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1. Das Deutsche Reich - S. 32

1905 - Berlin : Mittler
32 — 4. Hopfenhau. Den Hauptsitz des Hopfenanbaus in der oberrheinischen Tiefebene findet man ebenfalls im Unter- Elsaß. Im Jahre 1902 wurden hier fast 4000 ha mit Hopfenpflanzungen gezählt, die 29 000 dz dieser würzigen Dolden lieferten, d. i. etwa 1/5 des in ganz Bayern gewonnenen Hopfens. Ganz besondere Sorgfalt und liebevolle Pflege läßt man in der oberrheinischen Tiefebene dem 5. Obstbau angedeihen. Er hat seine Heimstätte be- sonders auf der rechten Seite des Rheines, also in Baden, gefunden. Dieses steht unter den süddeutschen Staaten bezüglich der Obstkultur an erster Stelle. Im Jahre 1900 gab es in ganz Baden fast 9 Millionen Obstbäume. Am stärksten hat sich der Obstbau entwickelt an den Nordabhängen des Kaiserstuhles, am Westrande des Schwarzwaldes und seiner nördlichen Ausläufer sowie in der Heidelberger Gegend, wo Klima und Bodenzusammen- setzung ihn besonders begünstigen. 1. Anbaugebiete für Steinobst, besonders Früh- kirschen, sind a) der Westrand des Odenwaldes (sogenannte Berg- straße) und das Neckartal bei Heidelberg. b) Das Kinzigtal. c) Der Kaiserstuhl, wo 5000 bis 6000 Kirschbäume etwa 15 000 bis 20 000 Zentner Kirschen liefern. d) Die Brühler Gegend. Hier hat statt der Frühkirsche die Frühzwetsche große Handelsbedeutung erlangt. Der Ertrag beziffert sich auf 20 000 bis 25 000 Zentner im Jahre. 2. Anbaugebiete für Kernobst. Den Mittelpunkt bilden : a) Wertheim. b) Der Seekreis. Diese Gegend ist die eigentliche Obst- kammer des Landes. Der durchschnittliche Ertrag erreicht die ungeheure Menge von 148 000 Zentnern. 3. Beerenobst-Anbaugebiete. Solche sind besonders die Gegend um Heidelberg und das Murgtal. Ii. Bergbau. Der wirtschaftliche Wert der Tiefebene äußert sich endlich noch im Bergbau. Bleiglanz und Zink- blende werden bei Freiburg gewonnen. Ferner liefern die dem Großherzogtum Baden gehörigen

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1. Bd. 2 - S. 507

1819 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland. Baden 507 «an; freie Kornausfuhr begünstigt), Feldbau, Wollf. Der Mfl. Langenargen am Bodensee, 1600 E. Schiffahrt.^ 16) Wa ldsee 8 2. M. 13,000 E., wo die St. Wal dsce 1400 E. Das D. Schüssenrred (des Grasen von Stcrnberg) 483 E. 17) Wangen 5^ O. M. 17,700 E., wo die St. Wangen am Fl. Argen, 1200e. Eisenhammer, Pfannen- und Waffenschmie- den, Lernwandhandel. Isny (des Grafen von Huadt) 1700e. Leinwandhandel. Vii. Das Großherzogthum Baden. Hülfsmittel. I. G. T.ulla Ch. des Großher;. Baden. Carlsruhe, ig,i. — F. W. Streit topvgr. milit. Atlas re. s. S. 46z. — Desf. Charte vom Kön. Württemberg und dem Grossh. Baden. Weimar, 18".— (Eichrodt und % L. Büchler) das Großherzogchum Baden nach seinen Kreisen, Hofgerichtsprovinzen und Amtsbezirken topographisch dargestellt. Lte Aust. m. 1 Ch. (die vorher genannte von Tulla). Carlsruhe, 1514. 3. — C. G. Dümge geographiae et historiae dwc. magni bademis primae liueae. Parsi. Heidelberg, 3.809. 8. mit des Verf. Verbesserungen in heidelb. Iahrbüch. 1310. Heft 18 und 26. — I. G. Widder Beschr. des Pfalz am Rhein. 4 Theile. Frankfurt, 1786.3."- G. Reinbcck Heidelberg und seine Umgebungen. Tübingen, 1303. 6. — I. L. Klü bcr Be- schreib. von Baden und seinen Umgebungen 2 Bande. Tübingen, 1310. 8r m. i Ch. und 5 Kpf. — Das badensche Regierungsblatt. — I. B. Kolb hist. fiat, topogr. Lexicon von dem Großh. Baden. Zbde. Carlsruhe, 1313 —16. 3. — I. La m pad i u s (Le i ch tl e n) Beitrage zur Vaterlandsgeschichte re. Carlsruhe, ign. 3. — E. W. F. L. v. Drais Beitrage zur Kulturgeschichte und Statistik von Baden. Carlsruhe^ 1796. 3.— Dess. Geschichte der Regierung und Bildung von Baden unter Karl Friedrich. 2 Bände. Ebendas. 1316 — 13.3. — Th. Hart leben starist. Gemälde von Carls- ruhe. Carlsruhe, 1315. 3. m. 2 Kpf. — A. Schreiber Gemälde von Baden mit seinen Heilquellen und Umgebungen. Heidelberg, 1317. 6- m. Kpf. — De ss. Handbuch für Reisende nach Baden, in das Murgthal und auf den Schwarzwald. Heidelberg, 1313. 3. rn. Ch. und Kpf. — Dess Heidelberg und'seine Umgebungen. Heidelberg, 1311. 3. m. z Kpf. und , Ch. — Gemälde von Hei- delberg , Manheim, Schwetzingen, dem Odenwalde und Neckar- thale; hcrausgeg. von H. v. Chezy. Heidelberg, 1316. 3. m. 1 Ch. Dazu: I. Roux malerische Ansichten zu dem Werke der Fr. v. Chezy, mit einem kurzen Texte von A. Schreiber, istes Heft mit 6 Bl. Heidelberg, 1319. Fol. (6 Hefte werden noch erwartet.) — A. v. Löwis die Gegend von Heidelberg. Hcrausgeg. von W. v. D ittmar. 2te Ausgabe. Berlin, 1316. 3. — Führer für Fremde durch die Ruinen dehheidelberger Schlosses (von Leger). Heidel- berg, 1315. 8. — P. I. Schneider mediz. fiat. Topograhre von Ettlingen. Carlsruhe, 1313. 3. — Verhandlungen der zweiten Kammer der Standeversammlung Badens, istes Heft. Cssrlsruhe, -319. 3.

2. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 331

1849 - Karlsruhe : Groos
/ Das Großherzogthum Baden. 331 dem Treffen Lei Seckenbeim drei Fürsten, unter welchen Karl I. Markgraf von Baden war, gefangen, und führte sic auf sein Schloß Heidelberg in Gewahrsam. Kurfürst Ludwig V., der auch der Friedfertige heißt, erhielt während des Bauernkriegs die Ruhe in seinem Lande, trug zur Beendigung dieses Kriegs das Meiste bei und suchte der Neformation einen friedlichen Fort- gang zu geben. Die Kurfürsten Friedrich Ii., der Weise, und Otto Heinrich führten die Neformation in ihrem Lande ein. Kurfürst Friedrich Iii., der Fromme, nahm das reformierte oder kalvinische Glaubensbekenntnis an, und verbreitete dasselbe um das Jahr 1500. Die Professoren Zacharias Ursinus und Kaspar Olevianuö verfaßten auf seinen Auftrag hin den Heidelberger Katechismus. — Kurfürst Friedrich V. nahm 1010 die Königskrone der protestantischen Böhmen an, verlor aber in dem darüber ausgebrochenen 30jährigen Kriege nach der Schlacht auf dem weißen Berg zu Prag dieselbe wieder und damit sein eigenes Land und die Kurwürde, welch letztere auf den Herzog Marimilian von Baiern überging. 1022 verwüstete der bairische Feldherr Tillp Heidelberg auf das Schrecklichste. Friedrichs Sohn, Karl Ludwig, erhielt bei dem westphälischen Frieden wiederum die Nheinpfalz, ward zum achten Kurfürsten mit der Würde eines Erzschatzmeisters eingesetzt, mußte aber die Oberpfal; an Baiern abtreten. — In dem organischen oder pfälzischen Erbfolgekrieg ward 1036 Heidelberg und die ganze Nheinpfalz von deir Franzosen auf das Empörendste verwüstet und das schöne Schloß zu-Heidelberg, zu dessen Aufbau sieben Kurfürsten ihre Schätze aufgeboten hatten, auf das Muthwilligste zerstört. — 1720 verlegte Kurfürst Karl Philipp, durch den Streit um den Besitz der heiligen Geistkirche aufgebracht, seinen Hof von Heidelberg nach.mannheim. 1803 kam die Pfalz und mit ihr auch Heidelberg an das Haus Baden. Der badische Kurfürst Karl Friedrich half der herabgekommenen Hochschule durch bedeutende Unterstützung auf. Mannheim war zu Anfang des 17. Jahrhunderts nur ein Dorf. Kurfürst Friedrich Iv. faßte 1000 den Entschluß, an der Stelle dieses Dorfes eine Sradt nach holländischer Art zu grün- den und neben ihr eine Festung, die Friedrichsburg, anzulegen.

