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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 23

1824 - Bonn : Weber
23 E Geschichte des ostromischen (griechi- schen oder byzantinischen) Reiches. Daß das oströmische Reich, obgleich es nicht min. der wie das weströmische, in der wachsenden Verderb» niß und Siktenlostgkeit des Hofes, wie des Volkes, die Keime des Todes in stch trug, dennoch tausend Jahre länger bestand, bewirkten theils die feste Lage der Hauptstadt, der Schutz des Donaustromes und des schwer zu übersteigenden Hamusgebirges, und der Zug der germanischen Volker nach Westen; theils aber auch die vielen großen Männer, welche auch bei fortschreitendem Verfalle aus seinem Schooße hervorgingen, und denen ihre größere Bildung, verbunden mit den Trümmern tressticher Einrichtungen in der Staatsverwaltung und rin Kriegswesen, das Uebergewicht über unkultivirte vbschon kräftigere Völker gab. Zu Anfang dieses Zeitraumes war noch das Haus des Theodosius (von 395 — 518), worauf stch des großen Stifters Geist nicht vererbt halte, im Besitze des Thrones. Seine Glieder waren größtenlheils die Werk- zeuge von Weibern, Verschnittenen und Geistlichen, und mehr um unseelige Religionszänkeceien, als um die Vertheidigung des Reiches gegen die Perser, Vulgaren und andere barbarische Völker bekümmert, welche immer unwiderstehlicher seine Grenzen überschritten. Unter den Herrschern aus dem Hause des I u st ir nus (von 518—610) gab der zweite, Iuftinia- nus 1, in seiner 39iahrigen Regierung dem Reiche neuen Glanz. Wahrend seine großen Feldherrn Ve- li sarius und Narses das vandaliche und ostqothi- sche Reich zerstörten, und Afrika, Italien, Sicilien, Sardinien, Korsika, die Balearen und selbst mehrere Städte an der spanischen Küste seiner Herrschaft unter- warfen, suchte Iustinian selbst, durch Anlegung von Festungen an der Donau, durch Aufführung herrlicher Bauwerke (worunter die Sophienkirche) , und durch die von dem berühmten Rechtsgelehrten Tribonianuö abgefaßte Gesetzsammlung, das Reich nach austen und im Inneren zu befestigen. Aber den geschaftschädlichen Ein- fiuß, den er seiner Gemahlin Theodora verstaktete »

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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 171

1824 - Bonn : Weber
171 aber im Kriege gegen Northumberland. 655 Unter Offa übertriffr Mercia alle andere König- 755 - reiche an Macht. 794 V. Das Reich der Vandalen in Africa. G ei serich, 428 — 478, gründet das vandalische 429 Reich in Africa, dehnt seine Herrschaft durch glückliche Kriege gegen die Mauren, und durch Siege über die Römer auch über Sardinien, Sicilien und alle kleineren Inseln Italiens aus, und verfolgt als Arianer die katholischen Christen mit grausamer Harte. Hunnerich, 478 — 486, verfolgt gleich seinem 478 Vater die Rechtgläubigen. Die Mauren am Aurasius machen stch frei. Gundamund, 486 — 497, ist eben so unduld^Lst sam gegen andere Glaubensgenossen wie sein Vorgän- ger, er büßt S'cilien an die Ostgothen ein. Thrasimund, 497 — 524, stellt die Verfolgern« 497 gen der Katholiken ein, und ist unglücklich im Kampfe gegen die Mauren. Hilderich, 524— 530, Freund Justinians, b e-524 günstigt die Katholiken, und wird von den Mauren bestegk. Beides benutzt Ge lim er, um ihn des Thrones zu berau- den, gefangen zu nehmen, und sich zum Könige zu machen. 530 Unter dem Vorwände Hilderich zu rachen, und die katholische Religion zu beschützen, laßt Iustinian die Van- dalen durch seinen Feldherrn Lelisarius mit Krieg überziehen. ^ 534 Belisarius schlagt sie bei Tricamarum, erobert in kurzer Zeit das ganze Reich, und verwandelt es, nmchem er Gelimern als Gefangenen nach Constantinopel gespickt hatte, in eine oströmifche Provinz. B. Geschichte des oströmischen (griechi- schen oder byzantinischen) Reiches. 1- Das Haus Theodosius des Großen 295 — 518. (Siehe 1. Band Seite 223.) Zeno der Isaurier, 474 — 491, hat mit fort. 474 währenden Empörungen im Inneren zu kämpfen, wähl

2. Theil 2 - S. 358

1806 - Leipzig : Hinrichs
358 Vierte Periode. scheint deshalb auch der Ueberrest der ehemaligen grkeichschen Literatur in diesem veralteten Reiche; kaum daß man noch die Alten zu kompiliren verstand, oder erbärmliche Ho- milieen schrieb. Die Künste wurden nur noch im Dienste der Kirche, und auch hier blos nothdürftig und nach einem gesunkenen Geschmacks erhalten. Blos die glückliche Lage sei- ner Hauptstadt, an der Grenze zweier Erdtheile, hielt die Aust'osung dieses Reiches noch bis zum Jahre 1453 auf. Auf den harten und wilden Leo aus Zsaurien bestieg (491 — 5> 8) Anastasius 1 den Thron, auf welchem ihn der tapfere Präfectus Pratorio Justin beschützte, der sich vom Schweinehirten zur ersten militärischen Würde des Staates emporgeschwungen hatte. Er folgte ihm (518 - 527) in der Regierung, und nahm, kurz vor seinem Tode, seinen Enkel Justinian 1 (527 - 565) zum Mitregenten an, einen Mann, der mehr Glück als Talente hatte. Unter diesem eroberte Belisar (554) das vandalische Reich in Afrika, nachdem er den König Ge lim er gefan- gen genommen hatte, und brachte dessen Gebiet wieder an das oströmische Reich; auch Italien ward durch Beli- far und Narses den Ostgothen entrissen, und dort das Exarchat gestiftet. Man stellte die Festungen in Europa und Asten wieder her. Der Kaiser sorgte für die Gesetz- gebung, indem er durch seinen Kanzler, den Nechksge- lehrten Tribonian und andere, eine Kompilation der rö- mischen Gesetze entwerfen ließ, die unter dem Namen des j u sti n ia ne i sch en Gesetzbuches verbreitet wurde, und au die Stelle des lheodosiauischen Kodex im Oriente trat. Es enthält vier Theile; den Codex Juftinianeus, in wel- chem alle noch brauchbare Constitutionen der Kaiser vom Ha-

3. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 103

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 103 — sitze, um dem Könige Odoaker Italien zu entreißen, das ihnen der oströmische Kaiser Zeno, der sich noch immer als den Herrn des ganzen Römerreickes ansah, geschenkt hatte, um sie aus seiner Nähe zu entfernen. Nach drei Siegen, unter welchen der von Verona (im Volksmunde Bern) der wichtigste war, schlossen sie den König Odoaker in Ravenna ein und eroberten die Stadt nach dreijähriger Belagerung, 493. Odoaker, der sich Leben und Freiheit ausbedungen hatte, wurde schon nach wenigen Tagen, verräterischer Absichten beschuldigt, mit seinem Gefolge bei einem Gastmahle ermordet. Theodorich (im deutschen Heldenliede Dietrich von Bern genannt), jetzt unbestrittener Herr des Landes, nahm, gleich den letzten abendländischen Kaisern, seinen Sitz in Ravenna und beherrschte von hier aus sein weitläufiges Reich, das außer Italien mit den dazu gehörigen Inseln auch einen Theil des südlichen Galliens, die Älpenländer bis zur Donau hin und einen großen Theil von Pannonien und Dalmatien umfaßte. Er gab den Gothen den dritten Theil der Ländereien Italiens und beschränkte sie auf Ackerbau, Viehzucht und Waffendienst. Durch eine einsichtsvolle, thätige und kräftige Regierung hielt er den Frieden wie den Besitzstand seines Reiches aufrecht, übte strenge Gerechtigkeit und hob den Wohlstand des Landes. Obgleich, wie alle seine Gothen, selbst Arianer, ließ er die katholische Kirche im uugekränkten Besitze ihrer Güter und Rechte. Erst gegen das Ende seiner Regierung riß ihn die Erbitterung über die Unduldsamkeit des oströmischen Kaisers Justi-nus I. zu Härte und Mißtrauen gegen die Katholiken hin, und mehrere des geheimen Einverständnisses mit dem Hofe von Konstantinopel verdächtige Senatoren erfuhren eine tyrannische Behandlung, unter ihnen der edle, hochgebildete Boethius, der aus dem Blutgerüste starb. Gewissensbisse über diese Hinrichtung beschleunigten Theodorichs Ende; er starb 526 und hinterließ das Gothenreich seinem siebenjährigen Enkel Athalarich, dessen Mutter Amala-suntha, Theodorichs einzige Tochter, die vormundschaftliche Regierung übernahm. Athalarich starb schon in seinem sechzehnten Jahre, und Ama-lasuntha, deren Alleinherrschaft sich die Gothen, ungeachtet ihrer Regententugenden, nicht unterwerfen wollten, wählte ihren Vetter Theodat zum Gemahl und Mitregenten; dieser ließ sie jedoch, um alleiniger Herr des Laubes zu sein, verräterischer Weise ermorden. Diese Frevelthat gab dem griechischen Kaiser Justinian I. den gewünschten Vorwand zur Eroberung Italiens.

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 5

1824 - Bonn : Weber
Lausitz. Im südlichen Theile Deutschlands, in Steyer, mark, Krain, Kärnthen und Friaul hießen die einge- wanderten Slaven Wenden; in Böhmen Czechen, und Mora wer in Mähren. Die wichtigsten unter den slaoischen Völkern außer Deutschland waren die Krobaten, Slavonier, Serblier und Bos» nier um die Donau; die Slowakken im heutigen Ungarn; und die Anten am Dniester, von denen nordwärts ziehende Stämme, wahrscheinlich vor Ende des 6ten Jahrhunderts, Kiew und Nowgorod er» bauten, und dadurch den ersten Grund zum russtschen Reiche legten. Zwischen Slaven und Finnen wohnten an der Ost- seeküste die Völker des lettischen Stammes (der höchst wahrscheinlich aus dem großen slavischen Völker- stamme entsprungen ist), die Preussen, Lettlän- der (Letten), Kuren und Li tt h a u e r. Im südlichen Theile Europas behauptete sich noch das oströmische (griechische oder byzantinische Reich), wiewohl bei fortgehendem Verfalle, und unter steten Kämpfen mit den aus Asten etngedrungenen Völ- kern des tatarischen Stammes, den B u l g a re n, Chazaren und Avaren, welche sich von der Wolga und dem schwarzen Meere bis nach Pannonien ausge. breitet hatten. In Asten waren die Neuperser anfangs das mächtigste Volk, bis die Araber, durch Muhameds Lehre begeistert, ste, wie einen großen Theil Astens, stch unterwarfen, und ein Weltreich gründeten, das sich vom Indus bis zu den Pyrenäen erstreckte. A. Geschichte der germanischen Reiche und Völker. I. Italien. 1. Das Reich der Ostgvthen. Nachdem Attilas Tod den Ostgvthen ihre Unab- hängigkeit wiedergegeben, und ste von Pannonien aus die Kaiser zu Cvnstantinopel durch ihre Einfälle in

