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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. uncounted

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
C. Offermann, Seminaroberlehrer: Lehrbuch der mathematisch-kaufmännischen Polks- Wirtschaftslehre und einfachen Buchführung für die Hand der Schüler an höheren Lehranstalten und Fortbildungsschulen und zum Selbstunterrichte. Preis brosch. M. 1.90, geb. M. 2.50. Warum ich das Buch zu den hervorragenden Neuerscheinungen zähle? Weil es Ernst macht mit dem Grundsatze, den Unterricht der höheren Schulen dem praktischen Leben zu nähern. Es ist ein praktischer, und zwar ein sehr praktischer Beitrag zur staatsbürgerlichen Erziehung Da« Borwort berichtet ausführlich über die grundlegenden Anschauungen des Verfassers; ,eder. der eine wirkliche Reform will, muß diesen zustimmen. Deutsches Geldwesen. Kredit, Bank- und Börsenwesen, Wechselkunde Scheck- und Uberweisungsverkehr, einfache Buchführung werden in dem Buche kurz, praktisch, sachkundig und anschaulich behandelt. Möchte es recht fleißig im Unterrichte verwendet werden. Zum Selbst- unterrichte aber werden es alle diejenigen gebrauchen können, die in den angeführten Dingen in ihrem Wissen Lücken verspüren und Gewicht darauf legen, diese auszufüllen. („Deutsche Schulpraxis", Jahrg" 1911 Nr. 5/6.) . „Das vorliegende Buch enthält alles Wissenswerte über diese Fragen, (Bank, Börse, Post, Kreditwesen Wechsel- und Scheckverkehr usw.) soweit die Bedürfnisse des Unterrichts und des täglichen Lebens in Betracht kommen. Für den Rechenlehrer der Oberklassen und der Fortbildungsschule bestens empfohlen." (Hamburgische Schulzeitung 1911 Nr. 35.) Jemehr die wirtschaftlichen Interessen der Nation in den Vordergrund des öffentlichen Lebens treten, desto notwendiger wird für den Gebildeten, wes Standes er auch sei, die Kenntnis unserer Volkswirtschaftslehre in ihren Grundlagen und Erscheinungsformen. Wie diese Seite der staatsbürgerlichen Erziehung im mathematischen Unterricht höherer Lehranstalten, auch der Lehrerseminarien bearbeitet werden kann, zeigt Verfasser in dem vorliegenden Buche. Nach einer Einleitung, in der wichtige volkswirtschaftliche Grundbegriffe erläutert werden, behandelt das Werk in sieben Abschnitten deutsches Geldwesen, Kredit, Bankwesen, Börsenwesen, Wechselkunde, Scheck- und Überweisungsverkehr und einfache Buchführung, alles Dinge, die jeder Kaufmannslehrling lernen muß, die aber anderen Kreisen, uns Lehrer eingeschlossen, nur dem Namen nach bekannt sind. Da das vorliegende Buch sich auf die besten Quellen stützt und diese nach dem Grundsätze: „Wenig, aber praktisch und klar!" benutzt, kann es nicht nur in Fortbildungsschulen gebraucht, sondern auch jedem Lehrer, dem dieses Gebiet noch fremd ist, zum Selbststudium bestens empfohlen werden. r. (Pädagogische Warte 1911 Nr. 40.) „Möchte doch recht bald die Zeit erscheinen, daß in jedem Seminare der Unterricht in Volkswirtschaftslehre und Buchführung in der Offermann'schen Weise betrieben werden! Das vorliegende Buch ist aber auch allen anderen Lehrern zum Studium zu empfehlen, besonders dem Fortbildungs- chullehrer." (Leipziger Schulzeitung, 16. Oktober I9li.) Schnlrat Dr. M. Schilling. Uber Wesen, Aufgabe und Mittel der staatsbürgerlichen Erziehung. (Heft 30 der Sammlung: Zur Pädagogik der Gegenwart). Preis M. 0.60. Der Verfasser sucht aus dem Verhältnis von Kulturstaat und Erziehung das Wesen der staatsbürgerlichen Erziehung abzuleiten, die in der Erweckung und Pflege gewisser Gesinnungen besteht und nicht in Übermittlung eines mehr oder weniger umfangreichen Wissens. Politische und soziale Mißstände können bei dieser Ziel- bestimmung nicht ausschlaggebend sein, sondern allein eine wissenschaftlich wohlbegründete Pädagogik. Es werden noch Mittel und Wege der staatsbürgerlichen Erziehung sowie ihre Bedeutung für Volksschule, höhere und Fortbildungsschule erörtert. Der Standpunkt des Verfassers ist u. a. in dem Satz niedergelegt: Die Ver- wirklichung der Forderung staatsbürgerlicher Erziehung der heranwachsenden Jugend bedarf keines neuen Erziehungssystems, auch nicht eines neuen Unterrichtsfaches, sondern nur der Bereicherung, der besseren Ausnutzung, der pädagogisch richtigen Anwendung vor- handener Erziehung?- und Unterrichtsmittel. (Evang. Schulblatt. 1912. Nr. 12.) Der Religionsunterricht auf der Mittelstufe der Volksschule und in den Unterklassen der höheren Schulen von Dr. Thrändorf und Dr. Meitzer. Die Geschichte Israels von Mose bis Elia. 3. verbesserte und vermehrte Auflage, bearbeitet von E. Beyer, Realschul- oberlehrer. Preis M. 2.25, gbd. M. 2.85. Es gereicht mir zur Freude, eine Neuauflage des 2. Teiles dieses verdienstvollen Werkes anzeigen zu können. Daß die Antworten auf die einzelnen Fragen nicht unmittelbar hinter diese gesetzt, sondern hinter >edem Abschnitt als Zusammenfassung im Zusammenhange geboten sind, ist ein Vorzug. Das Buch ist in dieser Form sowohl jüngeren als auch älteren, erfahrenen Lehrern eine wertvolle Handreichung. Hervorgehoben zu werden verdient auch der geschlossene und vorwärts drängende Zug in der Behandlung, die prägnante und übersichtliche Form der Darstellung, die praktische Bezugnahme auf die Gegenwart, besonders auf das Leben des Kindes bei jeder Einheit und die historisch-kritischen Anmerkungen, die zum Teil aus den besten neuesten wissenschaftlichen Werken entnommen sind. Unter den Hilssoüchern für den Religionsunterricht, die ausgeführte Sektionen nach dem erzählend-erklärenden Verfahren bieten, ist das Werk von Thrändorf und Meitzer in erster X.m>e kmvfeblen John-Berlin. (Literarische Beilage zur „Schulpflege" Januar 1912.) Georg-Eckert-Institut Bs78 1 140 208 3 ■Bhhow

