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1. Alte Geschichte - S. 89

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 89 — Augustus im Verein mit feinem Minister und Vertrauten Mäcenas für Kunst und Wissenschaften. Sein Zeitalter wurde die Blütezeit der römischen Litteratur. Die größten Dichter und Geschichtsschreiber, wie Virgil, Horaz, Ovid, Livius zc. lebten in dieser Zeit. Sv glücklich und friedlich Augustus als Behrrrscher des Weltreiches war, so unglücklich war er in feiner Familie. Seine zweite Gemahlin Li via brachte ihm zwei Stiefsöhne, Tiberins und Drnsus, zu. Dafür schaffte sie den Marcellus, den Augustus zu feinem Nachfolger bestimmte hatte, ebenso auch noch zwei Enkel, beiseite. Endlich brachte es Livia dahin, daß Augustus den verhaßten T i b er in s zu seinem Nachfolger ernannte. Auf einer Steife in Campanien ereilte ihn in Nola der Tod. Als er fein Ende herannahen fühlte, forderte er einen Spiegel, brachte fein Haar in Ordnung und fragte feine umstehenden Freunde: „Habe ich meine Rolle gut gespielt?" Und als sie es bejahten, antwortete er: „Nun so klatschet Beifall, denn sie ist aus!" Darauf starb er am 19. August 14 n. Chr. im 76. Jahre seines Lebens, im 44. Jahre seiner Herrschaft. _ Er wurde in Rom begraben und göttlich verehrt. Sein Nachfolger war fein grausamer Stiefsohn Tiberins. 12. Das Austreten des Christentums. Das gewaltige Reich des Cyrus war zerfallen, als Alexander d. Gr. nach Asien zog. Das macetionifche Weltreich dieses Eroberers brach schnell wieder zusammen, und dem noch größern und mächtigern Römerreiche, das jetzt auf dem Gipfel feiner Macht stand, sollte es ebenso ergehen. Die Menschen kämpften für ihre Ehre und für des Vaterlandes Ruhm, aber das Höchste, wonach der Mensch trachten soll, das Reich Gottes, das blieb dem Altertum verborgen. Zwar mochten einzelne Männer, wie Sokrates, eine Ahnung von dem wahren Gott haben, aber ihre Lehre drang nicht ins Volk. Die Menschheit sehnte sich nach dem Heil. Aber wer konnte es ihr bringen, als Gott selbst ? „Als die Zeit erfüllt war", sandte Gott seinen Sohn Jesus Christus. Er wurde unter der Regierung des Augustus in Bethlehem geboren. Und es war keine Zeit geeigneter zu diesem weltbewegenden Ereignis. Unter Augustus waren die gebildetsten und die rohesten Völker, mochten sie noch so weit voneinander wohnen, in Verbindung gebracht. Nach furcht-

2. Alte Geschichte - S. 93

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
- 93 — Iv. Die alten Deutschen bis zur Wölkerwanderung. 14. Die alten Germanen. 1. Beschaffenheit des Landes und seine Erzeugnisse. Das alte Deutschland wurde zur Zeit, wo seine Bewohner zuerst in der Geschichte auftraten, im Norden vou der Nord- und Ostsee, im Osten von der Weichsel, im Süden von der Donau, im Westen vom Rhein und den Vogesen begrenzt. Ungeheure undurchdringliche Waldungen, Sümpfe und Moräste bedeckten das Land. Das Klima war rauher und kälter, als es jetzt ist. In den Urwäldern hausten Auerochsen, Bären, Renn- und Elentiere und Wölfe. Auf deu Felsen horsteten Adler und Falken. Anßer wildem Obste, Beeren, Kräutern und Wurzeln brachte der Boden nur Hafer und Gerste hervor. Üppige Weiden ernährten Rindvieh und Pferde. 2. Namen und Völkerschaften. Unsere Vorfahren gehörten nach Sprache und Sitte den arischen Völkerschaften an und waren in sehr früher Zeit aus Osten eingewandert. Die Römer nannten sie Germanen, d. i. Wehr- oder Kriegsmänner. Sie selbst gaben sich den Namen Deutsche, welches von dem gotischen Wort thiuda, oder diot, d. H. Volk, Herkommt. Die alten Deutschen zerfielen in drei Hauptstämme und viele Völkerschaften: die Sachsen in Niederdeutschland, zwischen Niederrhein und Elbe; dazu gehörten: die Friesen an der Nordsee, die Cherusker am Harz, die Chatten in Hessen. Südlich und östlich davon wohnten die Sueveu mit den Markomannen, Langobarden und Hermunduren am Thüringer Wald. Die Goten wohnten an der Weichsel; zu ihnen gehörten die Burgunder, die Vandalen re. 3. Körperbeschaffenheit, Lebensart und Sitten der alten Deutschen. Die alten Deutschen zeichneten sich durch hohen, stattlichen Wuchs, durch blaue Augen, langes blondes Haar und große Kraft vor andern Völkern aus. Das rauhe Klima gewöhnte sie an Hunger und Kälte. Die Kraft des Leibes wurde frühzeitig gestählt. Die Bekleidung bestand meist in der Haut der wilden Tiere, auch aus gewobenen Stoffen, die der Frauen aus ärmellosen leinenen Überwürfen;

