135
Hauptstadt ist das feste Arras, 26,000 E. Bekannter sind Calais als
Üeberfahrtsort nach England (Telegraph nach Dover) und Boulogne (36,500
Einw.) als Seebad. Von Calais kann man bei Hellem Wetter die englische
Küste erblicken. Lille oder Ryssel (133,000 E.) ist eine sehr bedeutende
Festung, von welcher östlich Valenciennes, 25,000 Einw., und westlich am
Meere Dünkirchen, 32,300 E., liegen.
4. Die Champagne
erzeugt auf ihrem Kalk- und Kreideboden jenen weltberühmten Wein, der
echt und unecht in der ganzen Welt getrunken wird. Chalons, Epernay und
Reims sind die 3 Haupthandelsplätze für Champagner. Bei Chalons für
Marne ward 451 der Hunnenkönig Attila auf den katalaunischen Feldern
geschlagen. In Reims wurde Chlodwig, „der allerchristlichste König", getauft
(496); das heilige Oelfläschchen ist zertrümmert. In Samte Menehould
ward Ludwig Xvi. vom Postmeister Drouet erkannt, in Varennes angebal-
ten und nach Paris zurückgebracht. Trotzes an der Seine, 35,000 E., ist
nach Reims (56,000 E.) die bedeutendste Stadt der Champagne.
5. Lothringen
war früher deutsches Land. Franz von Lothringen, der Gemahl der Kaiserin
Maria Theresia, trat 1735 sein Land an Frankreich ab, und erhielt dafür
Toskana. Die Hauptstadt Nancy (50,000 E.), wo Karl der Kühne von
Burgund im Kampfe gegen die Eidgenossen unter Hans Waldmann erlag
(1477). Festung Metz an der Mosel, 58,000 E. Metz, Toul und Ver-
dun, wo 843 die fränkische Monarchie in Frankreich, Lothringen und Deutsch-
land getheilt wurde, waren deutsche Bisthümer und freie Reichsstädte. In
Domremy, südlich von Verdun, ward Johanna d'arc, die Jungfrau von
Orleans, geboren.
6. Der Elsaß,
zum Gebiete der mittelrheinischen Tiefebene und der Vogesen gehörig, war
ehedem eine deutsche Provinz, und noch jetzt reden die Landgemeinden deutsch.
Hauptstadt ist Straßburg an der Iii (83,000 E.), Festung und Universität.
Die größte Sehenswürdigkeit ist der 430' hohe Münster von Meister Erwin
von Steinbach. Colmar (23,000 E.) und Mühlhausen (46.500 E.), an
der elsässischen Eisenbahn gelegen, welche Basel mit Straßburg verbindet,
stnd bedeutende Fabrikorte.
7. Franche Comts
oder die Freigrasschaft Burgund bildete ehedem einen Theil des Königreichs
Burgund, welches seit 1030 zum deutschen Reich kam. Hauptort ist
Besan^on am Doubs (47,000 E.). Festung und Fabriken. In Montbelliard
oder Mömpelgard hat sicb die deutsche Sprache erhalten.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Attila Chlodwig Ludwig_Xvi Ludwig Franz_von_Lothringen Franz Maria_Theresia Maria Theresia Nancy Karl_der_Kühne_von
Burgund Karl Hans_Waldmann Metz Metz Johanna_d'arc Erwin
von_Steinbach
Extrahierte Ortsnamen: Arras England Dover Boulogne Lille Valenciennes Reims Reims Samte_Menehould Varennes Paris Reims Lothringen Frankreich Frankreich Lothringen Domremy Verdun Colmar Basel Burgund Burgund Montbelliard Mömpelgard
Die christliche Kirche des Abendlandes.
