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1. Teil 1 - S. 2

1889 - : Velhagen & Klasing
2 dunkler. Da weinte das Kind und betete zum lieben Gott das Gebetchen, welches es von seiner Mutter gelernt hatte. Und alsbald sah es einen Hellen Stern über dem Walde aufgehen, wo der Vater Herkommen mußte; und es sprach: „Ach schöner Stern, leuchte doch meinem Vater, daß er den Weg' nach Hause finde." Und der Stern leuchtete immer heller und kam immer näher, und bald hörte das Kind seines Vaters Stimme und lief ihm entgegen und küßte ihn. 3. Großmütterchen. Groß Mütterchen sitzt im Lehnstuhl gebückt, im Schoß gefaltet die Hände; man sieht, daß der Jahre Last sie drückt, sie denkt wohl ans Lebensende. Der Schnee des Alters, das weiße Haar, umrahmet Stirn und Wangen; es sind ja mehr als siebenzig Jahr darüb er hinweg g eg ang cn. Das Auge, das sonst in lichtem Glanz nur Lust und Freude verkündet, ist jetzt umnachtet mtb fast ganz seit Jahren schon erblindet. Das Herz jedoch, das im Busen sie trügt, das Herz ist dasselbe geblieben, mit gleicher Wärme, wie sonst, es schlägt für alle seine Lieben. Es zieht mich hin, zu Füßen ihr tnuß ich mich niederknieen, mit Küssen bedecken die Hand, die mir so unendlich viel Gutes verliehen.

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1. 2 = Mittelkl - S. 18

1866 - Regensburg [u.a.] : Pustet
16 Von meinem Haupte fällt kein Haar, Mein Vater sieht es immerdar, Und wo ich auch verborgen wär', In Herz und Nieren schauet er. Geschrieben stand in seiner Hand Mein Name, eh' ich ihn gekannt; An seinem Arm geh' ich einher, Und er ist Gott! — was will ich mehr? O Vater mein, wie gut bist du! Gib, daß ich niemals Böses thu'; Mach' mich den lieben Engeln gleich In deinem großen Himmelreich! 22. Wie oft Gott zu Äankrn sri. Wie viel Sand im Meer, wie viel Sterne obenher, wie viel Thiere in der Welt, wie viel Heller unter'm Geld; in den Adern wie viel Blut, in dem Feuer wie viel Gluth, wie viel Blätter in den Wäldern, wie viel Gräslein in den Feldern, in den Hecken wie viel Dörner, auf dem Acker wie viel Körner, auf den Wiesen wie viel Klee, wie viel Stäubchen in der Höh', in den Flüssen wie viel Fischlein, in dem Meere wie viel Müschlein, wie viel Tropfen in dem See, wie viel Flocken in dem Schnee; so viel lebendig weit und breit, so oft und viel sei Gott Dank in Ewigkeit. 23. St. Vitus. Legende. St. Vitus war ein frommer Knabe, hatte Gott lieb und trug Jesum Christum in seinem Herzen. Da ließ ihn der Hei- denkaiser vor seinen Thron führen, und sprach zu ihm: „Mein Kind, sieh', ich gebe dir Gold und Perlen und schöne Kleider und Alles, was immer dein Herz begehrt; nur laß von deinem Glauben, und lästere Christum!" Und St. Vitus antwortete und sprach: „Jesus Christus, mein Herr und Heiland, ist für mich am Kreuze gestorben, nimmer werde ich ihn lästern; ich bete ihn an von Herzen". Hinwiederum sagte der Kaiser: „Thust du nicht nach meinen Worten, so lasse ich siedend machen einen Kessel mit Oel, und dich in den Kessel werfen. Wähle zwischen Lust und Qual und zwischen Leben und Tod." Der Knabe aber sprach starken Gemüthes: „Gerne dulde ich für Christus Qual

2. Zur deutschen Geschichte - S. 62

1887 - Breslau : Hirt
„O König, schöner König, Mit deinem goldnen Haar, Mit deinen blauen Augen, Gefangner stolzer Aar! Wie Renos Welle schallet Dein Bild so lustig und frei; Im Kerker und in Banden Bricht nicht dein Herz entzwei." — Im Kerker und in Banden Blieb Lust und Hoffen mir treu; Und ob sie den Leib mir umwanden Mit Ketten, die Seele blieb frei. Noch leuchtet am Himmel die Sonne, Die Sterne, sie glänzen noch hell, Noch trägt mein Vater die Krone, Der rettet, der rettet mich schnell. „O König, schöner König, Wirf Lust und Hoffen ins Meer! Die Sonne leuchtet am Himmel, Die goldne Sonne nicht mehr! Laß alle Schleusen springen Des Schmerzens blutigrot; Dein Vater ist gestorben; Der Kaiser, der Kaiser ist tot." Und ist mein Vater gestorben, Der große Friedrich tot, So sei sie Gott geklaget, Des Reichs und meine Not. Zehn Monde will ich klagen Ein großes, tiefes Leid, Zehn Monde will ich tragen Ein schwarzes Trauerkleid. Die Vögel will ich lehren Meines Schmerzes Melodien, Die Wogen sollen klagend Nach meinen Weisen ziehn. Doch locket der Frühling wieder Die Klänge der Lust Herfür: Noch glänzen am Himmel die Sterne, Noch leben die Brüder mir! „O König, schöner König, Wirf Lust und Hoffen ins Meer! Die Sterne, die glänzen am Himmel, Die hellen Sterne, nicht mehr. 62 — Die Brüder sind gefallen In heißer blutiger Schlacht: Du bist der letzte Trümmer Von deines Hauses Pracht." Und sind gestürzt aus den Höhen Die Sterne so feurig und klar, So will ich mit Staub mich besäen, Mit Asche dies goldne Haar. Wie ein Sohn um seine Mutter, Um's Kind die Nachtigall, Will in blutigen Thränen ich klagen Um meines Hauses Fall. Doch wirds auf den Auen lustig, Und schallet der Vögel Gesang, So hall' im Turm auch wieder Aufs neue der Freude Klang! Mein Vater stieg in den Himmel, Die Brüder sanken ins Grab: Doch Freund' und Harf' und Liebe, Das ists, was ich noch hab'. Zwei Sonnen, der Liebsten Augen, Sie schmücken das Kerkerhaus Mit himmlisch hellen Strahlen Zum Königssaal mir aus. Des Freundes Mut verschönet Den Bund beim rosigen Wein, Und lustiges Harfenspiel tönet Ins blühende Land hinein. „O König, schöner König, Wirf Lust und Hoffen ins Meer! Ich sah sie gestern begraben; Dein Herzlieb ist nicht mehr. Im Unglück dein heitrer Geselle, Der treue Freund ist tot; Heut Nacht hat er verblutet Für dich auf dem Schafott." Und ist mein Herzlieb gestorben Und hat verblutet die Treu', Das könnt' ein Herz wohl brechen, Das Herz im Leib entzwei. Den Vater, die Brüder, die Liebe, Den Freund verschlang das Grab: So bist du, Harfe, mein alles, Was ich im Leid noch hab''

