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1. Geschichte des Altertums - S. 80

1903 - Leipzig : Voigtländer
go Geschichte der Griechen. Alexanders Alexanders Zug gegen die Perser. Im Frhjahr 334 Aufbruch 334 A^xander den Zug nach Asien an; er verfgte der 30000 Mann zu Fu (Hopliten, mit Sarissen bewaffnet, meist mazedonischer Abkunft, und leichtes, vorwiegend griechisches Fuvolk, den Peltasten des Jphikrates entsprechend) und 4500 mazedonische Reiter, ein vor-hltnismig geringes Heer, aber vortrefflich geschult, zuverlssig und seinem Herrn ergeben. Im Perserreiche herrschten sehr verwirrte Zu-Darius Iii stnde. Nach manchen Palastrevolutionen war Darins Iii. Kodomannns von dem Hofbeamten Bagoas auf den Thron gesetzt worden, ein gutmtiger, aber schwacher Regent, unter dem bei fort-whrenden Aufstnden die Reichseinheit immer mehr verloren ging. Als Alexander den Hellespont berschritten hatte, trat ihm am Sie Ale- Mcheu G r a n i k u s ein persisches Reiterheer, verstrkt durch griechische $aznlt Sldner, entgegen; er berschritt den Flu und errang den Sieg (334; Lebensrettung durch Klitus). Dann nahm er die westlichen Alexander in unk sdwestlichen Landschaften Kleinasiens in Besitz, darunter die Kleinasien und Halikarna mit Waffengewalt, drang von Sden her iu Phrygien ein (Zerschneidung des gordischen Knotens) und gelangte, dann wieder sdwrts gewandt, nach Tarsus in Ci-licien (seine Erkrankung nach dem Bade im Cydnns und Heilung durch den Arzt Philippus 333). Von da drang er durch die Syrische Pforte in Syrien ein, wandte sich aber zurck, als er erfuhr, da Darius mit einem gewaltigen Heere durch einen Pa des Amannsgebirges gezogen und im Begriffe sei, ihm in den Rcken zu sallen. Unkluger-weise hatte dieser den Rat seines Sldnerfhrers Memnon nicht beachtet, der durch einen Einfall mit der Flotte in Mazedonien und Griechenland dort Aufstnde hervorrufen, Alexander von der Verbin-dnng mit der Heimat abschneiden und die asiatischen Gebiete, die Alexander durchziehen mute, durch Verwstung unpassierbar machen wollte. Nun ward fein aus allen Teilen des Reiches gesammeltes Sieg bei Heer bei Jssus 333 vllig geschlagen und zerstreut. Darius selbst 3ffu entfloh, während feine Mutter und Gemahlin im Lager gefangen genommen, aber von dem Sieger freundlich behandelt wurden. Ilm zunchst das ganze persische Kstenland, namentlich Phnizien, in seine Gewalt zu bringen und so gegen die persische, meist aus ph-Alexander in uizischeu Schiffen gebildete Flotte geschtzt zu sein, zog Alexander 6"rien nach Sden zu und eroberte nach fiebenmonatlicher Belagerung (zum Tx," ersten Male. vgl. 3>) das feste Jnsel-Tyrus wie auch die Stadt

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1. Teil 1 - S. 169

1886 - Hannover : Helwing
Alexander der Große. 169 einem zweiten schwer zu übersteigenden Wall erheben, und ist auch dieser überschritten, so erhebt sich zum drittenmal das Gebirge zu einem mächtigen Abschluß, der nur einen bequemen Paß zeigt, durch welchen man von Kleinasien nach Syrien eintritt, und den man deshalb die syrischen Thore" genannt hat. Es war der größte Fehler der Feinde, daß sie diesen wichtigen Punkt nur spärlich besetzt hatten; mit Recht war Alexander über sein eigenes Glück und die Thorheit der Barbaren erstaunt. Bald darauf gelangte er nach Tarsus. Ein klarer, frischer Fluß, der Cydnus, floß hier vorbei. Die Hitze des Tages machte ihm Lust, sich zu baden; aber kanm war er im Wasser, als ihn ein Fieberfrost ergriff, so daß man ihn halbtot heraustragen mußte. Die Ärzte gaben ihn auf und getrauten sich nicht, etwas zu verordnen; dazu kam noch die Kunde, daß der Perserkönig Darius Kodomanus mit dem Hauptheere im Anzuge sei. Da entschloß sich Alexanders Arzt, der Grieche Philippus, ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel anzuwenden. Eben bereitete er den wichtigen Trank, als ein Bote von Parmenio, der in Kleinasien zurückgeblieben war, dem Könige einen Brief brachte, welchem er schrieb: „Nimm dich vor Philippus in acht; er ist von Darius bestochen worden, dich zu vergiften." Alexander las und überlegte. Schon trat Philippus ins Zimmer, die Schale mit dem Heiltranke in der Hand, aber mit so ruhiger, unbefangener Miene, daß der König, der ihn scharf ansah, alles Mißtrauen aufgab und unbesorgt die Schale an den Mund setzte, während er dem Arzte den Brief überreichte. Als dieser ihn gelesen hatte, wurde er zornig über solche Verleumdung und wollte sich rechtfertigen. „Sei ruhig, Philipp," antwortete der König, „ich glaube, daß du unschuldig bist; der Erfolg wird es zeigen." Er zeigte es auch wirklich. Schon am dritten Tage stand der Genesene wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres und zog weiter nach 2. Issus. Hier, wo das Mittelländische Meer sich nach Süden 333 wendet,"stand Darius mit einem schlagfertigen Heere von 600 000 Mann. Für Alexander war es sehr vorteilhaft, daß der König seine ungeheure Kriegsmacht auf einer Ebene zusammendrängte, die an ihrer breitesten Stelle nur l1^ Stadien breit war; aber es war persischer Kriegsbrauch, stets die ganze Macht an einem Punkte vereinigt zu halten,. Wie eine schwere Gewitterwolke kam die makedonische Phalanx unverzagt herangezogen, so daß die Perser trotz ihrer Überzahl ein Grauen überfiel. Sie wichen zurück; bald löste sich das ganze Heer in wilde Flucht auf. Schrecklich war das Gemetzel, über 100000 Perser blieben auf dem Platze. Um des Darius Wagen waren so viele Leichen aufgehäuft, daß derselbe nicht von der Stelle gerückt werden konnte. Der Perserkönig sprang heraus, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte davon. Seine Mutter, feine Gemahlin, zwei Töchter und ein unmündiger Sohn fielen in die Hände des Siegers. Sie brachen in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Darius fei erschlagen. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Versicherung, daß Darius noch lebe. Überhaupt behandelte er die hohen Gefangenen mit der größten Teilnahme und Hochachtung. In Griechen-land war man eben mit den isthmifchen Spielen beschäftigt, als die Kunde von den Erfolgen des Königs dorthin gelangte; die Versammlung

2. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 47

1895 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 47 — 35 000 Mann nach Kleinasien über die Meerenge, damals Helles-pont genannt, fand aber gleich an dem nicht weit von der Küste strömenden kleinen Fluß Granicns ein persisches Heer versammelt. Um es anzugreifen, mußte man durch den Fluß. Erfahrene Feldherren widerrieten dies dem Alexander. Doch er rief: „Der Helles-pont würde sich ja schämen, wenn wir dies Flüßchen fürchteten!" stürzte mit seinen Soldaten hinein, watete glücklich hinüber, griff an, schlug die Feinde und erbeutete ihr Lager. Aber bald wäre der allzu mutige Führer selbst ums Leben gekommen. Zwei persische Generale sprengten auf ihn los — denn der hohe Federbusch auf spiegelblankem Helme machte ihn kenntlich —; der eine gab ihm einen Hieb auf den Kopf, daß der Helm zersprang, und als er sich zu diesem Gegner wandte, hob schon der zweite Perser den Arm zum Todesstreiche auf. In diesem Augenblicke eilte Klitus, ein braver Macedonier, herbei und schlug dem Perser mit einem fürchterlichen Hiebe von hinten Arm und Schwert zur Erde, indes Alexander den andern Perser erlegte. Nun drang Alexander unaufhaltsam in Kleinasien vor. Darius erwartete ihn bei Jssus mit einem Heere von 600000 Mann. Aber wie eine schwere Gewitterwolke kamen die Scharen Alexanders unverzagt heran, so daß die Perser trotz ihrer Überzahl ein Grauen überfiel. Sie wichen zurück; bald löste sich das ganze Heer in wilde Flucht auf. Schrecklich war das Gemetzel; über 100 000 Perser blieben anf dem Platze. Darius' Wagen konnte wegen der Menge der um ihn aufgehäuften Leichen nicht von der Stelle gerückt werden. Der Perserkönig sprang hinaus, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, feine Frau, zwei Töchter und ein unmündiger Sohn sielen dem Sieger in die Hände. Sie brachen in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Darius sei erschlagen. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Versicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der größten Achtung und Ergebenheit, gerade als wäre die Familie eines Freundes zu ihm auf Besuch gekommen. Als später Darius hiervon

