den meisten Raum zugebilligt erhalten, darnach diejenigen Lander,
welche durch politische oder commercielle Bedeutung hervorragen, also
Frankreich, Großbritannien, die beiden Indien, die Ver. Staaten, Bra-
silien u. a. ■— Insbesondere darf hier über Deutschland noch Folgen-
des bemerkt werden. Sowol seine natürl. als auch statist. Verhält-
nisse sind ausführlicher dargestellt worden, z. B. die ethnogr. Unter-
schiede, welche sich neuerdings so sehr bemerkbar gemacht, die indu-
striellen und commerciellen Zustände, soweit sie für Schüler faßlich
und nöthig sind, die Land- und Secwehrverfassung. Die bedeuten-
deren Bundesstaaten wird man genauer beschrieben finden. Auch dies
Mal hat das Kgr. Hannover die umfassendste Behandlung erfah-
ren, und ist auch auf die mit demselben zusammengrenzenden Länder
mehr Rücksicht genommen worden. Der Berf. hat es sich auch jetzt
nicht versagen können, seiner Heimat, dem Osnabrückischeu, und
insbesondere den orograph. Verhältnissen derselben einen vielleicht un-
verhältnißmäßigen Raum zuzuweisen, was ja wol weder einer Begrün-
dung noch auch Entschuldigung bedarf. — Soweit es ihm möglich
war, hat der Verf. überall die neuesten Zustände angegeben. In der
phys. Geographie ist er vorzugsweise dem trefflichen Lehrbuche v.
D. V ölt er (3 B>), in der polit. der 5. Aust, des Vo lg er scheu
Handbuches gefolgt. Doch standen ihm sehr viele zuverlässige
neuere Data zu Gebote, deren Fundorte nicht wol alle angegeben
werden können. Kundigen wird es nicht entgehen, wie z. B. aus
Humboldt's Kosmos I., Aus. der Natur und Centralasien, aus
Winderlich's Deutschland u.der Zeitschrift „Ausland" viel Neues
in das Büchlein übergegangen ist. — Auch in dieser Ausgabe ist vor-
zugsweise Bezug genommen auf Stieler's Schulatlas und auf
den W a n d a t l a s v. S y d o w, welcher nebst einem Handatlas von
ebendems. Verf. die wärmste Empfehlung verdient. — Eine Erläute-
rung der Abkürzungen dürfte wol unnöthig sein. — Der Verf. hofft
den reichhaltigen Stoff, welchen das Buch bietet, so gestellt zu haben,
daß jedem Lehrer in der weiteren Erörterung desselben genügend
freie Hand gelassen bleibt.
Osnabrück, im Mai 1850.
Kormort zur drittln Auflage.
¡38im bot Verbesserungen, die das Buch erfahren bat, soll hier nur
die Erweiterung der politischen Geographie, insbesondere der
von Preußen, Italien, Belgien, China, erwähnt werden.
Osnabrück, im November 1851.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Indien Deutschland Deutschland Italien Belgien China
18
die Sonne. — Die senkrecht auffallenden Sonnenstrahlen er-
wärmen am stärksten (am Aeq., zwischen den Wendekr.) ; je schräger
die Strahlen auffallen, um so geringer ihre Wirkung. — Thermometer.
d. Die Wärme bewirkt die Verdampfung des Wassers; die
Wasserdämpfe verbreiten sich in der Atmosphäre, werden, durch
kältere Luftschichten wieder zusammengezogen, zu Nebel, Wolken,
Regen, Schnee, Than. — Atmosphärischer Niederschlag. — Die
Verdunstung, am größten unter dem Aeq., nimt nach den Polen
hin allmälig ab. — Jährl. Regenmenge: unter dem Aeq. 90 —
100", Hinterindien 116", Hayti 120", Malabar 123", brit.
Guyana 157", Westghats 283v2" (größte); Italien 40 — 50",
Ndeutschland 23", Schweden 18".
c. Das Land erwärmt und erkaltet schneller als das Wasser.
Beide theilen ihre höhere Temperatur (Wärme) der Atm. mit.
— Auf dem Meere Nachts u. Winters eine höhere Temperatur, als
auf dem Lande. — Niedrigste Temp. kurz vor Sonnenaufgang.