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 318

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
318 Alte Geschichte. römischen Reiche, und gab den Christen große Ver- züge und Vorrechte. Seine Söhne ( Con stanli- nus I!., Constantius Ii. und Con sta ns) be- günstigten, gleich ihm, das Christenthum, und such- ten bereits das Heidenthum zu vertilgen. Zwar woll- te Zu li an us den alten Götterdicnft in veredelter Gestalt wieder Herstellen, aber das Christenthum hat- te schon so tief gewurzelt, daß, wenn er auch län- ger gelebt hätte, sein Plan nothwendig hätte schei- tern müssen. Seine nächsten Nachfolger (Iovia- ri uö, V a len tini an us I., Va lens, Gratia nus, Valentinianus I!.) waren Freunde und Beför- derer deö Christcnthums, und Theodosius der Große hob das Heidenthum (5t)2) in dem östlichen, Honoriuö aber bald nachher in dem westlichen Theile des römischen Reiches gesetzlich auf.—Unter solchen Umständen geschah es denn, daß, während alle Bande der Ordnung in dem römischen Staate sich auflöseten, die christliche Hierarchie, deren Bau freilich lang schon vorbereitet war, sich mehr und mehr ausbildete und befestigte. Mit dem neupersischen Reiche hatten die Römer immer noch zu kämpfen; aber die Gefahr die- ses Kampfes war keineswegs mit den Gefahren, wel- che die teutschen Völker über Rom brachten, ver- gleichbar. Wir betrachten die Merkwürdigkeiten dieses Zeitraums in folgenden zwei Kapiteln: i) Constan- tinus der Große und sein Haus; L) die letzten Zeiten deö römischen Reichs. -Quellen der Geschichte dieser Zeitraums. Aurelius Victor, Entro pius, Ammianus Mari eellinu», Eusebius und dessen Fortsetzer, Paullus Lrosiuk, Zosimus-

6. Die Geschichte der Menschheit - S. 64

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
64 Italien hatte den Einfall verschiedener germanischer Völker auszuhalten. Der Anführer eines der kleineren derselben, der Heruler, bemächtigte sich i. I. 476 des Kaiserthrones, nannte sich jedoch nur König von Italien. So war also von diesem Jahre an kein west- römischer Kaiser, und kein weströmisches Kaiserthum mehr vorhanden. Die oströmischen Kaiser behielten aber ihre Länder- masse noch bei einander; erst viel später wurde sie ih- nen von Arabern und Türken entrissen, bis endlich i. I. 1453 auch Constantiuopel selbst von den Türken er- stürmt wurde. Hier endigte, mit dem Tode des letz- ten oströmischen Kaisers, welcher in der Vertheidigung fiel, auch das oströmische oder griechische Kaiserthum. §. 31. Von den Staaten, welche sich aus dem weströmi- schen Kaiserthume bildeten, ist keiner für die darauf folgenden Begebenheiten in Europa so wichtig gewor- den, als das Frankenreich, weil dieses in vielfache Beziehung mit Italien kam, in welchem Lande die Geistesbildung, und die Kunst, zu regieren, bei allen Stürmen, die es zu erdulden hatte, nie untergegangen ist, und weil daselbst, und zwar in der Stadt"rom, der Papst seinen Sitz hatte, der von dem größten Theile der Christenheit bald und lange als das wirkliche und einzige Oberhaupt der Kirche anerkannt wurde. Das Frankenreich vergrößerte nemlich sich unter der Regierung Karls des Großen i. I. 774 durch Ober-Italien, wo zweihundert Jahre vorher ein ger- manisches Volk, die Longobarde» sich niedergelassen, und ein Königreich errichtet hatten. Karl der Große schlug den letzten longobardischen König, und vereinigte Ober-Italien mit dem Frankenreiche. Diese Begeben- heit gab dem Papste Leo Ui. Veranlassung, an die

7. Bd. 2 - S. 149

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Byzantinisches Reich. 149 Höhe der thracischen Gebirge, der hohen Mauer, welche Anastasius in einem Halbzirkel sechszig Meilen um die Haupt- stadt gegen die Bulgaren führte, und der Festigkeit der Hauptstadt selbst, welche vom Meere her beständig Zufuhr erhalten konnte. Zudem hatten die nordischen Barbaren frühzeitig schon die Richtung nach dem Westen genommen, welcher ihre Nachkömmlinge folgten. Die Neuperser wurden durch einheimische Zwiste an ernsthaften Angriffen auf By- zanz gehindert, und die Araber ergossen sich, nach dem er- sten mißlungenen Angriffe auf Konstantinopel, lieber über Asien und Afrika. Nach dem harten und wilden Leo aus Jsaurien be- stieg (491—518) An astasius i den Thron, auf welchem ihn der tapfere Prafectus Pratorio Justinus beschützte, d.er vom Schweinehirten zur ersten kriegerischen Würde des Staates sich emporgeschwungen hatte. Er folgte ihm (518 — 527) in der Regierung, und nahm, kurz vor seinem Tode, feinen Enkel Justinian 1 (527 — 565) zum Mit- regenten an, einen Mann, der mehr Glück als Talente be- saß. Unter diesem eroberte Be li far (534) das van da- ti sche Reich in Afrika, nachdem er den König Ge lim er gefangen genommen hatte, und brachte dessen Gebiet wieder an das oströmische Reich; auch Italien ward durch Be- lisar und Narses den Ostgothen entrissen, und dort das Erarchat gestiftet. Die Festungen in Europa und Asien wurden wieder hergestellt. Der Kaiser sorgte für die Ge- setzgebung, indem er durch seinen Kanzler, den Rechts- gelehrten Tri von ian und Andere eine Compilation der römischen Gesetze entwerfen ließ, die unter dem Namen des j u st i n e i a n i s ch e n G e se tz b u ch e s verbreitet ward, und an die Stelle des theodosianischen Coder im Oriente trat. Es enthalt vier Theile; den Codex Iustinianeus, in welchem alle noch brauchbare Constitutionen der Kaiser vom Hadrian bis zum Justinian gesammelt sind; die Pan decken oder Digesten, welche die zusammengetragenen Meinungen der alten Rechtslehrer enthalten; die Institutionen, das kurze Handbuch dieser Rechte; und die Novellen, worin

