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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 38

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
38 Einzelgebiete. Schon am Beginn der deutschen Geschichte, in der ersten Zeit der Römer- kämpse, treten deutsche Stämme als Herrn der nordischen Meere auf, und man staunt über die Kühnheit, mit der sich die Brukterer, Chauken und Bataver in unvollkommenen Fahrzeugen den weit überlegenen römischen Flotten entgegen- stellten. Infolge der Völkerwanderung beherrschten die germanischen Stämme nicht bloß den größten Teil des europäischen Kontinents, sondern auch die europäischen Meere. Angeln und Sachsen eroberten England und gründeten dort neue König- reiche, die Vandalen nahmen Nordafrika in Besitz, schlugen die römischen Flotten und waren die unbestrittenen Herrn des westlichen Mittelmeers, das damals nach ihnen den Namen „Wendelsee" erhielt. In den Zeiten Karls des Großen litten die fränkischen Küstenlande furchtbar unter den steten Einfällen der nordgermanischen Seevölker, besonders der Normannen oder Wikinger (Wik — Bucht), denen gegenüber selbst der mächtigste Kaiser des Mittelalters ohnmächtig war. Um das Jahr 1000 entdeckten diese kühnen Seefahrer über Island und Grönland hin ohne Führung der Magnetnadel die Neue Welt, die sie Winland hießen, und bald darauf nahmen sie Sizilien und Unteritalien ein und waren als Hilfstruppen der Päpste gefährliche Gegner der deutschen Kaisermacht.' Aus vereinzelten genossenschaftlichen Unternehmungen der deutscheu Städte erwuchs in dieser Zeit allmählich die Hansa, die sich bald zur Beherrscherin der nor- dischen Meere aufschwang und ihre Quartiere im Stahlhof zu London, in Bergen, in Wisby auf Gotland und in Nowgorod am Jlmenfee hatte. England stand wirt- schaftlich in Abhängigkeit von der Hanse und empfing von ihr das Münzsystem, dessen Namen (Sterling von Osterlinge, dem Namen der Hansen in England, Schilling und Penny) noch heute den deutschen Ursprung verraten. Bitter genug empfanden auch die Könige von Dänemark und Schweden die Vorherrschaft der deutschen Hanse in den nordischen Staaten. An den großen Entdeckungen am Beginn der Neuzeit beteiligten sich nament- lich die Welser aus Augsburg, die in drei Expeditionen Venezuela eroberten, aber bei dem Mangel jeder Unterstützung durch das Reich die Kolonie nicht zu halten vermochten. Der Lothringer Gelehrte Waldseemüller entwarf die ersten Karten von Amerika und gab dem Land den Namen, und Merkators Projektionsmethode wurde maßgebend für die Herstellung von Seekarten. (S. S. 107.) In den konfessionellen Wirren des 16. Jahrhunderts und in den Kriegsläusten des 17. und 18. Jahrhunderts verlor Deutschland seine Seegeltung; der schwerste Verlust knüpft sich an das Ausscheiden Hollands aus dem Reiche 16-18. Vereinzelt steht das Kolonialunternehmen des Großen Kurfürsten an der afrikanischen Gold- küste, schon sein Nachfolger ließ das Projekt wieder fallen. Erst mit der Wiederaufrichtung des Reiches 1871, dem Aufblühen der hei- mischen Industrie, der zunehmenden Auswanderung und dem Anwachsen des deut- schen Außenhandels gewann Deutschland rasch wieder Seegeltung, und diese führte bald zur Erwerbung von Schutzgebieten, zu einem ungeahnten Aufschwung der deutschen Schiffbautechnik und zur heutigen Entwicklung des deutschen Seehandels und Seeverkehrs.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 20

