Ähnliche Ergebnisse
1913 -
Berlin [u. a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lyzeum
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Lyzeum
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
I
Hellinge, auf denen die Schiffe gebaut werden.
Stettiner Schiffs-
Die Vulkan-Werft ist die größte auf dem Kontinente. In Stettin und Hamburg beschäftigt sie heute 18000 Arbeiter
und ein Heer von Beamten und Ingenieuren. Im Bau der großen Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und
des Norddeutschen Lloyd war die Vulkan-Werft bahnbrechend und neben den stolzen Handelsschiffen, neben Seglern
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Förde von Eckernförde.
Die Förde wird von einem hügeligen, mit Buchenwald bedeckten Ufergelände von 30 m Höhe umsäumt. Sie hat 14 km,
Länge, 1 km Breite, bis 27 m Tiefe und ist eine der besten Hafenbuchten Schleswigs. Die Förden sind „ertrunkene Täler".
i
1909 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Hellinge, auf denen die Schiffe gebaut werden.
Stettiner Schiffs-
Die Vulkan-Werft ist die größte auf dem Kontinente. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen, beschäftigt sie heute 8000 Arbeiter
und ein Heer von Beamten und Ingenieuren. Im Bau der großen Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und
des Norddeutschen Lloyd war die Vulkan-Werft bahnbrechend und neben den stolzen Handelsschiffen, neben Seglern
Förde von Eckernförde.
Die Förde wird von einem hügeligen, mit Buchenwald bedeckten Ufergelände von 30 m Höhe umsäumt. Sie hat 14 km
Länge, 1 km Breite, bis 27 m Tiefe und ist eine der besten Hafenbuchten Schleswigs. Die Förden sind „ertrunkene Täler".
1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
30
Einzelgebiete.
Hellinge, auf denen die Schiffe gebaut werden.
Stettiner Schiffs«
Die Vulkan-Werft ist die größte auf dem Kontinente. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen, beschäftigt sie heute 8000 Arbeiter und ein Heer von Beamten und Ingenieuren. Im Bau der großen Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des Norddeutschen Lloyd war die Vulkan-Werft bahnbrechend und neben den stolzen Handels-
Gliederung. In das Festland greift die Ostsee mit zahlreichen Buchten ein; ihre Küste weist eine reichere Gliederung auf als die der Nordsee.
Von der dänischen Küste bis Lübeck erstreckt sich die Fördeutüste, die zu den schönsten Küsten der Welt zählt; sie hat überall schön bewaldete Hügel, in welche tiefe Buchten eindringen, an denen freundliche Hafenstädte liegen. Die größte und sicherste dieser Buchten ist die von Kiel, weshalb Kiel auch Reichskriegshasen geworden ist.
Von der Kieler Bucht führt der Kaiser-Wilhelm-Kanal zur Nordsee.
Er ist 96 km lang und für die größteu Schiffe fahrbar. Rücksichten auf den Seeverkehr und die Landesverteidigung haben die Erbauung dieser Wasserstraße veranlaßt.
An die Fördenküste reiht sich die Hasstüste mit dem Stettiner, Frischen und Knrischenhaff. Die beiden letztgenannten Haffe sind durch Nehrungen (Landzungen mit Dünen), das Stettiner Haff durch die Inseln Usedom und Wo Hin von der offenen See abgetrennt. Auch hier sind die Hanpthandels-städte (Stettin, Danzig, Königsberg) an den Mündungen der großen Flüsse entstanden, und die günstigen Hafenverhältnisse ermöglichten hier die Entwicklung der größten Schiffsbauwerften Deutschlands.
Bedeutung der Ostsee in der Geschichte der deutschen Seeschissahrt. Die schwache Flut der Ostsee, die zahlreichen, den Verkehr erleichternden Gestadeinseln und Halbinseln, die vielen Buchten, Förden und Haffe,
1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Wehrmann, Martin, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Pommern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
13. Die Oder bei Stettin mit den Bauten und Anlagen der Schiffswerft des „Vulkan". Etwas unterhalb der alten Stadt Stettin liegen an der
Oder die ausgedehnten Anlagen des „Vulkan" mit den Hellingen (Gerüsten für den Bau von Schiffen), Schwimmdocks und den mannigfaltigsten Werkstätten. Hier
werden zahlreiche große und kleine Schiffe, Lokomotiven u. a. m. gebaut. Im deutschen Schiffbau nehmen die Werften des „Vulkan", der eine Iweigmeder-
lassung in Hamburg hat, einen Ehrenplatz ein.
ö3
1906 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 285 —
modernen und die großen Schiffe zu ungünstig ist. Marine-Oberbaurat Kreischmer be-
rechnet z. B. den Gefechtswert von Wittelsbach <12000 t, 1900 erbaut) auf 16, den
von Braunschweig (13000 t, 1902) auf 26, Kansas aber (Nordamerika, 16000 t.,
1903) auf 44 Einheiten. In einem künftigen Seekampfe werden vermutlich
nur die großen modernen Schiffe mit weittragenden Kanonen eine Rolle
spielen. Deutschland wird also auch dazu übergehen müssen, größere Schiffe als bisher
zu bauen, um nicht hinter andern Nationen zurückzubleiben. Während die größten deutschen
Linienschiffe eine Wasserverdrängung von 13200 t haben, besitzt Frankreich solche bis zu
15000, Nordamerika bis zu 17000 und England bis zu 19000 t. Dementsprechend ist
dann auch die Ausrüstung. Die neuesten deutschen Schiffe haben außer dem kleinereu
Geschütz nur 4 große Kanonen von 28 cm Rohrweite, die Engländer rüsten ihr neuestes
Schiff (Dreadnought) mit 8 Geschützen von 30,5 cm und 10 von 23,4 cm aus.
Deutschland baut meist 5 Linienschiffe nach demselben Typ, um stets mit einheitlichen
Divisionen zu 4 Schiffen und einem Reserveschiff auftreten zu können. Die Schiffe gleichen
Typs werden unter dem Namen einer Klasse zusammengefaßt.
