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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 38

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
38 Einzelgebiete. Schon am Beginn der deutschen Geschichte, in der ersten Zeit der Römer- kämpse, treten deutsche Stämme als Herrn der nordischen Meere auf, und man staunt über die Kühnheit, mit der sich die Brukterer, Chauken und Bataver in unvollkommenen Fahrzeugen den weit überlegenen römischen Flotten entgegen- stellten. Infolge der Völkerwanderung beherrschten die germanischen Stämme nicht bloß den größten Teil des europäischen Kontinents, sondern auch die europäischen Meere. Angeln und Sachsen eroberten England und gründeten dort neue König- reiche, die Vandalen nahmen Nordafrika in Besitz, schlugen die römischen Flotten und waren die unbestrittenen Herrn des westlichen Mittelmeers, das damals nach ihnen den Namen „Wendelsee" erhielt. In den Zeiten Karls des Großen litten die fränkischen Küstenlande furchtbar unter den steten Einfällen der nordgermanischen Seevölker, besonders der Normannen oder Wikinger (Wik — Bucht), denen gegenüber selbst der mächtigste Kaiser des Mittelalters ohnmächtig war. Um das Jahr 1000 entdeckten diese kühnen Seefahrer über Island und Grönland hin ohne Führung der Magnetnadel die Neue Welt, die sie Winland hießen, und bald darauf nahmen sie Sizilien und Unteritalien ein und waren als Hilfstruppen der Päpste gefährliche Gegner der deutschen Kaisermacht.' Aus vereinzelten genossenschaftlichen Unternehmungen der deutscheu Städte erwuchs in dieser Zeit allmählich die Hansa, die sich bald zur Beherrscherin der nor- dischen Meere aufschwang und ihre Quartiere im Stahlhof zu London, in Bergen, in Wisby auf Gotland und in Nowgorod am Jlmenfee hatte. England stand wirt- schaftlich in Abhängigkeit von der Hanse und empfing von ihr das Münzsystem, dessen Namen (Sterling von Osterlinge, dem Namen der Hansen in England, Schilling und Penny) noch heute den deutschen Ursprung verraten. Bitter genug empfanden auch die Könige von Dänemark und Schweden die Vorherrschaft der deutschen Hanse in den nordischen Staaten. An den großen Entdeckungen am Beginn der Neuzeit beteiligten sich nament- lich die Welser aus Augsburg, die in drei Expeditionen Venezuela eroberten, aber bei dem Mangel jeder Unterstützung durch das Reich die Kolonie nicht zu halten vermochten. Der Lothringer Gelehrte Waldseemüller entwarf die ersten Karten von Amerika und gab dem Land den Namen, und Merkators Projektionsmethode wurde maßgebend für die Herstellung von Seekarten. (S. S. 107.) In den konfessionellen Wirren des 16. Jahrhunderts und in den Kriegsläusten des 17. und 18. Jahrhunderts verlor Deutschland seine Seegeltung; der schwerste Verlust knüpft sich an das Ausscheiden Hollands aus dem Reiche 16-18. Vereinzelt steht das Kolonialunternehmen des Großen Kurfürsten an der afrikanischen Gold- küste, schon sein Nachfolger ließ das Projekt wieder fallen. Erst mit der Wiederaufrichtung des Reiches 1871, dem Aufblühen der hei- mischen Industrie, der zunehmenden Auswanderung und dem Anwachsen des deut- schen Außenhandels gewann Deutschland rasch wieder Seegeltung, und diese führte bald zur Erwerbung von Schutzgebieten, zu einem ungeahnten Aufschwung der deutschen Schiffbautechnik und zur heutigen Entwicklung des deutschen Seehandels und Seeverkehrs.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 542