289
dahin berufen, um für die Organisation der neuen Kirche Instruction und
päpstliche Vollmacht zu empfangen. Auf der Rückreise von Herzog Odilo
739 nach Baiern eingeladen, ordnete er auf einer Synode die Verhältnisse der
dortigen Kirche, indem er den vom Papst selbst geweihten Bischof von Pass au
bestätigte und die Äbte von Salzburg, Freisingen und Regensburg
zu wirklichen Bischöfen erhob. Gleichwol war damit diese Kirche dem Papst
nicht völlig untertan. Wie Bonifacius schon 735 einen Ketzer zu bekämpfen
gehabt hatteh, so erhob der Brite Virgilius, welcher 744 zweiter Bischof
zu Salzburg wurde und zuerst für die Mission unter den Slawen in bedeu-
tender Weise wirkte, Widerspruch dagegen-) und erst mit der strengen Ab-
hängigkeit des Landes von den Franken gewann die katholische Kirche die
Oberhand H. Bei Karl Martell fand Bonifacius für seine Absichten
nicht die Unterstützung, welche ihm erst Pipin, wol erkennend wie das
Christentum die Einfügung der deutschen Völker in dasfrankenreich und somit
dessen Weltherschaft möglich mache, zwar nicht in unmittelbarer Teilnahme
und Förderung, gewärte. 742 wurden auf einer Kirchenversammlung,
welche, weil man ihren Ort nicht weiß, die deutsche genannt wird, für die
neu gewonnene Kirche vier Bistümer erichtet: Eichstädt für den bairischen
Nordgau, Erfurt für Thüringen, Würz bürg für Franken, Büruburg
(bei Fritzlar) für Hessens, zugleich aber auch beschlossen dem heiligen Petrus
und seinem Nachfolger untertan zu sein, für die Metropoliten das Pallium von
dem Stuhl Petri nachzuholen und in allen Stücken den Vorschriften desselben
Folge zu leisten, wie es recht und billig ift5). Die Einrichtung jährlicher
Provinzialsynoden wirkte auf das trefflichste für Erhaltung einheitlicher
Lehre, Zucht und Verwaltung und sicherte der Kirche ebenso ihre Freiheit
gegenüber der weltlichen Gewalt, wie die Macht über die Gemüter. Was
wirkt gewaltiger als das Beispiel? Mit dem heißen Wunsch nach gleicher
innerer Tüchtigkeit schauten die westlichen deutschen Kirchen auf das, was im
Osten durch Bonifacius geschehn war. Und als nun Erzbischof Gewinlieb
von Mainz 745 durch eine Synode von seinem Sitz, dessen er sich unwürdig
gemacht, zu weichen gezwungen war, wen anders hätte man für diesen er-
küren können, als ihn, der so Großes gewirkt? Gern übernahm er, gern
bestätigte ihm der Papst das Erzbistum und es wurden ihm nicht allein die
alemannischen Bistümer (Straßburg, Basel, Costnitz, Chur und
Augsburg), sondern auch die austrasischen (Worms, Speier und Ut-
recht), für einige Zeit selbst das Erzbistum Cöln nebst Tongern unter-
geordnet. In einem weitern Kreis wurden denn jene Einrichtungen eingeführt
und sogar nach Neustrien erstreckte sich die Anregung. Auch hier traten die
Metropolitanverbände wieder ins Leben und weckten die Geistlichkeit aus ihrem
Verfall zu neuem Leben. An Pipins Krönung hat Bonifacius gewis einen,
aber keinen hervorragenden Anteil genommen. Mag man ihm kleinliche
Engherzigkeit in seiner Unterwürfigkeit unter Rom und in seiner unermüd-
lichen und rücksichtslosen Bekämpfung der Jrrlehrer, der Briten Virgilius 6)
und Clemens und des Franken Adalbert, schuld geben, man vergesse nur
nicht, daß er auch dem Papst Widerspruch cntgegenzusetzen im Stande war, * 4
1) Büding. I S. 97. — 2) Büd. I S. 101 f. — 3) Büd. I S. 107. —
4) Büraburg und Erfurt wurden später mit Mainz vereinigt. — 5) Giesebr. Gesch.
des d. Kaiserr. I 1 S. 97. Baur d. Kirche des Mittel. S. 10 Amn. 1. — 6) Bo-
nifacius bekämpfte feine Behauptung quod alias muudus et alii homines sub terras
sint. Daß die Iren frühzeitig Kenntnis von transatlantifchen Ländern hatten, s.
Humboldt Kosmos ll S. 273.
Di et sch, Lehrbuch d. Geschichte. 11. Bd. 1. Abth. 2. Ausl.