Die deutschen Linienschiffe. Bau- jahr Größe in Tonnen Ge- schwindigkeit in Knoten Artillerie mit Kaliberangabe
Sachsenklasse 1. Bayern (K. Werft, Kiel) 2. Sachsen (Vulkan, Stettin) 3. Württemberg (Vulkan, Stettin) 4. Baden (K. Werft, Kiel) 1874 1876 7 400 15 j veraltet
5. Oldenburg (Vulkan, Stettin) 1881 5 200 13,5
Kvandenbnrgklasie 6. Brandenburg (Vulkan, Stettin) 7. Kurf. Friedr. Wilhelm (K. Werft, Kiel) 8. Weißenburg (Vulkan, Stettin) 9. Wörth (Germania, Kiel) 1889 " 10 000 » 17 ii » (3 28 610,5 | 8 8,8 12 3.7 Mk ) 4 Mg
Kaiserklasse 10. K. Friedrich Iii. (K. Werft, Wilhelmsh.) 11. K. Wilhelm Ii. (K. Werft, Wilhelmsh.) 12. K. Wilhelm d. Gr. (Germania, Kiel) 13. K. Barbarossa (Schichan, Danzig) 14. K. Karl d. Gr. (Blohm n. Voß, Hamburg) 1894 1896 1897 1898 " 11000 18 4 24 18 15 > 12 8,8 12 3,7 M K 8 M G
Mittelsbachklasse 15. Wittelsbach (K. Werft, Wilhelmshaven) 16. Wettin (Schichan, Danzig) 17. Zähringen (Germania, Kiel) 18. Mecklenburg (Vulkan, Stettin) 19. Schwaben (K. Werft, Wilhelmshafen) 1899 1900 11800 ;; 18 " " 4 24 1815 > 12 8,8 12 3,7 M K 8 M G
Kraunschweigklasse 20. Braunschweig (Germania, Kiel) 21. Elsaß (Schichan, Danzig) 22. Preußen (Vulkan, Stettin) 23. Hesse» (Germania, Kiel) 24. Lothringen (Schichan, Danzig) [fertig 1906] 1901 1902 1903 13 200 18 " 4 28 14 17 >20 8,8 4 3,7 M K 4 M G
1913 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Autor: Gehrig, Hermann, Sonnenschein, A., Oldenburger, G.
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1905
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
- Geschlecht (WdK): Jungen
C. Wirtschaft
315
gerung der Schnelligkeit eure erhöhte Sicherheit erzielt wurde. Das
erste deutsche Schiff dieser Art, der Schnelldampfer „Auguste Vik-
toria", wurde vom Stettiner „Vulkan" gebaut; weitere Doppel-
schraubendantpfer wurden auch von Blohm & Voß in Hamburg
geliefert. Für den Tropendienst bestimmte Schiffe folgten. Sie sind
für Tropenschiffe vorbildlich geworden. Auch löste der deutsche Schiff-
bau die kühne Aufgabe, große Dampfer durchzuschneiden, die Hälften
auseinanderzuziehen und Teile Don 15—20 m Länge einzubauen.
1895 gab der Lloyd zur Schaffung einer ganz neuen Schiffsform
Abb. 86. Hauptteile einer Dampfturbine.
Ans Vater. Neuere Fortschritte auf dem Gebiete der Wärmekraftmaschiueu.
Gelegenheit, indem er die Dampfer „Friedrich der Große" und „Kö-
nigin Luise" auf der Werft Vulkan in Bredow bei Stettin, den
Dampfer „Barbarossa" auf der Werft Don Blohm & Voß in
Haneburg und den Dampfer „Bremen" auf der Schichauwerft in
Danzig bauen ließ. Ihnen folgte 1900 der „Große Kurfürst", eben-
falls bei Schichau gebaut, der alle anderen Dampfschiffe dieser Klasse
übertraf. Der letzte große Schraubendampfer der Hamburg-Amerika-
Linie, der „Imperator", ist eine Glanzleistung des deutschen Schiffs-
baues. Er wurde 1912 gebaut, ist 268 m lang nnb besitzt eine Dnrch-
schnittsgeschwindigkeit voll 221/* Seemeilen.
4. Den Höhepunkt hinsichtlich der Schnelligkeit der Schiffe er-
reichte der deutsche Schiffbau mit den großen Doppelschraubenschnell-
dampfern „Kaiser Wilhelm der Große", „Deutschland", „Kronprinz
Wilhelm", „Kaiser Wilhelm Ii." und „Kronprinzessin Ceeilie".
1910 -
Berlin
: Schnetter & Lindemeyer
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
5
wurden. Auch heute hat Lübeck vorzugsweise Handelsbeziehungen zu den
n o r d i s ch e n Ländern, aus denen es Getreide, Zündhölzer, Eisen ein-
sührt.
Die schleswig-holsteinsche K ü st e ist eine Förden-
k ü st e. Die Förden (in Norwegen Fjorde) sind schmale Meeresarme, die
weit und gerade ins Land eindringen. Sie heißen die Kieler Förde, die
Bucht von Eckernförde (beide liegen in der Kieler Bucht), die Schlei, die
Flensburger Förde, die Bucht von Apenrade und die Haderslebener Förde.
Am inneren Ende dieser Förden liegen die Städte Kiel, Eckern-
f ö r d e, Schleswig, Flensburg, Apenrade und Haders-
l e b e n. An der t i e f st e n Förde entwickelte sich .Kiel zur größten und
tvichtigsten Stadt, (Kriegshafen für die deutsche Ostseeflotte) an der schleswig-
holsteinschen Küste. Zwischen der Bucht voit Apenrade und der Flens-
burger Förde erstreckt sich die Halbinsel Sundewitt mit D ü ppel. Sie
ist durch den Alsensund von der Insel Alsen getrennt. Auf Alfen liegen
die Orte Sonderburg und Augustenbur g. Unsere Kaiserin ist
eine geborene Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustcn-
burg.
Die Küstenbewohner
sind aufs Meer hingewiesen. Sie beschäftigen sich daher mit Fischerei,
Schiffahrt und solchen Gewerben, die mit Fischerei und Schiffahrt im
Zusammenhang stehen, z. B. Schiffsbau und Segelherstellung. Ihre
Küstenorte haben sie zu Badeorten eingerichtet. Sie gewinnen den Bern-
stein, der an der gangen Küste vorkommt. Die Fischer fahren mit
ihren Fischerbooten und Küstenschiffen aufs Meer hinaus und fangen dort
wie auch in den vielen Förden, Bodden, Buchten und Strandseen Heringe,
Sprotten (Kieler Sprotten), Flundern, Neunaugen (besonders in den
Hassen), Steinbutten, Dorsche, Schollen, Lachse, Aale, Krabben (bei
Eckernförde). Die Fische werden frisch versandt und geräuchert, eingelegt,
mariniert. Die wichtigsten S e e h a n d e l s st ä d t e an der Ostsee sind
Kiel, das den besten Hafen an der ganzen Ostsee hat, Lübeck, Rostock, Stettin,
Danzig, Königsberg und Memel, die nördlichste deutsche Stadt. Stettin
ist als O st s e e h a f e n B e r l i n s die größte Seehandels st adt
Preußens. Aber auch die kleineren Orte treiben viel Schiffahrt, z. B.
Flensburg, Eckernförde, Wismar, Strülsund. Die bedeutendsten Schiffs-
bauanstalten oder Werften haben Kiel, Stettin, Danzig und Elbing.