3. Das Deutsche Reich - S. 202

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 202 — das einstige Walddorf, eine volkbelebte, gewerbreiche Großstadt mit mehr als 150 000 Einwohnern, c. Vielfach unterscheidet man in Baden: Oberland, Unterland und Seegegend. Wo suchst du diese Gebiete? Zusammenfassung. 6. Heidelberg. lskizze.) Ziel: Heute suchen wir im Geiste die deutsche Stadt auf, die alle Reisenden bezaubert hat, und die noch keiner ver- ließ, ohne sich wieder nach ihr zu sehnen: Heidelberg.^ 1. Mit Hilfe guter farbiger Bilder versetzen wir die Kinder auf die Schlohterrasse von Heidelberg und lassen sie hineinschauen in die burgenumrahmte Rh ein ebene, hinunter zu dem schiffetragenden, brücken- überspannten, klaren Neckarstrome, hinüber zu den Hügeln, an denen die Traube reift, die Aprikose lacht, und hin auf die langaus- gedehnte, zwischen Bergabhang und Flußufer sich hinziehende blühende Stadt, an die sich so viele Sagen und geschichtliche Erinnerungen knüpfen, die ein so fröhliches Völklein beherbergt, so viele kenntnisreiche Lehrer, so viele heitere, wissensdnrstige Jünglinge, und führen ihnen so vor Augen, wie der Dichter Scheffel, dessen Denkmal auf dem Schloß- berge steht, Tausenden aus der Seele gesprochen hat, als er sang: Alt Heidelberg, du feine, ! Und kommt aus lindem Süden du Stadt an Ehren reich; am Neckar wie am Rheine kein' andre kommt Dir gleich. Stadt fröhlicher Gesellen, an Weisheit schwer und Wein, klar ziehn des Stromes Wellen, Blauäuglein blitzen drein. der Frühling übers Land, so webt er dir aus Blüten ein schimmernd Brautgewand. Auch mir stehst Du geschrieben ins Herz, gleich einer Braut, es klingt wie junges Lieben Dein Name mir so traut. Und stechen mich die Dornen, und wird mir's drauß zu kahl, geb ich dem Roß die Spornen und reit ins Neckartal. 2. Und wenn wir uns so in das herrliche Landschaftsbild vertieft haben, wenden wir uns um und richten unsere Aufmerksamkeit auf die Schloßruine, die hoch über der freundlichen Stadt thront, unsere Gedanken zurücklenkt in die Vergangenheit und uns erzählt von Un- menschen und von niederträchtigen Taten, die in den Chroniken aus i) Goethe: „Die Lage der Stadt und Umgegend hat etwas Ideales, das man sich erst recht deutlich machen kann, wenn man mit der Landschaftsmalerei bekannt ist, und wenn man weiß, was denkende Künstler von der Natur genommen und in die Natur hineingelegt haben "

4. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 219

1858 - Osnabrück : Rackhorst
219 neben dem ewig sprudelnden Springquell des Wassers, von welchem schon der alle Opiz sang: „Du edler Bronnen dn, mit Ruh' und Lust umgeben, Mit Bergen hie und da als eine Burg umringt, Prinz aller schönen Quell', aus welchen Wasser dringt, Anmulhiger, denn Milch und köstlicher, denn Reben," und wir schauen den Forellen zu, wie sie in den drei großen Weihern, welche die Quelle speist, zu Tausenden durch und neben einander wimmeln. Und abermals geht der Weg bergan, rechts die reizendste Fernsicht auf den tief unten flutenden Neckar, und am nahen jenseitigen Ufer der rebenbewachsene Heiligenberg, bis vor uns das herrliche Schloß sich ausbreitet mit seinen gewal- tigen Trümmern, und der Schloßgarten uns aufnimmt in seinen kühlen und duftenden Schatten. Fern am Horizont ziehen eben zwei Gewitter heran und wir flüchten in die eleganten Räume der Restauration. Ein feiner Regen hat inzwischen Wald und Flur noch frischer und grüner gemacht, und das trunkene Auge vermag kaum sich loszureißen von dem entzückenden Blick in das schöne Thal, das weit nn Hintergründe das Silberband des Rheins und die hohen Vogesen säumen, weit und immer weiter heraustretend aus den grünen Bergen rechts und links, unmit- telbar zu Füßen die freundliche lebendige Stadt, ein einziger großer Garten voll Fruchtbarkeit und Lieblichkeit. »Die Lage der Stadt und Umgegend", sagt Goethe, »hat etwas ideales, das man sich erst recht deutlich machen kann, wenn man mit der Landschaftsmalerei bekannt ist und weiß, was denkende Künstler von der Natur genommen und in die Natur hineingelegt haben." — »Wenn", sagt Kotzebue, »ein Unglücklicher mich fragt, wo er leben müsse, um dem lauernden Kummer dann und wann eine Stunde zu entrücken, so nenne ich ihm Heidelberg; und wenn ein Glücklicher mich fragt, welchen Ort er wählen solle, um jede Freude des Lebens frisch zu kränzen, so nenne ich ihm aber- mals Heidelberg." Ja, dieses lachende, sonnenbeglänzte Thal ist wahrlich das Paradies Deutschlands! Oder sollen wir das Murg- thal mit dem nahen Baden-Baden und seiner romantischen Um- gebung so nennen? — Noch eine kurze Wanderung machten wir durch das Schloß selbst, um die alten Erinnerungen wieder auf- zufrischen: fast 500 Jahre wohnten hier die Kurfürsten von der Pfalz, denn Heidelberg war die Hauptstadt der Nheinpfalz, bis Karl Philipp 1720 nach Mannheim zog. Im Jahre 1689 ließ der französische General Melac, der berüchtigte Verwüster der Pfalz, das Schloß in die Luft sprengen; 1693 wurde die Der-

5. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 187

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 187 — renbe, lautlose Versammlung: „Seine Kaiserliche und Königliche Majestät — Kaiser Wilhelm lebe hoch!", was sechsfach wieberholt würde. Darauf reichte mir der Kaiser die Hand in äußerst herzlicher Weise . . 149. Großherzog Friedrichs I. Persönlichkeit. (Dove: Großherzog Friedrich b. Baden. Heidelberg 1902. 167 f.) „Mein Gesamteinbruck ist ein burchaus günstiger. Schon die äußere Erscheinung ist bestechenb. Der Großherzog ist von mittlerer Größe, freitrtbltchm schönen Gesichts, namentlich hat er gute und weise Augen; seine Haltung ist frei und sicher, ohne alle Ziererei und Affektation von künstlicher Würbe, immer ruhig und gemessen. Er erscheint gleich gut in bürgerlicher und militärischer Kleibung, ist gleich liebensnmrbig und höflich im Cercle ober unter vier Augen in seinem Arbeitszimmer. Sein Privatleben ist musterhaft; die Ehe ist eine sehr glückliche, die Erziehung der Kinder höchst verstänbig, die ganze Einrichtung des täglichen Verhaltens einfach und anstänbig. Die Mäßigkeit in Speise und Getränk übersteigt fast das erlaubte Maß; es wirb keiner der noblen Passionen gefrönt. Der Großherzog spielt nicht, geht einmal im Jahr auf die Auerhahnjagb, hält einen schönen Marstall, ohne ein lei bensch östlicher Reiter zu sein, gibt einen säst unverhältnismäßigen Zuschuß zum Theater, währenb er selbst es kaum besucht. Er liest viel, namentlich politische und historische Schriften, hat ein lebenbiges Interesse für Kunst, besonbers für Malerei; feine liebste Erholung ist stilles Leben auf dem Laube, vor allem auf der reizenben Insel Mainau. Der Großherzog ist ein guter Haushälter, aber der Hos für Fälle, in welchen die Entwickelung von Glanz angezeigt erscheint, prächtig eingerichtet und vortrefflich geleitet. Ein unzweifelhafter Beweis von der Gefunbheit der gesamten innersten Verhältnisse ist die Beschaffenheit der obersten Hofbeamten und sonstigen nächsten Umgebungen. Es sinb lauter ehrenwerte einfach anftänbige Männer, welche ihren Dienst-ausgaben nachkommen, ohne eine Spur von ungebührlicher Einmischung, am wenigsten in die Staatsgeschäfte.

6. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. V

1903 - Wittenberg : Herrosé
Inhaltsverzeichnis. Y gesichts sollst du dein Brot essen..................... 70 50 (55). Der Vater gibt dem Sohne seine Uhr................71 51 (56). Bier Regeln für den Haus- stands ....................71 52 (57). Die Sorgen...............72 53 ( 58). Ermunterung.............72 54 (59). Sonnenschein und Regen 72 55 (60). Schwarzseher . . . ^ . 73 56(61). Kampf mit der Welt . . 73 57 (62). Ein und aus, auf und nieder!....................73 58 (63). Das Höchste ..... 73 59 (64). Über ein Stündlein . . 73 ì 60 (65). Abendlied eines Bauern . 74 61 (66). Sommerabend .... 74 62 (67). Märzenwind...............75 63 (68). Sommernacht .... 75 64 (69). Nebeltag im Herbste . . 75 65 (70). Wächterruf...............76 66 (71). Vor der Kirchzeit ... 76 67 (72). Sonntagsfeier .... 78 68 (74)- Zum neuen Jahr ... 80 69 (75). Das Leben auf dem Lande 81 70 (76). Der zufriedene Bauer . . 83 71 (77). Von der Arbeit .... 83 ! 72 (78). Der Wirt muß vorauf . 84 73 (80). Sprichwörter und ihre Deu- tung: a) Frisch gewagt ist halb gewonnen................85 j b) Erst wäg's, dann wag's 85 a) Borgen macht Sorgen 85 74 (81). Ein Gang ums Tor . . 86 75 (82). Wo nichts ist, kommt nichts hin........................86 76 (83). Wie es Oberlin mit den arbeitsscheuen Bettlern machte.....................87 77 (84). Der Schatzgräber ... 88 78 (85). Bauer Rückwärts ... 88 79 (86). Die alte Waschfrau ... 90 80 (87). Gebückt, gebückt! ... 90 81(88). Eine Stunde der Versuchung 91 82 (89). Handwerk und Handfertig- keit bei den alten Deutschen 93 83 (90). Der Dorfschmied ... 94 84(91). Mit Gott!...................94 85 (92). Der Meineid..............95 Iy. Nahrung und Notdurft des Leibes und Lebens. 86 (93). Der Wegweiser .... 97 87 (94). Sprüche, Sprichwörter u. Merkworte...............98 88 (95). Das Habermus .... 99 * 89 (96). Salomo u. der Säemann . 101 90 (97). Die Geschichte vom Stück Brot......................101 91 (98). Das Mahl zu Heidelberg 104 92 (99). Vom frischen Wasser . 106 93(100). Von der Nahrung . . 107 94 (101). Die Ernährung der Fa- milie ....................109 95 (102). Wie kommt man mit seinem Verdienste aus? 110 96 (103). Spruchweisheit . . . 112 97 (104). Von Kleidern u. Schuhen 112 98(105). Unsere Wohnung. . .114 99 (106). Die Feuerung. . . . 116 100(107). Die Steinkohlen . . .117 101 (108). Die Beleuchtung durch Petroleum.................119 102 (110). Vom Kienspan bis zur Elektrizität..............121 103 (111). Halt' zu Rat früh u. spat, so jeder etwas übrig hat! 124 104 (112). Sparen macht nüchtern 126 10& Das Alkoholgift . . . 127 Y. Gesundheit und ihre Pflege, Krankheit und ihre Heilung. 106 (114). Krankenwacht .... 129 107 (115). Sprüche, Sprichwörter u. Merkworte.............131 Der Mann mit der Maschine..............132 Vom Waschen und Baden 133 Die Kunst, alt zu werden 136 Die wundertätige Waffe 138 Die Pflege der Verdnu- ungs-, Ätmungs- und Sinnes-Werkzeuge . . Über Krankenpflege . . Die Behandlung Ver- unglückter bis zur An- kunft des Arztes: A. Scheintod .... B. Vergiftungen . . . C. Verletzungen durch äußere Gewalt . . D. Verbrennungen . . E. Biß eines tollen oder der Tollwut verdäch- tigen Hundes sowie einer Schlange . . 115 (124). Über Hausmittel . . . 108 (116). 109 (117). 110(119). 111 (120). 112(121). 113 (122). 114 (123). 139 142 144 146 147 148 148 149 Yi. Bildung und ihre Bedeutung. Besitz und seine Pflichten. 116 (126). Die rechte Arbeit . . 152 117 (127). Die sechs Hilfszeitwörter 152 118 (128). Sprüche, Sprichwörter u. Merkworte............153

7. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 123

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
'Tn ie Himmelskörper. Zu allen Zeiten und bei allen Völkern haben die Himmelskörper, ihr schöner Glanz, ihr sicherer Gang, manchmal aber auch plötzlich auftretende Erscheinungen am Himmel die Aufmerksamkeit und die Bewunderung der Menschen hervorgerusen. Dem großen englischen Gelehrten Newton (spr. njut'n) hat die Pracht und Ordnung des Sternenhimmels eine solche Ehrfurcht eingeflößt, daß er nur mit unbedecktem Haupte zum gestirnten Himmel hinaufsah. Manche heidnische Völker gingen in ihrer Hochachtung vor den Gestirnen so weit, daß sie diese als göttliche Wesen verehrten. Die herrliche Welt der Gestirne kann jedermann betrachten, jedermann kann sich an ihr erfreuen, sei er arm oder reich, jung oder alt, gelehrt oder ungelehrt. Das ist auch immer geschehen. Alle Stände haben an der Erforschung des Himmels mitgearbeitet und arbeiten heute noch mit. Ein einfacher Landwirt hat einst einen Kometen entdeckt. Einem Kapellmeister ist es gelungen, während der Pause eines von ihm gegebenen Konzertes einen neuen Planeten aufzufinden. Ein Domherr hat die richtigen Be- wegungen unserer Erde erkannt. Ein Kaufmann ist zum besten Berechner der Bahnen unserer Gestirne geworden. Am meisten arbeiten die Sternkundigen oder Astronomen an der Erforschung der Sternenwelt. Sie sitzen in klaren, kalten Nächten in ihren Sternwarten und schauen mit ihren gewaltigen Fernrohren zum Himmel hinauf. Auch Baden hat eine solche Sternwarte. Sie steht auf dem Königstuhl bei Heidelberg. Die Astronomen beobachten nicht nur die Gestirne, sondern sie berechnen auch ihren Laus. Die Genauigkeit, mit der sie dies fertig bringen, ist erstaunenswert. Das Ein- treten von Sonnen- und Mondfinsternissen und ähnlicher Erscheinungen wird bis auf die Sekunden hin genau ausgerechnet, und die Rechnung stimmt immer. 1. Die Svnne. Die Sonne ist weit von uns weg. Wenn ihre Lichtstrahlen die Erde treffen, so ist sie schon 8 Minuten und 20 Sekunden aufgegangen. Daraus ergibt sich, daß ihr Abstand von der Erde 150 000 000 km beträgt. Wenn wir sie trotz dieser weiten Entfernung doch noch so groß sehen, so muß sie in Wirklichkeit eine gewaltige Ausdehnung besitzen. Die Größe der Sonne kann man leicht ausrechnen. Die Astronomen, die auf ihren Sternwarten außer großen Fernrohren auch genaue Meßwerkzeuge besitzen, haben den Winkel gemessen, unter dem uns die Sonne von der Erde aus erscheint. Dieser Winkel beträgt etwas über einen halben Grad, nämlich 32 Bogenminuten. Denkt man am Him- melsgewölbe durch die Sonne hindurch einen großen Kreis gezogen, dessen Mittelpunkt die Erde ist und der senkrecht auf dem Horizont aufsteht (siehe Abb. S. 124), so hat dieser Kreis einen Halbmesser von 150 000 000 km, also einen Umfang von 942 Millio- nen km. Das Stückchen des Kreises, das durch die Sonne geht, hat 32 Bogenminuten, der ganze Kreis aber 360 - 60 — 21 600 Bogenminuten. Wir können nun folgendermaßen schließen: Bei 21 600 Bogenminuten ist der Umfang des Kreises 942 000 000 km, wie groß ist dann jenes Stück des Kreisumfanges, das zu 32 Bogenminuten gehört? 21 600 942 000 000 1 - 32 32 21 600 = 1 395 555,55 km Dieses Stückchen ist aber der Durchmesser der Sonne. Wir können ihn rund zu 1 400 000 km annehmen. Der Umfang der Sonne ist demnach 4 396 000 km. Da der Umfang der Erde am Äquator 40 070 km beträgt, so kann man fast 110mal um die Erde herumwandern, bis nur eine Wanderung um die Sonne vollbracht ist. Wer die Kugel berechnen kann, wird bei der Ausrechnung des Kubikinhaltes der Erde und der

8. Das Badnerland - S. 14

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 14 — Die vergftratze.') Wohl eine der fruchtbarsten Gegenden unseres Vaterlandes zieht als schmaler Streifen am westlichen Fuße des Odenwaldes von Heidelberg nach Norden. Davon gehören etwa 30 km Baden an. (Laudenbach an der Grenze.) Dieser Landstrich führt den Namen Bergstraße. An Lieblichkeit und Schönheit kann sich dieser Streifen Landes getrost neben andre viel gerühmte Gauen Badens stellen. Nicht übertrieben ist es, wenn die Bergstraße als das Paradies Badens bezeichnet wird. Ost schon Ende Februar, wenn sich sast noch nirgends ficht- bares Leben in der Natur zeigt, bricht die milde Frühliugssoune die Knospen der Mandelbäume auf, und diese prangen im herrlichsten Blütenschmucke. Nun folgen die vielen Hundert Kirschbäume, wo- mit die Berglehnen bewachsen sind. Ein Blütenschnee bedeckt die gesegnete Flur. Aus dem reinen Weiß der Kirschbäume leuchtet hie und da das zarte Rot der Pfirsich- und Aprikosenbäume deut- lich hervor. Die übrigen edlen Obstbäume, die mit den vorher genannten einen wahren Hain bilden, legen nun ebenfalls ihren Hochzeitsschmuck an. Ein bezauberndes Bild für das Auge! An den sonnigen Abhängen der Odenwaldberge ziehen sich grüne Weinberge hin, in denen der feurige Bergsträßler glüht. Niedliche Rebhäuschen erheben sich aus den Rebpflanzungeu. Aus steiler Höhe grüßen bei Weinheim und Schriesheim zerfallene Burgen hinunter ins Tal und erzählen uns Sagen. Ein Kranz freundlicher, unter Obstbäumen versteckter Dörfer zieht am Fuße der Odenwaldberge hin. Die verkehrsreiche Landstraße, welche die einzelnen Orte der Gegend und Heidelberg mit Frankfurt verbindet, bildet eine wahre Allee von Wallnuß-, Äpfel- und Birnbäumen. Die vielgestaltigen Formen des Gebirges mit seinen tief ein- geschnittenen Tälern verleihen der Bergstraße einen besonderen Reiz. Von der Bergeshöhe erblickt das Auge eiuen wunderbaren Teppich, gebildet von den fruchtbaren Äckern und saftig grünen Wiesen der Ebene. Das milde Klima der Bergstraße läßt eine Menge Obst, be- sonders Kirschen und Nüsse, dann aber anch die edlen Früchte des Südens wie Mandeln, Aprikosen, Pfirsiche und Kastanien reifen. Daneben wächst ein vorzüglicher Wein, wie der „Lützelsachser Rote", der weit und breit bekannt und berühmt ist. Der nahrhafte Löß- und Lehmboden der Ebene bringt Ge- treide, Gemüse, Futter- und Handelspflanzen (Tabak) in Hülle und Fülle hervor. *) Um dem Lehrer, dem die Bergstraße fremd ist, die Zusammen- fassung aus vorhergehender Katechese zu ersparen, wird diese Schilderung beigefügt.

9. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 7

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 7 der pfaltzgraff fro und drappten all gemach durch das weiden by Seckenheim und do wordent sie der fyent sychlig und die fyent ir widerumb. In dem schickten sie off beid sitten, das sie ir spitz machten, in dem kam des pfaltzgraffen fußvolg zu im. — Und also drappten die Vorritter von beiden Hern und schus-sent sych mit ein ander, und dar nach troffent beide huffen mit ein ander, daz was zwuschen 12 und ein uwer, und gesygt der pfaltzgraff und der bischoff von Meintz. und also wart der mar-graff von Baden, der bischoff von Metz und graff Ulrich von Würtenberg gefangen mit iren grossen, fryen rittern und knechten. Item den bischoff von Metz liß er gein Manheim legen gefangen in des babstes gemach; item den margraffm von Baden und graff Ulrich von Württenberg liß er gefangen ligen off sin sloß gein Heidelberg und leyt yclichen sunder in ein kamer und liß auch yclichem ysenring an legen und ketten und gab ir yglichem zwen edeltnan zu und ein knecht, die ir toartent tag und nacht, aber er hist den ntargraffen harter dan den Württenberg. das waz alles darumb, daz der margraf trulos und meineidig an ein was worden von zweier lehen wegen, die er von der Pfaltz hett, und zoch vor, der babst hette in gelediget aller glubde und eyde. Zu lest vor fastnacht liß der pfaltzgraff den marggrafen von Baden und den von Württemberg graffen, ritter und knecht, in stock fchlißen und lagen alle in der gewelbten stoben off der bürge zu Heidelberg; aber her Schan von Vinstingen der kam gein Heidelberg und hals dem bischoff und sin graffen, rittern und knechten balde uß. Aber der utargraff von Baden und der von Württenberg lagent wol fünff Wochen in den stocken; also lagent sie gefangen bis off 8 tage nach oftern (18. April); die wirt wölten auch bezalt sin, wan eß waz großer kost off die leist-unge gegangen, und also kam der marggraff uß, daz er ledig wart; daz waz 8 tag nach oftern. . . . Und da yglicher her einer nach dem andern uß kam, da lut er in zu disch mit sinen rittern und knechten, und botte es in wol, und schanckte ir Yglichem einen schonen Hengst alz gut alz hundert gülden, und liß off trumpten und pissen, biß sie alle off die bürg koment und zu tysche gesassent.