1906 - München : Oldenbourg
542 113. Der Deutsch-Französische Krieg 187071. für welche die Gegenwart nur schwer ein Verständnis hat, und dies war es vielleicht, was ihn vom Lärme der Welt und von den Menschen am meisten trennte. Allein trotz alledem gehörte er der Gegenwart doch weit mehr an, als er es selbst wußte, denn der Grundgedanke unserer Zeit, der unter allem Lärm und all der treibenden Hast pulsiert, ist doch die große, echte Humanität und sie war auch der Grundgedanke seines Lebens. Sie war es, die ihm den Dank und die Liebe von Tausenden erwarb und die ihm selbst die Verehrung derer sicherte, die er nicht für seine Freunde hielt. Davon gab noch die Feier seines achtzigsten Geburtstages ein lebendiges Zeugnis und mit inniger Rührung nahm er all die zahllosen Beweise fremder Liebe hin. Es war zum letztenmal, daß er diesen Tag begehen sollte, nur wenige Wochen später — dann war es still und öde im Schlosse zu Tegernsee und einem Toten widmem wir dies letzte Wort. Wir glauben, es ist im Sinne vieler Tausende gesprochen und vom Segen vieler Tausende begleitet, denn wohl niemand, der je mit ihm in Berührung kam, wird ohne edle Regung seiner gedenken und selbst der letzte Wille, den er hinterließ, gibt noch ein Zeugnis seltener Großmut und Menschenliebe. Das ist die Tat eines Fürsten! Fürwahr, wir sind mit voller Seele die Kinder unserer mächtigen Gegenwart, aber wir würden es nur begrüßen, wenn auch die Gegenwart jene Eigenschaften reger pflegen möchte, deren edelster Vertreter Prinz Karl von Bayern war. 113. Der Deutsch-Französische Krieg 1870 71. Einleitung. Von Graf Helmut d. Moltke. 1) Es sind vergangene Zeiten, als für dynastische Zwecke kleine Heere von Berufssoldaten ins Feld zogen um eine Stadt, einen Landstrich zu erobern, dann in die Winterquartiere rückten oder Frieden schlossen. Die Kriege der Gegenwart rufen die ganzen Völker zu den Waffen, kaum eine Familie, welche nicht in Mitleidenschaft gezogen würde. Die volle Finanzkraft des Staates wird in Anspruch genommen und kein Jahreswechsel setzt dem rastlosen Handeln ein Ziel. Solange die Nationen ein gesondertes Dasein führen, wird es Streitigkeiten geben, welche nur mit den Waffen geschlichtet werden können, aber im Interesse der Menschheit ist zu hoffen, daß die Kriege seltener werden, wie sie furchtbarer geworden sind. !) „Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71". Berlin 1895, E. S. Mittler & Sohn.

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 499

1906 - München : Oldenbourg
104. Ein Erinnerungsblatt an König Maximilian Ii. 499 auch vernommen hatte, und so kam der Wein noch rechtzeitig zur Stelle. — Naive Äußerungen, Fragen und Bitten kamen natürlich oft genug vor und cs machte dem Könige Vergnügen, darauf Bescheid zu geben, wie er auch immer Interesse bezeugte an den Eigentümlichkeiten des Volksdialektes, oder wenn ihm von den Leuten von altem Branch und Herkommen erzählt wurde, was oft in sehr ansprechender Weise geschah. Bei der geistigen Tätigkeit, die ihm eigen war, möchte man sich wandern, wie der König die Gednld gehabt habe, drei bis vier Stunden, denn so lange und oft länger dauerten die Gemstriebe, ans dem Stande auszuhalten; er hatte aber immer Bücher bei sich und pflegte zu lesen, bis die achthabenden Leibjäger ihn aufmerksam machten, daß das Wild im Anzug sei. In einsamer, schöner Gegend sich lesend zu beschäftigen war überhaupt eiue Neigung von ihm. Die königliche Kanzlei folgte stets den Jagdfahrten und der König arbeitete gewöhnlich schon am frühen Morgen. Wenn der Kaiser Maximilian im Jahre 1495 schrieb: „Wir haben den Tag zu Wurms auf dem Rein ge-knrzt und den in daz gepirg zu den wilden Gemsen gelegt", so kam Ähnliches beim Könige nicht vor und die Jagd durfte die Arbeit der Regierungsgeschäfte nicht beeinträchtigen. Und lag auch manche Wolke in den Papieren der Portefeuilles und mauche unerfreuliche Kunde, die lebendig strahlende Sonne in der freien Natur, die Bewegung in Wald und Wildnis und die frische Luft v bcr Höhen wirkten stets wohltätig auf Geist und Körper und stählten dem Herrn die Kraft und das Vertrauen zu jenem höheren Regiment, welches alle Geschicke lenkt und regelt. So war dem Könige der Berge Lust Ein Wunderquell, der seine Macht bewies, Daß sorgenfrei er zauberte die Brust Und dem Gemüte Blumen sprossen liefe. Und wenn der Herr im Gemsgebiete dann Die weite Fernsicht still genießend stand, Wie knüpfte sich da stets die Freude dran: „Dies schöne Land, es ist mein Bayerland!" Nun nimmer dringt ein Weidruf an sein Ohr, Die Alpenrose sieht er nicht mehr blüh'n, (Es trugen Engel ihn zum Reich empor, An dem er oft begrüßt der Sterne (Blüh’n. Wir aber trauern, daß es so gescheh'n, Und was die Zeit auch trümmert und zerstiebt, Das Zeugnis wird lebendig fortbesteh'n, Wie treu und innig ihn sein Volk geliebt. 39*