19
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Odilo Bonifacius Virgilius Karl_Martell Karl Bonifacius Bonifacius Clemens Humboldt_Kosmos
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Salzburg Salzburg Erfurt Büruburg Fritzlar Hessens Bonifacius Mainz Basel Costnitz Chur Worms Rom Büraburg Erfurt Mainz
187
conftitutioneüen Erbmonarchien und 4 republikanischen. Die monarchischen
sind a) i Kaiserthum: das deutsche Österreich; d) 5 Königreiche: das deutsche
Preußen, Hannover, Sachsen, Bayern und Würtemberg; e) 8 Großherzogth.:
Baden, H.-Darmstadt, (Kurhessen), S. - Weimar-Eisenach, M.-Schwerin,
M.-Strelitz, Oldenburg und Lurenburg (mit Limburg); d) 8 Herzogtümer:
Nassau, S.-Meiningen-Hildburghausen, S.- Coburg -Gotha, S.-Altenburg,
A.-Dessau-Köthen, A.-Bernburg, Braunschweig und Holstein-Lauenburg;
e) 9 Furstenthümer: Liechtenstein, Reuß-Greiz, R.-Schleiz, Schw.-Sonders-
hausen, Schw.-Rudolstadt, Lippe-Detmold, L. - Schaumburg - Bückeburg,
Waldeck und H.-Homburg; f) 4 freie Städte: Lübeck, Hamburg, Bremen
und Frankfurt a. M.
Nachdem die Frankenkönige bereits einen großen Theil Deutschlands er-
obert halten, besiegte Karl d. Gr. bis 803 auch die Sachsen und wurde 800 röm.
Kaiser. Sein Enkel wurde 843 König von Deutschland. Als mit Ludwig dem
Kinde die Karolinger ausstarben, wurde der Franke Konrad I. bis 919 König.
Ihm folgte das sächsische Haus bis 1024, das 962 (Otto I.) die Kaiserkrone
an Deutschland brachte. Dann kamen die fränkischen Kaiser bis 1125, darauf
Lothar von Sachsen bis 1137 und die Hohenstaufen bis 1254. Rudolf von
Habsburg wurde 1273 Kaiser und sein Haus blieb, wenn auch zeitweise vom
Kaiserthrone verdrängt (besonders durch die Luxenburger bis 1437), bis 1806
im Besitz desselben. Die frühern Kaiser hatten keine bleibende Residenz. Es
gab mehrere Kaiserstädte und kaiserliche Pfalzen. Karl d. Gr. und Ludwig der
Fromme residirten in Aachen, Ludwig der Deutsche in Frankfurt a. M., Kon-
rad I. häufig in Fritzlar, Otto I. in Magdeburg, Heinrich I. und Iv., Otto Ii.
und Iii. in Quedlinburg, Friedr. I. auf dem Kyfhauser, einige Hohenstaufen
in Gelnhausen, die Lurenburger in Prag, die Habsburger in Wien. Der
Kaiser wurde in Frankfurt a.m. durch die Kurfürsten gewählt, deren es anfangs
7 gab, 3 geistliche: die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, und 4 welt-
liche: der Herzog von Sachsen, der König von Böhmen, der Pfalzgraf bei
Rhein und der Markgraf von Brandenburg. Im 30jährigen Kriege kam
Bayern hinzu, das 1777 ausstarb, und 1708 Hannover. Bon 1803 bis 1806
gab es 10 Kurfürsten, 1 geistl.: der Kurerzkanzler, und 9 weltliche: Sachsen,
Böhmen, Pfalzbayern, Brandenburg (Preußen), Hannover, Würtemberg,
Baden, Salzburg, wofür 1805 Würzburg eintrat, und Hessen-Kassel. Der
Kaiser wurde anfangs in Rom durch den Papst, dann in Aachen und zuletzt
in Frankfurt a. M. durch einen geistl. Kurfürsten gekrönt. Es gab eine be-
trächtliche Anzahl, zuletzt über 300, größere und kleinere reichsunmittelbare
Gebiete und zwar theils geistl. (der Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, sowie
des Hoch- und Deutschmeisters und des Johanniter-Ordensmeisters), die jedoch
1803 in Folge des Friedens zu Lüneville bis auf das des Kurerzkanzlers welt-
lichen Fürsten zufielen, theils weltliche: der Herzöge, Fürsten, Grafen, so wie
der freien Reichsstädte (51 bis 1803, und 6 von 1803 bis 1806). Der Reichs-
tag (zuletzt in Regensburg) bestand aus dem Kaiser, dem Kurfürsten-, Reichs-
fürsten- und reichsstädtischen Collegium. Das Reichskammergericht in Wetzlar.