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. uncounted

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Arbeitsrufe und Feiergrüße. Konferenzansprachen von Schulrat Vana. Kal. Bezirks- schulinspektor iu Dresden. Brosch. M. 2 —, gut gbd. M, 2.60. Der durch seine bahnbrechenden Reformvorschläge für den Religionsunterricht in der Volksschule weit über die grün-weißen Grenzpfähle hinaus bekannte schaffensfreudige, von dem positiven Teil der Lehrerschaft warm verehrte, von den radikalen Umstürzlern — das macht ihm besondere Ehre — grimmig angefeindete Schulrat Bang in Dresden hat in der vorliegenden Sammlung 14 zwischen den Jahren 1900—1912 von ihm in seiner Eigenschaft als Kgl. Bezirksschulinspektor an die jährlichen Hauptkonferenzen gerichtete Ansprachen veröffentlicht, für die ihm jeder Freund einer wahrhaft christlichen Volksschule herzlich dankbar sein wird. Die ebenso geistvollen wie von reicher Lebens- und Schulerfahrung zeugenden Ansprachen ftiid keineswegs nur für Volksschnllehrer lesenswert — ihnen haben sie freilich sonderlich viel 'zu sagen, und zwar belehrend, tröstend und gewissen- schärfend —, sondern sie haben, worauf auch der Verfasser in dem Vorwort mit einem bescheidenen „Vielleicht" hindeutet, allen zur Erziehung der Jugend Berufenen etwas zu sagen. Bangs hochgespannter Idealismus, namentlich inbezug aus Wesen und Bedeutung des Religionsunterrichtes, kommt in den Ansprachen öfters in geradezu herzerquickender und herzbewegender Weise zum Ausdruck. Schon einzelne Themen sind für das Ganze bezeichnend! „Glaube, Hoffnung, Liebe das Bleibende in allem Wechsel der Zeit", „Fahret auf die Höhe!", „Unsere Heimat im Lichte der vierten Bitte", „Der Meister ist da und ruft dich!" Hätten wir doch recht viele Schulinspektoren, die auf den amtlichen Lehrerkonserenzen solche Töne anzuschlagen verstünden! Es stünde wohl besser um den Geist unserer Lehrerwelt I Worte wie die Bangschen sind voll gesunden Lebens und daher auch sähig, Leben zu erzeugen. Daß einzelne der Vorträge anch nach der formellenseite hin wahrekabinettstücke sind, hebe ich nur nebenbei hervor. Ich wünsche der Sammlung eine recht weite Verbreitung. Sie kann zumal in unserer Zeit, in welcher die Schulfrage im Mittelpunkt des Interesses steht, in der aber auch so viele unberufene Geister dazu das Wort ergreifen, reichen Segen stiften. Dr. Amelung. (Der Reichsbote, 8. 12. 1912.) Lesebuch für den deutschen Geschichtsnnterricht von Di'. Staude und Dr. Göpfert. Fünfter Teil. Erzählungen nud Bilder ans der Deutschen Geschichte vom 30jähr. Krieg bis zur Gegenwart. 2. vermehrte Aufl. Preis M. 0.90, gbd. M. 1.20. Nicht mehr um die Notwendigkeit, sondern um die Brauchbarkeit geschichtlicher Quellenbücher kann es sich heute noch handeln. Ein gut brauchbares bieten uns Dr. Staude und Dr. Göpfert.' Die Darbietung des Geschichtsstosses in der Form von Erzählungen hebt das Buch aus dem Rahmen aewöhnlicherquellenschriften heraus und schafft eingeschichtsbuch, welches erbaut, belehrt und den Charakter zu bilden und festigen wohl imstande ist. — Gedichte der I. Aufl., die fast jedes Lesebuch bietet, sind ausgemerzt, so daß für neue Lesestoffe Raum geschaffen wurde: Reden von Bismarck und Moltke; Erweiterung des Abschnittes über Marokko; Lesestücke über den chinesischen und südwestafrikanischen Feldzug; Notwendigkeit einer großen Flotte für Deutschland. Wenn auch „die Zeit des Bruderkrieges als eine bittere Notwendigkeit nicht zum Verweilen einlädt", werden doch viele den Abschnitt 1866 vermissen, da doch Lehr- und Stoffplan allein schon zur Behandlung dieses wichtigen Abschnittes zwingen. Pe. (Danzig, Schulmuseum, S. 12. 12.) Der Prophetismns und das nachexilische Judentum. Präparationen von Prof. Dr. E. Thränd orf und Dr. H. Meitzer. Dritte Auflage. — Preis M. 2.80, gebunden M. 3.40. Lesestücke aus den prophetischen Schriften des Alten Testaments. (Eine Ergänzung zu jeder „Biblischen Geschichte".) Von Dr. H. Meltzer. Ausgabe B. (Kleinere Ausgabe.) Dritte Auflage. — 48 Seiten. Preis M. 0.20. Durch die neuen Bestimmungen des Mittelschulwesens sind erfreulicherweise in Kl. Iii prophetische Stücke des alten Testamentes in den Lehrplan des Religionsunterrichts mit aufgenommen. Es ist das wieder ein Symptom dafür, wie die neuen behördlichen Vorschriften auch dem neuen Geiste, der schon jahrelang in der Methodik des Religionsunterrichts pulsierte, Rechnung getragen haben. Jedoch wird jeder Kenner der Religionsgeschichte zugeben, daß uns in den prophetischen Schriften ein etwas spröder eigenartiger Stoff vorliegt, der für den Unterricht nur dann nutzbar gemacht werden kann, wenn die wertvollsten, zerstreut liegenden Partien in straffe Gedankenverbindung gebracht zu einzelnen Stoffeinheiten konzentriert werden. Dieses ist in vorzüglicher Weise von dem Altmeister der Propheten- behandlnng, von Thrändorf, im vorliegenden Präparationswerke versucht. Das Buch liegt in dritter Auflage vor. Es gehört zu dem besten, was wir auf diesem Gebiete haben. Auch die Auswahl der Lesestücke von H. Meitzer als Ergänzung zu jeder biblischen Geschichte muß man will- kommen heißen. m t~° (Die Mittelschule. 1912. Nr. 15.) E. Paul, Lehrgang im Gesangunterricht an Seminaren und höheren Lehranstalten. Ii. Teil: Oberstufe. (M. 3.20, gbd. M. 3.85.) Die Bortrefflichkeit des Paulfchen Werkes habe ich bereits bei Besprechung des I. Teils (Lit. Beilage Nr. 6, Jahrg. 1909) eingehend begründet. Der vorliegende (11^ Teil halt, was der erste versprach und rundet das Werk zu einer geschlossenen Einheit ab. In erster ^ime der Ausbildung des Lehrers dienend, wird es rückwirkend der Gesangkultur unserer Volksschule treffliche Dienste leisten. War die Bedeutung der „Unterstufe" eine grundlegende, so ist die der Oberstuse eine ausbauende, und diesem Zwecke entsprechend treten theoretische Belehrungen zurück, während reichhaltiger Übungsstoff für Stimm-, Akkord- und Gehörübungen, sowie Vokalisen und zweistimmige Solfeggien den Weg zum Ziele weisen. (Literarische Beilage der Westdeutschen Lehrerzeitung, April 1912.^

