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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 38

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
38 Einzelgebiete. Schon am Beginn der deutschen Geschichte, in der ersten Zeit der Römer- kämpse, treten deutsche Stämme als Herrn der nordischen Meere auf, und man staunt über die Kühnheit, mit der sich die Brukterer, Chauken und Bataver in unvollkommenen Fahrzeugen den weit überlegenen römischen Flotten entgegen- stellten. Infolge der Völkerwanderung beherrschten die germanischen Stämme nicht bloß den größten Teil des europäischen Kontinents, sondern auch die europäischen Meere. Angeln und Sachsen eroberten England und gründeten dort neue König- reiche, die Vandalen nahmen Nordafrika in Besitz, schlugen die römischen Flotten und waren die unbestrittenen Herrn des westlichen Mittelmeers, das damals nach ihnen den Namen „Wendelsee" erhielt. In den Zeiten Karls des Großen litten die fränkischen Küstenlande furchtbar unter den steten Einfällen der nordgermanischen Seevölker, besonders der Normannen oder Wikinger (Wik — Bucht), denen gegenüber selbst der mächtigste Kaiser des Mittelalters ohnmächtig war. Um das Jahr 1000 entdeckten diese kühnen Seefahrer über Island und Grönland hin ohne Führung der Magnetnadel die Neue Welt, die sie Winland hießen, und bald darauf nahmen sie Sizilien und Unteritalien ein und waren als Hilfstruppen der Päpste gefährliche Gegner der deutschen Kaisermacht.' Aus vereinzelten genossenschaftlichen Unternehmungen der deutscheu Städte erwuchs in dieser Zeit allmählich die Hansa, die sich bald zur Beherrscherin der nor- dischen Meere aufschwang und ihre Quartiere im Stahlhof zu London, in Bergen, in Wisby auf Gotland und in Nowgorod am Jlmenfee hatte. England stand wirt- schaftlich in Abhängigkeit von der Hanse und empfing von ihr das Münzsystem, dessen Namen (Sterling von Osterlinge, dem Namen der Hansen in England, Schilling und Penny) noch heute den deutschen Ursprung verraten. Bitter genug empfanden auch die Könige von Dänemark und Schweden die Vorherrschaft der deutschen Hanse in den nordischen Staaten. An den großen Entdeckungen am Beginn der Neuzeit beteiligten sich nament- lich die Welser aus Augsburg, die in drei Expeditionen Venezuela eroberten, aber bei dem Mangel jeder Unterstützung durch das Reich die Kolonie nicht zu halten vermochten. Der Lothringer Gelehrte Waldseemüller entwarf die ersten Karten von Amerika und gab dem Land den Namen, und Merkators Projektionsmethode wurde maßgebend für die Herstellung von Seekarten. (S. S. 107.) In den konfessionellen Wirren des 16. Jahrhunderts und in den Kriegsläusten des 17. und 18. Jahrhunderts verlor Deutschland seine Seegeltung; der schwerste Verlust knüpft sich an das Ausscheiden Hollands aus dem Reiche 16-18. Vereinzelt steht das Kolonialunternehmen des Großen Kurfürsten an der afrikanischen Gold- küste, schon sein Nachfolger ließ das Projekt wieder fallen. Erst mit der Wiederaufrichtung des Reiches 1871, dem Aufblühen der hei- mischen Industrie, der zunehmenden Auswanderung und dem Anwachsen des deut- schen Außenhandels gewann Deutschland rasch wieder Seegeltung, und diese führte bald zur Erwerbung von Schutzgebieten, zu einem ungeahnten Aufschwung der deutschen Schiffbautechnik und zur heutigen Entwicklung des deutschen Seehandels und Seeverkehrs.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 20