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 289

1906 - München : Oldenbourg
55. Eine Szene aus der Sendlinger Bauernschlacht. 289 Widerstand zu Boden reißt. Mancher ©ant, in dessen Brnst die Sense zischend sich vergraben, kollert mit plumpem Fall hauend und schlagend in den Schnee, aber brutale Hiebe lösen die knochigen Hände von den Zügeln und der bransende Reitersturm rächt den Fall des Kameraden. In den Haufen verstreut erkennt man an den Uniformen Soldaten aufgelöster bayerischer Regimenter, die hier mit ihren bäuerlichen Kriegsgenossen die Mannentrene zu ihrem Fahneneid mit dem Leben bezahlen. Schon klimmen am Hang beim Wimbauernhof auch grauröckige Musketiere herauf. Noch schwanken die Vordersten vor der entschlossenen Haltung eines verzweifelten Häufleins; da duckt sich ein herkulisch gebauter, waffenloser Knecht zum Sprung gegen den zaudernd das Gewehr vorstreckenden Musketier, doch die Chargierten treiben die Zaghaften an zum Vollzug des Mordwerks. Da hieben die Zimmerlente von der Au, die sich den Aufständischen ange- schlossen hatten, ihre letzten Späne, da schlagen die Schmiede vom Oberland ihre letzten nervigen Schläge, der Letzten einer jener heldenhafte Schmied Balthes, von dem kein Dokument zu berichten weiß, den aber treues Volks-gedeukeu überliefernd aufstellte als das Urbild starren, zähen Mutes und nimmerwankender Treue zur Fahne seines Landes. Mit der Linken das Symbol kriegerischer Treue aus Herz drückend, mit der hammergewohnten Rechten den schmetternden Morgenstern regierend, stiernackig dem Feinde Trotz bietend und nicht achtend des ihn umtobenden Verderbens sei er uns dnrch alle Zeiten die Jdealgestalt bayerischen Löwenmutes und bayerischer Treufestigkeit. Das Feld war geräumt, der Sieg erfochten; aus den Leichenhaufen, aus den Häusern, Ställeu und Scheunen sollte die blutgesättigte Soldateska sich jetzt ihren Lohn holen. Beutegierig brachen Husaren, Panduren und Kroaten in die Höfe, die Türen krachten und von neuem verrichteten Jatagan, Säbel und Faustrohr entsetzliche Arbeit. Inmitten des über sie zusammenschlagenden Verderbens verkrochen sich die geängstigten Bewohner hilflos in ihren Hütten, retteten zwar das Leben, ihre Habe aber fiel der Plünderung zum Opfer. Die Baueru-Artillerie, kleine, wirkungslose Stücke, die sonst in den Klöstern zu Tegernsee und Benediktbenern friedliche Dienste zum „Antiaß-schießen" taten, fallen neben sechs Fahnen und einigem Fuhrwerk als Trophäen den Siegern in die Hände, mit ihnen die Führer: die Leutnants Clanze und Aberle und als letzter der kurfürstliche Hauptmann Mayer, der, nachdem Widerstand nutzlos, um dem überlebenden Rest der Landesverteidiger das Leben zu erwirken, selbst seine Person einsetzte. Über das Feld aber, gegen den Forstenrieder Wald tobt die Verfolgung. Längst schon ist der Ort eingekreist dnrch zahlreiche Reiterei, die den Ring immer enger schließend jeden der Fliehenden wie parforce gejagtes Wild hetzt. ffronleber, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. lg

