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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 25

1912 - Breslau : Hirt
7. Das Gradnetz. 25 Mitteleuropäische Zeit. Der verschiedene Gang der Uhren führte zu mancherlei Unzuträglichkeiteu. Reiste z. B. jemand in westöstlicher Rich- tuug, so mußte er, um die richtige (natürliche) Ortszeit zu haben, seine Uhr fortwährend vorstellen. Reiste er nach W, so war ein stetiges Zurückstellen nötig. Man kam deshalb überein, für Mitteleuropa (Deutschland, Skandi- navien, Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Österreich-Ungarn, Italien, Serbien und die westliche Türkei) eine Einheitszeit einzuführen. Nun bilden 15" immer einen Stundenstreifen, d. h. ein vom Nordpol zum Süd- pol reichendes Gebiet, dessen Ostgrenze eine Stunde frühere Zeit hat als seine Westgrenze. Da Mitteleuropa fast geuau in einen Stundenstreifen fällt, so hat man als Mitteleuropäische Zeit die natürliche Zeit be- stimmt, die auf dem über Görlitz sstargard) gehenden 15. Grade gilt. Dieser Grad verläuft etwa in der Mitte des Stundenstreifens. An der Ost- und der Westgreuze des Deutscheu Reiches zeigen Ortszeit und Mittel- europäische Zeit einen Unterschied von je einer halben Stunde. Bei der Post wird den Beamten die genaue Zeit jeden Morgen um 9 Uhr tele- graphisch übermittelt.

2. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 174

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 174 — Erzeugnisse gelangen zur Ausfuhr? (Handel mit Deutschland.) Dazu besitzt das Land auch bedeutende Bodenschätze (Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Salz, Schwefel, Kohlen u. a.), aber allen Ver- suchen der Europäer, den Mineralreichtum des Landes zu er- schließen, wurde mit offener Ablehnung vonseiten der marokka- nischen Regierung entgegengetreten. — Marokko ist heute der Wetter- Winkel Europas. Die Hoffnungen, welche die Mächte auf die Algeciras-Konferenz setzten, haben sich nicht erfüllt. Die Unruhen im Innern veranlaßten zunächst Frankreich, dann das begreiflicherweise

3. Für Präparandenanstalten - S. 129

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 129 — durch den Rhein-Marne-Kanal mit dem Rhein und durch den Kanal von Burgund mit der Saöne und Rhone ver- bunden. Die Rhone steht sodann vom Doubs aus durch den Rh ein-Rhone-Kanal mit dem Rhein und durch den Mittel- kanal (canal du centre) von der Saöne aus mit der Loire in Verbindung, und der Süd kanal (canal du midi) verbindet die Garonne mit dem Mittelländischen Meer. Bewohner. Über 900/0 der Bewohner sind der Nationalität und der Sprache nach Franzosen. Von den übrigen sind etwa l/z Belgier (im N), ein zweites Drittel Italiener (im S); die übrigen sind Deutsche (90000), Spanier, Schweizer, Briten. Der Religion nach gehören 98% der Bevölkerung der römisch-katho- lischen Kirche an; die übrigen sind Reformierte und Juden. Landwirtschaft (Acker- und Gartenbau sowie im N und Nw die Viehzucht) und gewerbliche Tätigkeit sind die beiden Haupt- beschäftigungen der Bewohner. Mehr als die Hälfte des Bodens ist Acker- und Gartenland, das, fleißig und sorgsam be- baut, besonders Weizen, Wein, Obst und Oliven erzeugt. Die Erzeugnisse des Gewerbsleißes (Seiden-, Leinen-, Woll- und Baumwollwaren, Spitzen, Uhren, Schmucksachen) stellen Frankreich in die Reihe der ersten Industrieländer Europas (England, Deutschland, Belgien); hervorragend ist Frankreich seit langem in allen Zweigen des Kunstgewerbes. Wein, Ol, Rohseide, Seiden- waren, Luxus- und Modewaren sind Frankreichs hauptsächlichste Ausfuhrgegenstände. Staatenkundliches. Frankreich ist seit dem 4. September 1870 Republik. Es ist so groß wie das Deutsche Reich (536000 qkm), hat aber nur etwa 40 Mill. Einwohner, 74 auf 1 qkm. Seine auswärtigen Be- sitzungen sind zusammen 2l/2 mal so groß als die Deutschlands; die be- Äeutendsten Kolonien sind die afrikanischen. Frankreich ist nach England der größte Kolonialstaat. Städte in Frankreich? Das Königreich Belgien. Lage und Grenzen. Mit welchen Teilen Mittel- und Süddeutsch- lands liegen N- und S-Grenze ungefähr unter einer Breite? Bestimme die Grenzen! Welcher Form nähert sich das Kartenbild? Belgien umfaßt den nw-sten Teil des deutschen Mittelge- birges und die fw-ste Fortsetzung des Norddeutschen Tieflandes bis in die Nähe der Straße von Calais. Oberflächenbild. Die Folge des Bodens ist im allgemeinen dieselbe wie in Norddeutschland. Man unterscheidet von So nach Nw Hoch-, Mittel- und Niederbelgien. Den Hauptteil von Hochbelgien bilden die Ardennen. Diese sind gleich dem Rheinischen Schiefergebirge ein flaches, von gewundenen, zum Teil tief eingeschnittenen Tälern bestehendes Hochland. In der sö-en Hälfte ist es mit Heiden und Hochmooren bedeckt, weiter nach Nw eignet es sich besser zum Anbau. Die N-Grenze ist die Sambre-Maas-Linie. An dieser Grenze Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 9