3. 2 = Mittelkl - S. 56

1866 - Regensburg [u.a.] : Pustet
54 Dann weidet er die Schäfchen Auf seiner blauen Flur; Denn alf die weißen Sterne Sind seine Schäfchen nur. Sie thun sich nichts zu Leide, Hat eins das and're gern Und Schwestern sind's und Brüder Da droben Stern an Stern. Wenn ich gen Himmel schaue, So fällt mir immer ein: O laßt uns auch so freundlich, Wie diese Schäfchen, sein. 102. Die Stcruc. Die Kinder halten die Sterne für Lichtlein am Himmel, aber sie sind Himmelskörper, wie die Sonne und der Mond. Die meisten sind sogar viel größer, als unsere Erde. Sie sind unzähl- bar. Dieselben funkeln gar lieblich am Firmamente. Man sieht sie nur bei Nacht. Sobald der Morgen graut, erblassen sie. Die Sterne sind seit der Weltschöpfung am Himmel. Sie bewegen sich immer, und doch stoßt keiner an einen andern an. Wie weise muß daher der Schöpfer derselben sein! Am jüngsten Tage werden Sonne, Mond und Sterne vom Himmel fallen. Dann wird der Sohn Gottes mit seinen Engeln auf der Erde erscheinen, um über die Menschen Gericht zu halten. Jeder Stern soll uns also an das Strafgericht Gottes erinnern und uns zum Guten ermahnen. Liebst du? — schon steckt dort oben Gott seine Lichter an, damit das Kind auch Abends den Himmel sehen kann. Den schönen blauen Himmel, mit seinem goldnen Mond, wo mit den lieben Engeln der ewige Vater thront. Und wie die hellen Sterne, so freundlich und so licht, so schaut er selbst hernieder mit mildem Angesicht! Die Himmelslichter glänzen hindurch die ganze Nacht; — leg dich nur still zu Bette; der Vater droben wacht. 104. Der Morgen. Die Nacht ist vorüber und es beginnt der Morgen, die erste Tageszeit. Bald weicht die Dämmerung der freundlichen Helle. Vom Himmel wird zu seiner Zeit Der Heiland wieder kommen, Zu richten nach Gerechtigkeit Die Bösen und die Frommen. 103. Die Himmelslichter.

4. Bd. 2 - S. 216

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 216 — trachten, dann müssen wir ausrufen: „Herr, wie sind deine Werke so gros; und viel! Du hast sie alle Weislich geordnet!" Zugaben: 1. Rätsel. a) Am Himmel steht's im hellen Glanz, Ist Sichel bald, bald halb, bald ganz. b) Schlafen die Kinder, bin ich munter, Geh' dann am Himmel auf und unter. 2. Kinderreim. Sieh, mein Kind, in stiller Nacht zeiget sich der Sterne Pracht, Zeiget sich der liebe Mond, der am dunklen Himmel wohnt. 3. Sonne, Mond und Sterne. Sonne, Mond und Sterne Seh'n die Kinder gerne, Sonne scheint von früh bis spät, Bis das Kindlein schlafen geht. Mond und Sterne halten Wacht, Wenn das Kindlein schläft bei Nacht. 4. Tie Siehst du? ■— schon steckt dort oben Gott seine Lichter an, Damit das Kind auch abends Den Himmel sehen kann. Und wie die hellen Sterne, So freundlich und so licht, So schaut er selbst hernieder Mit mildem Angesicht. Sterne. Den schönen blauen Himmel Mit seinem gold'nen Mond, Wo mit den lieben Engeln Der ew'ge Vater wohnt. Die Himmelslichter glänzen Hindurch die ganze Nacht, — Leg' dich nur still zu Bette; Der Vater droben wacht. (Eckelmann.) 5. Von den Sternen. Vater, sag' mir doch geschwind, Was die schönen Sterne sind! Sind die Sterne lauter Gold, Weil sie glänzen lieb und hold? Sind es Himmelsfenster gar, Die da glitzern wunderbar? Ist's ein Licht, das niemand kennt? Ist's ein Feuer, das da brennt? Hör' und merke! liebes Kind, Daß es Gottes Augen sind. Sorglich schauen sie herein In ein jedes Kämmerlein. Gottes Augen seh'n bei Nacht Alles, was da schläft und wacht. (Staub.) 6. Tie Kinder und der Mond. Die Sonne war untergegangen, und es wollte schon dunkel werden; aber die Kinder waren noch nicht alle zu Hause bei ihrer Mutter. Zwei Kinder waren noch auf dem Felde und hatten über dem Spiele vergessen, dasz man des Abends, eh es dunkel wird, nach Hause kommen muh. Als es nun aber immer mehr Nacht wurde, da ward es ihnen bange, und sie weinten; denn sie wußten den Weg nicht recht zu finden, und er war doch sehr weit.