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. III

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Vorwort. Der vorliegende Iv. Band bildet den Abschluß meiner Erdkunde. Über die Grundsätze, die mich bei ihrer Abfassung geleitet haben, heißt es im Vorworte zum dritten Bande: Mein Werk ist auf keine bestimmte Schulart zugeschnitten. Es soll auch kein Vorbereitungsbuch im gewöhnlichen Sinne des Wortes sein, das dem Lehrer den Stoff mundgerecht zur Übermittlung an die Schüler vorlegt. Vielmehr ging mein Bestreben dahin, dem Benutzer zu einer gründ- lichen, vielseitigen und anschaulichen Erfassung des erdkundlichen Stoffes zu verhelfen, damit er beim Unterricht aus dem Vollen zu schöpfen imstande sei. Der Stoff ist reichlich bemessen, der Namen sind aber doch bedeutend weniger als in den meisten Büchern ähnlichen Umsangs. Die Auswahl des für seine Schule Brauchbciren muß jedem Lehrer überlassen bleiben. Durch eine übersichtliche Gliederung und die Anwendung verschiedenen Drucks habe ich das Wichtigere von dem weniger Wichtigen zu scheiden und die Auswahl zu erleichtern gesucht. Im Vordergrunde der Betrachtung steht die natürliche Be- schaffenheit der Erdräume. Überall habe ich mich bemüht, den Zusammen- hang der geographischen Erscheinungen und Gegenstände und ihren Einfluß auf die menschlichen Kulturzustände nachzuweisen. Dabei sind auch die geologischen Verhältnisse berücksichtigt worden, die in vielen Fällen erst das rechte Verständnis für die geographischen Erscheinungen erschließen. Es war mein Be- streben, hier die Darstellung so einfach wie möglich zu gestalten, damit auch solche Leser den Ausführungen zu folgen vermögen, die mit der Erdgeschichte nur wenig vertraut sind. Eine ausführliche Behandlung haben die Kulturzustände, insbesondere die Wirtschafts- und Verkehrsverhält- niffe erfahren, die im Völkerleben der Gegenwart eine so überaus wichtige Rolle spiele«. Dabei sind, um einen richtigen Maßstab zu gewinnen, immer die Ver- Hältnisse unsers Vaterlandes zum Vergleich herangezogen worden. Die Gliederung des Stoffes ist bei allen Ländern im wesentlichen dieselbe. Nach einer kurzen Übersicht, die gleich den Blick aufs Ganze zu lenken nötigt, folgt eine Betrachtung der natürlichen Landschaften nach Bodengestalt und Bewässerung, Klima, Pflanzen- und Tierwelt, Bewohnern und Erwerbsverhält- nissen, staatlichen Zuständen und Besiedlung. Ein letzter, zusammenfassender Abschnitt behandelt den Erdteil im allgemeinen, als Ganzes, wobei ins- besondere auch seine Weltstellung erörtert wird.