6. Die warme Luft dehnt sich aus; dadurch wird sie dünner,
also auch leichter, als die kalte; sie steigt deshalb auf, und an
ihren Platz strömt, um das Gleichgewicht zu erhalten, die käl-
tere Luft. Daher Bewegung der Luft, Wind.
Fortwährendes Strömen der kälteren Luft (polarer Luftstrom,
unterer Passatwind) gegen den Aeq.; die erwärmte Luft steigt
erst auf (äquatorialer od. senkrechter Luftstrom, oberer Passatw.),
senkt sich dann allmälig nach den Polen zu und wird, der Erd-
rotation vorauseilend, für Europa zu Sw. und Wwind. — Der
untere Passat bleibt hinter der Rotation zurück u. wird in den
Aeq.-Gegenden Owind. — Beständige u. verändert. Winde. —
Land- und Seewind. — Windstille am Aeq.
8. 66. Bestände die Erdkugel aus einem einzigen, durchweg
gleichartigen Stoffe, u. hätte sie eine vollkommen ebene Oberfläche:
so würden die Isothermen (Jsotheren, Jsochimenen) ohne alle
Störung dem Aeq. parallel laufen, ferner der Aeq. die größte
Wärme, die Pole die größte Kälte besitzen (mathematisches Klima).
Zwar hangt das Klima wesentlich v. dem geograph. Breiten-
grade ab (d.h.je weiter ein Ort vom Aeq. entfernt, desto kälter);
indeß die Verschiedenheit des Absorptions- u. des Ausstrahlungs-
vermögens der Körper u. A. veranlaßt viele Störungen. Durch
das Zusammenwirken mehrer die Temperatur entweder erhöhen-
den od. vermindernden Ursachen entsteht das physische od.
wahre Klima. — Solche Ursachen sind:
1. Die Seehöhe eines Ortes. Die Temperatur vermindert
sich auch nach oben zu. — Schneeregion, Schneelinie
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Wendekr Hinterindien Guyana Westghats Italien Ndeutschland Schweden Europa
21
Die Wirkungen des Klimas.
§. 68. Vom Klima hangt das Vorkommen und Gedeihen der
Pflanzen u. Thiere, ferner die Lebensweise u. der Bildungsgrad
des Menschen ab. Jede Zone hat ihre ausgeprägten Eigenthüm-
lichkeiten, ihren besonderen Charakter. — Mit der abnehmenden
Wärme nimt auch die Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit der
Pflanzen u. Landthiere ab, während die Seethiere vollkommener
werden. Ebenso nehmen auch die Farben des Thierreichs an Stärke
u. Zahl allmälig ab, bis nur Weiß, Grau, Schwarz übrig bleiben.
Unabhängig vom Klima ist das Mineralreich; es ist in allen
Zonen dasselbe. Doch scheinen die wärmeren Gegenden vorzugs-
weise reich zu sein an edlen Metallen, Edelsteinen, dagegen die
kühleren an Eisen und Steinkohlen.
§. 69. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und
Klima, daher in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Cha-
rakteristische Pflanzen. Die Pflanzengeographie gibt die Ver-
breitungsbezirke an (Zonen, Regionen; — die Flora der
einzelnen Gegend).
1. Die heiße Zone besitzt die größten, schönsten, säst- und
gewürzreichsten, geringer Feuchtigkeit bedürftigen Pflanzen; sie ist
sehr reich an Gattungen und einzelnen Pflanzen. — Ungemeine
Üppigkeit und Streben aller Gewächse, z. B. der Farrenkräuter u.
Gräser, baumartig zu werden. Immergrüne Pflanzen. — Charak-
teristisch : die Palme, ferner Banane, Vanille, Cacao, Kaffee,
Zucker, Gewürze, Cactus, feine Hölzer, Schlinggewächse. — Man-
gel an saftigem, dichtem Rasen, außer der Regenzeit.
2. Die gemäßigte Zone. — Gräser (Cerealien) sind hier
die wichtigsten Pflanzen. *)
u. Die subtrop. Zone, mit immergrünen Laubhölzcrn, pracht-
vollen Blüten, aromatischen Gewächsen. Charakteristisch: Oel-
baum, Pomeranze, Ci tro ne, Kastanie, Feige, Mandel,
Lorbeer, Myrte; — Nahrungspflanzen: Waizen, Mais, Hirse,
Reis; — Mangel an Wiesen und dichten Wäldern.