5. Abt. 2 - S. 382

1884 - Wismar : Hinstorff
382 O Jüngling, ziehst du in die Ferne, Ein Stern Dir strahle freundlich mild, Ein Stern, der über alle Sterne Dich leitet. Deiner Mutter Bild. (Aus „Tannengrün rc." von Eugen Labes.) 292. Frage nur dein Herz, wie du handelst. 1. Hier klingen helle Lenzeslieder, Dort wird ein Blümlein kalt gepflückt, Wie manche Thräne fällt hernieder, Die keine liebe Hand zerdrückt. 2. Wie dieser Jammer, dieses Weinen Der Welt mir tief zu Herzen geht! O könnt' ein Engel ich erscheinen, Wo ungehörte Klage fleht. 3. Doch still! anstatt ein Kind zu klagen Will ich zum kranken Nachbar gehn, Ihm einen Trunk hinüber tragen Und nach den lieben Kleinen sehn. 4. Wenn allen so in ihrem Kreise Des Weltenschmerzes Drang gebot, Gewiß nicht eine arme Waise Rief' hungernd ungehört nach Brot. 5. Wo du auch stehst, wo du auch wandelst, Du bist ein Glied im großen Reich, Frägst du dein Herz nur, wie du handelst; Was dir gelingt, was nicht, ist gleich. (Neue Gedichte von Eugen Labes S. 46.) 293. Der Tater und die drei Söhne. An Jahren alt, an Gütern reich, Teilt einst ein Vater sein Vermögen Und den mit Müh’ erworbnen Segen Selbst unter die drei Söhne gleich. „Ein Diamant ist’s,“ sprach der Alte, „Den ich für den von euch behalte, Der mittelst einer edlen That Darauf den grössten Anspruch hat.“ Um diesen Anspruch zu erlangen, Sieht man die Söhne sich zerstreun. Drei Monden waren kaum vergangen. So stellten sie sich wieder ein. Drauf sprach der älteste der Brüder: „Hört! es vertraut ein fremder Mann Sein Gut ohn’ einen Schein mir an: Ich gab es ihm getreulich wieder. Sagt, war die That nicht lobens- wert ?“ „Du thatst, mein Sohn, was sich . gehört,“ Liess sich der Vater hier vernehmen, „Wer anders thut, der muss sich schämen; Denn ehrlich sein ist unsre Pflicht. Die That ist gut, doch edel nicht.“ Der zweite sprach: „Auf meiner Reise Fiel einmal unachtsamerweise Ein armes Kind in einen See. Ich stürzt' ihm nach, zog’s in die Höh’ Und rettete dem Kind das Leben. Ein ganzes Dorf kann Zeugnis ge- den.“ — „Du thatest,“ sprach der Greis, „mein Kind, Was wir als Menschen schuldig sind.“ Der jüngste sprach: „Bei seinen Schafen War einst mein Feind fest ein- geschlafen An eines tiefen Abgrunds Rand, Sein Leben stand in meiner Hand. Ich weckt’ ihn und zog ihn zurücke.“ „0,“ rief der Greis mit holdem Blicke, „Dein ist der Ring! Welch edler Mut, Wenn man dem Feinde Gutes thut!“ (Lichtwer.) Vergelte nicht Böses mit Bösem. Gute Sache befiehlt Gott die Bache. Christlich ist es, das Böse zu vergelten mit Gutem. Der wahre Christ liebt nicht nur seine Freunde, sondern auch seine Feinde. Ime Gottes Sonn’ den Bösen scheint, so thu’ auch Gutes deinem Feind. Bache

6. Das zweite Schuljahr - S. 132

1893 - Langensalza : Schulbuchh.
132 16. Gott der Herr.*) Ziel: Wir wollen heute von dem lieben Gott reden, wie er alle Geschöpfe und alle Dinge in der Welt genau keunt, keines vergißt und für alle wie ein liebender Vater sorgt. s. Vorbereitung. Eine böse Krankheit kam einst in das Land und tötete viele Leute. So starben auch einem armen Mädchen Vater unv Mutter, und es war nun ganz allein in der Welt. Traurig stand es am Grabe der lieben Eltern. Ach, wie einsam, verlassen und unglücklich fühlte sich die arme Waise! Sie weinte und klagte: „Niemand kennt mich; niemand will etwas von mir wissen; niemand bekümmert sich um mich. O läge ich nur im Grabe bei meinen Eltern!" Da nahete sich eine fromme Frau, der das einzige Töchterlein gestorben war, der armen Waise, faßte sie an der Hand und sprach: „Weine nicht mehr! Du bist nicht mehr allein und verlassen. Ich will hinfort deine Mutter sein. Sieh nach oben, wo jetzt deine Eltern und mein liebes Kind sind! Da wohnt Gott der Herr. Er weiß und ordnet alles und vergißt keins seiner Geschöpfe. Er hat mir befohlen in meinem Herzen, daß ich mich über dich erbarmen soll." Wir wollen jetzt ein schönes Gedicht lesen, welches von der Fürsorge Gottes für alle handelt!**) 2. Darbietung. Weißt du, wie viel Sterne stehen An dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wie viel Wolken gehen Weithin über alle Welt? Gott der Herr hat sie gezählet, Daß ihm auch nicht eines fehlet An der ganzen großen Zahl. Weißt du, wie viel Mücklein spielen In der Hellen Sonnenglut? Wie viel Fischlein auch sich kühlen In der Hellen Wasserflut? Gott der Herr rief sie mit Namen, Daß sie all' ins Leben kamen, Daß sie nun so fröhlich sind. Weißt du, wie viel Kinder frühe Stehn aus ihrem Bettlein auf, Daß sie ohne Sorg' und Mühe Fröhlich sind im Tageslauf? Gott im Himmel hat an allen Seine Lust, sein Wohlgefallen, Kennt auch dich und hat dich lieb. W. Hey. *) Nach C. Richter und Polack. **) Vergl. Polack rc., Aus d. Leseb.

7. Für die dritte Bildungsstufe - S. 300

1855 - Hamburg : Kittler
300 Theophan (bittend ihm in den Weg tretend). O lieber Job! — E in m a (tritt zwischen Beide und faßt Beider Hände). Mit euch will er zu euren Aeltern eilen. Job. Was? mit uns Beiden? Emma. Was kann man nicht mit Gold! Der Oheim meint, daß ihr das Häuschen nah am Walde Durch Leid und Freud' euch werth, nicht gern verlassen wollt. — Job. Gewiß die Aeltern nicht. Ich selber halte Es für das schönste Fleckle in der Welt! — Emma. Drum wird der Oheim für Amerikanisch Geld In eurer Nahe sich ein größ'res bauen! — Job (aufspringend). Juchhei! dakann ich's Töffeltäglich schauen! Zum Vater führ' ich's auch — der hört's — das Mutterle kann's sehn! E mm a. Ihr sollt auch mit einander in die Schule gehn. Theophan (mit erhobenen Armen), O Vater! Vater! wie erkenn'ich dich daran! Job (die Hand dem Theophan reichend). Herr Gott! wie unrecht hab' ich ihm und dir gethan! (feurig.) Herr, meine Zither will ich gleich zerschlagen, Werd' ich den Mann nicht auf den Händen tragen! Theophan. Jetzt, lieber Job, bin ich mit Freuden dein! Ernst. Glaub's ihm, nur halb kann man sich eines Glückes freun, Stört es uns noch in andern heil'genpflich- ten. Annette. Doch tritt ein Gütiger hinzu, der weiß es einzurichten. H e r r m a n n. Der Gute hilft dem Schicksal selbst oft ins Geleise. — Ernst (zu Job). Stimm' an ein Lied, wir stimmen ein zum Preise Der wahren Güte, die vom Herzen stammt! Annette. Die auf der Menschenliebe Altar flammt, Die nicht an Vortheil denkt, noch an Ge- nuß, — Emma. Der recht zu handeln nur ein heilig, schönes Muß. (Die Kinder ordnen sich so, daß Theophan und Job in der Mitte stehen, die Andern zu beiden Seiten gleich vertheilt sind. Job stimmt - im Fall der kleinen Gesellschaft, welche dies Schau- spiel auffuhren wird, ein altes Bergmanns- Liedchen: Glück auf! komm, liebe Zither, komm jc. je. bekannt ist — die Melodie desselben an:) Annette. Hell steht ein Wort im Herzensgrund Nus Allen eingeschrieben, Das macht durch gute That sich kund — Das Wort heißt: Menschen lieben. Die Liebe ist des Lebens Quell; Ihr Stern scheint früh und Abends hell, Wärmt wie die liebe Sonne. Emma. Die Lieb' ist hülfreich, da und dort, Wo sie der Noth begegnet. Und drohst du ihr mit hartem Wort, Sie dreht es um und segnet. Sie tragt um den Verirrten Leid, Ist mild und voller Freundlichkeit, Laßt Jedem gern das Seine. Betty. Streu' aus dein Gut mit voller Hand, Beglücke deine Brüder; Oft ist es nur ein glanzend Band, Nur Fessel der Gemüther. Still winkt die Liebe, ungesehn; Wer sieht sie kommen? wer sie gehn Auf ihren Segenswegen? Ernst und Herrmann. Durchstreife stolz des Wissens Bahn Bis zu der Vorzeit Fernen, Steig bis an's Firmament hinan Und rede mit den Sternen: Todt ist das Wissen, Liebe lebt! Wen Liebe nicht zum Sternen hebt, Der weiß nicht, was sie reden.