1906 - München : Oldenbourg
20 4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. in vereinzeltem Kampf dem römischen Schwert, die Noriker, wie es scheint, der römischen Politik ohne Kampf. Das Ende beider Volksstämme war ihr Untergehen im römischen Reichs- und Staatsbürgertnm mit seinem kosmopolitischen internationalen Gepräge, in dem die Besonderheiten jedes selbständigen Volkstums verschwinden mußten. Sprache, Kult, Staatseinrichtungen, Lebensführung, Tracht und Sitte waren schließlich die des Reiches. Nur soweit sich Kunst und Handwerk des La Tene in dem provinzial-römischen Stil erhalten haben, geben sie auch in dieser Zeit noch Kunde von dem einstigen selbständigen, künstlerischen Empfinden und technischen Geschick des Volkes. Meisterhaft verstand sich Rom auf. die Durchführung der politischen Ziele wie auf nivellierende Knlturbeeinslnsfung. Es kam in den eroberten Provinzen zu keiner nationalen Erhebung mehr während der römischen Weltherrschaft. Die politische Geschichte der Provinzen Norikum und Rätien (dem Vindelikien angegliedert war) bietet, soweit wir sie aus den Schriftstellern kennen, nichts von Belang. Die Kulturgeschichte aber weist viele interessante Einzelheiten des provinzial-römischen Lebeus während seiner säst 500 jährigen Dauer auf. Man richtete sich alsbald nach der Unterwerfung des Gebietes auf die Dauer darin ein. Die Grenze bildete erst die Donau, später der sogenannte Limes, eine markierte Zoll- und Reichsgrenze gegen die Germanen, die an strategisch wichtigen Punkten durch dahinter liegende Kastelle ihrem ganzen Laus entlang gesichert war. Im Binnenlande waren Befestigungen nicht nötig, wie hier auch ständige Garnisonen außer kleinen Wach- und Etappenposten nicht vorhanden waren. Das Militär lag in den Grenzkastellen. Ein Hauptaugenmerk war dem Straßennetz gewidmet, dessen Grundlagen die vorrömischen Verkehrswege bildeten, soweit nicht militärische und politische Gründe eine Änderung verlangten. Das gleiche war mit den bisherigen Städten der Fall, die fortbewohnt wurden; Neugründungen von Städten, die sich durch ihre römischen Namen sofort kennzeichnen, wie z. B. Augusta Vindelicorum, Castra Regina ii. s. w., waren aus politischen und strategischen Gründen veranlaßt. Man lebte unter den Jnliern und Flaviern bis in die Zeit Mart Aurels in tiefem Frieden; man fühlte sich vor den Germanen jenseits der Grenze so sicher; daß §■ B. hart am Limes ein reich ausgestattetes, mit Kunstwerken geschmücktes Wohnhaus sich befand (Westerhofen b. Ingolstadt). Überreste von Staatsgebäuden, Tempeln, Foren wurden in größeren Orten gefunden, wie in Augsburg, Regensburg, Kempten, Salzburg, Epfach re. Im ganzen römischen Teile unseres Landes wurden große Meierhöfe mit vielen Funden von landwirtschaftlichen Geräten und Gebrauchsgegenständen aufgedeckt. Von allen römischen Bauwerken aber hat sich über dem Boden außer der eingebauten Porta praetoria in Regeusburg und der (vielleicht römischen) Heidenmauer iu Lindau nichts im Lande erhalten. Was noch an römischem Mauerwerk vorhanden ist, steckt unter dem Boden und muß erst ausgegraben werden, wie z. B. die Grundmauern der Limeskastelle und ihrer Gebäulichkeiten.