3. Neuere Geschichte - S. 22

1895 - Leipzig : Reisland
— 22 — kamen in Aufnahme. Da nun diese Tracht einem steten Wechsel unterworfen war, so entstand die Mode, die von Paris und Versailles aus sich in alle Welt verbreitete und jetzt noch andere Völker *u Assen der Franzosen macht. Dadurch daß Ludwig Xiv. Kunst und Wissenschaft beförderte und die größten Geister Frankreichs an seinem Hofe sammelte, wurde seine Regierung die goldene Zeit der französischen Litteratur (Corneille, Racine, Molitzre). Dadurch wurde die französische Sprache so ausgebildet, daß sie weltgeschichtliche Bedeutung erhielt und die allgemeine Hofsprache Europas wurde. Ludwig Xiv. starb 1715. Das Volk, das er nicht bloß arm gemacht, sondern auch der Sittlichkeit und alles Vertrauens beraubt hatte, jubelte bei der Nachricht von seinem Tode und verfolgte den Leicheuzug mit solchem Mutwillen, daß man genötigt war, die Leiche auf Nebenwegen zu führen. 6. Leopold L Kaiser Leopold I. (1657—1705) folgte seinem Vater Ferdinand Iii. auf dem Throne. Zur Zeit, wo die Schwäche des deutschen Reiches es Ludwig Xiv. möglich machte, bedeutende Ländergebiete demselben zu entreißen, wurde der Kaiser in einen Krieg mit den Türken verwickelt, den Ludwig, der allerchristlichste König, selbst hatte anschüren helfen. Dies kam so: Leopold hatte durch die Jesuiten in Ungarn die Protestanten verfolgen lassen. Da erhoben sich die Ungarn unter Anführung des kühnen Grafen Emmerich Tököly. Erbrachte ganz Ungarn in Aufruhr und schloß ein Bündnis mit den Türken. Der Kaiser fand Bundesgenossen in dem edlen Polenkönige Johannsobiesky, dem Kurfürsten Max von Bayern und Georg Iii. von Sachsen, und in dem Herzoge Karl von Lothringen einen trefflichen Feldherrn. Im Jahre 1683 führte der Großwesir Kara Musta-pha ein Heer vou 200000 Mann durch Ungarn gerade gegen Wien. Der Hof flüchtete nach Linz; viele Einwohner folgten. Graf Rüdiger von Stahremberg war Befehlshaber der Stadt; wer die Waffen führen konnte, half. Das gewaltige Türkenheer belagerte die Stadt und drang mit Laufgräben und Minen immer näher heran. Die Verteidiger hielten sich tapfer, das Blut floß in Strömen. Unablässig donnerten die türkischen Kanonen. Anfangs September wurde durch eine Mine die Burgbastei in die Luft gesprengt. Die Gefahr war aufs höchste gestiegen. Da steigen Raketen auf. Das verbündete Heer