8. Preußischer Kinderfreund - S. 39

1840 - Königsberg : Bon
— 39 — 82. Was hat der klebe Gott mir Alles gegeben? Zwei Augen hab' ich, klar und hell. Die drehen sich nach allen Seiten schnell, Die sehen alle Blümchen, Baum und Strauch Und den hohen blauen Himmel auch. Die setzte der liebe Gott mir ein, Und was ich kann sehen, ist Alles sein. Zwei Ohren sind mir gewachsen an, Damit ich Alles hören kann, Wenn meine liebe Mutter spricht: Kind, folge mir und thu' das nicht! Wenn der Vater ruft: Komm her geschwind. Ich habe dich lieb, mein gutes Kind. Einen Mund, einen Mund hab' ich auch. Davon weiß ich gar guten Gebrauch, Kann nach so vielen Dingen fragen, Kann alle meine Gedanken sagen, Kann lachen und singen, kann beten und loben Den lieben Gott im Himmel droben. ■ Hier eine Hand und da eine Hand, Die Rechte und die Linke sind sie genannt; H Fünf Finger an jeder, die greifen und fassen. Jetzt will ich sie nur noch spielen lassen, Doch wenn ich erst groß bin und was lerne. Dann arbeiten sie alle auch gerne. Füße hab' ich, die können stehn. Können zu Vater und Mutter gehn, Und will cs mit dem Laufen und Springen Nicht immer so gut, wie ich's möchte, g"lingv. Thut Nichts; wenn sie nur erst größer s 'd. Dann geht es noch einmal so geschwind. Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust, So klein und klopft doch so voller Lust, Und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr. Und wisst ihr, wo ich das Herz hab' her? Das hat mir der liebe Gott gegeben, Das Herz und die Liebe und auch das Leben. Speckters Fabelbuch (Hey). 33. Der Reichthum. Ein armer Jüngling kam einst mit seinem früheren Leh- rer wieder zusammen und klagte ihm bitter, ww es ihm so

9. Teil 1. Unterstufe - S. 46

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 58. was ich habe. 58. Was ich habe. 1. Zwei Augen hab’ ich, klar und hell, die drehn sich nach allen Seiten schnell, die sehn alle Blümchen, Baum und Strauch und den hohen, blauen Himmel auch. Die setzte der liebe Gott mir ein, und was ich kann sehen, ist alles sein. 2. Zwei Ohren sind mir gewachsen an, damit ich alles hören kann, wenn meine liebe Mutter spricht: „Kind, folge mir, und tu das nicht!“ wenn der Vater ruft: „Komm her geschwind, ich habe dich lieb, mein gutes Kind!“ 3. Einen Mund, einen Mund hab’ ich auch, davon weiß ich gar guten Gebrauch: kann nach so vielen Dingen fragen, kann alle meine Gedanken sagen, kann lachen und singen, kann beten und loben den lieben Gott im Himmel droben. 4. Hier eine Hand und da eine Hand, die rechte und die linke sind sie genannt; fünf Finger an jeder, die greifen und fassen. Jetzt will ich sie nur noch spielen lassen; doch wenn ich erst groß bin und was lerne, dann arbeiten sie alle auch gar gerne. 5. Füße hab’ ich, die können stehn, können zu Vater und Mutter gehn, und will es mit dem Laufen und Springen nicht immer so gut, wie ich’s möchte, gelingen, tut nichts; wenn sie nur erst größer sind, dann geht es noch einmal so geschwind. 6. Ein Herz, ein Herz hab’ ich in der Brust so klein, und klopft doch so voller Lust, und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr. Und wißt ihr, wo ich das Herz hab’ her? Das hat mir der liebe Gott gegeben, das Herz und die Liebe und auch das Leben. Wilhelm Hey.

10. Das Vaterhaus - S. 81

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
„Es ist schon nach zehn Uhr,“ sagte Mama. Ich wurde wieder munter. Ich sah, daß auf der Straße Schnee lag. Ich freute mich. Plötzlich blieben Papa und Mama stehen und wendeten das Gesicht nach oben. „Die Sterne! die Sterne!“ rief Mama. Ich wußte nicht, wo sie waren. Ich sah den Himmel an. Er war nicht blau oder grau wie gewöhnlich, er war ganz schwarz. Auf dem schwarzen Himmel sah ich viele, viele helle Funken. Ich wunderte mich sehr. Ich wollte zählen, wie viele es wohl wären, aber es wurden immer mehr. Es gab große Funken, die bläulich glänzten, und ganz kleine. Sie schimmerten wie Silber auf dem schwarzen Himmel. Einige standen ziemlich dicht beieinander, andere weit verstreut. Sie leuchteten so nah, als ständen sie gerade über den Dächern der Häuser. „Sind diese Funken die Sterne?“ fragte ich. ,,Ja,“ sagte Mama, ,,und dort ist die Milchstraße.“ Ich sah aber keine Straße am Himmel, nur einen etwas helleren Streifen, der sich quer hinüberzog. ,,Das ist eine Straße ohne Häuser,“ sagte ich. ,,Ja,“ sagte Papa. Wir standen alle drei still. „Können wir niemals dort gehen?“ fragte ich. ,,0 nein,“ sagte Papa, „das alles ist weit, weit von hier.“ 94. Die Sterntaler. von den Brüdern Griinni. Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mit- leidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Ver- trauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig." Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und Ernst, Deutsches Lesebuch für Mädcheusckmleu. Ci. 6