10. Das Badnerland - S. 15

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 15 — Die Bewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Ackerbau, Viehzucht, Wein- und Obstbau. Für die Produkte ihrer Äcker, Weinberge und Obstbäume finden die Bauern in den volkreichen Städten der Nähe, wie Wein- heim, Mannheim, Heidelberg, ja auch Frankfurt willige Abnehmer. Ein reger Austausch der Güter zwischen Land und Stadt herrscht also hier. Infolgedessen hat sich ein besonderer Beruf, der der Händler, unter den Bewohnern der Bergstraße entwickelt. Außer den zwei genannten Berufsarten ist auch der der In- dustriearbeiter nicht zu vergessen. Eine große Zahl Arbeiter ist in den verschiedenen Fabriken Weinheims, Heidelbergs und Mann- heims beschäftigt; deshalb sind die Orte der Bergstraße sehr dicht bevölkert. Grientierungssragen: Welchen Landesteil Badens heißt man Bergstraße? Warum heißt man diesen Teil Bergstraße? Was breitet sich westlich der Bergstraße aus? Was liegt östlich von der Bergstraße? Welches sind die wichtigsten Orte an der Bergstraße? Warum ist die Bergstraße so fruchtbar? Wo wächst der bekannteste Bergsträßler Wein? Worin besteht die Schönheit der Bergstraße? Womit beschäftigen sich die Bewohner?

11. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 70

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 70 — sendet worden ist, erleichtert werden. Wir glauben auch, uns desselben bei der nöthigen Verschickung nach Paris vorzüglich bedienen zu müssen. Die Bedingungen des würtembergischen Waffenstillstandes sollen sehr hart sein, woraus wir für hier keine gute Vorbedeutung ziehen können. (Bericht des Geh. Rates an Karl Friedrich.) 68. Friede zwischen Baden und der französ. Republik, 22. Aug. 1796. (Pfister: Geschichtl. Darstellung der Staatsverfassung des Großherzogtums Baden. Heidelberg 1829. Beilagen S. 10.) Art. 1. Zwischen der fränkischen Republik und Sr. Hochfürstlichen Durchlaucht dem Markgrafen bort Baden wird Friede, Freundschaft und gutes Vernehmen feyn. Dem zu Folg sollen, bort der Ratifikation des gegenwärtigen Vertrags an, alle Feindseligkeiten zwischen beiden Staaten aufhören. Art. 2. Der Markgraf von Baden widerruft alle von ihm geschehene, öffentliche oder geheime, Anhänglichkeit, Beistimmung und Zutritt zu den gegen die fränkische Republik bewaffneten Coa>itionen, zu jedem Trutz- und Schntzbündniß, das Er gegen Sie eingegangen haben möchte. Er wird in Zukunft an keine Macht, welche Feindin der Republik ist, irgend ein Con-tingent oder Unterstützung an Mannschaft, Pferden, Lebensrnitteln, Geld, Kriegsrnunition, oder sonst etwas liefern, selbst wenn Er als Mitglied des teutschen Reichs dazu aufgefordert würde. Art. 3. Die Truppen der fränkischen Republik sollen durch die Lande Sr. Hochsürstl. Durchlaucht frei durchziehen, sich darin aufhalten, und alle zu ihren Operationen nöthigen Kriegsposten besetzen können. Art. 4. Se. Hochfürstl. Durchlaucht der Markgraf von Baden tritt für sich, seine Nachfolger und Erben ab, und überläßt der fränkischen Republik alle Rechte, die ihm auf die Herrschaften Rodemachern und Herspringen, in dem bormaligen Herzogthum Luxemburg, zustehen mögen; seinen Antheil an der Grafschaft Sponheim, und feine Rechte auf den andern Theil; die Herrschest Gräben st ein; die Ämter

12. Lesebuch der Erdkunde - S. 32

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
32 Einleitung. B. Die hauptsächlichsten Rodengestalten der Erdoberfläche. einen fruchtbaren wohlbedüngten Boden und halten ihn mit ihren Wurzeln fest, damit nicht die Regengüsse ihn an den Bergabhängen hinabschwemmen und die Gebirge am Ende kahl dastehen, bis auf den nackten Fels ihrer Decke beraubt. Dies alles erkennt man erst in Ländern, in denen eine schonungslose Aus- rottung der Wälder geschehen ist. Da zeigt sich, wie die kahlen Abhänge der Gebirge Hitze und Dürre verursachen, wie die Bäche versiegen und bei jedem Ge- witterregen zu Bergströmen werden, die im Thal die fruchtbaren Gefilde mit Gestein überschütten und zerstören; wie die Flüsse kleiner werden und aufhören schiffbar zu sein, wie sogar das Klima immer schroffer, heißer und kälter wird, und wie der Mangel an Holz die Gewerbe hemmt und den Wohlstand der Bewohner vermindert. (Beispiele: Griechenland, Dalmatien, Südfrankreich.) Doch wir eilen, nach dieser flüchtigen Übersicht über die mancherlei Gestalten der Bergländer zu eiuem lebendigen Bilde zu kommen. c) Einzelne Landschaften im Berglande. § 28. Eine der schönsten Berglandschaften in Deutschland findet sich in der Nähe des oben betrachteten Mannheim: und es ist dies die Gegend von Heidelberg. Von Mannheim aus gewahrt man im Osten einen Einschnitt in das schöne Gebirge des Oden Wal des, dessen bergumkräuzter Abfall zur Rheiuebeue durch die Straße an feinem Fuße hin, die „Bergstraße", weit und breit berühmt ist. Kommt man jenem Einschnitte näher, so sieht man eine Pforte im Gebirge geöffnet, rechts und links steigen in zwei großen steilen Massen gleich stattlichen Wächtern nördlich der Heiligenberg (437 m), südlich der Königsstuhl (431 m) auf; ein herrliches Thal (mit kaum 500 in breiter Sohle), liegt in der Tiefe zwischen ihnen geborgen, und im Thalgrunde strömt rauschend der Neckar aus dem Gebirge hervor dem Rheine zu. Dies ist die lieblich-romantische Statte, an welcher das schöne Heidelberg, dem Fuß der liukseitigeu Bergreihe des Thales entlang, am Neckar hin gebettet ist, — nicht wenig gehoben durch die prachtvolle Schloßruine, die an der Seite des gewaltigen Abhanges über der Stadt thront. Wie entzückend schön ist doch ein solches Gebirgsthal! Der liebliche Schoß zwischen den zwei Bergreihen, der Schmuck der Obsthaine, Rebhalden und Gärten, gekrönt von der ernsten Waldung, der belebende Strom in der Tiefe mit den schäumeudeu rauschenden Wogen, das milde Klima, die schöngebaute Stadt, wie mitten im Waldgebirge und doch in einer so wonnigen Landschaft! Kein Wunder, daß hier in alter Zeit durch so manches Jahrhundert ein blühender Fürstensitz war (der Kurfürsten von der Pfalz), und seit füuf Jahrhunderten eine Hochschule der Bildung hier ihren schönen Thron inne hat. Heidelberg ist, Salzburg ausgenommen, die schönste, lieblichste deutsche Stadt. § 29. In ähnlich schöner Landschaft ist Baden-Baden gelegen, der fchon zu der Römer Zeiten weltberühmte Badeort, das vornehmste unter den drei Bädern „Baden" (das zweite in der Schweiz im Aargau, das dritte in Osterreich). Doch ist seine Lage minder großartig, gleichsam bescheidener, wiewohl noch romantisch genug. Wie Heidelberg in einem Ausgangsthale des Odenwaldes in die große Rhein- ebene, so liegt Baden-Baden in einem Ausgangsthale des Schwarzwalds in dieselbe Rheinebene, nur ist das Gewässer des Thales, die Oos, viel kleiner. Hier ist nämlich das Schwarzwaldgebirge zwar seinem Ende nahe; aber es erhebt sich an seinem West-Abfall noch zu einem bedeutenden Gebirgsrande, in