1906 - München : Oldenbourg
20 4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. in vereinzeltem Kampf dem römischen Schwert, die Noriker, wie es scheint, der römischen Politik ohne Kampf. Das Ende beider Volksstämme war ihr Untergehen im römischen Reichs- und Staatsbürgertnm mit seinem kosmopolitischen internationalen Gepräge, in dem die Besonderheiten jedes selbständigen Volkstums verschwinden mußten. Sprache, Kult, Staatseinrichtungen, Lebensführung, Tracht und Sitte waren schließlich die des Reiches. Nur soweit sich Kunst und Handwerk des La Tene in dem provinzial-römischen Stil erhalten haben, geben sie auch in dieser Zeit noch Kunde von dem einstigen selbständigen, künstlerischen Empfinden und technischen Geschick des Volkes. Meisterhaft verstand sich Rom auf. die Durchführung der politischen Ziele wie auf nivellierende Knlturbeeinslnsfung. Es kam in den eroberten Provinzen zu keiner nationalen Erhebung mehr während der römischen Weltherrschaft. Die politische Geschichte der Provinzen Norikum und Rätien (dem Vindelikien angegliedert war) bietet, soweit wir sie aus den Schriftstellern kennen, nichts von Belang. Die Kulturgeschichte aber weist viele interessante Einzelheiten des provinzial-römischen Lebeus während seiner säst 500 jährigen Dauer auf. Man richtete sich alsbald nach der Unterwerfung des Gebietes auf die Dauer darin ein. Die Grenze bildete erst die Donau, später der sogenannte Limes, eine markierte Zoll- und Reichsgrenze gegen die Germanen, die an strategisch wichtigen Punkten durch dahinter liegende Kastelle ihrem ganzen Laus entlang gesichert war. Im Binnenlande waren Befestigungen nicht nötig, wie hier auch ständige Garnisonen außer kleinen Wach- und Etappenposten nicht vorhanden waren. Das Militär lag in den Grenzkastellen. Ein Hauptaugenmerk war dem Straßennetz gewidmet, dessen Grundlagen die vorrömischen Verkehrswege bildeten, soweit nicht militärische und politische Gründe eine Änderung verlangten. Das gleiche war mit den bisherigen Städten der Fall, die fortbewohnt wurden; Neugründungen von Städten, die sich durch ihre römischen Namen sofort kennzeichnen, wie z. B. Augusta Vindelicorum, Castra Regina ii. s. w., waren aus politischen und strategischen Gründen veranlaßt. Man lebte unter den Jnliern und Flaviern bis in die Zeit Mart Aurels in tiefem Frieden; man fühlte sich vor den Germanen jenseits der Grenze so sicher; daß §■ B. hart am Limes ein reich ausgestattetes, mit Kunstwerken geschmücktes Wohnhaus sich befand (Westerhofen b. Ingolstadt). Überreste von Staatsgebäuden, Tempeln, Foren wurden in größeren Orten gefunden, wie in Augsburg, Regensburg, Kempten, Salzburg, Epfach re. Im ganzen römischen Teile unseres Landes wurden große Meierhöfe mit vielen Funden von landwirtschaftlichen Geräten und Gebrauchsgegenständen aufgedeckt. Von allen römischen Bauwerken aber hat sich über dem Boden außer der eingebauten Porta praetoria in Regeusburg und der (vielleicht römischen) Heidenmauer iu Lindau nichts im Lande erhalten. Was noch an römischem Mauerwerk vorhanden ist, steckt unter dem Boden und muß erst ausgegraben werden, wie z. B. die Grundmauern der Limeskastelle und ihrer Gebäulichkeiten.