11. Abt. 1 - S. 50

1886 - München : Oldenbourg
50 60. Nachtwächterlied. — 61. Abendgebet. leuchtete ihnen so hell, als wenn es wieder Tag ge- worden wäre. Die Kinder faßten neuen Mut und eilten so viel sie konnten, und fanden glücklich den Weg. Als sie vor der Hansthüre standen, sagten sie: „Schönen Dank, lieber Mond, daß du uns so gut geleuchtet hast!" Er antwortete: „Es ist gerne geschehen! Aber eilt nun, daß ihr zu eurer Mutter kommt; denn sie hat sich schon viel um euch geängstigt." 60. Nachtwächterlied. Ihr Herren und Frauen laßt euch sagen: Die Glocke hat acht Uhr geschlagen! Zu Bette bringet die Kinder nun, Und lasset in Gottes Hand sie ruhn! Ihr lieben Kinder, laßt euch sagen: Laßt nun das Tollen und das Jagen; Der Tag ist jetzt für euch zu Ende; Drum faltet dankbar mre Hände! Es künden euch die gold'nen Sterne Den Segen Gottes nächtlich gerne^ Und liebe Engel halten Wacht, Zu schützen euch in stiller Nacht. 61. Abendgebet. Gott Vater, dir befehl' ich mich, Wollst mich behüten gnädiglich! Laß bei mir deine Engelein Als treue Schlafgesellen sein! Gott, der du heute mich bewacht, Beschütze mich auch diese Nacht! Du wachst für alle, groß und klein, Drum schlaf ich ohne Sorgen ein.

12. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 397

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87. Blick ins Weltall. 397 die Sonne herum ist und hat sich an ihr erwärmt, so zieht er in einer langen Linie hinweg in seinen Winter hinaus, weiß niemand wohin. Wenn er als- dann dreißig oder hundert oder viele hundert Jahre lang immer weiter und weiter hinweggezogen ist, und es fällt ihm ein, so kehrt er wieder um, damit er sich wieder einmal an der lieben Sonne recht erwärmen kann, und braucht wieder eben so viel Zeit zu seiner Heimreise, und selten sieht ihn einer, der ihn zum ersten Male gesehen hat, zum zweiten Male. Der Kometstern hat keine so feste Masse, wie die Erde oder wie ein anderer Planet. Einige sehen aus wie ein bloßer Dunst, also daß man durch sie hin- durch die andern Sternlein will sehen können, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch das Ansehen, als wenn nicht alles daran recht aneinander hinge, sondern viele leere Zwischenräume da wären. Die Kometsterne sind mit einem schönen, leuchtenden Schweif geziert, aber nicht alle. Einige z. B. haben rings um sich bloß einen Strahlenschein, als wenn sie mit leuchtenden Haaren eingefaßt wären, wie in den großen Bibeln die Köpfe der heiligen Evangelisten und Apostel aussehen und Johannes des Täufers. Hat aber ein solcher Stern einen Schweif, so hat er allemal das Ansehen eines Dunstes, der von Strahlen erhellt ist. Man kann hinter ihm immer die Sterne sehen, an denen er vorbeizieht; er ist immer etwas gebogen, wird bald größer, bald kleiner, bald heller, bald bleicher. 4. Die Milchstraße. ^ie Fixsterne sind soweit von uns entfernt, daß es gar kein Mittel mehr giebt, ihre Entfernung auszurechnen. Der Sirius z. B. oder der Hundsstern, der mit seinem wunderschönen Glanze vor allen anderen Sternen herausstrahlt, muß wenig- stens 28 000mal weiter von uns entfernt sein, als die Sonne. Also kann es auch nicht fehlen, daß er noch viel größer als die Sonne und selber eine glorreiche, strahlende Sonne ist, die ihrerseits wieder vielleicht eine ganze Planeten- welt um sich schwingt. Und so ist auch jeder andere Fixstern eine Sonne; denn daß sie uns so viel kleiner erscheinen, rührt nur von ihrer größeren Entfernung her. Aber kennen wir nicht alle die Milchstraße, die wie ein breiter, flattern- der Gürtel den Himmel umwindet? Sie gleicht einem ewigen Nebelstreif, den eine schwache Helle durchschimmert. Aber durch die Gläser der Sternseher betrachtet, löset sich dieser ganze Lichtnebel in unzählige kleine Sterne auf; und es ist wohl glaublich, daß, wenn ein Sternseher auf den letzten, obersten Stern sich hinauf- schwingen könnte, der von hier aus noch zu sehen ist, so würde er noch nicht am Ende sem, sondern ein neuer Wunderhimmel voll Sterne und Milchstraßen würde sich vor seinen Augen aufthun bis ins Unendliche hinaus. Aber der ewige und allmächtige Geist, der alle diese Lichter angezündet hat und alle die Heere von Weltkörpern in den Händen trägt, sieht das Kind lächeln auf der Mutter Schoß und ernährt auch das kleinste Insekt, und er umfaßt die Erde und den Himmel und aller Himmel Himmel mit Liebe und Erbarmung. Denn ob auch die unfaßbare Größe des Weltalls predigt: Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkest, und Adams Kind, daß du dich seiner annimmst? so wissen wir doch: Und ob auch eine Mutter ihres Kindes vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen, spricht der Herr. Hebel.

13. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 397

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87. Blick ins Weltall. 397 Linie hinweg in seinen Winter hinaus, weiß niemand wohin. Wenn er als- dann dreißig oder hundert oder viele hundert Jahre lang immer weiter und weiter hinweggezogen ist, und es fällt ihm ein, so kehrt er wieder um, damit er sich wieder einmal an der lieben Sonne recht erwärmen kann, und braucht wieder eben so viel Zeit zu seiner Heimreise, und selten sieht ihn einer, der ihn zum ersten Mal gesehen hat, zum zweiten Male. Der Kometstern hat keine so feste Masse, wie die Erde oder wie ein anderer Planet. Einige sehen aus wie ein bloßer Dunst, also daß man durch sie hin- durch die andern Sternlein will sehen können, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch das Ansehen, als wenn nicht alles daran recht an einander hinge, sondern viele leere Zwischenräume da wären. Die Kometsterne sind mit einem schönen, leuchtenden Schweif geziert, aber nicht alle. Einige z. B. haben ringsum sich bloß einen Strahlenschein, als wenn sie mit leuchtenden Haaren eingefaßt wären, wie in den großen Bibeln die Köpfe der heiligen Evangelisten und Apostel aussehen und Johannes des Täufers. Hat aber ein solcher Stern einen Schweif, so hat er allemal das Ansehen eines Dunstes, der von Strahlen erhellt ist. Man kann hinter ihm immer die Sterne sehen, an denen er vorbeizieht; er ist immer etwas gebogen, wird bald größer, bald kleiner, bald heller, bald bleicher. 4. Die Milchstraße. ^ie Fixsterne sind so weit von uns entfernt, daß es gar kein Mittel mehr giebt, ihre Entfernung auszurechnen. Der Sirius z. B. oder der Hundsstern, der mit seinem wunderschönen Glanze vor allen anderen Sternen herausstrahlt, muß wenigstens 28 000mal weiter von uns entfernt sein, als die Sonne. Also kann es auch nicht fehlen, daß er noch viel größer als die Sonne und selber eine glorreiche, strahlende Sonne ist, die ihrerseits wieder vielleicht eine ganze Planetenwelt um sich schwingt. Und so ist auch jeder andere Fixstern eine Sonne; denn daß sie uns so viel kleiner erscheinen, rührt nur von ihrer grö- ßeren Entfernung her. Aber kennen wir nicht alle die Milchstraße, die wie ein breiter, flatternder Gürtel den Himmel umwindet? Sie gleicht einem ewigen Nebelstreif, den eine schwache Helle durchschimmert. Aber durch die Gläser der Sternseher betrachtet, löset sich dieser ganze Lichtnebel in unzählige kleine Sterne auf; und es ist wohl glaublich, daß, wenn ein Sternseher auf den letzten, obersten Stern sich hinaufschwingen könnte, der von hier aus noch zu sehen ist, so würde er noch nicht am Ende sein, sondern ein neuer Wunderhimmel voll Sterne und Milchstraßen würde sich vor seinen Augen aufthun bis ins Unend- liche hinaus. Aber der ewige und allmächtige Geist, der alle diese Lichter angezündet hat und alle die Heere von Weltkörpern in den Händen trägt, sieht das Kind lächeln auf der Mutter Schoß und ernährt auch das kleinste Insekt, und er umfaßt die Erde und den Himmel und aller Himmel Himmel mit Liebe und Erbarmung. Denn ob auch die unfaßbare Größe des Weltalls predigt: Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkest, und Adams Kind, daß du dich seiner annimmst? so wissen wir doch: Und ob auch eine Mutter ihres Kindes vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen, spricht der Herr. Hebel.

14. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 329

1903 - Braunschweig : Appelhans
— 329 — Hand in ihren Bahnen gehalten. Wenn wir den Sternenhimmel be- trachten, dann müssen wir ausrufen: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet!" A u g a b e n: 1 Das Lied vom Monde. (L). J. I. 46.) Wer hat die schönsten Schäfchen nsw. (Hoffmann von Fallersleben.) 2. Die Sterne Siehst du? — schon steckt dort oben Den schönen blauen Himmel Gott seine Lichter an, Mit seinem gold'nen Mond, Damit das Kind auch abends Wo mit den lieben Engeln Den Himmel sehen kann. Der ew'ge Bater wohnt. Und wie die hellen Sterne, Die Himmelslichter glänzen So freundlich und so licht, Hindurch die ganze Nacht, — So schaut er selbst hernieder Leg' dich nnr still zu Bette; Mit mildem Angesicht. Der Bater droben wacht. (Eckelmann.) 3. Gott weiß alles. (D. J. I. 48.) Weißt du, wieviel Sterne stehen An dem blauen Himmelszelt usw. (Hey.) 4. Won den Sternen (D. J Ii. 9.) Vater, sag' mir doch geschwind, Was die schönen Sterne sind usw. (Staub.) 6. Die Sterne und der Wond. (D. J. Ii. 39.) Auf einer großen Weide gehen Viel tausend Schafe silberweiß usw. (Schiller.) 6. Die Kinder und der Mond. Die Sonne war untergegangen, und es wollte schon dunkel werden usw. (Curtman.) 7. Wom Mann im Monde. (1). J. I. 47.) Vor alten Zeiten ging einmal ein Mann am lieben Sonntagsmorgen ujw. (Grimm.)

15. Preußischer Kinderfreund - S. 27

1876 - Königsberg : Bon
27 sie der Junge verwundert und treuherzig an und sagt zu ihnen ruhig: „Nein, ja, ist das ein Wolf gewesen? ich meinte, es sei ein Hund". Aber, denkt er nachher in seinem Herzen, lasst's auch immer einen Wolf sein: was könnt' er mir denn thun, wenn Gott mit mir ist? — und fährt fröhlich seine Straße weiter. Aus Werner's und Mcurer's Pilger. 32. was hat der Liebe Gott mir altes gegeben? Zwei Augen hab' ich, klar und hell, die drehen sich nach allen Seiten schnell, die sehen alle Blümchen, Baum und Strauch und den hohen blauen Himmel auch. Die setzte der liebe Gott mir ein, und was ich kann sehen, ist Alles sein. Zwei Ohren sind mir gewachsen an, damit ich Alles hören kann, wenn meine liebe Mutter spricht: Kind, folge mir und thu' das nicht! wenn der Vater ruft: Komm her geschwind, ich habe dich lieb, mein gutes Kind. Einen Mund, einen Mund hab' ich auch, davon weiß ich gar guten Gebrauch, kann nach so vielen Dingen fragen, kann alle meine Gedanken sagen, kann lachen und singen, kann beten und loben den lieben Gott im Himmel droben. Hier eine Hand und da eine Hand, die Rechte und die Linke sind sie ge- nannt; fünf Finger an jeder, die greifen und fassen. Jetzt will ich sie nur noch spielen lassen, doch wenn ich erst groß bin und was lerne, dann arbeiten sie alle auch gerne. Füße hab' ich, die können stehn, können zu Vater und Mutter gehn, und will es mit dem Laufen und Springen nicht immer so gut, wie ich's möchte, -gelingen, thut Nichts; wenn sie nur erst größer sind, dann geht es noch einmal so geschwind. Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust, so klein und klopft doch so voller Lust, und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr. Und wisst ihr, wo ich das Herz hab' her? Das hat mir der liebe Gott gegeben, das Herz und die Liebe und auch das Leben. Hey. 33. vsr Reichthum. Ein armer Jüngling kam einst mit seinem früheren Lehrer ■wieder zusammen und klagte ihm bitter, wie es ihm so übel erginge, wie es dieser und jener seiner ehemaligen Schulgenossen weit besser hätte; sie wären reich begütert, er dagegen litte Mangel an Allem. „Bist du denn wirklich so arm?“ sprach der Lehrer, „du stehst ja in voller Gesundheit vor mir. Diese Hand“, fuhr er fort, indem er seine Kechte ergriff, — „kräftig und geschickt zur Arbeit, — würdest du sie wohl um 1000 Tha- ler dir abnehmen lassen?“ — „Bewahre mich Gott“, sprach der Jüngling, „wie könnte mir das einfallen?“ — „Und deine Augen“, fuhr der Lehrer fort, „die so frisch in Gottes schöne Welt hineinschauen, um wie viel Geld würdest du sie wohl hingeben? Und dein Gehör, duröh das der Gesang der Vögel, die Stimme

