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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 81

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wasserwege. 81 Sydney—brisbane (2870 km, 53 Std. = Paris—moskau). Zahlreiche Schienen- stränge streben aber auch schon dem Innern zu, vor allem drei von der Queensländer Küste aus. Diese Leistungen sind um so anerkennenswerter, als hier der Bahnbau ganz besonders auch mit großen technischen Schwierigkeiten zu ringen hat. Der größte Teil der Bahnen liegt ja in der gebirgigsten Gegend des Erdteils. Kühne Steigungen, ansehnliche Tunnels und keckgespannte Brücken fehlen deshalb so wenig wie in unsern Alpen. Zu den bisherigen Linien sind noch andere bedeutsame in Aussicht genommen. Westaustralien erstrebt die Verbindung mit dem Schienen- netz von Südaustralien, und dieses arbeitet an der Herstellung einer südnördlichen Überlandbahn. Der Stand des Eisenbahnnetzes 1908 in den fünf Erdteilen war rund folgender: Europa 326000 km, Asien 95000 km, Afrika 31000 km, Amerika 505000 km, Australien 29000 km; Gesamtlänge 990000 km. Die Gesamtlänge der Eisenbahnen beträgt ungefähr 25mal den Erdumfang oder fast 2y2 mal die mittlere Entfernung des Mondes von der Erde. 6. Wasserwege. I. Seewege und Seeschiffahrt. 1. Geschichte. Bis zum Jahr 1819 befuhren die Meere nur Ruder- und Segel- schiffe. Seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robert Fulton (1807) entwickelte sich dann die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders, als auch die Schraube erfunden war. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit. Den neuesten Erfolg stellen die Turbinendampfer dar. Welch gewaltige Fortschritte in bezug auf Schnellig- feit im Vergleich zum frühern Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit erreicht wurden, erhellt aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainfeln nach 70 Tagen; der erste Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean erst in 26 Tagen, und heute wird das Atlantische Meer von den Schnelldampfern der deutschen Handelsmarine in 5% Tagen gekreuzt. Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. h. in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile = 1852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten (= ebensovielen Seemeilen, rund 42—44 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit eines Personenzugs. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der Schnelldampfer enorm. Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672000 kg; seine Bunker fassen 5700 Tonnen, d. i. 570 Waggons Kohlen. Die bisher schnellsten Fahrten über den Atlantischen Ozean legten die englischen Dampfer „Lufitania" und „Mauretania" von der Cunard-Linie zurück. Sie führen das „Blaue Band", das Siegeszeichen für die schnellste Ozeanfahrt. Die „Mauretania" erzielte in der Stunde 24,25 Seemeilen; die neuesten Torpedoboote erreichen sogar 36 Knoten = 65 km, d. i. die Geschwindigkeit eines Eilzugs. Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. Der im Frühjahr 1913 feine erste Fahrt antretende neue Riesendampfer der Hamburg-Amerika-Linie „Imperator" (f. das Bild S. 30), der das größte Schiff der Welt sein wird, hat folgende Haupt- abmessungen: Länge 276 m (mehr als V4 km!, Höhe des Ulmer Münsters 161 m), Breite

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1. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 111

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wasserwege. 111 2. Von Lappland (Narvik in Norwegen) über Stockholm bis Trelleborg; dann Dampffähre bis Saßnitz; von hier über Berlin—münchen—verona nach Neapel. 3. Archangelsk—moskau—halbinsel Krim. Jenseits des Mittelmeeres finden diese Schienenstränge ihre Fortsetzung in der gegenwärtig allerdings noch nicht vollendeten Transkontinentalbahn Kairo —Kapstadt. Immerhin führt sie von Norden her, abgesehen von der Strecke Assuau —Wadihalsa, auf welcher noch das Dampfschiff verkehrt, bereits bis Chart um und im Süden des Erdteils von Kapstadt über Kimberley und die Viktoriafälle bis Bröken Hill. 3. Die wichtigsten Meridionalbahnen Asiens sind vorerst die Linien Damaskus —Medina —Mekka und Peking —Hankau. 4. In Australien ist die Durchquerung des Erdteils von Nord nach Süd geplant. Gegenwärtig bestehen hier nur die Strecken Port Darwin — Pine Creek im Norden und Melbourne — Adelaide — Oodnadatta irrt Süden. Wasserwege. I. Seewege und Seeschisfahrt. 1. Geschichte. Bis zum Jahre 1819 befuhren die Meere nur Ruder- und Segelschiffe. Erst seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robert Fulton (1807) entwickelte sich die Dampf- schiffahrt auf hoher See, besonders dann, als an Stelle der Raddampfer die Schraubendampfer traten. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit. Den neuesten Fort- schritt stellen die Turbinendampfer dar. Wie gewaltig die Schnelligkeit im Ver- gleich zum früheren Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit gewachsen ist, erhellt aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainseln nach 70 Tagen, der erste Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean auf der Strecke New Jork—liverpool erst in 26 Tagen und heute wird das Atlantische Meer von den modernen Schnelldampfern auf derselben Strecke in 5—6 Tagen gekreuzt^). Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. So sind die Hauptabmessungen des Schnelldampfers der Hamburg-Amerika-Linie „Kaiserin ') Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. h. in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile — 1852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die durchschnitt- liche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten '(= ebensovielen Seemeilen, rund 42—44 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit eines Personenzuges. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der neuesten Schnelldampfer enorm. Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672000 kg; seine Bunker fassen 5700 Tonnen d. i. 570 Waggons Kohlen. Die bisher schnellsten Fahrten über den Atlantischen Ozean führten der Hamburger Dampfer „Deutschland" und der Bremer Dampfer „Kaiser Wilhelm Ii." aus, also deutsche Dampfer. Neuestens aber ist das „Blaue Band", das Siegeszeichen der größten Schnelligkeit, an die englischen Dampfer „Lufitania" und „Mauretania" übergegangen. Die „Lufitania" erzielte in der Stunde schon 25.84 Seemeilen. Sie legte die Fahrt von Südirland nach New York bereits in 4 Tagen 11 Stunden und einigen Minuten zurück. 8*

2. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 113

1913 - Berlin [u. a.] : Oldenbourg
Wasserwege. 113 4. Die wichtigsten Meridionalbahnen Asiens sind vorerst die Linien Damaskus —Medina —(Mekka), Peking —Hankau und Tientsin — Puckow. 5. In Australien ist die Durchquerung des Erdteils von Nord nach Süd geplant. Gegenwärtig bestehen hier nur die Strecken Port Darwin — Pine Creek im Norden und Melbourne — Adelaide — Oodnadatta im Süden. Wasserwege. I. Seewege und Seeschiffahrt. 1. Geschichte. Bis zum Jahre 1819 befuhren die Meere nur Ruder- und Segelschiffe. Erst seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robbert Fulton (1807) entwickelte sich die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders dann, als an Stelle der Raddampfer die Schraubendampfer traten. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit. Den neuesten Fortschritt stellen die Turbinendampfer dar. Wie gewaltig die Schnelligkeit im Vergleich zum früheren Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit gewachsen ist, erhellt aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainseln nach 70 Tagen, der erste Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean auf der Strecke New Jork—liverpool erst in 26 Tagen, und heute wird das Atlantische Meer von den modernen Schnelldampfern auf derselben Strecke in 5—6 Tagen gekreuzt^). Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. So sind die Haupt- abmessungen des Schnelldampfers der Hamburg-Amerika-Linie „Kaiserin Augusta Viktoria" folgende: Länge 214 m (Höhe des Ulmer Münsters 161m), Breite 23 m, Seitenhöhe 17 m; der Brutto-Raumgehalt^) beträgt 25000 Tonnen, die Kraft- entwicklung 17 200 Pferdekräfte. Der Dampfer besitzt dieselbe Tragfähigkeit wie 2500 Eisenbahnwaggons oder 250 Züge mit je 10 Waggons; einschließlich der Be- satzung vermag er 4000 Personen zu fassen. Die Schnelldampfer der Hamburg- Amerika-Linie und des Norddeutschen Lloyd sind gegenwärtig (einschl. einiger englischer ') Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. h. in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile — 1852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die durchschnitt- liche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten (— ebensovielen Seemeilen, rund 42—44 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit eines Personenzuges. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der neuesten Schnelldampfer enorm. Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672000 kg; seine Bunker fassen 5700 Tonnen d. i. 570 Waggons Kohlen. Die bisher schnellsten Fahrten über den Atlantischen Ozean führten der Hamburger Dampfer „Deutschland" und der Bremer Dampfer „Kaiser Wilhelm Ii." aus, also deutsche Dampfer. Neuestens aber ist das „Blaue Band", das Siegeszeichen der größten Schnelligkeit, an die englischen Dampfer „Lusitania" und „Mauretania" übergegangen. Die „Lusitania" erzielte in der Stunde schon 25,84 Seemeilen. Sie legte die Fahrt von Südirland nach New Aork bereits in 4 Tagen 11 Stunden und einigen Minuten zurück. a) Das gebräuchlichste Maß zur Bestimmung der Größe eines Schiffes ist die Register- tonne, d. i. 2,82 cbm Rauminhalt. Das Volumen des Laderaumes ergibt den Nettotonnen- gehalt, der ganze Raumgehalt des Schiffes den Bruttoraumgehalt. Die zur Zeit größten Dampfer waren bis zuletzt die englischen Schiffe „Lusitania" und „Mauretania"; jedes von tynen :st 231 6 m lang, 26,8 m breit, hat einen Raumgehalt von 29000 Registertonnen und 68000 Pserdekräste; letztere entsprechen den vereinigten Kräften von 32 Schnellzugs- lokomotwen. Sie sind nunmehr übertroffen von der englischen „Olympic" mit 45000 Reg.-T. £er neueste Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie „Imperator" hat sogar 50000 Reg.-T. 8"