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 16

1845 - Heidelberg : Winter
16 §.5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. Auf die Priesterstaaten dieser Gattung folgen erst die- jenigen, in welchen der Kriegerstand (einheimisch oder ein- gedrungen) in einem seiner Häupter den Priesterstand zwang, die Herrschaft mit ihm zu theilen. Bei diesen wandelte sich die Hierarchie in eine Despotie um, mußte aber doch von der Religion den Schein göttlichen Ansehens borgen und der priesterlichen Macht noch großen Einfluß einräumen. Als solche priest erliche K r i e g e r st a a t e n des hohen Alter- thums zeichnen sich besonders aus: der ägyptische, chal- d ä i sch e, (alt-) assyrische, (alt-) m e d i sch e und (alt-) persische. Die Lebenseinrichtung dieser verschiedenen Priesterstaaten beruhte überall im Grunde auf dem Sterndienste (Sa- bäismus), und diejenigen, bei welchen derselbe am vorherr- schendsten war, wie bei dem Zendvolke, den Indern, den Athiopen, wollten in den innern und äußern Gliederungen ihres Bestandes das „Abbild himmlischer Ordnung" (d. h. einer den Gestirnen entnommenen sinnlichen Weltordnung) darstellen, weil jenes Alterthum in der unwandelbaren Stetigkeit der Sterne das Vorbild für seine menschlichen Einrichtungen sah und dieselbe daher durch jene ceremoniellen Formen nachahmen und einer willkührlichen, das Ganze in seinen Theilen leicht verrückenden Bewegung Vorbeugen wollte. Da aber diese menschliche Ordnung ein falsches Bild der wahren und ewigen Gottesordnung war, so mußte sie allmäh- lig zu einer, alles freie und gesundeleben erstickenden, bloßen mechanischen Ordnung werden, deren starres Gesetz keine wahre Liebe und keine wahre Freiheit kannte und förderte. Daher suchte am Ende wenigstens die Natur ihre Rechte geltend zu machen und in den priesterlichen Kriegerstaaten, in welchen der Sabäismus mehr zurückgedrängt und mit andern religiösen Vorstellungen vermischt erscheint, sich durch den weltlichen Despotismus zu einer andern Lebensordnung Bahn zu brechen, wiewohl alsdann auch dieser, da er auf Willkühr und Scheinheiligkeit ruhte, ungeachtet seiner größern Lebens- regung in noch weit tieferes sittliches Verderben hineinführte.

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 18

1845 - Heidelberg : Winter
18 §. 6. Das Zendvolk. Nach der in diesen noch übrigen Zendschriften enthaltenen Angabe hat das Volk in der ältesten Zeit Eeri geheißen und ist als ein Nomadenvolk vom asiatischen Hochland aus- gewandert, um ein milderes Klima zu suchen. Ans seinen langen Wanderungen gründete es nacheinander verschiedene Niederlassungen, die es aber, bald durch ein physisches, bald durch ein sittliches Übel genöthigt, immer wieder verließ. Aus diesen Aufenthaltsorten entstanden nachher die Städte Samarkand, Balkh, Herat, Kabul u. a. Endlich kam ein Theil des Volkes unter seinem Führer D sj e m sch i d in den Niederungen des Dsjihun zu festem Sitze, während die andern Stämme dieses Volkes in den Gebirgen und Steppen jener Länder ihr Nomadenleben fortsetzten (wie z. B. der Urstamm der Perser und der Meder; s. §. 12 u. §. 13). Hier nun, in einem, durch Wüsten und Gebirge begränz- ten fruchtbaren Lande mit ewig heiterm Himmel, an welchem die Gestirne den hellsten Glanz haben, bildete sich ein in vier Kasten getheilter P r i e st e r st a a t, der von den Nach- kommen Dsjemschid's, welcher zugleich König und Ober- priester war, regiert wurde, und späterhin durch den Streit zweier Brüder in zwei Reiche, Tura n und Iran, zerfiel, deren Gränzscheide der Dsjihun war. Die weisen Lehrer, die in diesem Volke auftraten, und durch ihre Lehren Religion, Sitte und bürgerliches Recht gründeten und ordneten, waren zuerst H e o m o oder Hom, und nachher der schon genannte Z oro áster. Die Zeit, in welcher Letzterer (unter dem Könige Vistaspa von Iran) lebte, ist nicht zu bestimmen, geht aber wohl jener voraus, in der das Volk von den Assyrern unterjocht wurde. Zoroaster lehrte unter Andern:: die ganze geistige Welt sei in zwei Reiche, in das Reich des Lichts und in das Reich der Finsterniß, oder in das Reich der guten und in das Reich der bösen Geister getheilt, und beide seien beständig im Kampfe miteinander begriffen; an der Spitze der guten Geister stehe Ormuzd, an der Spitze der bösen Arihman.