6. Der kältere Theil der gemäßigten Zone. — Er hat vor-
zugsweise Sommerregen. — Die eigentliche Region der
europ. Getreide, großer dichter Wälder, des europ. Ob-
stes, trefflicher Wiesen. — Getreide: im S. vorherrschend
Waizen, im R. Roggen; außerdem überall Hafer u. Gerste
(diese letztere bis Nordcap). — Kartoffel. — Die Buchen-
*) Sn der nachfolgenden Darstellung wird vorzugsweise auf solche europäische
Producte des Pflanzen- und Thierreichs Bezug genommen, welche für die
menschliche Thätigleit von Belang sind.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
23
und Hund. — Zahlreiche dichtbesiedelte Seevögel. — Keine In-
letten und Reptilien.
Im Gebirgslande finden sich vorzugsweise kräftig entwickelte,
schlanke, muntere Thiere (Gemse, Steinbock, Lama, Adler, Kon-
dor); — im Sumpflande massenhafte, plumpe, schwerfällige
(Crocodill, Nilpferd, Rhinoceros, Elephant, Kröten), auch viele
Insetten und Amphibien.
Der Mensch.
8. 71. Nur eine Menschenart bewohnt die Erde. Verschieden-
heit des Klimas, der Beschäftigung und der Nahrung und andere
locale Verhältnisse haben auffallende Unterschiede hervorgebracht. —
Eintheilung nach geistigen u. noch mehr nach körperlichen Abwei-
chungen (Hautfarbe, Schädel- und Gesichtsbildung, Haar) in 5
Menschenracen: Kaukasier, Mongolen, Äthiopen, Amerikaner,
Malayen; — sie reicht aber nicht aus. — Unterabtheilungen:
Volksstamm oder Völkerfamilie, Völker, Geschlechter, Familien,
Individuum. — Das sicherste Merkmal der Stammverwandtschaft
ist die Sprache (indogermanische und semitische Völker).
Klimatische Einflüsse. — Die Bewohner der heißen Z.
in Folge der Hitze u. des natürl. Überflusses schlaff; ferner reiz-
bar, leidenschaftlich, tyrannisch. Dunklere Hautfarbe.—Die kalte
Z. hemmt den Menschen durch Kälte u. Mangel. — Der Bewoh-
ner der gemäßigten Z. an Leib und Seele der gesundeste und
tüchtigste. Er leidet nicht Mangel, kann aber ohne Arbeit nicht
bestehen. Im steten Ringen mit der Natur hat er sich geistig
am höchsten entwickelt u. ist zum Herrn der Erde geworden.—
Wohlthäter des Menschengeschlechts nur aus dieser Zone. — In
der heißen Z. nährt sich der Mensch fast ausschließlich mit vegeta-
bilischen, in der kalten mit animalischen Stoffen, in der gemäßig-
ten mit beiden. — Die Gebirgsvölker körperlich kräftiger, schlan-
ker, lebensfroher.
8. 72. Geistige Entwickelung des Menschen. Bildung,
Cnltur. — Natur- od. Urzustand der pseudo-paradiesischen
Völker in der heißen Zone, wo die Natur keine Arbeit fordert. —
Kulturstufen. Unterste: Jagd- u. Fischvölker; — zweite: No-
maden (patriarchalische Verfassung); — dritte: Ackerbau, als
nothwendige Grundlage aller ferneren Bildung. — Staatenbildung.
Handel, Gewerbe. — Kulturvölker.
Die Lebensweise, Beschäftigung und Entwickelung eines Volkes
ist abhängig von der gesammten Beschaffenheit seines Wohlstandes
hinsichtlich des Bodens, der Witterung u. s. w. — Ein Volk
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
24
ist um so culturfähiger, je ausgebildeter sein Wohn-
land ist. — Einfluß der Küstenentwickelung. — Abgeschlossene
große Hochebenen mit mangelhaften Flüssen, Gebirgsländer ohne
große Thäler, dürre Tiefländer, gleichförmige Witterung, natür-
licher Überfluß hemmen die Cultnr. — Am förderlichsten sind
Tiefländer, die mit lohnendem Boden und genügenden Flüssen
versehen sind u. mit einem ausgebildeten (thalreichen, bequem gang-
baren) Berglande und mit dem Ocean in vielfacher Verbindung
stehen; — daher sie die Sitze der Hauptculturvölker (Han-
del, Industrie, Künste, Wissenschaften). Das oceanische Europa.