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 2

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
_ 2 — An Fläche (30000 qkm) mißt Afrika das Dreifache von der Europas; unter den fünf Erdteilen steht es an dritter Stelle. Gliederung. Afrika bildet eine plumpe, geschlossene Landmasse, einen Rumpf ohne Glieder. Seinen Umrissen nach setzt es sich zusammen aus einem n. trapezförmigen Teil und einem s. gerichteten Dreieck mit abgestumpfter Spitze. Die Küsten verlaufen sehr einförmig. Nirgends schneiden größere Meeresteile tief ins Land ein. Von Bedeutung sind nur die breite Bucht der Großen und Kleinen Syrte im N. und der große, aber ganz flach ausgebuchtete Busen von Guinea (ginsa) im W. Ebenso fehlt es an Halbinseln. Nur an der Ostseite findet sich ein größerer, aber ganz ungegliederter Landvorsprung, das hornsörmig zugespitzte Land Somal, das man allenfalls als Halbinsel bezeichnen könnte. Auch die Inseln sind im Verhältnis zur Fläche des Erdteils gering an Zahl und Größe. Afrika ist der am wenigsten gegliederte Erdteil. Bodengestalt und Gewässer. Einförmig wie der Küstenumriß ist auch die Bodengestalt Afrikas. Als Ganzes genommen bildet der Erdteil ein einziges gewaltiges Hochland von verschiedenen Höhenstufen mit einzelnen breiten mulden- förmigen Einsenkungen. Große Faltengebirge, wie sie die andern Erdteile aufweisen, fehlen fast ganz, und das Tiefland, das aus die Küstensäume beschränkt ist, nimmt kaum 1/20 der Gesamtfläche ein. Die Tafelländer tragen vereinzelte Erhebungsmassen, z. T. vulkanischen Ursprungs, wie den Kilimandscharo (6000 m) in der Nähe der Ostküste und den Kamerunberg (4200 in) im Hintergrunde des Guineabusens. Nach den Seiten hiu schwellen sie meist zu größerer Höhe an und bilden vielerorts hohe Randgebirge, die steil zu den verhältnismäßig schmalen Küstenebenen abfallen. Gleichförmigkeit weiter Räume ist das Hauptmerkmal der afrikanischen Landschaften. „Tage- und wochenlang zieht die Karawane, ohne die Meereshöhe wesentlich verändert zu sehen, über die einförmigen Hochländer Ostasrikas ihres Weges; viele Tage- reisen lang kann der Reisende auf dem Nil, dem Niger oder dem Kongo dieselbe Szenerie beobachten, ohne daß sich über der Steppe oder der Waldeinfassung die Umrisse eines fernen Gebirges zeigen" (Hahn). Afrika wird von großen Strömen durchzogen. Nil, Senegal und Gambia, Niger, Kongo, Orange, Limpopo und Sambesi sind die bedeutendsten. An Länge können sich die größeren mit den Riesenströmen Amerikas und Asiens messen, aber an Wasserfülle stehen sie, den Kongo ausgenommen, weit hinter ihnen zurück. „Wenn man den Nil, den Niger und den Sambesi zusammensaßt, so würde ihre Vereinigung nicht hinreichen, einen Strom von der Fülle des Amazonas zu bilden" (Peschel). Als Hochlandsströme sind sie reich an Strom- schnellen und Wasserfällen, besonders da, wo sie die Randgebirge durchbrechen, und keiner von ihnen ist darum zur durchgehenden Schiffahrt geeignet.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 4