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 372

1906 - München : Oldenbourg
372 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. aus zwei starken Divisionen bestand, die von Deroy und Wrede geführt wurden. Am 14. Juli sand bei Wilna Vorbeimarsch vor Kaiser Napoleon statt, den die Haltung der Bayern sehr befriedigte. Nachher wurden die beiden bayerischen Kavalleriebrigaden abgetrennt um im Verbände der Hauptarmee den Vormarsch nach Moskau anzutreten; sie nahmen an den Schlachten bei Smolensk, Borodino, Malosaroslawez und Wiasma sowie am Beresina-Übergang teil. Der Hauptteil der Bayern blieb inzwischen im Verbände einer französischen Armeeabteilung an der Dwina zurück um die linke Flanke der Hauptarmee gegen ein russisches Korps unter Wittgenstein zu decken, das auf der Petersburger Straße stand. Am 17. und 18. August fand die für die Bayern ruhmvolle Schlacht bei Polozk statt, in welcher der 69jährige General Deroy tödlich verwundet wurde. Die Bayern mußten hierauf in fortwährender Berührung mit dem Feinde und unter den größten Entbehrungen an der Dwina stehen bleiben, bis sie im Dezember in den unheilvollen Rückzug hineingezogen wurden, der dem russischen Kriege ein schandervolles Ende bereitete. Durch Ruhr und Typhus, durch Hunger und Külte fand die „Große Armee" ihren Untergang; der geringere Teil fiel im Kampfe oder geriet in feindliche Gefangenschaft. Die schönen Regimenter, die unter Deroy und Wrede den Niemen überschritten hatten, gingen säst ganz zugrnude; nur spärliche Reste kamen in die Heimat zurück um die Überlieferungen einer glänzenden Vergangenheit auf eine neu zu schaffende Armee zu übertragen. Teuer hat Bayern es dem Kaiser Napoleon bezahlen müssen, daß es durch ihn groß geworden ist. Den weitaus schmerzvollsten Posten in dieser weltgeschichtlichen Abrechnung bilden die nahezu 30000 Mann, die in Rußland ihr Grab gesunden haben. Nach solch großem Menschenopfer konnte König Max Joseph die Dankesschuld Bayerns an Napoleon als getilgt ansehen. 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. Von Johann Heilmann.r) Noch der Katastrophe iu Rußland mußte man in Bayern vor allem bedacht sein die Streitkräste des Landes wieder in Achtung gebietenden Stand zu setzen, um von den Ereignissen nicht überrascht zu werden. Es mußte ein völlig neues Heer geschaffen werden, da das alte kampferprobte in Rußland umgekommen war. Nachdem General Graf Wrede nach Bayern zurückgekehrt war, widmete er sich mit gewohnter Tätigkeit der Organisation und Ausbildung der neuen Streitkräste. Neben der Ergänzung der Armee ging noch die Errichtung von freiwilligen Korps fowie die Landesbewaffnung her. Auf die Nachricht vom erfolglosen Ausgange der Prager Unterhandlungen (30. Juli bis 10. August) brach General Wrede mit dem neugebildeten bayerischen x) „Die Bayern im Kriege," S. 189 ff. München 1864, I. I. Lentner.