§. 73. Staatseinrichtungen. — Staatsformen: 1. die
Monarchie, entweder a. als absolute oder b. als constitu-
tionelle mit landständischer Verfassung; — 2. die Re-
publik. — Gesetzgebende u. vollziehende Gewalt. Steuerbewilli-
gung. Verantwortliche Minister. — Gerichtswesen: Civil- u.
Criminalgerichte; Schwurgerichte; Appellation.
Förderungsmittel der Cultnr. — 1. Handel u. Ver-
kehr. — Verschiedenartigkeit der Erzeugnisse veranlaßt den Han-
del; Ausfuhr u. Einfuhr. — Geographische Entdeckungen; Kolo-
nien. — Austausch der Bildung. — Binnenhandel, auswärtiger;
Land- und Seehandel, Welthandel. Tausch mittel: Rohproducte,
Fabricate, Metall- und Papiergeld. — Beförderungsmittel
des Verkehrs: Fluß- und Seeschifffahrt, Canäle, Chausseen,
Eisenbahnen; Dampfkraft; — Posten; — Zeitungen; — optische
und electro - magnetische Telegraphen (submarine T.).
2. Schulwesen: Volksschule, Bürgerschule, Gymnasium, Uni-
versität. Fach - und Gewerbeschulen. — Einfluß der alten Kultur-
völker, Griechen und Römer, auf die heutige Bildung. Geschichte.
Geographie. Naturwissenschaften.
3. Buchdruckerkunst. — 4. Das religiöse Bekenntniß (Monothei-
sten, Polytheisten). — 5. Die Staatsform.
§. 74. Bevölkerungsverhältnisse. — Ureinwohner, Ein-
wanderer. — Reine u. aus verschiedenen Volksstämmen (Elementen)
gemischte Bevölkerung; Mischvolk. (Die europ.völkerwanderung).
— Bewegung des germanischen Volksstammes. — Absolute Volks-
zahl ; — Volksdichtigkeit, am größten in Handels- und Fabrik-
gegenden. — Die gesammte Bevölkerung der Erde wird
angenommen zu 900— 1000 Mill. Menschen; es sollen nämlich
wohnen in:
Europa 245 Mill. Afrika 150 Mill. Australien 2 Mlll.
Asien 454 „ Amerika 50 „
Dem religiösen Bekenntnisse nach finden sich:
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Bürgerschule Europa Afrika Amerika
81
b. Die westl. Wüste oder Sahel, meist mit sehr tiefem lockerem
Flugsands u. vielem Steinsalz (Baumaterial, Handelsartikel); doch
weit weniger arm an Oasen und bewohnbaren Stellen, als man
früher geglaubt. — Die Oberfläche besteht aus vielen einzelnen
Becken. — An ihrem Rande saugt die Wüste begierig viele Flüsse
ein; daher wol die bedeutenden unterird. Wasservorräthe; wo diese
durch eine Art artes. Brunnen zu Tage gefördert werden, ent-
wickelt sich alsbald eine üppige Vegetation (Datteln, Obst). Doch
scheint die südl. Hälfte auf ewig zur unbewohnbaren Wüste be-
stimmt zu sein. — Vor der ganz niedrigen atlant. Küste verändert.
Sandbänke u. heftige Strudel.
3. Der flache Sudan od. Nig ritien, 50—70 M. br., c. 700 I.,
— 41,000 Ihm., bis 1000' absol. H.; sehr heiß, aber reich bewässert,
gut bebaut und volkreich; — zw. Wüsten und Hochebenen, daher der
abgeschlossenste Theil von Mittelafrika.
§. 149. Gewässer. Die Hydrograph. Verhältnisse zwar nur
sehr unvollständig bekannt; doch ist Afr.jedenfalls sehr wasser-
arm. — Nur 2 Ströme leiten tiefer ins Innere hinein, Nil u.
Niger. Die Flüsse des südl. Hochl. durchbrechen die Randgebirgs-
landschaften in Katarrhakten; ihr sonst fahrbarer Unterlauf wird
in der trockenen Jahreszeit meist durch Barren vom Meere her
unzugänglich. — Im Biledulgerid und flachen Sudan verlöschen
viele Ströme.