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 51

1906 - München : Oldenbourg
13. Markgraf Luitpolds Heldentod in der Ungarnschlacht. 51 Arnulf dazu noch die böhmische Mark, die kärntnische Mark und Oberpannonien verliehen erhalten. Welchem Geschlechte er angehörte, läßt sich mit vollkommener Sicherheit nicht angeben, aber unser vortrefflicher Geschichtschreiber Siegmund von Riezler hat mit triftigen Gründen die hohe Wahrscheinlichkeit nachgewiesen, daß er von den Housiern abstammt, von jener Familie des alten bayerischen Hochadels, welche nach dem Herzogshause der Agilolfinger die mächtigste und vornehmste war. Und Luitpold selbst wurde der Vater eines ruhmvollen Geschlechts, das die Forscher mit seinem Namen verknüpfen und von dem sie wiederum mit nahezu völliger Bestimmtheit die Grasen von Scheyern, die Vorfahren der erlauchten Grasen von Wittelsbach ableiten, so daß er mit Fng und Recht als der Ahnherr unseres Königshauses gilt. Schlimm stand es damals um Deutschland. Während im Westen die Normannen die Küsten und die Uferlande plünderten, wütete:: verheerende Fehden im Innern des Reiches, namentlich der blutige Zwist zwischen den Babenbergern und den Saliern, so daß die Ungarn ihre Einfälle in die bayerischen Grenzlande alljährlich wiederholen konnten. Genauere Nachrichten darüber sind uns nicht überliefert; aber wir wissen, daß sie in den Jahren 901, 902, 903 Niederlagen erlitten, daß 904 ihr Anführer Chuffal von den Bayern zum Gastmahle geladen und hier samt seinem Gefolge erschlagen wurde. Wie einst die Hunnen, die ebenfalls in den Pußten Ungarns hausten, waren sie gefürchtete Feinde. Ihr stürmischer Angriff war unwiderstehlich, ihre Todesverachtung im Kampfe war unerschütterlich, die Schnelligkeit ihrer Pferde entzog sie den Verfolgern, gestattete aber ihnen selbst eine unablässige Verfolgung. Religiöser Fanatismus trieb die wilden Heiden an; denn sie glaubten, daß sie einst im Jenseits so viele Leibeigene zur Bedienung haben würden, als sie Feinde erlegten. Dabei beseelte sie ein derartiger Blutdurst, daß sie auf den Leichen der Erschlagenen wie auf Tischen schmausten und tranken; die gefangenen Weiber und Mädchen banden sie mit deren Haarzöpfen zusammen und trieben sie nach Ungarn. Wo sie hinkamen, zerstörten sie alles, sengten, brannten und vernichteten, was sie nicht mit sich schleppen konnten. Dieser Blutdurst, die unmenschliche Behandlung der Wehrlosen, die Zerstörungswut, dazu die häßliche Erscheinung der kleinen Gestalten mit gelben, breitknochigen Gesichtern und geschlitzten Augen, ließ sie den Deutschen wie höllische Unholde erscheinen und die Schnelligkeit, mit der sie — allerorten den roten Hahn auf die Dächer setzend und das Land in eine Wüstenei verwandelnd — plötzlich mitten im Lande erschienen und hinter den Rauchwolken der niedergebrannten Gebäude mit ihrem Raube wieder verschwanden, trug nicht wenig dazu bei den von ihnen ausgehenden Schreckensbann zu vermehren. Im Jahre 906 hatten die Ungarn einen bedeutenden Erfolg errungen, unter ihren wiederholten Angriffen war das große Reich der slavischen Mähren x) Geschichte Bayerns, I, 245 ff.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 597

1906 - München : Oldenbourg
125. Einnahme von Orleans. 597 Die 2. und 4. Kavallerie-Division begleiteten auf beiden Flügeln, die 6. sollte westlich die Flanke sichern. Nördlich von der Loire erstreckt sich die eintönige, aber fruchtbare Landschaft der Beauce, der Kornkammer von Paris. Diese „schöne Au", eine leicht gewellte Ebene, erzeugt uns ihrem weichen, unerschöpflich tragfähigeu Tonboden die herrlichsten (Getreide-ernten und nährt einen bedeutenden Viehstand, besonders Pferde und Schafe. Daher liegt Dorf an Dorf, Ferme an Ferme; die Bevölkerung ist dicht und wohlhabend, doch selbst ihre Landsleute urteilen über sie ungünstig. Für den großen Krieg eignet sich das Land wenig; die Gegend ist schwer zu übersehen, der starke Anbau hindert die Truppenbewegungen, beherrschende Punkte gibt es kaum. Weder die Artillerie noch die Kavallerie vermögen sich dort recht Zur Geltung zu bringen und der Kamps muh sich meist in kleineren Gefechten von Ort zu Ort hinziehen. Unter den zahlreichen Städten ist die wichtigste das nur 270 km Don Paris entfernte altberühmte Orleans, am rechten Ufer der prächtigen, schiffbaren Loire, mit den Vorstädten auf dem linken Ufer durch eine schöne, über 300 m lauge Brücke verbunden. Reich an stattlichen Bauten, ein Hauptsitz der Industrie, mit wissenschaftlichen Anstalten ausgestattet und umgeben von breiten Boulevards, erfreut sich die Stadt mit ihren mehr als 50000 Einwohnern eines blühenden Wohlstandes und vermittelt den Verkehr des Südens mit dem Norden und namentlich mit Paris. General von der Tann stieß auf das erste der neu aufgestellten französischen Korps, das Xv., unter de la Motterouge, das 128 Geschütze und 60000 Leute, fast nur junge Mannschaft, zählte. Trotz feiner Stärke wich der Feind, in seinen Flanken von der Kavallerie umklammert, nach längerem, für ihn verlustreichem Gefecht bei Artenay (10. Oktober) vor den ersten drei bayerischen Brigaden. Der Rückzug wurde so fluchtartig, daß Motterouge das nördliche Loireufer zu räumen beschloß. Am folgenden Tage marschierte Tann in breiter Front nach Süden gegen Orleans. Die 22. Division auf dem rechten Flügel geriet zuerst au den Feind und stürmte nach langem Gefecht das etwa eine Stnnde nordwestlich von Orleans gelegene verschanzte Dorf Ormes, konnte dann aber nur Frontmarsch der Bayern von Artenay gegen Orleans.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 94