In Kiel und Danzig sind königliche Werften; der „Vulkan" in (Stettin
baut Kriegsschiffe, und die Schichauschen Werften in Danzig und Elbing
bauen die besten Torpedoboote. Auch Maschitten- und Eisenfabriken fin-
den sich an allen Orten, wo Schiffsbauplätze sind. Dainit Menschen und
Schiffe, die auf dem Meere in Gefahr sind, gerettet werden, sind an vielen
Stellen Re ttungs st alionen angelegt, tmd L e u ch t t ü r m e,
z. B. auf Hela tind Arkona, weisen den Schiffen in der Nacht den Weg.
Badeorte liegen an der ganzen Küste, namentlich an der pom-
merschen, also in der Nähe Berlins. Ostseebäder sind Doberan und
1913 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Opitz, H.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
I
Oberhafenkanal Elbbrücken Binnenhafen Sandtorkai u. Hafen Hansa- u. Jndiahast>
Baakenhafen Hamburgs
Im Süden der Nordfee öffnen sich zwei natürliche Tore zu den umgebenden Ländern, die Elbemündung und die
bürg, an letzterer London. Von beiden hat Hamburg den größeren Vorzug der Lage, London die vorteilhaftere
Welthandelsplatz. Heute ist Hamburg die größte Seehandelsstadt des Festlandes. Hamburgs Schiffahrtsanlagen
sind alt und teilweise veraltet. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee, Getreide, Häute,
sind seine Haupt-
Hellings auf denen die Schiffe gebaut werden.
Stettiner Schiffs-
Die Vulkan-Werft ist die größte auf dem Kontinente. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen, beschäftigt sie heute
Bau der großen Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des Norddeutschen Lloyd war die Vulkan-Werft
typen werden dort auch Schlachtschiffe ersten Ranges für die deutsche sowie für fremde Marinen hergestellt. Der Fort-
1910 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Rohrmann, Adolf, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
78. Doppelschraubendampfer „Adolph Woermann" für Passagiere, Post und Fracht. Der Dampfer ist 125 m lang, fast 16 m breit und beinahe 9 m tief.
Er wird von einer dreifachen Expansionsmaschine mit 2800 Pferdekräften getrieben; sein Raumgehalt beträgt 6225 britische Registertonnen brutto und 3300 britische
Registertonnen netto, die Tragfähigkeit erreicht etwa 7000 Tonnen Güter zu je 1000 kg. Das Schiff wurde 1906 von der „Reiherstieg Schiffswerft und Maschinenfabrik"
in Hamburg erbaut und verkehrt auf der Linie Hamburg—swakopmund.
79. Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm Ii." Er wurde für den Norddeutschen Lloyd in Bremen auf der Werft des „Vulkan" in Stettin zum Dienste aus der
Linie Bremen—new Bork erbaut. (Ozeanfahrt 5v- Tage) Die Länge des Schiffes beträgt 215 m, seine Besatzung besteht aus etwa 600 Personen. Mit dem Dampfer
können 775 Passagiere I. Klasse, 343 Ii. Klasse und 770 Iii. Klasse befördert werden.
1907 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Grundscheid, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Handelslehranstalt, Höhere Schule, Mittlere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
84
Erster Teil. Die deutschen Landschaften.
der Ostsee, wo im Gegensatz zur Reederei der Schiftbau einen be-
deutenden Vorsprung vor demjenigen der deutschen Nordseeküste ge-
wann. Bei weitem die Mehrzahl der Arbeiter wird heute auf den
baltischen Werften beschäftigt, wo nicht allein der Bau von Handels-
schiffen, sondern ganz besonders auch von Kriegsfahrzeugen einen
staunenswerten Umfang angenommen hat.
Unter den Nordseewerften, als deren wichtigste die von
Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg gelten, ragen die Ham-
burger Anstalten ganz besonders hervor, an deren Spitze wieder der
1878 gegründete Schiffbauhof von Blohm & Voß steht.
Die Einrichtung dieser Werft ist so großartig, daß selbst Kriegs-
schiffe von 170 m Länge auf ihren Hellingen erbaut werden können.
Viele Kräne sowie ein eigenes Schienennetz bewirken die Beförde-
rung der Rohstoffe und fertigen Erzeugnisse. Die Tragfähigkeit der
einzelnen Kräne beträgt bis zu 80 t. Reichen diese Ungeheuer
noch nicht aus, so tritt der gewaltige Staatskran mit einer Leistung
von 150 t in Anwendung. Rund 3000 Menschen arbeiten auf
dieser Werft, die schon über 100 große Seeschiffe vom Stapel ge-
lassen hat.
In zweiter Reihe folgt das Unternehmen: Reihenstieg-
Schi ffswe rfte und Maschinenfabrik. Die Anstalt hat ein
Schwimmdock herstellen lassen, das Schiffen bis zu 120 m Länge
und von 5000 t Tragfähigkeit zu Diensten steht. Sie beschäftigt
1500 Arbeiter. Auch die Hamburg-Amerika-Linie hat einige
neue Anlagen getroffen, unter denen ein großes Trocken-Dock be-
sonders bemerkenswert ist, welches die schnelle Reinigung und Aus-
besserung der eigenen großen Seedampfer bezweckt.
Von den Schiffbauanstalten an der Ostsee kommen die
Kruppsche Germania-Werft in Kiel und die Schic h auschen
Werften in Elbing meist nur für deutsche Kriegsschiffe in Betracht,
worin sie allerdings Bedeutendes leisten.
An der Spitze sämtlicher deutschen Werften steht aber der
»Vulkan« in Bredow bei Stettin. Diese Anlage umfaßt eine
Maschinenfabrik für Lokomotivenbau und andere Eisenbahn-Bedarfs-
waren und die weltberühmte Schiffswerft, die als die Wiege des
deutschen Dampferschiffbaus angesehen werden muß. Aus ihr ging
die erste deutsche Panzerfregatte „Preußen" hervor, der bald die Kor-
vetten ,,Sachsen, Leipzig, Adalbert Stosch, Stein, Württemberg, Karola
und Olga'1 folgten. In ungeheurer Ausdehnung ziehen sich die
Hellinge hin, welche große Kesselschmieden, Panzerplatten-Werk-
stätten, große Hafenanlagen und Materialplätze einschließen. Nicht
nur deutsche, sondern auch ausländische Handels- und Kriegsschiffe
gehen aus dieser Anstalt hervor, zu der Vertreter ausländischer
Werften entsandt werden, um die deutsche Schiffbautechnik zu
studieren.