I. Gebiet des Mittelmeeres.
I. Der Nil; dir. Abst. 330 M., Entw. 560 (in Aegypten 112),
Gebiet 32,000 Oidi. — Ohne alle Zuflüsse, also unausgebildetes Fluß-
system. — Drei Quellflüsse in sruchtb., gut cultivirten Thälern:
n. der Bahar el Abi ad od. weiße N., vielleicht v. Mondgeb.; —
b. der Bahar el Azreck od. blaue N., aus Habesch, durchfließt den
Tzana See, windet sich spiralförmig um sein Quellland u. vereinigt sich
b. Kartum mit dem Abiad; — c. der Tacazze oder Atbara, aus
Habesch, mündet unter 18° Nb.
Der vereinigte Fluß durchbricht sein mittleres Stufenland, Nubien,
in nicht sehr bedeutenden Katarakten, deren 10. u. letzter b. Assuan od.
Syene an der ägypt. Grenze. — Als ruhiger Strom durchfließt er dann,
anfänglich 9000' br., das 2-3 M. br., 750 s^M. umfassende Kultur-
land v. Aegypten, das ursprünglich wol ein Meerbusen gewesen. Unter-
halb Kairo durchschneidet er das von ihm mit geschaffene u. noch wach-
sende Delta in vielen Armen, von denen der von Rosette und der von
Damiette die tiefsten, der nach Alexandria führende Canal Mahmudieh
der wichtigste ist. — Periodische Ueberschwemmungen v. Juli bis Oct.,
in Folge der trop. Regengüsse in Jnnerafrika. — Allmälige Erhöhung
des Flußbettes u. des Thales. — Verfall der Canäle; — Wüstensand;
Abnahme der Ergiebigkeit.
Längs der Barbareskenküste nur unbedeutende Küstenfl., z. B. der
Schellif in Algier.
6
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
88
Ii. Die Sierra Nevsda v. Santa Maria, um 11° Nb.;
eine völlige Berginsel; erhebt sich plötzlich aus des Tiefebene des Mag-
dalenen Fl.; 18,000' u. = 100 Um.
B. Mittelgebirge.
I. Das Alleghany Geb. v. 33 « Nb. in Norichtung bis 63°
Nb.; durch die atlant. Küstenebene vom Ocean geschieden; reich an
Wald, Metallen, Steinkohlen. — I. Südl. Theil die Apa lachen;
mehre parallele Ketten, 1—3000' h., bis zum Queerthale des
Hudson. — 2. Mittlerer Theil, bis zum Durchbruch des Lorenz,
Bergland v. Neu England mit Washington B. 6200'. — 3. Das
Bergland v. Canada u. das wenig bekannte morastige, unwirthliche
Felsengebirg e v. Labrador.
Ii. Die Sierra Parime od. das Bergland v. Guyuna, zw.
Orinocco, Maranon u. Meer; v. unregelmäßiger Grundform; — Pic
Duida 7000'; — waldreich u. schön.
Iii. Das Bergland v. Brasilien, mehre nach N. streichende
Bergketten, bis 5000'. Breite, äußerst fruchtb. Flußthäler; tritt fast
durchweg, günstige Steilküsten bildend, ans Meer. Urwälder. Metalle.
Diamanten.
C. Tiefländer.
1. Nordamerika.
1. Die Flächen des arktischen A.'s, zw. dem Felsengebirge, den
schwarzen B., der Felsregion v. Labrador, der Hudsons B. u. dem Eis-
meer; — 100,000 lum. Im S. eine breite Region waldiger Klippen-
züge, dann eine bewaldete Sumpfregion; nördl. v. Missinippi-Churchill
Flusse bis ans Eismeer ein öder, waldloser, mit dichten Flechten be-
deckter Boden v. grobem, trocknem Sande.
2. Das Tiefland des Mississippi, zw. Cordill., schwarzen B.,
Allegh. u. meric. Golf; — 52,000 □ M. — Der O. die Region des
zusammenhängenden, aber freilich durch Ansiedlung schon vielfach ge-
lichteten Urwaldes, bis zu einer Linie v. Pittsburg über St. Louis
bis Natchitoches in Louisiana, jenseits welcher die grasreichen Savan-
nen od. Prairien sich ausbreiten, d. h. große von Urwald umgebene
Wiesenflächen mit 8—9' h., dickem Grase u. zerstreuten Hainen, ähnlich
großen Parks. Durchweg sehr fruchtbar u. sehr reich bewässert. Fort-
schreitende Colonisation. Büffel- u. Bisonheerden.