4. Europa und Amerika - S. 76

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 177 ______ _ Die Republik Frankreich. 76 3. Ter Schweizer Iura (§ 154, 3) gehört mit seiner hochflächenartigen, dürren Westabdachung zu Frankreich. Im Norden windet sich der Doubs (du) zwischen den Falten hindurch. Im Südeu bricht die Rhone zwischen Jura und Alpen durch, ebenfalls in tiefer Schlucht. Bewässerung. 177 Ausgabe: Sprich an der Hand der Karte über die 4 großen fran- zösischen Flüsse (Aussprache: garünn, loär, ßähn, rön, ßön, bü), z. B. Quelle, Richtung, Nebenflüsse usw. — Frankreich hat etwas weniger schiffbare Flüsse, aber weit mehr Kanüle als Deutschland' der Verkehr darauf ist jedoch geringer. Was verbindet der Südkanal (Canal du Midi), der Rhein - Rhone-, der Rhein - Marne - Kanal, der Canal du Centre und der Burgundische Kanal? An der Ri- viera liegt nahe der italienischen Grenze das selb- ständige kleine Fnrstentummona- co, mit der „Spiel- Hölle" Monte Carlo, in para- diesischer Lage (s. Abb. § 177). Ii. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen. 178 1. Tie Franzosen sind als Volk zusammengeschmolzen aus Kelten (Galliern), Römern und Germanen (Franken, daher „Frankreich). Sie bilden völkisch und kirchlich fast ganz eine Einheit; alle sind römisch-katholisch. Schulbildung immer noch geringer als bei uns, siehe § 115c! Geringe Bevölkerungszunahme: Von 1850—1910 nur 3 Mill. (Deutschland fast 30 Mill.!) i) 1890—91 mehr Sterbe- als Geburtsfälle! — Die Franzosen, namentlich die Großstädter, gelten für höflich, liebenswürdig, witzig, gewandt; aber auch für eitel und prahle- risch. Leicht begeistert, kämpften sie im Drange nach Rnhm oft heldenmütig, aber ohne zähe Ansdaner. Politisch unruhig; seit 1789 wurde die Verfassung 11 mal geändert! — Die Fran- zosen sind tonangebend in den Dingen des Geschmacks und der Mode. — Der französische Bauer gilt für ruhig, friedfertig, fleißig und sparsam. Frankreich ist seit 1870 eine Republik; an der Spitze steht ein auf 7 Jahre gewählter Präsident. Einteilung in 86 Departements. [2. Wirtschaftliches, a) Landwirtschaft. Der Wert der gesamten Bodenerzeugnisse, also einschließlich Wein, ist erheblich geringer als in Deutschland. An Getreide z. B. erzeugt Frank- reich 16, Deutschland 25 Mill. t; Hauptgetreide Weizen. Erstes Weinland der Erde (zeitweilig von Italien erreicht). Die Weineinfuhr ist aber oft größer als die Ausfuhr; die Fran- zosen sind also ein wein-, wie die Deutschen ein biertrinkendes Volk. — Hervorragende Ölbaum- zucht in der Provence; zwar weniger, aber weit besseres Ol als in Italien und Spanien.— Waldbestand nur 16% (Deutschland 26). x) Leider macht sich in Deutschland jetzt auch ein Umschwung geltend: 1878 kamen auf 1000 Einw. in Deutschland 43 Geburten, 1908 nur noch 33; in Berlin kamen 1876 auf 1000 Einw. 47 Geburten, 1904 nur noch 24! Warum ist das sehr bedenklich für unsere Zukunft? Abb. § 177. Monaco. Mach einer Photographie der Photoglob-Co, in Zürichs

