das Klosterwesen immer mehr aus. Ursprünglich stammt es aus dem Morgenlande, besonders aus Ägypten. Hier gab es schon frühzeitig viele fromme Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man Gott am besten dienen. Anfang- lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Im 4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauen- klöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nonnen. Vom Morgenlande aus breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlands aus, besonders in Italien, Frankreich und Deutschland. 2. Klolterleben. Das Kloster stand oft mitten im Walde auf einem Hügel oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Bruder Pförtner. Er reichte dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch werden wollte, hatte zunächst ein Probe- jahr zu bestehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte, erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut der Kops bis auf einen Haarkranz kahl geschoren. Von den Mönchen ging diese Sitte im 6. Jahrhundert auf die Geistlichen über. Alle Mönche hatten einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlassaal, und in einer Küche wurde für alle gekocht. Frühmorgens läutet der Kustos zum Gebet, was sich im Laufe

11. Realienbuch - S. 16

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 16 wo die Eiche gestanden hatte, errichtete Bonifatins ein Kreuz, und ans dem Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen. 3. brzbilcbof. Mit mehreren Gehilfen zog Bonifatins nun von Land zu Land und suchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzen- bilder, und Kirchen und Klöster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda, worin Glanbensboten für die Bekehrung der alten Deutschen ausgebildet wurden, ist von Bonifatins gegründet worden. Für seinen Eifer ernannte ihn der Papst zum Erzbischof und zu seinem Stellvertreter in Deutschland. Dadurch bekam er Vollmacht, nach eigenem Ermessen Bischofssitze zu gründen und die Kirche von ganz Deutschland einheitlich zu regeln. Als später der Bischofssitz in Mainz frei wurde, ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. 4. 'Cod. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatins noch einmal zu den Friesen, um ihnen das Evangelium zu predigen. Zum Pfingstfeste hatte er alle Nenbekehrtcn zu sich geladen, um ihnen die Firmung zu erteilen. In einem Zelte erwartete er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine Schar wilder Heiden, die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten. Die Begleiter des Bonifatins griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt ihres geliebten Lehrers zu schützen. Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; vergeltet nicht Böses mit Bösem. Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten." Mit wildem Geheul stürzten die Feinde herein und streckten ihn und seine Begleiter nieder. Seine Leiche wurde nach dem Kloster- Fulda gebracht. 4. Kloíterweíeru 1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentums in Deutschland breitete-sich hier das Klosterwesen immer mehr ans. Ursprünglich stammt es aus dein Morgenlande, besonders aus Ägypten. Hier gab es schon frühzeitig viele fromme Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man Gott am besten dienen. Anfangs lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Im 4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauen- klöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nonnen. Vom Morgenlande aus breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlande aus, besonders in Italien, Frankreich und Deutschland. 2. Klotterleberi. Das Kloster stand oft mitten im Walde auf einem Hügel oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Bruder Pförtner. Er- reichte dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch werden wollte, hatte zunächst ein Probe- jahr zu bestehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte, erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut der Kopf bis auf einen Haarkranz kahl geschoren. Von den Mönchen ging diese Sitte im 6. Jahrhundert ans die Geistlichen über. Alle Mönche hatten einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlafsaal, und in einer Küche wurde für- alle gekocht. Frühmorgens läutet der Kustos zum Gebet, was sich im Laufe

