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1. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 28

1877 - Karlsruhe : Braun
— 38 — und wo er im Jahre 723 auf seine Berichterstattung über die bis dahin erzielten Erfolge zum päpstlichen Missionar mit dem Titel eines Reichsbischofs durch Gregor Ii. ernannt und mit dem Namen Bonifacins ausgezeichnet worden war. Nachdem er dem Papst den Huldigungseid geschworen, erhielt er Empfehlungen an Karl Martell, an die Großen in Thüringen und an die Geistlichen ganz Deutschlands. Trotzdem daß der Papst Segen an die Unterstützung seines Senb-lings knüpfte und den Widersetzlichen mit dem Fluche drohte, nicht günstig ausgenommen, weil die weltlichen und geistlichen Großen sich nicht dem von Rom Empfohlenen unterwerfen wollten, entwickelte er große Energie z. B. durch das Fällen der heil. Eiche, und bald erhoben sich christliche Kirchen in Hessen und in Thüringen (Erfurt). Für diesen Erfolg wurde bet Bischof 732 durch das sog. Pallium, das Zeichen der erz-bischöflichen Würde, belohnt und mit dem Recht ausgestattet, in Deutschland Bischöfe einzusetzen. Nach seiner dritten Reise nach Rom (738) begründete er auf Einladung des Herzogs Odilo die kirchliche Verfassung in Bayern, wo er die Sprengel Salzburg, Regensburg, Freising und Passern ordnete, und uach dem Tode des lauert Karl Martell 741 konnte er auch in Ostfranken, d. H. in Hessen und Thüringen, 4 Bisthümer einrichten (Buraburg bei Fritzlar, Würzburg, Erfurt, Eichstäbt). Das auf Bouifacius' Anregung nach dem Muster von Monte Cassino durch den heil. Sturmius gegründete Kloster Fulba, unter dem besondern Schutze Pippins und lediglich dem römischen Stuhl unterworfen, erfuhr die besondere Zuneigung des deutschen Apostels und sollte einst seine Gebeine bergen. Den Schlnß seiner vielseitigen, auf völlige Beseitigung des heidnischen Wesens gerichteten Thätigkeit (strenge Kirchenzucht, Synoden) bildet die Gründung eines Erzbisthums, wozu erst Köln, daun Mainz, seit 550 ein Bischofssitz, ausersehen war. Bald setzte er seinen Schüler Lullus zu seinem Nachfolger als Erzbischof ein und zog trotz seines hohen Alters nochmals auf die Mission der Friesen aus, unter denen er vor 48 Jahren mit seinem 746 verstorbenen Lehrer Willebrod gearbeitet hatte. Eine friesische Raubschaar erschlug ihn, als er eben bei Groningen eine Firmelung von Neugetauften vornehmen wollte, nachdem er die angebotene Gegenwehr seiner Gefährten ausgeschlagen, am 5. Juni 754 oder 755. (Jubiläum 1855.) (i der sv md tonne I; Sadjfei jii mtenoerfeti iaion Mi 111 Ho Üul! ll hmkter d litt die llnmögli Hl oon li | piket un Itim, Minden, (litt $te|ciir W dieser 3 ijoi) von chen zu { in Ungarn »i getauft« sie« römischen Patriciu t, Eibe 80' t md späte Von Pchin in Ad nach

2. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. III

1877 - Karlsruhe : Braun
Morivort. während in den Mittelklassen der höheren Lehranstalten des Großherzogthums Baden die auch in den evang. Volksschulen eingeführte „Kurze Geschichte der christlichen Religion" allgemein als Grundlage des ersten verordnungsmäßig eingeführten Unterrichts in der Kirchengeschichte verwendet wird, sind die Religionslehrer, welchen dieser Gegenstand in den Oberklassen zufällt, auf Beiziehung eines größeren Lehrbuchs oder auf eigene Hefte verwiesen. Die Wahrnehmung, daß für diese zweite Behandlung der Kirchengeschichte selten ein Leitfaden gewählt wird, scheint darauf hinzudeuten, daß die vorhandenen Schriften den Fachlehrern weniger entsprechen. Und doch empfiehlt es sich aus verschiedenen Erwägungen, den Schülern einen Grundriß in die Hand zu geben, der namentlich bei der Wiederholung des frei vorgetragenen Stoffes das Gedächtniß unterstützen und die durch Krankheiten der Schüler veranlaßten Lücken wenigstens einigermaßen ausfüllen kann. Daß hierzu ein aus der mündlichen Darstellung erwachsenes Dictat vorzüglich geeignet ist, weiß jeder erfahrene Lehrer; da aber auch mit dieser Verbindung der Vortrags- und der Dictirmethode manche Unzuträglichkeiten verbunden sind, so wendet man sich gerne zu einem Grundriß, in welchem die wesentlichen Thatsachen in knapper Uebersicht aufgeführt und für weitere Behandlung andeutende Fingerzeige (oft nur Worte) gegeben find.

3. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 2

1877 - Karlsruhe : Braun
genossen über einzelne kirchliche Fragen, wie Kirchenrecht, Kirchenverfassung, besonders aber über die Geschichte der Kirche selbst. 2) D enkmäler der Kunst, die dem kirchlichen Gebiete angehören, z. B. gottesdienstliche Gebäude, Inschriften daran, Gemälde mit religiösen Gegenständen. Zur Benützung der Quellen dienen eine Reihe vonhilfs-, Wissenschaften, namentlich die Sprachenkunde (Philologie), ^"'^die Urkundenlehre (Diplomatik), die Wissenschaft von der äußeren und inneren Würdigung der Quellen (Kritik), die Zeitrechnungskunde (Chronologie), die Erdkunde (Geographie), -Ä^die Völkerkunde (Ethnographie), die allgemeine Welt- und besonders die Culturgeschichte, welche die Philosophie, die Literatur, die Kunst, das Recht und das Verkehrsleben der Völker behandelt. § 3. Die bedeutendsten kirchengeschichtlichen Werke sind: 1. Vor der Reformation: die Avostelaesckickite. die Denkwürdigkeiten des Judenchristen Hegesippus (150), die Kircheugeschichte des Bischofs Kufeftiiis nnn Cä- sgm^N-Pamml. (bis 324), die Schriften des Bi- schofs Epiphanius von Cyperu, des Sachwalters Sokrates, des Bischofs Theodoret, des Philostorgins, Theodorus, Euagrius (bis zum 6. Jahrhundert); ins Abendland gehören die Bearbeitung und Fortsetzung des Eusebius bis 395 durch Rufinus von Aqnileja, die fränkische Kiräenaeschichte von Gregor v. Tours (| 595), die rmaelsäcksiscke Kirchengeschichtevon Beda Venerabilis (f 735). 2. Seit der Reformation: die Schriften des Bene-dictiners Johann v. Trittenheim, von Laurentius // ifamk** fl*'1'*• -Vallci, die Maadeburaer Centurien? die Schriften ' Wvon Lwttinqer, von Cäsar'däronius> Vaolo Sarpi, ptjtt - Tillemont, Bossnet, Georg Calixt, Gottfried Arnold, ■A.kn üim Mosheim. Walch, Semler, Schröckh, Planck, Schmidt, f Spittler, Sm^ermacher, Neander, Gimer, Hase, Niedner, Gfrörer, Guericke.'Laäeuach, Zakobi, Kurtz. Katholischerseits: Stolberg, Möhler, Döllinaer. Al-

4. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 36

1877 - Karlsruhe : Braun
Anmerkung 2. Das 6. ökumenische Concil zu Konstantinopel 680 hatte den sog. Monotheletismus verdammt, d. H. die Anficht, wornach die Erlösung auf eine gottmenschliche Willensäußerung zurückzuführen sei. Die Anhänger dieser Lehre werden auch Maro niten von dem Mönch Maro am Libanon genannt, der den Monotheletm eine eigene Einrichtung gab, die sich bis ins 12. Jahrhundert hielt, wo sie die Oberherrlichkeit des Papstes anerkannten. Trotz mancher Zugeständnisse an die römische Kirche (filioque § 53, Fastengebote, Römischer Katechismus, Gregorianischer Kalender) behaupteten sie eine Reihe Eigenthümlichkeiten, besonders liturgische, und die freie Wahl ihrer Patriarchen, die aber vom Papst bestätigt werden muß. Collegium Maronitarum in Rom 1584. § 53. Ueber das Wesen des heil. Geistes und zwar über die Frage, ob er nur vom Vater oder auch vom Sohne (filioque) ausgehe, wie man seit der Synode von Toledo 589 im Abendland allgemein annahm, hatte man in Rom, wo man den Zusatz mit dem Concil von Aachen (809) für richtig erklärte, ohne ihn in das Bekenntniß aufzunehmen, eine andere Ansicht als in Konstantinopel, wo man das Ausgehen des heil. Geistes nur vom Vater lehrte. Als zu dieser und anderweitiger dogmatischer Differenz, die im 9. und 11. Jahrhundert zu Tage trat, auch noch eine Machtfrage kam, indem der römische Papst die von Konstantinopel aus bekehrten slavischen Völkerschaften (§ 48) für seine Herrschaft in Anspruch nahm, da erfolgte die erste Trennung der christlichen Kirche. Am 16. Juli 1054 legten die römischen Legaten den Bannspruch gegen den Patriarchen von Konstantinopel Michael Cärnlarins auf dem Hauptaltar der Sophienkirche nieder. Eine griechische Synode erwiederte den Bannfluch. Damit war die Kirche gespalten in eine abendländisch-römische unter dem Papst zu Rom und eine morgenländisch-griechische unter dem Patriarchen von Konstaniinopel. Trotz mehrfacher Versuche einer Wiedervereinigung, z. B. bttrch das Henotikon von Florenz 1439, blieb die Trennung bestehen, bet nur ein Theil der griechischen Christen — die sog. unirten Griechen — mit dem päpstlichen Stuhl eine Union einging. Diese erkennen den Primat des Papstes an, lehren den Ausgang des heil. Geistes auch vom Sohn und nehmen das Fegseuer und die Seelenmesse an. Die griechische Kirche aber blieb in der Folge ungeachtet der Wirksamkeit !l( (t M..... /¥• w et M- 1010 Iiu* L miflht’! n 'Mut Vu V • Csshtt in M v v 51, 3® ^ttt -I imilbtttö im Uhu* At*Y1 1 Jim Pll-Iis Ul’ da großen ftü Mbesti I 0 zu w von luguitiiv: !(Himllng annahm i y Wg nicht ffii aber de T l Ii ) ein einst als li der, oeigd i|i morden ir .ir I |«tte, mutbe I,: unter dem 1 litt Eeißchma daß m ttete. r die Le! Wndert ein An Prsch, Cordte oi loroeti 1 1 I tion / Wvu viel ver genannt

5. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 5

1877 - Karlsruhe : Braun
steuthum in Folge der Steinigung des Diakons Stephanus und der Hinrichtung des älteren Jakobus durch die Thätigkeit der Apostel in dem übrigen Palästina aus und bald über dessen Grenzen in Syrien, wo Antiochia ein bedeutungsvoller Mittelpunkt der apostolischen Wirksamkeit wurde. In dieser Stadt erhielten auch die Anhänger der neuen Gemeinde zuerst den Namen „Christen", eigentlich Christiane = Anhänger Christi. Anmerkung. Vergleiche die Apostelgeschichte, wornach das Christen -thum früh in Samarien erscheint, der Kämmerer von Meroe getauft wird, christliche Gemeinden in Judäa, Galiläa und Samarien genannt, -0n'i!ch jjirijtt und Phönicien, Cypern und Antiochia vom Christenthum berührt find. 8 eine ütofjtiti . ucnt * § 11. Das wirksamste Mittel für die Ausbreitung der u'cüjt’i!iti christlichen Kirche war die apostolische Predigt, insbe-wnellt iwtui sondere des Petrus, des Paulus und des Johannes. In der ersten Zeit ragt Petrus am meisten hervor, der sein Wirken für die Kirche mit dem Märtyrertod krönte. Bald folgte Paulus mit eingreifendster Thätigkeit. (Seine Abkunft, Erziehung, Ausbildung, Verfolgungssucht, Bekehrung, Glaubeus-linitt festigkeit, praktisches Geschick, Kunst der Darstellung, Reisen, crutii’ii. 5tii Gefangenschaft und Tod). Der letzte Apostel, von dessen Wir-vralaiiiu’ii ult keu wir Nachricht haben, ist Johannes, der bis zur Regierungszeit Trajans in Ephesus thätig war. In den 1. oder Petrinischen Zeitraum der apostolischen Wirksamkeit gehören die Diakonen Stephanus und Philippus; in den 2. oder Paulinischen: Jakobus der Jüngere, Barna-Lebcwmß das, Silas, Lukas; in den 3. oder Johanneischen: derapostel tuen Jfimtiti; Philippus. Nach der Ueberlieferung wirkte Andreas am Schwar-:;t' 2eitiwii|: jeri Meer und in Griechenland, Matthäus bei Hebräer« tiiidk’, mit I in Aethiopien, Bartholomäus in Indien, Thomas beiden H'iiifin p!« Parthern und Indern, Judas Thaddäus in Syrien, Ara-j*1 Mett, Persien und Mesopotamien. Von Simon und Matthias ist Nichts bekannt. 4 § 12. Dem Wirken der Apostel waren folgende Ereig- 120) yiii'f1- uisse und Zustände förderlich: ^dtije!!O l. Die Zerstörung der Stadt Jerusalem im Jahre •jaliijer hi»B 70. Die vorangegangenen Unruhen hatten schon die Christen zur Flucht nach Pella im Ostjordanlande veranlaßt, und das breitete s Mtm » V 4 » w vif * ♦ iei mai

6. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 38

1877 - Karlsruhe : Braun
- 38 — spruchs von Seiten namhafter Theologen, wie Ratramnns von Corbie, der lehrte, daß Leib und Blut Christi nur spiritualiter und secundum potentiam genossen werde, sowie des gelehrten Abtes Hrabanns Maurus von Fulda und des geistreichen Johannes Seotns Erigena (aus Schottland oder Irland) blieb die Ansicht Radbert's die herrschende (§ 55). Ebenso auch nach der Erneuerung des Streits durch Berengar von Tours im 11. Jahrhundert, gegen welchenlan-frattc (aus Pavia, Benebictinermönch in dem Kloster Bec in der Normandie und zuletzt Erzbischof von Canterbnry) die herrschende Lehre vertheidigte. Berengar, früher Archidiako-nus von Angers, lebte später in strenger Askese auf der Insel St. Come bei Tours, wo er in hohem Alter 1088 starb. Gegenüber den Verurtheilungen des „Ketzers", der seinen „Irrthum" abschwor, vergleiche die Ansicht Lessings, der ihn nicht falsch nennen mochte, weil er schwach war. § 55. Die Transsubstantiationslehre, nach welcher durch die Consecration des Priesters 1) Brod und Wein in die Substanz von Leib und Blut Christi sich verwandle und unabhängig vom Glauben des Genießenden verwandelt bleibe, aber 2) die äußere Gestalt der sinnlichen Elemente des Abendmahls sich nicht verändere — wurde auf dem 4. Lateranconcil 1215 förmlich als Kirchenlehre bestätigt und zu Ehren dieses Glaubenssatzes 1264 das Frohnleichnams-f e st (festum corporis domini), d. H. das Fest des Leibes des Herrn oder der in denselben verwandelten Hostie eingesetzt, die dadurch göttliche Eigenschaft erlangte. Es ist als ein Abendmahlsfest oder als ein feierlicher Gründonnerstag zu betrachten. Aus dieser Lehre ergab sich eine Höherstellung des Priesterstandes in Folge 1) der Betonung der Messe, in der der Priester — auch ohne Gemeinde — durch seine Consecration den Leib Christi darstellt und als unblutiges Opfer Gott darbringt, und 2) der auf dem Konstanzer Concil 1415 bestätigten Lehre von der Kelchentziehung, indem nur der Priester das Abendmahl unter beiderlei Gestalt feiert. Während den Laien der Kelch schon seit dem 12. Jahrhundert in der Befürchtung entzogen wurde, es möchte von dem „Blut des Herrn" etwas verschüttet werden, erklärte man später fd. >» der Mn , Die löii «uni im - 11wj S1®1 'eit philojo Miche ©eit de der Ki ober p;l#e, Scholl litt in Spmic m mße überset Walper ihr Hcheii Lehrsatz Mm Seiten 3 liitit Siraenbunc 1 «ft lit ihr ftd) Wg bet 6d) ieii eriäiauei rene tag bet ülhstich Swetfttitj. W |at joi 8* Alksch auf

7. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 39

1877 - Karlsruhe : Braun
's»? ^ die Kelchentziehung mit der sog. Concomitanz, b. H. der Auf aennfieti ^ stellung des Satzes, daß das Blut Christi in seinem Leibe ruf n enthalten sei, also mit der den Leib darstellenden Hostie auch on pi <Dag Blut gegeben werde a laus & C f)errsrhpnhß/i Anmerkung. Lateranum oder Santo Giovanni di Laterano ■mt» l i J' heißt eine prachtvolle Kirche mit nebenanstehendem Palast auf dem Monte * Oluh | Celio in Rom und ist nach einem auf Befehl Nero's getödteten Römer stiert tüe[(|| genannt, dem der betreffende Platz einst gehörte. dem Kloster 1 > Ganter&urui § 56. Die wissenschaftliche Form der kirchlichen Lehre üüher Ah verdankt man im Mittelalter den sog. Scholastikern, die sich .er Askese m[ als die Träger der literarischen Thätigkeit innerhalb der Mietn Altei I Kirche an die Kirchenväter des Alterthums anschließen (§ 13). Hetzers",d« Von diesen philosophirenben Gottesgelehrten nennt man jene >l Voisittgl, k eigenthümliche Gestaltung der kirchlichen Wissenschaft, welche di war. im Allgemeinen den Glauben an die Wahrheit des Christenthums und der Kirchenlehre mit dem vernünftigen Beweis ehre, nacw zu verbinden oder die Vernunftmäßigkeit der letzteren zu zei-xirob ttnb 1 gen suchte, Scholastik. Als Mittel dienten die durch die isti sich » Araber in Spanien seit dem 11. Jahrhundert viel stndirten tu’iiben we und mit den Erklärungen eines Avicema und Averrhoes ins utttlichen i Lateinische übersetzten Schriften des Aristoteles, aus denen wurde auf in die Scholastiker ihre Methode nahmen. Diese bestand darin, die luv bestätigtiil kirchlichen Lehrsätze in ihre Begriffe zu zergliedern, nach allen r olinleich« möglichen Seiten zu besprechen und zu beweisen und alle mög-, lichen Einwendungen des skeptischen Verstandes zu widerlegen, ibcstcn Mit Neben diese dialektische Richtung trat, bald mit ihr streitend, lnate iil öald mit ihr sich einigend, die sog. Mystik (ober mystische >r ßriitihfli« Richtung der Scholastik), welche zuerst die göttliche Wahrheit innerlich erschauen (Contemplation, Speculatiou) und sich mit reinem Herzen und inniger Frömmigkeit in die Tiefen des u („w Heils versenken wollte, bevor sie das durch das fromme Ge-iehte ßonffl Eth Erfahrene wissenschaftlich behandelte. qes Opfer! Die Anhänger der dialektischen, verstandesmäßig-formalen l Concil Hli Richtung der Scholastik heißen oft einfach Scholastiker, die a, indem« der Gemüthsrichtung immer Mystiker. italt feiert ! Anmerkung. Das Wort scholasticus stammt aus dem Griechi- 1 ■), schen und hat folgende Bedeutungen: zur Rhetoren-Schule gehörig, tat,! ohne Rücksicht auf das Leben sich mit ersonnenen Einfällen beschäftigend, I Rhetor, Schüler, Student, der Gebildete und Gelehrte, der Sachwalter,

8. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 40

1877 - Karlsruhe : Braun
40 der gelehrte Theologe an Dom- und Kathedralschulen oder an den von Karl dem Großen und Alcuin gestifteten Klosterschulen. Bei dem Scho-lasticus Anselm in Laon stuvirte Abälard Theologie. § 57. Die seit dem 9. Jahrhundert von Johannes Sco-tus Erigena gegebene und durch den Abendmahlsstreit zwischen Berengar und Sanfranc im 11. Jahrhundert geförderte Anregung führte zu der bestimmten Gestalt der dialektischen Scholastik, als deren „Vater" der berühmte Erzbischof Anselm von Canterbury (f 1109) bezeichnet wird. Neben ihm mögen aus dem 12. Jahrhundert genannt werden: Peter Abälard, der scharfe Dialektiker, Petrus Lom-bardus, Magister Sententiarum; sodann aus dem 13.: Alexander Halesius (zu Hales in England erzogen), Albertus Magnus aus Schwaben, Bischof von Regensburg, Thomas von Aquiuo (Neapel) und Johannes Duns Scotus. Die Mystik ist vertreten im 12. Jahrhundert durch Bernhard v. Clairvaux, dessen Denkart in den Sätzen liegt: tantum deus cognoscitur, quantum diligitur und orando facilius quam disputando et dignius deus quaeritur et invenitur; ferner durch den aus Halberstadt stammenden Hugo von St. Victor (Kloster bei Paris) unddurchbona-veutura aus Toscana, eig. Johannes Fidanza, Dr. seraphi-cus genannt. Dem 14. Jahrhundert gehören an: Ekkard, Verf. von deutschen Tractaten und Predigten; der Prediger Tauler von Straßburg, der eine „Nachfolge des armen Lebens Christi" schrieb; der aus der Bodenfeegegend stammende Suso (Seuße), auch Amandus genannt, der das Büchlein von der ewigen Weisheit verfaßte, und Thomas von Kempen am Rhein, dessen „Nachfolge Christi" eine unendliche Verbreitung fand. Auch die „Theologia Deutsch" verdient Hier Erwähnung. In die späteste Periode der dialektischen Scholastik fällt der Engländer William Occam, in dem die skeptische Richtung sich zeigt, z. B. gegen die Transsubstantiation (f 1347), und als letzter Scholastiker wird der Tübinger Lehrer Gabriel Biel aus Speier genannt (f 1495), der über Aristoteles' Ethik predigte. § 58. Da nicht alle Scholastiker die Kirchenlehre in gleicher Weise behandelten, so bildeten sie Parteien, Gruppen «elchl Bou tno Wn • ttft Ahm , e universal Ilebuoblit Scotus ii (Franz« 1) M der 3? i|§ der W it zu hck i) Die Schule iiiiversalia oder |Enmi4e r einzelnen' den Dine 1) Ae Schule | daß jeni tischen ein eigen i) in der plat mr den 1 tijten), obe 1 der arifl ♦ | tffe ti rnng so rgemäß tc trd ie aristi it Nominali M. Wie i 6 Sehrgeba-von an

9. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 41

1877 - Karlsruhe : Braun
41 !len »der ant Wien. ibeiij oder Schulen, welche theils von Gelehrten oder von ihren :'u’- Schriften, theils von ihrer philosophischen Grundanschauung i ^ benannt sind. 1.) In erster Beziehung unterscheidet man: tfiiinhwt!!!*; a) Die Sententiarier, von hem Magister sententiarum 3t bef ? Petrus Lombardus. ^'rühmte El' ^ Die Summisten oder Thomisten, von des Thomas zeichnet m'v Üon ^l^uino Schrift Summa theologiae (Dominicaner) oder die erste Bezeichnung von des Alexander Halesius summa theologiae universalis und c) Die Quodlibetarier oder Scotisteu, von des Johannes Duus Scotus Schrift quodlibeta in sententias Petri Lombard! (Franziskaner). • genannt t er, Petrus nn ans beti b erzogen), 'l Thinfir 2.) Nach der Verschiedenheit der Auffassung des Ver- safirlninbert li h^tnisses der Begriffe zum Wesen der Dinge hat man n t in auseinander zu halten: ‘ j.,.■ a) Die Schule der Nominalisten, welche wie Occam . , 0 die universalia oder Gattungsbegriffe (Sein, Leben, Vernunft) mmvi * nicht für wirkliche reale Dinge, sondern blos für Abstractioueu u, . a™ von den einzelnen Dingen hielt, so daß die Gattungsbegriffe 1 !mtt* erst nach dm Ding-n (post res) entstünden. lua, ii.smj ])) Die Schule der Realisten, zu der Anselm gehörte, ‘vt t nct^tn an' daß jene Begriffe vor und außer dem Denken des ett ; Der ß Menschen ein eigenes Dasein hätten, und zwar entweder ß) in der platonischen Auffassung, welche jene Begriffe vor den Dingen als ihre Urbilder annahm (Sco-listen), ober , ß) in der aristotelischen, welche davon ausging, daß jene i **2 Begriffe in den Dingen selbst lägen und dnrch die luij Erfahrung in den Menschengeist kämen (so die meisten Scholastiker). enfeegegenb nt, ber.te! i ö iie M. f! 1> Naturgemäß waren bte platonisirenben Realisten («) strenge Anhänger der Kirchenlehre und würden heute Jbealisteu Heißen, währeub bte aristotelische Richtung (ß) als Real-Jbealismus itisttiok (f fl :t'i^r 9wi!( Un') Nominalisten als Realisten zu bezeichnen wären. § 59. Wie schon in der Mystik ein Angriff gegen das ftirc&e# trockene Lehrgebäude der btalekttfehen Scholastik gegeben war, irtcien W nmrbe von anderer Seite gegen das veräußerlichte Wesen

10. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 43

1877 - Karlsruhe : Braun
tl rhoben. irfenben ! litten "aiim baljit 'lumderts «I prüngliw i erstreben ■ Petrus ob eines vätern und mache Ach durch ei irte ver Iii., aus eingegeben len überallhii, ) eiligfeit, de-ber Sondch llein in ciittben miii tut Du 3 eine irtige t die Aä i sind. t waren chen (§ erhing der i alten Testa tte, weil ß > ,g mit ben1 ; bst als Kat ne Aldi eit Rai ii, > die <&. von fwi egend um — 43 — eine Einobe verwanbelte und die ©ectirer ausrottete. Zur Verhütung weiterer ketzerischer Versuche würde auf Beschluß des 4. Lateranconcils (1215) und der Syuob^ von Toulouse (1229) ein Jnquisitionstribunal errichtet, das Gregor Ix. den Dominicanern 1232 übergab. Diese inquisitores haereticae pravitatis nannten sich gerne mit Bezug auf ihren Orbens-namen: domini canes (gegen das Hochwild der Ketzerei). Die unter der ganzen Christenheit verbreitete, alle Winkel aufspürenbe und grausame Inquisition ertrug Deutschland, wo der Beichtvater der heil. Elisabeth, der Dominicaner Konrab von Marburg sie vertrat, nur 13 Jahre. Derselbe würde von beutfchen Ebelleuten erschlagen (1233). Von ihm war auch ein Kreuzzug gegen den friesischen Stamm der ©tebtnger veranlaßt worben, welche wie die sog. Be-gharben in den Rheinlanben und in Frankreich von Haß gegen den Klerus erfüllt waren (§ 68). Anmerkung. Gleichsam zum Ersatz für die Inquisition erhielt Deutschland 1484 (1 Jahr nach Luthers Geburt) durch Innocenz Viii. jroei Hexenrichter, Krämer und Sprenger, von welch' Letzterem der sog. Hexenhammer stammt, d. h. ein Gesetzbuch für den Hexenprozeß, der erst durch Thomafius 1707 mit Erfolg angegriffen wurde. § 60. Eine weitere Hinweisung auf die Reformation zeigt der Oxforber Professor John Wyclisse (1324—84). Dieser griff nicht nur die Bettelmönche an, die an der Universität alle Lehrstühle beanspruchten und ihn verbrängen wollten, fonbern machte sich auch den Papst zum Gegner, beffen seit Johann ohne Laub bestehenbes Lehensrecht auf Euglanb (Petersgroschen) er nicht mehr anerkannte. Durch den König (Ebuarb Iii.) zeitlebens geschützt, sprach er, nachbent er die Anmaßung der päpstlichen Partei in Brügge bei einer Ver-hanblung kennen gelernt, noch freier als früher gegen Mönch-thum, Bann, Ablaß, Fegfener, Heiltgenbienft u. ct., stellte 16 Sätze gegen die Verwanblnngslehre aus (vergl. § 54, 3), übersetzte die Bibel ins Englische und stiftete einen Verein von Männern, die das Evangelium prebigten (spöttisch Loll-harben genannt, unter welchem Namen auch in den Nieber-lanben und in Deutfchlanb Laieugeno ssenschasteu vorkommen, die sich der Krankenpflege und Leichenbeftattung wibmeten, wobei sie eilten butnpfeu Gesang — lollen, lullen — hören Iteßen). Wycliffe war für das Volk zu gelehrt und die Zeit
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