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 4 — Das Klima gleicht dem der s. Länder Europas. Heiße, trockene Sommer und milde, regenreiche Winter sind die hervorstechenden Merkmale (Iii, S. 124). Die Trockenzeit dauert aber länger als in Südeuropa. Die mittlere Jahreswärme beträgt in Tanger und Alschier 18, in der Stadt Marokko 21,7 °. Während im atlantischen Gebiet durch den Ozean die Sommerhitze gemäßigt, die Winterwärme erhöht wird, nehmen nach O. und be- sonders nach dem Innern hin die Gegensätze zu. Alschier hat noch eine Januarwärme von 12,1 °, aber mitunter sinkt das Thermometer bis auf 5 0 unter Null, und im algerischen Binnenlande sind Frost und Schneefälle eine gewöhnliche Erscheinung. Der Regen fällt in den Küstengebieten noch reichlich (50—100 cm), nimmt aber nach dem Innern zu rasch ab und sinkt an den Grenzen der Sahara bis auf weniger als 20 cm. Die lange Trocken- zeit im Sommer läßt die meisten Flüsse versiegen und alle zarten Pflanzen, soweit sie nicht künstlich bewässert werden können, verdorren. Die Pflanzenwelt trägt ebenfalls südeuropäisches Gepräge (Iii, S. 124). Immer- grüne Hartlaubgewächse, Ölbaum, Lorbeer, Myrte, Oleander usw., sind überall ver- breitet. Vorzüglich gedeihen Südfrüchte und Wein. Im S. treten noch afrikanische Pflanzen hinzu, besonders die Dattelpalme. An eigentlichen Wäldern, die u. a. auch Korkeichen und Zedern enthalten, sind die Atlasländer arm. Sie bedecken überwiegend die dem Meere zugekehrten Bergabhänge. Viel weiter verbreitet ist der Buschwald (Macchie Iii, S. 125). Die Tierwelt enthält eine Anzahl großer Raubtiere, die aber immer mehr ver- schwinden. Der früher häufig vorkommende stattliche berberische Löwe ist ganz ausgerottet. Der Bär findet sich nur noch im Atlas, und auch der Panther ist selten geworden. Sehr zahlreich dagegen sind die Hyäne und der Schakal, die man schont, weil sie sich durch Vertilgung des Aases nützlich machen. Von andern Tieren seien noch erwähnt verschiedene Antilopen, mehrere Affenarten, zahlreiche Eidechsen und giftige Schlangen und die oft große Verheerungen anrichtende Wanderheuschrecke. Die Bevölkerung der Atlasländer setzt sich aus zwei Hauptbestandteilen zusammen, den alteingesessenen Berbern, die an Zahl weit überwiegen, und Arabern, die erst später als Eroberer eingedrungen sind und das Land dem Islam unterworfen haben. Die Bewohner der Städte, ein Mischvolk aus Arabern, Berbern und den Bewohnern der alten römischen Siedlungen, bezeichnet man als Mauren. Dazu kommen dann noch als Sklaven eingeführte Neger und zahlreiche Juden, die sich zum großen Teil zur Zeit der Verfolgungen aus Spanien hierher geflüchtet haben. Die Berber, in Algerien Kabilen genannt, sind ein Zweig der hamitischen Völkerfamilie. Sie bewohnten bereits im frühen Altertum die Atlasländer und wurden damals als Libyer bezeichnet. Der Name Berber ist späteren Ursprungs und aus „Barbaren" entstanden, womit die Griechen und Römer alle nicht griechisch oder lateinisch redenden Völker bezeichneten. Im Laufe der Zeit haben die Berber manche fremde Bei- Mischung erfahren, im Altertum durch die Phönizier, die im heutigen Tunis die blühende Handelsstadt Karthago gründeten, und durch die Herrschaft der Römer, im Mittelalter durch den germanischen Stamm der Vandalen und die Araber, deren Einbruch jedenfalls am folgenreichsten gewesen ist. Doch haben sich die Berber in ihrer Mehrheit, besonders in den Gebirgsgegenden, rein erhalten, und ihre Sprache wird neben der arabischen, der herrschenden Landessprache, noch heute in mehreren Mundarten gesprochen. Die Berber sind ein großer, kräftiger Menschenschlag von edler Körperhaltung, heller

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 62

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 62 — England zum Erwerb dieses großen Gebietes veranlaßt?, war weniger dessen wirtschaftlicher Wert, als vielmehr der Gedanke, eine zweite, gesicherte Verbindung mit Indien herzustellen, da doch immer die Möglichkeit besteht, daß der Weg durch den Sueskanal einmal gesperrt werden kann. Daher wurde denn auch sofort der Bau der Ugandabahn in Angriff ge- nommen, die in einer Länge von 940 km von Mombaffa nach Port Florence am Viktoriasee führt und von da nordwärts bis zur schissbaren Nilstrecke weitergebaut werden soll. Nach ihrer Vollendung besteht also eine verhältnismäßig rasche Verbindung zwischen Alexandria und Mombaffa, von wo aus dann ein regelmäßiger Dampferverkehr mit Indien hergestellt werden könnte. — Unter britischer Schutzherrschaft steht auch die Insel Sansibar an der Küste Deutsch-Ostasrikas (S. 78). 4. Deutsch-Ostafrika. (Siehe Deutsche Kolonien). 5. Portugiesisch-Ostafrika gehört z. T. schon zu Südafrika (S. 75). 3. Südafrika. Bodengestalt. Südafrika ist ein Hochland von etwa 1200 in Durchschnitts- höhe. Im N. bildet die Grenze die Südäquatoriale Wasserscheide, eine Bodenschwelle, die das Flußgebiet des Sambesi von dem des Kongo trennt, und weiterhin gegen das Ostasrikanische Hochland der Unterlauf des Sambesi. Nach dem Meere zu ist es überall von Randerhebuugeu umgeben, die im S.-O., in den Drachenbergen, die Höhe der Pyrenäen erreichen (3200 m). Sie fallen nach außen in Stufenlandschaften ab und lassen noch eine bald breitere, bald schmalere Küstenebene frei. So bildet Südafrika in seinem Ausbau ein großes Becken, das dem des Kongo ähnelt, aber bedeutend höher liegt und eine mannigfaltigere Gestaltung aufweist. Zwar ist im Innern die Ebene die vor- herrschende Bodenform, aber sie wird an vielen Stellen von Höhenzügen und Bergkuppen überragt, und während dort, ein Zeichen des einheitlichen Ausbaus, sämtliche Wasserläufe strahlenförmig nach der Mitte hin streben und sich zu einem großen Hauptstrome vereinigen, gliedert sich hier das Land in mehrere Fluß- gebiete mit verschieden gerichteter Abdachung. Den N. und O. entwässern in ö. Laufe der gewaltige Sambesi und der Limpopo, den S. der Oranjefluß, der dem Atlantischen Ozean zuströmt, und dazwischen liegt in der Mitte noch ein großes abflußloses Gebiet. Das Klima Südafrikas zeigt bei der Größe des Gebietes und der verschiedenen Höhenlage der einzelnen Landstriche natürlich große Unterschiede. Die n., noch der heißen Zone angehörigen Gegenden haben eine Jahreswärme von etwa 26 °; in den mittleren Gebieten sinkt diese auf 20—24, in den s. Stufenländern auf 16—20 °, wie in Süd- europa. Auf den Hochländern tritt nachts starke Abkühlung, ja Frost ein. Von großer Bedeutung sind die Niederschläge. Die Landschaften am Sambesi liegen noch im Gebiete der Tropenregen. Weiter s. aber herrscht im Innern überall große Trockenheit. Der vorherrschende Wind ist hier der Südostpassat. Da er vom Meere kommt, enthält er viel Wasserdampf. Aber der größte Teil der Feuchtigkeit wird ihm bereits durch die hohen Randgebirge an der Ostseite des Erdteils entzogen. Daher empfängt das Innere nur geringe Niederschläge, und je weiter nach W., desto größer wird die Trockenheit. An der Westküste aber zieht ein kalter Meeresstrom vorbei, der das dahinter liegende Land regen-