12. Realienbuch - S. 16

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 16 wo die Eiche gestanden hatte, errichtete Bonifatius ein Kreuz, und aus dem Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen. 3. Erzbilckof. Mit mehreren Gehilfen zog Bonifatius nun von Land zu Land und suchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzen- bilder, und Kirchen und Klöster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda, worin Glaubensboten für die Bekehrung der alten Deutschen ausgebildet wurden, ist von Bonifatius gegründet worden. Für seinen Eifer ernannte ihn der Papst zum Erzbischof und zu seinem Stellvertreter in Deutschland. Dadurch bekam er Vollmacht, nach eigenem Ermessen Bischofssitze zu gründen und die Kirche von ganz Deutschland einheitlich zu regeln. Als später der Bischofssitz in Mainz frei wurde, ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. 4. "Cod. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatius noch einmal zu den Friesen, um ihnen das Evangelium zu predigen. Zum Pfingstfeste hatte er alle Neubekehrten zu sich geladen, um ihnen die Firmung zu erteilen. In einem Zelte erwartete er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine Schar wilder Heiden, die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten. Die Begleiter des Bonifatius griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt ihres geliebten Lehrers zu schützen. Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; vergeltet nicht Böses mit Bösem. Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten." Mit wildem Geheul stürzten die Feinde herein und streckten ihn und seine Begleiter nieder. Seine Leiche wurde nach dem Kloster Fulda gebracht. 4. Kloiterweien. 1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentums in Deutschland breitete sich hier das Klosterwesen immer mehr aus. Ursprünglich stammt es aus dem Morgenlande, besonders aus Ägypten. Hier gab es schon frühzeitig viele sronnne Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man Gott am besten dienen. Anfangs lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Im 4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauen- klöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nonnen. Vom Morgenlande aus breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlande aus, besonders in Italien, Frankreich und Deutschland. 2. Rloslerleben. Das Kloster stand oft mitten im Walde aus einem Hügel oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Bruder Pförtner. Er- reichte dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch werden wollte, hatte zunächst ein Probe- jahr zu bestehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte, erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut der Kopf bis ans einen Haarkranz kahl geschoren. Von den Mönchen ging diese Sitte im 6. Jahrhundert auf die Geistlichen über. Alle Mönche hatten einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlafsaal, und in einer Küche wurde für- alle gekocht. Frühmorgens läutet der Kustos zum Gebet, was sich im Laufe

13. Realienbuch - S. 16

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 16 wo die Eiche gestanden hatte, errichtete Bonifatius ein Kreuz, und aus dem Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen. 3. Crzbisckof. Mit mehreren Gehilfen zog Bonifatius nun von Lan!> zu Land und suchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzen- bilder, und Kirchen und Kloster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda, worin Glaubensboten für die Bekehrung der alten Deutschen ausgebildet wurden, ist von Bonifatius gegründet worden. Für seinen Eifer ernannte ihn der Papst zum Erzbischof und zu seinem Stellvertreter in Deutschland. Nun konnte er nach eigenem Ermessen Bischofssitze gründen und die Kirche von ganz Deutschland einheitlich regeln. Als später der Bischofssitz in Mainz frei wurde, ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. 4. Hoc!. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatius noch einmal zu den Friesen und predigte ihnen das Evangelium. Zum Pfingstfeste hatte er alle Neubekehrten zu sich geladen, um ihnen die Firmung zu erteilen. In einem Zelte erwartete er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine Schar wilder Heiden, die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten. Die Begleiter des Bonifatius griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt ihres geliebten Lehrers zu schützen. Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; vergeltet nicht Böses mit Bösem. Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten." Mit wildem Geheul stürzten die Feinde herein und streckten ihn und seine Begleiter nieder. Seine Leiche wurde nach dem Kloster Fulda gebracht. 4. Klosters elen. 1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentums in Deutschland breitete sich hier das Klosterwesen immer mehr aus. Ursprünglich stammt es aus dem Morgenlande, besonders aus Ägypten. Hier gab es schon frühzeitig viele fromme Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man Gott am besten dienen. Anfangs lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Jnr 4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauen- tlöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nonnen. Vom Morgenlande aus breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlande aus, besonders in Italien, Frankreich und Deutschland. 2. Kiolterleben. Das Kloster stand oft mitten im Walde auf einem Hügel oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Bruder Pförtner. Er reichte dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch werden wollte, hatte Zunächst ein Probe- jahr zu bestehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte, erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut der Kopf bis auf einen Haarkranz kahl geschoren. Von den Mönchen ging diese Sitte im 6. Jahrhundert auf die Geistlichen über. Alle Mönche hatten einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlafsaal, und in einer Küche wurde für alle gekocht. Frühmorgens läutet der Kustos zum Gebet, was sich im Laufe

14. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 58

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
58 476—1100. Iv. Mönchöwesen. Eine besondere Form der christlichen Frömmigkeit war das Mönchswesen. Bereits vor der christlichen Zeit hatten fromme Männer im Morgenlande und in Aegypten sich aus der Welt in die Einsamkeit der Wüste zurückgezogen, um daselbst Gott und ihren Gedanken leben zu können. Diese fromme Schwär- merei , verbunden mit dem Glauben, daß der Seele durch die Befleckung des Körpers böse Gedanken zugeführt würden, ver- anlagte den Einsiedler, seinen Leib durch Fasten und Mißhand- lungen zu kasteien. Christliche Einsiedler oder Mönche traten zuerst in Aegypten zusammen und verbreiteten stch bald über das ganze römische Reich. Nach und nach zogen ste in beson- dere, abgesonderte Wohnungen, welche Klöster genannt wurden, stellten sich unter eigne Vorsteher, welche Aebte hießen, und brachten ihre Zeit mit gottseligen Betrachtungen, mit Beten, Singen, mit gelehrten Beschäftigungen, mit Gartenbau und Handarbeit zu. Benedikt von Nursia, Stifter eines Klo- sters in Neapel, verfaßte die erste Mönchsregcl 529. Die, welche dieser Regel folgten, wurden Benediktinermönche ge- nannt. Auch Frauenzimmer legten ähnliche Gelübde ab und vereinigten sich in Nonnenklöstern. Sie legten zur Ehre Gottes drei Gelübde ab: Das des Cölibats, oder unverheiratheten Standes, das der Armuth und das des unbedingten Gehorsams gegen ihre Vorgesetzten, und hofften auf die Weise, dadurch daß sie die stärksten Triebe der menschlichen Brust bekämpften, eine höhere Tugend sich zu erwerben, als es den übrigen Menschen vergönnt sei. Allein trotz dieser Verkennung der menschlichen Natur und Bestimmung, bildeten die Mönche der christlichen Vor- zeit um ihres frommen Lebens willen einen starken Gegensatz zur Rohheit der Zeit, sie beförderten Gewerke, Gewerbthätigkeit und Landwirthscha^ im Kloster und seiner Umgegend, woselbst sich oft Hhm^»chädte crlm^, ****** , „ >

15. Teil 2 - S. 64

1887 - Hannover : Helwing
und als Christus selbst, welche alle zur Erde begraben sind." Er starb tn den Armen zweier Schüler im 105. Jahre seines Alters. Einer seiner Schüler, Pachomius mit Namen, vereinigte die Mönche m gemeinschaftliche Gebäude, Klöster (von claustrum) genannt Die erste feiner Ansiedelungen entstand auf der Nilinsel Tabennä und hatte beim Tode des Pachomius (348) daselbst schon 1300 Mitglieder in acht Hausern. Seine Klosterregel wurde maßgebend für viele andere • Einsamkeit, Ehelosigkeit, Beten, Fasten und Handarbeit, sowie Gehorsam gegen den Vorsteher (Abt) waren die Grundzüge derselben. Die Mönche wohnten zu dreien in einer Zelle und hatten eine Ordenstracht, welche der Tracht des Elias und anderer Propheten nachgebildet war. Ihre Beschäftigung bestand besonders in Gartenbau, Krankenpflege und Handarbeiten. Schon damals wurde der Eintritt ins Kloster als eine zweite Taufe gepriesen. Im Morgenlande wuchs die Zahl der Klöster besonders dadurch, daß sie Zufluchtsstätten für Verfolgte und Bedrückte, Stätten christlicher Liebe für Arme und Kranke, sowie Bildungsstätten der Geistlichen wurden Eine schwärmerische Übertreibung des Mönchstums trat hervor in den Säulenheiligen, welche jahrelang auf Säulen lebten und schon durch ihre Lebensweise sinnbildlich die Erhebung über das Irdische und das Streben nach dem Himmel ausprägen wollten. Einer derselben stand 30 Jahre auf einer 40 Ellen hohen Säule und wurde vom Volke als Heiliger verehrt. In der Völkerwanderung geriet das Klosterwesen bald in Ausartung und Auslösung und erhielt erst durch die Regel des Benedikt von Nursia Einheit und Ordnung. b- Der Benediktinerorden. Benedikt entstammte einer angesehenen Familie. Schon als Knabe floh er in eine einsame Höhle, wo ihn ein Mönch mit der heiligen Schrift bekannt machte, deren Inhalt ihn mit hoher Freude erfüllte. Verfolgungen trieben ihn nach Castrum Casinum, einer hochgelegenen alten Burg bei Neapel, wo noch ein 529 Tempel des Apollo stand. Hier gründete Benedikt das große Stamm-kloster Monte Cassino des Benediktinerordens. Des Stifters Ansehen war so groß, daß selbst Totilas, der König der Ostgoten, seinen Zurechtweisungen sich fügte. Benediktus löste die Aufgabe, das morgenländifche Mönchstum nach den Bedürfnisen des Abendlandes einzurichten. Seine Ordensregel ist die Grundlage aller späteren Mönchsregeln geworden. Obenan stand die Forderung des Gehorsams gegen den Abt, in welchem die Brüder den Stellvertreter Christi sehen sollten. Das Gelübde beim Eintritt lautet: „Ich verspreche, beständig im Kloster zu bleiben, Buße (conversio morum, dazu gehört auch Armut und Keuschheit) und Gehorsam gegen die Regel vor Gott und seinen Heiligen in diesem Kloster und in Gegenwart des Abts." Die Hauptbeschäftigung der Mönche war der Ackerbau, der Müssiggang war aufs strengste verboten. „Ein müfsiger Mönch ist gleichsam ganz hungrig: die Ohren hungern nach Gerüchten, die Augen nach Neuigkeiten, die Kehle nach Speise." Die Besorgung der

16. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 1

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
9. Kloftermejen in unserer Heimat. 1. Gründung des ersten Klosters in unserem Lande. Als das Christentum in Deutschland eingeführt wurde, entstanden hier auch zahlreiche Klöster. Das Klosterwesen stammt aus Ägypten. Dort lebte im 4. Jahrhundert ein wohlhabender Mann, namens Antonius. Dieser schenkte alle seine Güter den Armen und lebte in der Wüste als Einsiedler. Sein Beispiel reizte viele zur Nachahmung, und bald bildeten sich Vereine solcher Einsiedler. Diese bewohnten gemeinsam ein Haus (Kloster) und wählten sich einen Vorsteher, den sie Abba, Abt d. i. „Vater" nannten. Von Ägypten aus verbreiteten sich die Klöster nach Palästina, Italien und anderen Ländern. Die Mönche mußten das Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Ehelosigkeit ablegen. In Deutschland wurde zuerst das berühmte Kloster St. Gallen (von dem Missionar Gallus) in der Schweiz gegründet. Bonisatius gründete das Kloster Fulda. (S. Vii). Das älteste Kloster in unserer Heimat ist das Ludgeri-Kloster bei Helmstedt. Die Sage schreibt die Gründung dieses Klosters dem heil. Lndger zu (S. Xi). Doch ist das Kloster wahrscheinlich erst über 40 Jahre uach dessen Tode entstanden, wurde aber ihm zu Ehren Ludgeri-Kloster genannt. Es war ein Mönchskloster. Um das Klosterwesen im allgemeinen kennen zu lernen, brauchen wir uns nur das Leben im Ludgeri-Kloster näher anzusehen. a. Tätigkeit der Mönche. Die Klostergebäude waren von einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Klosters saß der Bruder „Pförtner". Er reicht dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus feiner Zelle. Den Fremden fragt er nach seinem Begehr und meldet ihn beim Abte an. Alle Mönche hatten einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlafsaal, doch besaß jeder eine Zelle für sich, in der er wie ein Einsiedler leben konnte. Frühmorgens läutete der „Kustos" zum Gebet; fünfmal täglich kamen so die Mönche in der Klosterkirche zum Gebet zusammen. In den Zwischenzeiten wurde gearbeitet. Da las einer in feiner Zelle die Bibel, ein anderer die Schriften der alten Kirchenväter, ein dritter schrieb Bücher ab und malte schön verzierte, goldene und silberne Anfangs-bnchstaben, ein vierter unterrichtete die Kinder, ein fünfter pflanzte edle Obstbäume im Garten oder ging aufs Feld, ein sechster rodete Waldbäume ans, und noch andere besuchten Kranke oder zogen von Ort zu Ort und predigten die Lehre Christi. b. Hörige des Klosters. Bald siedelten sich auch andere Leute in der Nähe des Lndgeri-Klosters an. Die Bewohner vom Elme und Elsholze verließen ihre Erdhöhlen und bauten sich auf den Grundstücken des Klosters Hans und Stallung. Dadurch aber wurden sie „Hörige" des Klosters. Jeder erhielt so viel Ackerland, als ein Mann mit 2 Kühen bearbeiten konnte. Er mußte aber dafür dem Kloster Abgaben an Hühnern, Eiern, Schweinen, Korn und Geld entrichten und außerdem allerlei Hand- und Spanndienste leisten. Erfüllte jemand seine Pflicht nicht, so wurde er mit Geld oder Rutenstreichen bestraft. c. Schenkungen. Fromme Leute machten dem Ludgeri-Kloster auch bald größere Schenkungen. So bekam es im Laufe der Jahre in vielen Dörfern ganze Höfe geschenkt. Diese ließ es dann durch Meier verwalten, die Weizen, Roggen, Gerste und Hafer bauten, während man bis dahin meistens nur Hafer, Hirse oder Flachs ausgesät hatte. Von allem, was die Meier ernteten, behielten sie für sich, 3/4 gaben sie an das Kloster ab. An den Klostermeier lieferten auch die Hörigen ihre Abgaben ab, der sie dann dem Kloster zuführte.

17. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 191

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 191 — Jünger an und folgten ihm in die Wüste, um seine Lebensweise nachzuahmen. Sie wurden nach einem griechischen Worte Mönche d. H. Alleinlebende genannt. Antonius führte die Aufsicht über sie und gebot ihnen Gebet und Handarbeiten. Die letzte Zeit seines Lebens verbrachte er in tiefer Einsamkeit, baute sich hochbetagt noch selbst sein Brod und verschied endlich in einem Alter von 105 Jahren. 3. Entstehung der Klöster. — Als Antonius starb, waren die Einöden Aegyptens bereits mit zahlreichen Mönchen bevölkert. Einer seiner Schüler stiftete Vereine unter ihnen, die in gemeinschaftlichen Gebäuden nach bestimmten Regeln zusammenlebten. Ein solches, durch Mauern abgeschlossenes Gebäude nannte man Kloster; sein Vorsteher hieß Abt d. h. Vater. Die Begeisterung für diese Lebensart griff mächtig um sich. Menschen aus allen Stünden verließen die Welt und suchten die Klöster auf. Auch Frauen folgten dem Beispiel der Mönche, und so entstanden außer den Männerrlöstern auch Frauen- oder Nonnenklöster. Die Menge der Klöster aber wurde sehr groß: nicht allein die Einöden füllten sich mit ihnen; man gründete sie auch bald in Städten, und in nicht langer Zeit hatte sich das Klosterleben von Aegypten aus im ganzen Morgenlande verbreitet. 4. Die Regel des heiligen Benedict: Verdienste Oer Mönch e. — Auch im Abendlande sand das Mönchs- und Klosterwesen frühzeitig Aufnahme. Hier übte besonders Benedict, der Abt eines italienischen Klosters, großen Einfluß auf seine weitere Entwickelung. Er stellte eine bestimmte Regel auf, nach welcher Jeder, der als Mönch aufgenommen wurde, sich durch ein heiliges Gelübde verband, lebenslang dem Kloster anzugehören und den Oberen unbedingten Gehorsam zu leisten. Außer Gebet und Fasten wurde den Mönchen durch Benedict auch Handarbeit, Ackerbau, Erzieyung der Jugend und Beschäftigung mit den Wissenschaften zur Pflicht gemacht. Bedrängten und Verfolgten Müten die Klöster als Zusluchtsstätten dienen. Diese Anordnungen wirkten sehr segensreich. In wüsten, unfruchtbaren Gegenden ging von den Klöstern der Anbau des Landes aus: Wälder wurden