Allenthalben ist man im letzten Jahrzehnt aufs äußerste bemüht
1906 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Schlemmer, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
264 Verkehrskunde.
den nordamerikanischen Häfen und zurück fahren ließ. — Die Ein-
führung der (1829) von dem Böhmen Nessel erfundenen Schiffsschraube
an Stelle der Schaufelräder (der erste Schraubendampfer durchfuhr
1845 den Ozean) und der Ersatz der hölzernen Schiffe durch solche
aus Eisen und Stahl förderten die Dampfschiffahrt ungemein. Mit
der Größe der Schiffe wuchs auch die Schnelligkeit, obwohl die stetig
verbesserten Maschinen weniger Kohlen verbrauchen als früher. Der
Schnelldampfer Deutschland (Hamburg), das schnellste Schiff, ist
208,5 in lang, 20,4 in breit, 13,4 in tief (Tiefgang' 8,8 in); seine
Maschinen verbrauchen in 24 Stunden 565 t Kohlen (— 56,5 Eisen-
bahnwagen) und geben dem Schiffe eine Geschwindigkeit von 23,5 Sm.
(1 Sm. — 1852 m) oder 42—44 km in der Stunde. Er hat Raum
für 693 Reisende I., 302 Ii. und 288 Iii. Klasse und eine Besatzung
von 543 Mann. Außer 4820 t Kohlen, die er mit sich führt, ver-
mag er 10600 t (— 1060 Eisenbahmv.) zu laden. Um ein solches
Schiff durch Ruderer mit derselben Schnelligkeit vorwärts zu treiben,
würden 490000 Menschen (1 Pferdekraft — 14 Menschenkräften) er-
forderlich sein, abgesehen von den nötigen Ablösungsmannschaften. —
Noch größer sind die neuesten Schiffe derselben deutschen Gesellschaft,
Amerika u. Kaiserin Augusta Viktoria, die aber nur 17 Sm. in der
Stunde zurücklegen; letztere ist 206 m l., 23,5 m br., 16,4 m t.,
hat eine Besatzung von 560 Mann und kann 2300 Reisende auf-
nehmen und außerdem 14250 t laden (ohne die nötigen Kohlen, für
24 Std. 270 t).
Obwohl Deutschland verhältnismäßig spät mit anderen Völkern
in Wettbewerb im Schiffbau getreten ist, vermag es doch solche Schiffe
aus eigenem Material auf eigenen Werften herzustellen. Seine be-
deuteudsteu Werften sind außer den Kaiserlichen in Kiel, Danzig und
Wilhelmshaven: 1 in Stettin (Vulkan), 2 in Hamburg, 2 iu Kiel,
1 in Bremerhaven, 1 in Danzig (Schichau). Die Ausbesserung be-
schädigter Schiffe geschieht in Docks; das größte deutsche, das die
größten Schiffe aufnehmen kann, befindet sich in Bremerhaven, das
größte Schwimmdock in Hamburg.
Damit die Dampfer nicht für die ganze Reife Kohlen mitzu-
nehmen brauchen, wodurch der Laderaum zu sehr vermindert werden
würde, sind an wichtigen Punkten Kohlenstationen (meist von den
Engländern) errichtet worden. Neuerdings sind solche auch von
Deutschen angelegt, z. B. in Algier, Port Said, Kiautschou, Samoa,
Jamaica n a. m. Ganze Flotten von Segelschiffen sind fortwährend
beschäftigt, diesen Plätzen die nötigen Kohlen zuzuführen. —- Der
1911 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Norderelbe Petroleumhafen
Veddelkaircil
Reiherstieg
Hafen.
griffe, London zu überflügeln. Hamburgs Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reiches mit einem Aufwands von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find alt und teilweise veraltet. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee, dann Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum). 1910 liefert in Hamburg 17 358 Schiffe ein. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika sind seine Hauptverkehrsländer.
Linienschiff „Deutschland", ist 215 m lang, 22 m breit und bis zum Oberdeck 13,5 m hoch. Nicht weniger als 1800 Passagiere und 650 Mann Besatzung haben darin Platz. Fürstlich ausgestattete Luxuskabinen, ein prachtvoller Speisesaal, Gesellschaftsund Rauchzimmer, Kiuderzimmer, 28 Badekabinen, Bibliothek- und Schreibzimmer, Promenadendeck, Fernsprecheinrichtung u. a. lassen den Dampfer als einen schwimmenden Palast im wahren Sinne des Worts erscheinen. Er wurde in nicht ganz zwei Jahren auf der Bulkauer Werft bei Stettin erbaut und 1906 seinem Elemente
übergeben.
M. u. A. Geistbeck, Erdk. f. höhere Mädchenschulen. V. 3
1914 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Wagner, Paul, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
78
Die deutschen Landschaften,
Hellinge, aus denen die Schiffe gebaut werden.
Stettiner Schiffs-
Die Vulkan-Werft ist die größte auf dem Festlande. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen, beschäftigt sie heute
Bau der großen Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des Norddeutschen Lloyd war die Vulkan-Werft
arten werden dort auch Schlachtschiffe ersten Ranges für die deutsche sowie für fremde Marinen hergestellt. Der Fort-
Östlich von Mecklenburg beginnt die Boddenküste mit ihren flach schüsselför-
migen Meeresbuchten und der vorgelagerten Insel Rügen. Diese ist zusammen-
gewachsen aus einzelnen höheren „Jnselkernen" mit Kreidefelsen und Grundmoränen,
indem die Meeresströmungen Sandstreifen von Insel zu Insel anschwemmten.
Die höheren Teile tragen fruchtbare Felder und prächtige Buchenwälder (in einem
solchen der Herthasee!); die Ufer fallen zum Teil sehr steil ab, so in den Kreide-
selsen von Stubbenkammer. Die flachen, sandigen Uferstrecken sind, namentlich
an der Ostseite, von Seebädern besetzt (Binz, Göhren). Jetzt bewegt sich über die
Insel der deutsch-schwedische Durchgangsverkehr: Fährdampfer tragen die Eisen-
bahnwagen von Stralsund nach der Insel, und von Saßnitz befördern schwe-
dische Dampfer die Züge weiter nach Trelleborg in Südschweden.
Ähnlich wie Rügen sind auch die beiden Inseln Usedom und Wollin aus
Jnselkernen und Sandzungen zusammengesetzt. Sie tragen ebenfalls bekannte See-
bäder (Zinnowitz, Heringsdorf, Misdroy). Die Einfahrt der Seeschiffe in das
Stettin er Haff erfolgt durch die kanalisierte Swine bei Swine münde. Sie
ermöglicht den Anschluß von Stettin an den Seeverkehr. Die Stadt hat Wasser-
Verbindung mit Berlin und dem oberschlesischen Steinkohlengebiet (Klodnitz-
kanal) und blüht infolgedessen empor. Stettin ist Einfuhrhafen für schwedisches
Holz und Erz sowie für Getreide; es besitzt die größte Schiffswerft Deutschlands
(„Vulkan").
1911 -
Berlin [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Sandt, Hermann, Schulze, Hermann, Trautwein, Emil, Kahnmeyer, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
151
Auf Usedom liegt Sviueniüncke, befestigter Vorhafen Stettins und Seebad, westlich
davon Heringsdorf, auf Wollin Misdroy, beides besuchte Seebäder.