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 6

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 6 — ins Land ein und beherrschte es 100 Jahre lang. Viel schlimmer aber war der Einbruch der mohammedanischen Araber, die von O. heranstürmten und „alle Erzeugnisse der Vergangenheit, Tempel, Kirchen, Prachtbauten, römische und vandalische Kultur ver- nichteten" und das Land dem Islam unterwarfen. Später entstanden mehrere selbständige arabische Reiche, die bis ins vorige Jahrhundert hinein gefürchtete Raubstaaten waren. Kein Kauffahrteischiff, das die Wogen des Mittelmeeres durchfuhr, war vor einem Über- fall der kühnen Seeräuber (Korsaren) sicher, und viele Taufende von Christen wurden im Laufe der Jahrhunderte in die Sklaverei geschleppt. Die Kriegszüge, die Karl V., Ludwig Xiv. und andere Herrscher, später (1815 und 16) die Engländer, die Holländer und die Amerikaner gegen sie unternahmen, brachten nur vorübergehend Besserung. Erst als Frankreich 1830 dauernd Alschier, das schlimmste der Raubnester, besetzte, wurde dem Korsarentum ein Ende bereitet. 1881 kam dann auch Tunis und 1912 Marokko unter französische Schutzherrschaft. 2. Marokko. (450000 qkm, 7-8 Mill. E., 16—18 auf 1 qkm.) Bodengestalt und Gewässer. Der Hohe Atlas, der Marokko in seiner Mitte durchzieht, bildet eine mächtige, geschlossene Kette von 700 km Länge. Der höchste Gipsel des noch ungenügend bekannten Gebirges scheint der Tand- schürt zu sein, der fast die Höhe des Mont Blane erreicht (4700 in). Die Pässe liegen sehr hoch, meist zwischen 2000—3500 m, und sind sehr be- schwerlich, da das Gebirge nach beiden Seiten ungemein steil abfällt. Einen großen Teil des Jahres sind die Bergketten in Schnee gehüllt, der aber nirgends dauernd liegen bleibt. Obwohl der Atlas, aus der Ferne gesehen, einen gewaltigen Eindruck aus den Beschauer macht, steht er doch an Groß- ortigkeit und Schönheit weit hinter den Alpen zurück. Es fehlen ihm die aus- gedehnten Firnfelder und die Gletscher, es fehlt der Wasserreichtum, es fehlen die prächtigen Seen, es fehlt das frische Grün der Wälder und Almen, es fehlt auch die menschliche Kultur. Die trockene, dem Ozean abgekehrte Südseite des Gebirges bildet eine fast pslanzenlose Felsenwildnis, und auch die Niederschlags- reicheren Nordabhänge sind größtenteils kahl, da Menschenhand die ursprünglich vorhandenen Wälder vernichtet und der Regen die fruchtbare Erde abgespült hat. Glühende Hitze brütet im Sommer über der öden und toten Landschaft, deren Schweigen nnr selten durch das heisere Geschrei eines nach Beute spähenden Geiers unterbrochen wird; im Winter herrscht eisige Kälte und Schneegestöber. Für Siedlungen ist das Gebirge wenig geeignet. Die spärliche, noch in wilder Unabhängigkeit lebende Bevölkerung ist auf die untern Haupt- täler beschränkt, wo man dem steinigen und kargen Boden durch künstliche Be- Wässerung die nötigen Nahrungsmittel abgewinnt. Dem Hohen Atlas sind zwei Nebenketten vorgelagert. An der Nordseite zweigt sich ö. von der Stadt Marokko der Mittlere Atlas ab, der sich ent- fchiedener nach N.-O. wendet und durch das Tal des nordwärts strömenden