13. Die Neuzeit - S. 121

1915 - Paderborn : Schöningh
Verfassungsurkunde Badens, 1818. 121 Tit. X. Von der Gewähr der Verfassung. § 1. Bei dem Regierungsantritte schwört der König in einer feierlichen Versammlung der Staatsminister, der Mitglieder des Staatsrats und einer Deputation der Stände, wenn sie zu der Zeit versammelt sind, folgenden Eid: „Ich schwöre, nach der Verfassung und den Gesetzen des Reichs zu regieren, so wahr mir Gott helfe und sein heiliges Evangelium." § 4. Die königlichen Staatsminister und sämtliche Staatsdiener sind für die genaue Befolgung der Verfassung verantwortlich. Maximilian Josef. Nr. 47. Aus der Verfassung für das Großherzogtum Baden. 21. August 1818. (R. Vinding ö. st. O. Viii. Heft I [2. Aufl. 190b].) I. Von dem Grotzherzogtum und der Regierung im allgemeinen. § 5. Der Großherzog vereinigt in sich alle Rechte der Staatsgewalt und übt sie unter den in dieser Verfassungsurkunde festgesetzten Bestimmungen aus. Seine Person ist heilig und unverletzlich. § 6. Das Großherzogtum hat eine ständische Verfassung. Ii. Staatsbürgerliche und politische Rechte der Badener . . . § 18. Jeder Landeseinwohner genießt der ungestörten Gewissensfreiheit und in Ansehung der Art seiner Gottesverehrung des gleichen Schutzes. § 19. Die politischen Rechte der drei christlichen Religionsanteile sind gleich. Iii. Die Ständeversammlung . . . § 26. Die Landstände sind in zwei Kammern abgeteilt. § 27. Die erste Kammer besteht: 1. aus den Prinzen des großherzoglichen Hauses; 2. aus den Häuptern der standesherrlichen Familien; 3. aus dem Landesbischof * und einem vom Großherzog lebenslänglich ernannten protestantischen Geistlichen mit dem Range eines Prälaten; 4. aus acht Abgeordneten des grundherrlichen Adels, 5. aus zwei Abgeordneten der Landesuniversitäten;2 1 Erzbischof von Freiburg. 2 Freiburg und Heidelberg. Dazu seit der Verfassungsänderung vom 24. Viii. 1904 1 Vertreter der Technischen Hochschule Karlsruhe, 3 Abgeordnete der Handelskammern, 2 der Landwirtschastskammer, 1 der Handwerkskammern, 2 Oberbürgermeister, 1 Bürgermeister einer Stadt mit mehr als 3000 Einwohnern, 1 Mitglied eines der Kreisausschüsse.

14. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. VIII

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— Viii — Seite 25. Protokoll des Reichshofrats zu Wien in Sachen Baden-Durlach gegen Baden-Baden. 1627..............................................26 26. Die Eroberung Heidelbergs durch Tilly. 1622 ...... 26 27. Schreiben Georg Friedrichs von Baden-Dnrlach an Kaiser Ferdi- nand. 1631 29 28. Grabschrift des Markgrafen Georg Friedrich, f 1638 .... 30 29. Die Kaiserlichen unter dem Grafen v. Wolfegg in Konstanz. 1633 31 30. Aufforderung des schwedischen Feldinarschalls Gustav Horn an die Stadt Konstanz. 1633 ................................................ 32 31. Antwort des Konstanzer Rates an Gustav Horn. 1633 ... 32 32. Urteil des Salemer Mönchs Bürster über das kaiserliche Entsatz- heer bei Konstanz. 1633 33 33. Hungersnot in der Festung Breisach. 1638 ................... 34 34. Baden im westfälischen Friedensinstrument. 1648 ............. 35 35. Der Kaiser Leopold verleiht den Markgrafen von Baden den Titel „Dnrchleuchtig". 1664 ............................................... 36 36 Aus dem Testament des Erbprinzen Ferdinand Maximilian von Baden-Baden. 1669 ................................................... 37 37. Plünderung der Stadt Weinheim durch die Franzosen. 1674 . 38 38. Tod des Generals Tureune bei Sasbach. 1675 ................................ 39 39. Kaiserliches Feldmarschallpatent für Markgraf Ludwig Wilhelm. 1686 40 40. Die Zerstörung Heidelbergs durch die Franzosen. 1689 ... 41 41. Die Franzosen in Pforzheim. 1689 44 42. Bericht des Markgrafen Ludwig Wilhelm über seinen Sieg bei Salanhamen über die Türken. 1691.....................................44 43. Befehl des Markgrafen Ludwig Wilhelm an den Kommandanten v. Heddersdorf zu Heidelberg. 1693 45 44. Die Franzosen in Heidelberg im Mai 1693 ................................... 46 45. König Ludwig Xiv. und die Zerstörung von Heidelberg. 1693 . 47 46. Verurteilung Heddersdorfs, 20. Juni 1693 .................................. 47 47. Schreiben des Kaisers Leopold an den Bischof von Passau wegen der Thronkandidatur des bad. Markgrafen für Polen. 1697 48 48. Inschrift auf dem Grabmal des Markgrafen Ludwig Wilhelm, t 1707 50 49. Der Friede zu Rastatt. 1714................................................50 50. Der Friede zu Baden. 1714..................................................52 51. Stiftung des Ordens der Treue durch Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Dnrlach. 1715..............................................53 52. Gnadenbrief für die Ansiedler bei „Carols-Ruhe". 1715 .. . 54 53. Der letzte Markgraf von Baden-Rastatt. (1761 — 1771) .... 55 54. Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlack und sein Hos. 1761 56 55. Erbvertrag zwischen Baden-Durlach und Baden-Rastatt. 1765 . 56 56. Gründung der Gesellschaft der nützlichen Wissenschaften durch Karl Friedrich. 1766 57

15. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. uncounted

1914 - Heidelberg : Winter
Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg Geographische Charakterbilder aus Baden. Fünf farbige Künstler-Steinzeichnungen von Hans Ramlah, München (Format 60:85 cm) mit Textheft: Baden, eine Landeskunde in geogra- phischen Charakterbildern von E. Hörle. Iv, 77 Seiten. Bilder und Text zusammen Itc. 20.—. Aufgezogen auf Leinwand mit Stäben Itc. 27.50. Inhalt: 1. Heidelberg. 2. Der Durchbruch der Donau durch den Iura (bei Schloß lverenwag). Z. Laden-Laden. 4. Lärental und Zeldberg. 5. Itceersburg und der Lodensee. Wandkarte von Baden und Württemberg. Unter Mitwirkung des Hauptlehrers Adolf Lenz entworfen und ge- zeichnet von Ingenieur Bruno Urban. Format der Wandkarte 170:135 cm. Aufgezogen auf Leinwand mit Stäben, (Dsen zum Aufhängen und lvachs- tuchschutz Itc. 22.—. Don derselben Wandkarte erschien zum Gebrauch für die Schüler eine auf das Format von 40:50 cm verkleinerte Schulkarte zum preise von 50 Pf. für das auf Leinwand gezogene zweimal gefaltete Exemplar. Karte der Schulkreise Mannheim, Heidelberg, Bruchsal. Gezeichnet von lv. Sigmund, Hauptlehrer, und V. Knab, Heidelberg. Format der Wandkarte 170:128 cm. Aufgezogen auf Leinwand mit Stäben, Gsen zum Aufhängen und Wachstuchschutz Itc. l2.—. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule. Don Professor Dr. A. Eiermann. Itcit loo Bildern nach Zeichnungen von E. Lödigheimer. Neubearbeitung der Geschichtsbilder von Prof. Itc. Itc ü l l e r - T i s s o t nach dem neuen Lehrplan für badische Dolks- schulen. Kartoniert 80 Pf. Bilderatlas zur Badisch-Pfälzischen Geschichte. Itcit Unterstützung des Großherzoglich Ladischen Ministeriums der Justiz, des Kultus und Unterrichts, sowie des Großherzoglich Ladischen Dber- schulrates bearbeitet von Professor Dr. Karl lvild. Ein prachtband mit 329 Bildern auf 80 Tafeln in Querfolio, elegant gebunden Itc. 4.—.

16. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 334

1880 - Leipzig : Spamer
334 Gewerbfleiß in Baden. - und es war namentlich die Persönlichkeit des Geheimraths Dietz, der in nahezu 25 jähriger Thätigkeit durch eine bis ins Einzelne gehende Ver- trautheit mit den verschiedenen Gewerbszweigen und ihren Hauptvertretern sich wesentliche Verdienste erworben hat. Vor Allem aber war die Re- gieruug bemüht, durch Anleguug von Straßen und Erbauung vou Eisen- bahnen auch die entferntesten Theile des langgestreckten Landes in den Verkehr zu ziehen. Baden besitzt uach dem Bestand von 1870/71 767 Stunden Land- straßen, die seitdem ans über 800 vermehrt worden sind. Außerdem giebt es in Baden 1244,19 Stunden bedeutendere, zum größten Theil chanssee- mäßig gebaute Vicinal-, Kreis- und Gemeindestraßen, so daß 7,32 Stunden ans die Quadratmeile und 14,2 Stuudeu auf je 10,000 Eiuwohner kommen. Baden geht durch dies güustige Verhältniß seiner Verkehrswege zum Flächen- iuhalt und zur Volkszahl des Landes den meisten europäischen Ländern voran und steht nur England und Belgien nach. Baden war zugleich der erste Staat in Deutschland, der den Ban einer großen, das ganze Land durchziehenden Eisenbahn auf Staatskosten wagte, und zwar zu einer Zeit, wo noch vielfach Abneiguug und Bedenken gegen diese neuen Verkehrswege und deren Rentabilität in Deutschland herrschten. Schon im Landtag 1838 wurde der Bau einer Eisenbahn von Mannheim-Heidelberg durch das Rheiuthal bis an die Schweizergrenze be- schlössen; den 12. März 1840 wurde die Strecke Mannheim-Heidelberg und den 20. Februar 1855 die letzte Strecke Haltiugeu-Basel in Betrieb gesetzt. Seitdem ist die Bahnlinie Basel-Konstanz, die Odenwaldbahn, Heidelberg- Würzburg und die Schwarzwaldbahn, von kleineren Linien abgesehen, die meist Privatunternehmungen sind, auf Staatskosten ausgeführt worden. Das ganze Bahnnetz umfaßte 1873 147,93 Meilen, darunter 138,22 Meilen Staatsbahn und 9,71 Privatbahnen und wird fortwährend vervollständigt. Zu diesem auf die Entwicklung der Industrie so günstig wirkenden Verkehrswegen kommt die Wasserstraße des Rheins, deren Waarentransport zwischen den deutschen und niederländischen Häsen durch Dampf- und Segel- schiffe zu Berg und Thal fürs Jahr 1871 anf 121,100,000 Centner be- rechnet wurde. Hieran war Mannheim als die wichtigste Handelsstadt Badens und der bedeutendste deutsche Stapelplatz am Oberrhein mit 8,036,121 Centner betheiligt. Die Ausfuhr besteht hauptsächlich iu Ge- treibe, Wem, Handelsgewächsen (Tabak und Hopfen), Obst, Holz, Fabrikaten. Einfuhrgegenstände sind hauptsächlich Kolonialwaaren, besouders Kaffee und Reis, Südfrüchte, ferner Banmwolle, Seide, Roheisen, Eisen- und Stahlwaaren, Kohlen, Schlachtvieh, Pferde und Boden- und Luxusartikel aller Art. Die vou deu Großgewerben und Fabriken verarbeiteten Roh- stosfe werden im Werths von etwa 25—30 Millionen und der von ihnen gelieferten Fabrikate im Werths von 45 — 55 Millionen Mark geschätzt. Ueberblicken wir nun die einzelnen Zweige der badischen Industrie, so nahmen infolge des Zollvereins in erster Linie einen Aufschwung die Rüben- zuckerfabrikation und die Spinnereien und Webereien.

17. Das Deutsche Reich - S. 167

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 167 — gesiedelt. Als dann ein Nachfolger Karl Wilhelms an Stelle des hölzernen Schlosses ein steinernes erbaute und den Bürgern besondere Vergünstigungen gewährte, welche an Stelle ihrer hölzernen Häuser steinerne Gebäude errichteten, erhielt Karlsruhe bald ein städtisches Gepräge. Immer neue Straßen wurden angelegt, Schulen und Kirchen errichtet, und heute ist Karlsruhe, das einstige Walddorf, eine volkbelebte, gewerbreiche Großstadt mit mehr als 130 000 Einwohnern, c. Vielfach unterscheidet man in Baden: Oberland, Unterland und Seegegend. Wo suchst du diese Gebiete? Zusammenfassung. lj. Heidelberg. tskizze.) Ziel: Heute sucheu wir im Geiste die deutsche Stadt auf, die alle Reisenden bezaubert hat, und die noch keiner ver- ließ, ohne sich wieder nach ihr zu sehnen: Heidelberg. *) 1. Mit Hilfe guter farbiger Bilder versetzen wir die Kinder auf die Schloßterrasse vou Heidelberg und lassen sie hineinschauen in die burgenumrahmte Rheinebene, hinunter zu dem schiffetragenden, brücken- überspannten, klaren Neckarstrome, hinüber zu den Hügeln, an denen die Traube reift, die Aprikose lacht, und hin auf -die laugaus- gedehnte, zwischen Bergabhang und Flußufer sich hinziehende blühende Stadt, an die sich so viele Sagen und geschichtliche Erinnerungen knüpfen, die ein so fröhliches Völklein beherbergt, so viele kenntnisreiche Lehrer, so viele heitere, wissensdurstige Jünglinge, und führen ihnen so vor Augen, wie der Dichter Scheffel, dessen Denkmal auf dem Schloß- berge steht, Tausenden aus der Seele gesprochen hat, als er sang: Alt Heidelberg, du feine, i Und kommt aus lindem Süden du Stadt an Ehren reich; am Neckar wie am Rheine kein' andre kommt Dir gleich. Stadt fröhlicher Gesellen, an Weisheit schwer und Wein, klar ziehn des Stromes Wellen, Blauäuglein blitzen drein. der Frühling übers Land, so webt er dir aus Blüten ein schimmernd Brautgewand. Auch mir stehst Di: geschrieben ins Herz, gleich einer Braut, es klingt wie junges Lieben Dein Name mir so traut. Und stechen mich die Dornen, und wird mir's dranß zu kahl, geb ich dem Roß die Spornen und reit ins Neckartal. Goethe: „Die Lage der Stadt und Umgegend hat etwas Ideales, das man stch erst recht deutlich macheu kann, wenn man mit der Landschaftsmalerei bekannt ist, und wenn man weiß, was denkende Künstler von der Natur genommen und in die Natur hineingelegt haben."

18. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 17

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 17 — allein eine Stiege herabgehen, aber dermaßen unglücklich, daß er, ehe man nach ihm greifen konnte, einen schweren Fall thäte und nicht allein Arm und Bein, sondern auch gar den Hals brach und also sein Leben erbärmlich endigte." 18. Markgraf Georg Friedrich widmet seinen Söhnen das von ihm verfaßte Werk über die Kriegswiffenschaft. 1617. (Ledderhose: Aus' dem Leben des Markgrafen Georg Friedrich tx Baden. Heidelberg 1890. S. 79 ff.) „Unsere väterliche Gnad zuvor: Hochgeborene Fürsten, freundliche, liebe Söhne! Es ist gewiß, daß nächst der von Gott aus Gnaden offenbarten Wissenschaft, selig zu werden, keine größere, nützlichere, doch auch schwerere Kunst auf Erden, denn wohl zu regiren; welche zwar vornehmlich aus Heiliger Schrift gründlich erlernt wird (daher sie den Regenten das Gesetzbuch so hoch recomman-dirt), jedoch auch neben täglicher Erfahrung aus anderen guten Scribenten etwas davon zu erkundigen (doch daß es dem Wort Gottes gemäß) nicht verboten. Sie wird aber vornehmlich in zweierlei zeiten gebraucht, im Frieden und im Krieg. Weil denn der Allerhöchste uns gewürdigt, ein Regent zu werden, Wir auch bald in unserer Jugend nicht unschwer abzunehmen gehabt, in was gefährliche Zeiten unser geliebtes Vaterland deutscher Nation, sowohl auch insonderheit die ganze Markgrafschaft Baden (zweifelsfrei aus wohlverdienter Strafe unserer übermachten Sünden) gerathen, und menschlich zu reden wohl gesehen, daß uns, so viel die Markgrafschaft Baden berührt, endlich die Last auf den Hals wachsen würde; als haben wir nächst Anrufung des Allerhöchsten uns eifrig vorgesetzt, mit seiner Hülse diese Kunst, hintangesetzt alle Commoditäten, Wollüste, auch unsere Gesundheit, zu erlernen. Soviel nun den Frieden betrifft, berufen wir uns auf dasjenige, so Gott in währendem unserem schweren Regiment durch uns möchte wirken, davon diesmals weiter zu handeln, unser Jntent nicht. Den Krieg belangend habt ihr hiemit, was wir bisher sowohl durch die Pratik, als Theorie nicht ohne sondere Mühe und Gefahr erlernt, davon wir der Sache Verständige 2

