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1. Bd. 9 - S. 2

1846 - Braunschweig : Westermann
477 bis zur Stiftung der heiligen Allianz. unbedingte Willkürherrschaft thronen, durch Beides aber die Völker zu Heerdcn erniedrigt und die Herrscher zu Treibern. In Westen dagegen, in der jugendlichen neuen Welt, erbaut sich das natürliche, das ver- nünftige Recht sein erlesenes Reich. Schon hat cs in Nordamerika tief gehende Wurzeln geschlagen, schon die herrlichsten Früchte alldort erzeugt. Von einem so schnellen, so segcnsvollen, so wundcrgleichcn Voranschreiten, wie das der Nordamerika ni sehen Freistaaten, hat die ganze Geschichte kein anderes Beispiel. Auch jenseits ihrer Grenzen, in Mexiko und in dem weiten sü damerik a irischen Lande, bricht, wohl unter Kämpfen, doch sol- chen, die Sieg und Veredlung bringen, der Tag der Freiheit an. Nicht eben die republikanische Form ist's, die wir die Sonne dieses Tages nennen; nein! nur der republikanische Geist, der gar wohl mit monarchischer Form sich verträgt; ja der in wohlgeregeltcr Monarchie weit sicherer herrscht, als in der Demokraten sturmbewegtem Reiche; der republikanische Geist, d. h. die Herrschaft gerechter Geseze, entflossen dem ewigen, natürlichen Rechte und dem lauteren Gcsammtwillcn, Verbannung der Will- kürherrschaft und der traurigen Scheidung der Bürger in geborene Herren und geborene Knechte. Europa, bis jczt noch der Kampfplaz beider Sy- steme, sieht in der neuesten Zeit Asien herüber nach seinem unglücklichen Boden schreiten, die edlere Civilisation dagegen aus der alten Welt nach der neuen fliehen. Europa, mit seinen seit Jahrhunderten gesammelten Geistcs- schäzcn, mit seinem Drange nach Voranschreiten, mit seinen edlen, der Er- kenntniß sich öffnenden Völkern, soll plözlich stille stehen, ja traurig zurück- sinken in die Fesseln des starren historischen Rechtes; cs soll entsagen der Freiheitssonne, deren Strahlen cs begierig in sich gesogen, und der in edler Mcnschenbrust unvertilgbaren natürlichen Rcchtsidce, deren Forderungen es deutlich erkannt hat. Dies wird zwar nicht ausgesprochen, und die Staatcnlcnkcr sind weit davon entfernt, cs zu wollen. Aber wenn die Partei, welche jczt das Ohr der Fürsten umlagert, und welcher die stupide oder feige Maste als willfähriges Werkzeug dient, den völligen Sieg erhält, so ist dem Zurückschreiten kein Ziel zu sczen, und ist Asien der Spiegel, wo- rin wir unser künftiges Schicksal erkennen mögen. Alsdann giebt es — wie weiland in den vielen Jahrhunderten des sinkenden oströmischen Reiches — für edle und stolze Gemüther keine Freude des Lebens, keine Vergütung der Lebensmühe mehr. Stufenweise wird der Verfall uns zum Loose der

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1. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 102

1877 - Halle : Schmidt
102 Windverliältn. d. gem. Zone. — Orkane; Stm'uiwuulu, S.. weil der Aequatorialstrom bei seinem Fortschreiten westlich abgelenkt wird. In Hinsicht aut Europa hat sich ergeben, dass hier die Windesrichtung in den Wintermonaten südlicher als in den Sommermonaten ist, wo mehr Westwinde vorherrschen. Gegen Ende Juni oder weiterhin im Juli ist die Windesrichtung häutig eine nordwestliche. Das V orwallen des Nordwestwindes zu dieser Zeit ist durch die Wärmedifferenz zwischen dem atlantischen Ocean und dem europäischen Continent bedingt. Die kühlere Luft über dem ersteren dringt nämlich in die wärmere auf-gelockerte des letzteren ein. Im Gegensatz zu Europa ist in Nordamerika die Windesrichtung im Sommer südlicher als im Winter. Kühle inordwestwiilde werden über Mittel - Europa zur Zeit des Sommers vornehmlich dann wehen, wenn die Temperatur in Nordamerika verliältnissmässig niedrig, in Nord- und Mittel-Asien dagegen verliältnissmässig hoch ist. Asien bildet dann einen Ort geringeren Druckes für die kälteren seitlich gelegenen Luftmassen (in Nordamerika und über dein atlantischen Ocean). 44. Orkane; Sturmwinde. Die Stürme lassen sich überhaupt in zwei Arien unterscheiden. Die eine Art besteht in den gewöhnlichen Luftströmen, nämlich in dem Polar- oder Aequatorialstrome, wenn derselbe, unter gewissen Umständen mit Helligkeit in den ändern eindringend. nach einer bestimmten Hichtung stetig fortschreitet. Die andere Art ist wesentlich in einer kreisenden Bewegung der Lutt begründet. Hierher gehören die Orkane Westindiens und des indischen Meeres, welche im Spanischen Tornados, im Englischen Hurricanes heissen; ebenso die Teil uns des chinesischen Meeres. Diese Stürme sind also Wirbelwinde (Cyclonen), bei welchen die Luft in einer bestimmten Richtung rotirt, während die Wirbel selbst eine fortschreitende Bewegung haben, deren Richtung natürlich ganz verschieden ist von der Dichtung, aus welcher die wirbelnde Luit an einem bestimmten Orte stürmt. Die während des Sturmes beobachteten Windesrichtungen sind Tangenten der Hahn, worin die wirbelnde Luft sich bewegt. Nach Beobachtungen von Red field und Heid behallen die Stürme, welche in der Tropenzone entstehen, innerhalb der

2. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 149

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Dramatische Darstclknng. * \9 Freilich nicht. Aber die Ursache ? — Dev Han- del an sich war wohl gut, war vortrefflich; er hätte mit nur einiger Aufsicht von selbst gehen müssen. — Das ganze Mütterliche und vom Vater ein ganz artig Kapitälchen zum Fond; Handlungsfreunde, die man sich besser und redlicher gar nicht wünschen konnte; Abnehmer die helle Menge, Herr Dok- tor, und lauter sichere, solvente Leute — keine Po- len und Russen— Aber wie ging es denn zu, Herr Timm, daß er fiel? Es hat sich damals Man- cher darüber gewundert; auch ich. -- Großer Auf- wand wurde in dem Hause doch nicht gemacht. — Nein, aber große Spekulationen im Kopfe. — Hatte der Mensch nicht so glücklich hier in Europa bei den Seinigen leben können, und laßt sich den Satan verblenden, und spekulirt mit all' feinem bischen Gelde nach Nordamerika hin! Was ich höret In Nordamerika ist er? So denke icl). Denn er wird doch sein schönes, weitläufiges Für- stenthum einmal sehen wollen. — Fürstentum, mein Herr Timm? Was denn sonst? Meinen Sie, er wird sich mit Kleinigkeiten befassen? — Große ungeheure Besitztümer hat er gekauft; Ländereien, — die — ich weiß nicht, ob nur zwanzig oder gar dreißig Quadratmeilen haltenkurz, Strecken von einem Umfange, wie manches schone Fürstenthum ihn nicht hat. Aber wenn Sie glauben, auf allen den Quadratmsilen nur eine Menschenseele zu tref- fen, oder von allen den Strecken Landes nur so viel Korn zusammenzubringen, daß eine Maus davon satt wird, so schweben Sie in einem erschrecklichen Irrthum. —* Sie erzählen mir Wunderdinge, Herr Timm. Ach, sagen Sie Iammerdinge. Wunder- dinge siyds für mich nicht. Das unruhige Wesen steckt einmal im Geblüte der Mutter, und so etwas, hab' ich immer gehört,, ist erblich. Narrheit und Verrücktheit ist erblich. — Also auch ihre selige Frau — die Frau Timm?' -4 Was wollen Eie sagen, Herr Doktor? Dem Sohne ward's doch nur hier W Europa — der Mutter ward es im ganzen Erbenlsben zu enge. Sie spekulirte Ihnen, Hefon-