1911 - München : Oldenbourg
Schirmakazie mit Hottentottenhütte; links daneben Alosbaum, Auasberge. 2000 m. Windhuk 1630 m. (Nach Wünsche. Deutsche Kownialwanvvuvcr. Verlag von Meutert & Schiieidewtnd, Dresden.) Steppe bei Windhuk. Im Vordergrunde Ausmarsch s„Trekk") nach einer entfernten Station. Ein Hereroreiter führt die Herde südafrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe. Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über Sandboden und Steingeröll. Waterberg 1900 m. (Aus „Lichtbilder für den geographischen Unterricht", Th. Benzinger, Stuttgart). Landschaft am Waterberg nördlich von Windhuk. Am Waterberg, einem 100 k.m. langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die aufrührerischen Herero, nachdem sie vorher die deutschen Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Von den deutschen Truppen umzingelt, erlag hier der Kern dieses Bantuvolkes, der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeld versprengt.

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 60

1912 - München : Oldenbourg
Schirmakazie mit Hottentottenhütte; Auasberge, 2000 m links daneben Alotzbaum Windhuk 1630 m Cjinrij Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Lentert it. Schneidewind, Dresden.) Steppe bei Windhuk. Im Vordergründe Ausmarsch („Treft") nach einer entfernten Station. Ein Hereroreiter führt die Herde südafrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe. Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über Sandboden und Steingeröll. Waterberg 1900 m (Aus „Lichtbilder fiir den geographischen Unterricht", Th. Benzinger, Stuttgart.» Landschaft am Waterberg, nördlich von Windhuk. Am Waterberg, einem 100 km langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die au ruhrerrschen Herero, nachdem sie v^her d'e deutschen Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Bon den deichen Truppen umzingelt, erlag hier der Kern dieses Bantuvolkes, der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeid vepprengt.

7. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 34

1909 - Berlin : Oldenbourg
Schirmakazie mit Hottentottenhütte links daneben Aloöbaum. Auasberge, 2000 111. Windhuk 1630 m. (Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder, Verlag von Leutert Schneidewind, Dresden.) Steppe bei Windhuk. Im Vordergrunde Ausmarsch („Trekk") nach einer entfernten Station. Ein Hereroreiter führt die Herde südafrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe. Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über Sandboden und Steingeröll. Waterbcrg 1900 in. (Aus „Lichtbilder fiir den geographische» Unterricht", Th. Benzinger, Ztuttgart.) Landschaft am Waterberg, nördlich von Windhuk. Am Waterberg, einem 100 km langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die aufrührerischen Herero, nachdem sie vorher die deutschen Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Von den deutschen Truppen umzingelt, erlag hier der Kern dieses Bantuvolkes, der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeld versprengt.