5. Europa und Amerika - S. 93

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
93 § 193 lartb die reformierte. Irland ist überwiegend römisch-katholisch. — Die Schulbildung steht gegen) die deutsche noch zurück (s. Tabelle §115c). d) Verfassung. Im „Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland" ist die Königs- macht stark beschränkt durch das Oberhaus (House of Lords) und namentlich durch das Unter- Haus (House of Commons). [2. Wirtschaftliches. England ist die erste Handelsmacht, neben Deutschland der erste Industriestaat, ferner das erste Kolonialreich und die erste Seekriegsmacht der Welt (Ursachen?). a) Landwirtschaft vernachlässigt, Ackerland auf 24% des Bodens zurückgegangen (Deutschland 49, Frankreich 56%), 2/3 des Landes liegen als Weiden und Wiesen; kaum noch ein eigentlicher Bauernstand vorhanden, fast nur Pächter reicher Lords; infolgedessen gewaltige Getreideeinfuhr (Brotkorn fehlt für 220, in Deutschland für 50 Tage im Jahre). Waldbe- stand kaum 4% (Deutschland 26). Die hochstehende Viehzucht (Vollblutpferde, Mastvieh) genügt bei weitem nicht dem Fleischbedarf. — Fisch- ausfuhr 90 Mill. Mk. (Deutschlands Fischeinfuhr 70 Mill. Mk.). b) Bergbau. Die Kohlengewinnung wird uur von der der Vereinigten Staaten übertroffen, die Roheisengewinnung nur von dieser und von der Deutschlands. Nenne die wichtigsten Kohlen- und Eisen- lager nach Abb. § 193! Kupfer- und Zinnerzeugung die größte in Europa. c) Industrie in jüngster Zeit von der deutscheu um ein Geringes überslügelt. Die Ausfuhr an Webe- erzengniffen ist allerdings fast 3 mal so groß wie die deutsche (die für Baumwollwaren allein 6 mal so groß), aber in der Ausfuhr an Metall waren hat Deutschland hente einen Voriprnng von 100 Mill. Mk. (1440 gegen 1340 Mill. Mk.) und in der Gesamt- summe aller übrigen Industrien ergibt sich für Deutsch- land eine Aussuhr von 1400 Mill. Mk., für Euglaud ein Fehlbetrag von 650 Mill. Mk. (Zucker, Papier, Leder). — Mehr Schiffbau als alle übrigen Länder der Erde zusammen. — Die Hauptplätze für die ein- zelnen Industriezweige siehe oben! d) Handel. Die Handelsflotte ist ^/-.mal so groß wie die deutsche, so groß wie die französische. Handelsumsatz (1911) 25 Milliarden Mk. (Deutschland 19, Verein. Staaten 15, Frankreich 14). Die Hauptverkehrs- länder für England sind 1. seine Kolonien in ihrer Gesamtheit (V4 des Um- satzes), 2. die Vereinigten Staaten, 3. Deutschland, 4. Frankreich. Haupt- ausfuhr: Baumwollwaren, Kohlen, Eisenwaren, Maschinen, Wollwaren. Hanpteinfnhr: Getreide, Baumwolle, Fleisch, Holz, Wolle, Butter, Zucker. Der Handel mit Deutschland steht für England (wenn wir die Kolonien einzeln zählen) an zweiter Stelle (Vereinigte Staaten, Deutschland, Britisch- Indien, Frankreich, Australien). Für nnsern Handel steht England an erster Stelle. Stelle nach der Skizze auf der Innenseite des hinteren Deckels fest: Was bekommen wir aus England, was England von uns? Die englische Kriegsflotte war 1905 fast 4 mal, 1908 fast 3v2mai, ist aber jetzt nur noch 2^ mal so stark wie Deutschland. Im Jahre 1913 werden besitzen: England 86 Linienschiffe und große Kreuzer, Deutschland 40, Frankreich 34. ] Abb. §193. Die wichtigsten Kohlen- und Eisenlager in Großbritannien.

6. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 4

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
4 Uberschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. f) Die deutsch-russische Greuze unterlag vielen Schwankungen, beson- ders durch die 3 Teilungen Polens. Sie ist völlig ofseu und begünstigte daher das Vordringen der deutschen Kolonisatoren weithin gegen £)., so daß heute zahlreiche deutsche Sprachinseln Polen und die russischen Ostseeprovinzen durchsetzen. Neben den beiden Hauptlinien Eydtkuhnen—petersburg und Thorn—warschau—moskau verbinden die Nachbarländer auch die gemeinsamen Ströme Weichsel und Memel, und so hat Deutschlands Handel mit Rußland seit 1911 sogar den mit England und den Bereinigten Staaten Übertrossen und steht jetzt an erster Stelle: (2370 Mill. M., darunter 1679 Mill. M. Einsuhr). g) Die deutsch-dänische Grenze, obwohl politisch lange Zeit ein Gegenstand heftiger Kämpfe (1848, 1849,1850, 1864), ist wirtschaftlich ohne erheblichen Belang. Ii) Die deutsche Westgrenze kann vom Nordende des Wasgenwalds an als offen gelten. Auch der südliche Teil der Westgrenze hat 4 natürliche Tore: 1. das Moseltal von Koblenz nach Metz, 2. die Senke von Kaiserslautern durch die Vorderpfalz uach Saarbrücken und Metz, 3. den Zaberner Steig, den Rhein-Marne-Kanal entlang von Straß- bürg nach Nancy, Toul, Chalous s. M., 4. die Senke von Belfort oder die Burgundische Pforte (mit dem Rhein-Rhone-Kanal). Die politische Spannung seit 1870 behindert eine lebhaftere Handelsentwick- lung zwischen Frankreich und Deutschland. Trotz des Produktenreichtums beider Staaten folgt Frankreich in den wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu den europäischen Staaten erst an fünfter Stelle nach Rußland, den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Österreich-Ungarn (1911: 1123 Mill. M.) Von großer wirtschaftlicher Bedeutung erscheint die Grenze gegen Bel- gien und Holland. Beide Länder ziehen, weil Westdeutschland und dem Atlan- tischen Ozean näher gelegen als die deutscheu Küstengebiete, die Aussuhr der gewerbetätigsten Provinzen Deutschlands mit Macht nach der Rhein- und Schelde- mündung, nach Rotterdam und Antwerpen. Deutschlands Seegrenze. Die Seegrenze nimmt 1270 km, d. i. etwa ein Viertel der Landgrenze des Reiches ein. In dieser Hinsicht ist Deutschland eine Art Mittel- stellung angewiesen zwischen den überwiegend kontinentalen Staaten des O., Ruß- land und Österreich-Ungarn, und dem insularen England wie dem halbinsulareu Frankreich im W. Ii. Die geographische Lage des Deutschen Reiches. 1. Teutschland als Herzland Europas. Das Deutsche Reich liegt inmitten des europäischen Kontinents. Drei Gro^- mächte und fünf Kleinstaaten umgrenzen es. (Nenne sie!) Nur ein Randmeer, die Nordsee, trennt Deutschland von England, dem industrie- und handelsreichsten Lande der Erde, nur schmale Meeresstraßen (Welche?) und ein Binnenmeer, die Ostsee, scheiden es von den skandinavischen Königreichen. Der Alpenwall bildet zwar eine hohe natürliche Grenzmauer gegen das an Naturerzeugnissen reiche Italien, aber

7. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 100

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
100 Die Besitzungen d. fremden Kolonialmächte im Vergleich zu den deutschen Kolonien. Im ganzen sind für die englische Kolonialpolitik folgende Gesichtspunkte kenn- zeichnend: Möglichste Schonung der verschiedenen Eigentümlichkeiten der Eingeborenen und frühzeitige Verleihung politischer Rechte, ja vollständiger Selbstverwaltung (Süd- afrika!) an sie; dann mustergültige Umsicht, planmäßiges Vorgehen und durchgreifende Tatkraft. 2. Den zweiten Platz unter den Kolonialmächten Europas nimmt Frankreich ein, freilich erst in weitem Abstand von England. Zwar hatte Frankreich schon im 18. Jahrhundert ansehnliche Kolonialgebiete erworben, so in Amerika Unterkanada und Landstriche am Mississippi, in Asien Teile von Ostindien. Es hat sie indes fast alle noch im gleichen Jahrhundert im Kampf mit England eingebüßt. Die zweite Kolonialperiode Frankreichs beginnt mit der Eroberung Algiers seit 1830. Es hat seither fast den ganzen Nordwesten Afrikas an sich gebracht. Insbesondere sind Algerien und Tunis unter der französischen Verwaltung Länder mit blühendem Wohlstande geworden; zudem bilden sie durch ihre Lage eine zweifellose Stärkung der französischen Machtstellung im Mittelmeer. Auch Marokko steht unter franzöfi- schem Einfluß. — Das zweite Kolonial-Hauptgebiet Frankreichs ist Französisch- Hinterindien, ein Reich von der doppelten Größe Preußens mit 18 Mill. Einw.; dazu kommt die große Insel Madagaskar. Der gesamte Kolonialbesitz Frankreichs ist etwa 20 mal so groß wie das Mutterland und übertrifft dieses auch bedeutend in seiner Bevölkerungszahl; er zählt 50 Mill. Einwohner. Der Stillstand Frankreichs in der Bevölkerungszunahme erschwert eine stärkere Verbreitung französischen Volkstums und auch eine raschere Kultivierung der Kolonien. Als Kolonialmächte zweiten Ranges können gelten: Belgien, Portugal, die Niederlande und das Deutsche Reich. Ihr Kolonialbesitz schwankt zwischen 2—2,6 Mill. qkm. Größere Unterschiede bestehen hinsichtlich der Einwohnerzahl. In dieser Beziehung nehmen die 1. Stelle die niederländischen Ko- lonien ein mit nahezu 40 Mill. Holland besitzt in seinem Kolonialreich noch heute eine Quelle kräftig pulsieren- den Lebens und kann sich in seinem kolonialen Betrieb unmittelbar neben die Groß- mächte stellen. Portugal hat Brasilien verloren, aber die Reste seiner indischen Herrschaft und besonders sein gesamtes afrikanisches Besitztum bis heute zu bewahren vermocht; seine Kolonien weiter zu entwickeln, ist es jedoch nicht imstande gewesen. Der Kongo st aat, nunmehr belgische Kolonie, hat sich unter der Führung des Königs von Belgien wirtschaftlich bedeutend gehoben. Nur Bruchteile von der Größe des Mutterlandes besitzen die Königreiche Italien, Dänemark, Spanien und die Vereinigten Staaten. Italiens Außengebiet beschränkt sich auf einen heißen Küstenstrich am Roten Meere, die sog. „erythräische Kolonie"; dabei hat Italien die stärkste Auswanderung und doch auch die größte Bevölkerungszunahme. Sein natürliches Kolonialgebiet, die gegenüberliegende Küste Afrikas, rissen die Franzosen an sich, nur Tripolis ist italienische Interessensphäre. Dänemark ist daran, seine letzten überseeischen Besitzungen, die westindischen Inseln St. Thomas und St. Croix, zu veräußern. Spanien, ehemals die gewaltigste Kolonialmacht der Erde, nennt heute nur noch wenige westafrikanische Inseln und Küstenstriche sein eigen. Geringe Wirtschaft- liche Veranlagung der spanischen Nation und falsches Regierungssystem haben dieses Ergebnis verursacht. Die Vereinigten Staaten von Amerika verfügen vorerst allerdings nicht über ausgedehnte Kolonialgebiete, aber ihre Besitzungen stellen wichtige Stützpunkte ihres

8. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 1

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Europa. (10 Mill. qkm, 420 Mill. Simu., 42 auf 1 qkm.) Europa bildet die Mitte der Landhalbkugel (siehe Teil I). Es erscheint wie eine Halbinsel Asiens. Natur (Größe, Küsten- gliederung, Aufbau des Bodens, Bewässerung, Klima, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt) und Geschichte kennzeichnen Europa jedoch als selbständigen Erdteil. Die Schweiz. (41000 qkm — Brandenburg, 3^ Mill. Eimv,, 85 auf 1 qkm.) Die Schweiz liegt im Südwesten Mitteleuropas zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich. Die Grenzen werden gegen Deutschland von Jura, Rhein und Bodensee, gegen Österreich-Ungarn von Rhein, Rhätikon, Ötztaler und Ortler- Alpen, gegen Italien von Walliser, Tessiner oder Leponti- nischen, Luganer und Bernina-Alpen, gegen Frankreich von Jura und Doubs gebildet. Rhein und Bodensee müssen mehr als Verbindungen statt als trennende Scheiden zwischen der Schweiz und Deutschland angesehen werden. Der Jura im Nordwesten der Schweiz bildet gegen Elsaß- Lothringen einen natürlichen Wall, der aber im Handelsverkehr keine schroffe Scheidewand darstellt. So kann mau also die Grenze gegen Deutschland im allgemeinen als eine offene bezeichnen. Von Norden kamen die Deutschen in die Schweiz, und diese blieb ein 'Glied des Deutschen Reiches bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Mit Deutschland ist daher die Schweiz noch heute am engsten verbunden. Nirgends wird die Schweiz vom Meere berührt. Sie ist also ein ausgesprochener Vinnenstaat und weist als solcher andere Lebensbe- dingungeu auf als Staaten von ähnlicher Größe, welche an das Meer grenzen, wie die Niederlande und Belgien. So sind z. B. die Einfuhr von Rohstoffen und die Ausfuhr von Erzeugnissen schwierigere als in Ländern, die am Wettbewerb auf dem Meere teilnehmen und Kolonien gründen können, Handels- und Kriegsflotten besitzen (vgl. auch England, Deutsch- land u. a.). Wenn die Schweiz trotz der Ungunst der Lage in ihrer Wirt- schaftlichen und geistigen Kultur dennoch auf der Höhe steht, so ist Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Ii. 1

9. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 202

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 202 - Lande keine frstliche Tafel halten knne, dagegen aber ein Rittmeister oder Hauptmann aus einem Quartier so viel zu genieen htte, da er sich mehr denn frstlich traktieren knne, ohne was er zuzeiten an groen Summen wegschicke. Auch, wie in tyrannischer und barbarischer Weise wider die armen Leute mit Prgeln, Brennen und Plndern vorgegangen werde, und wie endlich durch Ent-ziehung notdrftiger Lebensmittel die bekmmerten Leute mit unnatrlicher Speise, als mit Trebern, Knospen von den Bumen und Gras, sich zu sttigen gezwungen werden. 123. Beschlu der deutschen Expedition in der schwedischen Reichsrats-sihnng vom 3. November 1639. Quelle: Ratschlag" des Reichsrats vom 3. Nov. 1629. bersetzung: G. Droysen), Gustav Adolf. Leipzig 1870. Bd. 2. 6. 3436. 1. Man wei, da der Kaiser einen unauslschlichen Ha gegen Schweden trgt; nicht allein in dem Fundamentalvorsatz aller Papisten, alle Evangelischen auszurotten, sondern auch in dem alten brennenden Verlangen des Hauses Oster-reich nach der Universalmonarchie 2). Drei Mchte allein erkennt es in der Lage, das zu verhindern: Frankreich, Holland, Schweden. Die Niederlande hat es so--lange vergebens angegriffen; nun sucht es mit ihnen und den anderen Nachbarn Frieden zu machen und denkt nur an den Krieg mit Schweden, wie alle seine Vornehmen in der letzten Zeit beweisen. Ja, es besteht bereits tatschlich Krieg mit ihm zu Wasser und zu Land. Zwar bemhen sich Dnemark und Branden-brg fr Verhandlungen und Vergleich mit dem Kaiser, will man aber mit Ehre und Reputation zu einem solchen Vergleich kommen, so ist es wie die bei den bisherigen Verhandlungen mit den andern Nachbaren gemachten Erfahrungen lehren besser, man begegnet dem Kaiser mit einer Armee an seinen eigenen Grenzen und verhandelt mit ihm unter dem Helm", als da man ihn hier in Schweden erwartet. 2. Es gibt keinen besseren Schutz fr die Ostsee und folglich keine andere Sicherheit fr Schweden als die Offensive. Denn erstlich kann man von Stralsund aus, das wie mit zwei Armen einen groen Teil der Ostsee umfat, wenn man dort nur ankommt und eine Flotte hlt, die See auf beiden Seiten lngs der ganzen deutschen Kste rein halten. Kann man sodann auch Wismar berwltigen und dazu ist keine geringe Hoffnung vorhanden so ist die ganze Ostsee eingenommen, denn es ist alsdann kein bedeutender Hafen mehr brig. Kommt man drittens dabei in den Besitz von Rgen, und vermag man zu Land etwas vorzurcken, so wrde das eine Versicherung mehr sein sowohl fr den polnischen Stillstand wie auch fr den Zoll bei Danzig und Pillau. 3. Man wird durch die Offensive dem Feind die Mittel fr seine Heere nehmen. x) Droysen schreibt dazu: Die Grnde fr den Offensivkrieg finden sich bersichtlich in dem .Ratschlag' des Reichsrats. Ich kann es mir nicht versagen, sie in aller Aus-fhrlichkeit mitzuteilen, da aus nichts besser als aus ihnen der Charakter des .kniglich schwedischen in Deutschland gefhrten Krieges' erhellt; erhellt, wie er durchaus nicht ein Religionskrieg war." a) Der Ausdruck im Reichsratsbeschlu ist: universal Imperium i verlden."