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 51

1906 - München : Oldenbourg
13. Markgraf Luitpolds Heldentod in der Ungarnschlacht. 51 Arnulf dazu noch die böhmische Mark, die kärntnische Mark und Oberpannonien verliehen erhalten. Welchem Geschlechte er angehörte, läßt sich mit vollkommener Sicherheit nicht angeben, aber unser vortrefflicher Geschichtschreiber Siegmund von Riezler hat mit triftigen Gründen die hohe Wahrscheinlichkeit nachgewiesen, daß er von den Housiern abstammt, von jener Familie des alten bayerischen Hochadels, welche nach dem Herzogshause der Agilolfinger die mächtigste und vornehmste war. Und Luitpold selbst wurde der Vater eines ruhmvollen Geschlechts, das die Forscher mit seinem Namen verknüpfen und von dem sie wiederum mit nahezu völliger Bestimmtheit die Grasen von Scheyern, die Vorfahren der erlauchten Grasen von Wittelsbach ableiten, so daß er mit Fng und Recht als der Ahnherr unseres Königshauses gilt. Schlimm stand es damals um Deutschland. Während im Westen die Normannen die Küsten und die Uferlande plünderten, wütete:: verheerende Fehden im Innern des Reiches, namentlich der blutige Zwist zwischen den Babenbergern und den Saliern, so daß die Ungarn ihre Einfälle in die bayerischen Grenzlande alljährlich wiederholen konnten. Genauere Nachrichten darüber sind uns nicht überliefert; aber wir wissen, daß sie in den Jahren 901, 902, 903 Niederlagen erlitten, daß 904 ihr Anführer Chuffal von den Bayern zum Gastmahle geladen und hier samt seinem Gefolge erschlagen wurde. Wie einst die Hunnen, die ebenfalls in den Pußten Ungarns hausten, waren sie gefürchtete Feinde. Ihr stürmischer Angriff war unwiderstehlich, ihre Todesverachtung im Kampfe war unerschütterlich, die Schnelligkeit ihrer Pferde entzog sie den Verfolgern, gestattete aber ihnen selbst eine unablässige Verfolgung. Religiöser Fanatismus trieb die wilden Heiden an; denn sie glaubten, daß sie einst im Jenseits so viele Leibeigene zur Bedienung haben würden, als sie Feinde erlegten. Dabei beseelte sie ein derartiger Blutdurst, daß sie auf den Leichen der Erschlagenen wie auf Tischen schmausten und tranken; die gefangenen Weiber und Mädchen banden sie mit deren Haarzöpfen zusammen und trieben sie nach Ungarn. Wo sie hinkamen, zerstörten sie alles, sengten, brannten und vernichteten, was sie nicht mit sich schleppen konnten. Dieser Blutdurst, die unmenschliche Behandlung der Wehrlosen, die Zerstörungswut, dazu die häßliche Erscheinung der kleinen Gestalten mit gelben, breitknochigen Gesichtern und geschlitzten Augen, ließ sie den Deutschen wie höllische Unholde erscheinen und die Schnelligkeit, mit der sie — allerorten den roten Hahn auf die Dächer setzend und das Land in eine Wüstenei verwandelnd — plötzlich mitten im Lande erschienen und hinter den Rauchwolken der niedergebrannten Gebäude mit ihrem Raube wieder verschwanden, trug nicht wenig dazu bei den von ihnen ausgehenden Schreckensbann zu vermehren. Im Jahre 906 hatten die Ungarn einen bedeutenden Erfolg errungen, unter ihren wiederholten Angriffen war das große Reich der slavischen Mähren x) Geschichte Bayerns, I, 245 ff.

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 37

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Alboins Zug nach Italien. 37 zu weit nördlich, und die Erzählung von Alboins Ausschau, so anziehend sie ist, wird doch wohl erst entstanden sein, um den schon bestehenden Namen des Berges zu erklären. Tie Wanderung durch das Gebirge hatte einen Monat gedauert. Schon im Mai überschritt Alboin die Grenze des erstrebten Landes und durchzog Venetien, fast ohne Widerstand zu finden. Doch lirß er sich durch die Leichtigkeit der Eroberung nicht zur Übereilung verführen. Trotz des glücklichen Anfangs mußte er sich auf die Möglichkeit eines Rückzugs gefaßt machen. Deshalb suchte er als kluger Feldherr den Teil Venetiens, den er zuerst betreten hatte, die heutige Landschaft Friaul, die auch als Grenzprovinz gegen Avaren, Slaven und Byzantiner eines besonders starken Schutzes bedurfte, zu sichern, indem er den damaligen Hauptort der Landschaft Forum Julii (jetzt Cividale), nach dem sie noch heute den Namen (Forojuli, Friuli, Friaul) führt, stark befestigte und eine Art Schutzmark daselbst errichtete. Er überlegte nämlich, wie Paulus Diakonus berichtet, wem er diese erste eroberte Provinz, die das nordöstliche Thor Italiens bildet, anvertrauen sollte, und entschloß sich endlich, seinen Neffen Gisulf, einen sehr tüchtigen Mann, der zugleich sein Stallmeister oder, aus Lango-bardisch, sein Marpais*) war, zum Herzog über die Burg Forojuli und die ganze Gegend zu setzen. Gisulf erklärte aber, er könne das schwere Ehrenamt, das der König ihm anbiete, nur dann annehmen, wenn er sich selbst die langobardischen „Faren" d. h. Geschlechter oder Familien auswählen dürfe, die mit ihm das Land beschützen würden. So geschah es auch, denn der König erfüllte ihm seinen Wunsch; Gisulf erhielt nach seiner Wahl einige besonders tüchtige Sippen, die zu seinem Beistand im Lande blieben, und übernahm nun erst das Amt eines Herzogs von Friaul. Auch eine Anzahl edler Stuten zur Aufzucht erbat er sich vorn König; denn vortreffliche Rosse und wohl eingeübte Reiter waren notwendig, um rasch im Fall feindlicher Bedrohung eine Verbindung zwischen den einzelnen Grenzwachen und Wohnorten herzustellen. Vorsichtig stets das Eroberte sichernd und außerdem vielfach aufgehalten durch die zahllosen Wasseradern des Landes, rückte der König langsam nach Westen vor. Während der Patriarch von Aguileja mit dem Kirchenschatze auf die Lagunen an der Jfonzomündnng floh, zog der Bischof Felix von Treviso ihm feierlich entgegen und übergab ihm freiwillig die Stadt. Der Erfolg zeigte, daß er nicht umsonst aus Alboins edlen Sinn vertraut hatte. Der König nahm die Übergabe freundlich an, ließ dem Bischof — „wie er denn höchst freigebigen Sinnes war," sagt Paulus — auf seine Bitte *) Das Wort ist aus mar (Mär, Pferd) und paizan (das Gebiß anlegen) zusammengesetzt.