3. Allgemeiner Theil - S. 59

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die kosmischen Verhältnisse der Erde. 59 Halb- Grad ständige u. monatliche Klimate. Längster Tag. Orte. Welttheil. der Breite. 18 21 Archangel, Rußland 64° 32' N. Br. Europa. 64° 50' 19 21.5 Fort Franklin 65°12'N.br. Nordamerika. 65° 23' 20 22 Tornea, Finnland 65° 51' N. Br. Europa. 65° 51' 21 22,5 Winterinsel 66° 11'N.br. Nordamerika. 66° 8' 22 23 23 23,5 ^ Lappland Europa. 66° 22' 66° 30' 24 24 Polarkreis, Nordküste von Island Europa. 66° 32' 25 30t.-1m. Südlichste Znsel der Loffod- den, Norwegen Europa. 67° 19' 26 60t.—2m. Boothia Felix 69° 59'N.br. Nordamerika. 69° 34' 27 90t.—3m. Port Bowen 73° 13' N. Br. Nordamerika. 73° 5' 28 120t.—4m. Spitzbergen Europa. 77° 38' 29 Eismeer nördl. von Spitz- 82° 55' 150t.^5m. bergen . . . 30 180t.—6m. Nordpol . . . 90° 0' §. 36. Wie Eintheilung der Erdbewohner nach der Richtung des Schattens, den sie um Mittag werfen. 1. Die Bewohner der heißen Zone heißen Ohnsch a tti ge,') weil sie nach und nach, wenn nämlich Tag und Nacht gleich gewesen sind, die Sonne senkrecht über ihren Scheitel bekommen und daher auch den Schatten unter ih- ren Füßen haben. 2. Die Bewohner der heißen Zone heißen auch Zweischattige;*) denn wenn auf der nördlichen Halbkugel der Sommer eintritt, so werfen die Bewohner der nördlich heißen Zone den Schatten gegen Süden, im Winter aber gegen Norden; auf der südlichen Hemisphäre findet das Gegentheil statt. 3. Die Bewohner der gemäßigten Zonen sind Einschattige.3) Sie werfen den Schatten immer nach einer Seite, jedoch mit dem Unterschiede, daß die in der nördlich gemäßigten Zone den Schatten allezeit gegen Norden haben, die in der südlich gemäßigten Zone aber gegen Süden. 4. Die Bewohner der kalten Zone sind Umschattige;^) denn sie J) Ascii; zusammengesetzt aus a — ohne und skiä — Schatten. 2) Amphiscii, zuiammengesetzt aus amphi — auf beiden Seiten und skil — Schatten. 3) Heteroscii, zusammengesetzt aus heteros — einer von beiden und 8kiä = Schatten. 4) Periscii, zusammengesetzt aus peri — ringsherum und skia — Schatten.

4. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 276

1855 - Regensburg : Manz
276 Iii. Abtheilung. den atlantischen Ocean mit dem Lorenzobusen, die nord- amerikanischen Freistaaten, den großen Ocean, das kam- tschatkische Meer und die Behringsstraße. Der Flächeninhalt mag sich auf 240—250,000 Q.m.; die Einwohnerzahl auf 2'/- Mill. belaufen. Die Nordpolarländer zerfallen in das dänische, russische und brittische Nordamerika. a) Das dänische Nordamerika. . Das dänische Nordamerika oder die Insel (oder Halbinsel) Grönland liegt zwischen dem nördlichen Eis- meer dem atlantischen Ocean, der Davisstraße und der Baffinsbai. Die Größe wird auf 25—30,000 O.m., die Einwohnerzahl aus 20—25,000 geschätzt. Sie sind meist der mongolischen Rasse angehörige kleine, schmutzige Eskimos, von denen ein Theil christlich geworden ist, und einige Dänen, welche die Herren des Landes sind und dort 14 Niederlassungen gegründet haben. Der Boden scheint im Innern gebirgig. Auf der Südspitze liegen die Vorgebirge Farewell und Statenhuk. Von den dänischen C o l o n i e n sind Iulianenhaab, Goodhaab und Christianshaab, von den Herrenhutischen ist Neuherrenhut die bedeutendste. Nördlich von Grönland liegt die (von Manchen zu Europa gerechnete) Inselgruppe Spitzbergen (1400 Q.m.), das nördlichste bekannte Land, welches keine bleibenden Einwohner hat. Grönland war schon um 980 n. Chr. von Nor- mannen entdeckt und das Christenthum dort eingeführt wor- den. Eine noch 1406 bestandene (deutsche) Colonie ver- schwand auf unbekannte Weise. Die Dänen ließen sich

5. Außereuropäische Erdteile - S. 112

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — 3. Für das Tierleben. Ebensowenig wie als Pflanzenscheide kommt das Felsengebirge als Tierscheide (Faunenscheide) für Nordamerika in Betracht. Da es der Ausbreitung und freien Wanderung der Tiere kein Hindernis entgegen- stellt, so ist es kein Wunder, daß wir im Norden Tiere finden, welche ihre Heimat eigentlich nur im Süden haben, und umgekehrt. Fanden wir doch noch in den Prärien des Westens die Kolibris, „die funkelnden Edelsteine der Luft". (Vgl. S. 83.) 4. Für die Menschen. Ebensowenig wie der Ausbreitung und Wanderung der Tiere steht der Ausbreitung und Wanderung der Menschen etwas hindernd ent- gegen. Darum war ursprünglich ganz Nordamerika (Von den Polar- ländern abgesehen!) von einem Volke bewohnt, dessen einzelne Stämme sich in Aussehen, Charakter und Lebensweise nur wenig unterschieden. Vom Golf von Mexiko bis zur Hudsonbai, vom Felsengebirge bis zum Atlantischen Ozean reichten die Jagdgründe des roten Mannes. — Ganz anders ist es in Europa. Die Alpen sind hier Völkerscheide. Sie trennen Germanen und Romanen, germanisches und romanisches Wesen. „Nördlich von ihnen wohnen Völker, welche Bier brauen und Butter bereiten, südlich solche, welche die Trauben keltern und die Früchte des Ölbaums ernten." 5. Für die Bewässerung. Da das Felsengebirge sich im Westen des Erdteils hinzieht und im Osten eine weite, schrankenlose Ebene läßt, so können sich Riesen- ströme entwickeln, wie sie das durch die Alpen in zwei Teile geschiedene Europa nicht kennt. (Vergleiche den Mississippi und den Rhein!) Resultat. Aus Grund dieser Betrachtungen kommen wir zu folgenden Sätzen: Die Bedeutuug der schrankenlosen Ebene. 1. Die Ebene beeinflußt das Klima. 2. Die Ebene beeinflußt die Entstehung großer Flußshsteme. 3. Die Ebene begünstigt die Ausbreitung der Pflanzen, Tiere und Menschen. 4. Die Ebene begünstigt die Mischung der Stämme. Ergebnisse. A. Landschaftsöitd. Nordamerika. I. Lage. Nordamerika ist der nördliche Teil der Westfeste und breitet sich ausschließlich nördlich vom Äquator aus. Es reicht vom Nördlichen Eismeer bis zum Busen von Mexiko, vom Großen bis