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 7

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Muluga von den algerischen Gebirgen geschieden wird. Er erreicht noch Höhen bis zu 3000 m und ist reicher bewaldet und wirtlicher als der Hauptzug. S. vom Hohen Atlas verläuft der diesem gleichgerichtete, um etwa 1000 m niedrigere Antiatlas, der noch fast ganz unbekannt ist. Zwischen beiden liegt das Sus, ein großes Längental, das bei einer Länge von 220 und einer Breite von durchschnittlich 90 km der Provinz Westfalen an Größe gleichkommt. Es wird vom Sus durchströmt, der, wie auch seine zahlreichen Nebenbäche, der künstlichen Bewässerung dient. Das Land ist reich an Feldern und namentlich Fruchtgärten und nährt eine dichte, seßhafte Bevölkerung. Der Atlas ist eine wichtige Klimascheide, da er ebensowohl die von N.-W. und N. kommenden feuchten Seewinde als auch die von S. her weheuden trockenen Glutwinde der Sahara abhält. Daher ist das Südliche Atlasvorland dürre Steppe, die allmählich in die Wüste übergeht. Doch gibt es hier eine Menge von größeren und kleineren Oasen, die von den aus dem Gebirge kommenden Bächen bewässert werden und eine Menge von Datteln erzeugen. Am wichtigsten ist die Oasengruppe Tasilelt. Ungleich wertvoller ist das Nördliche Atlasvorland, ein weites, teils hügeliges, teils ebenes Tafelland, das sich in Stufen zum Atlantischen Ozean senkt und gegen das Mittelmeer hin vom Rifgebirge begrenzt wird. Es ist die beste, fruchtbarste und darum auch am dichtesten besiedelte Landschaft Marokkos, reich an Getreide und andern Erzeugnissen des Feldbaus, Südfrüchten und Vieh. Theobald Fischer, der das Atlasvorland auf mehreren Reisen durchforscht hat, unter- scheidet bezüglich der wirtschaftlichen Ausnutzung drei Gebiete. Unmittelbar am Fuße des Atlas zieht sich ein 30 bis 40 km breiter Gürtel hin, den er als das Gebiet der Berieselungsoasen bezeichnet. Die herrschende Regenarmut würde das Land zur Steppe machen, wenn die Gebirgsflüsse es nicht reichlich mit Wasser versorgten. Durch ein weitverzweigtes Netz von z. T. unterirdisch verlaufenden Kanälen und Gräben haben die fleißigen Bewohner eine Menge von Oasen geschaffen, die in Hülle und Fülle die köstlichsten Früchte zeitigen: Oliven, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, Aprikosen, Pfirsiche, Granatäpfel, Limonen usw. Im Schutze der Obstbäume und in der Umgebung der Frucht- Haine, wo nur während des Winters bewässert werden kann, werden auch Getreide, Gemüse u. a. Feldfrüchte gebaut. Unter einer geordneten Regierung könnte hier noch viel anbau- fähiges Land gewonnen, ja das ganze Gebiet in eine einzige Gartenlandschaft verwandelt werden. Auf dieses Oasengebiet folgt weiter nach W. ein bis 100 km breiter Steppen- gürtel. Die Gebirgsbäche reichen nicht bis in diese Gegenden, und die größeren Flüsse haben sich so tiefe Betten gegraben, daß sie zur künstlichen Bewässerung nicht ausgenützt werden können. Die spärlichen Bewohner sind Nomaden, die mit Herden von Kamelen, Schafen und Rindern, in Zelten wohnend, umherziehen. Der dritte Abschnitt, der Acker- baugürtel, wird durch die Küsteuebeue gebildet, eine niedrige, vielfach tischgleiche Hoch- fläche, die sich in einer Breite von 50 bis 70 km am Atlantischen Ozean hinzieht. Eigentümlich ist diesem Landstrich, daß er auf weite Strecken mit einer sehr fruchtbaren Schwarzerde, in Marokko Tirs genannt, bedeckt ist. Sie verdankt ihre Entstehung den großen Staubmassen, die die sommerlichen Ostwinde aus dem Steppengebiete dem Küsten-

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 65

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— 65 — einem unten zugespitzten, im Feuer gehärteten Grabstock versehen, mit dem sie die Erde nach Wurzeln und kleinem Getier aufwühlen. Die Männer tragen als Waffe Bogen und Pfeile, deren aus Knochen hergestellte Spitzen oft vergiftet sind. Hauptsächlich die mangelhaste Nahrung ist wohl schuld daran, daß die Buschmänner körperlich so verkümmert sind. Doch hat die Schwierigkeit, den Lebensunterhalt zu erwerben, bei ihnen auch wieder bestimmte Eigenschaften zu hoher Vollkommenheit ausgebildet. Sie haben ungemein scharfe Augen und besitzen in hohem Grade die Fähigkeit, die Spuren von Tieren und Menschen zu erspähen. Sie können lange Hunger und Durst ertragen, und bei ihrem leichten und sehnigen Körperbau sind sie schnelle und dauerhafte Läufer. Manche Wildarten werden von ihnen zu Fuß sogar so lange verfolgt, bis sie, gänzlich ermüdet, Abb. 13. Hottentottenkraal. (Nach Kolb.) ihnen zur Beute werden. Auch List und Verschlagenheit sind ihnen in hohem Grade eigen, und als verwegene Diebe und Räuber haben sie sich den Haß der andern Eingeborenen und der Weißen zugezogen. In früheren Jahren hat man förmliche Treibjagden auf sie gemacht und schonungslos jeden Buschmann erschlagen, dessen man habhast wurde. Ihre Zahl ist deshalb auch sehr zusammengeschmolzen, und sie haben sich immer mehr in nn- wirtliche Gegenden zurückziehen müssen. Nur etwa 5000 Köpfe sollen noch vorhanden sein, und wenn die Kolonialregierungen nicht schließlich dazu übergehen, ihnen bestimmte Gebiete einzuräumen, werden sie wohl rasch dem Aussterben entgegengehen. Die Hottentotten sind etwas größer und kräftiger als die Buschmänner. Als die Europäer mit ihnen bekannt wurden, trieben sie hauptsächlich Viehzucht, aber noch keinen Ackerbau. Sie wohnten in niedrigen, halbkugelförmigen Hütten, die aus einem Gestell von Stäben bestanden, die in die Erde gesenkt, gebogen, zusammengebunden und mit Binsenmatten Fick, Erdkunde. Iv. Band. r