3. Die atlantische Küstenebene. Im N. des Hudson schmal,
steil, mit vielen trefflichen Häfen; — um Delaware u. Susquehannah
flaches, aber ausgezeichnetes Kulturland; — dann nach S. zu immer
breiter, aber voll Sumpf- und dürrer Sandstrecken, mit gefährlicher
Lagunenküste bis ans Sende v. Florida, doch auch mir außerordentlich
schönen Oasen.
4. Die ost-meri canische Küstenebene; sandig u. heiß; durch
-den Sand u. Schlamm der Flüsse u. des Meeres stets wachsend, daher
mit gefährlichen Barren.
5. Die Küsten ebene v. Mittel-A. — Die waldreiche Küste v.
Ouucatan mit der engl. Colonie Honduras. — Die heißfeuchte
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Maria Maranon C. Tiefländer Louis
bis_Natchitoches
Extrahierte Ortsnamen: England Washington Brasilien Nordamerika Pittsburg Louisiana Florida Honduras
95
der Ver. St. 1850 — 47% Mill. Dollars, — Ausgabe 43 Mill.
Doll.; — gemeinsch. Schulden fast 74 Mill. Doll. — Staatsschul-
den der einzelnen Staaten insgesammt fast 199 Mill. Doll., wovon
allein % auf Pennsylvanien; — keine Schulden die Staaten J\ß 2,
5, 6, 10, 13, 16, 27. —
Bevölkerung im I. 1850 — 23,138,254 E., — darunter sollen
sein: Anglosachsen 3% Mill., geborne Irländer 3, von irischer Ab-
kunft 4%, Deutsche 5%, Franzosen u. Romanen 3, — freie Far-
bige und Sclaven 3% Mill. — Freie Farbige c. 400,000, zwar
gesetzlich den Weißen gleichberechtigt, aber doch in sehr gedrückter ge-
sellschaftlicher Stellung. — Sklaverei nur noch in den südl. Staaten;
stets drohender Anlaß zu einem gefährlichen Streite zwischen den Staa-
ten. — Deutsche vorzugsweise in Pennsylv., Ohio, New Kork, In-
diana, Illinois; — über 500 Gemeinden, wo nur deutsch gepredigt
wird. — Indianer etwa % Mill. — Charakter des eigentl. »Ame-
rikaners«, »Aankee«: Entschlossenheit, Unternehmungsgeist, Erfindsam-
keit, große Thätigkeit; — Hauptprincip alles Handelns: to make
money. — Unbeschränkte Gewerbefreiheit. — Lynchgesetz. — Strenge
Sonntagsfeier. — Völlige Religionsfreiheit; unzählige Secten; —
Schwärmerei. — Schulwesen; Schulland.
Hauptbeschäftigung Ackerbau, im S. als Plan tag enwirthschaft.
— Gebaut werden: alle europ. Getreide, besonders im N. Weizen*),
im S. Mais; — Taback (vorzüglich in Louisiana, Virginien, Mary-
land);— Reis, in beiden Carolina; — Baumwolle, in allen südl.
Staaten (Haupthandelsartikel); —europ. Obst (getro cknete Äpfel);
— Zucker, Indigo. — Wein- u. Seidenbau. — Rindviehzucht im N.,
Schweinezucht am Mississippi. — Pökelfleisch u. Häute. — In-
dustrie jeder Art findet sich in fast allen Städten, besonders in Neu
England, reicht jedoch für den inneren Bedarf noch nicht aus. Der
Verbrauch von Baumwolle, im I. 1850 — 500,000 Ballen, hat sich
seit 1835 verfünffacht. — Der innere V erkehr wird im Allgem.
sehr erleichtert durch die Flüsse, im O. aber außerdem noch durch gute
Chausseen, Canäle, Eisenbahnen (5740 engl. M. in Betrieb). — Der
auswärtige Handel ist nächst dem engl, der ausgedehnteste.
Außer den Staaten noch Territorien od. Staatsgebiete ohne
selbständige staatliche Einrichtung u. Repräsentation im Congreß, was
Beides erst erworben wird, wenn 60,000 freie Bewohner über 25 Jahre
vorhanden sind.