16. Preußischer Kinderfreund - S. 27

1876 - Königsberg : Bon
27 sie der Junge verwundert und treuherzig an und sagt zu ihnen ruhig: „Nein, ja, ist das ein Wolf gewesen? ich meinte, es sei ein Hund". Aber, denkt er nachher in seinem Herzen, lasst's auch immer einen Wolf sein; was könnt' er mir denn thun, wenn Gott mit mir ist? — und führt fröhlich seine Straße weiter. Aus Wcrner's und Meurer's Pilger. 32. Was hat -er Liebe Gott mir altes gegeben? Zwei Augen hab' ich, klar und hell, die drehen sich nach allen Seiten schnell, die sehen alle Blümchen, Baum und Strauch und den hohen blauen Himmel auch. Die setzte der liebe Gott mir ein, und was ich kann sehen, ist Alles sein. Zwei Ohren sind mir gewachsen an, damit ich Alles hören kann, wenn meine liebe Mutter spricht: Kind, folge mir und thu' das nicht! wenn der Vater ruft: Komm her geschwind, ich habe dich lieb, mein gutes Kind. Einen Mund, einen Mund hab' ich auch, davon weiß ich gar guten Gebrauch, kann nach so vielen Dingen fragen, kann alle meine Gedanken sagen, kann lachen und singen, kann beten und loben den lieben Gott im Himmel droben. Hier eine Hand und da eine Hand, die Rechte und die Linke sind sie ge- mannt; fünf Finger an jeder, die greisen und fassen. Jetzt will ich sie nur noch spielen lassen, doch wenn ich erst groß bin und was lerne, dann arbeiten sie alle auch gerne. Füße hab' ich, die können stehn, können zu Vater und Mutter gehn, und will es mit dem Laufen und Springen nicht immer so gut, wie ich's möchte, gelingen, thut Nichts; wenn sie nur erst größer fytb, dann geht es noch einmal so geschwind. Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust, so klein und klopft doch so voller Lust, und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr. Und wisst ihr, wo ich das Herz hab' her? Das hat mir der liebe Gott gegeben, das Herz und die Liebe und auch das Leben. Hcy. 33. Der Reichthum. Ein armer Jüngling kam einst mit seinem früheren Lehrer wieder zusammen und klagte ihm bitter, wie es ihm so übel erginge, wie es dieser und jener seiner ehemaligen Schulgenossen weit besser hätte; sie wären reich begütert, er dagegen litte Mangel an Allem. „Bist du denn wirklich so arm?“ sprach der Lehrer, „du stehst ja in voller Gesundheit vor mir. Diese Hand“, fuhr er fort, indem er seine Rechte ergriff, — „kräftig und geschickt zur Arbeit, —würdest du sie wohl um 1000 Tha- ler dir abnehmen lassen?“ — „Bewahre mich Gott“, sprach der Jüngling, „wie könnte mir das einfallen?“ — „Und deine Augen“, luhr. der Lehrer fort, „die so frisch in Gottes schöne Welt hineinschauen, um wie viel Geld würdest du sie wohl hingeben? Und dein Gehör, durch das der Gesang der Vögel, die Stimme

17. Preußischer Kinderfreund - S. 27

1859 - Königsberg : Bon
27 sie der Junge verwundert und treuherzig an und sagt zu ihnen ruhig: „Nein, ja, ist das ein Wolf gewesen? ich meinte, es sei ein Hund." Aber, denkt er nachher in seinem Herzen, lass'ts auch immer einen Wolf sein; was könnt' er mir denn thun, wenn Gott mit mir ist? — und fährt fröhlich seine Straße weiter. Aus Werner's und Meurer's Pilger. 32. Was hat der liebe Gott mir Ltzlles gegeben? Zwei Augen hab' ich, klar und hell, die drehen sich nach allen Seiten schnell, die sehen alle Blümchen, Baum und Strauch und den hohen blauen Himmel auch. Die setzte der liebe Gott mir ein, und was ich kann sehen, ist Alles sein. Zwei Ohren sind mir gewachsen an, damit ich Alles hören kann, wenn meine liebe Mutter spricht: Kind, folge mir und thu' das nicht! wenn der Vater ruft: Komm her geschwind, ich habe dich lieb, mein gutes Kind. Einen Mund, einen Mund hab' ich auch, davon weiß ich gar guten Gebrauch, kann nach so vielen Dingen fragen, kann alle meine Gedanken sagen, kann lachen und singen, kann beten und loben den lieben Gott im Himmel droben. Hier eine Hand und da eine Hand, die Rechte und die Linke sind sie genannt: fünf Finger an jeder, die greifen und fassen. Jetzt will ich sie nur noch spielen lasten, doch wenn ich erst groß bin und was lerne, dann arbeiten sie alle auch gerne. Füße hab' ich, die können stehn, können zu Vater und Mutter gehn, und will es mit dem Laufen und Springen nicht immer so gut, wie ich's möchte, gelingen, thut Nichts; wenn sie nur erst größer sind, dann geht es noch ein- mal so geschwind. Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust, so klein und klopft doch so voller Lust, und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr. Und wisst ihr, wo ich das Herz hab' her? Das hat mir der liebe Gott gegeben, das Herz und die Liebe und auch das Leben. Hey. 33. Der Reichthum. Ein armer Jüngling kam einst mit seinem früheren Lehrer wieder zusammen und klagte ihm bitter, wie es ihm so übel erginge, wie es dieser und jener seiner ehemaligen Schulgenossen weit besser hätte; sie wären reich begütert, er dagegen litte Mangel an Allem. „Bist du denn wirklich so arm?“ sprach der Lehrer, „du stehst ja in voller Gesundheit vor mir. Diese Hand,“ fuhr er fort, indem er seine Rechte ergriff, — „kräftig und geschickt zur Arbeit, — würdest du sie wohl um 1000 Tha- ler dir abnehmen lassen?“ — „Bewahre mich Gott,“ sprach der Jüngling, „wie könnte mir das einfallen?“ — „Und deine Augen,“ fuhr der Lehrer fort, „die so frisch in Gottes schöne Welt hineinschauen, um wie viel Geld würdest du sie wohl hingeben? Und dein Gehör, durch das der Gesang der Vögel, die Stimme

18. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 37

1854 - Münster : Aschendorff
37 50. Das arme Kind. Der Wald war dürr, der Weg war nass, Und einsam ging ein Mägdlein blass. Es schien kein Stern, kein Lied erklang, Und traurig war des Mägdleins Gang. Ihm war das Herz gar sorgenbang, Es weinte heiss und weinte lang. Nicht Lerche sang, noch Nachtigall, Der Wind nur pfiff mit lautem Schall. Und riss er leicht am Haselreis, Dann weint’ das Mägdlein still und leis; Und brach der Sturm die Eich’ entzwei, Dann weint’ das Mägdlein laut und frei. So kommt es hin zur Waldkapell’, Und knieet dort an heil’ger Stell’. Dem Kummer lässt es freien Lauf Und hebt die Hände schluchzend auf. „Mir ist, o Gott, so bang und yveh, Nur Leid und Leid ich vor mir seh’. Ach, gestern ging bei Kerzenschein Zu Grab der liebe Vater mein. Der Mutter Herz vor Gram zerbrach, Sie folgte heut dem Vater nach. Die Mutter gab mir Milch und Brod, Der Vater Kleider weiss und roth. Sie starben, ach, die Eltern mein, Nun bin ich armes Kind allein. Der Hunger drückt, der Wind ist kalt, Die Noth ist gross, mein Kleid ist alt. 0 reicher Christ vom Himmel du, 0 schenke deinem Kinde Ruh,“ So klagt’s und weint’s aus Herzensgrund, Bis stiller Schlaf ihm schloss den Mund. Da ward ihm leicht und wohl und süss, Als wär’s in Gottes Paradies. Ein Lied mit Flöt’ und Harf erklingt So lieblich, wie kein Vogel singt. Von vielen Lichtern, klar und hell, Erstrahlet rings die Waldkapell’;

19. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 191

1854 - Rinteln : Bösendahl
Ermunterungen Erzählungen und Fabeln 191 V Ermunterungen, Erzählungen und Fabeln für das kindliche Alter. 1. Morgengebet. Wie fröhlich bin ich aufgewacht nach sanftem Schlaf in dieser Nacht; Preis dir im Himmel du Vater mein, laß mich nun heut' auch dankbar fern. Und sieh auf mich den neuen Tag, daß mir kein Leid geschehen mag. 2. Abendgebet. Ich will mich nun schlafen legen, Gieb dazu, Gott dei- nen Segen; Darum Vater, bitt' ich dich, sei mit mir und schütze mich. 3. Das gute Kind. Zwei Augen hab' ich klar und hell, die dreh'n sich nach allen Seiten schnell, die sch'n alle Blümchen, Baum und Strauch und den hohen blauen Hinnuel auch. Die setzte der liebe Gott mir ein und was ich kann sehen» ist Alles sein. Zwei Ohren sind mir gewachsen an, damit ich Alles hö- ren kann, wenn meine liebe Mutter spricht: Kind, folge mir und thu' das nicht! wenn der Vater ruft: komm her geschwind, ich habe dich lieb, mein guteö Kind. Einen Mund, einen Mund hab' ich auch, davon weiß ich gar manchen Gebrauch, kann nach so vielen Dingen fragen, kann alle meine Gedanken sagen, kann lachen und singen, kann beten und loben den lieben Gott im Himmel droben. Hier eine Hand und da eine Hand, die rechte und linke sind sie genannt, fünf Finger an jeder, die greifen und fassen. Jetzt will ich sie nur noch spielen lassen; doch wenn ich erst groß bin und was lerne, da arbeiten sie alle gerne! Füße hab'ich, die können-stehn, können zu Vater und Mutter gehn, und will es mit dem Laufen und Springen, nicht immer so gut, wie ich's möchte, gelingen, thut nichts, wenn sie nur erst größer sind, dann geht eö noch einmal so geschwind. Ein Herz, ein Herz ihab' ich in der Brust so klein und

20. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 428

1910 - Wittenberg : Herrosé
428 Xiii. Vaterland und Volkstum. oben übrig geblieben wäre, — man kommt doch oft auf sonderbare Gedanken, aber man kann nichts dafür, — da höre ich das Feld- geschrei, wodurch die Posten eiilander wach erhalten. Ich habe doch den Zuruf schon oft und oft gehört, aber diesmal hat er mich ganz besonders ergriffen. Zuerst habe ich ihn aus weiter Ferne vernommen, dann immer näher und näher und Heller und Heller: „Kamerad, bist du noch da?" bis es zuletzt an mich gekommell ist, und ich habe den Ruf weiter geschickt: „Bruder, bist du noch da?" Keiner sieht beit andern, keiner verläßt seinen Posten, aber man ruft einander den Hellen, ermunternden Gruß zu. Das ist schön. Eine Kette von freund- lichen Worten, Glied an Glied, schließt die deutschen Brüder anein- ander, die weit auseinander stehen. Alle sind wach und stehen da für das Vaterland. Und ich habe mir da ganz Deutschland gedacht, und von einer Grenze bis zur andereil stehen sie da und rufen ein- ander zu: „Bruder, bist du noch da?" Vater! lieber Vater! da ist mir's warm ums Herz geworden, ich kann's nicht sagen, wie. Und ich habe mein Gewehr mit beiden Händen hoch hinausgeschoben und habe Gott gebeten, er soll mir's einmal für eine rechtschaffene, heilige Sache wieder in die Hand geben. Tie zwei Stunden sind mir herumgegangen wie ein Augenblick, und so oft der Ruf an mich gekommen ist, habe ich ihn immer freudiger hinausgerufen. Dazwischen habe ich das Lied in mich hinein- gesungen: Steh' ich in finstrer Mitternacht so einsam auf der fernen Wacht. Wenn man so ein Lied auch nur leise vor sich hinsingt, ist es doch gerade, als ob man mit eillem guten Geist spräche. Grüßet mir alle guten Freunde und Bekannte, besonders auch unseren Vetter Johann und seine Tochter Anna Margarete von Eurem getreuen Franz. B. Auerbach. 255. An Kaiser Wilhelm Ii. 1. In trauervollen Tagen ward dein der Krone Zier; denn um zwei Kaiser klagen wir alle da mit dir. - leuchtet der Toten Ruhm, aus Lorbeern und Zypressen erstand dein Kaisertum. Auf ewig unvergessen 3. Der Sohn an seiner Seite, wie er im Kampfe groß, nun ruht auch er vom Streite in ew'gen Friedens Schoß. Ein Dulder auf dem Throne, jetzt langer Qual entrückt; denn eine Dornenkrone ward ihm aufs Haupt gedrückt. so würdig und so mild, steht wie aus Erz gegossen des Ahnherrn Heldenbild. glorreich ins Silberhaar. den goldnen Reif geschlungen Er hat den Sieg errungen in Stürmen der Gefahr, 2. Von Glorienschein umflossen, 4. Zwei Sterne sind verblichen; Glückauf dem neuen Herrn! Denn dir, dem jugendlichen, glänzt hell der Zukunft Stern. Ausstrahle reichen Segen der Herrscherkrone Gold; auf allen deinen Wegen sei Glück und Ruhm dir hold!