1806 legte K. Franz Ii. die Kaiserkrone nieder und das deutsche Reich hörte
aus. Österreich und Preußen bestanden als besondere Staaten: Holstein gehörte
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Ludwig Ludwig Konrad_I. Otto_I. Lothar_von_Sachsen Rudolf_von
Habsburg Rudolf Karl_d Karl Ludwig Ludwig_der_Deutsche Ludwig Otto_I. Heinrich_I. Heinrich_I. Otto Franz_Ii Franz
192
8- 339. c) Ständeverschicdenheit bei Einw. des Königr. Preußen.
Alle Einw. sind frei. Außer der königlichen Familie: Standesherren,
Adelige, Staatsdiener, Soldaten, Bürger (Gewerbetreibende und Künstler)
und Bauern.
8. 340. cl) Religionsverschiedenheit der Einw. des Königr. Preußen.
1858: Außer den 242000 Juden, 14 Muhamedmiern und 60o Zi-
geunern lauter Christen, nämlich 1o86oooo Protestanten (meist Unirte),
über 6618000 Katholiken, Hooo Mennoniten und 1300 Griechen. Die
meisten Katholiken leben in der Rheinprovinz und in Westfalen (in den frühern
Erzbisthümern und Bisthümern), nächstdem in Schlesien, Posen und Preußen.
Die Verbreitung des Christenthums in Deutschland siehe §. 328. In dem
frühern Königr. Polen ist das Christenthum seit dem Io. Jahrh, eingeführt.
§. $41. B. Staatskultur (§. 329).
Preußen ist einer der bedeutendsten Fabrik- und Mauufakturstaaten
Deutschlands und Europas. Die Industrie blüht am meisten in der Rhein-
provinz. Der Handel ist von großer Bedeutung. Die wichtigsten Handels-
städte. — Die geistige Kultur wird durch zahlreiche Unterrichtsanstalten aller
Art (durch 6 vollständige Universitäten, wovon 5 in den deutschen Provinzen,
1 mit theol. und philos. Facultät in Westfalen, und 2 für kathol. Theologen,
1 in den deutschen Provinzen), durch Vereine, Sammlungen u. s. w. befördert.
Die Einw. stehen auf einer hohen Stufe der Bildung, die der slawischen Land-
schaften sind jedoch gegen die andern zurück.
8. 342. C. Staatseinrichtungen.
Preußen ist eine constitutionelle Erbmonarchie. 8 Provinzen (6 deutsche),
25 Regierungsbezirke und 337 Kreise. Preußen ist eine von den 5 europäischen
und den 3 germanischen Großmächten, eine Landmacht (die Seemacht erst im
Entstehen).
Friedrich, Burggraf von Hohenzollern erwirbt 1415 die Mark Brandenburg;
1609 wird Cleve, Mark und Ravensberg, 1618 Preußen (Albrecht von Branden-
burg, Hochmeister des deutschen Ordens, machte Preußen 1525 zu einem weltlichen
Herzogthum), 1648 Hinterpommern, Camin, Lauenburg, Magdeburg, Halber-
stadt, Mannsfeld, Hohenstein und Minden, 1720 Vorpommern, 1742 Schlesien,
1722 Westpreußen und den Netzedistrikt, 1793 und 1795 Theile von Polen,
1803 mehrere Reichsstädte, ferner Erfurt, Paderborn, Münster, Quedlin-
burg u. a., 1815 die Hälfte von Sachsen, Schwedisch-Vorpommern u. a.,
1849 Hohenzollern erworben und 1701 die Königskrone.
Die deutschen Staaten: 3. Oesterreich.
8. 343. a) Wagerechte Gliederung.
Österreich liegt zwischen dem 42. (bei Cattaro am adriat. Meer) *) und
dem 51. Parallel (Böhmens Nordspitze östl. von Dresden), zwischen dem 27.