6. Die fremden Erdteile - S. 30

1903 - Leipzig : Dürr
30 Nordamerika, eine teilweise zertrümmerte Mulde. Teppich aus Moosen, Flechten, Algen, Gräsern, Beerensträuchern und Birken. Von Tieren kommen hier der Eisbär, Polarfuchs und das Renntier vor. Die Ostküste ist sehr kalt wegen der kalten Strömung, die auch viel Treibeis in den Atlantischen Ozean bringt. Die Bevölkerung ist sehr gering; sie lebt auf einem 800 000 qkm großen Gebiet an der Westküste, der zu Dänemark gehört. Die Bewohner sind aufs Meer angewiesen und ernähren sich von der Jagd auf See- Hunde und Walrosse. Es finden sich ungefähr 10000 Einwohner, meist Eskimos, wenig Weiße. Sie wohnen im Sommer in Hütten von See- Hundfellen, im Winter von Schnee, die durch das Fett der Seehunde erleuchtet und erwärmt werden. Das einzige Haustier ist der Eskimohund. Die Siedlungen sind klein und unbedeutend. — So sind die amerikanischen Polarländer öde Eilande. — § 11. Nordamerika, eine teilweise zertrümmerte Mulde. 1. Die Lage. Nordamerika, ohne die Polarländer fast 20 Mill. qkm, mit dem Arktischen Archipel und Grönland über 23 Millionen qkm groß imittelamerika einbegriffen sogar 24 Millionen), erstreckt sich ungefähr vom 16. bis 72°. nördlicher Breite, mit der Polarwelt sogar bis über 83° hinaus, liegt also zum ganz kleinen Teile in der Heißen, einem größeren in der Kalten und dem größten Teile in der Gemäßigten Zone. Die Lage ist nicht so isoliert wie diejenige Südamerikas; es liegt Europa bedeutend näher und ist von Asien sogar bloß 92 km entfernt. Da der Westrand wie in Südamerika durch ein Hochland gebildet wird, so ist hier die Gliederung unbedeutend. Dagegen erscheinen der Norden und Osten durch die vielen Inseln und Halbinseln wie zertrümmert. Freilich kommt diese Gliederung wegen der nördlichen Lage und des unwirtlichen Archipels dem Erdteile nicht so sehr zu gute. Jedoch war es für die Besiedlung von Wert, daß die offne, hafenreiche Ostseite Europa zuge- kehrt ist. 2. Der Boden. Wie Südamerika besitzt auch Nordamerika einen hohen, über 7000 km langen Westrand, der aber bedeutend breiter ist und gewaltige Hochflächen einschließt. Die Mitte wird von ungeheuren Ebenen eingenommen, die sich vom Golf von Mexico bis zum Eismeer hinziehen, 2/3 des Erdteils einnehmen und im Südosten sogar den At- lantifchen Ozean berühren. Der niedrigere Ostrand entsteht durch die Alleghanies, das Hochland von Labrador und den Ostrand Grönlands.

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. XIV

1830 - Berlin : Reimer
Xiv S- 45. — §. 41. Die drei Hüllen der Erde im Legenseitigen Verhältniß. S. 45. — §. 42. Begriffe zur Kenntniß vom In- nern der Erde. S. 46. — §. 43. Kurze Begriffe aus der Kli- malehre. S. 47. Zter Abschnitt. Allgemeine Uebersicht der raümlichcn Ver, hältnisse der Erde. §. 44. Quantitative Bertheilung der starren und der flüssigen Erdrinde. S. 48. — §. 45. Besten der Erde und ihre Theile. <3.49.— §.46. Quantitative Verhältnisse der Erdtheile S.51.— §. 47. Bertheilung des Landes nach den Hemisphären. S. 52. — 4ter Abschnikt. Umrisse der Oceanographie. §. 48. Allgemeine Ansicht. S. 53. — §. 49. Einteilung des Oceans S. 54. — §. 50. Lage und Gränzen der Oceanglieder. S. 54. — §. 51. Die Theile der Oceanglieder. S. 62. — §. 52 und 53. Glieder des nördlichen Polarmeeres. S. 62—68.— §. 54. Das südl. Polarmeer. S. 68. — §. 55 und 56. Glieder des atlantischen Oceans. S. 68 bis 85. — §. 57. 58 und 59. Glieder des großen Oceans. S. 85 bis 92. — §. 60. Glieder des indischen Meeres. S. 92 bis 99. — §. 61. Raumverhält« Nisse des atlant. Oceans. S. 100. — §. 62. Raumvcrhältnisse -es großen Oceans. S. 101. — §.63. Raumverhältoisse des indischen Meeres. S. 102. — 5ter 2lbschnitt. Von der Gestaltung und Größe der Best- lander nach wagerechter Ausdehnung, und von der Verbreitung der Eilandfluren. §. 64. Theilung der Ostveste in zwei Kontinenthalben. S. 103.— §. 65. Die südwestliche Kontinenthalbe Afrika. S. 103. — §. 66. Die nordöstliche, Europa-Asia. S. 106. — §. 67. Europa. S. 108. — §. 68. 69. 70. 71. Wagerechter Gliederbau von Eu- ropa. S. 110 bis 123. — §. 72. Kompararive Uebersicht des Gliederbaues von Europa. S. 123. — §. 73. Eintheilung von Europa. S. 124. — §. 74. Asia's Ausdehnuug. S. 125. -— §. 75. Wagerechter Gliedcrbau von Asia. S. 126. — §. 76. Au- stralia. S. 129. — §.77. Die Westveste, ihre Theilung. S. 131.— §. 78. Nordamerika. S. 132. — §. 79. 80. Wagerechter Glie- derbau von Nordamerika. S. 133 bis 137. — §. 81. Südame- rika S. 137. — §. 82. Größe der Eilandfluren im Verhältniß zum Vestlande. S. 140. — §. 83. Verbreitung der Inseln. S. 140. — §. 84. 85. Inseln im nördlichen Eismeer. S. 140 bis 142. — §. 86. Inseln im antarktischen Polarmeer. S. 142. — §. 87 bis 103. Inseln im atlantischen Ocean. S. 142 bis 171. — §. 104 bis 107. Der asiatische Archipelagus. S. 171 bis 178. — §. 108bis 114. Die Eilandfluren des großen Oceans, Australia rc. S. 178 bis 188. — §. 115 bis 117. Inseln im indischen Meere. S. 188 bis 191. —

8. Geographischer Leitfaden - S. 313

1903 - Regensburg : Manz
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika. 3x3 tischen und Stillen Ozean. Das ziemlich gut gegliederte Land umfaßt einen großen Teil der Kordilleren, das ganze fruchtbare Mississippi-Gebiet, die Alleghanys und die Atlantische Küstenebene. Es schließt demnach alle Formen der Bodenerhebung (Hochgebirge, Hochflächen, Mittelgebirge, Niederungen) in sich und ist auch durch Flüsse und Seen günstig bewässert. 2. Die Vereinigten Staaten sind der größte, mächtigste und bevölkertste Staat von Amerikas Die Bevölkerung, welche namentlich durch Einwanderung stark wächst, stammt meist von den Britischen Inseln, etwa 12 % sind deutscher Abstammung. Die Zahl der Indianer beträgt noch etwa 1/i Mill. Die Neger und Mulatten (9 Mill.) bilden in den Südstaaten fast die Hälfte der Bevölkerung. — Herrschende Sprache ist die englische. Die Weißen sind größtenteils Protestanten, Katholiken zählt man etwa 7 Mill. 3. Zu den wichtigsten Nahrungszweigen gehören im N. Ackerbau (Getreide) und Viehzucht, im S. die Plantagenwirt-schuft (Baumwolle, Reis, Zuckerrohr, Tabak). Immer weiter schreiten Ackerbau und Zivilisation von O. nach W. vorwärts, immer mehr 38ald wird gerodet und immer mehr Städte werden angelegt. Getreide und Vieh exportiert das Land bereits massenhaft nach dem westlichen Europa und sein Ertrag an Baumwolle und Tabak übertrifft den aller übrigen Länder der Erde. — Gold und Silber findet sich besonders im W., während reiche Eisen-und Kohlenlager über das ganze Land zerstreut sind. Auch das Petroleum bildet einen bedeutenden Ausfuhrartikel. — Die Jn-bustrie (namentlich Maschinenbau und Baumwollenwaren) ist uu-geineirt rührig. Der Seehandel breitet sich über die ganze Erde aus; die Handelsflotte wird nur von der englischen übertroffen. 3me Vereinigten Staaten, auch Union genannt, bildeten sich durch den Abfall der (13) englischen, ant Atlantischen Ozean gelegenen Kolonien vom Mutterlande (1776). Durch Zurückdrängen der Indianer nach nni) Besitznahme des früheren mexikanischen Südwestens sowie durch käufliche Erwerbung des russischen Nordamerika vergrößerte sich das Laud immer mehr.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 89