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 10

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 10 — ist, ruht. Unwillkürlich frage ich mich, ob ich wache oder träume, ob die Städte Fes und Paris wohl auf demselben Gestirn liegen." Elwa 350 km sw. von Fes liegt auf einer von zahllosen Fruchtbäumen bedeckten Hochebene, nahe dem Atlas, die zweite Hauptstadt, Marokko oder M a r r a k e s ch (60—80 000 E.). Sie soll zur Zeit ihrer Blüte 700000 E. gehabt haben. Innerhalb der riesigen, halb- verfallenen Stadtmauer liegen heute große, freie Plätze und Gärten. Andere Städte des Binnenlandes sind Mekines, sw. von Fes, und Tarudant, die Hauptstadt des Sus. Die wichtigeren Häfen liegen alle am Atlantischen Ozean. Der bedeutendste ist Tanger oder Tandfcha (46000 E.) an der Straße von Gibraltar, der Sitz der fremden Gesandt- schaften (Abb. 2). Unter den Bewohnern sind etwa 6000 Europäer. Die Stadt liegt an einer schönen, aber seichten und wenig geschützten Bucht und wird z. T. von hohen Bergen um- rahmt, deren Abhänge in üppigem Grün prangen und mit Villen und Gärten europäischer Bauart bedeckt sind. Tanger ist ein lebhafter Handelsplatz mit Post- und Telegraphen- ämtern europäischer Staaten, Banken und europäisch eingerichteten Gasthöfen, zeigt aber sonst ganz das Gepräge der übrigen marokkanischen Städte. Die andern Küstenstädte, darunter Kafablanka, Mogador und Agadir, der Hafen des Sus, liegen alle an offenen Reeden mit starker Brandung, und die Schiffe müssen oft tagelang vor Anker liegen, ehe eine Landung, und zwar auch nur mit Booten, möglich ist. — An der Mittel- meerküste haben die Spanier einige Besitzungen, die sog. Presidios. Die wichtigsten sind <!enta (ßs-uta), Gibraltar gegenüber, und Melilla, weiter ö. Wirtschaftliches. Marokko ist ein mit großen natürlichen Reichtümern ausgestattetes Land. Aber die greuliche Mißregierung hat bisher jede Wirtschaft- liche Entwicklung zurückgehalten. Die Haupterwerbsquellen sind Ackerbau und Viehzucht. Die mannigfachen Höhenabstufungen des Landes und das im all- gemeinen günstige Klima ermöglichen den Anbau aller Kulturpflanzen der wärmeren und gemäßigten Länder. Aber da der Bauer den Lohn seiner Arbeit nicht genießt (S. 11), bei den schlechten Verkehrsverhältnissen auch die Ausfuhr mit großen Schwierigkeiten verknüpft ist, wird der Ackerbau nur nach- lässig betrieben, und große Strecken fruchtbaren Landes liegen unbenutzt da. Dazu kommt die überaus rückständige Art der Bewirtschaftung. Der altertüm- liche Holzpflug vermag die Oberfläche nur zu ritzen; Eggen, Sensen und ondere Geräte sind unbekannt, und das Getreide wird gedröschen, indem man das Vieh darüber treibt, wobei natürlich viele Körner verloren gehen. So der- mag das Land, das eine reiche Korn- und Fruchtkammer sein könnte, nur ge- ringe Mengen landwirtschaftlicher Erzeugnisse auszuführen; ja bei Mißwachs und Heuschreckenplagen hat es sogar unter Hungersnöten zu leiden. Das Hauptgebiet dcs Ackerbaus ist der Schwarzerdegürtel des Altasvorlaudes (S. 7). Weizen, Gerste, Gemüse und Hülsenfrüchte find die ^aupterzeuguifse. Neuerdings hat der Flachsbau größere Ausdehnung gewonnen. Manche Gebiete würden sich auch sür den Anbau von Baumwolle, Neis und Zuckerrohr eignen, und auch für den Weinbau liegen die Bedingungen günstig; aber man ist über kümmerliche Anfänge nicht hinaus- gekommen. Vorzüglich gedeihen in verschiedenen Teilen des Landes Südfrüchte aller Art: Apfelsinen, Granatäpfel, Oliven, Mandeln und in den Oasen f. vom Atlas Datteln, und ihr vermehrter Anbau könnte dem Land eine reiche Einnahmequelle verschaffen.
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