3. Länderkunde von Europa (Wiederholungskurs), Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Gegenwart, Elementare mathematische Geographie - S. 73

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wasserwege. 73 B. Wasserwege. I. Seewege und Seeschiffahrt. 1. Geschichte. Bis zum Jahre 1819 befuhren die Meere nur Ruder- und Segel- schiffe. Erst seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robert Fulton (1807) entwickelt«, sich die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders dann, als auch die Schraube erfunden war. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequem- lichkeit. Ten neuesten Fortschritt stellen die Turbinendampfer dar. Welch gewaltige Fort- schritte in Bezug auf Schnelligkeit im Vergleich zum früheren Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit erreicht wurden, erhellt aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainseln nach 70 Tagen; der erste Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean erst in 26 Tagen, und heute wird das Atlantische Meer von den Schnelldampfern der deutschen Handelsmarine in 51/2—6 Tagen gekreuzt, i) Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. So sind die Haupt- abmessungen des Schnelldampfers der Hamburg-Amerika-Linie „Kaiserin Auguste Viktoria" folgende: Länge 214 in (Höhe des Ulmer Münsters 161 m), Breite 23 m, Seitenhöhe 17 m; der Brutto-Raumgehalt^) beträgt 25000 Tonnen, die Kraft- entwicklung 17 200 Pferdekräfte. Der Dampfer besitzt dieselbe Tragfähigkeit wie 2500 Eisenbahnwaggons oder 250 Züge mit je 10 Waggons; einschließlich der Besatzung vermag er 4000 Personen zu fassen. Die Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des Norddeutschen Lloyd sind dermalen (einschließlich einiger englischer Dampfer) die größten Ozeandampfer.^) Dabei ist sehr beachtenswert, daß eine solche Meister- leistung des Schiffbaues wie die „Kaiserin Auguste Viktoria" aus einer deutschen Werft hervorgegangen ist, ein Beweis, welch glänzenden Aufschwung der deutsche Schiffbau gewonnen hat. Das größte aller deutschen Schiffe ist gegenwärtig der Riesendampfer „George Washington" vom Norddeutschen Lloyd mit 27000 Brutto- Registertonnen. 1) Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. h. in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile — 185? m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die durch- schnittliche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten (= eben- sovielen Seemeilen, rund 42—44 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit eines Per- sonenzuges. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der neuesten Schnelldampfer enorm. Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672 t, d i. die Ladung von 67 Eisenbahnwaggons; seine Bunker fassen 5700 t, d. i. 570 Waggons Kohlen. Die bisher schnellsten Fahnen über den Atlantischen Ozean legten der Hamburger Dampfer „Deutschland" und der Bremer Dampfer „Kaiser Wilhelm Ii." zurück, also deutsche Dampfer. Neuestens aber ist das „Blaue Band", das Siegeszeichen der größten Schnelligkeit, an die englischen Dampfer „Lusitania" und „Mauretania" übergegangen. Die „Mauretania" erzielte in der Stunde 24,25 Seemeilen. 2) Das gebräuchlichste Mast zur Bestimmung der Größe eines Schiffes ist die Register- tonne, d. i. 2,82 cbm Rauminhalt. Das Volumen des Laderaumes ergibt den Nettotonnen- gehalt, der ganze Raumgehalt des Schiffes den Bruttoraumgehalt. Die größten Dampfer waren bis zuletzt die englischen Schiffe „Lusitania" und „Mauretania"; jedes von ihnen ist 231 m lang, 26,8 m breit, hat einen Raumgehalt von 29100 Registertonnen und 68000 Pferdekräften; letztere entsprechen den vereinigten Kräften von 32 Schnellzugslokomo- tiven; sie sind nunmehr übertroffen von der „Olympic" der White-Star-Linie (25h m lang, 28 m breit und 45000 Brutto-Registertonnen). Der neueste Dampfer der Hamburg-Amerika- Linie wird sogar 50000 Brutto-Registertonnen erhalten. 8) Der Aufwand für die modernen Schnelldampfer ist freilich ganz bedeutend. Die „Deutschland" der Hamburg-Amerika-Linie hat 121/a Mill. Mark gekostet, die „Olympic" 45 Mill. Mark.

4. Länderkunde von Europa, Wiederholungskurs, Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Jetztzeit, Elementare mathematische Geographie - S. 65

1908 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wasserwege. 65 B. Wasserwege. I. Seewege und Seeschiffahrt. 1. Geschichte. Bis zum Jahre 1819 besichren die Meere nur Ruder- und Segel- schiffe. Erst seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robert Fulton (1807) entwickelte sich die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders dann, als auch die Schraube erfunden war. Den neuesten Fortschritt stellen die Turbinendampser dar. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit. Welch gewaltige Fort- schritte in Bezug auf Schnelligkeit im Vergleich zum früheren Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit erreicht wurden, erhellt aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainseln nach 70 Tagen; der erste Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean erst in 26 Tagen, und heute wird das Atlantische Meer von den Schnelldampfern der deutschen Handelsmarine in 6—7 Tagen gekreuzt. Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. So sind die Haupt- abmessungen des Schnelldampfers der Hamburg-Amerika-Linie „Kaiserin Auguste Viktoria" folgende: Länge 214 in (Höhe des Ulmer Münsters 161 in), Breite 23 m, Seitenhöhe 17 m; der Brutto-Raumgehalt^) beträgt 25 000 Tonnen, die Kraft- Entwicklung 17 200 Pferdekräfte. Der Dampfer besitzt dieselbe Tragfähigkeit wie 2500 Eisenbahnwaggons oder 250 Züge mit je 10 Waggons; einschließlich der Besatzung vermag er 4000 Personen zu fassen. Die Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des Norddeutschen Lloyd sind dermalen (einschließlich einiger englischer Dampfer) die größten Ozeandampfer.^) Dabei ist sehr beachtenswert, daß eine solche Meister- leistung des Schiffbaues wie die „Kaiserin Auguste Viktoria" aus einer deutschen Werft hervorgegangen ist, ein Beweis, welch glänzenden Aufschwung der deutsche Schiffbau gewonnen hat. 2. D ampfschiffahrtsgesellschasten. Seit 1840, in welchem Jahre durch Stephan Cnnard in England die erste ozeanische Dampfschiffahrtsgesellschaft ge- gründet worden, ist deren Zahl bedeutend gewachsen. Die meisten derselben gehören Europa an. In folgender Übersicht sind die größten Gesellschaften der einzelnen Länder aufgeführt. 1) Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. E). in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile — 1852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die schnellste Fahrt zwischen Plymouth und New Jork legte der Hamburger Dampfer „Deutschland" zurück; sie währte nur 5 Tage 7 '/2 Stunden Die durchschnittliche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten (— ebensoviele Seemeilen, rund 42—44 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit eines Personenzuges. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der neuesten Schnelldampfer enorm. Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672 000 kg; seine Bunker fassen 5700 Tonnen, d.i. 570 Waggons Kohlen. 2) Das gebräuchlichste Maß zur Bestimmung der Größe eines Schiffes ist die Register- tonne, d. i. 2,82 cbm Rauminhalt. Das Volumen des Laderaumes ergibt den Nettotonnen- gehalt, der ganze Raumgehalt des Schiffes den Bruttoraumgehalt. ^) Der Aufwand sür die modernen Schnelldampfer ist freilich ganz bedeutend. Die „Deutschland" der Hamburg-Amerika-Linie hat 121/2 Will. Mark gekostet.

5. Erdkunde für höhere Schulen - S. 290

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
290 Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Gegenwart, B. Wasserwege. I. Seewege und Seeschiffahrt. 1. G e s ch i cf) t e. Bis zum Jahre 1819 besuhreu die Meere nur Ruder- und Seqel- schisse. Erst seit der ^Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robert Fulton (1807) entwickelte sich die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders dann, als auch die Schraube erfunden war. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequem- lichkeit. Welch gewaltige Fortschritte in bezug auf Schnelligkeit im Vergleich zum frühereu Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit erreicht wurden, erhellt aus folgenden Angaben: Columbus erreichte die Bahamainfeln nach 70 Tagen; der erste Dampser „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean erst in 26 Tagen, und heute wird das Atlantische Meer von den Schnelldampfern der deutschen Handelsmarine in 6—7 Tagen gekreuzt.1) Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. So sind die Haupt- abmessungen des Schnelldampfers der Hamburg-Amerika-Linie „Kaiserin Augufte Viktoria" folgende: Länge 214 m (Höhe des Ulmer Münsters 161 in), Breite 23 m, Seitenhöhe 17 m; der Brutto-Raumgehalt^) beträgt 25000 Tonnen, die Kraftentwicklung 17 200 Pferdekräfte. Der Dampfer besitzt dieselbe Tragfähigkeit wie 2500 Eisenbahn- Waggons oder 250 Züge mit je ^10 Waggons; einschließlich der Besatzung vermag er 4000 Personen zu fassen. Die Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des Norddeutschen Lloyd sind dermalen die größten Ozeandampfer.^) Dabei ist sehr beachtens- wert, daß eine solche Meisterleistnng des Schiffbaues wie die „Kaiserin Auguste Viktoria" aus einer deutschen Werft hervorgegangen ist, ein Beweis, welch glänzenden Auf- schwung der deutsche Schiffbau gewonnen hat. 2. Dampfschiffahrts gefellschaften. Seit 1840, in welchem Jahre durch Stephan Cunard in England die erste ozeanische Dampfschiffahrtsgefellfchaft ge- gründet worden, ist deren Zahl bedeutend gewachfeu. Die meisten derselben gehören Europa au. In folgender Ubersicht sind die größten Gesellschaften der einzelnen Länder ausgeführt. Die größten Schiffahrtsgesellschaften der Erde. 4) Deutsches Reich. Hamburg-Amerika-Linie (1906) .... 926 000 Reg.-T.5) Norddeutscher Lloyd (1906)..... 754 000 x) Die Geschwindigkeit der Schisse wird in „Knoten" gemessen, d. h. in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile — 1852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die schnellste Fahrt zwischen Plymouth und New?)ork legte der Hamburger Dampfer „Deutschland" zurück; sie währte nur 5 Tage 7 l/a Stunden. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten in der Stunde (= 42—44 km). Das ist die Ge- schwindigkeit eines Personenzuges. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der neuesten Schnell- dampser enorm. Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672 000 kg; seine Bunker fassen 5700 Tonnen, d. i. 570 Waggons Kohlen. 2) Das gebräuchlichste Maß zur Bestimmung der Größe eines Schiffes ist die Register- tonne, d. i. 2,82 cbm Rauminhalt. Das Volumen des Laderaumes ergibt den Nettotonnen- gehalt, der ganze Raumgehalt des Schiffes den Bruttoraumgehalt. s) Der Aufwand für die modernen Schnelldampfer ist freilich ganz bedeutend. Die „Deutschland" der Hamburg-Amerika-Linie hat 12 1/2 Mill. Mark gekostet. 4) Nach den Angaben des Bureau „Veritas". b) Nach dem Rechenschaftsberichte der Gesellschaft.

6. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 95

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Seewege und Seeschiffahrt. 95 Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. So sind die Hauptabmes- sungen des Schnelldampfers der Hamburg - Amerika - Linie „Kaiserin A u g u st e Viktoria" folgende: Länge 214m (Höhe des Ulmer Münsters 161 in), Breite 23m, Seitenhöhe 17 m; der Brutto-Raumgehan) beträgt 25 000 Tonnen, die Kraftentwicklung 17 200 Pferdekräfte. Der Dampfer besitzt dieselbe Tragfähigkeit wie 2500 Eisenbahn- Waggons oder 250 Züge mit je 10 Waggons; einschließlich der Besatzung vermag er 4000 Personen zu fassen. Die Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des Norddeut- schen Lloyd sind gegenwärtig (einschl. einiger englischer Dampfer) die größten Ozeandampfers. Dabei ist sehr beachtenswert, daß eine solche Meisterleistung des Schiffbaues wie die „Kaiserin Auguste Viktoria" aus einer deutschen Werft hervorgegangen ist, ein Beweis, welch glänzenden Aufschwung der deutsche Schiffbau gewonnen hat. Die größten Schissahrtsgesellschaften der Erde. (Nach Nauticus 1912.) Deutsches Reich. Hamburg-Amerika-Linie,..............................1 160 900 Reg.-T. Norddeutscher Lwtfa .................................739 000 „ „ 0 England. Royal Mail Steam Packet Co..........................1 287 000 Reg.-T. Ellerman-Linien......................................522 000 „ „ British Jndia-Company ..............................506 000 „ „ White Star-Linie..................' 490 000 „ „ Peninsular and Oriental Steam Navigation Company . 465 000 „ „ Cunard-Linie, die älteste und berühmteste atlantische Reederei Englands..........................................266 000 „ „ ist auch der Kohlenverbrauch der neuesten Schnelldampfer enorm. Der „Kaiser-Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672 000 kg; seine Bunker fassen 5700 Tonnen, d.i. 570 Waggons Kohlen. Die bisher schnellsten Fahrten über den Atlantischen Ozean führten der Hamburger Dampfer „Deutschland" und der Bremer Dampfer „Kaiser Wilhelm Ii." aus, also deutsche Dampfer. Neuestens aber ist das „Blaue Band", das Siegeszeichen der größten Schnelligkeit, an die englischen Dampfer „Lusitania" und „Mauretania" übergegangen. Die „Lusitania" erzielte in der Stunde schon 25,84 Seemeilen. Sie legte die Fahrt von Südirland nach New Hork bereits in 4 Tagen 11 Stunden und einigen Minuten zurück. Die Hochseetor- pedos und die modernen deutschen Panzerkreuzer legen 50—60 km zurück, d. s. die Durchschnitts- geschwindigkeiten vieler Schnellzüge. 1) Das gebräuchlichste Maß zur Bestimmung der Größe eines Schiffes ist die Registertonne, d- i. 2,82 cbni Rmumuhalt, Das Volumen des Laderaumes ergibt den Nettotonnengehalt, der ganze 'Naumgeyalt des Schiffes den Bruttoraumgehalt. Die zurzeit größten Dampfer waren bis zuletzt die englischen Schiffe „Lusitania" und „Mauretania"; jedes von ihnen ist 231,6 in lang, 26,8 m breit, hat einen Raumgehalt von 29000 Registertonnen und 68 000 Pferdekräften; letztere entsprechen den vereinigten Kräften von 32 Schnellzugslokomotiven. Sie sind nunmehr übertroffen von der englischen „Olympic" mit 45 000 Reg.-T. Der neueste Dampfer der Ham- burg-Amerika-Linie „Imperator" hat sogar 50 000 Reg.-T. 2) Der Aufwand für die modernen Schnelldampfer ist freilich ganz bedeutend. Die „Deutschland" der Hamburg-Amerika-Linie hat 12*/* Mill. Mark gekostet, die englische „Olympic"

7. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 93

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Seewege und Seeschiffahrt. 93 Seewege und Seeschiffahrt. Von nach Entfernung in Seemeilen Fahrzeit in Tagen Personengeld in Mark Eigentümer 1. Kajüte 2. Kajüte Zwischendeck Hamburg oder Bremer- Häven Hamburg oder Bremer- Häven Hamburg Bremer- Häven oder Hamburg Bremer- Häven New Dork Buenos Aires Callao Schanghai und Yokohama (über Suez) Sydney (über Suez) Deutsch- Neuguinea ca. 3 600 6 600—6 850 10 962 1. Nach Amerika. 320—700 und mehr 24—28 65 200—320 600 100—160 160 2. Nach Afrika (s. S. 40). 3. N a ch Asien. 11550 12 681 13 065 47 52 1335 1335 4. Nach A u st r a l i e n. 54 1350 und mehr 1640 900 900 780 1 110 535 535 310 Hamburg- Amerika- Linie und Nord- deutscher Lloyd Kosmos in Hamburg | Norddeutsch. ( Lloyd und Hamb.-Ame- rika-Linie. Nord- deutscher Lloyd Seeschiffahrt. 1. G e s ch i ch t e. Bis zum Jahre 1819 besuhren die Meere nur Ruder- und Segel- schiffe.. Erst seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robert Fulton (1807) entwickelte sich die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders dann, als an Stelle der Raddampfer die Schraubendampfer traten. Der^ ozeanische Ver- kehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Be- quemlichkeit. Den neuesten Fortschritt stellen die Turbinendampfer dar. Wie gewaltig die Schnelligkeit im Vergleich zum früheren Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit gewachsen ist, erhellt aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainseln nach 70 Tagen, der erste Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean auf der Strecke New ?)ork—liverpool erst in 26 Tagen und heute wird das Atlantische Meer von den modernen Schnelldampfern auf derselben Strecke in 5—6 Tagen gekreuzt). i) Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. h. in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile = 1^852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die größten Ge- schwindigkeiten der modernen Schnelldampfer beträgt 2372—25 Knoten (= ebenfovielen Seemeilen, rimt) 42 45 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit eines Personenzuges. Freilich Geistbeck-Opitz, Erdk. s. d. bayer. Lehrer- u. Lehrerinnenbild.-Anst. Iii. T. 7