Stettin (234 T.), nahe der Mündung der Oder ins Haff, ist der bedeutendste See-
hafen Preußens und der erste Handelsplatz Deutschlands an der Ostsee. Die Oder ist
hier nämlich so tief, daß beladene Seeschiffe bis an die Stadt fahren können, und weit
hinauf schiffbar, so daß die Steinkohlen und sonstigen Erzeugnisse Schlesiens leicht hierher
geführt werden können. Berühmt ist die Schiffs- und Maschinenbauanstalt Vulkan in
Bredow bei Stettin.
Vorpommerns Küste ist vielgegliedert und reich an Hafenplätzen. Die
Buchten haben eine unregelmäßige, zerlappte Gestalt und heißen Bodden; infolge
ihres Fischreichtums beschäftigen sich die Küstenbewohner hauptsächlich mit Fischfang.
Die bedeutendste Stadt ist hier Stranunck, ehemals eine Festung. Südöstlich von
Stralsund liegt Sreifsrvalcl mit einer Universität.
Die Insel Rügen, nördlich vom schmalen Strelasund und vom Greifs-
walder Bodden gelegen, ist durch eine Senkung von Vorpommern abgelöst
worden. Hieraus erklärt sich die geringe Tiefe, bis zu welcher ihr Sockel hinab-
sinkt, und die geringe Breite des Strelasundes. Ein von W. einschneidender
Bodden zerlegt sie in zwei ungleiche Hälften und gibt ihr eine spinnenförmige
Gliederung. Beide Hälften waren früher selbständige Inseln; eine Nehrung an
der Ostseite hat diese nach und nach miteinander verbunden. An der Ostküste
erheben sich die schroff aufsteigenden Kreidefelsen Arkona und Stubbenkammer
(mit dem Königsstuhl, 122 m). Westlich von der Stubbenkammer findet man
in einem Buchenwalde, der auf dem Kreideboden gut gedeiht, den Herthasee.
(Opsersteine.) Fruchtbare Äcker, saftige Wiesen und dunkle Buchenwälder wechseln
mit eintönigen Heidestrecken. (Hünengräber.) An der Küste beschäftigen sich die
Bewohner mit Herings- und Flundernfang. Die Hauptstadt ist Bergen; bekannte
Badeörter sind Saßnitz, Binz, Putbus und Göhren.
e) Die mecklenburgische Küste hat neben fruchtbarem Boden viel Sand.
Die Nähe des Meeres weist daher die Küstenbewohner vorzugsweise auf Fischfang,
Schiffahrt und Seehandel hin. Die wichtigsten Seehandelsstädte sind Wismar
und Rostock (65 T.) mit dem Vorhafen Warnemünde. Über Rostock und
Warnemünde geht die Verkehrslinie Berlin-Kopenhagen. Die meisten Schiffer
kommen vom Fischlande, einer Landenge, die etwa 100—2000 m breit ist und
nur fünf Dörfer enthält. Hier sieht man im Sommer fast nur Frauen und
Kinder, da die Männer auf der See sind.
d) Im Hintergründe der Lübecker Bucht liegt die freie Reichs- und Hansestadt
Lübeck (98 T.; Fl.?), ehemals die Königin des Hansabundes und die Beherrscherin der
Ostsee. (S. 43.) Neuerdings zeigt sich ein Aufschwung ihres Handels infolge des Baues
des Elbe-Trave-Kanals, der Lübeck mit Hamburg verbindet. Die Stadt ist reich an
mittelalterlichen Bauten. Ihr Vorhafen ist Travemünde.
e) Die Ostseeküste von Schleswig-Holstein hat schmale, tief einschneidende
Meeresarme, Förden genannt. Ursprünglich Flußtäler, wurden sie während der
Eiszeit von dem Gletschereise zu ihrer heutigen Weite ausgehobelt. Sie bilden
die Lebensadern des Landes, weshalb am Ende jeder Förde eine größere Stadt
liegt: Kiel (209 T.; Universität; Marine-Akademie, Kaiserliche Werft, Kruppsche
Germaniawerft), Eckernförde, Schleswig, Flensburg u. a. Diese Städte
treiben meist Schiffahrt und Fischerei.
1910 -
Bochum
: Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
- Hrsg.: ,, Kamp, Kaspar
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
112
dampfer „George Washington", der bei einer Länge von 220,2 in, einer Breite
von 23,8 ni und einer Tiefe von 16,5 m einen Brüttoraumgehalt von 25 570
Registertonnen hat. Die Schnelldampfer beider Gesellschaften sind als Hilfs-
kreuzer' gebaut und stehen im Kriegsfälle dem Reiche als solche zur Verfügung.
Zur Heranbildung eines geeigneten seemännischen Nachwuchses für die Be-
satzung seiner Schiffe hat der Lloyd 2 Schulschiffe im Dienst. Gleichen Zwecken
für die gesamte deutsche Handelsmarine dienen zwei Schiffe des „Deutschen Schnl-
schiffvereins".
Der W ert der gesamten deutschen Handelsflotte beträgt ungefähr
1 Milliarde Mark, der Neubeschaffungswert ist aber noch erheblich höher.
Entsprechend dem Anwachsen der deutschen Kriegs- und Handelsflotte und
hierdurch gefördert hat auch die deutsche Schiffbauindustrie einen gewal-
tigen Aufschwung genommen. Unter den zahlreichen Werften sind, abgesehen von
den 3 Kaiserlichen Werften in Wilhelmshaven, Kiel und Danzig, besonders zu
erwähnen die Schichau-Werft, in Danzig, der Vulkan in Stettin und Hamburg,
die Germaniawerft und die Howaldtswerke in Kiel, die Werft von Blohm u. Voß
und die Reiherstiegwerst in Hamburg, die Weserwerft bei Bremen.
Das iu den deutschen Werst- und Hafenanlagen angelegte Kapital beträgt
weit liber eine Milliarde Mark. Mehr wie 60 000 Beamte und Arbeiter sind
von den Werften beschäftigt, so daß, deren Angehörige mitgerechnet, etwa 200 000
Menschen in der Schiffbauindnstrie unmittelbar ihren Lebensunterhalt finden.
Die Zahl der mittelbar von ihnen beschäftigten ist natürlich noch höher.
In der deutschen Hochseefischerei ivurden im Jahre 1908 rund 29
Millionen Mark umgesetzt.
Allzeit treu bereit
Für des Reiches Herrlichkeit!
Merke!
928
1134
1356
1415
1537
1609
1618
4640—1688
1675
1688—1701
Brandenburgisch-xreutzifche Geschichte.
Heinrich I. gründet die Nordmark.
Albrecht der Bär wird mit der Mark Brandenburg belehnt.
Brandenburg wird ein Kurfürstentum. (Goldene Bulle.)