Der Bundesdistrict Columbia mit der Hauptst. W ashingt on
25, — Sitz der obersten Bundesbehörden, Capitol.
I. Die Staaten des ehe mal. Neu England:
1. Maine: Portland 15,. 4. Rhode Island: Newport 10,.
2. Neu Hampshire: Concord 5,. 5. Connecticut: Hartfort 13,.
3. Massachusetts: Boston 130,. 6. Vermont: Montpellier 4,.
*) Die gezerrten Wörter bezeichnen die wichtigeren Ausfuhrartikel.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Carolina Massachusetts
Extrahierte Ortsnamen: Pennsylvanien Ohio Illinois Louisiana Mississippi England England Maine Portland Newport Boston Montpellier
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Ein fortlaufendes Gebirge an der O. u. Soküste (bis 155 0 Öl.)
bald unmittelbar am Meere, bald fruchtb. Küftenflächen Raum lassend;
— im S. 50, im R. etwa 25 M. br.; — v. höchst einfachem Bau,
mit wenigen hervorragenden Gipfeln;—Pässe sehr selten, dagegen viele
gefährl. Stromschluchten mit plötzlichen Überschwemmungen; — sehr gut
bewaldet u. mit vielen grasreichen kleinen He. versehen. — Im südlichsten
Theil, den austr. Alpen, der höchste Punkt, Kosciusko B., 640g.—
Auch an den übrigen Küsten sind hin u. wieder Geb. bemerkt worden.
8. 173. Gewässer. — Im Innern des Contin. die Rinnsaale
noch sehr unbestimmt; sie scheinen noch in der Bildung begriffen
zu sein. (Muthmaßlich dauerndes Emporsteigen des Cont., jährlich
um c. 4"). Kein Strom fortwährend schiffbar. — Den Flußlauf
bezeichnet im Sommer eine Reihe von Sümpfen u. Teichen, die
manchmal durch schmale, seichte Canäle verbunden sind. — Plötz-
liche Anschwellungen u. Überschwemmungen zu ganz unbestimmten
Zeiten. — Im Gebirge Durchbruchstäler mit Katarakten. — Die
Mündungen verschlammt, daher v. Meere aus schwer zugänglich.
— So sind die Flüsse Australiens vielmehr ein Hinderniß des
Anbaues u. Berkehrs; die Wege müssen auf Höhen angelegt werden.
Au der Ostküste, im S. des 25 0 B., zahlreiche u. im Unterlaufe
stets fahrbare Küstenfl. — An der Sküste: I.der Darling, welcher
sich mit Murray verbindet; beide sammeln die Gewässer des Sojnueren
u. münden in den Alerandrina See, der von S. kaum zugänglich; —
2. der Torrens, b. Adelaide.—- An der Wküste: der Sck w anen fl.,
b. Perth. — In die Sspitze des Carp. G. der Albertsfl. — Land-
seen scheinen zu fehlen.
8. 174. Klima. Im Allgem. oceanisches, mit mäßigen Gegen-
sätzen unter den einzelnen Jahreszeiten. — a. Der nördl. Theil
hat ein gemäßigtes Tropenklima, mit ungesunder Regenzeit u.
meist sehr trockenem Sommer; oft Dürre, da der Thau nicht ge-
nügt. Der kühlste Monat noch -ss 23 0 C. — b. Der südl. Theil
liegt in der subtrop. Z. — In Oaustr.: im Winter, der an-
genehmsten Jahreszeit, an den Küsten nie Schnee, selten Eis, der
kühlste Monat, Juli, im Mittel-j- 11 °C.; — im Sommer meist
drückende Hitze, oft anhaltende Dürre; heiße Landwinde (bis
50 " C.), jährlich höchstens 2—3 Mal, nicht über 10 Stunden,
verhindern die Wolkenbildung. — Milder u. als sehr lieblich wird
das Klima v. S. u. Wauftralien geschildert. — Im Allgem. ist
das austr. Klima sehr gesund und ausländ. Pflanzen u. Thieren,
sowie den Ansiedlern sehr günstig. Endemische und epidemische
Krankheiten unbekannt.