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 9

1845 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Noachiten. 9 oder weniger abgeschlossenen, auf sich selbst beschränkten Hal- tung die Aufgabe liegt, zuerst die eigenen Kräfte zu üben und auszubilden, und dadurch sie zu späterer freier Wieder- vereinigung mit den andern geschickt zu machen, damit zu- letzt Eine Heerde unter Einem Hirten werde. ' Aus Iaphet's Geschleckt entstanden die Völker indi- scher, griechischer, lateinischer, germanischer, slavischer und verwandter Zunge; aus Scm's Geschlechtc die Völker chaldäischer, syrischer, hebräischer, arabischer und verwand- ter Sprache; aus Ham's Geschlechte die Völker kanaani- tischen, mongolischen, (zum Theil) äthiopischen und ägyp- tischen, so wie sonst afrikanischen Bluts. Sämmtliche Sprachen japhetitischen Ursprungs nennt man auch den indogermanischen S p r a ch st a m m, der sich von der Südspitze Vorderindiens in nordwestlicher Richtung bis Island hinzieht, und zu welchem die Vorderindier, die Perser und alle Europäer (mit Ausnahme der Türken, Un- garn, Lappen, Finnen und Basken) gehören. Dem semi- tischen S p r a ch st a m m e gehört das Hebräische, Arabische und Aramäische an, welches letztere in's Syrische und Chal- däische zerfällt. Andere Sprachstämme sind der nro n go- tische, mit dem das Türkische zusammenhängt; der fin- nische, dem das Ungarische zugehört; der chinesische, mit dem die hinterindischen Sprachen Zusammenhängen; end- lich die afrikanischen und amerikanischen Sprachstämme. So verschieden die Wohnsitze waren, die sie bei ihrem Weiterwandern wählten oder fanden, so verschieden bildeten sich auch in größeren Familien und Volksstämmen ihre Lebens- weisen und Schicksale aus. Die sich in fruchtbaren Ebenen (wie in Mesopotamien) oder in Flußthälern (wie am Euphrat, am Ganges,, am Jordan, am Nil re.) niederließen, fanden sich allmählig zum A ck e r b a u und zu dem mit ihm verbundenen ruhigen und bequemen Städteleben mit seinen Gewerben und Künsten, jo wie zu dem damit verbundenen Land- (Ka- rawanen-) Handel eingeladen.