Der Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg erhält Brandenburg.
(Herrscherhaus der Hohenzollern.)
Joachim Ii. schließt mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlan
einen Erbvertrag.
Cleve und die Grafschaft Mark kommt an Brandenburg. (Joh. Si-
gismund.)
Preußen füllt an Brandenburg. (Deutscher Ritterorden. Marien-
burg.)
Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst. Westfälischer Friede.
Ende des 30jährigen Krieges. Der Große Kurfürst erhält Hinter-
pommern, Magdeburg, Halberstadt und Minden.
Schlacht bei Fehrbellin. (Froben, Derfflinger.)
Kurfürst Friedrich Iii. Er regiert von
1905 -
Wittenberg
: Herrosé
- Hrsg.: Scharf, Th., ,
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1900
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbliche Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
- Geschlecht (WdK): koedukativ
81
Von den wasserwärts ausgegangenen Gütern sind zu nennen: Getreide,
Kartoffeln, Kartoffelmehl, Sirup, Spiritus, Zucker, Zink, Maschinen;
für Zement ist Stettin der Hauptausfuhrhafen Deutschlands.
In der Stettiner Industrie, wie auch unter allen deutschen Schiffs-
werften nimmt die Maschinenbau-Aktiengesellschaft „Vulkan" die erste
Stelle ein. Die Einrichtungen und Leistungen der Werft können den
bedeutendsten Werften der Welt an die Seite gestellt werden. Von
den Herren Früchtenicht und Brock wurde 1651 in dem damals kleinen
Dorfe Bredow die Einrichtung einer Werft für den Bau eiserner
Schiffe in Angriff genommen. Im Jahre 1857 wurde die Werft in
eine Aktiengesellschaft umgewandelt, damit die Mittel zu ihrer bedeutenden
Erweiterung beschafft werden konnten. Von kleinen Anfängen ist die
Fabrik durch die Tüchtigkeit und den Wagemut der zur Leitung des
Unternehmens berufenen Vorstände zu einer Weltanstalt erhoben
worden, deren Erzeugnisse unter den ersten genannt werden, die die
deutsche Industrie nach allen Ländern hinsendet.
Neben dem Schiffsbau wurde auch der Bau von Lokomotiven auf-
genommen, und mehr als 2000 solcher Maschinen sind bis jetzt für die
Eisenbahnen des In- und Auslandes aus dem „Vulkan" hervorgegangen.
Das ursprüngliche Aktienkapital von 3 Millionen Mark ist bis
aus 10 Millionen gestiegen. Während die Anlagen 1857 einen Wert
von nicht ganz 2 Millionen Mark hatten, bezifferte sich der Gesamt-
anlagewert 1902 auf 30 Millionen Mark, so daß also eine fünfzehn-
fache Vergrößerung eingetreten war. Die Grundfläche der ganzen Fabrik
betrug 1870 8 da, gegenwärtig umfaßt sie über 30 ha. Die Zahl
der beschäftigten Arbeiter betrug damals 1800, 1902 waren 7500
Arbeiter in der Fabrik tätig.
Das erste Schiff, das gebaut wurde, war der Raddampfer
„Dievenow", der 45 Jahre in Fahrt gewesen ist. Die ersten kleineren
Kriegsschiffe wurden 1866 für die norddeutsche Marine in Bau ge-
nommen, im Jahre 1869 die größere Schiffsmaschine für die Panzer-
fregatte „Hansa". Ein größeres Panzerschiff wurde 1870 gebaut.
Einschließlich der in Bau befindlichen Schiffe waren 1902 ins-
gesamt 254 Schiffe auf den Hellingen des „Vulkan" erbaut worden,
und zwar 62 größere und kleinere Kriegsschiffe, 143 größere und
kleinere Schraubendampfer für die Handelsmarine, 49 verschiedene
Raddampfer. Für die deutsche Kriegsmarine sind 18, für die russische
Kriegsmarine mehrere Torpedoboote und ein geschützter Kreuzer, für
die chinesische 24 Kriegsschiffe, für den Norddeutschen Lloyd 12 große
Dampfer und für die Hamburg-Amerikalinie 8 solcher Dampfer gebaut
worden. Die Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Große", „Kron-
prinz Wilhelm" und „Deutschland" sind gegenwärtig die schnellsten
Ozeandampfer der Welt, mit Maschinen ausgerüstet von 30 000 bezw.
33 000 und 36 000 Pferdekraft. Ein weiterer großer Schnelldampfer des
Norddeutschen Llyod, „Wilhelm Ii.", ist im Sommer 1902 vom Stapel
gelaufen und hat seine ersten Fahrten im Frühjahr 1903 begonnen. Der
Raumgehalt dieses Schiffes beträgt ungefähr 20000 Tonnen und seine
Länge ¿16,50 m.
Scharf, Lesebuch.
6
1914 -
Berlin
: Union Dt. Verl.-Ges., Abt. Dürrscher Seminarverl.
- Autor: Heinze, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar, Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Fahrtziele; außerdem haben sie ihre Fahrten auf die verschiedensten sonstigen
Strecken ausgedehnt, auch eigene Anschluß- und Küstenlinien in überseeischen
Gebieten gegründet.
Die Schiffe werden auf Werften und in großen Schiffsbaun n st al-
t e n gebaut, von denen der „Vulkan" bei Stettin und Hamburg die größte
des europäischen Kontinents ist und zu den 6 größten der Erde gehört.
Andere deutsche Werften sind die von Blohm & Voß in Hamburg, die
Aktiengesellschaft „Weser" in Bremen, die Germania-Werft und die
Howaldtstoerke in Kiel, die Schichau-Werft in Elbing und Danzig. Zur
Ausbesserung schadhaft gewordener Schiffe dienen die Docks, gewaltige Be-
hälter aus Stein oder. Eisen, in welche die Schiffe hineinfahren, und die dann
ausgepumpt werden. Die ersteren nennt man Trockendocks, die letzteren
Schwimmdocks. Das größte Schwimmdock der Welt im Privatbesitz, von
35 000 t Gehalt, besitzt die Firma Blohm & Voß in Hamburg; die deutsche
Marine, die schon über 5 Trockendocks verfügt, besitzt jetzt ein solches von
40 000 l Tragfähigkeit (200 m lang). Die Vorräte zur Ausrüstung der
Kriegsschiffe werden in den Arsenalen aufbewahrt und mittels großer Krane
in sie verladen.
b) Von weit geringerem Alter unter den Weltverkehrslinien sind die
Eisenbahnen (die erste 1830 zwischen Liverpool und Manchester), die die
Länder, aber auch die Ozeane miteinander verbinden. Sie haben gegen-
wärtig schon über 1 Mill. km Ausdehnung und zwar in
Amerika 513 800 km (In Nordamerika überschreiten 6, in Mittelamerika 3 und
in Südamerika 1 Eisenbahn den Kontinent; 3 davon der-
binden New Dort und S. Francisko in 3^ Tagen; in Peru
befinden sich die höchsten Bahnen der Welt, 4774 m hoch;
die längste Eisenbahnbrücke der Welt verbindet Florida mit
der Insel Key West unter Benutzung einer Reihe von Ko-
ralleninseln, 84 km lang; die Züge werden auf einer
Tampffahre noch 144 km nach Habanna weiter befördert.)