8. Neuzeit - S. 275

1913 - Landshut : Hochneder
— 275 — 1807 auf dem Hudson die erste regelmäßige Dampfschiffahrt durch deu Peunfylvanier Uhrmacher Robert Fultou einrichten ließen. Seine Erfolge fanden so großen Anklang, daß schon 1812 mehr als 50 in Nordamerika erbaute Dampfer die dortigen Flüsse befuhren. 1823 waren schon 300 durch Dampf fortbewegte Schiffe vorhanden.^) Seit 1812 wurde die Erfindung auch in Großbritannien verwertet. 1818 wurden auch Rhein und Elbe zum erstenmal von Dampfschiffen befahren; in demselben Jahre fuhr zum erstenmal ein Dampfer von New-Aork nach Liverpool?) Seit 1820 bediente sich auch Frankreich des neuen Verkehrsmittels; auf der Donau fand die Dampfschiffahrt seit 1830 Eingang.3) In Hinblick auf Größe und Ausstattung der Dampfer fand im Lause des 19. Jahrhunderts eine solche Vervollkommnung statt, daß man jetzt nicht mit Unrecht von schwimmenden Palästen und Festungen (Verkehrsdampfer und Kriegsschiffe) spricht, die Hunderte, ja Tausende von Menschen aufnehmen können. Man nimmt an, daß auf der ganzen Erde ungefähr 20000 (Deutschland im Jahre 1909: 1953) Dampfschiffe existieren und daß im Atlantischen Ozean allein ein täglicher Verkehr von etwa 2000 Schiffen herrscht, wovon etwa 350—400 dem Personenverkehr dienen. Die Hamburg-Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen sind die größten Reedereien (Schiffahrtsgesellschaften) der Welt. Erstere verfügt über 170, letztere über 134 Ozeandampfer. In raschem Fluge lassen sie einen Riesenbau dem andern folgen, jeder ein Ausdruck des ungeahnten Aufschwungs deutschen Könnens und deutscher Kraftentfaltung. 4) Der Ruhm der „deutschen Ozeanflieger" ließ die Engländer nicht ruhen; mit erheblicher Geld-unterstützung der Regierung stellten sie 1907 die „Lusitania" und „Mauretania", Schiffe von je 38000 t und mit je 68000 Pferdekräften und einer Geschwindigkeit von 46 km, in Dienst. Sie sind zurzeit die größten und schnellsten Schiffe der Welt?) Im Jahre 1913 wird die Hamburg-Amerika-Linie mit einem 11 stockigen Riesenschiff auf den Plan treten, das mit 50000 t („Mauretania" nur *) I" Amerika wurden bereits 1815 die ersten Kriegsschiffe durch Dampf fortbewegt. ’ 2j Dauer der Fahrt 26 Tage. 8) 1827 erstes Dampfschiff auf dem Bodensee. 4) 1903 lief der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm Ii" vom Stapel. Seine Lange beträgt 215 m (= Länge eines Güterznges mit 30 Wagen), die Breite oln'rr£tc 16 m' die Wasserverdrängung 26000 t (= Ladefähigkeit von Ennn®i?bäntoa9en)- Die Gesamtleistung der Maschinenanlage beziffert etwa 40000 Pferdekräfte. Die Beleuchtungsanlage umfaßt 2700 Glühlampen. Der Kampfer hat Raum für 2500 Personen. Bei einer durchschnittlichen Geschwin-drgkert von 23,58 Knoten (= 43,74 km) legt er die Reise von Neuyork bis zum Leuchtturm von Eddystone in 5 Tagen 11 Stunden 58 Minuten zurück. ) Bestreben unter allen Umständen die deutsche Konkurrenz zu schlagen, veranlaßte die Titanickatastrophe. 18*

9. Länderkunde des Deutschen Reiches, Mathematische Erdkunde, Wirtschafts- und Verkehrskunde - S. 92

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
92 vampfschiffahrtsgesellschaften? Hauptstraßen des 5eeverkehrs. Deutschlands Stolz sind die beiden größten Schiffahrtsgesellschaften der Welt: die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft (hapag) und der Norddeutsche Lloyd (Name eines Kaffeehausbesitzers in London) in Bremen. In Hamburg haben noch andere wichtige Gesellschaften ihren Sitz: die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrt?-Ge- sellschaft, der Hamburger Kosmos, die Wörmann-Linie, die Deutsch-Ostafrika-Linie, die Deutsch-Australische Dampfschiffahrtsgesellschaft u. a. England besitzt die meisten Schiff- fahrtsgesellschaften. Km bedeutendsten sind die British India Stearn Navigation Com- pany, die White Star Line, die Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (die ursprünglich nur die Pyrenäen-Halbinsel und den Grient befuhr), und die Cunard Line. Frankreich hat die Messageries maritimes und die Compagnie generale Transatiantique. In Österreich gibt es den Österreichischen Lloyd, in Italien die Navi- gazione generale italiana und in Belgien die unter amerikanischer Leitung stehende Red Star Line. Die schwimmenden Riesenhotels. Die bekanntesten Schnelldampfer des Lloyd sind: „Kaiser Wilhelm der Große", „Kaiser Wilhelm Ii.", „Kronprinz Wilhelm", „Kronprinzessin Tecilie" und „George Washington"- der Hamburg-Amerika-Linie: „Deutschland", „Kaiserin Auguste Viktoria" und „Amerika". An Glanz der Ausstattung und Großartigkeit der Verpflegung stehen sie den vornehmsten Hotels nicht nach. Dazu sind die umfassendsten Vorkehrungen für die Sicherheit der Passagiere getroffen. Einschließlich der Besatzung vermögen sie 3—4000 Personen zu fassen. Auch durch ihre Schnelligkeit stehen sie so gut wie unerreicht da. Sie legen in der Stunde 23—24 Knoten d. h. Seemeilen (l See- meile — 1852 m) zurück, fahren also mit der Geschwindigkeit unserer Personenzüge (42—44 km). (Der mit Dampfturbinen ausgestattete Schnelldampfer „Lusitania" der vom englischen Staat sehr reich unterstützten Cunard Line hat kürzlich 26 Knoten im Durchschnitt erreicht und den Ozean in 4 Tagen 14v2 Stunden durchquert.) Die Rauptftraßen des Seeverkehrs. I. Das lnittelmeer der Neuzeit. Im Atlantischen Ozean bieten sich der Schiffahrt mancherlei natürliche Vorzüge. Das nicht allzubreite Becken (rund 4000 km) ist durch günstige Wind-, Flut- und Strömungsverhältnisse ausgezeichnet, so daß es von Schnell- dampfern heute in 5—6 Tagen durchquert wird. Die Ränder sind vielfach durch weitein- schneidende Buchten und vorspringende Halbinseln reich gegliedert,- dazu gestatten mächtige Ströme inmitten weitgedehnter Tieflandsräume das Vordringen ins Landinnere. Wert- volle Rohstoffe des pflanzen-, Tier- und Mineralreichs liefern die Gestadeländer? auch die fortgeschrittensten Industrie- und Handelsvölker haben hier ihren Wohnsitz. So ist der Atlantische Ozean das weitaus bedeutendste Verkehrsgebiet der Erde. Die Mehrzahl der Welthäfen liegt an seinen Rändern. 1. Deutlich heben sich drei Linien quer über den „großen Teich" hervor. a) Die nordatlantische Linie hat die Zielpunkte (Quebec, Halifax, New ^)ork, Philadelphia und Boston (Fahrzeit 6 Tage), hier herrscht der stärkste Personen-, Post- und Güterverkehr. b) Die mittelatlantische Linie führt zu den Hafen- und Handelsplätzen Mittel- amerikas: Havanna, New Orleans, Galveston, Vera Truz, Tampico, port-au-prince (Haiti), Colon, portoriko, San Thomas, La Guaira (Fahrzeit etwa 20 Tage).

10. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Grundzüge der Wirtschaftsgeographie, Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege der Jetztzeit - S. 67

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Dampfschiffahrtsgesellschaften. Hauptstraßen des Seeverkehrs. 57 Staat „subventioniert", d. h. sie erhalten für die Beförderung der Post und Einhaltung eines festgesetzten Fahrplans Entschädigungssummen (deutsche Neichspostdampferlinien nach Asien und Australien). Deutschlands Stolz sind die beiden größten Schiffahrtsgesellschaften der Welt: die hamburg-gmerikanische Paketfahrt-Kktien-Gesellschaft (hapag) und der Norddeutsche Lloyd (Name eines Kaffeehausbesitzers in London) in Bremen. In Hamburg haben noch andere wichtige Gesellschaften ihren Sitz: die Hamburg-Südamerikanische Dampsschiffahrts-Ge- fellschaft, der Hamburger Kosmos, die Wörmann-Linie, die Deutsch-Ostasrika-Linie, die Veutsch-Kuftralische Dampfschiffahrtsgesellschaft u. a. England besitzt die ineisten Schiff- fahrtsgesellfchaften. Km bedeutendsten sind die British India Stearn Navigation Com- pany, die White Star Line, die Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (die ursprünglich nur die Pyrenäen-Halbinsel und den Orient befuhr), und die Cunard Line. Frankreich hat die Messageries maritimes und die Compagnie generale Transatiantique. 3n Österreich gibt es den Österreichischen Lloyd, in Italien die Navi- gazione generale italiana und in Belgien die unter amerikanischer Leitung stehende Red Star Line. Die schwimmenden Riesenhotels. Die bekanntesten Schnelldampfer des Lloyd sind: „Kaiser Wilhelm der Große", „Kaiser Wilhelm Ii.", „Kronprinz Wilhelm", „Kronprinzessin Tecilie" und „George Washington"- der hamburg-5tmerika-Linie: „Deutschland", „Kaiserin Kuguste Viktoria" und „Amerika". Kn Glanz der Ausstattung und Großartigkeit der Verpflegung stehen sie den vornehmsten Hotels nicht nach. Dazu sind die umfassendsten Vorkehrungen für die Sicherheit der Passagiere getroffen. Einschließlich der Besatzung vermögen sie 3—4000 Personen zu fassen. 5luch durch ihre Schnelligkeit stehen sie so gut wie unerreicht da. Sie legen in der Stunde 23—24 Knoten d. h. Seemeilen (l See- meile = 1852 m) zurück, fahren also mit der Geschwindigkeit unserer Personenzüge (42—44 km). (Der mit Dampfturbinen ausgestattete Schnelldampfer „Lufitania" der vom englischen Staat sehr reich unterstützten Cunard Line hat kürzlich 26 Knoten im Durchschnitt erreicht und den Ozean in 4 Tagen 14 V2 Stunden durchquert.) Die Rauptftraßen des Seeverkehrs. I. Da$ Mttelmeer der Neuzeit. Im Atlantischen Ozean bieten sich der Schiffahrt mancherlei natürliche Vorzüge. Das nicht allzubreite Becken (rund 4000 km) ist durch günstige Wind-, Flut- und Strömungsverhältnisse ausgezeichnet, so daß es von Schnell- dampfern heute in 3 6 Tagen durchquert wird. Die Ränder sind vielfach durch weitem- schneidende Buchten und vorspringende Halbinseln reich gegliedert; dazu gestatten mächtige Ströme inmitten weitgedehnter Tieflandsräume das vordringen ins Landinnere, Wert- volle Rohstoffe des pflanzen-, Tier- und Mineralreichs liefern die Gestadeländer; auch Me fortgeschrittensten Industrie- und Handelsvölker haben hier ihren Wohnsitz. So ist der atlantische Ozean das weitaus bedeutendste Verkehrsgebiet der Erde. Die Mehrzahl der Welthäfen liegt an seinen Rändern. 1. Deutlich heben sich drei Linien quer über den „großen Teich" hervor. a) Die nordatlantische Linie hat die Zielpunkte (Quebec, Halifax, New pork, Philadelphia und Boston (Fahrzeit 6 Tage), hier herrscht der stärkste Personen-, Post- und Güterverkehr. b) Die mittelatlantische Linie führt zu den Hafen- und Handelsplätzen Mittel-