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 51

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Authari. 51 römischen, beigelegt hatten, sollte den Römern zeigen, daß sie den Langobardenkönig als rechtmäßigen Nachfolger der weströmischen Kaiser und als ihren Schirmherrn anzusehen hätten. Mit sagenhafter Übertreibung meldet Paulus Diakonus von Autharis Herrscherzeit: „Das war in der That wunderbar im Reiche der Langobarden: keine Gewaltthätigkeit wurde jetzt begangen, keine geheimen Ränke wurden geschmiedet, niemand wurde ungerechterweise zum Frondienst gezwungen, niemand plünderte, Diebstahl und Räubereien fielen nicht vor, jeder konnte, wohin es ihm gefiel, ohne Furcht und Sorge gehen." Der Ausdruck ist wie gesagt sagenhaft; aber groß muß wirklich der Unterschied gewesen sein zwischen der zucht- und friedlosen Zeit der Herzöge und der des wackeren Königs. Die Wiederaufrichtung des Königtums bedeutete zugleich einen neuen Aufschwung des Reichs nach außen und innen und vor allem eine mächtige Erstarkung des Rechte schutzes. Authari stellte im Innern seines Reiches schnell vollkommene Ordnung her; der aufrührerische Herzog Droktulf in Brescella, der sich mit den Kaiserlichen verbündet hatte, wurde samt diesen besiegt, mit dem Exarchen Smaragdus, des Longinus Nachfolger, ein dreijähriger Friede geschlossen. Ein Angriff des austrasischen Frankenkönigs Childebert, des Sohnes Sigiberts, mißlang vollständig. Ein römischer Befehlshaber Namens Franc io, der sich nicht weniger als zwanzig Jahre lang auf einer befestigten Insel im Comersee gegen die Langobarden gehalten hatte, wurde zur Übergabe gezwungen. Die Rechts- und Besitzverhältnisse, namentlich zwischen Langobarden und Römern, ließ Authari endgültig feststellen ; die Kriegsunruhen dauerten nur in den Herzogtümern, welche an feindliches Gebiet grenzten, fort, doch auch nicht ohne Unterbrechungen durch wiederholte Waffenstillstände. 2m Innern herrschte Friede und Ordnung; Oberitalien blühte unter der segensreichen Herrschaft Autharis wieder herrlich auf. Zum Schutze des Landes verwandte er große Sorgfalt auf Anlage und Wiederherstellung von Befestigungen. Auch durch Anknüpfung verwandtschaftlicher Beziehungen suchte er Ansehen und Sicherheit des Reiches zu erhöhen. Der kluge Authari warb zuerst um Childeberts, des Frankenkönigs, Schwester Chlodoswinda. Sie ward ihm auch zugesagt; kurz darauf aber nahm Childebert sein Wort zurück und gab das Mädchen dem inzwischen katholisch gewordenen Westgotenkönig Rekared znr Frau. Die Folge davon war, daß es zu einem neuen Krieg zwischen Langobarden und Franken kam, in dem diese von Authari völlig geschlagen wurden. Nun that der König einen Schritt, der, wie sich später zeigen wird, der folgenreichste für sein Volk war und zugleich für den staatsmännischen Scharfblick Autharis klares Zeugnis ablegt. Indem er die Unzuverlässigkeit der von Byzanz bestochenen Franken erkannte, wendete er sich dem Volke zu, das den Langobarden gleichsam von der Natur selbst als Bundes- 4*