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 34

1845 - Heidelberg : Winter
34 §. 9. Die Ägypter seri Wandel, insbesondere aber wider sein Verhalten gegen die Priester und ihre Anordnungen, so wurde sein Leichnam d e r B e st a t t u n g unwerth erklärt und der Verwesung aus- gesetzt, wodurch die Seele, nach der Lehre der Priester, die traurige Wanderung durch Thier leib er (Seelen- wanderung oder Metempsychose) antreten mußte. Wurde dagegen der Leichnam der Bestattung werth er- klärt, so wurde er mit einem Gemische von Asphalt (pers. Mum) und balsamischem Harz, oder blos mit Asphalt, oder auch nur mit Natrum einbalsamirt, dann mit vielen Binden umwickelt und in einen, nach der menschlichen Gestalt geformten, einfachen oder doppelten Sarg gelegt und in den obenbezeichneten unterirdischen Grabkammern bei- gesetzt. (Ganz besonders viele solcher Mumienkammern sind westlich von Theben in neuern Zeiten untersucht worden.) Was wir sonst von dem innern Leben dieses höchst tiefsinnigen alten Kulturvolkes in unserer Zeit Ausführliches wissen, beruht weniger auf den schriftlichen Nachrichten^ die uns alte Schriftsteller mittheilen, als auf den allerneuesten Forschungen aus den Bildwerken, die sich an den ägyp- tischen Baudenkmalen vorsinden. Diesen Entdeckungen gemäß war z. B. das Kr i eg s w e sc n in Altägypten so ausgebildet, „daß man versucht wird, die Vorbilder der griechischen Kricgs- und Waffenkunst in Ägypten zu suchen." Eben so sind wir jetzt aus den Bauresten und den an ihnen vorkommenden ' bildlichen Darstellungen, die sich auf die Beschäftigungen und Gewerbe des Lebens beziehen, über das reich und vielfach ausgebildete, bis zum feinsten Lurus gehende häusliche Leben in dem uralten Ägypten „besser unter- richtet, als über irgend ein anderes Volk der alten Welt," die Griechen und Römer nicht ausgenommen, deren Kultur in eine spätere Zeit fällt: so daß sich auch hier der Gedanke aufdrängt, daß Griechenland für seine Kunst und Industrie seine Muster ebenfalls aus Ägypten genommen habe. Sogar die Musik hatte in Ägypten, wie gleichfalls aus jenen Bild- werken zu schließen ist, schon zu einer Zeit, als Griechenland

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 28

1845 - Heidelberg : Winter
28 §. 9. Die Ägypter. Die Ägypter. §. 9. ^Per Namen Ägypten (in der Bibel Mizraim ge- nannt) bezeichnte zunächst das durch die jährliche Überschwem- mung des Nils fruchtbare Thalland, welches im Westen durch einen mäßigen Felsdamm gegen den Sand der libyschen Wüste geschützt, und im Osten längs des arabischen Meer- busens von schroffen Gebirgszügen begränzt ist. Sein mitt- lerer und unterer Theil war einst Meeresboden und wurde erst nach und nach durch das Zurücktreten des Meeres frei. Ursprünglich war es gleichfalls von nomadischetl Völkerstäm- men bewohnt, die der Negerraye angehörten. Allmählig wurde es von Meroö aus, und zwar zuerst Obcrägypten, später Mittelägypten, endlich das zuletzt vom Meer verlassene Unterägypten, durch Priestercolo< nieen besetzt, von welchen die bildungsfähigeren unter jenen nomadischen Völkern unterworfen, nach Abstammung und Beschäftigung kastenartig geordnet und beherrscht wurden. Die Verachtung, die nachher auf dem Nomaden- oder Hir- tenstande ruhte, hatte ihren Ursprung eben in dem Bestreben jener ersten Landesgesetzgeber, die Einwohner des Landes an den Ackerbau und dadurch an feste Wohnsitze zu gewöhnen und ihnen den Gegensatz zu den, das Nilthal von beiden Seiten umgebenden, aller Bildung abgeneigten Nomaden- stämmen recht fühlbar zu machen. Die strenge Auseinander- haltung der Kasten selbst aber (deren Zahl sich bei den Ägyptern allmählig auf sieben vermehrte) wurzelte, wie in Indien und Äthiopien, in dem Bestreben, den obern Ka- sten die Reinheit des kaukasischen Blutes und zugleich die Herrschaft über die untern Kasten zu sichern. Eine der ältesten Priestercolonieen war Thebüis mit der Stadt Theben in Oberägypten, wovon noch Tempel- reste vorhanden sind. Anfangs hatte jede dieser Priesterniederlassungen in dem zu ihrem Tempel gehörigen Bezirke ihre eigene Herrschaft welche von den Priestern durch einen, vielleicht anfangs