11. Handbuch der Geographie - S. 886

1914 - Breslau : Hirt
886 D. Verkehrskunde. Ende 1911 besaßen die wichtigsten Staaten und Gebiete in Irin die folgenden Eisenbahnlängen: Algerien mit Tunesien . 6 382 Argentinische Republik. . 31575 Australien und Neuseeland 32 259 Belgien................... 8 660 Brasilien.................21 778 Britisch-Ostindien... 52 838 Dänemark.................. 3 771 Deutsches Reich .... 61 986 Frankreich............... 50 232 Portugal............ 2 983 Rumänien............ 3 607 Europäisches Rußland mit Finnland ... 61078 (in Asien dazu noch. 17 390) Schweden............ 14 095 Schweiz............. 4 781 Spanien............. 15 097 Union mit Alaska. . . 396 860 Großbritannien u. Irland 37 649 Holland..................3 194 Italien................. 17 228 Japans.................. 9 933 Kanada.................. 40 869 Kapkolonie.............. 6 070 Mexiko.................. 24 717 Norwegen................ 3 092 Österreich-Ungarn. . . . 44 820 Die absolut größte Eisenbahnlänge in Europa besaßen demnach das D. R. und Rußland (mit Finn- land), die größte Eisenbahndichte im Verhältnis zur Flächenausdehnung Belgien (29,3 km auf 100 qkm, das D. R. 11,4) und zur Bevölkerung Schweden (25,7 km auf 10 000 E., das D. R. 9,5). Eisenbahntechnisch sind mit Dampflokomotiven Geschwindigkeiten von 120 und mehr km in 1 St. erreichbar. Ebenso ist bei der beabsichtigten elektrischen Schnellbahn Berlin—hamburg eine stündliche Geschwindigkeit von 160 bis 200 km vorgesehen, jedoch bleibt die wirkliche Reisegeschwindigkeit meist hinter jener Grundgeschwindig- keit zurück. Immerhin übertreffen die Eisenbahn-Schnellzüge an Geschwindigkeit selbstverständlich die besten Ozeandampfer. Es ist eine sehr beträchtliche Leistung, wenn ein Dampfer auf längerer Fahrt im Durchschnitt stündlich 21 Seemeilen oder Knoten, also rund 39 km zurücklegt, das D. R. stand bisher mit 5 Schnelldampfern von 22^—23j Knoten (41,7—43,6 km) Fahrgeschwindigkeit an der Spitze des Schnell- dampferbetriebes, die bisher erreichte größte Geschwindigkeit von fast 24 Seemeilen (44,4 km) war eine Ausnahmeleistung; 2 andere ebenso schnelle Dampfer sind im Bau. England besitzt außer den 2 Tur- binendampfern der Cunard-Linie, Lusitania und Mauretania, die 25 Knoten fahren^, nur noch 1 Schiff von 22j Knoten. Die normale Spurweite, die von England aus fast über die ganze Erde übertragen ist, beträgt 1,435 m, die Kapspur 1,067 m, die Schmalspurweite 1 m und darunter, die russische Spurweite 1,524 m. Die früheren Alpenbahnen mußten beträchtliche Höhen erklimmen (Brenner 1362, Mont Cenis 1294, Gotthard 1154, Arlberg 1300 m ü. d. Meere), damit man keine oder möglichst kurze Tunnels nötig hätte (Mont Cenis-Tunnel 12 850, Gotthard-Tunnel 14 984, Lötschberg-Tunnel 14537, Arlberg-Tunnel 10 250, Ricken-Tunnel 8603, Albula-Tunnel 5866 m lang), der Simplon-Tunnel ist an der Grundlinie des Gebirges und nur 705 in über dem Meer angelegt, ist aber dafür mit 19 803 m der längste Tunnel der Erde. — Den höchsten Punkt erreicht in Europa die Jungsran-Bahn bei Station Jungfraujoch mit 3457 m, in Amerika die Oroya-Bahn (s. bei Perü S. 550) mit 4775 und die bolivianische Strecke Rio Mulato—potosi mit 4880 m. b) Die Leitnngsdrähte des Telegraphennetzes der Erde werden (ohne Union^) etwa 6—7 Mill. km Länge haben. Dazu kommen noch etwa 2 Mill. als Schutzgeister des Eisenbahnbetriebes dienende Drahtleitungen, endlich (1912) 474 Mill. km Telephonleitungen, so daß sämtliche elektrischen Post- leitungen eine Länge von gegen 60 Mill. km haben werden. Die Kulturländer haben das ausgedehnteste Telegraphen- und Telephonnetz und suchen sich auch mit allen näheren und ferneren Nachbarn in Nach- richtenverkehr zu bringen. Von dem staatlichen Telegraphennetze der Erde^ fielen 1911 auf Europa 4891374, auf Amerika 64441, Asien 753186, Afrika 223060, Australien 171228 km. Das D. R. zählte 1912 bei einer Länge der Linien von 274593 km eine Länge der Drähte von 2 050 332 km. Die drahtlose Tele- graphie fängt an, in den fortgeschrittenen Ländern sich ausznbreiten Funkentelegraphenstationen für den öffentlichen Verkehr gab es Ende Juni 1913: 489, davon 167 in der U., 45 in Kanada (einschl. Neufund- land), 17 im D. R., 15 in Belgisch-Kongo, 15 in Italien, 14 in Großbritannien und Irland, 11 in Frankreich, 9 in Rußland, Spanien, Argentinien, Japan, auf den Philippinen usw. Irland und Kanada stehen seit Oktober 1907, das D. R. und die U. seit Jrnuar 1914 in drahtloser Telegraphenverbindung. Die deutschen Kolonien werden allmählich durch drahtlose Nachrichtenstationen mit dem Mutterland verbunden. Die Ozeanschiffahrt gewinnt durch Ausstattung der Postdampfer mit drahtloser Telegraphie sehr an Sicherheit. Die Länge der unterseeischen Kabel, die, von den Kulturvölkern gelegt, an die Landtelegraphen- Linien anknüpfen und die einzelnen Erdteile miteinander verbinden, betrug 1913: 531694 km. 1912 waren 93 765 km im Staatsbesitz, 421 813 km im Besitze von Privatgesellschaften. England hatte 1913 mit 260042 km das größte Kabelnetz, die U. hatte 1913: 97803, Frankreich 49411, D. R. 43526 km. 1 Einschl. Chosen «Koreas. — 1 2 * Die Lusitania legte Herbst 1907 die Strecke Queenstown—sandy Hook (2780 See- meilen) teilweise mit 271 Knoten zurück und vollendete die Fahrt in 4 Tagen 18f Stunden. Doch sind die übertriebenen Schnellfahrten der Engländer seit der „Titanic"-Katastrophe 1912 außer Mode gekommen. — » Für die Union werden, wohl nicht vollständig, 2 637 000 Km Telegraphen-, 16825000 km Telephonleitungen angegeben. — 4 Ohne die Privat- gescllschaften.

12. Nicolaisches Realienbuch - S. 231

1906 - Berlin : Nicolai
231 Deutschland etwa V6 des gesamten Güterverkehrs im Welthandel. Sie wird nur vou England übertroffen. Aber bezüglich der Ausfuhr allein nimmt die Union infolge der reichen Gebiete für Rohstoffe unter allen Staaten die erste Stelle ein. 3. Deutschlands Stellung im Weltverkehr, a) Eisenbahnen. Der gewaltigen Ausdehnung des Handels entsprechen auch die zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel. Deutschland besitzt das größte Eisenbahnnetz Europas (über 56000 km), dann folgen Rußland, Frankreich, Österreich-Ungarn und Großbritannien. Alle Staaten der Erde übertrifft aber die Union (mit etwa 350 000 km) bei weitem. Das engste Eisenbahnnetz aller Staaten der Erde hat Belgien aufzuweisen. Durch die Eisenbahnen steht Berlin in mehrfacher Verbindung mit den übrigen europäischen Knotenpunkten Madrid — Paris — Brüssel —Moskau und durch die Sibirische Bahn mit dem fernen Osten (Wladiwostock). Den N. Deutschlands durcheilt der Nord-Expreß (Peters- burg—eydtkuhnen—königsberg—berlin—paris oder auch bis Ostende, Peters- burg—ostende in 43'/2 Stunden), und der Orient-Expreß (Paris — Straß- burg—münchen—wien—budapest—belgrad—konstantinopel in 63^/2 Stunden) hat Anschluß au den Berlin—budapest—orient-Expreß. Außerdem durchläuft der Nord-Süd-Expreß die Strecke Berlin — Leipzig — München — Verona in 133/4 Stunden. Die bedeutendste Geschwindigkeit erreichen die deutschen Züge auf der Strecke Berlin—wittenberge; sie beträgt durchschnittlich 86 km in der Stunde. b) Dampferlinien. Das weitverbreitete Eisenbahnnetz Deutschlands findet seine Fortsetzung in den zahlreichen Tampferlinien, die dem über- seeischen Verkehr dienen und Deutschland gleichfalls zu einem wichtigen Ge- biete für den Durchgangsverkehr vom Osten und Südosten Europas (Rußland, Ungarn, Rumänien) nach dem Norden und besonders nach England und Amerika machen. Gewaltig sind darum auch nächst dem großen Personen- verkehr die Mengen der nach Deutschland ein- und ausgeführten Waren. Vergleicht man die Größe und Leistungsfähigkeit der Handelsflotten der großen Handelsstaaten der Welt, so behauptet Deutschland auch in dieser Beziehung den zweiten Platz. Während es 1870 noch an vierter Stelle stand, nimmt es jetzt nach England die erste Stelle ein mit 4200 Seeschiffen, darunter 1650 Dampfern. Deutschland hat überhaupt betreffs der Zunahme, der Größe und Schnelligkeit seiner Verkehrsdampfer die Führung unter den see- fahrenden Nationen. Die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd mit je 380 eigenen Schiffen sind die beiden größten der Welt und ver- mitteln auch den bedeutendsten Auswandererverkehr zwischen Europa und den übrigen Erdteilen. Die Dauer der Fahrt von Hamburg nach New Port beträgt 7—9 Tage, nach Rio de Janeiro 20 Tage, nach Kamerun 19 Tage, nach Daressalam 38 Tage, von Bremerhaven nach Suez 20 Tage, nach Schanghai 46 Tage, nach Yokohama 53 Tage, nach Sydney 47 Tage. Die Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer wird nach Knoten gemessen. (1 Knoten — 1 Seemeile — 1852 m), sie beträgt im Durchschnitt 23—24 Knoten, also 42—44 km in der Stunde. Um solche Geschwindigkeit zu erzielen, müssen