6. Das Altertum - S. 41

1897 - Leipzig : Voigtländer
41 zeigten ihre hochherzige Gesinnung darin, da sie den Tod ihrer Shne in der Schlacht einer ruhmlosen Rckkehr aus dem Kampfe vorzogen. Als einer Spartanerin gemeldet wurde, ihr Sohn sei ehrenvoll gefallen rief sie aus: Nun, dazu war er ja erzogen, da er fr sein Vaterland zu sterben wisse/ Eine andere sprach zu dem in den Kampf ziehenden Sohne, als sie ihm den Schild darreichte: Kehre mit ihm zurck oder auf ihm!" So sehr berwog oft die Liebe zum Vaterland die Liebe zu der eigenen Familie, da sich diese Gesinnung in Ausdrcken unweiblicher Herzlosigkeit uert. So empfing eine spartanische Mutter ihren aus der Schlacht entronnenen Sohn mit den Worten: Es wre besser, du wrest tot geblieben." Eine andere sagte zu ihrem Sohn, der ihr den rhmlichen Tod seines Bruders erzhlte: Schmst du dich nicht, eine solche Reisegesell-schaft unbentzt gelassen zu haben." Ganz anders als in Sparta war die Stellung der Frau in Athen. -*/ Hier lebten die Frauen und Mdchen in strengster Abaemossenheit in ihrer Frauenwohnung, beschrnkt auf den Umaana untereinander und mit ihren Sklavinnen. Die Mdchen wurden hauptschlich im Spinnen und Weben unterrichtet. Sie durften nie die Mnnerwokmuna betreten. Ebenso wenig durfte ein fremder Mann je in die Rraueuwohnuna eintreten. Eine Frau sollte sich nicht einmal unter der Hansthre oder an einem Fenster sehen lassen. Nur bei festlichen Aufzgen durften brauen und Mdckien ffentlich erscheinen. V & ist es nicht zu verwundern, wenn die athenischen Frauen ganz unge-bildet blieben. Zweite Periode. Vom Anfang der Perserkriege bis zum Untergang der Unabhngigkeit Griechenlands, 500338 v, Chr. 28. Die perserkriege, 500449. 1. Der Aufstand der Jonier. Die Kolonieen, welche die Griechen auf 500 der westlichen Kste von Kleinasien gegrndet hatten, unter ihnen die blhen- den ionischen Handelsstdte Milet. Ephesus 2c.z waren von Cyrus der persischen Herrschaft unterworfen worden. Um sich frei zu machen, erhoben sie im Jahre 5(W v. Chr. (unter Histius und seinem Schwiegersohne Aristagras von Milet) einen Aufstand. Dabei wurden sie von euro-pischen Griechen untersttzt, namentlich von den Ath enern, die ihnen eine Anzahl Schiffe zuhilfe schickten. Allein die Perser besiegten die jonischen Städte und unterwarfen sie von neuem. 2. Der Krieg des Darius 492 und 490. Der Perserknig Darms wollte nun auch an den Griechen in Europa fr die Untersttzung des Auf-standes Rache nehmen. Er schickte Gesandte, welche von ihnen Erde und

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 75

1895 - Leipzig : Voigtländer
75 Anhang. Die wichtigsten antzerdentschen Lnder. 47. (107.) Frankreich. 1. Die Karolinger und die Capetinger bis 1328. In Frankreich herrschte bis zum Jahre 987das Haus der Karolinger, das in Deutschland bereits 911 erloschen war. Im nrdlichen Teile des Landes setzten sich die Nor-m a n n e n sest; ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde 911 als Herzog mit der Normandie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328); unter diesen ragen nament-lich hervor: Philipp Ii. August, der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte; Lud-wig Ix. der Heilige, der die beiden letzten Kreuzzge unternahm und die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigsherrschaft erweiterte; und Philipp Iv. der Schne, der die Knigsmacht fast unumschrnkt machte und be-wirkte, da die Ppste 1309 ihren Sitz in Avignon nahmen. 2. Hans Valois (13281589). Unter den Knigen aus dem Hause Valoi s wurde ein mehr alshundertjhrigerkriegzwis ch en Frank-reich und England gefhrt, welcher durch Ansprche der englischen Könige auf den franzsischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich auss hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 ljohanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen), welche in den entmutigten Franzosen neue vaterlndische Begeisterung erweckte, des Landes Retterin; den Englndern, welche bereits einen groen Teil Frank-reichs in Besitz genommen hatten, blieb schlielich nur noch die Stadt Calais. Der folgende König Ludwig Xi. vernichtete durch Gewalt und Hinterlist die Macht der groen Vasallen und stellte die knigliche Alleinh errschaft fest, so da Frankreich (im Gegensatz zu Deutschland) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete. 48. (108.) England. 1. Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den An gel-sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reiche ging das Knigreich England hervor, 827. Den fortwhrenden Angriffen der Dnen trat Alfred der Groe (871901) siegreich entgegen; auch wirkte er sr die Bildung seines Volkes. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder; ihr König Kannt der Groe 1016, welcher auer Dnemark auch Norwegen be-herrfchte, unterwarf England feiner Herrschaft. Kurze Zeit regierten dann wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, durch die Schlacht bei Ha st in gs 1066 das Land eroberte. iq 2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tudor (10661485). Die normannischen Könige herrschten bis 1154, dann kam das Haus Plan-tagenet auf den englischen Thron. Diesem Herrscherhause gehrte König Richard Lwenherz an, welcher am dritten Kreuzzuge teilnahm. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land; dieser wurde vom Papste Innocenz Iii. anfs tiefste ge-