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 42

1845 - Heidelberg : Winter
42 §. 14a. Die Phönizier. kam, so daß namentlich die Produkte der sidonischen Webe- reien, der lyrischen Purpurfärbereien und der G l a s - Hütten von Sidon und Sarephta im ganzen Alterthum all- gemein gesucht waren: so mußten sie darauf denken, ihren Waarenvorrathen auch in den fernen Ländern über dem Meere Absatz zu verschaffen. Daher gründeten sie C o l o n i e e n, deren Richtung von Osten nach Westen rund um die Inseln und Ufer des Mittelmeers giengen. Die frühesten phönizischen Colonicen waren auf C y p e r n, Kreta, Rhodus und andern (nachher griechischen) Inseln. Als sodann die Griechen anfiengen, diese Inseln in Beschlag zu nehmen, wendeten sich die Phönizier weiter westlich und be- setzten die Küsten von Sizilien, Sardinien, das mitt- lere Nordafrika, die Balearen und ganz besonders Spanien, dessen Gold- und Silberreichthum das Hauptziel ihrer Anstrengungen war, mit unzähligen Pflanz- städten, unter welchen Gades (Cadir, gestiftet 1100 v. Chr.) und später Karthago die berühmtesten waren. Sie holten sogar Zinn von den brittischen Inseln und Bern- stein von den Ostsee lüften. Auch den arabischen und persischen Meerbusen befuhren sie neben andern Nationen; ja im 6. Jahrhundert v. Chr. umschifften sie innerhalb drei Jahren ganz Afrika. Auf diese Weise kamen die phönizischen Handelsstädte zu großen Reichthümern, so daß in der Folge Jesaias mit Recht sagen konnte: „Ihre Kaufleute sind Fürsten und ihre Krämer die Vornehmsten im Lande." Zu ihrer Religion trugen die Götzendienste verschiedener Völker bei, mit denen sie in Verkehr kamen. Doch war die Verehrung ihres Nationalgottes, des t y r i sch e n H e r k u l e s (Melkarth), das Band, das nicht nur die Städte in Phöni- zicn, sondern auch die fernen Colonicen mit dem Mutterlande in einer gewissen Verbindung erhielt. Außerdem herrschte auch noch der Dienst des Bel oder Baal und der Dienst der Ast arte (auch Astaroth, welche mit der griechischen Venus übereinkam) bei ihnen vor. Der letztere war namentlich bei den Sidoniern und Tyriern, bei welchen der Hang zum

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 70

1845 - Heidelberg : Winter
70 §. 29. Israel unter persischer Herrschaft. Babylon nach Jerusalem zurück; ja dieser König gestattete dem Nehemia, der das hohe Amt eines Mundschenks bei ihm verrichtete, als Statthalter über Judäa nach Jerusalem zu gehen und nun auch die Stadt als solche wieder herzustellen (445). Unter der Leitung dieser beiden weisen jüdischen Männer wurde, trotz schwerer Hindernisse, die ihnen Judäa's Feinde noch bereiteten, die Stadt wieder aufgebaut und der jüdische Staat streng nach der mosaischen Verfassung wieder eingerichtet. So hatte denn das babylonische Eril einen großen Zweck der göttlichen Vorsehung erfüllt. Denn einerseits wurde durch diese Strafe Gottes das jüdische Volk so tief in sei- nem Gewissen erschüttert, daß es sich seit dieser Zeit mit dem i n n i g ft e n Abscheu von alle m und jede nt Götzendienste fern und mit der größten Ängstlichkeit an das Gesetz und den D ienst Ieh o vah's hielt; ander- seits brachte diese Zerstreuung der Juden die Erkenntniß des wahren Gottes nun auch über die Gränzen Ka- naans hinaus i n d i e H e i d e n w e l t. Mit der Wieder- bringung dieses Volkes in sein Land ward sowohl das Wort der Verheißung an das bußfertige Israel, als auch die Bedingung erfüllt, unter der es seine fernere Bestimmung vollenden sollte. Und damit das Heil, welches von dem, aus ihm erste- henden Welterlöser kommen sollte, in reicherer Fülle unter die Heiden dringen könnte, bereitete sich in der Berührung des Morgenlandes mit dem Abendlande, die sich durch des Darius westliche Eroberungen einleitete, ein neues Förde- rungsmittel vor, indem nun auf den größeren Schauplatz der Geschichte das Volk der Griechen tritt, dessen Sprache die überleitende Vermittlung für jenes Heil zu bilden berufen war.
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