3. Geschichte und Geographie - S. 119

1886 - Hamburg : Meißner
— 119 — Euphrat anbot, eroberte Alexander Syrien, Phönizien, Cypern, Palästina und Ägypten. Nur die phönizische Jnselstadt Tyrus widersetzte sich ihm. Sie wurde nach siebenmonatlicher Belagerung mit Sturm über einen vom Festlande nach der Insel ausgeworfenen Damm genommen. In Ägypten wurde er wie in Kleinasien srendig ausgenommen. Hier gründete er an einem Nilarm die Stadt Alexandria. Mit einem Teil seines Heeres zog er in die libysche Wüste zum Tempel des Jupiter Ammon, wo er von den Priestern als ein Sohn des Jupiter begrüßt sein soll. Jetzt zog Alexander nach dem Euphrat und Tigris, die er ohne Widerstand überschritt, um zum zweiten Male dem Darms eine Schlacht zu liefern. Dieselbe sand bei Gau-gamela (331) statt und entschied sich zu Gunsten Alexanders. Darius floh in die nordöstlichen Länder seines Reiches, ward aber auf der Flucht durch einen seiner Statthalter (Bessus) ermordet. Alexander uuterwars nun ganz Persien und gründete somit das große persisch-macedonische Reich. Es wurde ihm kaum noch Widerstand entgegengebracht, denn 1) ließ er alle Statthalter, welche ihn als ihren Beherrscher anerkannten in ihrem Amte, doch übertrug er den Oberbefehl über die persischen Truppen an macedonische Feldherren; 2) nahm er Tracht, Sitten und die Gebräuche der Hofhaltung der persischen Könige an und 3) ließ er im ganzen Reiche die Persischen Gesetze in Geltung. Nachdem er seine Herrschaft in Persien geordnet hatte, verfolgte er den Mörder des Darius, der sich König von Baktrien nannte, nahm ihn gefangen und ließ ihn als Königsmörder hinrichten. Mit diesem Kriegszug dehnte er sein Reich bis zum Jaxärtes aus. Alexanders Kriegszug nach Indien und Tod. (327.) Im Jahre 327 unternahm Alexander einen Eroberungszug nach Indien. Hier fand er größeren und tapferern Widerstand als bisher. Doch drang er siegreich bis in das Pend-schab vor, wo sich ihm der indische Fürst Porus entgegenstellte; nach tapferem Widerstand mußte letzterer sich ergeben, erhielt jedoch sein Land zurück, damit er serner als Förderer von Alexanders Unternehmungen wirke. Nun setzte Alexander seinen ßug nach Osten fort. Hier weigerten sich aber die längst unzufriedenen Maeedonier, ihrem König weiter zu folgen.

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 111

1845 - Heidelberg : Winter
$. 43. Alexanders Zug nach Persien. ttl 334 den Zug gegen das persische Reich an, indem er mit einem auserlesenen Heere von 34,000 Macedoniern und Griechen über den Hellespont setzte. Kaum in Kleinasien angekommen, stellte sich ihm ein großes persisches Heer entgegen, das er aber 333 in der Schlacht am Grainkus (einem Küstenflusse), vorzüglich durch seine eigene persönliche Tapferkeit schlug, so daß ihm nun ganz Kleinasien offen stand. Zuerst befreite er die Städte der kleinasiatischen Griechen; dann nahm er eine Provinz Kleinasiens nach der andern ein. Zu Tarsus in Cilieien zog er sich bei einem unvorsichtigen Bade im Flusse Cydnus eine lebensgefährliche Krankheit zu, wurde aber von seinem Arzte Philippus gerettet. Auf seinem Weiterzuge schlug er in demselben Jahre 333 in der Schlacht bei Jssus (in den syrischen Pässen) das 600,000 Mann starke Hauptheer der Perser, welches vom Könige Darius Iil Codomannus selbst angeführt war, so gänzlich, daß das reiche persische Lager sammt des Darius Mutter, Gemahlin, Töchtern und Sohn in die Hände des Siegers fiel. Doch behandelte er die Gefangenen mit solcher Großnuüh und Milde, daß selbst Darius, der in das Innere seines Reiches geflohen war, ihm Dank dafür sagen und ihm Frieden und die Hälfte seines Reiches anbieten ließ. Alexander aber wollte nichts halb, und zog, um sich erst aller Küstenländer zu versichern, durch Syrien nach Phö- nizien, wo ihn der verzweifelte Widerstand der festen und reichen Jnselstadt (Neu-) Tyrus lange aufhielt. Nach ihrer Eroberung und Zerstörung, die dem phönizischen Welthandel ein Ende machte und zugleich die Weis- sagung Ezechiel's (K. 27.) erfüllte, durchzog er Judäa und näherte sich Jerusalem, das sich ihm unterwarf. Da Alerander's Politik es mit sich brachte, die religiösen Ge- bräuche jedes Volkes nicht nur zu ehren, sondern wohl auch mitzumachen, brachte er auch im Tempel zu Jerusalem dem Iehovah ein Opfer nach jüdischem Gebrauche, schenkte den

5. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 23

1888 - Langensalza : Beyer
B. Die Griechen. 23 Vierte Periode der griechischen Geschichte. Die Zeit der macedonischen Herrschaft bis zur Unterwerfung unter die Römer. 338 bis 146 v. Chr. Alexander der Große. Seine Jugend: Geboren 356. Sein Lehrer Aristoteles. Sein Lieblingsbuch Homers Ilias. Seine körperliche Gewandtheit. Beispiel Buecephalus. Sein Ehrgeiz. — „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen." — Er zeichnet sich rühmlichst aus in der Schlacht bei Ehäronea. Antritt seiner Regierung. Staatenversammlung zu Korinth. (Zusammentreffen mit Diogenes.) Aufstand in Theben. Zerstörung der Stadt. Zug gegen das jderserreich. — Darius Codomaunus. Alexanders Sieg am Granikus. Klitus rettet ihm das Leben. Eroberung der westlichen Provinzen Kleinasiens. Überwinterung in Gordium, in Phrygien. Der gordische Knoten. Weiterzug nach dem südlichen Kleinasien. Lebensgefahr im Cyduus. Krankheit Alexanders. Sein Arzt Philippus. — Warnung des Parmenio. Schlacht bei jsfus. Darius wird geschlagen. Seine Mutter, seine Gemahlin, sein Sohn und seine Töchter werden von Alexander gefangen genommen und großmütig behandelt. Zug Alexanders durch Syrien, Ahönizien. Tyrns wird sieben Monate lang belagert, von Alexander eingenommen und teilweise zerstört. Alexander in Ägypten. Er erbaut Alexandria. Er befragt das Orakel in Ammonium. Schlacht bei Gaugamela und Arbela, östl. vom Tigris. Flucht des Darius. Alexander erobert Babylon, Susa, Ekbatana und Persepolis. Zerstörung des Königspalastes Hierselbst. Alexander verfolgt den Statthalter Bessns, welcher den gefangenen Darms mit sich führt. Gefangennahme und Bestrafung des Empörers Bessns durch Alexander. Ehrenvolle Bestattung des ermordeten Darius. Empörung des Philotas, der wie fein Vater Parmenio das Leben dabei einbüßt.