13. Nicolaisches Realienbuch - S. 231

1906 - Berlin : Nicolai
231 Deutschland etwa V6 des gesamten Güterverkehrs im Welthandel. Sie wird nur von England übertroffen. Aber bezüglich der Ausfuhr allein nimmt die Union infolge der reichen Gebiete für Rohstoffe unter allen Staaten die erste Stelle ein. 3. Deutschlands Stellung im Weltverkehr, a) Eisenbahnen. Der gewaltigen Ausdehnung des Handels entsprechen auch die zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel. Deutschland besitzt das größte Eisenbahnnetz Europas (über 56000 km), dann folgen Rußland, Frankreich, Österreich-Ungarn und Großbritannien. Alle Staaten der Erde übertrifft aber die Union (mit etwa 350 000 km) bei weitem. Das engste Eisenbahnnetz aller Staaten der Erde hat Belgien aufzuweisen. Durch die Eisenbahnen steht Berlin in mehrfacher Verbinduiig mit den übrigen europäischen Knotenpunkten Madrid — Paris — Brüssel — Moskau und durch die Sibirische Bahn mit dem fernen Osten (Wladiwostock). Den N. Deutschlands durcheilt der Nord-Expreß (Peters- burg— Eydtkuhnen—königsberg—berlin—paris oder auch bis Ostende, Peters- burg—ostende in 43v2 Stunden), und der Orient-Expreß (Paris — Straß- burg— München—wien—budapest—belgrad—koustantinopel in 63 L2 Stunden) hat Anschluß an den Berlin—budapest—orient-Expreß. Außerdem durchläuft der Nord-Süd-Expreß die Strecke Berlin — Leipzig — München — Verona in 193/4 Stunden. Die bedeutendste Geschwindigkeit erreichen die deutschen Züge auf der Strecke Berlin—wittenberge; sie beträgt durchschnittlich 86 km in der Stunde. - . b) Dampserlinien. Das weitverbreitete Eisenbahnnetz Deutschlands findet seine Fortsetzung in den zahlreichen Dampferlinien, die dem über- seeischen Verkehr dienen und Deutschland gleichfalls zu einem wichtigen Ge- biete für den Durchgangsverkehr vom Osten und Südosten Europas (Rußland, Ungarn, Rumänien) nach dem Norden und besonders nach England und Amerika machen. Gewaltig find darum auch nächst dem großen Personen- verkehr die Mengen der nach Deutschland ein- und ausgeführten Waren. Vergleicht man die Größe und Leistungsfähigkeit der Handelsflotten der großen Handelsstaaten der Welt, so behauptet Deutschland auch in dieser Beziehung den zweiten Platz. Während es 1870 noch an vierter Stelle stand, nimmt es jetzt nach England die erste Stelle ein mit 4200 Seeschiffen, darunter 1650 Dampfern. Deutschland hat überhaupt betreffs der Zunahme, der Größe und Schnelligkeit seiner Verkehrsdampser die Führung unter den see- fahrenden Nationen. Die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd mit je 380 eigenen Schiffen sind die beiden größten der Welt und ver- mitteln auch den bedeutendsten Auswandererverkehr zwischen Europa und den übrigen Erdteilen. Die Dauer der Fahrt von Hamburg nach New Jork beträgt 7—9 Tage, nach Rio de Janeiro 20 Tage, nach Kamerun 19 Tage, nach Daressalam 38 Tage, von Bremerhaven nach Suez 20 Tage, nach Schanghai 46 Tage, nach Yokohama 53 Tage, nach Sydney 47 Tage. Die Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer wird nach Knoten gemessen. (1 Knoten — 1 Seemeile — 1852 m), sie beträgt im Durchschnitt 23—24 Knoten, also 42—44 km in der Stunde. Um solche Geschwindigkeit zu erzielen, müssen

14. Nicolaisches Realienbuch - S. 231

1906 - Berlin : Nicolai
231 Deutschland etwa V6 des gesamten Güterverkehrs im Welthandel. Sie wird nur von England übertroffen. Aber bezüglich der Ausfuhr allein nimmt die Union infolge der reichen Gebiete für Rohstoffe unter allen Staaten die erste Stelle ein. 3. Deutschlands Stellung im Weltverkehr, s.) Eisenbahnen. Der gewaltigen Ausdehnung des Handels entsprechen auch die zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel. Deutschland besitzt das größte Eisenbahnnetz Europas (über 56000 km), dann folgen Rußland, Frankreich, Österreich-Ungarn und Großbritannien. Alle Staaten der Erde übertrifft aber die Union (mit etwa 350 000 km) bei weitem. Das engste Eisenbahnnetz aller Staaten der Erde hat Belgien aufzuweisen. Durch die Eisenbahnen steht Berlin in mehrfacher Verbindung mit den übrigen europäischen Knotenpunkten Madrid — Paris — Brüssel — Moskau und durch die Sibirische Bahn mit dem fernen Osten (Wladiwostock). Den N. Deutschlands durcheilt der Nord-Expreß (Peters- burg— Eydtkuhnen—königsberg—berlin—paris oder auch bis Osteude, Peters- burg—ostende in 43v2 Stunden), und der Orient-Expreß (Paris —Straß- burg—münchen—wien—budapest—belgrad—konstantinopel in 63'/2 Stunden) hat Anschluß an den Berlin—budapest—orient-Expreß. Außerdem durchläuft der Nord-Süd-Expreß die Strecke Berlin — Leipzig — München — Verona in 19 3/4 Stunden. Die bedeutendste Geschwindigkeit erreichen die deutschen Züge auf der Strecke Berlin—wittenberge; sie beträgt durchschnittlich 86 km in der Stunde. b) Dampferlinien. Das weitverbreitete Eisenbahnnetz Deutschlands findet seine Fortsetzung in den zahlreichen Dampserlinien, die dem über- seeischen Verkehr dienen und Deutschland gleichfalls zu einem wichtigen Ge- biete für den Durchgangsverkehr vom Osten und Südosten Europas (Rußland, Ungarn, Rumänien) nach dem Norden und besonders nach England und Amerika machen. Gewaltig sind darum auch nächst dem großen Personen- verkehr die Mengen der nach Deutschland ein- und ausgeführten Waren. Vergleicht man die Größe und Leistungsfähigkeit der Handelsflotten der großen Handelsstaaten der Welt, so behauptet Deutschland auch in dieser Beziehung den zweiten Platz. Während es 1870 noch an vierter Stelle stand, nimmt es jetzt nach England die erste Stelle ein mit 4200 Seeschiffen, darunter 1650 Dampfern. Deutschland hat überhaupt betreffs der Zunahme, der Größe und Schnelligkeit seiner Verkehrsdampfer die Führung unter den see- fahrenden Nationen. Die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd mit je 380 eigenen Schiffen sind die beiden größten der Welt und ver- mitteln auch den bedeutendsten Auswandererverkehr Zwischen Europa und den übrigen Erdteilen. Die Dauer der Fahrt von Hamburg nach New Jork beträgt 7—9 Tage, nach Rio de Janeiro 20 Tage, nach Kamerun 19 Tage, nach Daressalam 38 Tage, von Bremerhaven nach Suez 20 Tage, nach Schanghai 46 Tage, nach Yokohama 53 Tage, nach Sydney 47 Tage. Die Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer wird nach Knoten gemessen. (1 Knoten — 1 Seemeile — 1852 m), sie betrügt im Durchschnitt 23—24 Knoten, also 42—44 km in der Stunde. Um solche Geschwindigkeit zu erzielen, müssen