§. 175. Pflanzenwelt. — Einheimische: große Einförmigkeit,
da einige wenige Geschlechter vorherrschen; — honigreiche Blüten, aber
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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wenig eßbare Pfl.; — die Wälder v. düsterem Ansehen, da die Blätter
ohne frische grüne Farbe «.meist eine lederartige.fortsetzung der Rinde
sind; — regelmäßiger Wechsel der Rinde anstatt des der Blätter. —
Wälder von Gummibäumen, Akacien. — Gutes Bauholz. — Flachs
u. Indigo wild; viele Grasarten. — B. Eingeführte: sämmtl. europ.,
anierikanische u. a. gedeihen vortrefflich, z. V. Getreide, Obst, Wein,
Taback, Maulbeer.
§. 176. Thierw elt. — Arm an Säugethieren; nur Beutelthiere,
Känguruh u. Känguruhratte, der dachsähnliche Wombat, Stachelschwein
(auf der Känguruh I.), — der Tingoe od. wilde Hund, das einzige
Raubthier, doch zähmbar. — Reich an schön gezeichneten Vögeln, arm
an Singvögeln; z. B. der straußartige Emu, ohne Schwanz, u. Flügel,
mit borstigen Federn; der schwarze Schwan; Hühner; Fasanen; Papa-
geien. — Giftige Schlangen. — Walfisch, Robben, Delphin. — Alle
europ. Hausthiere gedeihen vortrefflich, besonders Schafe (an 12 Will.
Stück). Wilde Rinderheerden.
§. 177. Mineralreich. — Saustr. besitzt sehr ergiebige Blei-,
Kupfer- u. Eisenminen; außerdem Silber, Gold, Braunstein, Graphit,
Schwefel, Salz, Halbedelsteine; — Oaustr. bedeutende Steinkohlenlager;
— unweit Bathurst neuerdings sehr ergiebige Goldminen entdeckt.
§. 178. Bevölkerung.— Die Urbevölkerung, schwärzliche M a-
layen od. Australneger, roh und stumpf, ohne alle staatliche Ein-
richtung, zieht sich vor den Weißen in das unwirthliche Innere zurück,
wo sie aus Mangel verkommt. Bildsamer u. zuthunlicher sind die hell-
farbigeren Inselbewohner. — Die europ. Bevölkerung (seit 1788),
meistens Engländer, im S. auch Deutsche, beträgt über 300,000. —
Strafkolonien.
Der Cont. ist mehr für Viehzucht, als für Ackerbau geeignet, obwol
auch letzterer mit gutem Erfolg betrieben wird. Üppige Bergweiden,
weitläuftig stehende und daher gut begraste Hochwälder. Das Innere
uncultivirbar.— Haupt ausfuhrprodukte: Schafwolle (1849—36 Mill.
Pf. nach England), Fleisch, Häute, Metalle, Getreide, Gummi, Baum-
rinde als Gerbestoff, — Wein nach Kalkutta. — In Neusüdwales be-
deutende Industrie, in Saustr. nicht unerhebliche Anfänge. — Pro-
jectirte Dampfschifflinien: !. v. Southampton über Suez, Singapur,
Batavia, durch Torres Str. nach Sidney (13,288 engl. M., in 60 Ta-
gen) u. weiter bis Port Nicholson auf Neuseeland (im Ganzen 14,488
M.) — oder: 2. v. Southampton über Panama nach Port Nicholson
(11,500 M.) u. Sidney (12,700 M.). — Ein Segelschiff gebraucht bis
Sidney 4—5 Monate.
I. Kolonie Neusüdwales od. Oftaustralien, — im I. 1849
— 246,000 E. — Steinkohlen, Industrie, gute Häfen und lebhafter
Handel. Bedeutende Viehzucht; 1846 — c. 7 Mill. Schafe, 1% Mill.
Rinder, 82,000 Pferde. — Sidney am Pt. Jackson, H., 38, E.;
gegründet 1788 mit 1011 Menschen, worunter 756 deport. Verbrecher.
— Paramatta 10,. Windsor 6,. — Im So. der Distrikt Port Phi-
lipp (32, E.) mit der 1839 gegründeten, blühenden Kolonie Australia
Felir, wo Melburne Ii,.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Nicholson Jackson
Extrahierte Ortsnamen: Braunstein Bathurst England Kalkutta Neusüdwales Saustr Southampton Singapur Batavia M. Port_Nicholson Neuseeland M. Southampton Panama