8. Geschichte des Mittelalters - S. 47

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 9. Das oströmische Reich. Justinian. 47 einigte die Hausmeierwürde in allen drei Teilen des Frankenreiches erblich in seiner Hand. Dadurch stieg seine Macht und sein Ansehen so, daß er sich Herzog und Fürst der Franken nannte. Er leitete von Köln aus die gesamte Verwaltung, und den Merowingern blieb nichts als die Königswürde, in der sie sich alljährlich auf den Volksversammlungen (Märzfeldern) zeigten, wo sie auf einem mit vier Ochsen bespannten Wagen erschienen. Pipin folgte sein zwanzigjähriger Sohn Karl Martell. Dieser herrschte wie sein Vater im Namen des fränkischen Schattenkönigs im ganzen Umfange des Reiches, er erhielt die demselben unterworfenen Länder und Völker und befreite ganz Europa von einer Gefahr, welche dem Christentum und der abendländischen Sitte den Untergang zu bereiten drohte: vor der weiteren Ausbreitung des Islams (§. 14). §. 9. 3)as ojtcömifcfie üeitfi. lujtinian. Mit bewundernswerter Zähigkeit widerstand das oströmische Reich im 5. Jahrhundert nicht nur den verheerenden Einfällen der Hunnen, Goten und anderer feindlichen Stämme, sondern es erlebte auch zu gleicher Zeit heftige religiöse Parteistreitigkeiten, welche unter den Kaisern Zeno, Anastasius und Justin schon sehr bedenklich geworden waren und unter Justinian beinahe eine große Umgestaltung des Staates herbeigeführt hätten. Als Anastasius (491 — 518) starb, erkaufte Justin sich den Thron von den Soldaten. Justin (518 — 527) war als armer bulgarischer Hirte unter Anastasius, in die Reihen des kaiserlichen Heeres eingetreten und durch Mut, Pünktlichkeit und Einsicht zum Range eines Obersten der kaiserlichen Leibwache gelangt. Er war ungebildet, konnte weder lesen noch schreiben, verstand aber die Kunst, die einsichtsvollsten Männer aufzufinden und ihren Rat zu benutzen. Darum war seine Regierung dem griechischen Reich von großem Glücke. Vier Monate vor seinem Tode nahm er feinen Neffen Justinian, Sohn eines bulgarischen Bauern, zum Mitregenten an, welcher auch nach Justins Ableben die Kaiserkrone empfing. Justinian (527 — 565) bemühte steh, die Macht und Hoheit des römisches Reiches wiederherzustellen, welche es unter Konstantin dem Großen besessen hatte, und wußte, wie sein Oheim, aus feiner Umgebung die Feldherrn und Staatsmänner heraus zu finden, welche am meisten befähigt waren, das hohe Ziel, das er sich gesteckt, zu erreichen. Er selbst besaß weder hohe Bildung noch persönlichen Mut; was ihm aber

9. Christus bis Khosru II. - S. 382

1829 - Leipzig : Cnobloch
262 Camerarius (Kämmerer), als Einnehmer, Bewoh- ner und Vertheilet der königlichen Einkünfte — und noch einige Personen. Der angesehenste unter dieser hohen Dienerschaft war der Major Domus, und er ward es in der Folge der Zeit noch mehr, wo unter seinem Befehle auch das Heer stand, und wo nun der so genannte Truchseß die Auf- sicht über die Domainen, außerdem aber auch über die königliche Küche führte, so wie sie der Mund- schenk über den Weinkeller hatte. Wenn nicht schon früher, doch jetzt, war aber auch der Posten eines Marschall oder Stallmeister, welchem die Aufsicht über die zrim Kriege und Hofstaate ge- hörigen Pferde und ihre Reiter oblag, eine sehr angesehene Würde, Justinus I., Beherrscher des oström. Reich'ö. 518. Hermanfried von Thüringens Norman n er. Dem Anastasius, welcher im Jahre 518 starb — er war vom Blitz erschlagen worden — folgte als Beherrscher des oströmischen Reichs der schon 68 Jahr alte Justinus, bisher Oberster der Leibwache, welcher er auch allein die Erhebung verdankte, da er sie dazu mit vielem Gelde ge- wonnen hatte. Cr regierte nicht ohne Kraft, ließ sich aber von der orthodoxen (altgläubigen) Geist- lichkeit gegen die in der Religion Andersdenkenden

10. Christus bis Khosru II. - S. 319

1829 - Leipzig : Cnobloch
319 im Jahre 395 zu Milano, im 50sten Jahre sei- nes Lebens, nachdem er vorher das Reich unter seine Söhne, Arkadius und Honorius, ge- theilt hatte. Arkadius, damals 16 Jahre alt, be- kam so das oströmische oder griechische Reich, und Honorius, damals 11 Jahre alt, das weströmi- sche oder lateinische Reich. Ihrer Unmündigkeit wegen hatte Theodosius dem Arkadius den Ru- fi nus, einen Gallier, der sein erster geheimer Rath war, dem Honorius aber den Stilicho (Stiliko), einen Vandalen, seinen ersten Feldherrn, zum Vormunde bestimmt. Aus der Theilung des römischen Reichs wurde diesimal eine völlige Trennung, und nie kam es wieder zu einer gänz- lichen Vereinigung beider Reiche, ganz gegen die Absicht des Theodesius, der vielmehr durch diese Vertheilung der Verwaltung das Bestehen des Reichs zu sichern glaubte. Alarich verheert Griechenland. 396 nach Chr. Geb. R u f i n u s. — Stilicho. Bald nach des Theodosius Tode empör- ten sich auch wieder die Westgothen, weil sie die ihnen von Theodosius bewilligten Subsidien (Hülfs- mittel, Hülfsgelder) gegen die Hunnen, unrichtig bekamen, und nicht ohne besondere Anreizung des Rufi nus, welcher wollte, daß sie dem Hono- rius in's Land fallen, und so den Stilicho

11. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 189

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das byzantinische Reich. 180 der rohen Völkerschaften, welche damals im europäischen Sü- den neue Wohnsitze suchten, von seinen Grenzen abzuleiten, und sie zum Vordringen gegen die Provinzen des abendländi- schen Reiches zu veranlassen. Dem rechen und despotischen Kaiser Leo war (421) Anastasius 1 auf dem Throne ge- folgt, auf welchem ihn der tapfere Präfectuö Prätorio Iusti- nus beschützte, der sich vom Schweinehirten zur ersten mili- tärischen Würde des Staates cmporgeschwungcn hatte. Er bestieg sogar (518 — 527) den Thron, und nahm, kurz vor seinem Tode, seinen Enkel Justins an 1 zum Mitregcntcn an. Unter diesem ward nicht nur das v a n d a l i sch e Reich in Afrika von Belisar (534) erobert, sondern auch Italien den Ostgothen entrissen, und Provinz von Byzanz (Exarchat). Zugleich sorgte der Kaiser für die Gesetz- gebung und Rechtspflege, indem er durch seinen be- rühmten Kanzler Tribonian und andere Rechtsgelehrce eine Compilation der römischen Gesetze entwerfen ließ, die den Namen des j u st i n i a n c i sch c n Gesetzbuchs erhielt. — Dem byzantinischen Reiche ward aber seit dem siebenten Jahr- hunderte die Nachbarschaft der neugcstifteten Macht der Ara- der gefährlich. Schon Constans 2 verlor an sie (642— 668) Cypcrn, Rhodus, Aegypten und die übrigen afrikanischen Provinzen. Unter dem Kaiser Constan- tinus 4, der von 668 an regierte, konnte die Hauptstadt des Reiches selbst (672) gegen die siegreich vordringenden Araber, welche bereits die asiatischen Provinzen des byzan- tinischen Reiches erobert hatten, nur durch das griechische Feuer gerettet werden. — Noch einmal wurden die Araber unter dem Kaiser Leo Isauricus von Konstantinopel zu- rückgeschlagen, unter dessen Negierung die sogenannte Bil- derstürmerei auöbrach, als er (726) alle Bilder aus den Kirchen seines Reiches zu entfernen befahl; ein Befehl, der den abergläubigen Pöbel zu den wildesten Auftritten erhitzte. Sein Sohn Constantinus 5 verlor das Exarchat gegen die Langobarden unter Aistulph; auch stieg die Entfremdung zwischen Byzanz und Italien theilö durch den Streit zwi- schen dem römischen Bischoffe und dem Patriarchen zu Kon- stantinopel um den Primat, theils durch die Siege der

12. Abth. 2 - S. 224

1817 - Elberfeld : Büschler
224 lv. Ztr. Heinrich!, bis Rud. v. Habsb. 91«- —, 273. seinen Anhang stark zu machen, ein Mittel gebraucht, welches die Ursache hundertjähriger Unruhen und Zerrüttungen geworden ist. Er vermahlte seine ein- zige Tochter an den schon mächtigen Herzog Hein- rich den Stolzen von Baiern, aus demwelfi- schen Hause, und gab ihm außer Baiern noch das Herzogthum Sachsen; das erste Beispiel, daß Ei- ner zwei Herzogthümer verwaltete. Die große, für Teutschland und Italien verderbliche, Eifersucht zwi- schen dem welfischen und hohenstaufischen Hause, wel- ches letztere auch die G hi bellinen oder Weiblin- ger genannt wird, ist in diesen Zeiten gestiftet. Schon Lothars Regierung ist theils mit dem Streite gegen die Hohenstaufen, theils durch einige italieni- sche Züge so zersplittert, daß von den schönen Hoff- nungen, die er durch sein ritterliches, kluges, und frommes Wesen von stch erregt hatte, gar wenige in Erfüllung gehen konnten. Auf seinem zweiten Zuge nach Italien, im Jahr 1187, wurde Lothar krank, und starb auf dem Rück- wege in einem schlechten Dorfe zwischen dem Inn und dem Lech. Sein Leichnam ward in dem von ihm gestifteten Kloster Königslautern in Sachsen be- graben. So wie die beiden großen teutschen Fürstenhäu- ser, die Welfen und Ghibellinen, von nun an die Blicke auf stch ziehen; so ist auch noch zu einem drit- ten durch Lothar der Grund gelegt worden, indem er die Markgrafschaft Nordsachfen, welche damahls die jetzige Altmark begriff, Albrecht dem Baren, aus dem Hause Anhalt, gab;" einem der merkwür- d.igsten Männer seiner Zeit. Er eroberte die Mittel- mark, so wie die um den Ukersee gelegene Mark, nebst der Prignitz, von den Wenden, und erwarb die Stadt Brandenburg., Um den Fleiß der Land- benutzung und Gewerbe auf die Marken zu verpflan- zen, zog er viele Anbauer aus der in Flandern blühenden Volksmenge in sein Land. Er kann als der eigentliche Stifter der Mark Brandenburg ange sehen werden; und unter ihm, in der Mitte des zwölften Iahrhunders, ward auch zuerst der Name

13. Zur ethnographischen Vorstufe - S. 38

1869 - Berlin : Gaertner
38 Regei^xnlifte. Konstantin der Große 324-337 Konstantin Ii. ) Konstans ? Cäsarn . 337-350 Konstantins 11/ Julian der Apostat . . 361-363 Jovian 363-364 Valentinian) 364-378 Valens i 5. Weströmische Kaiser. Houorius .... 395—423 Johannes......... 423—425 Valentinian Iii. . . . 425—455 Petronius Maxiinns . . 455 Avitus........... 455—456 Majorian........... 457 Libins Severus . . . 461—465 Ri c im er der Sneve . . 466—467 Anthemas......... 467—472 Olibrins ...................... 472 Glycerins........ 473—474 Julius Nepos .... 474—475 Romulus Au g ustulus 475—476 Untergang des weströmischen Reiches. ||7< i ©rattoii........................ 375—383 Valentinian Ii.................. 375—392 Theodosins der Große 379—395 Theilung hx ein weströmisches (abend> ländisches) und oströmisches (morgen-ländisches) Kaiserreich. 6. Oströmische Kaiser. Areadins . . . 395—408 Theodosius Ii. . 408—450 Marcian . . . . 450-457 Leo I. d. Gr. . . . 457—474 Zeno 474—491 Anastasius I. . . . 491-518 Justin I . 518—527 Jnstinian I. . . , 527—565 Justin Ii . 565-578 Tiberins .... 578-582 Manritins . . . . 582—602 Phokas . . . .' . 602—610 Heraklins . . . 610—641 Konstans .... 641—668 Konstantin . . . . 668-685 Jnstinian 11. . . 685-711 Leo der Jsaurier . . 717—741 Konstantin V. Copro "Y- mus .... . 741-775 Leo Iv 775-780 Irene ) „ .. . > Kalseriu Theodora j tat c. 800 Die Macedouier 867-1056 Die Komueueu . . 1056-1204 Die Lateiner ... 1204-1261 Die Palciologen . . 1261-1453 Untergang des oströmischen Reiches.

14. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 165

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 165 ---------------- mit ihnen verbündeten Schwaben, jenseits des Lech die Bayern. In Ungarn, Schwabe« Siebenbürgen und Walachei erhielt sich das Reich der Gepiden; im Word« osten von Deut schland und Rußland gewinnen die Slaven an Macht und Aus- ^ j(adis dehnung. Sie waren schon vor Christi Geburt aus Indien und dem innern Hoch-^^k«' asien nach Europa ausgewandert und nahmen den großen Landstrich zwischen dem Don und der Elbe, dem adriatischen Meere und der Ostsee ein. Wie die germanischen Völkerstämme schieden sie sich in verschiedene Stämme, z. B. die Czechen in Böhmen, diemorawciner in Böhmen, dielusitzer in der Lausitz, dieheveller und Ukern in der Mark Brandenburg, die Obotriten, Milzen und Pomeranen in Mecklenburg und Pommern, die Lechen in Polen, die Wenden in Steyermark, Kärnthen und Kram. Die Sorben, ein Zweig der Slaven, gingen um 530 über die Elbe und setzten sich in der Gegend von Meißen fest, Dresden, Leipzig, Altenburg, Chemnitz, Zwickau, Wurzen rc. sind von ihnen gegründet worden. Neben den Slaven wanderten noch andere Völker aus Asien ein, z.b. die Finnen, die Lappen, die Magyaren, welche im Karvathenlande das große ungarische Reich stifteten. Bis an den Don waren schon türkische Horden, die Avaren, vorgedrungen, mit denen sich allmählich die Hunnen nach Attilas Tod und nach dem Verfalle ihres Reiches vermischten. Im Norden Europas waren bereits in Dänemark die Dänen, in Schweden die Suionen, in Norwegen die Nerigvner herrschend. Im Nordwesten Afrikas bestand noch zu Anfange des Mittelalters das Reich der Das^a,,-^ Vandalen, welches um 429 n. Chr. aus einer römischen Provinz hervorgegangen " war und auch die Pityusen, Balearen, Sardinien und Corsika umfaßte. Um 534 ward es dem oströmischen Kaiserthume einverleibt, welches für einige Zeit wieder das mächtigste Reich von ganz Europa wurde und erst dem arabischen Chalisate, dann dem fränkischen Reiche an Macht und Ansehen nachstand. $ 52. Das oftrömische oder griechische Kaiserreich. Während das weströmische Reich schon 476 unterging, widerstand das oströmische 8age M nicht nur den verheerenden Einfällen der Hunnen, Gothen und anderer feindlicher Völker, sondern auch den heftigsten inneren Parteikämpfen. Diese waren unter den Kaisern Zeno (474—491), Anastasius (491—518) schon sehr bedeutend geworden und hätten unter der Regierung Justmians beinahe eine große Umwälzung des Staates herbeigeführt. Justin (518—527), eilt armer Schweinehirt, hatte sich im Heere durch Muth, ,mlev Einsicht und Pünktlichkeit zum Obersten der kaiserlichen Leibgarde emporgeschwungen. Nach dem Tode des Anastasius erkaufte er sich den Thron von den Soldaten, und obwohl er selbst ungebildet war. nützte seine Regierung dem Reiche doch sehr viel, weil er die einsichtsvollsten Männer aufzufinden und ihren Rath zu benützen verstand. Kurz vor seinem Tode hatte er seinen Neffen Instinian, einen Bauerssohn, zürnn. ;<tiftmiau Mitregenten angenommen, welcher 527 die Krone empfing. Justmian besaß weder (r,27~-u6-0* hohe Bildung noch persönlichen Muth und ward hierin von seiner Frau Theodora, welche eine Tänzerin gewesen war, weit übertroffen. In Konstantinopel herrschte damals noch großes Wohlgefallen an Wettrennen und Thierhetzen, welche in den Circus abgehalten wurden. Die Wagenlenker theilten sich in die Blauen, Weißem Rothen und Grünen; jede Partei hatte eigene Regeln, eigene Vorsteher, Dichter,

15. Teil 2 - S. 18

1878 - Leipzig : Teubner
— 18 - aus dessen Feder die uns erhaltenen Briefe und Verordnungen des Herrschers) und förderte Wissenschaften und Künste. Mit grofser Einsicht und glänzendem Erfolg war er bemüht der Landwirtschaft aufzuhelfen (Zerlegung der großen Güter), und durch Sicherung der Strafsen und des Verkehrs Handel und Gewerbe zu fördern; es gelang ihm die materielle Wolfart zu aufser-ordentlicher Blüte zu erheben. Von grofser religiöser Duldsamkeit gestattete er, obwol Arianer, weder Verfolgungen der Katholiken noch Bedrückungen der Juden. Geheime Verbindungen der Römer mit Ostrom trieben ihn in seinen letzten Regierungsjahren zur Härte (der edle Senator Boetius [de consolatione philosophiae] und dessen greiser Schwiegervater Symmachus 525 hin gerichtet). Nachdem der große Herrscher ohne Söhne gestorben war (26. Aug. 526) folgte sein 10 jähriger Enkel Athalarich unter Vormundschaft seiner Mutter Amalaswintha, welche nach Athalarichs frühem Tode (534) ihrem Vetter Theodat die Hand reichte; doch dieser liess sie gefangen setzen und ermorden (535). Dieser Frevel gab dem oströmischen Kaiser Justinian einen willkommenen Vorwand zur Einmischung. §29. Das oströmische Reich unter Justinian. Das oströmische Reich wurde seit Arcadius (395 408) durch kirchliche Kämpfe, Thronstieitigkeiten und die Angriffe äufserer Feinde (im Osten die Perser, im Norden neuerdings die Avaren und Bulgaren) erschüttert. Justins I., der 518, als Gardepräfect auf den Thron gelangt war, Neffe und Nachfolger Justinian I. 527—565, von ausgezeichneten Gehülfen und seiner kühnen und geistvollen Gemahlin Theodora unterstützt, entfaltete eine grofsartige Regententätigkeit und stellte sich die Aufgabe, das Reich Constantins wiederherfcustellen. 1. Das römische Recht erhielt durch das unter Tribonianus Leitung begründete corpus iuris (besteht aus: 1. codex Justinianeus, die Verordnungen früherer Kaiser, 2. institutiones, ein wissenschaftliches Lehrbuch des römischen Rechts, 3. pan-dectae oder digesta, Sammlung von Erklärungen und Aussprüchen berühmter Rechtslehrer, 4. novellae, neue Verordnungen Iustinians) die Gestalt in welcher es auf das Abendland übergegangen ist und alle neueren Gesetzgebungen beherrscht hat. 1 , 2. Durch Schliefsung der Philosophenschulen in Athen 529 und Aufhebung des Consulats 540 beseitigte er die letzten Reste antiken Lebens. Constantinopel schmückte er mit grofsartigen Bauwerken (die hagia Sofia), an den Grenzen legte er starke Befestigungen an, durch Einführung der Seiden-cultur (durch persische Mönche von ihren Missionsreisen aus Ostasien mitgebracht) suchte er der unter starkem Abgabendruck seufzenden Bevölkerung eine neue Erwerbsquelle zu eröffnen. Der Nikaaufruhr (Parteien der Rennbahn, die Grünen und

16. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 181

1845 - Heidelberg : Winter
181 und germanische Reiche und Einrichtungen. 486 das fränkische Reich, das er alsdann im Kampfe mit den Allemannen (durch die Schlacht bei Zülpich, 496), so wie in den darauffolgenden Kriegen mit den Burgun- dern und mit den Westgothen erweiterte. — Daß beson- ders Gallien eine so leichte Beute der germanischen Völker werden konnte, kam daher, daß das durch die Laster des römi- schen Despotismus vergiftete, ohnedieß so leichtfertige gallische Volk bis zu den tiefsten Graden der Verworfenheit, besonders in den Städten, herabgesunken war.. Ohngefähr um dieselbe Zeit drangen die Ostgothen unter ihrem großen Könige Theodorich in Italien ein, nahmen dem Odoaker die Herrschaft und gründeten 463 das ostgothifche Reich, das unter Theodorich's weiser und kräftiger Regierung 33 Jahre lang in blühendem Zu- stande war, unter seinen Nachfolgern aber den Angriffen der vom oströmischen Kaiser Justinian abgeschickten Feldherren, zuerst des Belisar (der 534 auch dem vandalischen Reiche in Afrika ein Ende gemacht hatte), und dann des Narses, gänzlich unterlag (555). Nachdem Narses Italien als Provinz des oströmischen Reiches 15 Jahre lang verwaltet hatte, brachen nach seiner Abberufung die Longobarden unter ihrem Könige Alboin ein und stifteten 368 das longobardifche Reich, welches Ober- und Unter- italien umfaßte, ohne daß es den Lombarden je gelang, sich Mittelitaliens völlig zu bemächtigen, wo in Ravenna ein griechischer Statthalter (Erarch), in Rom der Papst seinen Sitz hatte. So hatten denn deutsche Völker fast das ganze west- römische Reich (in Italien, Spanien, Gallien und Britannien) eingenommen, indeß der verlassene Osten Deutschlands von slavischen Völkern besetzt wurde, die übrigen Theile Deutsch- lands aber noch immer von ihren alten Besitzern, den Sachsen, Friesen, Thüringern, Alle mannen und Ost franken, bewohnt waren. Während diese ihre alte, germanische Gauverfassung beibehielteu, bildete sich in den

17. Die Weltgeschichte für die Jugend bis auf die neuesten Zeiten - S. 83

1818 - Leipzig : Hinrichs
ter dem Nachfolger des Dejokes wurde Persten erobert, und sein Enkel, Kyaxares, bezwang mit Hilfe des Chaldäers Nabopolassar (f. S. 67) Assyrien. Es waren nun zwei große Reiche in Asten, das medische, und Reich Babylon, welches unter Ncbukadnezar stch am höchsten erhob. Dazu kam bald noch ein drit- tes, das lydische Reich unter Krösus, in Klein-Asten, das stch bis zum mittelländischen Meere erstreckte. Die Meder waren in verschiedene Stämme getheilt, aber sehr roh und kriegerisch; nur einer dieser Stamms zeichnete stch durch größere Einstchten und Kenntnisse aus, die Magier. Sie besorgten die gottesdienstli- chen Gebrauche, war^n Traumausleger, Wahrsager und Sterndeuter, und hatten großen Einstuß auf den König und auf das Volk. Als die Magier im Verlaufs der Zeit allsgeartet waren, trat unter ihnen ein weiser Mann auf, Rahmens Zoroaster, oder Zer duscht, der die falschen Lehren l stritt, andere Begriffe von Gott, der Welt und dem Menschen verbreitete, und den Ma- giern eine neue Verfassung gab. Seine Lehre gewann bald Anhänger in einem großen Theile von Asten. Die Perser waren ursprünglich ein Bergvolk, muthige abgehärtete Hirt-en, welche ein rauhes Land be- wohnten, das im Norden durch Gebirge von dem Lande der Meder getrennt war, und jeht Farsistan, oder F a r s heißt. Vor C y r n 6 waren ste roh, dürftig, aber von Natur gutmüthig und bieder. Sie aßen nur, was ihr armes, meist unfruchtbares Land ihnen geben konnte, und tranken aus Mangel an Wein nur Wasser. Sie aßen nicht nur das Fleisch von Ochsen und Schafen, son- dern auch von Pferden, Eseln und Kamehlen. Thier- felle waren ihre Kleidung. Spater aber, als ste ein herrschendes Volk wurden, änderte stch ihre einfache Le- bensweise, um so mehr, da ste eine besondere Neigung zur Nachahmung der Sitten anderer Völker hatten. Es wurde große Sorgfalt auf die Erziehung und den Un-