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 35

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südasien (Indien). 35 feit von Nipal und Bhutan im O. Im W. liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material für die Kaschmirschals liefert. Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Ebene ist der Himalaja, dem die drei Hauptflüsse des Gebietes, Indus, Ganges und Brahmaputra, entströmen. Diesen Gewässern verdankt Hindostan seine Ent- stehung wie auch seine Fruchtbarkeit. Klima und Erzeugnisse. Hindostan ist tropisch heiß und reich an Niederschlägen, welche der vom Indischen Ozean kommende Sommermonsun bringt. (Hindostan, das „Treibhaus Indiens".) Das ganze Tiefland ist daher ein einziges Ackerfeld, das doppelte Ernten liefert. Die Ebene erzeugt an Getreide ^>irse und Reis, die Hauptnahrung der indischen Volksmassen, dann Weizen; an Gewürzen Pfeffer und Zimt, an Genußmitteln Kaffee und Tee, Tabak und Opiums, an Färbepflanzen den kostbaren Indigo, an Gespinstpflanzen Baumwolle und Jute^). Von sonstigen Pflanzen wächst hier die Banyane oder die heilige Feige der Hindu (mit ihrem Gerüst von Luftwurzeln), in den Ge- wässern blüht die Lotos-Seerose, prächtig gedeihen die Palmen, und die Bambusgräser erscheinen als hohe Baumstämme. Zuweilen bleiben freilich die befruchtenden Monsune aus oder sie verspäten sich; dann folgen Mißwachs und furchtbare Hungersnot. Unter den Raubtieren sind namentlich die Tiger zu nennen, von denen jährlich an 1000 Menschen zerrissen werden. Riesige Krokodile bewohnen die Flüsse. Besonders reich sind endlich die Schlangen vertreten; jährlich kommen in Britisch-Indien gegen 20000 Menschen durch Schlangen um. — Die wich- tigsten Haustiere sind der Elefant und der Buckelochs (Zebu). Großartig ist also auch die indische Tierwelt entwickelt. Fruchtbarer Boden, reiche Bewässerung und tropisches Klima machen Hindostan zu einem der erzeuguis- reichsten Länder der Erde. Bevölkerung. Dieurbewohner sind die dunkelhäutigen Dravida (Drawida), die von den aus Persien eingewanderten Indern oder Hindu größtenteils nach dem Dekan verdrängt wurden. Die Hindu sind kaukasischer Herkunft und bekennen sich zumeist zum Brahmaismus. In dieser Religion spielen der Glaube an die Seelenwanderung, die Enthaltung von Fleischspeisen, die Ausübung guter Werke und Selbstpeinigung eine große Rolle (Fakire). Sie hat dem Volke die Kasteneinteilung^) gebracht. Seit dem Jahr 1000 ist auch der Islam eingedrungen, unter dessen Einfluß wahre Wunderbauten in den Ganges- städten entstanden sind. In der Gangesebene erreicht die Dichte der Bevölkerung bis 200 Einw. auf 1 qkm und darüber. Seiner vielfältigen Naturgaben halber ist Hindostan nächst China das volkreichste Land der Erde; es ist auch eines der ältesten Kulturländer. Siedelungen. Die Hauptsiedelungen des Gebietes folgen den Strömen. Im Jndusgebiet, und zwar im Kabultal: Peschawar (peschaur), eine wichtige !) Eingedickter Milchsaft aus den jungen Kapseln unseres Öl- oder Schlafmohns. 2~) j^aser eines Krautes, das zu Geweben verwendet wird. 3) Die einzelnen Stände oder Kasten sind streng voneinander geschieden.

9. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 81

1822 - Berlin : Reimer
Fabeln, 81 Früh fängt es oft kaum an zu tagen j©o muß ich zum Verkauf die Gärterifrüchte tragen, Und die Verkäuferin dazu.. . - . v. Zum Müller trag' ich das Getreide, Und wenn ich hundert Wege thu', j • • . Bedarf ich keiner fetten Weide. Man braucht die Sorge nicht, ob mir die Mahlzeit schmeckt, Denn Disteln selbst sind mein Konfekt. Gewiß! an Maßimit hab' ich nicht meines Gleichen; Die Menschen thun nicht recht, daß sie mich so ver- schmaim. „ Zwar muß ich an Gestalt dem Pferde freilich weichen.. Und, mir bewundernd nachzusehn, Bleibt niemand auf der Straße stehn. So hab' ich, wie ich mir.das selber nicht verhehle, Auch keine Nachtigauenkehle. Doch wenn man nur mit mir gerecht verfährt,- Sind diese Fehler ja kaum des Erwähnens werth. Bei Menschen dich zum, Spott zu machen, Reicht schon Ein Fehler zu, antwortet' ihm ein v Schwein. . Wir mögen noch so nützlich seyn. So hindert sie.das nicht, uns höhnisch zu verlachen. Weil ich in Pfützen mich manchmal herumgewühlt, So wöißt du selbst, wie sie, dem Nahmen, den ich führe, Zu allen Zeiten mitgespielt. , n Doch schmeck' ich ihnen gut. — Was klagen zwav wir Thiere? Da seines Gleichen selbst kein Mensch zu schonen pflegt. Die Menschen sind ernmal zur Schmähsucht aufge- legt, Und sie betrachten alle Leute Allein von ihrer schlimmen Seite. 16. Der t

10. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 77

1911 - München : Oldenbourg
Otto Iii. Heinrich Ii. 77 dauernd nach Italien zu verlegen; und zwar sollte das goldene" Rom Mittelpunkt eines Weltreiches nach rmisch-byzantinischem Muster werden. Nun unternahm der Kaiser eine dritte Romfahrt, um seine phantastischen 1001 Ideen zu verwirklichen. Damit waren aber weder die Rmer noch die Deutscheu einverstanden; die ersteren wollten keinen festen Kaisersitz in ihren Mauern, weil sie die deutsche Herrschaft ohnehin ungern ertrugen; die letzteren verlangten, da der Sitz der Regierung in Deutschland ver-bleibe, wo er tatschlich wegen der steten Grenzkmpfe gegen Dnen, labert und Franzosen als notwendig erschien. So entbrannte denn ein Aufstand in Rom gegen die kaiserlichen Plne; gleichzeitig bildete sich 1002 eine Verschwrung der deutschen Fürsten, um Otto abzusetzen. Ehe dieser gegen beide Bewegungen einschreiten konnte, starb er in der Nhe von Rom und zwar unvermhlt. Nur mit Mhe brachten seine Freunde die Leiche nach Deutschland, wo sie in Aachen neben Karl d. Gr. beigesetzt wurde. Heinrich Ii. (1002-1024). Heinrich Ii., der Sohn Heinrichs d. Znkers von Bayern, der letzte mnnliche Sprosse des schsischen Herrscherhauses, verband aufrichtige Frmmigkeit mit ruhiger Besonnenheit und zher Ausdauer. Nachdem er bei der Thronbesteigung das Herzogtum Bayern an seinen Schwager Heinrich von Luxemburg abgegeben hatte, mute er seine ganze Kraft einsetzen, um die unter Otto Iii. ins Wanken geratene Kaiser- und Knigsmacht sowohl nach auen als im Innern neu zu befestigen. 1. Die Kmpfe mit Polen. B o 1 e s 1 a v von Polen wollte die Schwche des deutschen Knigtums unter Heinrichs Vorgnger benutzen, um an der Nordostgrenze Deutschlands ein groslavisches Reich auszurichten, das auer Polen noch Bhmen und Mhren und Schlesien sowie die slavischen Lande an der mittleren und unteren Elbe umfassen sollte. Durch 14 jhrige Kmpfe (10041018) erreichte Heinrich wenigstens so viel, da das einheitliche groslavische Reich nicht zustande kam. Im Frieden von Bautzen 1018 behielt Boleslav die eroberten Marken Meien und Lausitz, mute aber die deutsche Lehensherrlichkeit vorlufig nochmals aner-kennen. Ebenso machte sich Bhmen mit seinen Nebenlndern bald wieder von Polen unabhngig und blieb ebenfalls im deutschen Lehensverband. Nur die Wenden nordstlich der mittleren und unteren Elbe verteidigten einstweilen mit Erfolg ihre Freiheit sowohl gegen Deutsch-land als gegen Polen. 2. Der Erbvertrag mit Burgund. Mit dem kinderlosen Konig Ru-dolf Iii. von Burgund, seinem Oheim mtterlicherseits (s. Stammtafel), schlo Heinrich einen Erbvertrag, der ihm die Anwartschaft auf Burgund sicherte.
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