(am Bodensee und Oberrhein) und dem 44. Merid. (Ostseite der Bukowina
und Siebenbürgens), an der Nordostseite des adriat. Meeres, auf den Alpen,
dem deutschen Hochlande, den Karpathen, den Gebirgen im Nw der türkischen
*) Vergl. §. 255.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Albrecht_von_Branden- Albrecht Mannsfeld Merid
Extrahierte Ortsnamen: Rheinprovinz Westfalen Schlesien Posen Deutschland Deutschlands Europas Rhein- Westfalen Brandenburg Ravensberg Hinterpommern Lauenburg Magdeburg Minden Polen Paderborn Sachsen Oesterreich Cattaro Dresden Bukowina
49
Darauf griff F. W. die Schweden in Pommern
selbst an, erobert (1677) Stettin, (1678) Rügen
und Stralsund. Im folg. Jahre Einfall der
Schweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über
das gefrorne Haff, jagt sie aus dem Lande.
Trotzdem muß er, von feinen Bundesgenoffen (be-
sonders vom Kaiser Leopold) verlaffen und von
Frankreich bedroht im Frieden von St. Germain
1679 seine Eroberungen wieder herausgeben.
1678 Friede zu R i m w e g e n.
Ludwig gewann in demselben die F ra n ch e- Com té e)
(spanisch, aber zum deutschen Reich gehörig), Loth-
ring en u. 12 nlederlàndische Grenzplàtze, auch Frei-
burg im Breisgau.
1681 Ludwig raubt Straßburg und andere Städte
mitten im Frieden.
Durch die sogen. R e u n i o n s k a m m er n ließ L. un-
tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefalle-
nen Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein
Raubfystem. Der von den Türken gedrängte Kai-
ser konnte nichts dagegen thun.
1683 Belagerung Wiens durch die Türken.
Tapfere Vertheidigung durch Skahremberg, Ret-
tung durch den Polenkönig Johann Sobieski und
Herzog Karl von Lothringen. Die Siege des
Prinzen Eugen von Savoyen 1) entrissen darauf
den Türken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn
erobert hatten. Beginnender Verfall des osmanifchen
Reiches.
1688—1697 Dritter Raubkrieg Ludwigs.
1689 barbarische Verwüstung der Pfalz. .Hei-
delberg, Worms, Speierz) u. s. w. zerstört.
1697 Friede zu R y s w i ck la).
L. behauptet seine Eroberungen bis auf Freiburg
und das Herzogth. Lothringen.
___________y
e) Hauptstadt Besancon am Doubs.
f) Klein und mager. Bewirbt sich bei Ludwig Xiv. vergebens um
Kriegsdienste, weil der Kriegsminister Louvois seine Familie
haßte. Darauf tritt er in den Dienst Oestreichs und wirkt für
dasselbe Großes nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staats-
mann.
Uebermüthige Schändung der Kaiscrgräber.
h) Ein Dorf in der Nähe von Haag.
4
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Sobieski Johann Karl_von_Lothringen Karl Eugen_von_Savoyen Eugen Ludwigs L. Ludwig_Xiv Ludwig Louvois
14
Sorge für Cultur, Kunst und Wissen-
schaft. Gelehrte an Karls Hos: Alcuin, der Be-
gründer von Schulen, E g i n hard, der Lebensbeschrei-
der Karls. — Palast (Pfalz) und Dom zu Aachen.
Karls Ruhm dringt bis Bagdad Mn Kalifen Harun
a I R a sch i r>. g)
772—803 Kriege gegen bte heidnischen Sachsen.
Auf dem Maifelde zu Worms ward ihre Bekehrung
und Unterwerfung beschlossen. Zwar nahm Karl ihr
Land und ihre wichtigsten Festungen (Eresburg bei
Paderborn) und unterdrückte den Götzendienst (Jr-
mensul zerstört); aber unter Wittekind empörten
sie sich zu wiederholten Malen, so daß Karl (782) zu
Verden 4500 Sachsen hinrichten ließ. Darauf schlug
er sie nachdrücklich an der Hase, verheerte ihr Land
bis zur Elbe und bewirkte, daß Wittekind und
andere sächsische Großen sich taufen ließen. Doch
wurde der Krieg erst 803 (durch den Frieden zu
Selz?) ganz beigelegt. Gründung von Bisthümern:
P a d e r b o r n, Minden, Münster, Bremen,
H al berst adt u. a.
774 Eroberung des Longobardenreiches.
Scheidung Karls von der Tochter des Königs Desi-
derius. Dieser, an dessen Hof sich Karlmanns
Söhne befanden, unterstützte jetzt deren Ansprüche auf
den fränk. Thron und wollte den Papst zwingen sie
zu krönen. Da eilte Karl dem bedrohten Papst zu
Hilfe, nahm den Desrderius in Pavia gefangen
und machte sich zum Könige von Italien. (Desid.
in's Kloster).