(Das dichteste Netz, Mittelpunkt Berlin; wichtige durch-
gehende Linien: Paris—konstantinopel, Paris—karlsbad,
Ostende—wien, Berlin—neapel, Rotterdam—lnzern,
Berlin—rom, Paris—petersburg, London—genua. Viele
Tunnelbauten: Simplon 20 km, Lötfchberg 16 km, Gotthard
15 km, Moni Cenis 13 km.)
(3 Anschlüsse an Europa: die transsib., transkasp. und
kleinasiat. Bahn; die erstere seit 1912 zweigleisig, 12 000 km,
Reisedauer etwa 14 Tage.)
(18 Ooo km in den engl. Kolonien, davon Kmro—kapstadt
11081 km, 8000 km in den französ., 3500 km in den
deutschen.)
Australien 30 630 „ (Eine überlandb-ihn von S. nach N. ist im Bau.)
In den wichtigsten Ländern besitzen sie folgende Ausdehnung:
Europa 329 700
Asien
Afrika
107 050
37 150
Ver. St. v. N.-A. 392 800 km
Rußland (europ.) 76 481 „
Deutsches Neich 60 624 „
(mit Kleinbahnen 70121 ,,)
Britisch-Indien 51 646 „
Frankreich 49 532 km
Österreich-Ungarn 47 686 „
Kanada 39 792 „
Großbritannien u. Irland 37 620 „
1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: Waterstraat, Hermann, Wehrhan, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt, Mittlere Schule, Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
78 Heimatkunde von Pommern Ii.
stützung wurden Fabriken gegründet. So entstanden Wollspinnereien, Tuch-
und Leinwandwebereien, Papier-, Porzellan-, Seifen- und Seidenfabriken,
Zuckersiedereien und Branntweinbrennereien. Besonders durch die Förderung
der Seidenindustrie wurden dem Lande bedeutende Summen erhalten, da man
in damaliger Zeit die Seide weit mehr als jetzt schätzte. §ür die Kaufleute und
Gewerbetreibenden wurden Kreditanstalten errichtet, die den vorwärtsstrebenden
gegen geringe Zinsen Geld liehen.
Eine Zolge der größeren Gewerbtätigkeit und der Einstellung zahlreicher
Arbeitskräfte in den Fabriken war die Zunahme der Einwohnerzahl auch in den
Städten. Stargard hatte im Jahre 1740 nur 5529 Einwohner- 1786 zählte die
Stadt bereits 6234 Einwohner- Stolp stieg von 2599 auf 4070 Einwohner, und
in Stettin wuchs die Zahl in kurzer Zeit von 12 360 auf 15 776.
Ganz besonders suchte Friedrich Ii. die Entwicklung des Stettiner Handels
zu fördern. Gleich bei seiner Thronbesteigung hatte der König schon Vorschläge
verlangt, wie man dem Stettiner Handel wieder aufhelfen könne. Zwar hatte
sich die Stadt schon etwas von ihrem traurigen Niedergang erholt, aber als
Seehandelsplatz hatte sie keine Bedeutung neben Hamburg und Oanzig. von ihren
85 Kaufleuten wurde mehr Krämerei als Großhandel getrieben. Tttit einem
einzigen Kran und einer einzigen Wage konnte der gesamte Umsatz der Ein-
und Ausfuhr befriedigt werden. Das sollte jetzt anders werden. Die Anlegung
des plauenschen Kanals zwischen Elbe und Havel führte eine Erleichterung des
Stettiner Handels mit den brandenburgischen Städten herbei. Oer gänzlich
verfallene Zinow-Kanal zwischen Havel und Oder wurde wieder hergestellt,
so daß der Wasserweg nach Berlin sich um 19 Meilen verkürzte und die Schiffe
nicht mehr den großen Umweg über Krankfurt durch den Kriedrich-Wilhelm-
Kanal zu machen brauchten. Besonders eifrig wurde daran gearbeitet, die Swine
für größere Seeschiffe fahrbar zu machen. Nach der Eröffnung der neuen Swine-
durchfahrt brauchten die Schiffe nicht mehr den Weg durch die den Schweden
gehörende peene zu nehmen, und die Zölle für die eingeführten ausländischen
Waren flössen jetzt in die preußische Kasse. An der Swine wurde ein neuer Hafen
angelegt, der die Gründung der Stadt Swinemünde zur Zolge hatte. Der Stettiner
Handel hatte von der Erschließung der Swine großen vorteil,- die Ein- und
Ausfuhr nahm zu. Im Jahre 1740 hatte Ein- und Ausfuhr Stettins nur einen
Wert von rund 300 000 Tlr., während sich 1785 die Einfuhr auf Z 115 000 Tlr.
und die Ausfuhr auf 1 255 000 Tlr. Wert belief.
Allerdings wurden die damals schwedischen Städte Stralsund und Wolgast
sehr geschädigt, aber Preußisch-Pommern hatte die Abhängigkeit in Handelssachen
von Schweden beseitigt. Auch die Zahl der Stettiner Schiffe stieg in kurzer Zeit
von 79 auf 147, von denen die meisten in Stettin gebaut worden waren. Selbst
das Ausland bestellte einen großen Teil seiner Schiffe auf den guten Stettiner
Werften.
Die Gesamtsumme für die von 1763—86 ausgeführten größern Unterneh-
mungen des Königs in Pommern betrug mindestens 51'2 Nill. Tlr. Darum
hingen die Pommern an ihrem großen Wohltäter mit besonderer Liebe und
Verehrung. Die Aufforderung des Grafen Hertzberg-Lottin, dem „alten $ritz"
ein Denkmal zu errichten, fand eine freudige Aufnahme, die es ermöglichte,
am 10. Oktober 1793 dem großen König ein marmornes Denkmal auf dem
1911 -
Leipzig
: List & von Bressensdorf
- Autor: Sievert, August, Harms, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
§ 33 Die Elbe: 40
dem 20 000 Menschen wohnten, abgebrochen werden! Jeder Hafen hat seinen
besonderen Zweck. Der eine ist nur für Segelschiffe bestimmt (es ist der,
in den ein winziger Kreis eingezeichnet wurde), in einen andern laufen nur
Petroleumschiffe ein (siehe den mit dem kleinen Ausrufungszeichen), einen
dritten hat eine große Schiffahrtsgesellschaft für sich allein von dem Ham-
burger Staat gepachtet. Er heißt Kaiser Wilhelm-Hasen und hat in der Zeich-
nung ein kleines Kreuz. Die jährliche Pacht dafür beträgt über 1 Mill. Mk.!