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 268

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
268 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Kirche gingen Franken und Welsche zu einer allgemeinen Christenheit auf; diese Gemeinschaft war es vor allen, die später in den Zeiten der äußersten Not das Reich zusammenhielt. Aber in den neuen westlichen Gebieten (Neustrien) siegte, wie es nicht anders sein konnte, das romanische Element, während die östlichen und das innere Deutschland (Austrasien) germanisch und vorläufig zum größeren Teil auch heidnisch blieben. In Gallien galten die Franken, bis sie sich den Romanen angeähnelt hatten, nach wie vor als Barbaren, während es andrerseits in Deutschland noch jahrhundertelang am Bewußtsein einer nationalen Gemeinschaft fehlte. Vielleicht also hätte sich das neue Königtum am besten auf Gallien und die natürlichen Grenzen des Landes beschränkt. Dann aber wäre es zu keiner Verbindung römischen und deutschen Lebens auf christlichem Boden gekommen, alle Kämpfe seit den Kimbern- und Teutonenkriegen wären vergeblich gewesen, und die Gründung eines späteren deutschen Reichs, von dem zunächst allein eine weitere Ausbreitung des Christentums — nach Osten und Norden — ausgehen konnte, wäre unmöglich geworden. Gerade die Verbindung mit den deutschen Stämmen war für diese selbst wie für das junge fränkische Reich unentbehrlich: von dort zog es fort und fort neue Kraft und verjüngte sich immer wieder, so oft es in den inneren Parteikämpfen zu erliegen drohte, während die deutschen Stämme nur von dem fränkischen Könige wirksamen Schutz gegen äußere Feinde und Sicherheit für ihr nationales Bestehen erhielten. Der Gegensatz des römischen und germanischen Volkstums blieb also eine ungelöste Frage. Niemand konnte wissen, wie er sich später heben würde, ob — wie es lange den Anschein hatte — durch Verschmelzung zu einem germanisch-romanischen Mischvolk, etwa ähnlich wie es später in England geschah, oder durch Auflösung und Trennung des Reichs in nationale Staaten, wozu schon seit dem siebenten Jahrhundert Versuche gemacht wurden." 6. Chlodolmchs Söhne hm zum Tode Theuderichs. (Von 511 bis 533.) Ehlodowech hinterließ außer einer Tochter Chlothilde, die später mit dem Westgotenkönig Amalarich vermählt wurde, vier Söhne: Theuderich (bis 533), Chlodomer (bis 524), Childebert (bis 5o8) und Chlothar (bis 561). Diese, von denen nur Theuderich, der älteste und bedeutendste, nicht von der Königin Chlothilde geboren war, teilten nach altdeutschem Brauch und Recht das Reich als ein Erbgut unter sich und zwar so, daß man der Hauptsache nach die alten Stammlande wie die großen Eroberungen beisammen ließ: Theuderich erhielt den größten Teil,