778 Krieg in Spanien. Gründung der spanischen
M arkl
Die vertriebenen span. Statthalter in Paderborn.
Hilfe gegen Ab derra hinan. Karl ist siegreich, er-
obert Saragossa und Pampelona; Rückkehr we-
gen Empörung der Sachsen. Ueberfall der Basken
im Thal Roncesvalles, Roland fällt, li) -—
Span. Mark zwischen Pyrenäen und Ebro.
g) Die künstliche Wasseruhr. Der Euphant Abulabaß. Karls &e-
gengeschenke Pferde und Hunde.
h) In den vielfachen Sagen über Karl und seine Helden spielt Ro-
land eine Hauptrolle. (Rolandslied).
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TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Karls Harun Karl Karl Karl_( Karl Karls Karlmanns
Söhne Karlmanns Karl Karl Karl Roland Karls Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Karls Karls Aachen Karls Bagdad Sachsen Worms Paderborn Sachsen Minden Bremen Karls Pavia Italien Spanien Paderborn Saragossa Sachsen Karls
C3
Neapel zur p a r t h e no p ä i s ch e n, die Schweiz zur
helvetischen Republik gemacht.
1798 Napoleons Zug nach Aegypten.
Er galt eigentlich den Engländern, die nach Eroberung
Aegyptens in Ostindien angegriffen werden sollten.
Zwar siegte N. bei den Pyramiden (Cairo) und
drang in Syrien ein, aber seine Flotte wurde durch
Nelson bei Abukir zerstört. (Dieser siel 1805 bei
Trafalgar, wo er die franz. Flotte schlug).
1799 Napoleon erster Cónsul.
Als sich 1798 eine zweite C oa lition gegen Frank-
reich gebildet hatte, k) war dasselbe im Kriege unglück-
lich. Erzherzog Karl drängt die Franzosen über den
Rhein, der russische General Suwarow vertreibt sie
fast ganz aus Italien. (Doch bald abberufen, da
Oestreich mit Rußland zersiel). Napoleon stürzt die
unfähige Directorialregierung, wird Confuí auf 10
Jahre, bald auf Lebenszeit.
1800 Napoleon schlägt die Oe streich er bei M arengo.
Durch diesen Sieg kam Italien wieder in die Hände
der Franzosen, während Moreau (Sieg bei Hohen-
linden) bis in die Nähe Wiens vordrang.
1804 Friede zu Lüneville.
Das linke Rheinufer an Frankreich abge-
treten. Die deutschen Fürsten werden durch Ein-
ziehung geistlicher Güter und freier Reichsstädte ent«
schädigt, g)
1803 (—14) Napoleon I., Kaiser der Franzosen.
Nach Entdeckung einer Verschwörung (Herzog von
Enghien erschossen) vom Senat zum Kaiser gemacht,
ließ er sich durch den Papst krönen, worauf er sich
selber zum König von Italien krönte, welches
sein Stiefsohn Eugen Beauharnais (Sohnseiner
Gemahlin Josephine) als Vicekönig erhielt.
1805 D r i t t e Coalition d u r ch Pitt. Schlacht bei
Austerlitz. Preßburger Friede.
Gegen Nap. verbünden sich England, Rußland,
Oestreich, Schweden. Für Napoleoir Baiern,
k) England, Rußland, Oestreich, Neapel, Türkei. (Friedrich Wilh.
Hi. neutral).
g) Preußen erhielt damals u. a. Münster, Paderborn, das Eichsfeld,
Nordhausen, Quedlinburg.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Karl Karl Suwarow Napoleon Napoleon Napoleon_I. Eugen_Beauharnais Eugen Josephine) Oestreich Oestreich Friedrich_Wilh Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Napoleons Ostindien Syrien Rhein Italien Italien Wiens Frankreich Italien England Schweden Baiern England Neapel Türkei Paderborn Nordhausen Quedlinburg
46
über ihn hinweg. Die Schweden unter Bernhard
v. Weimar siegen. Pappenheim fällt. Wal-
lenstein nach Böhmen, nimmt gegen den Kaiser
eine verdächtige Haltung an.