18. Tabellen zur Weltgeschichte - S. 92

1891 - Hamburg : Meißner
Julianus Apostat« . 360—363 Jovian................ 363—364 Valentinian \ (£)cctb.)364—375 Valens (Orient.) . 364-378 Gralian .... 3u7-383 Maximus .... 383—388 Lalentinian Ii. . . 375—392 Eugen................ 392—394 Tbeo dosius der Große . . . . 379-395 395 Teilung des Reiches in das abendländische (weftrömische) und in orqenl an dische (oströmische) oder griechische Kaisertum. Weströmische Kaiser. Honorius .... 395—423 Joannes .... 423—425 Valentinian Iii. . . 425—455 Petronius Maximus 455 Avitus ..... 455-456 Majorian .... 457—461 Severus .... 461—465 Nicimer der Sueve, Patricius v. Rom 466—467 Antbemas .... 467—472 Olybrius .... 472 Glyeerius .... 473—474 Julius Nepos . . 474—475 Romulus Au-gustulus . . . 475-476 476 Untergang des weströmischen Reiches durch O d o ak er. Oströmische Kaiser. Arkadius .... 395—408 Tbeodosius Ii. . . 408—450 Marcian .... 450—457 Leo................. 457—474 Zeno ..... 474—491 Anastasius. . . .491—518 Justin 1.............518—527 Justinian I. . . 527—565 Justin Ii. ... . 565-578 Heraklius .... 610—641 Leo der Jsaurier. . 717—741 Constantin V. Ko-pronymus . . . 741—775 Die Kaiserinnen Irene 797 und Theodora . . 842 Der makedonische Regentenstamm 867-1056 Die Komnenen 1057-1204 Die lat. Kaiser 1204-1261 Die Paläoloaen 1261-1453 Constantin Ix. ; Paläolo gus f 1453 l 1453 Untergang des oström i s ch e n Reiches mit der Eroberung v. Konstantinopel durch die ! osman. Türken.

19. Die ganze Erde - S. 125

1827 - Breslau Breslau : Graß
125 der, 1147 erbauten, alten Hauptstadt Moskau eine neue, Petersburg. Im Jahr 1743 kam das jetzt herrschende Holstein-Gottorpsche Haus auf den Russischen Thron, den von 1801 — 1825 Alexander bedeutend befestigt. Das Türkische Reich hat Osman, ein Turkomanischev Heerführer Muhamedanischen Glaubens, gegründet. Er drang 1289 mit seiner Horde in Klein-Asien ein und nahm dem Konstantinopolitanischen oder oströmischen Reich, ein Landstück nach dem andern weg. Er hatte 8 große Nachfol- ger, und so ist es klar wie dieser Räuberstaat, von 1300 bis 15 66 sich zu großer Macht erhob. Solimann, Osmans En- kel, betrat 1355 zuerst Europa, und 1415 wagte es die Raubhorde bis nach Bayern vorzudringen. 1463 fiel Con- stantinopel in die Hände der Türken. Der letzte oströmische König, Constantin Xi., ward unter den Trümmern der Stadt begraben. Seit der Zeit ist Konstantinopel die Haupt- stadt des Osmanischen Reichs. 1456 wurde Morea unter- jocht, 1517 Egypten, Syrien und Palästina erobert, aber 1629 bei Wien Solimans Ii. Macht Gränzen gesetzt. Seit der Zeit ist die Türkische Macht in Abnahme; doch sind die meisten von ihnen unterjochten Völker sehr verdorben. Das jetzige Persische Reich ist eigentlich von den Arabern gegründet, die von 636 an das Land zum Muhamedthum bekehrten und bis 1220 beherrschten. Es bestanden mehrere Staaten neben einander, wovon manche mit der Zeit Herr- scher aus andern Völkersiämmen erhielten. Im Jahr 1220 eroberte der Tartarische Großchan Dschingiskan, den größten Theil von Persien. Dschingiskan's Nachfolger herrschte bis 1405. 1307 bemächtigte sich der Tartarische Kan Timurlenk (Tamerlan), Persiens. Nach seinem Tode hörte die Tartarische Herrschaft auf und Turkomanen behaup- teten auf 100 Jahre das Land, wo sie den Sofi's weichen mußten, welche von 1605 — 1722 herrschten. Unter ihnen ist Schach Abbas (1587 — 1629) am berühmte-

20. Theil 3 - S. 288

1814 - Berlin : Duncker & Humblot
88 Etrurien, mit dem Befehl, die römischen Dun- desgeuossen daselbst mit Gewalt auö ihren Be- sitzungen zu vertreiben, und sich in ihre Häuser und Aecker zu theilen. So wurde also auch noch dieses arme Volk aus seinen Hütten verjagt, und den Unglücklichen blieb nichts übrig, als stch in Räuberbanden zu vereinigen, und wieder andere zu plündern und zu morden. Dem Sulla wa- ren indessen die neuen Ansiedler eine sichere Stütze in der Provinz. Eine eben so sichere in Rom zu haben, schenkte er 10,000 Sklaven die Freiheit, die Aecker der Geächteten, und das römische Bürgerrecht. Sie nahmen dafür alle den Namen der Eornelier an, und waren ihm immer eine zuverlässige Leibwache, wenn er un- ter dem Volke erschien. Nun ließ er sich zum beständigen Dictator erwählen, was er eigentlich langst gewesen war, und richtete die Staatsverfassung wieder völlig zu Gunsten der Patricier ein. Er ergänzte den Senat aus den Rittern, gab treffliche Gesetze zur Herstellung der Ruhe und Ordnung, und stellte prächtige Spiele an, um, wie er sagte, das Volk nach so vielen Mühseligkeiten wieder etwas zu ergötzen. Unter andern gab er dem ge- sammten römischen Volke ein herrliches Gastmahl auf dem Markte, welches mehrere Tage dauerte, und wobei vierzigjähriger Wein in Strömen floß, und der Speisen so viele waren, daß täglich der Rest