15. Oberstufe - S. 206

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
206 § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. Die Normannen sind die ersten gewesen, die ausschließlich mit Segeln suhren. Sie haben, durch die schwierigen Verhältnisse ihrer heimatlichen Küsten veranlaßt, die Segelkunst zu hoher Ausbildung ge- bracht. Aber auch sie hielten sich, sobald sie die Nordsee oder Ostsee verließen, sorglich an den Küsten. Indessen die Erfindung (oder vielmehr Ausbildung) des Kompasses um 1300 und die immer mehr ver- besserten Seekarten gaben durch die stets sichere Orientierung die Möglichkeit zur Fahrt ins freie Wasser. Nun erst wurden die großen Seefahrten möglich, die das Mittelalter abschließen. Die nachhaltigste Förderung indes erfuhr der Weltverkehr durch die Einführung der D a m p f s ch i s s e: 1838 befuhr das erste Dampf- schiff den Ozean. Denn unabhängig vom Winde fährt ein Dampfer 3—5 mal so schnell wie ein Segelschiff. Ein Schnelldampfer hat heute eine Geschwindigkeit von etwa 20—24 Seemeilen (oder Knoten) in der Stunde, d. s. 37—44 km. Auch regelmäßige Postdampferfahrten sind eingerichtet, die den Verkehr aller Zufälligkeit der Beförderung ent- heben und die Dauer der Fahrt im voraus zu veranschlagen gestatten. Diese Vorteile sind so wichtig, daß vielfach die Staaten den Dampfschiff- Gesellschaften jährliche Zuschüsse (Subventionen) gewähren, um die regel- mäßigen Postfahrten aufrechtzuerhalten; so zahlt das Deutsche Reich dem Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linie dafür jährlich 5,6 Mill. Mark. Die wichtigsten Linien für den Verkehr von Europa sind: a) nach Amerika: 1. der Norddeutsche Lloyd von Bremen nach New Pork, 8 Tage; 2. dieh am b ur g - Am e r i k a n i s ch e P a k e t fa h r t - A k t i e n - Gesellschaft von Hamburg nach New Jork 8 Tage, nach Mexiko und New Orleans 30 Tage; 3. die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiff- fahrts-Gesellschaft von Hamburg über Lissabon nach Brasilien, 30 Tage; 4. die Cunard- und White Star-Linie von Liverpool nach New Jork, 8—9 Tage; 5. die Red Star-Linie von Antwerpen nach New Jork, 12—13 Tage. Die weitaus größte (zurzeit mit 93 Dampfern) und bedeutendste aller dieser Reedereien ist der Norddeutsche Lloyd. Der Name kommt von einem Kaffeehause her, das Ende des 17. Jahrhunderts in London

16. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 28

1905 - Dresden : Huhle
— 28 — bestimmt ist, berührt auch die Hafenstadt Palästinas, Jaffa. Von Bremerhaven führt eine Strecke über Genua, Port Said, Sues, Aden, Colombo, Singapur nach Hongkong in 42 Tagen. Von der italienischen Hafenstadt Brindisi fährt man nach Hongkong in 30 Tagen und zwar auch mit deutschen Dampfern. Zweiglinien, die bis Neu-Guiuea führen, vermitteln den Verkehr im hinterindischen Jnselmeere. Nach Australien hat der Norddeutsche Lloyd eine Linie von Bremerhaven über Antwerpen, Sonthampton, Genua, Neapel, Port Said, Aden, Colombo, Adelaide und Melbourne nach Sidney ein- gerichtet, die etwa 54 Tage dauert, desgleichen eine von Brindisi nach Sidney und den Samoainseln. Nach Afrika führt eine Linie von Hamburg über Madeira, Togo, Kamerun nach der Walfischbai, mehrere andere in etwa 38 Tagen über Amsterdam, Lissabon, Neapel nach Ostafrika, die Sansibar, Dar es Salam, Delagoabai und Port Elisabeth berühren, eine weitere über Southamptou, Lissabon und Teneriffa nach Süd- afrika und Transvaal. Von Bremerhaven fährt man über Ant- werpen und Gibraltar nach Marokko, von Trieft und Neapel nach Alexandrien und Sansibar. Deutsche Schiffe durchkreuzen selbst den Großen Ozean. So hat die Hamburg-Amerika-Linie auch eine Dampferverbiuduug von New Jork nach Ostasien eingerichtet. § 31. Hleichspostdampferverkehr. Infolge des Gesetzes vom 6. April 1885 wurden regelmäßige Postdampfschiffsverbindungen zwischen Deutschland einerseits und Ostasien sowie Australien ander- seits eingerichtet. Es wurde den deutschen Unternehmern zur Pflicht gemacht, daß die Fahrten auf den Hauptlinien mindestens alle vier Wochen stattfinden, die Sicherheit auf den Dampfern nicht denen anderer Nationen nachstehe, die Fahrgeschwindigkeit im Durchschnitt 1 lx/2 Knoten* betrage, daß ein belgischer oder niederländischer Hafen angelaufen werde und die auf den Postlinien laufenden Dampfer auf deutschen Werften erbaut werden. Der Norddeutsche Lloyd und die Hambnrg-Amerika-Linie haben gegenwärtig den gemeinschaftlichen Betrieb der Reichspostdampferlinien laut Vertrag mit dem Reiche und senden abwechselnd jede zweite Woche von Cuxhaven oder Bremerhaven einen Dampser nach Ostasien. Eine andere vom Reiche unterstützte Postdampferlinie fährt nach Ostafrika, Unternehmer ist die Deutsche Ostafrika-Linie, gegenwärtig verkehren hier die Schiffe alle 14 Tage. Für Handel und Industrie sind die regelmäßigen Verbindungen mit den genannten entfernten Ländern von großem Vorteil gewesen. * 1 Knoten = eine Seemeile = V4 Meile --- 1,852 km. Die großen deutschen Schnelldampfer haben eine Geschwindigkeit bis zu 24 Knoten und darüber stündlich.

17. Die Handelswege und Verkehrsmittel der Gegenwart - S. 12

1897 - Breslau : Hirt
12 Der Weltverkehr. als sie überall im Bereiche ihrer Thätigkeit mit ausländischem und regierungsseitig stark unterstütztem Wettbewerb zu kämpfen hatte; ihre Errungenschaften sind das glänzendste Zeugnis für die hervorragende» Eigenschaften deutschen Geistes. Im Bau begriffen für deu Norddeutschen Lloyd bezüglich fertig gestellt sind augenblicklich ans der Werft des Vulkan zwei Doppel- schrauben-Post-, Passagier- und Frachtdampfer, deren Größe weit über den gegenwärtig größten deutschen Schnelldampfer hinausgeht. Die Länge der Schiffe iu der Wasserlinie beträgt 160 in, die Breite 18,3 m, die Tiefe, vom Oberdeck gemessen, 11,58 in. Das De- placement der Schiffe beträgt brutto 17 700 Tonnen, die Ladefähigkeit etwa 10000 Tonnen. Sie erhalten zwei Maschinen und Doppelschrauben; ihre Geschwindigkeit wird 14 Seemeilen (1 Seemeile — 1852 m, etwa y4 deutsche Meile) betragen. Der dritte für den Norddeutschen Lloyd im Bau befindliche Dampfer ist ein Doppelschrauben-Schnelldampfer, für den Verkehr nach New-Iork bestimmt. Seine Größenverhältnisse sind deu größten bestehenden Schnelldampfern der Welt gleich und zum Teil über- legen. Die Länge des Schiffes beträgt in der Wasserlinie 190,5 m, die Breite 20 m, das Deplacement umfaßt brutto 20500 Tonneu. Es erhält zwei Mafchiueu mit zusammen 27000 Pferdekräften nud eine garan- tierte Schnelligkeit von 21 Knotens in der Stunde, welche die aller übrigen Schiffe übertrifft. Von den gleichen Größenverhältnissen wie die beiden erstge- nannten Dampfer ist für die Gesellschaft noch je einer bei Blohm und Voß in Hamburg und bei Schichau in Danzig im Bau. Weiter bot der Lloyd erst kürzlich noch drei Doppelschraubendampfer von je 100 Meter Länge 1) Der Norddeutsche Lloyd hat im verflossenen Jahre neben der vornehmsten englischen Gesellschaft, der Cnnardlinie, den größten Anteil an der überseeischen ameri- kanischen Postbeförderung aufzuweisen. Die Gesamtmenge der zwischen den Vereinigten Staaten und Europa gewechselten Post betrug 317 591947 gr Briefe und 1579359219 pr Drucksachen. Davon beförderte der Norddeutsche Lloyd allein 77 374163 gr Briefe und 424181259 Ar Drucksachen, also mehr als 25 Prozent der gesamten amerikanischen Post. Er hat auch im Jahre 1895, in welchem bekanntlich infolge der ungünstigen Wirtschaft- lichen Verhältnisse iu den Vereinigten Staaten der Fahrgäste-Verkehr nur einen geringen Umsang aufwies, nach den amtlichen Feststellungen von den sämtlichen, an der Personen- beförderung beteiligten Dampfschiffahrtsgesellschaften den größten Anteil zu verzeichnen. Die Ziffern der verschiedenen Linien stellen sich folgendermaßen: Norddeutscher Lloyd 68887 Personen. Amerikanische Red-Star-Linie 53179 „ Hamburg-Amerika-Linie 45191 „ White-Star-Linie 42539 „ Cunard-Linie 41599 „ Anchor-Linie 26493 „ General-Transatlantique 24956 „ Niederl.-Amerik. Dampfschiff-Gesellschaft 16848 „ Dann folgen noch 8 weitere Linien, die sämtlich unter 19999 Personen bleiben. 2) Ein Knoten = 5,14 rn Fahrt in der Sekunde; der Ausdruck stammt her von der durch wirklich eingeknüpfte Knoten bezeichneten und als Maß für die Schiffsgeschwindig- keit dienenden Abteilungen der Logleine.