An die Spitze der Kriegsführung trat der schwe-
dische Kanzler Axel Oxenstiernav) und Bern-
hard von Weimar, die sich leider 1636 mit den
Franzosen (Kardinal Richelieu, der allmächtige
Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bündniß einließen.
Deutschland schrecklich verheert, besonders durch die
Schweden (Horn, Banner, Torstenson).
1634 Wallenftein auf kaiserlichen Befehl in Eger
ermordet. Die Schweden bei Rördlingen ge-
schlagen.
Hier siegte des Kaisers Sohn Ferdinand, vorzüg-
lich wegen Uneinigkeit Bernhards v. Weimar
und Horns.
1635 Friede zu Prag zwischen dem Kaiser und
Sachsen, welchem auch Georg Wilhelm von
Brandenburg b e i t r i t t.
Jetzt die furchtbarste Verheerung Norddeutschlands
durch die Schweden, welche Pommern eingenommen
hatten. Dazu noch die Pest.
1637—1657 Kaiser Ferdinand Iii.
(1640-1645) D I e Franzosen in S ü d de u t sch l a n d. El-
saß erobert.
Ihre bedeutendsten Feldherrn Cond« u. Turenne.
1648 Friede zu Osnabrück und Münster.^)
Frankreich erhält in diesem westfälischen Frieden
Elsaß (mit Ausnahme der freien Reichsstädte, z. B.
Straßburgs). Schweden bekommt Vorpom-
mern mit Rügen, Wismar, Bremen und
Verden. Brandenburg erh. Hinterpom-
mern mit Kamin, Magdeburg und Halber-
stadt.
Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst^ von der
Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz an Baiern überlassen.
v) Verwaltet die Regierung für Gustav Adolphs Tochter Christi ne,
welche später dem Thron entsagte und katholisch wurde,
v) In Münster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem
deutschen Reiche geschlossen.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Pappenheim Axel_Oxenstiernav Kardinal_Richelieu Ludwigs_Xiii Ludwigs Ferdinand Ferdinand Georg_Wilhelm_von
Brandenburg Wilhelm Ferdinand_Iii Ferdinand Friedrichs_V. Friedrichs_V. Gustav_Adolphs Gustav Christi
Extrahierte Ortsnamen: Weimar Weimar Deutschland Schweden Eger Bernhards Weimar Sachsen Norddeutschlands Schweden Frankreich Wismar Bremen Brandenburg Magdeburg Baiern Frankreich
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Schlesien und der Lausitz war nicht in diese Kreisverfassung
ausgenommen, da das Haus Oesterreich die unumschränkte
Herrschaft dieser Länder hatte. Auch Preußen und die Schweiz
waren dem Neichskammergerichte nicht unterworfen. In jedem
der zehn Kreise war ein Hauptmann mit einigen Räthen be-
stellt, um den Landfrieden zu überwachen und die Urtheile des
Kammergerichts zu vollstrecken. Sobald es nothwendig war,
bot dieser auch jedesmal die bewaffnete Mannschaft, das so-
genannte Kreiscontingent, auf. Durch diese und ähnliche durch-
greifende Maßregeln wurde die Ruhe und Ordnung dauerhaft
begründet. Es verlor aber Deutschland durch diese Eintheilung
in Kreise immer mehr an Einheit. In Frankreich hatte sich
rheinischen und schwäbischen Besitzungen der Habsburger. 2. Der
bayerische das Herzogthum Bayern, die Oberpfalz, das Fürstenthum
Neuburg, das Erzstift Salzburg u. a. 3. Der schwäbische das von
Friedrich Iv. zu einem Hcrzogthum erhobene Würtemberg, die Mark-
grafschast Baden; die Fürstenthümer Hohenzoilern, Liechtenstein, Fürstcn-
berg; die Bisthümer Konstanz und Augsburg; die Reichsstädte Ulm,
Hcilbronn, Reutlingen, Memmingen u. a. 4. Der fränkische die Bis-
thümer Bamberg und Würzburg; die Markgrafschaft Ansbach und
Baircuth; die Grafschaften Henneberg, Erbach, Wertheim u. a.; die
Reichsstädte Nürnberg, Schweinfurt u. a. 5. Der kurrheinische oder
nie der rheinische die Kur-Pfalz, die Erzbisthümer Trier, Köln, Mainz;