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 215

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 215 - Ziele nachstreben. Das Vaterland schtzen, verteidigen, erhalten, dazu ist jeder, dazu sind alle verbunden. Aber nach beiden Seiten zu hinken, bald nach Paris, bald nach Stockholm zu blicken, Landschaften hingeben und Freiheit erkaufen wollen, bei Gott! das ist und war nie deutsch..... 129. Die Bestimmungen des Westslischen Friedens. 1648. (Lateinisch.) bersetzung: L. v. Woltmann, Geschichte des Westflischen Frieden?. Bd. 2. Leipzig 1308. Anhang, A. Friedensschlu zu Osnabrck zwi'chen der kaiserl. Majestt, dem Deutschen Reiche und der knigl. Majestt von Schweden. 1. Artikel. Es sei ein christlicher, allgemeiner, ewiger Friede, eine wahre, aufrichtige Freundschaft von feiten der kaiferl. Maj. und des Hauses Osterreich wie auch aller dessen Verbndeten mit der knigl. Maj. von Schweden, deren^ Bundes-genossen und Anhngern. 4. Artikel. 2. Vor allen Dingen hat der Osnabrckische und Mnstersche Konvent es dahin gebracht, da die pflzische Sache auf folgende Art geschlichtet ist: 3. Zuvrderst, was das Haus Bayern anlangt, so soll die Kurwrde, welche die Pfalz vorher gehabt hat, mit allen ihren Rechten und mtern sowie auch die ganze Oberpfalz zugleich mit der Grafschaft Cham bei Maximilian Pfalzgraf am Rhein usw., dessen Kindern und berhaupt der ganzen Wilhelmischen Linie verbleiben, solange aus derselben noch mnnliche Erben brig sind. 4. Dagegen will der Kurfürst von Bayern fr sich und seine Erben gnzlich der Forderung von 13 Millionen und jedem Ansprche auf Obersterreich entsagen und gleich nach Publikation des Friedens alle Instrumente (Urkunden) darber Sr. kaiserl. Maj. zur Vernichtung ausantworten. 5. Was das Haus Pfalz anbelangt, so willigt der Kaiser samt dem Reiche um der ffentlichen Ruhe willen darin ein, da kraft dieser bereinkunft die achte Kurwrde errichtet werde, welche Karl Ludwig, Pfalzgraf am Rhein, und dessen Erben und Agnaten von der ganzen Rudolsinischen Linie nach des in der goldenen Bulle ausgedrckten Sukzessionsordnung innehaben sollen..... 9. Sollte es aber der Fall sein, da die Wilhelmische Linie gnzlich ausstrbe und nur das pflzische Haus noch bliebe, so soll nicht allein die Oberpfalz, sondern auch die Kurwrde Bayerns an die berlebenden Pfalzgrafen wieder zurckkommen; die achte Kurwrde dagegen soll ganz aufhren. Indessen soll in erwhntem Fall die Oberpfalz nur so zurckfallen, da den Allodialerben des Kurfrsten von Bayern alle Forderungen und Benefizien, die ihnen in derselben mit Recht zustehen, vorbehalten bleiben. 19. Den Augsburgischen Konfessionsverwandten, die im Besitz der Kirchen gewesen, und unter diesen namentlich den Einwohnern von Oppenheim, soll der geistliche Zustand des Jahres 1624 gelassen werden; und auch den brigen, die es verlangen sollten, soll die bung der Augsb. Kons, sowohl ffentlich in den
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