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 157

1895 - Leipzig : Voigtländer
157 4. Die deutschen Frauen; allgemeine Opferfreudigkeit. Was die Männer so unter den Waffen thaten, das that das schwchere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete, durch Arbeiten und Mhen fr die Ausziehenden, Kranken und Verwundeten. Die Zahl derer aber, welche Geldsummen oder Silbergeschirr, Ringe und goldene Ketten, Kleidungstcke und Mittel zur Verpflegung der Verwundeten spendeten oder auf ihre Kosten Freiwillige kleideten und ausrsteten, ist Legion. Kinder und Gesinde leerten ihre Sparbchsen; eine sch lesische Jungfrau, Ferdinandevonschmettau, die nichts anderes zu geben vermochte/ schnitt sich ihr reiches Lockenhaar ab und brachte den Erls dem Vaterlande dar. 5. Die vaterlndischen Dichter. Es war ein frommer, weihevoller Sinn, der die Nation durchdrang: in den Gotteshusern, unter Gesang und Gebet wurden die Wehrmnner fr den heiligen Krieg eingesegnet. Und Dichter, wie Ernst Moritz Arndts Theodor Krner, Max von Schenken-dorf und Friedrich Rckert, erhoben die Herzen durch hohe Lieder von Vaterland und Freiheit. So khn entschlossen und freiheitsmutig ging im Frhling 1813 das preuische Volk dem Entscheidungskampfe entgegen. Der kleine Staat stellte in unerhrter Kraftanstrengung ein Heer von 270000 Bewaffneten auf, einen Soldaten auf je 17 Einwohner. 97. (157.) Fortsetzung. Die Schlachten vom Jahre 1813. 1. Die ersten Kmpfe. Rasch erschien Napoleon mit einem neuge-schaffenen Heere in Sackisen. Trotz des heldenmtigen Widerstandes der preuischen Truppen besiegte er durch seine bermacht das verbndete russisch-preuische Heer in der Schlacht bei Grogrschen oder Ltzen (2. Mai). in welcher der 'treffliche Scharnhorst die Todeswunde empfing, der er bald darauf erlag. Einen zweiten Sieg gewann Napoleon bei Bautzen (20. und 21. Mai), infolge dessen die Verbndeten nach Schlesien zurckweichen muten. Dann unterbrach ein zweimonatiger Waffenstillst and die Feinds eligkeiten. - Aber die Friedensverhandlungen, die in Pxggiattfanden, blieben ergebnislos. Doch trat jetzt sterreich den Verbndeten bei; England versprach Hilfsgelder; Schweden hatte sich schon vorher angeschlossen und unter dem Kronprinzen, dem ehemaligen franzsischen Marschall Bernadotte, ein Truppencorps gesandt. 2. Die Streitkrfte; Held Blcher. Die Verbndeten stellten drei Heere ins Feld: a. die groe oder b h mische Armee, bei welcher die drej. verbndeten Herrscher von Rußland, sterreichs und Preußen sich befanden, unter

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 156

1895 - Leipzig : Voigtländer
156 Mmbaber des.preuumn Hilfsnrps, das sich dem napoleonischen Heere -gegen Rußland hatte anschlieen mssen, an der ostpreuischen Grenze bei Tauroggen sich von den Franzosen getrennt und durch einen Vertrag zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Russen verpflichtet hatte (30. Dezember 1812), da sing sofort das Volk in Ostpreuen an, sich fr den bevor-stehenden Freiheitskampf zu rsten. Der König von Preußen, auf seines Volkes Begeisterung gesttzt, zgerte nicht lnger, den Krieg gegen Napoleon aufzunehmen. Um nach freier Entschlieung handeln zu knnen, begab er sich von Berlin nach Breslau; dort erlie er am 3. Februar 1813 einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jgercorps, schlo ein Bndnis mit Rußland und erklrte an Napoleon den Krieg. Am 10. Mrz, dem Geburtstage der Knigin Luise, wurde sr die Helden des Kampfes der Orden des eisernen -Kreuzes gestiftet; es erging der Befehl zur Errichtung der Landwehr und des Landsturmes; am 17. Mrz erfolgte der knigliche Aufruf An Mein Volk". Es ist der letzte, entscheidende Kampf," sprach der König, den wir bestehen sr unser Dasein, unsere Unabhngigkeit, unseren Wohlstand. Keinen anderen Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem wrdet ihr getrost ent-gegengehen um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen und mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit." 2. Das Volk steht onf." Begeistert erhob sich das Volk mit Gott sr König und Vaterland". Jnglinge, die kaum wehrhast waren, Männer mit grauen Haaren, Vter zahlreicher Familien wollten nicht zurckbleiben; ja sogar Jungfrauen drngten sich in Mnnerkleidern zu den Waffen. Jede Stadt, jedes Dorf schallte von Kriegslust und Kriegsmusik und war in einen bungs- und Waffenplatz verwandelt; jede Schmiede war eine Waffen-Werkstatt. 3. Heilige Begeisterung. Das war das Schnste bei diesem heiligen Eifer, da alle Unterschiede von Stnden, Klassen und Altem vergessen und aufgehoben waren. Die Menschen fhlten es: sie waren gleich geworden durch das lange Unglck, sie wollten auch gleich sein im Dienst und Gehr-sam. So sehr erhob die heilige Pflicht und das gemeinsame Streben alle Herzen, da nichts Niedriges, Gemeines und Wildes die herrliche Begeisterung dieser unvergelichen Tage entweihte; es war, als fhlte auch der Kleinste, da er ein Spiegel der Sittlichkeit, Bescheidenheit und Rechtlichkeit sein msse, wenn er den bermut besiegen wolle, den er an dem Feinde so sehr verabscheut hatte.

10. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 147

1891 - Leipzig : Voigtländer
147 987. Nach vielen Plnderungszgen setzten sich die Normannen im nrdlichen Teile des Landes fest: ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde 911 als Herzog der Normandie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328), unter welchen namentlich Philipp Ii. August 987 (der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte) und Ludwig Ix. der Heilige (der die beiden letzten Kreuzzge unternahm) die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigsherrschaft erweiterten, Philipp Iv. der Schne die Knigsmacht fast unum-schrnkt machte und bewirkte, da die Ppste in Avignon 1309 ihren Sitz nahmen. 2. Hausvalois(13281589). Unter den Knigen aus dem Hause Valois 1328 wurde ein mehr als hundertjhriger Krieg zwischen Frankreich und England gefhrt, welcher durch Ansprche der englischen Könige auf den franz-fischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich aufs hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 1429 (Johanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen), indem sie in den entmutigten Franzosen neue vaterlndische Begeisterung erweckte, des Landes Retterin: den Englndern, welche bereits einen groen Teil Frankreichs in Besitz genommen hatten. blieb schlielich nur noch die Stadt Calais. Der folgende König Ludwig Xi. vernichtete durch Gewalt und Hinterlist die Macht der groen Vafallen und stellte die knigliche Alleinherrschaft fest, fo da Frankreich (umgekehrt wie Deutsch-land) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete. 108. England. 1. Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den Angel-sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reicheqing das Knigreich England hervor 827. Den fortwhrenden Angriffen der eingedrungenen Dnen trat Alfred der 827 Grosze (871911) siegreich entgegen und wirkte fr die Bildung feines Volkes als ein anderer Karl der Groe. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder: deren König Kannt der Grotze 1016, welcher auer Dnemark auch Norwegen beherrschte, unterwarf England seiner Herrschaft. Kurze Zeit regierten dann wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Nor- 1066 mandie, durch die Schlacht bei Hastings 1066 das Land eroberte. 2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tndor (10661485). Die normannischen Könige herrschten bis 1154, wo das Haus Plantagenet auf den englischen Thron kam. Der König Richard Lwenherz (welcher am dritten Kreuz-zuge teilnahm) gehrte diesem Herrscherhause an. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land, der vom Papste Innocenz Iii. aufs tiefste gedemtigt und vom Adel seines Landes gezwungen wurde, die Magna Charta 1215 zu gewhren, welche 1215 die Grundlage der englischen Verfassung und Volksfreiheit enthlt. Im Jahre 1399 kam das Haus Laneaster (eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet) zur Regierung, unter welchem, nach Beendigung des hundertjhrigen Krieges mit Frankreich, zwischen den Husern Lancaster und Aork der Krieg der roten und weien Rose ausbrach. Eine Zeitlang war das Hans ?)orf im Besitze der Herrschaft, bis der verheerende Partei- und Brgerkrieg beendigt wurde durch die Thronbesteigung Heinrichs Vii., der die Reihe der Herrscher aus dem Hanse Tudor 1485 erffnet. 1485 10*
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