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 406

1863 - Essen : Bädeker
406 nes. Der glaubte, wie sein Lehrer Sokrates, daß der Mensch desto glücklicher sei, je weniger er bedürfe — und wohnte darum nicht in einem Hause, sondern in einem Faß. Der König Alexander, der von ihm gehört hatte, ging zu ihm. Er lag gerade in seiner Tonne, um sich an der Sonne zu wärmen. Der König dachte, er würde doch aufstehen und ihm entgegenkommen. Aber Diogenes blieb liegen, als wenn die Ankunft des Königs gar nichts Besonderes sei. Alexander redete lange mit ihm, und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „Jal" ant- wortete Diogenes, „tritt mir ein wenig aus der Sonne!" Da erkannte der König, daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld, noch schöne Kleider, noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit Wenigem zufrieden war; und er sagte zu den llmstehenden: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so möchte ich wohl Diogenes sein!" Mit glühendem Eifer begann Alexander nun die Eroberung des persischen Reiches. Bon Europa setzte er nach Asien über den Hellespont. Hier traf er mit den Persern am Flüßchen Granikus zusammen. Seine Feldherren wieder- riethen es, im Angesicht des Feindes über den Fluß zu gehen; aber Alexander ant- wortete : „Der Hellespont würde sich ja schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürch- teten." Mit diesen Worten stürzte sich der kühne Jüngling in den Fluß; seine Macedonier folgten, und glücklich wurde das jenseitige Ufer erreicht. Sogleich begann auch der Kampf, und fast hätte Alexander hier sein Leben verloren; denn zwei persische Führer sprengten auf ihn los, hieben ihm auf den Kopf, daß der Helm zersprang, und schon bob der eine den Arm empor, um ihm den Kopf zu spalten. Da, in dem gefährlichen Augenblicke, sprengte Alexanders Feldherr Klitus herbei und schlug mit einem Streiche dem Perser den rechten Arm herunter, daß Schwert und Arm zugleich herabfielen. Alexanders Leben war gerettet. Die Eroberung Kleinasiens war die Frucht dieses Sieges. Im Südosten dieser Halbinsel lag die Stadt Tarsus, welche von dem Cydnus durchflossen wird. Hier kam Alexander bei großer Hitze an, mit Staub und Schweiß bedeckt. Das klare Wasser des Flusses lud ihn zum Bade ein. Aber kaum war er einige Minuten in demselben, so überfiel ihn ein heftiges Fieber; leichenblaß und zitternd an allen Gliedern mußte er aus dem Bade getragen werden. Die Krank- heit verschlimmerte sich bald so, daß die Ärzte ihn verloren gaben, und keiner mehr etwas verorvnen wollte. Und doch war Alexanders Genesung eben jetzt sehr nöthig; denn der persische König, Darius Codomannus, war mit einem großen Heere im Anmarsche. Da entschloß sich sein treuer Arzt Philippus, ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel anzuwenden. Während er damit beschäftigt war, den Trank zu bereiten, erhielt Alexander von seinem treuen General Parmenio einen Brief, in welchem dieser ihm schrieb: „Alexander, wenn dir dein Leben lieb ist, so trau' dem Philipp nicht; denn er ist von Darius bestochen, daß er dich vergifte!" — Alex- ander legte den Brief unter sein Kopfkissen. Philipp trat herein mit ruhiger, freier Miene; mit fester Hand reichte er Alexandern den Becher, und dieser nahm ihn mit der einen Hand, während er mit der andern den, Philipp den Brief reichte. Während Philipp las, trank Alexander ruhig die Arznei. Der Arzt war entrüstet über diese Verläumdung; doch Alexander suchte ihn zu beruhigen mit den Worten: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen." Wirklich stand Alex- ander schon am dritten Tage wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Unterdessen war Darius Codomannus mit einem Heere von einer halben Mil- lion herangerückt. Bet dem Städtchen Jssus trafen die Heere auf einander; aber trotz der großen Überzahl wurden die Perser von den Macedoniern geschla- gen. Darius sprang aus seinem Wagen, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, seine Frau, zwei Töchter und ein Sohn, das ganze Lager, voll von den größten Kostbarkeiten, fielen dm Siegern in die Hände. _ Die gefangene Familie des Darius brach in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubte, daß Darius erschlagen sei. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Ver- sicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohm Gefangenen mit der

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 437

1872 - Essen : Bädeker
— 437 — nes. Der glaubte, wie sein Lehrer Sokrates, daß der Mensch desto glücklicher sei, je weniger er bedürfe — und wohnte darum nicht in einem Hause, sondern in einem Faß. Der König Alexander, der von ihm gehört hatte, ging zu ihm. Er lag gerade in seiner Tonne, um sich an der Sonne zu wärmen. Der König dachte, er würde doch aufstehen und ihm entgegenkommen. Aber Diogenes blieb liegen, als wenn die Ankunft des Königs gar nichts Besonderes sei. Alexander redete lange mit ihm, und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „Jal" ^ant- wortete Diogenes, „tritt mir ein wenig aus der Sonne!" Da erkannte der König, daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld, noch schöne Kleider, noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit Wenigem zufrieden war; und er sagte zu den Umstehenden: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so möchte ich wohl Diogenes seinl" Mit glühendem Eifer begann Alexander nun die Eroberung des persischen Reiches. Von Europa setzte er nach Asien über den Hellespont. Hier traf er mit den Persern am Flüßchen Granikus zusammen. Seine Feldherren wider- riethell es, im Angesicht des Feindes über den Fluß zu gehen; aber Alexander ant- wortete: „Der Hellespont würde sich ja schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürch- teten." Mit diesen Worten stürzte sich der kühne Jüngling in den Fluß; seine Macedonier folgten, und glücklich wurde das jenseitige Ufer erreicht. Sogleich begann auch der Kampf, und fast hätte Alexander hier sein Leben verloren; denn zwei persische Führer sprengten auf ihn los, hieben ihm auf den Kopf, daß der Helm zersprang, und schon hob der eine den Arm empor, um ihm den Kopf zu spalten. Da, in dem gefährlichen Augenblicke, sprengte Alexanders Feldherr Klitus herbei und schlug mit einem Streiche dem Perser den rechten Arm herunter, daß Schwert und Arm zugleich herabfielen. Alexanders Leben war gerettet. Die Eroberung Kleinasiens war die Frucht dieses Sieges. Im Südostcu dieser Halbinsel lag die Stadt Tarsus, welche von dem Cydnus durchflossen wird. Hier kam Alexander bei großer Hitze an, mit Staub und Schweiß bedeckt. Das klare Wasser des Flusses lud ihn zum Bade ein. Aber kaum war er einige Minuten in demselben, so überfiel ihn ein heftiges Fieber; leichenblaß und Mernd an allen Gliedern mußte er aus dem Bade getragen werden. Die Krank- heit verschlimmerte sich bald so, daß die Ärzte ihn verloren gaben, und keiner mehr etwas verordnen wollte. Und doch war Alexanders Genesung eben jetzt sehr nöthig; denn der persische König, Darius Codomannus, war mit einem großen Heere im Anmarsche. Da entschloß sich sein treuer Arzt Philippus, ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel anzuwenden. Während er damit beschäftigt war, den Trank zu bereiten, erhielt Alexander von seinem treuen General Parmenio einen Brief, in welchem dieser ihm schrieb: „Alexander, wenn dir dein Leben lieb ist, so trau' dem Philipp nicht; denn er ist von Darius bestochen, daß er dich vergifte!" — Alex- ander legte den Brief unter sein Kopfkissen. Philipp trat herein mit ruhiger, freier Miene; mit fester Hand reichte er Alexandern den Becher, und dieser nahm ihn mit der einen Hand, während er mit der andern dem Philipp den Brief reichte. Während Philipp las, trank Alexander ruhig die Arznei. Der Arzt war entrüstet über diese Verläumdung; doch Alexander suchte ihn zu beruhigen mit den Worten: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen." Wirklich stand Alex- ander schon am dritten Tage wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Unterdessen war Darius Codomannus mit einem Heere von einer halben Mil- lion herangerückt. Bet dem Städtchen Jssus trafen die Heere auf einander; aber trotz der großen Überzahl wurden die Perser von den Macedoniern geschla- gen. Darius sprang aus seinem Wagen, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, seine Frau, zwei Töchter und ein Sohn, das ganze Lager, voll von den größten Kostbarkeiten, fielen den Siegern in die Hände. Die gefangene Familie des Darius brach in lautes Wehklagen aus, weil sie -glaubte, daß Darius erschlagen sei. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Ver- sicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der

8. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 44

1916 - Leipzig : Voigtländer
44 Ii. Lebensbilder. 3. Sein Feldzug gegen die Perser. Alexander war erst zwanzig Jahre alt, als er König wurde. Sobald als mglich verwirklichte er den Plan seines Daters, mit den Mazedoniern und Griechen einen Feldzug gegen die Perser zu unternehmen. Begeistert begrten ihn die Griechen als ihren Feldherrn. Mit einem kleinen, aber auserlesenen Heere setzte er aus Schiffen der den fjellespont, der den Xerxes einst seine gewaltigen Scharen gefhrt hatte. 4. Alexanders erster Steg der die Perser. Nicht weit von der Kste, an dem Flusse Granikus, traf er auf die feindlichen Scharen. Vor den Rgen der Perser, die am jenseitigen, steilen Ufer standen, wagte er es, der den Aich zu gehen und trieb sie wirklich in die Flucht. Freilich geriet er selbst in Lebensgefahr. Ein persischer Heiter zerschlug ihm den Helm. Whrend Alexander ihn mit der Lanze vom Pferde rannte, zckte ein anderer Perser von hinten den Sbel auf ihn. Da war aber auch schon der Mazedonier Klitus zur Stelle und schlug dem Feinde den flrm samt dem Sbel vom Leibe. 5. Der gordische Knoten. Nachdem Alexander die Kste von Kleinasien unterworfen hatte, wandte er sich in das Innere des Landes und kam nach der Stadt Gordium. hier wurde ein knstlicher, aus Bast geflochtener Knoten aufbewahrt, den noch niemand hatte lsen knnen. Ein Grakelspruch sagte aber, wer ihn lse, dem sei die Herr-schaft der Asien bestimmt. Alexander besah sich den Knoten, dann zog er sein Schwert und zerhieb ihn. Das Volk aber glaubte nun, da sein Kriegszug (Erfolg haben werde. 6. Alexander und sein Arzt. Ohne Widerstand gelangte Alexander bis zu der Stadt Tarsus im Sdosten der Halbinsel. Dort geriet er in neue Lebensgefahr. Das frische Wasser des Flusses, der die Stadt durchstrmt, lockte ihn zum Bade. Stark erhitzt sprang er hinein. Da befiel ihn ein heftiges Fieber. Er schien verloren. Da erbot sich sein Arzt Philippus, ein krftig wirkendes Mittel zu versuchen. Whrend er dieses bereitete, erhielt der König einen Brief, der lautete: Traue dem Philippus nicht; er ist vom Perserknig Darius mit vielem Geld bestochen, dich zu vergiften." Gleich darauf brachte der Arzt den Becher mit der Arznei. Alexander nahm sie, reichte dem Arzte den Brief, und während dieser las, trank er ruhig das Mittel. Sein vertrauen wurde gerechtfertigt. Philippus war unschuldig; sein Mittel wirkte trefflich. Bald stand Alexander wieder gesund unter seinen jubelnden Kriegern. 7. Eroberung des persischen Reiches. Bei der Stadt Issus kam es zur Schlacht mit Darius selbst; die Perser wurden besiegt Darius entfloh; die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Knigs

9. Die alte Geschichte - S. 185

1899 - Langensalza : Gressler
185 in Kleinasien zurückgelassen hatte. „Nimm dich ja," so schrieb dieser, „vor Philippus in acht; er ist von Darins bestochen worden, dich zu vergiften." Alexander las und überlegte. Schon trat Philippus ins Zimmer, die Schale in der Hand, aber mit so ruhiger, unbefangener Miene, daß der König, der ihn scharf ansah, gleich alles Mißtrauen fahren ließ und unbesorgt die Schale an den Mund setzte, während er dem Arzte den Brief überreichte. Als dieser ihn gelesen hatte, wurde er zornig über die unwürdige Verleumdung und wollte sich rechtfertigen. „Sei ruhig, Philipp," antworte ihm der König, „ich glaube, daß du unschuldig bist; der Erfolg wird es ja zeigen." Er zeigte es auch wirklich; schon nach drei Tagen war Alexander soweit wieder hergestellt, daß er sich den Soldaten zeigen konnte, die vor Entzücken gar nicht wußten, wie sie dem Arzte genug danken sollten. Es war auch die allerhöchste Zeit, daß Alexander sich wieder an die Spitze seines Heeres stellte; denn Darius kam eben heran und tras bei Jssus, da, wo Kleinasien an Syrien stößt, auf die Maeedouier (333 v. Chr.). Auch hier gewann Alexander durch seinen kühnen Mut und seine trefflichen Maßregeln den Sieg. Darius selbst entkam nur mit genauer 9?ot. Er hatte während des Treffens nach der Sitte der persischen Könige aus einem hohen Wagen gesessen, und als nun die Flucht allgemein wurde, konnte der Wagen nicht schnell genng, fortgebracht werden. Der König sprang daher schnell herunter, so schnell, daß er Schild, Mantel und Bogen darauf zurückließ, schwang sich aufs Pferd und jagte fort. Alles Gepäck fiel in Alexanders Hände, dazu auch, was den Darius noch mehr betrüben mußte, seine Mutter, seine Gemahlin und zwei seiner Töchter nebst seinem unmündigen Sohne. Als die gefangenen Frauen hörten, daß die Waffen und der Wagen des Königs von den Macedoniern aufgefangen seien, wurden sie sehr betrübt; denn sie zweifelten nun nicht an dem Tode des Darius. Kaum vernahm das Alexander, so schickte er einen seiner Generale zu ihnen und ließ ihnen sagen, Darius sei weder tot noch gefangen, sondern glücklich entkommen, sie möchten sich daher trösten, es solle ihnen nichts zuleide geschehen. Am andern Tage ging er selbst in Begleitung seines

10. Geschichte des Alterthums - S. 225

1850 - Regensburg : Manz
Alexander in Kleinasien. 225 Provinzen fort, und bemächtigte sich mehrerer Seehäfen an den Küsten von Lycien und Pamphylien, indeß Parmenio die mitt- leren Gegenden Kleinasiens unterwarf. 4. Plan Memnons gegen Alexander. Allein im Rücken des macedonischen Heeres entwarf Mem- non, nachdem er vergeblich den Landkrieg Alexanders in einen Seekrieg nmzuwandeln gesucht hatte, in welchem das Uebergewicht auf Seiten des persischen Königs gewesen wäre, den Plan, den 'Krieg nach Griechenland hinüberznspielen, wo der Groll der Spartaner gegen die Macedonier eine bereitwillige Unterstützung verhieß. Schon war Chios wieder erobert; es sollte nun auch Lesbos genommen werden, um der macedonischen Küste uahe zu kommen und Alexander'» die Unterstützung aus der Heimath ab- zuschneiden, als bei der Belagerung von Mitylene Memnon er- krankte und starb. Sein Tod führte den Untergang des persischen Reiches herbei, da Alexander jetzt seine Herrschaft in Kleinasien befestigen und einen neuen Feldzug in das Innere des Reiches vorbereiten konnte. 5. Zug nach Phrygien und Cilicien. In dem zweiten Jahre des Krieges (333) vereinigte sich der König mit Parmenio in Phrygien, und eben dahin kamen auch frische Truppen aus Griechenland. Der Knoten an dem Wagen des Midas zu Gordion, dessen Lösung die Herrschaft von Asien versprach, ward kühn von Alexander durchhauen und dann der Zug nach den cilicischen Pässen unternommen, die der Schlüssel zu Syrien und Kleinasien sind. Eben dahin eilte Darms Kodomanus, der letzte persische König, welcher per- sönlich die Rettung seines Reiches zu versuchen gedachte. Ans der Ebene von Onchä (Sochi) bei dem Ausgange aus den amanischen Pässen hoffte er durch zwanzigfache Ueberzahl Ale- xander zu erdrücken. Dieser aber hielt sich so lange in dem bergigen Cilicien auf, bis Darius den ersten und bessern Plan aufgab, um selbst den Gegner aufzusuchen. Als es ihm hierbei gelang, Issus zu überfallen, und die macedonischen Kranken daselbst gefangen zu nehmen, glaubte er bereits, Alexander fliehe vor ihm. Allein diesem konnte nichts Angenehmeres be- gegnen, als in Engpässen zu kämpfen, wo dem Darius die Ueber- Hiifler, Geschichte, l.

11. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 406

1864 - Essen : Bädeker
406 nes. Der glaubte, wie sein Lehrer Sokrates, daß der Mensch desto glücklicher sei, je weniger er bedürfe — und wohnte darum nicht in einem Hause, sondern in einem Faß. Der König Alexander, der von ihm gehört hatte, ging zu ihm. Er lag gerade in seiner Tonne, um sich an der Sonne zu wärmen. Der König dachte, er würde doch aufstehen und ihm entgegenkommen. Aber Diogenes blieb liegen, als wenn die Ankunft des Königs gar nichts Besonderes sei. Alexander redete lange mit ihm, und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „Ja!" ant- wortete Diogenes, „tritt mir ein wenig aus der Sonne!" Da erkannte der König, daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld, noch schöne Kleider, noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit Wenigem zufrieden war; und er sagte zu den Umstehenden: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so möchte ich wohl Diogenes sein!" Mit glühendem Eifer begann Alexander nun die Eroberung des persischen Reiches. Von Europa setzte er nach Asien über den Hellespo nt. Hier traf er mit den Persern am Flüßchen Granikus zusammen. Seine Feldherren wieder- riethen es, im Angesicht des Feindes über den Fluß zu gehen; aber Alexander ant- wortete: „Der Hellespont würde sich ja schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürch- teten." Mit diesen Worten stürzte sich der kühne Jüngling in den Fluß; seine Macedonier folgten, und glücklich wurde das jenseitige Ufer erreicht. Sogleich begann auch der Kampf, und fast hätte Alexander hier sein Leben verloren; denn zwei persische Führer sprengten auf ihn los, hieben ihm auf den Kopf, daß der Helm zersprang, und schon hob der eine den Arm empor, um ihm den Kopf zu spalten. Da, in dem gefährlichen Augenblicke, sprengte Alexanders Feldherr Klitus herbei und schlug mit einem Streiche dem Perser den rechten Arm herunter, daß Schwert und Arm zugleich herabfielen. Alexanders Leben war gerettet. Die Eroberung Kleinasiens war die Frucht dieses Sieges. Im Südosten dieser Halbinsel lag die Stadt Tarsus, welche von dem Cydnus durchflossen wird. Hier kam Alexander bei großer Hitze an, mit Staub und Schweiß bedeckt. Das klare Wasser des Flusses lud ihn zum Bade ein. Aber kaum war er einige Minuten in demselben, so überfiel ihn ein heftiges Fieber; leichenblaß und zitternd an allen Gliedern mußte er aus dem Bade getragen werden. Die Krank- heit verschlimmerte sich bald so, daß die Ärzte ihn verloren gaben, und keiner mehr etwas verordnen wollte. Und doch war Alexanders Genesung eben jetzt sehr nöthig; denn der persische König, Darius Codomannus, war mit einem großen Heere im Anmarsche. Da entschloß sich sein treuer Arzt Philippus, ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel anzuwenden. Während er damit beschäftigt war, den Trank zu bereiten, erhielt Alexander v»n seinem treuen General Parmenio einen Brief, in welchem dieser ihm schrieb: „Alexander, wenn dir dein Leben lieb ist, so trau' dem Philipp nicht; denn er ist von Darius bestochen, daß er dich vergifte I" — Alex- ander legte den Brief unter sein Kopfkissen. Philipp trat herein mit ruhiger, freier Miene; mit fester Hand reichte er Alexandern den Becher, und dieser nahm ihn mit der einen Hand, während er mit der andern dem Philipp den Brief reichte. Während Philipp las, trank Alexander ruhig die Arznei. Der Arzt war entrüstet über diese Verläumdung; doch Alexander suchte ihn zu beruhigen mit den Worten: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen." Wirklich stand Alex- ander schon am dritten Tage wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Unterdessen war Darius Codomannus mit einem Heere von einer halben Mil- lion herangerückt. Bei dem Städtchen Jssus trafen die Heere auf einander; aber trotz der großen Überzahl wurden die Perser von den Macedoniern geschla- gen. Darius sprang aus seinem Wagen, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, seine Frau, zwei Töchter und ein Sohn, das ganze Lager, voll von den größten Kostbarkeiten, fielen den Siegern in die Hände. Die gefangene Familie des Darius brach in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubte, daß Darius erschlagen sei. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Ver- sicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der

12. Geschichte des Altertums - S. 119

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Alexander der Große. 119 der Macedonier und ihrer Überlegenheit infolgedessen über das Barbarentum. Ihm hals bei seinem Unternehmen die Entwicklung, wie sie sich im 4. Jahrhundert in Kleinasien schon in den Reichen der Satrapen und Kleinkönige angebahnt hatte. Die Entwicklung zeigt deutlich das Bestreben nach selbständiger Staatenbildung, die Orientalen und Griechen gleichmäßig umfaßte und sie verband, mit anderen Worten: Die Geschichte Kleinasiens im 4. Jahrhundert ist schon eine Art Vorgeschichte des späteren Hellenismus. Es bedurfte noch eines mächtigen, zwischen Orientalen und Griechen stehenden Königtums, das beide Elemente systematisch zu verschmelzen vermochte. So lag also Alexanders Unternehmen in der gleichen Richtung, und daher erklären sich seine schnellen Ersolge. § 105. Alexanders Feldzüge. Im Frühling 334 zog Alexander D^Jahr über den Hellespont. An der Stätte des alten Troja brachte er dem Achilles, den er sich zum Vorbild erkoren, Opser dar und schmückte sein vermeintliches Grab mit Blumen 1). Am Flüßchen Granikns, der ins G^ikus. Marmarameer mündet, in Mysien stieß er aus ein feindliches Heer persischer Satrapen. Gegen den Rat seines Feldherrn Parmenio ging er über den Fluß und griff den Feind an; als er in seinem Ungestüm im Kampfe in Lebensgefahr geriet, rettete ihm Klitus das Leben. Das eiste Zusammentreffen mit dem Feinde brachte dem macedonischen Könige einen vollen Sieg, und dieser Sieg machte einen starken Eindruck auf die kleinasiatischen Perser wie Griechen. Die griechischen Küstenstädte betrachteten Alexander schon jetzt als Herrn Kleinasiens und öffneten ihm als dem Befreier von der Herrschaft der Barbaren die Tore. Nur Milet und Halikarnaß, das unter Führung des rhodischen Söldnerführers Memnon stand, leisteten ihm längere Zeit Widerstand. Nach Eroberung dieser Städte überwinterte er in der alten phrygischen Hauptstadt Gor-dium, wo er der Sage nach den gordischen Knoten zerhieb. Im Jahre 333 zog Alexander durch die Pässe des Taurus nach Das Jahr Eilicien, wo ihn eine gefährliche Krankheit ergriff. Sein Leibarzt Philippus, deffen Heilmittel er vertrauensvoll genoß, obwohl biefer von Darius bestochen fein sollte, ihn zu vergiften, machte ihn wieder gesund. Als Alexander dann in Syrien einrückte, wurde ihm die Nachricht gebracht, daß der Perserkönig mit einem großen Heere in seinem Rücken stehe. Sogleich machte er Kehrt und schlug den Feind in der Ebene von Jssns. Darius floh. Unter den Gefangenen befanden sich seine Mutter, Gemahlin und Kinder. Alexander behandelte sie mit Großmut. Ein Anerbieten des Großkönigs, ihm hohes Lösegeld zu zahlen, Asien bis zum Euphrat abzutreten und ihm eine seiner Töchter zur Ehe zu geben, ließ er unberücksichtigt. x) Er rief aus: „O glücklicher Jüngling, der du im Leben einen treuen Freund und im Tode in Homer einen Sänger deiner Taten gefunden hast!"

13. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 28

1877 - Langensalza : Beyer
— 28 — Nachtete, sondern in der Zufriedenheit mit Wenigem das höchste Glück fand und voll Bewunderung sagte er zu den Umstehenden: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein!" § 40. Alexanders Aug gegen Gersten. Nachdem nun Alexander die Griechen wieder unterworfen hatte, dachte er auch daran, gegen das große persische Reich zu Felde zu ziehen. Zu diesem Zwecke sammelte er ein Heer von 30,000 Fnßsoldaten und 5000 Reitern. So brach er auf im Jahre 334 v. Chr. Geb. und überschritt den Hellespont. In Persien regierte damals der gutmütige aber schwache König Darius Codomannus, der sein Reich gegen Alexander zu verteidigen beschloß. Die erste Schlacht ward am Flüßchen Granicns geschlagen, welche# nicht weit vom Hellespont in das Marmarameer (damals Propontis genannt) mündet. Alexanders Feldherren widerrieten ihm, im Angesichte des Feindes über den Fluß zu gehen; aber dieser antwortete: „Der Hellespont würde sich ja schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürchteten." Bei diesen Worten stürzte sich der kühne Jüngling in den Fluß und sprengte mit seinen Reitern hindurch. Sogleich eilten zwei persische Führer auf ihn zu und er wäre verloren gewesen, wenn nicht sein Feldherr Clitus, der dem einen Perser den Arm abhieb, ihn gerettet hätte. Die Perser wurden nun vollständig besiegt und ganz Kleinasien erobert. In Gordium, einer Stadt Kleinasiens, war ein Knoten; von dem gieug die Sage, wer ihn löse, werde ganz Asien beherrschen. Den zerhieb Alexander, ohne sich lange zu besinnen, mit dem Schwerte und löste ihn so. — Im Südosten Kleinasiens badete Alexander in dem kalten Flusse Cyduus, dadurch zog er sich eine heftige Krankheit zu, aber fein treuer Arzt Philippus, den man bei ihm verdächtigte, als wolle er ihn vergiften, stellte ihn bald wieder her. So zog der König weiter und gelangte zu der Ltadt Jssus, aus der Grenze zwischen Kleinasien und Syrien. Hier trat ihm Darius Codomannus selbst mit einem ungeheueren Heere entgegen. Aber trotz der großen Ueberzahl wurden die Perser von den Macedoniern geschlagen (333 v. Chr. Geb.). Schrecklich war das Gemetzel, über 100,000 Perser blieben in der Schlacht. Das ganze persische Lager mit vielen Kostbarkeiten, die Mutter, Gemalin und zwei Töchter des Darius fielen den Siegern in die Hände. Alexander behandelte die Gefangenen mit großer Güte, als wäre die Familie eines Freundes bei ihm zum Besuche. Nach der Schlacht bei Jssus zog Alexander an der Küste des mittelländischen Meeres hin nach Süden, erobertete die phönizische Stadt Neu-Tyrus, dauu Palästina, wo er in Jerusalem dem Jehovah opferte, und drang dann über die Landenge von Suez in Aegypten ein, wo er von der Bevölkerung als Befreier von der verhaßten persischen Herrschaft begrüßt ward. Hier in Aegypten gründete er an der Mündung des Nil eine neue Stadt, die er nach seinem Namen Alexandria nannte.

14. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 42

1864 - Aschersleben : Carsted
— 42 — 334 Aufbruch gegen Persien mit einem griechisch-mace- f donischen Heere. 334 Sieg am Granicus (Clitus). -j- Zug durch Kleinasien (der gordische Knoten). Alexanders Krankheit in Tarsus (sein Arzt Phi- lippus). 333 Sieg über Darms Iii» bei Jssus. f Er unterwirft Syrien, Phönicien (Eroberung von Neutyrus), Palästina (Eroberung von Gaza) u. Aegypten (Gründung von Alexandria. Alexander in Ammonium). 331 Nach Asien zurückgekehrt, siegt er über Darius bei f Arbela u. Gaugamela. Darauf Einnahme der Hauptstädte, Verbrennung von Persepölis. 330 Der flüchtige Darius wird von dem Satrapen f Bessus ermordet. Alexander zieht nordöstlich bis zum Jaxartes (viele griechische Städte angelegt), dann gegen Indien, über den Indus hinaus (Besiegung des Königs Porus), bis zum Hyphäsis. Rückkehr den Indus hinab, dann unter furchtbaren Drangsalen durch die wüsten Länder Gedrosien u. Carmanien, nach Baby- lon, indeß Nearch von der Mündung des Indus längs der Küste bis zur Mündung des Euphrat u. Tigris hinfährt. Veränderung in Alexander's Wesen während dieser Erobe- rungszüge; seine Hoffart u. Leidenschaftlichkeit (Hinrichtung des Parmenion u. Philotas, Ermordung des Clitus). Anch erregt er durch Begünstigung der Perser u. durch Annahme orienta- lischen Hofceremoniels die Unzufriedenheit der Griechen u. Macedonier. In Babylon stirbt er 323 (kurz nach seinem Freunde Hepbästion), durch unerhörte Anstrengun- gen u. durch Schwelgerei entkräftet, aber bis zuletzt thätig an seiner großen Aufgabe, griechische Cultur über Asien zu verbreiten u» die Macedonier u. Per- ser zu einem Reiche zu verschmelzen. I

15. Das Alterthum - S. 60

1877 - Leipzig : Hirt
60 Erste Abtheilung. Dritter Abschnitt. Fnftes Kapitel. Westkste Kleinasiens, darnach, an der Kste weiter ziehend, die sdlichen Landschaften der Halbinsel. In Gor dium, wo er ber-winterte, war als uralte Reliquie ein Wagen, der den Phrygiern ihren ersten König zugefhrt haben sollte, dessen Joch mit der Deichsel durch einen vielverschlungenen Knoten verbunden war, von dem das Orakel ging, da, wer ihn lse, Herr von Asien sein werde. Mit Geistesgegenwart durchhieb den unentwirrbaren Knuel Alexander mit seinem Schwerte, durch das allein er auch seine Aufgabe an dem Vlkergewirre des persischen Reichs lsen konnte. Rasch und. Dank der persischen Unfhigkeit und hochmthigen Verblendung, unange-fochten, durchzog er die gefhrlichen Psse von Cilicien und Syrien der hohe Bergwlle, wo sein Heer durch den Gegner leicht htte vernichtet werden knnen, erkrankte aber auf diesem Zuge zu Tarsus infolge eines unvorsichtigen Bades im kalten Wasser des Cydnus tdtlich, während der Perserknig Darius Codomannus mit einem ungeheuren Heere nahte, mit dem er stolz und prchtig, siegs-gewi wie in einem Triumphzuge von Babylon ausgezogen war. Da wagte Alexanders vertrauter Leibarzt, Philippus, ein gefhr-liches, aber entscheidendes Mittel, und Alexander nahm den bereiteten Trank, obgleich ein Brief seines Feldherrn Parmenio den Arzt als erkauften Giftmischer verdchtigte. Whrend er die Schale empfing, berreichte er dem treuen Arzte den Brief und trank sie, den Blick fest auf Philippus gerichtet, entschlossen aus; in wenigen Tagen zeigte er nach berstandener Krisis sich wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres und erfuhr zu seiner Verwunderung, da das Perserheer ihm im Rcken stehe, sehr zu Alexanders Vortheile, da hier in der schmalen Kstenebene um Jssus die zwanzigfache Uebermacht der Feinde nicht Raunt zur Entfaltung fand. So erfocht er der die unentwirrbare Menschenmenge seiner Feinde einen leichten und vollstndigen Sieg, und Darius selbst, als er von einem Flgel her seine Person gefhrdet sah, wendete seinen Wagen zu verfrhter Flucht. Ungeheuer war der persische Verlust, unermelich die Beute der Sieger, darunter das knigliche Zelt, in welchem die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Darius sich befanden, die Alexander edelmthig mit gebhrender Ehrerbietung und Rcksicht behandelte. Der Alexanderzug bis zum Brande von Persepolis; Eroberung von Tyrus, Lieg bei Gaugamela oder Arbela. 43. Dieser Sieg durchkreuzte die Hoffnungen und Plne, welche die griechischen Patrioten, vornehmlich in Athen und Sparta, an das Scheitern des Eroberungszuges knpften, und setzte Alexander in den Stand, sich bereits als Herrn von Asien anzusehen; er wendete sich nach Syrien und belagerte das uerst feste meerum-flofsene Neu-Tyrus, das sich wohl seinen Befehlen fgen, ihm aber nicht ergeben wollte. Der Damm, den er mit unsglicher Mhe