Die Schiffahrtsgesellschaft, die soviel Geld an Pacht für einen einzigen Hafen aus-
geben kann, heißt „Hamburg - Amerika-Linie" (vgl. „Norddeutscher Lloyd"
in Bremen). Sie ist die größte Schiffahrtsgesellschaft der Welt und
besitzt 170 große Ozeandampfer. Die großen Frachtdampfer dieser Gesellschaft
fassen bis zu 1000 (Äsenbahnwagenladnngen, und ihre größten Personendampfer
befördern auf jeder Amerikafahrt 3000—4000 Personen. — Die schmalen Land-
zungen zwischen den Häsen heißen Kais. So nennt man immer die Ufer-
strecken, an denen Schiffe anlegen. Sie werden durch Steinmauern eingefaßt,
die senkrecht aus dem Wasser aussteigen. Auf den Kais des Hamburger Hafens
stehen in 2 Zeilen die gewaltigen Speicher, die die mit den Schiffen angekom-
menen Waren aufnehmen. Auch hat jeder Kai eine Eisenbahn. Das Aus- und
Einladen wird mit Kränen besorgt. Einer von ihnen, der Riesenkran,
hebt ganze Lokomotwen aus dem Bauch der Schiffe oder läßt sie in sie hinab.
Welch eine ungeheure Menge Waren über See nach Hamburg gebracht werden,
erfuhren wir schon in §5. Die Schiffe bringen vor allen Dingen (Einfuhr)
Getreide, Kaffee (für 200 Mill. Mk.!) und Wolle; sie führen aus in erster
Linie Rübenzucker und Maschinen und Eisenwaren.
Die Stadt selbst legt sich halbkreisförmig an die Elbe. Ihr schönster Schmuck
sind die beiden Alsterseen (in Skizze 32 die Ziffern 1 und 2), die von Prachtstraßen
umsäumt werden. An Stelle der alten Festungswälle finden wir auch hier schöne
Anlagen. Von der Alster zur Elbe führen mehrere schmale Wasserstraßen, Fleete
genannt. In der Nähe des Hafens steht ein riesiges steinernes Bismarckdenkmal,
das größte Deutschlands, 35 m hoch.
Wie Bremen, so hat auch Hamburg einen Seehafen. Das ist Cuxhaven.
Es liegt südlich am Mündungstrichter der Elbe.
Mit Hamburg völlig zusammengewachsen ist die preußische (holsteinische)
Handelsstadt Altona (Skizze 43, Nr. 14), ch = 150 000 Einw.
§ 33 Nördlich von der Elbe erstreckt sich bis an die dänische Grenze (Königsau)
Schleswig-Holstein,
„meerumschlungen". Die Ostsee greift mit mehreren schmalen Rinnen, Förden
genannt, tief in das Land ein. Ihre schönen Ufer sind hügelig und reich bewaldet.
An der tiefsten Förde liegt der Reichs-Kriegshafen Kiel (Skizze 43, Nr. 16),
G = 200 000 Einw. Hier (und in Wilhelmshaven; wo?) liegen in Ruhezeiten
die gewaltigen Kriegsschiffe Deutschlands ans dem Wasser, schwimmenden Festun-
gen vergleichbar. In Kiel — an der Ostseite des Hafens — befinden sich auch
gewaltige Schiffbauanstalten (Werften). Die Kaiserliche Werft beschäftigt
7000, die Kruppsche Germaniawerft 4000 Arbeiter. — Vom Kieler Hafen führt
nach der Elbe der 1001cm lange Kaiser-Wilhelm-Kanal, der auf einer Strecke
1905 -
Berlin
: Mittler
- Autor: Pflug, Heinrich, Wolff, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
94
Die Handelsflotte umfaßt 420 Schiffe (234 Dampfer, 195 Segler),
die Zahl der jährlich ein- und auslaufenden Seeschiffe etwa 4500 mit
einem Tonnengehalt von 3v2 Mill.
Eine hohe Bedeutung hat Bremen als Sitz des »Norddeutschen
Lloyd«, der zweitgrößten Schiffahrtsgesellschaft der Welt.
Die Industrie erstreckt sich auf die Herstellung aller Schiffs-
bedarfsartikel, besonders jedoch auf Tabakverarbeitung. Bremen bildet
den größten Tabaksmarkt Deutschlands.
Bremerhaven ist wichtiger für Bremen als Cuxhaven
für Hamburg. Daher ist auch die Zahl der hier verkehrenden
Seeschiffe verhältnismäßig hoch; sie betrug 1902 3128.
Wilhelmshaven (23 000) macht den Eindruck eines un-
geheuren Kriegsarsenals, dessen Mittelpunkt die Kaiserliche
Werft bildet.
Sie entstand gleichzeitig mit der Anlage des Kriegshafens
(1858 bis 1869) und bildet das Herz des geschäftlichen und
gewerblichen Lebens der Stadt. 5000 bis 6000 Arbeiter, zahl-
reiche Offiziere, Beamte und Ingenieure sind hier ständig be-
schäftigt, und fast alle Geschäftsleute sind von ihrem Erwerb
abhängig.
Die wichtigsten Ostseehäfen.
Kiel (130 000) ist dank seiner vorzüglichen Lage an der
schmalen Kieler Förde leicht zu verteidigen, fast uneinnehmbar
und daher der sicherste Kriegshafen der Welt. Den innersten
schmälsten Teil nimmt der Handelshafen ein, von dem die
regelmäßig nach Dänemark gehenden Postdampfer abfahren.
Die äußerste Bucht, die eigentliche Kieler Förde, bildet den
gewaltigen Reichskriegshafen, der bequem 250 der größten
Kriegsschiffe Platz bietet und infolge seiner Tiefe den größten
Kolossen volle Bewegungsfreiheit gestattet. Wirtschaftliche Be-
deutung hat Kiel ferner als Ausfuhrhafen deutscher Produkte,
wie Holz, Kohlen und vor allem Fische, als Einfuhrhafen
dänischer Erzeugnisse und durch seine Werftanlagen.
Die Kaiserliche Werft mit ihren zahlreichen Gebäuden, mit
Bau- und Ausrüstungsbassin, Schwimmdock und Torpedoboots-
hafen beschäftigt 7000 Arbeiter, die Kruppsche Germania-
werft 2000.
Gesteigert wird die wirtschaftliche Bedeutung von Kiel
noch durch die Lage an der großen Eisenbahn von Paris—
Lüttich—bremen—hamburg—kiel—dänemark—schweden und
an dem Nord-Ostseekanal, der inmitten der Förde bei Holtenau
beginnt.