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 272

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
272 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. kam zu einer heißen, blutigen Schlacht, in der auf beiden Seiten mit der größten Tapferkeit gefochten wurde. Drei Tage hintereinander soll gekämpft worden sein; endlich aber flohen die Thüringe. Die siegreichen Franken folgten ihnen bis nach Ohrum an der Ocker, wo Hermanfried zum zweiten Male geschlagen wurde. Aber auch die Franken hatten ungeheure Verluste erlitten, so daß sie den Kampf nicht eher fortzusetzen wagten, als bis jenes Hilfsheer der Sachsen eintraf, denen Theuderich dafür das nördliche Thüringen bis zur Mündung der Unstrut in die Saale als Beuteanteil versprach. Mittlerweile aber war es Hermanfried gelungen, ein neues Heer zu fammeln, mit dem er den herannahenden Feind am Ufer der Unstrut bei Burg Scheidungen erwartete. Um sich den Sieg zu erleichtern, soll er sich, wie Gregor behauptet, einer Kriegslist bedient haben. Auf dem Felde nämlich, wo der Kampf entschieden werden mußte, gruben die Thüringe Gruben, die sie oben mit Rasen belegten, so daß es eine gleiche Fläche zu sein schien. Als nun die fränkischen Reiter heransprengten, stürzten viele in diese Löcher; dadurch entstand Verwirrung, und der Angriff wurde gelähmt. Doch bald war der Schade wieder gut gemacht; man drang vorsichtiger vor und vermied die gefährlichen Gruben. Eine Schlacht begann, die — nach der Volkssage zu urteilen, die sich darüber bildete — furchtbar gewesen sein muß. Die Thüringe erlitten, hauptsächlich wohl durch das Eingreisen der tapfern Sachsen, eine vollständige Niederlage, ihre Burg Scheidungen wurde erstürmt. Die Unstrut soll durch die Menge der Leichen in ihrem Laufe gestaut worden sein, so daß die Franken über die Erschlagenen wie über eine Brücke auf das jenseitige Ufer zogen. König Hermanfried rettete sich durch die Flucht. Inzwischen Hatte auch Chlothar im südlichen Thüringen mit Glück gekämpft; er war bis an die Naab vorgedrungen und Hatte in der Nähe von Regensburg die mit den Thüringen verbündeten Heruler und Warnen geschlagen. Radegunde, die Tochter Berthars, führte er als Gefangene mit sich fort und nahm sie später zum Weibe. Nachmals freilich, als Chlothar ungerechterweise ihren Bruder ermorden ließ, wandte sie sich dem Dienste Gottes zu, erbaute ein Kloster in Poitiers und wurde Nonne des heiligen Medardus. Mit Theuderich geriet Chlothar bald in Streit, vermutlich über die Teilung der Beute. Noch weilten beide in Thüringen, als Theuderich beschloß, den Bruder zu töten. Er hielt, nach Gregors Bericht, im Geheimen bewaffnete Männer in Bereitschaft und ließ Chlothar zu sich einladen, gleich als ob er etwas im Vertrauen mit ihm verhandeln wollte. In dem Gemach aber, wo sie miteinander reden wollten, ließ er einen Vorhang ausspannen von einer Wand zur andern und hinter demselben die Bewaffneten aufstellen. Der Vorhang war jedoch zu kurz, so daß die

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 224

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
224 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. der Fall war; er griff aber auch sonst vielfach schützend, leitend und ergänzend ein. Jedem Volksgenossen versprach und gewährte er Schutz gegen Unrecht, entweder durch die von ihm ernannten Beamten oder in eigener Person; nur dem, der sich dem Gesetze nicht fügte, versagte er seinen Königsschutz. An ihn konnte vor der Entscheidung des Volksgerichts Berufung eingelegt werden. Die Verbindung mit dem Könige verlieh höheres Recht; wer sich in seinem Gefolge befand*) oder von ihm ein Amt empfangen hatte, genoß eines höheren Wergeldes. Unter den Königsbeamten ragen besonders die Grafen, d. H. die Vorsteher der Gaue, hervor. Der Graf (garafio) ist durch ein dreifaches Wergeld ausgezeichnet; er kann dem Urteile des Volksgerichts durch Beitreibung der Buße Nachdruck verschaffen, er erhebt das Friedensgeld, das dem Könige von jeder Buße zukommt, hat aber anfangs an der Leitung des Gerichts keinen Anteil; er ist ursprünglich kein richterlicher, sondern der höchste Verwaltungsbeamte des Gaues. Unterbeamte des Grasen sind die drei „Sakebarone", die für jeden einzelnen Gerichtssprengel oder eine „Hundertschaft"**) bestellt sind und innerhalb einer solchen Bußzahlungen für den König eintreiben. Dem Sakebaro steht als ein vom Volk erwählter Beamter der „Thnngin" oder „Centenarius", der die Leitung und den Vorsitz im Gericht innerhalb einer Hundertschaft (centena) hat. Uber das Strafrecht der salischen Franken unterrichtet uns das altertümlichste deutsche Rechtsbuch, die berühmte Lex salic a, deren ältester Text ans 65 Titeln d. h. Abschnitten bestehend, wahrscheinlich erst unter Chlodowech nach der Reichsgründung verfaßt, die aber ihrer Grundlage nach in eine weit ältere Entstehungszeit zurückreicht; denn bei den Satzungen, durch die sie zustande kam, war lediglich das alte Gewohnheitsrecht maßgebend; Aufzeichnungen älterer Weistümer***) wurden benutzt, teilweise auch unverändert hereingenommen; von Einwirkung des römischen Rechtes zeigt sich keine Spur. In einem Prologe, der dem Gesetzbuch vorausgeht, heißt es unter andern: „Das auswähltet) unlängst zum katholischen Glauben bekehrte Volk der Franken hat, als es noch im Heidentum befangen war, feiner Art gemäß nach Recht und Gerechtigkeit verlangend, das salische Gesetz durch die Vornehmsten des Volkes, welche damals seine Lenker waren (es sind die Thungine gemeint), versaßt; aus *) In truste dominica, daher antrustio s. v. w. königlicher Gefolgsmann. **) Dies Wort ist also nicht mehr gleichbedeutend mit Gau, sondern es bezeichnet bei den Franken eine Unterabteilung, einen Bezirk des Gaues, so auch bei den Alamannen und später bei den Angelsachsen; dagegen kennen die übrigen deutschen Stämme den Hundertschaftsbezirk nicht. ***) Vgl. Band 1, S. 71. t) Hier folgen die oben T. 195 mitgeteilten rühmenden Beiwörter.