16. Altertum - S. 51

1889 - Hannover : Helwing
Alexanders Zug nach gypten. 51 In der Schlacht am Granikus wre Alexander beinahe ums Leben gekommen. Zwei Perser, die ihn an dem Federbusche erkannten, sprengten auf ihn ein. Er verteidigte sich tapfer; doch bekam er einen Hieb, da der Helm zersprang, und als er sich gegen den Hauenden wandte, erhob schon der zweite Perser das Schwert. Aber in demselben Augenblicke eilte K l i t u s, ein Macedonier, herbei und schlug dem einen Perser mit einem Hiebe Arm und Schwert zugleich zu Boden, während der König den andern erlegte. Auf dem Zuge durch Kleinasien kam er nach Gorbion, wo sich ein alter Kriegswagen mit einem verschlungenen Knoten befand; wer denselben lste, sollte nach einem Orakelspruche die Herrschaft der Asien erlangen. Alexander zerhieb ihn mit dem Schwerte. In der Stadt Tar^us in Cilicien badete sich Alexander an einem heien Tage in dem Flusse Cydnusi kaum aber war er im Wasser, als ihn ein starker Fieberfrost berfiel. Halbtot wrbe er herausgetragen, und die rzte wagten kein Mittel mehr anzuwenben. Dazu kam die Nachricht, der Perserknig Darius Kobo-mannus sei mit dem Hauptheere im Anzge. In dieser Not entschlo sich Alexanders Arzt, der Grieche Philivvus. ein gefhrliches, aber entscheibenbes Mittel anzuwenben. Eben bereitete er den Trank, als ein Bote von Parmenio dem König einen Brief brachte, worin er schrieb: Nimm dich vor Philippus in acht: er ist von Darius bestochen werben, bich zu vergiften." Alexanber las und berlegte. Da trat Philippus herein, die Schale in der Hand haltenb, aber mit so unbefangener Miene, ba der König alles Mitrauen aufgab und unbesorgt die Schale an den Mund setzte, während er dem Arzte den Brief berreichte. Als Philippus ihn gelesen hatte, wrbe er zornig der solche Verleumbung und wollte sich rechtfertigen. Sei ruhig, Philipp," antwortete ihm der König, ich glaube, ba bu unschulbig bist; der Erfolg wirb es zeigen." Er zeigte es auch wirklich: schon nach brei Tagen stanb Alexanber wieber an der Spitze seines jubelnden Heeres. 2. Jssus; Zug nach gypten. Darius hatte bei Jssus em Heer von 200 000 Mann gesammelt; gegen dieses zog Alexander jetzt. Mit eine schwere Gewitterwolke kam die macedonische Phalanx heran-da die Perser trotz ihrer bermacht ein Grauen berfiel. ^l$cn m L b^d lste sich das ganze Heer in wilde Flucht auf; der 100 000 Per,er blieben auf dem Platze. Selbst der Wagen des 333 Partus konnte wegen der vielen Leichen nicht von der Stelle qeriieft Der Perferknig sprang heraus, lie Mantel, Schild und Bogen ^zuruck, warf sich auf fem Pferd und entfloh. Seine Mutter, seine Gemahlin, zwei Tochter und ein unmndiger Sohn fielen in die Hnde be8 teets. Sie brachen m lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Ixss! 9en< ?(5a"ber ^er gab ihnen die Versicherung, da Darms noch lebe, und behandelte die hohen Gefangenen mit der grten S ^ - Hochachtung. Als spter Darius hiervon Nachricht'erhielt, streckte^er^die Hnde gen Himmel empor und tief: Götter, erhaltet mir Dankbar erzeigen kann; habt ihr aber T>en c^?acht bei Ifsus wollte Darius gegen die Abtretung seines halben Reiches sich den Frieden erkaufen; aber Alexander willigte 4*

17. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 31

1903 - Wiesbaden : Behrend
31 5. Ordnung des Reiches. Babylon sollte die Hauptstadt des gewaltigen Reiches werden. Von hier aus leitete Alexander die Neuordnung desselben. Sein Ziel war die Verschmelzung der Macedonier und Griechen mit den Unterworfenen, doch so, da die griechische Bildung obenauf blieb. Zu diesem Zwecke verheiratete er viele seiner Offiziere und Soldaten mit Perserinnen und Perser mit Griechinnen. Tausende von vornehmen Persern nahm er in sein Heer auf. Um den persischen Anschauungen entgegenzukommen, heiratete er selbst zwei vornehme Tchter des Landes, darunter eine Tochter des Darius, lie sich auch nach persischer Sitte durch Niederknien begren. Mit diesen Maregeln aber waren seine Macedonier nicht einver-standen; sie wollten keine Verschmelzung mit den Unterworfenen, sondern kurzweg die Herrschaft der dieselben. Es kam zu Ver-schwrungen, die aber rechtzeitig entdeckt und bestraft wurden. 6. Alexanders Tod und Auflsung des Reiches. Mitten in der gewaltigen Arbeit wurde. Alexander pltzlich 323 im Alter von 33 Jahren dahingerafft. Das war ein verhngnisvolles Ereignis; denn alles war noch unfertig. Da er keinen Erben hinterlie, kam es zu langwierigen Kmpfen unter seinen Generalen. Das Reich blieb nicht als Ganzes bestehen; denn es gingen aus diesen Kmpfen schlielich drei groe und mehrere kleine Reiche hervor. Die groen waren: das gyptische unter den Ptolemaern, das syrische unter den Selenelden, das maeedonische unter den A'ntigonlden. Von den kleinen sind die von Per-gamum und Poutus die bedeutendsten geworden. 7. Alexanders Bedeutung fr die Weltgeschichte. Zerfiel auch das Reich Alexanders in mehrere Teilreiche, so war doch seine Arbeit nicht verloren. Durch ihn wurden Vorderasienund gypten fr die griechische Bildung gewonnen, die doch vorher blo an den Ksten von Kleinasien eine Sttte gehabt hatte. Bald waren fast alle Lnder um das stliche Mittelmeer griechisch. Namentlich in gypten fate die griechische Bildung schnell festen Fu. Alex an-dria war viele Jahrhunderte lang ein Hauptsitz der griechischen Wissenschaften. Hier befand sich sogar die grte Bibliothek der Welt. In diesen Lndern erlebten dann auch griechische Kunst und Wissenschaft noch eine herrliche Nachblte. Das alles blieb bestehen, als diese Gebiete den Rmern Untertan geworden waren. Erst die Mohammedaner haben diese herrliche Kultur vernichtet.