das Fürstenthum Nassau und die Grafschaft Isenburg. 6. Der ober-
rheinische die Bisthümer Worms, Speier, Straßburg u. a.; das
Herzogthum Pfalz-Zweibrücken nebst anderen zur Rheinpfalz gehörigen
Besitzungen auf dem linken Nhcinufer (z. B. Simmern); die Landgraf-
schaften Hessen (Darmstadt und Kassel); Leiningen, Salm u. a., ferner
die Reichsstädte Frankfurt, Wetzlar u. a. 7. Der niederrheinisch-
westfäli sche die Bisthümer Münster, Osnabrück, Paderborn, die Abtei
Corvay u. a.; die Herzogthümcr Jülich, Cleve, Berg; die Grafschaften
Oldenburg, Lippe, Waldeck u. a.; die Reichsstädte Aachen, Dortmund
und Köln. 8. Der ob er sächsische die Kurfürstentümer Sachsen und
Brandenburg; ferner Thüringen, Schwarzburg, Neuß, Anhalt, Mansfeld
und das Herzogthum Pommern. 9. Der ni edersächsifche die Her-
zogtümer Braunschweig, Mecklenburg, Laucnburg, Holstein; die Reichs-
städte Lübeck, Goslar, Magdeburg, Mühlhausen, Hamburg und Bremen.
10. Der b u r g u n d i sch e die österreichisch-spanischen Niederlande, Holland
und Belgien.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iv Friedrich Henneberg Cleve
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sie sich gegen das Interim und dessen Verfasser und verhöhnte
selbst den Kaiser in Bildern und Liedern. Ueber solche Ver-
wegenheit entbrannte des Kaisers Zorn. Er sprach die Neichs-
acht über sie aus und übertrug dem Kurfürsten Moritz die
Vollstreckung. Auf diese Weise bekam Moritz den erwünsch-
ten Anlaß und zugleich die Mittel, ein mächtiges Kriegesheer
aufzubringen, das er, sobald es Zeit sein würde, gegen den
Kaiser selbst zu gebrauchen entschlossen war. Er betrieb die
Belagerung höchst nachlässig, so daß es wohl scheinen mußte,
ein weit wichtigerer Plan, als die Eroberung der Stadt, be-
schäftige seine Seele. Während dieser Belagerung schloß er
in Verbindung mit dem Landgrafen Wilhelm von Hessen, dem
ältesten Sohne des gefangenen Philipp, und mit dem Mark-
grafen Ioh. Albrecht von Brandenburg, ein geheimes Bünd-
niß mit Heinrich Ii., dem Könige von Frankreich, der mit dem
Throne auch den Haß seines Vaters, Franz I., gegen den
Kaiser geerbt hatte. Zur Befestigung dieses Bündnisses trat
er sogar die Reichsstädte Metz, Toul und Verdun an Frank-
reich ab, als wären sie sein Eigenthum. Und als ihm end-
lich nach zehnmonatlicher Belagerung Magdeburg durch Ver-
trag übergeben ward, machte er im Geheimen mit den Bür-
gern gemeinsame Sache gegen den Kaiser. Auch ließ er seine
Truppen nicht auseinander gehen, indem er bald diesen, bald
jenen Grund vorschützte. Man warnte den Kaiser; allein die-
ser mochte keinen Verdacht schöpfen gegen seinen alten Freund
und Waffengefährten, den er mit Wohlthaten überhäuft hatte.
Wirklich wußte ihn auch Moritz durch die ausgesuchtesten Ver-
ftellungskünste zu täuschen. Er schrieb ihm ganz freundschaft-
lich, er würde erster Tage selbst zu ihm nach Jnnspruck kom-
men; er ließ sich dort sogar eine Wohnung miethen, ja er
reifete schon dahin ab, kehrte aber unter dem Vorwände einer
Krankheit bald wieder zurück. Endlich, als alles zur Ausfüh-
rung reif war; als der französische König Lothringen mit Krieg
überzogen und bereits die Städte Metz, Toul und Verdun
besetzt hatte; und als von der anderen Seite die Türken ver-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Moritz Moritz Wilhelm_von_Hessen Wilhelm Philipp Philipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Heinrich_Ii Heinrich Franz_I. Franz_I. Moritz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Verdun Magdeburg Lothringen