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 244

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
244 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. über die östlichen deutschen Länder war, weil er die Verbindung mit der deutschen Heimat festigte und das deutsche Element im Reiche verstärkte, und weil durch ihn zugleich die römischen Unterthanen in den neuunterworfenen und den westlich darangrenzenden Gegenden Galliens besser als zur Zeit des römischen Reiches selbst gegen feindliche Gewaltthaten geschützt wurden, so war doch die wichtigste Folge des Sieges der Übertritt Chlodo-wechs zum katholischen Christentum. Das Heidentum hatte in Gallien keine Zukunft mehr, das mußte der König fühlen: der Christengott hatte sich ihm als der stärkere bewährt; an den katholischen Einwohnern seines Reiches, insbesondere den Bischöfen, mit denen er häufig in Berührung kam, bewunderte er vieles, was seinen Franken fehlte, Reichtum, Bildung, geistige Macht; er hörte viel von Wunderthaten, die der Gott der Christen durch seinen Sohn verrichtet hatte, und auch von solchen, welche auserwählte Lieblinge dieses Gottes verrichteten; die ganze große römische Welt betete zu diesem Gott und beugte vor ihm die Knie, selbst der reiche, glänzende Kaiser im fernen Byzanz; sogar viele germanische Fürsten, und zwar die mächtigsten, waren Christen, freilich bekannten diese nicht den ganz richtigen Glauben, aber sie standen doch dem großen wunderbaren Gott unendlich viel näher als er, der Heide. Lange hatte sich sein Stolz dagegen gesträubt, seine Götter zu verlassen, von denen er selbst sein Geschlecht herleitete, und einem Gott zu dienen, der in Knechtsgestalt, also als ein Unfreier, auf Erden gewandelt war. Aber nach der Alamannenschlacht zauderte er nicht länger, ein Christ zu werden, und zwar selbstverständlich nach dem Bekenntnis seiner Gattin und seiner römischen Unterthanen.*) So ließ denn nach Chlodowechs Heimkehr die Königin Chlothilde heimlich den Bischof von Reims, den heiligen Remigius, rufen und bat ihn, er möchte die Botschaft des Heils dem Könige zu Herzen führen. Er unterrichtete ihn *) Der Arianismus hatte sich überlebt und war in Chlodowechs Reich noch fast gar nicht vertreten. „Bei den Burguuden bereitete sich schon die Zeit vor, daß sie übertraten, und nach und nach sind denn auch die andern Völker gefolgt; Chlodowechs Gemahlin selbst gehörte zu denjenigen Burgunden, die bereits den Katholicismus angenommen hatten. Endlich trieb den Chlodowech dazu, Katholik zu werden, auch die Erwägung, daß die Römer in den Reichen der Burgunden und Goten gegen die arianischen Könige beständig rebellierten. Chlodoweck wollte diesen Streit vermeiden, und weiter dachte er bereits der kommenden Kämpfe mit diesen arianischen Reichen. Vor seiner kampfbegierigen Seele standen schon die Bilder neuer Schlachten und neuer Siege. Die Burgunder: wollte er zu Bodm treten und die Westgoten; ganz Gallien sollte ihm gehorchen. Bei diesen Kämpfen mußte ihm der neue Gott helfen, das war selbstverständich, das war des Gottes eigener Vorteil. Und zunächst wollte er so die Römer gewinnen in jenen Reichen. Ward er Christ, so wollte er der Führer der siegreichen Partei werden unter den Christen. Und er hatte den sichern Instinkt des Staatsmannes auch auf diesem ihm bisher fremden Gebiete." Kaufmann, Deutsche Geschichte 2, 61.