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 89 — e. Die Pafificstaaten. (San Franziseo) f. Die Territorien (Alaska.) 4. Die Republik Mexiko (Vergl. S. 41). 5. Westindien (Vergl. 41). Xi. Geschichtliche Erinnernngen. 1. Die Geschichte der Entdeckung. 2. Die Geschichte der Besiedlung. 3. Die Zeit der Kämpfe. Außerdem. Die Bedeutung der schrankenlosen Ebene. 1. Die Ebene beeinflußt das Klima. 2. Die Ebene begünstigt die Entstehung großer Flußsysteme. 3. Die Ebene begünstigt die Ausbreitung der Pflanzen, Tiere und Menschen. 4. Die Ebene begünstigt die Vermischung der Stämme. D. Anwendung. I. Aufgaben. 1. Beziehe auf Nordamerika die früher gewonnenen Sähe: a. Das Meer beeinflußt das Klima. (West- und Ostküste!) b. Tie Flüsse erleichtern den Verkehr, c. Die Gebirge beeinflussen die Witterung. (Felsengebirge!) d. Bodenschätze begünstigen die Entwicklung von Städten. (Sau Frauzisco! — Oststaaten.) e. Ter Wind beeinflußt die Witterung. (Mississippibecken!) f. Zu große Kälte hindert die Entwicklung des Pslanzenlebens. (Grönland!) g. Viele Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden. h. Fleiß und Ausdauer bleiben nirgends unbelohnt. (Farmer!) 2. Weise die Richtigkeit der von uns neugesuudeuen Sätze an Südamerika nach! 3. Welche Seite könnte man das Gesicht, welche den Rücken Nord- amerikas nennen? 4. Vergleiche das Becken des Mississippis mit dem des Amazonenstroms! 5. Vergleiche Eskimos und Lappen (Europa, 2. Aufl., S. 204.) 6. Welche Gebiete Nordamerikas sind am stärksten (Ostküste, Seen- gebiet), welche am schwächsten bevölkert? (Westliches Hochland.) — Warum? 7. Wieviel Einwohner kommen in a. Nordamerika b. in Europa durchschnittlich aus 1 qkm? (In Nordamerika ungefähr 3,6 in Europa 36). 8. Wie erklärt sich die geringe Bevölkerungsdichte Nordamerikas? 9. Wieviel Einwohner würde Nordamerika haben, wenn es so dicht bevölkert wäre wie Europa? (Ungefähr 870 Mill.!)

10. Außereuropäische Erdteile - S. 118

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — d. Bodenschätze begünstigen die Entwicklung von Städten. (San Francisco! — Oststaaten.) e. Der Wind beeinflußt die Witterung. (Mississippibecken!) f. Zu große Kälte hindert die Entwicklung des Pflanzenlebens. (Grönland!) g. Viele Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden. h. Fleiß und Ausdauer bleiben nirgends unbelohnt. (Farmer!) 2. Weise die Richtigkeit der von uns neugefundenen Sätze an Süd- amerika nach! 3. Welche Seite könnte man das Gesicht, welche den Rücken Nord- amerikas nennen? 4. Welche Mündungsformen zeigen die Ströme Amerikas? Haupt- sächlich zwei Formen: a. Das Delta. (Mississippi, Orinoko!) b. Die meeresarmartige Erweiterung. (Rio de la Plata, Amazonen- ström, Lorenzostrom!) 5. Vergleiche das Becken des Mississippi mit dem des Amazonen- stromes! 6. Warum hat der Mississippi eine größere Bedeutung für den Verkehr als die Wolga? (Mündungsgebiet!) 7. Das Delta des Mississippi schiebt sich Jahr für Jahr immer weiter in den Golf von Mexiko vor. Wie erklärst du das? (Ablagerung der Schlammassen!) 8. Vergleiche Eskimos und Lappen! (Europa, 22. Aufl., S. 284.) 9. Welche Gebiete Nordamerikas sind am stärksten (Ostküste, Seen- gebiet), welche am schwächsten bevölkert? (Westliches Hochland. — Warum?) 10. Wieviel Einwohner kommen a. in Nordamerika, b. in Europa durchschnittlich auf 1 qkm? (In Nordamerika ungefähr 5,6, in Europa 40.) 11. Wie erklärt sich die geringe Bevölkerungsdichte Nordamerikas? 12. Wieviel Einwohner würde Nordamerika haben, wenn es so dicht bevölkert wäre wie Europa? (Ungefähr 850 Mill.!) 13. Woraus erklärt es sich, daß New-Iork einen kalten Winter und einen späten Frühling hat? 14. Inwiefern ist der Getreide- und Viehreichtum der Bereinigten Staaten auch für Deutschland von Bedeutung? 15. Welche Produkte bezieht unser Vaterland aus Nordamerika? (Baumwolle, Tabak, Getreide, Schmalz und Speck, Pelzwerk, Leder, Seefische, Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Petroleum.) 16. Worauf ist es zurückzuführen, daß die wichtigsten Städte Nord- amerikas östlich vom Mississippi liegen? 17. Welchen Umständen verdankt San Francisco sein schnelles Aufblühen?

11. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 86

1882 - Breslau : Hirt
Nordamerika. Nordamerika/) l. Das dänische Nordamerika jgrönlandj. Lage und Erenzen. Etwa in der Mitte zwischen Skandinavien und der Nordküste von Nordamerika liegt Grönland, das größte Insel- land der Erde, wenn es nicht vielleicht aus mehreren Inseln besteht. Das nördliche Ende des Landes ist noch nicht bekannt; im S. erreicht es im Kap Farewell [säruell] den 60. Breitengrad, also etwa die Breite von Christiania und St. Petersburg. — Die Küsten werden im W. vom nörd- lichen Eismeer, und zwar von der offenen Bassins ^baffins^-Bai und von der Davis ^dewis^-Straße, im O. vom atlantischen Meere bespült. physische Beschaffenheit. Das Innere des Landes, wahrscheinlich ein Hochplateau und von Eis starrend, ist noch nicht erforscht. Die Ost- küste, an der ein kalter (Polar-) Strom vorüber stießt, wird von einem alpenhohen Gebirge begleitet, dessen Gletscher bis ins Meer hinabgleiten. Die Westküste fällt sanfter zum Meere ab und läßt hier und da für eine Küsten ebene Raum, auf der im kurzen, aber warmen Sommer grüne Gras- flächen (daher Grönland d. i. grünes Land) zum Vorschein kommen. politisches. Die Bevölkerung beziffert sich auf wenige Tausend Eskimos, welche im Körperbau an die mongolischen Tschuktscheu erinnern, in der Sprache aber den Indianern verwandt sind, und auf einige Hundert Dänen, welche jene unterworfen und zum Christentum bekehrt haben. Eingeborene und Eingewanderte treiben Handel mit Walfischspeck und Eiderdaunen. 2. üri tisches Nordamerika. Begrenzung. Der Nordküste des Kontinents ist der arktische Archipel vorgelagert, ein Meer voll von Inseln, die z. T. einen großen Umfang haben. Der Seeweg durch dieses Jnselgewirr von der Bassin sftasfius^- Bai nachdem Beriugs-Meer hin wird die nordwestliche Durchfahrt genannt; er wurde zuerst durch John Franklin, der aber mit feiner ganzen Mannschaft zu Grunde ging, gesucht, und später (1850) durch Mac Clure mäck klürl entdeckt. Dabei zeigte sich, daß diese Durchfahrten (denn es sind mehrere vorhanden) für den Handelsverkehr unbrauchbar seien, da das Meer selten eisfrei wird. Die reich gegliederte Nord Hälfte des Festlands gehört famt der nörd- lichen Inselwelt den Engländern. Im N. ragen drei große Halbinseln in den Archipel: Bo othia [lutßiä] Felix, Melville [ntelttnll], und durch die Hudson ^hödsn)-Bai von letzterer getrennt, Labradör. — Die Ost- küste ist ebenfalls reich gegliedert: die Jnfel Neu-Fund land in der Nähe von fischreichen aber gefährlichen Untiefen, und die Halbinsel Neu-Braun- schweig mit der kleineren Halbinsel Neu-Schottlaud gehören hierher. — Die Südgrenze von britisch Nordamerika läuft erst über die Mitte der großen canadifchen Seeen und verfolgt dann den 4 9° n. Br. bis zur Jnfel Baucouver [wänkuwer], welche, wie viele andere Inseln und Halb- inseln der Westküste, durch Fjordbildung entstanden ist (f. S. 58). Im Nw. nähert sich Amerika mit dem Territorium Alaska dem asiatischen Kontinent; die seichte Berings-Straße trennt hier beide Kontinente. 1) Europa ... 10 Mill. qkm., 315 Mill. Einw. Ganz Amerika 38 „ „ 100 Die vereinigten Staaten von Nordamerika etwas kleiner als Europa mit 50 Mill. Einw.

12. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 134

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
134 Ii. Außereuropäische Crdteile. c) Einge- Die größere Hälfte der Einwohnerzahl Amerikas besteht heute aus Bevölk? Weißen amerikanischer Abkunft, die im spanisch redenden Amerika nmg. Kreolen heißen; die kleinere setzt sich zusammen aus Indianern, zahl- reicheren Mestizen,.d. h. Mischlingen von Weißen und Indianern, und noch zahlreicheren Negern,...jme sie zur Zeit der Sklaverei für die Plan- tagenarbeit aus Afrika eingeführt sind, daneben aus Mulatten, Misch- lingen von Weißen und Negern. 4. Größe. Von den 42 Mill. qkm Amerikas kommt auf Nordamerika etwas mehr als die Hälfte, von den reichlich 180 Mill. E. sogar rund 3/4 1. Nordamerika. § 12. Nordamerika im allgemeine!?. 1. Lnae. Beringstratze beim Kap Prinz von Wales [ualsj 66/190. • O.-Ende Labradors 52/305. Panama-Enge 9/280. 2. Miede- Nordamerika ist mehr gegliedert und (durch seine N.-Hälfte) sehr rung. yie( seenreicher als Südamerika; seine pazifische Bodenerhebung ist nicht so gebirgsartig schmal, sondern sie breitet sich zu weiten Hochflächen aus, die von Randgebirgen umschlossen und von nicht ganz so hohen inneren Gebirgen durchzogen werden. 3. Flora. Nur wenige Pflanzen- und Tierarten hatte Nordamerika ursprünglich Fauna der Alten Welt gemein, z. B. dek_wachslderftrmlch, das Renntier.', aber in seinen Waldbäumen, Hirschen, Bären usw. zeigt sich doch viel Ver- wandtschaft mit Asien und Europa, die gegen S. abnimmt. Das deutet auf den tertiären Landzusammenhang mit Asien an Stelle der Beringstraße und auf ähnliche Verbindung nach Europa an Stelle der noch jetzt seichten Meere zwischen Grönland, Island, den Färöer und Schottland. 4. Klima. Die hohen Randgebirge längs der Küste des Großen Ozeans ent- ziehen den von ihm herwehenden Winden so sehr ihre Feuchtigkeit, daß von dieser Seite nur trockene Luft tiefer ins Land streicht. Nordamerika erhält mithin seine Niederschläge zumeist vom Nördlichen Eismeer und besonders vom Atlantischen Ozean. Die Wärme ist außerhalb des tropischen Südens, wo natürlich ewige Sommerwärme herrscht, in wö. Richtung sehr ungleich: Die pazifische Küste empfängt bei vor- wiegendem Sw.-Wind im Jahresdurchschnitt mehr Wärme und erfreut sich der gleichmäßigeren Wärme des Seeklimas. Über die weiten Ebenen des O..aber weht ungehemmt heiße S.-Luft im Sommer bis weit nach N., arktisch-eisige Luft im Winter. Da nun die Winter- kälte überwiegt, erscheint hier die Mitteltemperatur des Jahres nie-

13. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 61

1899 - Schleswig : Bergas
61 A. Nordamerika. Die wichtigsten Staaten Nordamerikas sind das britische Nordamerika, die vereinigten Staaten und die Republik Mexiko. 1. Das britische Nordamerika. Es umfaßt das Festland nördlich von der Seenplatte und ist so groß wie Europa. Wegen des rauhen Klimas hat es nur 4y2 Bill. E. Das Land hat zahlreiche Gewässer und große Wälder. Die Gewässer sind reich an Fischen, die Wälder reich an Pelztieren und Renntieren. Die Bewohner sind teils Eskimos, teils Indianer; doch leben im südöstlichen Teile (Kanada) auch viele Europäer. Die Eskimos und Indianer leben von Fischfang und Jagd. Die Europäer treiben hauptsächlich Ackerbau. Die Hauptstadt Quebec (spr. kuibek) liegt am Sankt Lorenzstrom, ebenso die wichtige Handelsstadt Montreal (spr. montriol). Die Insel Neufundland hat große Steinkohlenlager. An ihren Küsten werden viele Kabeljau gefangen. 2. Grönland. Grönland, die größte Insel der Erde, liegt nordöstlich von Nordamerika und gehört zu Dänemark. Das Innere ist eine unbekannte Schnee- und Eiswüste. Mächtige Gletscher gleiten langsam bis ans Meer, brechen hier ab und bilden dann riesige Eisberge, die oft weit nach Süden in den atlan- tischen Ocean hineinschwimmen. Nur die Westküste ist bewohnt und zwar von Eskimos. Der Sommer ist auf Grönland sehr kurz, der Winter lang. Während des Sommers geht die Sonne nicht unter; alsdann ist es sehr heiß. Es reifen Kartoffeln, mitunter auch Hafer und Gerste. Im Sommer ist die Küste belebt von Schiffen, welche Walfisch- und Seehundsfang treiben. Auf Grönland leben Renntiere und Eisbären. Die Eskimos wohnen in Erdhütten, welche mit Schnee und Eis bedeckt sind. Vom Seehund benutzt der Eskimo das Fell zur Kleidung und das Fleisch zur Nahrung; der Thran dient zum Trinken und znm Brennen. Der Hund ist das einzige Haustier des Eskimos und muß dessen Schlitten ziehen. 3. Die vereinigten Staaten von Nordamerika. (Fast so groß wie Europa, über 9 Mll. qkm, 70 Mll. E.) 1. Sie nehmen die Mitte von Nordamerika ein und reichen vom at- lantischen bis zum stillen Oceane. Den Westen füllt das Felsengebirge mit seinen mächtigen Bergketten und Hochebenen, den Osten das wald-, kohlen- und petroleumreiche Alleghanygebirge aus. Zwischen beiden Gebirgen liegt das fruchtbare Tiefland des Mississippi und seiner mächtigen Nebenflüsse. Der Mississippi fließt vom Norden nach Süden und mündet in den Golf von Mexiko. „Tausende von Schiffen beleben die schmutzigen Fluten dieses Stromes; Wälder und Grasebenen (Prärien) begleiten, Städte und Dörfer schmücken seine Ufer; gräuliche Krokodile sonnen sich aus den Schlamm- und ^Sandbänken." Im Nordosten der vereinigten Staaten liegen fünf große Seen: der Obere-, der Huron-, der Michigan- (spr. mitschigän), der Erie- (spr. iri) und der Ontariosee. Der Sankt Lorenzstrom führt das Wasser

14. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 226

1882 - Kiel : Homann
226 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. alten Feuervergoldung, die Emaillierung der eisernen und blechernen Kochgeschirre; aber drei Erfindungen sind es vor allen, welche die Welt in das freudigste Erstaunen gesetzt haben: Die Gasbeleuchtung, die Photographie und die elektromagnetischen Telegraphen, Erfindungen, welche die Fähigkeit des menschlichen Geistes und die Macht der Wissenschaft aufs glänzendste au den Tag legen. Endlich gelangte das Schrift- und Druckwesen zu einem ungeheuren Umfang und zu einer wunderbaren Vollkommenheit durch Erfindung der Schnellpresse, der Letterngießmaschine und des Maschinenpapiers, dem sich zugleich die Erfindungen der Lithographie (Aloys Seen- felder 1798) der Stereotypie, der Ehromolithographie, des Öldrucks rc. re. anschließen. Eine solche Menge der glänzendsten Entdeckungen und Erfindungen, eine solche Entfaltung des Reichtums der Natur, eine solche Entwickelung der Gewerbe, und in so kurzer Zeit, war noch nie erlebt worden, und es hatte sich auch alles im unge- heuren Zusammenwirken zahlloser Kräfte so zusammengedrängt, daß Tausende sich nicht der Umwandlung bewußt wurden, in die man plötzlich eingetreten war. Und doch, wie sichtbar war die Wirkung auf alles Leben rings umher. Noch pries man die Vergangenheit, die gute, alte Zeit; noch klagte man über die Gegenwart, noch hoffte man ans die Zukunft, während sich doch alles in nächster Nähe zum Erfreu- lichsten umgeschaffen hatte. Wo sonst weithin unbebaute Felder sich erstreckten, trug jetzt alles Früchte; wo sonst öde Strecken lagen, heben sich ungemessene Schätze zu Tage; an der Stelle der uralten, ungebahnten Wege durchzog eiu Netz der schönsten Straßen das Land, selbst die höchsten Gebirge durchbrechend; eine zahllose Menge der schönsten, wundervollsten Brücken überspannen die L-tröme und Flüsse; die alten dunklen, engen Gassen der Städte hatten sich geöffnet; eine Menge der herrlichsten Paläste und Tausende von geschmackvollen Häusern erhoben sich; die L-tädte bevölker- ten sich um die Hälfte mehr als sonst; auch das Land ringsum blühte auf und man sah schöne wohlgebaute Dörfer, wo sonst nur eine Reihe armseliger Lehm- und Strohhütten gestanden hatte; wie sonst Fürsten und Adel, so wohnten jetzt Bürger und Bauern. An dieser in der Geschichte beispiellosen Entwickelung der Gewerbe und somit der Kultur haben nun besonders drei Nationen mitgewirkt, die deutsche, die englische und die französische, jetzt die drei ersten Kulturvölker der Erde. Noch immer unversiegbar ist der Ideenreichtum, die Erfindsamkeit und der Fleiß des deutschen Volkes, darin alle anderen Völker übertreffend; das englische Volk überragt alle andern durch die Kolossalität ferner Kräfte und Leistungen, die es in seiner Produktion zu entwickeln vermag, während das französische Volk aber an feinem Geschmack alle überstrahlt. So hat eine wunderbare Schickung und Weltregierung drei große Naüonen zu gleicher Zeit neben einander gestellt, deren verschiedenen Eigenschaften dazu gehörten, um die Gewerbe und somit die Menschheit auf die Höhe der Vollkommenheit zu bringen, auf der sie jetzt stehen. Der Orient, die Urheimat aller Künste und Gewerbe, ist mit wenigen Ausnahmen, schon längst weit hinter Europa zurückgeblieben, wenn er auch noch immer jenen üppigen, den Naturzuständen der Völker entsprechenden Reichtum der Erzeugnisse zu entfallen vermag. Wie aber der Orient das Land der Vergangen- heit, und Europa das der Gegenwart ist, so Nordamerika das Land der Zukunft, dessen Gewerbslhätigkeit, gestützt auf die reichsten Naturkräste, auf die freieste Ent- wickelung und unbeschränkteste Konkurrenz und endlich erfüllt vom kühnsten Geist der Kombination und Spekulation, sich wie ein Riese neben der von Europa erhebt und uns prophetisch eine Zukunft verkündet, deren Großartigkeit wir noch kaum zu ahnen vermögen. Aber noch größer wird unsere Aussicht durch die universelle Verbindung, in der die ganze Erde zu sich selber getreten ist, und alle Völker derselben. Wohin wir den Blick über die unermeßlichen Gebiete derselben werfen, überall erblicken wir Leben und Bewegung. Sonst verschlossene Länder öffnen sich, das Innere der Welt- teile schließt sich auf und unzählbare Schiffe eilen zum gegenseitigen Austausch von Küste zu Küste; Wasserstraßen und Schienenwege werden geschaffen, wo die Natur der Verbindung hinderlich ist. Keine bedmtende Entdeckung geschieht auf irgend einem Punkte der Welt, ohne sogleich mit Blitzesschnelle zum andem Ende derselben zu gelangen, kein Wetteifer thut sich auf, ohne in weiter Ferne zu wirken. Das Band eines allgemeinen Verkehrs umschlingt die ganze Runde des Erdkreises. Rehlen.

15. Lehrstufe 3 - S. 113

1867 - Leipzig : Teubner
113 die andere auf dem Gebirge aber in südlicherer Zone. In jedem Lande ist die unterste Region mit der Zone gleichnamig, je weiter also ein Land vom Äqua- tor entfernt ist, desto mehr untere Regionen fehlen: an den Pyrenäen fehlt die erste, an den Alpen die erste und zweite, an den Mitteldeutschen Geb. die erste bis dritte. Fig. 8. §. 202. Vegetation der verschiedenen Halbkugeln. a) In der nördlichen und südlichen Halbk. ist die Vegetation bei glei- cher Entfernung vom Äquator verschieden. Der nördlichen sind von den Nadel- hölzern die Fichte, Tanne, Lärche, Cypresse und Taxus, ferner die sommer- grünen Laubhölzer und die Obstarten eigenthümlich, der südlichen gehören die Kaurifichte und die Araucarien sowie die ganze eigenthümliche Vegetation Australiens (Eucalyptus u. a.) an. b) In der östlichen und westlichen Halbkugel: 1) die Vegetation der nördlichen kalten Zone ist in beiden wenig verschieden; 2) während die der nördl. gemäßigten Zone unter gleicher Breite in Europa und Asien ziemlich übereinstimmt, ist sie in Nordamerika im Allge- meinen viel üppiger und mannichfaltiger als in der alten Welt. Die Nadel- und Laubhölzer sind dort viel artenreicher als hier. Europa hat kaum 45 Baumarten, deren Stamm über 30 F. hoch wird, Nordamerika deren 137. Viele Waldbäume Nordamerikas (Magnolien, Pseudakazien, Tulpenbäume) zeichnen sich durch große schöne Blumen vor denen der alten Welt aus; 3) die Vegetation der heißen Zone ist in der neuen Welt, wo Wärme und Feuchtigkeit zugleich wirken, viel üppiger und formenreicher als in der Dommerich, Erdkunde. Iii. _ c

16. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 40

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
40 I. Abriß 5er Allgemeinen »krdkunde. Wassers durch die Meeresbodenschwelle zwischen Europa und Nordamerika behindert wird. Alle abgeschlossenen Meeresglieder, z. B. das Mittelmeer, das Rote Meer und einige der Meere zwischen den südostasiatischen Inseln sind durch die hohe Wasserscheide an ihrem Eingang vor dem Andrang des kalten Tiefenwassers gesichert; ihre Tiefe zeigt eine Temperatur, die genau der Winterkälte ihrer Oberfläche entspricht. Ui. Be- Das Meerwasser ist ständig in Bewegung. Man kann sehr verschiedene ivc.guilgi.i^ Bewegungen unterscheiden: 1. Nach der erregenden Kraft. Sie kann von außen her auf die Wassermasse wirken; aber das Meer vermag auch aus sich selbst heraus Bewegungsvorgänge zu entwickeln. 1. Die a) Zu den von außen her auf das Meer einwirkenden Kräften gehört Dor a^em ^er Wind. Er erzeugt die Wellen und wirkt bei langanhalten- :i) von außen der Dauer so auf den Wasserstand ein, daß an etwa entgegenstehenden wirkende. Küsten (Luvküste) durch Windstauung eine Erhöhung des Wasserstandes (Wind.» eintritt, an denen dagegen, von wo er herbläst (Leeküste), eine Senkung und Auftrieb falten Tiefenwassers. So ist an der ostpreußischeu Küste bei langwährendem Ostwind das Ostseewasser nahe dem Strand kälter als auf hoher See. Die Passate rufen die Äquatorialströmungen der drei tropischen Weltmeere hervor; die braven Westwinde drängen den Golfstrom «Erdbeben) nach Europa, den Kuroschio nach Nordamerika. — Erschütterungen der (Erddrehung.) Erdkruste rufen Seebebenwellen hervor. — Die Erddrehung lenkt schon vorhandene Strömungen ab, indem polwärts sich fortschiebende Wasser- massen, aus Breiten von größerer Drehungsgeschwindigkeit kommend, der Erddrehung vorauseileu, äquatorwärts gerichtete Strömungen, aus Breiten von geringerer Dehungsgeschwindigkeit stammend, hinter der Erddrehung «Anziehung.^zurückbleiben. — Die anziehende Kraft von Mond und Sonne ruft die Gezeiten hervor. i>) aus dein b) Das Meer stellt aber auch in sich eine Quelle von Kräften dar, stammende Bewegungen der Wassermassen veranlassen. In Meeresteilen, wo die Zufuhr von Wasser ans Festlandflüssen oder Niederschlägen größer ist (Verschieden- als die Verdunstung, würde der Meeresspiegel höher liegen müssen als ^niegelhöhe.) *m Weltmeer, wenn der Wasseruberschuß uicht in Form einer Strömung dem Weltmeer zugeführt würde. So fließt das Schwarze Meer durch den Bosporus ständig nach dem Mittelländischen aus, wo die Verdunstung so groß, die Wasserzufuhr aber so klein ist, daß auch durch die Gibraltarstcaße ein ständiger Oberflächenstrom nach O. für die Ergänzung der Wassermasse sorgen muß; die Ostsee gibt durch einen Oberflächenstrom umgekehrt dem

17. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 121

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
121 V9. Das Innere Nordamerikas. Das der Ansiedelung noch harrende Innere von Nordamerika ist kein Feenland, wie Mancher träumerisch cs sich vormalt; cs ist ein Land der Mühe und der Arbeit. Man denke sich einen uner- mefflichen Wald, halb so groß wie Europa, in dem die meistens erst in der Nahe großer Ströme, oder der Kanäle angebauten Strekken mit ihren Städten und Dörfern wie Oasen in der Wüste zerstreut liegen, verbunden durch die in allen Richtungen sich durchkreuzenden Poststraßen und natürlichen und künstlichen Wasserwege, und man hat eine richtige Vorstellung von der Beschaffenheit des Landes im Allgemeinen gewonnen. In einem solchen Lande ist's aber Arbeit und Arbeit allein, welche ein zufriedenes, glükkliches Dasein verheißt. Wer also jene scheut, wer Anstrengung fürchtet, der betrete es nicht. Es ist auch ein freies Land, und frei, nicht zaghaft, sondern fest und entschlos- sen, klar auch über seinen Entschluss und ganz einig mit demselben muss Jeder sein, der die Reise dahin antritt, mit dem Vorsatze, keine Gefahr zu scheuen, jedem Ungemach zu trotzen und, allen mög- lichen Hindernissen entgegen, fest nach dem Ziele, — Gewinnung einer freien, unabhängigen, der Menschenwürde angemessenen Lage für sich und die Seinigen — zu ringen. Wer zu solchem Vorsatz sich nicht erheben kann, der ertrage sein Schikksal und bleibe zu Hause; oder er gehe und sei sicher der fürchterlichsten Täuschung. Viele gingen ohne Muth, ohne Geschikk, ohne Arbeitslust, unfähig zu den Anstrengungen, die die Gründung einer ersten Niederlassung in Wäldern, die noch nie den Axthieb des Holzhauers schallen ge- hört, erheischen; —• Viele auch, die in Europa nie ein Geschäft ge- führt oder gewusst, was es sei, unter dem Schweiße seines Ange- sichts sein Brot zu essen, gingen hin— und Elend war in Amerika ihr Loos. (3. Mcyer.) 80. Das Blokkhaus in Nordamerika. Die erste Niederlassung eines Auswanderers bietet ein Bild großer^ Einfachheit. Ein Stükk vortreffliches Waldland, von dem man überall 100 Morgen vom Staate für 125 Dollars kauft, bil- det des Ansiedlers Besitzrhum. An der dasselbe durchschneidenden Straße, nahe einer Felsenguclle, hat er sich mit Hilfe der Kolonisten m seiner Nachbarschaft sein Blokkhäuschen aus Baumstämmen und Brettern erbaut. Ein Pferd, eine Kuh, einige Schafe, Schweine, Hühner ■— damit beginnt er seine Wirthschaft. Noch hat er das

18. Für die Oberstufe - S. 25

1879 - Stuttgart : Hallberger
25 damit; magere Pferde und Ochsen sowie manche kranke Schafe werden, wenn man sie isländisches Moos fressen läßt, ganz feist davon. Die Is- länder schätzen es fast so hoch als Mehl, indem sie Brot davon backen oder es mit Milch gekocht genießen. Jenes arme Volk könnte in seinem so wenig hervorbringenden Lande kaum leben ohne das isländische Moos, das dort alle nackten Felsen überzieht, wo sonst kein anderes Kraut wachsen könnte; und mit Recht wird es von dem dortigen Landmanne höher ge- achtet als alle Bäume und Kräuter seines Landes. 15. Der Zucker. 1. ^er Zucker gehört zu den mancherlei köstlichen Erzeugnissen des Pflanzenreichs. Er findet sich fast in allen Pflanzen, bald im Keime bald im Stengel und Blatt bald in der Blüte und Frucht, ja auch in der Wurzel. Unter allen Pflanzen aber enthält der Zuckerahorn, das Zuckerrohr und die Zucker- oder Runkelrübe den meisten Zucker- stoff, aus welchem man die ungeheure Menge Zuckers bereitet, welche jährlich verbraucht wird und sich in Europa allein nahezu auf 1000 Millionen Pfund beläuft. 2. Am bequemsten ist die Bereitung des Zuckers aus dem Zucker- ahorn, einem Baume, der in manchen Gegenden von Nordamerika häufig vorkommt. Man zapft ihm nemlich im Frühjahr den Zuckersaft ab, in- dem man ein Loch in den Stamm bohrt und in dasselbe ein Röhrchen steckt, durch welches er in ein Gefäß fließt. Der Saft wird nachher ein- gekocht, geläutert und getrocknet. Aber der so gewonnene Zucker reicht bei weitem nicht einmal für Nordamerika aus. 3. Den meisten Zucker verdanken wir dem Zuckerrohr, einer großen, saftigen Grasart, unserer Welschkornpflanze ähnlich. Bei einer Dicke von 3—6 Zentimeter erreicht es oft eine Höhe von 3—4 Meter. Es wächst in Ostindien und Westindien und anderen heißen Ländern und ist für diese von größter Wichtigkeit. Ehe die Pflanzen zur Blüte kommen, werden die Stengel entblättert und in eigens dazu eingerichteten Mühlen (Zuckermühlen) ausgepreßt. 100 Pfund Rohr geben etwa 10 Pfund Zuckersaft. Dieser geht sehr schnell in Gärung über und muß deßwegen sogleich abgedampft werden. Durch dieses Abdampfen erhält man den Rohzucker, welcher aus kleinen, feuchten Körnchen besteht und eine gelb- liche oder bräunliche Farbe hat. Sein Geschmack ist noch nicht rein, und er muß deßhalb noch geläutert oder, wie man sagt, raffinirt werden. Diese Läuterung, welche auch in Europa vorgenommen werden kann, ge-