18. Alte Geschichte - S. 53

1881 - Halle : Anton
53 sichtig riet Alexanders Feldherr, Parmenio, dem Feinde Zeit zum Abzug zu lassen, damit man ohne Gefahr übersetzen könne. Allein Alexander erwiderte: „Der Hellespont würde sich ja schämen müssen, wenn wir uns vor diesem Flüßchen fürchten wollten!" Sogleich begann er den Angriff. Mit lautem Schlachtruf warf er sich mit den Reitern in den Fluß und suchte am andern Ufer festen Fuß zu gewinnen. Im wilden Kampfgetümmel geriet er selbst in die größte Gefahr; seine Lanze zerbrach; ein feindlicher Hieb zerschmetterte ihm den Helm; schon schwang ein Perser von hinten das Schwert auf das entblößte Haupt — da sprengte Klitus, ein macedonischer Führer, herbei, und schlug jenem mit einem einzigen Schlage den Arm mit der Waffe vom Leibe. Nach hartnäckigem Kampfe wurden die Perser — 334 vor Chr. — geschlagen. 4. Siegreich durchzog nun Alexander Kleinasien; fast ohne Widerstand unterwarfen sich die einzelnen Städte. In Gordtum zeigte man ihm einen uralten Kriegswagen, dessen Riemen zu einem festen Knoten verschlungen waren. Demjenigen, dem die Lösung dieses letzteren gelingen werde, hatte das Orakel die Herrschaft über Asien verheißen. Rasch entschlossen zerhieb Alexander den gordischen Knoten mit dem Schwert. In Tarsus befiel ihn gefährliche Krankheit. Erhitzt nahm er in dem durch die Stadt fließenden Flusse ein Bad. In dem kalten Wasser ergriff ihn ein Fieberfrost; besinnungslos trug man ihn aus den Wellen; rasch verschlimmerte sich sein Zustand, man fürchtete für sein Leben. Da entschloß sich sein Arzt Philippus zur Anwendung eines bedenklichen, aber entscheidenden Mittels. Während er dasselbe bereitete, empfing Alexander einen Brief; er möge, hieß es darin, dem Philipp nicht trauen, denn dieser sei von den Persern bestochen, ihn zu vergiften. Der Arzt trat eben mit dem fertigen Tranke herein; scharf prüfend schaute ihm Alexander ins Antlitz; dann nahm er, ihm den Brief reichend, die Schale aus seiner Hand und trank sie leer, während jener las. Sein Vertrauen hatte ihn nicht getauscht: in wenig Tagen erschien der ritterliche König wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. 5. Und dringend war seine Gegenwart nötig. Mit ungeheurem Heere und in asiatischem Prunke kam der Perserkönig Darius Codo-manns selbst ihm entgegen. Voran trugen die» Magier das heilige Feuer auf silbernem Altar; dann folgte das Corps der Unsterblichen in goldglänzender Rüstung, in ihrer Mitte der königliche Wagen, mit prächtigen Schimmeln bespannt, darauf Darius im Purpurgewande und goldenen Gürtel, die weißblaue Königsbinde auf dem Haupte — zuletzt der Troß. Bei Jffus — an der Südküste Kleinasiens — kam es 333 vor Chr. zur Schlacht. Dem macedonischen Heldenmute hielt die Unzahl der Perser nicht Stand. Darms Codomanus wurde geschlagen; 100000 seiner Krieger bedeckten das Schlachtfeld; kaum konnte er durck eilige Flucht sich selbst retten. Das reiche persische Lager wurde eine

19. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht - S. 12

1879 - Leipzig : Merseburger
— 12 — friedenheit über die Siege des Vaters (Mein Vater wird mir nichts zu erobern übrig lassen!); das wilde Pferd (Mein Sohn, suche dir em anderes Königreich 2c.). Muth in der Schlacht bei Chäronea. 336—323. 2. Alexander und die Empörer. Alexander König. Die von Philipp unterworfenen Völker empören sich, auch die Griechen. Alexander unterdrückt die Aufstände. 334 ™ Alexanders Zug gegen die Perser. Hellespönt, Klemasten; Troja, Achilles Grab. Fluß Granikus (Klitus rettet Alexander das Leben). Sieg. Herr von Kleinasien. Westküste Kleinasiens hinab, dann nordwärts bis Gör-dium, der gordische Knoten zerhauen, nun nach Süden. Tarsus. Cydnusbach. Bad. Krankheit (Arzt Philippus; Bries des Feldherrn Parmenio, Alexanders Vertrauen). 333. Schlacht bei Jssns. Darius Codomannus Flucht. Des Siegers Großmuth gegen Darius Mutter, Gemahlin und beide Töchter. 332. Alexanders Zug nach Phönizien (Sidon, Nen- Tyrus erobert. — 7 Monate, Damm); Palästina (Jerusalem, Hohepriester Jaddua, Tempel); Egypten (Triumph- Zug, Klugheit Alexanders) Alexandria. Tempel des Jupiter Ammon in libyscher Wüste; Orakel: Sohn des Jupiter. Nun Darius ausgesucht durch Syrien, über den Euphrat (Mesopotamien) und Tigris nach Assyrien. Gesandtschaft. Parmenio: Ich würde es thun, wenn ich Alexander wäre! Alexander: Ich auch, wenn ich Parmenio wäre!). 331. , Sieg bei Arbela und Gangamela. 50,000 Mace- bortter gegen viele Feinde (Nein, stehlen will ich den Sieg nicht! Haben wir denn nicht gesiegt, da wir den Darius vor uns haben?). Untergang des persischen Reiches. Babylon, Susa, Persepolis und Ekbatana erobert. Beute. Darius vom Statthalter in Baktrien, Bessus, ermordet. Alexander begrübt Darius in Persepolis. Dann Bessus gefangen und hingerichtet. 4. Alexander wird, durch das Glück geblendet, schlechter. Verschwörung. Der Sohn Parmenios hingerichtet. Parmenio ermordet. Klitus getödtet. 327—324j 5 Alexander zieht nach Indien. Kämpfe am Indus. Die Weigerung der Krieger am letzten der fünf Ströme.

20. Griechische Geschichte - S. 505

1882 - Nördlingen : Beck
Tod des Seleukus (280 b. Chr.). 505 Lande und sein Geschlecht blieb nachmals auf dem Throne, bis Macedo- nien unter die Römer kam. Der thracische König Lysimachus führte zu derselben Zeit, da Demetrius Herr von der größeren Hälfte Macedoniens wurde, einen unglücklichen Krieg mit den Geten, deren Land sich vom linken Ufer der Donau und dem schwarzen Meere bis zum Karpathengebirge erstreckte. Er wurde in demselben Lande und durch dieselben Mittel besiegt, wie zwei Jahrhunderte vorher der Perserkönig Darius, aber von dem Getenkönig Dro-michaites mit Schonung und Güte behandelt, als er durch Hnnger und Durst gezwungen sich mit seinem Heere ergeben mußte, und reich beschenkt in sein Land zurückgeleitet. Die nächstfolgenden Jahre waren durch die verschiedenartigsten Kämpfe in Griechenland, Macedonien, Thracien und Kleinasien ausgefüllt, während welcher Demetrius zur größten Unzufriedenheit der Macedonier die gewaltigsten Anstrengungen machte, um mit einer ungeheuren Kriegsmacht das Reich Alexanders in Asien sich zu unterwerfen. Während er so zunächst den Seleukus bedrohte, rückte Pyrrhus mit Heeresmacht gegen ihn selbst an. Ein Teil der macedonischen Truppen ging zum Epiroteuköuige über und dieser war auf kurze Zeit Herr vou Macedouieu. Demetrius zog mit den Streitkräften, die ihm geblieben waren, nach Kleinasien, wurde daselbst von seinen Truppen nach einer von Seleukus an sie ergangenen Aufforderung ebenfalls verlassen, mußte sich ergeben und starb in Haft gehalten zu Apamea im I. 284. Bald nach ihm traten auch seine Gegner vom Schauplatze ab: Ptolemäus in Ägypten, Lysimachus, dessen Gebeine nach der von ihm in Thracien erbauten Stadt Lysimachia gebracht wurden, und Seleukus. Dieser hatte sein ganzes vom Hellespont bis zum Indus ausgedehntes Reich seinem Sohne Antiochns übergeben und wollte nun sein Geburtsland Macedonien einnehmen, von welchem er fünfzig Jahre zuvor mit Alexander ausgezogen war. Als er int I. 280 den Hellespont überschritten hatte und auf dem Wege nach Lysimachia war, ermordete ihn der älteste Sohn des verstorbenen Königs vou Ägypten, Ptolemäus Keraunos, der von seinem Vater bei der Bestimmung der Thronfolge zu Gunsten des zweiten Sohnes, Ptolemäus Philadelphus, übergangen sich nach Thracien gewandt hatte. Die mit Seleukus herübergekommenen Truppen riefen den Mörder Ptolemäus Keraunos als König vou Macedonien und Thracien aus. Es war dieselbe Zeit, in welcher Pyrrhus auf den Ruf der Tarentiner nach Italien übersetzte, um die Römer zu bekriegen. Nachdem schon bis dahin die Kämpfe der Nachfolger Alexanders die