18. Teil 2 - S. 63

1887 - Hannover : Helwing
Das Klosterwesen. 63 gesehnt; die Zeit meiner Auflösung steht nun bevor. Seid stark im Herrn; nehmt geduldig an, was seine Gnade uns schickt. Vertraut ihm, er wird unsre 'Seele retten!" Ähnlich ermahnte er die Priester und Diakonen. Einer nach dem andern, zuletzt Bonisatius, traten sie heraus aus dem Gezelt und boten sich dem Mord stahl der Friesen dar. Betend, ein Evangelienbuch in der Hand, soll Bonisatius den Todesstreich 755 empfangen haben. Sein Leichnam ward nach seinem Willen in Fulda beigesetzt; auf einem erhabenen Platze vor dem Dome daselbst steht, von Erz gegossen, das Bild des gewaltigen Gottesmannes in langem Mönchs« gewande, mit einem scheinbar von zwei Reisern zusammengebundenen Kreuze in der Hand, und predigt von dort aus dem lebenden Geschlechte: „Sei getreu bis an den Tod." 3) Das Klosterwcsen. a. Entstehung der..Klöster im Morgenlande. Das Klosterwesen entstand schon früh in Ägypten. Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christo zogen sich hier viele in die Wüste zurück, mn sich fern von der Welt in der Einsamkeit Gott zu weihen. Besonders in den Zeiten der Verfolgung entäußerten sich viele ihrer irdischen Habe und zogen in die Einsamkeit, um hier unter Fasten und Beten bei dürftiger Kost ihr Leben zu fristen. Das erste Beispiel eines Einsiedlers gab in der Verfolgung unter Decius (250) Paulus von Theben in Ägypten, der, von der Welt abgeschieden, in der Wüste seinen Bußübungen lebte. In betender Stellung wurde nach 90 Jahren sein Leichnam aufgefunden durch Antonius, den eigentlichen Stifter des Mönchswesens. Schon in seiner Jugend liebte dieser die einsame Sülle, und die lärmenden Spiele seiner Genossen waren ihm zuwider; als Jüngling fand er seine größte Freude in der Beschäftigung mit der heiligen Schrift. Als er einst in einer Predigt das Wort des Herrn zum reichen Jüngling hörte: „Verkaufe alles, was du hast und gieb es den Armen k.", verschenkte er den größten Teil seines väterlichen Erbes an die Armen, und als er später das Wort: „Sorget nicht für den andern Morgen", vernahm, vergab er auch das Übrige und zog als Einsiedler in die Einöde. Zur Zeit der großen Christenverfolgung (311) ging er nach Alexandrien und ermutigte die Christen zu standhaftem Bekenntnis. Dann kehrte er zurück in die Berge, und feine Hütte wurde nun die Wallfahrtsstätte für alle Elenden,' die Rat und Trost bei ihm suchten. Vor der Bewunderung der Menschen aber zog er sich auf einen einsamen Berg zurück; hier lebte er von der Frucht einiger Dattelbäume und tauschte die Körbe, die er flocht, gegen Brot ein, um die müden Wanderer, die ihn dort aufsuchten, zu erquicken. Als ihn einst ein heidnischer Philosoph fragte, wie er ohne Bücher leben könne, sprach er: „Was ist das Erste, der Geist oder die Bücher? Da liegt das ganze Buch der Schöpfung offen vor mir, und ich kann in ihm, so oft ich will, das Wort Gottes lesen." Als er sein Ende nahen fühlte, gebot er den Seinen, sein Grab verborgen zu halten, damit niemand seine Gebeine zu Reliquien mache; „darin", sagte er, „will ich nicht mehr Ehre haben als die Patriarchen

19. Realienbuch - S. 16

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 16 wo die Eiche gestanden hatte, errichtete Bonifatius ein Kreuz, und aus dem Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen. 3. 6rzbi1ckof. Mit mehreren Gehilfen Zog Bonifatius nun von Land zu Land und fuchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzen- bilder, und Kirchen und Klöster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda, worin Glaubensboten für die Bekehrung der alten Deutschen ausgebildet wurden, ist von Bonifatius gegründet worden. Für seinen Eifer ernannte ihn der Papst zum Erzbischof und zu seinem Stellvertreter in Deutschland. Nun konnte er nach eigenem Ermessen Bischofssitze gründen und die Kirche von ganz Deutschland einheitlich regeln. Als später der Bischofssitz in Mainz frei wurde, ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. 4. 'Cod. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatius noch einmal zu den Friesen und predigte ihnen das Evangelium. Zum Pfingstseste hatte er alle Neubekehrten zu sich geladen, um ihnen die Firmung zu erteilen. In einem Zelte erwartete er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine Schar wilder Heiden, die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten. Die Begleiter des Bonifatius griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt ihres geliebten Lehrers zu schützen. Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfes vergeltet nicht Böses mit Bösem. Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten." Mit wildem Geheul stürzten die Feinde herein und streckten ihn und seine Begleiter nieder. Seine Leiche wurde nach dem Kloster Fulda gebracht. 4. Kloíterweíen* 1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentums in Deutschland breitete sich hier das Klosterwesen immer mehr aus. Ursprünglich stammt es aus dem Morgenlande, besonders aus Ägypten. Hier gab es schon frühzeitig viele fromme Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man Gott am besten dienen. Anfangs lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Im 4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauen- klöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nonnen. Vom Morgenlande aus breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlande aus, besonders in Italien, Frankreich und Deutschland. 2. Rlosterleben. Das Kloster stand oft mitten im Walde auf einem Hügel oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Bruder Pförtner. Er reichte dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch werden wollte, hatte zunächst ein Probe- jahr zu bestehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte, erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut der Kopf bis auf einen Haarkranz kahl geschoren. Von den Mönchen ging diese Sitte im 6. Jahrhundert auf die Geistlichen über. Alle Mönche hatten einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlafsaal, und in einer Küche wurde für alle gekocht. Frühmorgens läutet der Kustos zum Gebet, was sich im Laufe

20. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 119

1896 - Breslau : Hirt
Sieg des Christentums. 119 Bischöfe wuchs stetig; das größte Ansehen erlangten die Bischöfe in den großen Städten, besonders in denjenigen, in welchen die Apostel selber gelehrt und gelebt hatten, also in Antiochien, Ephesus, Jerusalem und Rom. Ihnen waren die Bischöfe der nahen Landgemeinden wieder untergeordnet. Rom galt als Hauptstadt der Welt; Petrus selber war, wie man meinte, der erste Bischof der dortigen Gemeinde gewesen; der Bischof zu Rom betrachtete sich also als dessen Nachfolger und benutzte sein Ansehen, um sich über alle anderen Bischöfe zu erheben. Schon früh fing er an, sich „Bischof der Bischöfe" zu nennen und Streitigkeiten zu schlichten, die zwischen einzelnen Gemeinden ausgebrochen waren. Später nannte er sich Papst, d. i. Vater. Die Bischöfe sorgten sür äußere Zucht und Ordnung in der Gemeinde. An dem Auferstehungstage Christi, am Sonntage, versammelte sich die ganze Gemeinde in einem Bethause oder Saale; größere Gemeinden erbauten sich bald auch besondere Kirchen. Schon früh feierte man alljährlich das Osterfest und das Pfingstfest, die Feier des Himmelfahrtsund des Weihnachtsfestes aber kam erst im vierten Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch. d. Mönche und Klöster. Schon in den ersten Zeiten nach Christo gab es Christen, welche es für ein Gott wohlgefälliges Werk ansahen, all ihr Hab und Gut den Armen zu geben und fern von dem Treiben der Welt in der Einsamkeit bei dürftiger Nahrung mit Fasten und Beten das Leben zu verbringen. Solche Menschen nannte man Mönche, d. i. Alleinlebende. Als Stifter des Mönchswesens verehrt man den Ägypter Antonius. Schon als Kind liebte er die Einsamkeit und mied die Spiele seiner Genossen; als Jüngling beschäftigte er sich am liebsten mit der Bibel. Das Wort des Herrn: „Verkaufe alles, was du hast, und gieb es den Armen!" ergriff ihn so, daß er sein ganzes Vermögen verschenkte und sich in die Einsamkeit zurückzog. Dort verbrachte er seine Tage mit strengen Bußübungen, Gebet und frommen Betrachtungen. Eine Hütte war seine Wohnung, die Früchte einiger Dattelbäume seine Speise; für Körbe, die er flocht, tauschte er Brot ein, mit dem er die müden Wanderer, welche ihn dort aufsuchten, erquickte. Denn feine Hütte wurde bald ein Wallfahrtsort für alle, welche Rat und Trost suchten; weithin verbreitete sich sein Ruhm, selbst Kaiser Konstantin verehrte ihn als seinen geistigen Vater. Es gesellten sich auch bald viele Jünger zu ihm, die seine Lebensweise nachahmten. Nach seinem Tode vereinigte einer seiner Schüler die Mönche; sie wollten nicht mehr einzeln und zerstreut, sondern in gemeinschaftlichen Gebäuden nach einer bestimmten Ordnung leben. Ein solches durch Mauern abgeschlossenes Gebäude nannte man Kloster; der Vorsteher desselben hieß Abt, d. i. Vater. Die älteste Klosterregel machte den Mönchen Einsamkeit, Ehelosigkeit, Beten, Fasten und strengen Gehorsam gegen den Abt zur Pflicht. Sie beschäftigten sich mit Gartenbau, Handarbeit und Krankenpflege; schon von weitem