18. Neuzeit - S. 465

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 465" — Bahn in Deutschland war die zwischen Nürnberg und Fürth, die 1835, 10 Jahre später als die in England, erbaut wurde. Seit der Zeit wurde ein ungeheures Eisenbahnnetz über ganz Deutschland und Europa ausgebreitet. Tie Länge der Eisenbahnen Deutschlands beträgt weit über 40000 km. Tie Eisenbahnen erleichtern den Handel und Verkehr ungemein. Eine Lokomotive von 100 Pferdekräften befördert in zwei Stunden ebensoviel Güter als 50 zwetspännige Fuhrwerke mit 50 Fuhrleuten in einem Tage; trägt doch ein einziger Bahnwagen mehr Last als vordem ein sechsspänniger Frachtwagen. Die Eisenbahnen verbinden die Länder miteinander, und vor ihrer Schnelligkeit verliert die Raumausdehuung an Bedeutung. Man fährt ja in wenigen Tagen von Lissabon bis Konstantinopel, von Petersburg bis Brindisi, von New-Aork bis St. Franzisko. Fünf- bis zehnmal schneller trägt das Dampfroß den Menschen durch die Welt als die schnellste Postkutsche. Von Paris bis Wien braucht der Expreßzug nur 34 Stunden, ebensowenig der Zug von Wien nach Rom. Von Michalow nach Samarkand, 1500 km, fährt man in 4 Tagen. Am schnellsten fährt man in England, nämlich gegen 80 km in der Stunde. Über 100000 Lokomotiven schnauben auf den unendlichen Schienenwegen dahin, deren Gesamtlänge beinahe 700000 km beträgt. Der Post- und Eisenbahnverkehr ist durch die Erfindung von Fernschreibern und Fernsprechern bedeutend gefördert worden. Die Länge aller Telegraphendrähte beträgt über 40000 Meilen. Außerdem giebt es noch einen Schiffahrtshandel, der sich wieder in zwei Arten gliedert, nämlich in Fluß- und Seeschiffahrtshandel. Der Schiffahrtshandel blühte aber erst auf, als man sich seit der Erfindung des Kompaffes auf das offene Weltmeer wagen konnte und als man seit der Erfindung der Dampfschiffe nicht mehr auf die Gunst der Winde angewiesen war. - Das erste zweckmäßige Dampfboot baute 1807 der Nordamerikaner Fulton und befuhr damit den Hudsonfluß. In Amerika und England breitete sich die Dampfschiffahrt schnell aus. 1818 erschienen die ersten Dampfer auf der Elbe und dem Rhein. Ein Jahr später durchfurchte das erste Dampfschiff den atlantischen Ozean. 1847 ward die erste Postdampferlinie zwischen Europa und Amerika angelegt. Fortwährend vervollkommnete man die Dampfschiffe und vergrößerte ihre Geschwindigkeit. So kann man jetzt in 7—8 Tagen den Weg von Havre nach New-Iork zurücklegen, sodaß das Meer jetzt keine trennende Scheidewand, sondern eine der wichtigsten Brücken des völkerverbindenden Verkehrs geworden ist. Mehr denn 150000 Schiffe vermitteln den Verkehr auf ,den Meeren; etwa 110000 Schiffe laufen in einem Jahre in den deutschen Häfen ein und aus. Gegen 180 Meilen sind sämtliche Wasserwege Deutschlands lang. Wir unterscheiden daher mit Rücksicht aus die Verkehrsmittel drei Arten des Handels: Th. Franke, Prakt. Lehrbuch der Deutschen Geschichte. 2. Teil. 30

19. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 345

1893 - Trier : Schaar & Dathe
345 Aufenthalt an Zwischenstationen abrechnet. 1896 hatte der schnellste Zug in Süddeutschland (Basel—mannheim) eine Reisegeschwindigkeit von 70,9 Km pro Stunde, in Norddeutschland (Berlin—hamburg) 1899 eine Reisegeschwindigkeit von 77,3 Km pro Stunde. Technisch erreichbar sind bei besonders günstigen Verhältnissen Geschwindig- keiten bis 100 und weit mehr Kilometer. In Amerika werden auf einigen ausgezeichneten Linien des Ostens solche Geschwindigkeiten auch geleistet. Die Dampfschiffe, selbst die ausgezeichnetsten Ozean- dampfer, erreichen die Geschwindigkeiten der Eisenbahnschnellzüge nicht. Es ist bereits eine sehr beträchtliche Leistung, wenn auch nicht das höchst Erreichte, daß ein Ozeandampfer auf längerer Fahrt stündlich im Durchschnitt 21 Seemeilen 3 1852 m, also rund 39 km zurücklegt. 24 Seemeilen ist eine Ausnahmeleistung. Ge- wöhnliche Ozeandampfer und Flußdampfer fahren erheblich lang- samer, vollends die Segler im Durchschnitt längerer Zeiten. Wegen der geringen regelmäßigen Schnelligkeit werden in der Pra.ris 3—4 Segelschiffe von 10000 Registertons in der jährlichen Leistungs- fähigkeit einem Dampfer von derselben Größe gleich geschätzt. Erst die Dampferschiffahrt hat eine solche Regelmäßigkeit im trans- atlantischen Verkehr ermöglicht, daß die Abschlüsse auf die Zukunft, Lieferungs- und Termingeschäfte, zur wichtigsten Grundlage des heutigen Welthandels werden konnten. Im allgemeinen ist klar, daß die Daurpfer der Binnenschiff- fahrt mit den Schnellzügen der Eisenbahnen an Geschwindigkeit noch viel weniger konkurrieren können, als die Ozeandampfer. Trotzdem gelingt es der Rührigkeit der Binnenfchiffahrtsunteruehmung da, wo die Eisenbahnen im Frachtverkehr nicht das Höchste leisten, was sie technisch an Schnelligkeit leisten könnten, mit der Bahn nicht nur durch Billigkeit, sondern auch durch Schnelligkeit zu konkurrieren. Regelmäßige Frachtdampfer legen auf dem Rhein pro Tag in der Bergfahrt 180 km (10 km stündlich), in der Talfahrt 200 km pro Tag (1.5 km stündlich) zurück. Besondere Güterdampfboote, welche mehrmals wöchentlich zwischen Köln und Mannheim verkehren und diese Strecke (260 km) 31t Tal in 12 Stunden (22 km pro Stunde), zu Berg in 30 Stunden (8,5 km pro Stunde) zurücklegen, kon- kurrieren erfolgreich mit der Eisenbahn, da ihre Leistungen die Ge- schwindigkeit des Eisenbahnfrachtverkehrs übertreffen und die des Eilgüterverkehrs der Eisenbahnen erreichen. Nach Prof. I)r. Walther Lotz. Verkehrsentwicklung in Deutschland 1800—1900. (Aus Natur und Geisteswelt. B. G. Teubner, Leipzig.) 129. Der Weltpostverein. Im Jahre 1847 bestanden im deutschen Bundesgebiet, zu dem auch Österreich gehörte, 16 verschiedene selbständige Postverwaltungen.

20. Teil 2 - S. 206

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
206 § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. Die Normannen sind die ersten gewesen, die ausschließlich mit Segeln fuhren. Sie haben, durch die schwierigen Verhältnisse ihrer heimatlichen Küsten veranlaßt, die Segelkunst zu hoher Ausbildung gebracht. Aber auch sie hielten sich, sobald sie die Nordsee oder Ostsee verließen, sorglich an den Küsten. Indessen die Erfindung (oder viel- mehr Ausbildung) des Kompasses um 1300 und die immer mehr verbesserten Seekarten gaben durch die stets sichere Orientierung die Möglichkeit zur Fahrt ins freie Wasser. Nun erst wurden die großen Seefahrten möglich, die das Mittelalter abschließen. Die nachhaltigste Förderung indes erfuhr der Weltverkehr durch die Einführung der Dampfschiffe: 1838 befuhr das erste Dampf- schiff den Ozean. Denn unabhängig vom Winde sährt ein Dampfer 3 —5 mal fo schnell wie ein Segelschiff. Ein Schnelldampfer hat heute eine Geschwindigkeit von etwa 20 — 24 Seemeilen (ober Knoten) in der Stunde, d.s. 37 — 44 km. Auch regelmäßige Postdampferfahrten sind eingerichtet, die den Verkehr aller Zufälligkeit der Beförderung ent- heben und die Dauer der Fahrt im voraus zu veranschlagen gestatten. Diese Vorteile sind so wichtig, daß vielfach die Staaten den Dampfschiff- Gesellschaften jährliche Zuschüsse (Subventionen) gewähren, um die regel- mäßigen Postfahrten aufrechtzuerhalten; so zahlt das Deutsche Reich dem Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linie dafür jährlich 5,6 Mill. Mark. Die wichtigsten Linien für den Verkehr von Europa sind: a) nach Amerika: 1. der Norddeutsche Lloyd von Bremen nach Neu-Dork, 8 Tage; 2. die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Gesell- schast (abgekürzt Hapag) von Hamburg nach Neu-Jork 8 Tage, nach Mexiko und Neu-Orleans 30 Tage; 3. die Hamburg-Südamerikanische Dampsschissahrts- Gesellschaft von Hamburg über Lissabon nach Brasilien, 30 Tage; 4. die Cunard- und White Star-Linie von Liverpool nach Neu-Iork, 8 — 9 Tage; 5. die Red Star-Linie von Antwerpen nach New Jork, 12 bis 13 Tage. Die weitaus größte (zurzeit mit 93 Dampfern) und bedeutendste aller dieser Reedereien ist der Norddeutsche Lloyd. Der Name kommt von einem Kaffeehause her, das Ende des 17. Jahrhunderts in London