19. Geographische Verkehrslehre für Schulen und zum Selbstunterricht - S. 87

1892 - Breslau : Hirt
2. Der Eisenbahnverkehr. 87 dem reichen Waldgebiete von Vasojevio zu leiten. Im Lande selbst bezweifelt man die Rentabilität dieser Bahn und fürchtet von der Neuerung nur eine Belastung der Staatskasse. B. Ne Eisenbahnen Amerikas. § 15. In Amerika sollten die Bahnen nicht, wie in Europa, schon vorhandenen Verkehr zwischen bedeutenden Plätzen des Handels und der Macht vermitteln, beschleunigen und erleichtern, sondern ihnen siel ursprünglich die Rolle einfacher Straßen, der ersten durch die Wildnis gebahnten Pfade zu, um tu Urwald und Steppe bisher unwirtliche Gegenden aufzuschließen und die Gründung von Ansiedelungen zu ermöglichen, somit sich selbst einen Verkehr zu schaffen. Dabei mußte die Anlage der Schienenstraßen rasch vor sich gehen, kostspielige Bauten mußten vermieden und die Locomotiousmittel derartig eingerichtet werden, daß die Eisenbahnzüge durch die engsten Krümmungen zu lausen imstande waren. Um das Bahnwesen zu fördern, wurden, namentlich in den Vereinigten Staaten, umfangreiche Konzessionen erteilt, große Eisenbahneom-pagnien gegründet, diese vom Staate mit Landschenknngen bedacht und eine sehr energische Unternehmerthätigkeit entwickelt. So wurden in kurzer Zeit in Nordamerika die Eisenbahnen Gemeingut, und die Union z. B. besitzt gegenwärtig ein Eisenbahnnetz, welches wahrhaft großartig genannt werden muß und das schon unzählige Pflanzstätten menschlicher, höchst vorgeschrittener Kultur geschaffen hat. Im Hinblick auf den riesigen Vorsprung an Kapitalien, an ererbten Kenntnissen der Bevölkerung, an dem aus alten Zeiten stammenden Besitze und der großen Masse vorhandener Arbeitsvorrichtungen des volkreichen Europa sollten eigentlich gegenüber den gewaltigen Fortschritten der Amerikaner die Leistungen der alten Welt viel größer und erfolgreicher fein, als jene des jungen Landes. Mittel- und Südamerika partizipiert freilich nur zum geringsten Teile an den Segnungen und Fortschritten der Kultur, welche die Eisenbahn bewirkt, denn hier finden sich im Verhältnisse zum Areal nur verschwindend wenige Schienenwege. 1. Die nordamerikanischrn Bahnen. Der Eisenbahnbau wurde in Nordamerika zuerst in den Vereinigten Staaten eingeführt und zwar schon im Jahre 1827, zu welcher Zeit im Staate Massachusetts der erste Schienenweg zum Transport von Steinen ans den Brüchen bei Qu inet) nach Boston angelegt wurde. Die erste

20. Deutsche Geschichte - S. 202

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
202 nach Europa, Aber auch die Fruchtbarkeit des Bodens, der Baumwolle, Zuckerrohr und edle Gewrze trug, lockte Tausende von Fremdlingen an. 2. Die englischen Kolonien in Nordamerika. Ganz anders sah es in der heutigen Union ans. Da gab es nur riesige Urwlder, in denen zahl-reiche Stmme von Rothuten hausten, weite Steppen und endlose Smpfe. Ein solches Land hatte fr die Europer wenig Reiz, und fast ein Jahrhnu-dert verging nach der Entdeckung des neuen Erdteils, bis Englnder hier die erste Niederlassung grndeten. Der jungfrulichen Knigin Elisabeth zu Ehren gaben sie ihr den Namen Virginia. Nach und nach kamen grere Scharen von Einwanderern der das Meer, besonders Englnder, aber auch zahlreiche Deutsche. Meistens waren es Leute, denen man daheim um ihres Glaubens willen das Leben saner gemacht hatte. Zu ihnen gehrte auch der Quker William Peuu, nach dem Pennsylvanien benannt ist. Allmhlich entstanden an der Ostkste von Nordamerika dreizehn Kolonien. Dem Namen nach gehrten sie zwar zu England, in Wirklichkeit aber regierten sie sich selbst. Vorrechte gab es unter den Ansiedlern nicht. Noch weniger durste jemand wegen seiner Religion verfolgt werden; friedlich lebten die Anhnger aller Bekenntnisse nebeneinander. 3. Die franzsischen Kolonien in Nordamerika. Wie die Englnder, so hatten auch die Franzosen in Nordamerika groe Gebiete besiedelt. Das ganze gewaltige Mississippibecken gehrte ihnen, und zahlreiche Namcn wie St. Louis und New-Orleans, erinnern dort noch heute an sie; aber auch die Gegend am Lorenzstrom, Kanada, war in ihrem Besitz. So standen sich in Nordamerika zwei starke Nebenbuhler gegenber, die um die Herrschaft stritten. Es entbrannte zwischen ihnen kurz vor dem Siebenjhrigen Kriege ein heftiger Kampf, der fast eben so lauge dauerte wie jener. Die Franzosen unterlagen und muten den Siegern Kanada abtreten. 4. Der Aufstand der englischen Kolonien. Doch hatte dieser Krieg England riesige Summen gekostet. Die Staatsschuld war ins Ungeheure gewachsen und sollte getilgt werden. Darum fhrten die Englnder neue Stenern ein und wollten sie auch in den nordamerikanifchen Kolonien er-heben. Diese Steuern aber stieen dort auf sehr heftigen Widerstand. Die Kolonisten erklrten, das Parlament drfe ihnen ohne ihre Zustimmung feine Abgaben auflegen. Die englische Regierung gab dem Unwillen des Volkes nach und hob sie bis auf eine Teesteuer wieder auf. Da gewhnten sich die Kolonisten das Teetrinken ab. Als trotzdem englische Teeschiffe im Hafen von Boston vor Anker gingen, um ihre Ware zu ganz billigem Preise anzubieten, verkleideten sich siebzehn Brger als Indianer, drangen in die Schiffe ein und warfen die Teekisten ins Meer. Darauf sperrten die Englnder den Bostoner Hasen. Das steigerte die Erbitterung der Kolonisten so, da es bald zu einem allgemeinen Ausstnde kam. Die Kolonien erklrten sich 1776 fr unabhngig, schloffen einen Bund miteinander und nannten ihn Ver-einigte Staaten." 5. Die Befreiung. In dieser ernsten Zeit leisteten besonders zwei Fhrer den Kolonien groe Dienste. Ein Pflanzer namens Georg Washington bernahm die Leitung des Heeres. Es bestand aus ungebten Bauern, die von der Kriegskunst keine Ahnung hatten; aber preuische Offiziere,