19. Lesebuch der Erdkunde - S. 33

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
z. Das Bergland. 33 welchen die Oos sich durch das harte Felsgestein ein kurzes, aber tiefes Thal nord- westwärts zum Rhein hinausgebrochen hat. Am Anfang, im Gebirge oben, ist das Thal noch eine enge Felsenschlucht mit Wasserfällen; dasselbe erweitert sich aber allmählich, und wird kurz vor feiner Ausmündung ein lieblich romantischer Thalschoß, zwischen bedeutenden Berghöhen mit steilen gewölbten Abhängen, die, bedeckt mit üppigem Pflanzenwuchs, hie und da malerisch von Felspartieen unterbrochen und gekrönt von rundlichen Waldkuppen, sich bis 500 m über den Thalgrund erheben. Traulich versteckte grüne Nebenthälchen, prachtvolle Obsthaine mit majestätischen, edeln Kastanien- und Nußbäumen, freundliche Rebhalden, herrliche Lindenalleen zieren das fchöne Thal, und nicht seine geringste Zierde ist sein klares munteres Flüßchen. Und in diesem Thalfchoße nun, der bald darauf durch die wieder auseinander tretende Pforte der beiderseitigen Bergreihen sich hinaus zur großen Rheinebene öffnet, liegt im schönsten, gesündesten und mildesten Bergklima — auch (gleich Heidelberg) gekrönt von einer gewaltigen Schloßruine — der großartige Badeort der europäischen vornehmen Welt, die Stadt Baden-Baden (vormals Hauptort der Markgrafschaft Baden). Beinahe ebenso berühmt durch seine schöne Lage, in welcher das Romantische der Gebirgslandschaft mit der Lieblichkeit sanfter, wohlangebauter und milder Gegenden zu einem ruhigen Ganzen verschmolzen ist, wurde es noch wichtiger durch seine warmen und heißen Heilquellen, die (samt einer Menge anderer im Schwarzwaldgebirge, Wildbad, Rippoldsau, Badenweiler u. s. f.) dem tiefen Innern des Grundgebirges der Erdrinde, dem Granit, entströmen, und obgleich mit fast unmerklichem Bestände fester Stoffe, doch in den schwierigsten Krankheitsleiden sich ungemein heilsam erweisen. § 30. Verwandt den vorigen Städten, und doch wieder verschiedenartig, ist die Lage von Fr ei bürg im Breisgau (s. oben § 17). Wie nämlich Heidelberg in der geöffneten Thalpsorte liegt, Baden-Baden aber hinter der etwas geschlosseneren Thalpforte, fo liegt Freiburg außen vor der Thalpforte. Dort steigt der Schwarzwald zu seinen höchsten Bergen auf mit Kuppen bis gegen 4000 Fuß oder 1300 m über dem Rheinthale. Er hat daher in dieser Gegend eine imposante Gestalt. Auch stürzen eine Menge Bergwasser vom Gebirge herab, die in drei größere Flüßchen vereinigt durch drei Thäler aus dem Gebirge hervor- brechen. Das Hauptthal — eine so enge Kluft, daß man sie „die Hölle" genannt hat — mündet ungesähr zwei Stunden rückwärts Freiburg in eine größere Thal- Weitung, die von zwei Vorgebirgsästen umschlossen wird, zur Rechten ein vor- springender niedriger Bergzug, der von der Zähringer Burgruine (Stammburg der Herzoge von Zähringen, Ahnen der Großherzoge) gekrönt ist, zur Linken vorlaufende Berggruppen. Beide Vorgebirgsäste schließen sich dann weiter vorne etwas zu- sammeu, und zwischen ihrer Pforte liegt, beinahe schon in der Ebene, am Fuße der Vorhügel, im Hintergrunde die erhaben aufsteigenden ernsten Häupter des dunkeln Gebirges, lieblich und malerisch die ansehnliche Stadt. Vereinigt diese Stadt die Vorzüge der Nähe eines Gebirges: srische gesunde Bergluft, reine fließende Gewässer, seelenerfrifchende Eindrücke, und die Vorteile eines so milden Klimas, besonders eine herrliche Vegetation: so ist sie noch über- dies der Sammelherd der ganzen umwohnenden Gebirgsbevölkeruug, die namentlich an großen Markttagen, sowie an Sonntagen ?c., durch ihre mancherlei bunten Trachten und ihre alemannische Mundart ein höchst belebtes und anziehendes Bild gewährt. Lesebuch der Erdkunde. 3

20. Badisches Realienbuch - S. 29

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
29 I Die erste Eisenbahn in Baden. Bahnhof in Heidelberg. trat ihren Siegeszug durch die Welt an. Gewerbe und Industrie blühten dadurch empor. Im Jahre 1838 zählte Baden bereits 63 Fabriken. Die Industrie wiederum bewirkte eine Steigerung des Handels und Verkehrs. Die seit 1827 eingeführte Dampfschiffahrt auf dem Rheine hob sich; ebenso die Boden- seeschiffahrt. Im Jahre 1840 wurde die erste Eisenbahnstrecke Badens von Mannheim nach Heidelberg dem Betrieb übergeben. Ein großes Verdienst um den Bau der noch allenthalben angefeindeten Eisenbahn erwarb sich Minister Winter, der im Landtage die Abgeordneten dazu brachte, der Einführung dieses Verkehrs- mittels zuzustimmen. Noch am selben Tage erlag der verdienstvolle Mann einem Schlaganfalle. In Mannheim wurde ein Rheinhafen, in Konstanz ein See- hasenangelegt. Doch noch stand der Entfaltung des Handels ein Hindernis im Wege. Wurde eine Ware durch mehrere deutsche Länder geführt, so mußte sie an jeder Landesgrenze verzollt werden, was einen oft bedeutenden Aufwand an Geld und Zeit verursachte. Mit dem Beitritt Badeus (1835) zu dem von Preußen im Jahre 1834 gegründeten Zollverein wurde diesem Mißstand wenigstens für das eigene Land abgeholfen. Die wirtschaftliche Tüchtigkeit des Volkes wurde er- höht durch Verbesserung des Schulwesens. Volkstümliche erprobte Männer wurden vom Großherzog zur Leitung der Staatsgeschäfte berufen. Nichts war versäumt worden, um das Land einer glücklichen Zukunft entgegenzuführen, lind doch brach bald bitteres Ungemach über Fürst und Volk herein. °) Die Ereignisse der 3cihre 1848 und 1849. 1. Freiheits- und Einheitsbestrebungen. Nach den großen Opfern, welche das deutsche Volk gebracht hatte, um die Fremdherrschaft Napoleons von sich abzuschütteln, forderte es überall in deutschen Landen mehr Rechte und Frei- heiten. Vaterländisch gesinnte Männer traten ein für die Wiedererrichtung eines