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 172

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
172 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. schon früher erlegen fein, wäre nicht feit dem Beginn der Kriege mit jenen unablässig germanisches Blut in den alternden Körper des Reiches eingeflossen; „die Gründung und Ausbreitung germanischer Staaten auf römischer Erde würde ganz anders ausgefallen fein, wäre ihr nicht eine allmähliche Germanisierung des römischen Staates und Heeres vorangegangen." Einzelne deutsche Stämme am Rhein waren ins Reich aufgenommen, so die Triboker. Nemeter und Wangionen schon zu Cäsars Zeit, wenig später die Ubier und — gezwungenerweise — die Sn-gambern; auch die Bataver und ein Teil der Friesen erkannten die römische Oberhoheit an. Germanische Sklaven füllten feit den Kimbernkriegen Italien und die Provinzen; feit dem Markomannenkriege bearbeiteten Tausende von Kolonen — freie, aber abgabepflichtige und an die Scholle gebundene Bauern — die weiten, menschenleeren Besitzungen der reichen Grundherren in den nördlichen Provinzen. Und auch diese Kolonen ergänzten — nicht nur den römischen Bauernstand — sondern auch das Heer; denn die Grundherren waren verpflichtet, ihre Kolonen als Rekruten zu stellen. Bald bildeten ausgehobene Kolonen den Kern der Legionen, mit denen das Reich die Schlachten der Völkerwanderung schlug. Zu den Kolonen kommen seit dem Ausgang des dritten Jahrhunderts die Laten, geschlossene Haufen von überrheinifchen Germanen und deren Nachkommen, die — unabhängiger als die Kolonen — doch nicht freizügig find und für die öffentlichen Ländereien, die sie zur Bewirtschaftung erhalten, Kriegsdienste leisten. Sie und die Kolonen stellten die Truppen, die zum Schutze der Grenzländer dienten. Und da es römische Sitte war, Grenzländereien ausgedienten Soldaten zu verleihen, ja die Vererbung solcher Grundstücke an die Übernahme des Grenzdienstes zu knüpfen, so entstanden allmählich erbliche Grenzsoldaten, die zugleich Grenzbauern waren; mit andern Worten: die dort angesiedelten Männer hatten zugleich das Grenzland zu bebauen und die Grenze zu verteidigen. Da nun die Zahl der Germanen im römischen Heere immer stieg und damit zugleich die Zahl germanischer Grenzsoldaten, so wurde durch sie die Germanisierung der römischen Grenzgebiete bedeutend gefördert. Wir haben ferner gesehen, wie die Kaiser genötigt waren, ganze Germanenstämme, wie die Westgoten und Burgunden, innerhalb der Reichsgrenzen aufzunehmen, die zwar die kaiserliche Oberhoheit anerkannten, aber doch unter heimischen Fürsten in ihrem nationalen Verbände blieben und als Föderalen (Verbündete) bezeichnet wurden. Die Kriegerscharen, die sie dem Kaiser stellten, gehörten nicht zum ständigen Heere, sondern konnten nur, so lange man sie brauchte, in Dienst genommen werden. Wie sehr mußte dies zur Auslösung der innern Reichseinheit beitragen! Aber auch unabhängig von der Ansiedlung Deutscher auf römischem Boden, vollzog sich die Germanisierung des römischen Heeres;
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